Hallo, darf ich Euch bei meinem Projekt um Hilfe bitten. Mit der Suche konnte ich kein ähnliches Problem bzw. Lösung finden. Zum Projekt, es handelt sich um ein Arduino-Projekt, welches über einen IR-Emfänger Daten empfängt, diese auswertet und je nach Daten LED-Streifen über PWM regelt. Als Spannungsversorgung verwende ich einen Spannungnetzteil Modell: WT24-120200-G. Hier darf ich noch einen Link zu dem Schaltplan nennen: https://easyeda.com/michi/Wohnwand_LED-1d8cbbe2c72c49daaca4bd0bf47e9f24 (PCB ist das Final) Ich habe nun an P1 (Ausgang für einen LED-Streifen) mein OSZI angehängt und war ziemlich überrascht: zu sehen waren negative (!) Spitzen von bis zu minus 30V! (Anhang: OSZI.png) Je größer der (oder die) Duty-Cycle wird, desto geringer wird die negative Spannungsspitze. Die Spitzen sind auch vorhanden, wenn keinen LED-Streifen angehängt sind. Hatte jemand schon einmal mit so einem Phänomen zu tun bzw. weiß, wie man diese negativen Spannungsspitzen verhindern kann? Vielen Dank! MfG michi
Ohne Schaltplan wird das nichts. Zeichen dann auch mal gleich ein, an welchen Punkten du das Oszilloskop angeschlossen hast. Es heisst übrigens "steuern" nicht "regeln". Regeln ist was anderes.
michi_branger schrieb: > Hatte jemand schon einmal mit so einem Phänomen zu tun bzw. weiß, wie > man diese negativen Spannungsspitzen verhindern kann? Bevor man blind zu irgendwelchen Gegenmaßnahmen greift, sollte man verstehen, wo die herkommen. Da ist systematische Vorgehensweise gefragt. Dein Gnd vom Oszi hängst du am besten mal nicht irgendwo in die Schaltung, gar noch an ein zappelndes Signal, sondern auf Gnd deiner Schaltung. Dann kann man weiter sehen. p.s. Und belichte mal kürzer, damit die Schrift im Photo nicht so überstrahlt.
>> Ohne Schaltplan wird das nichts. > Blind? Das ist vermutlich nicht DEIN Schaltplan und da sind die Messpunkte nicht eingezeichnet.
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten bisher. Die Prüfspitze ist hier an Anschluß 1 der Klemme P1 angeschlossen. Das GND vom OSZI hängt mit Ground am Anschluß 2 der Klemme P1. Das OSZI hängt also quasi parallel zum Ausgang P1. Von daher stimmt das mit dem zappelndes Signal, wenn Q1 sperrt. Da GND geschalten wird, würde ich mit dem OSZI (Testspitze OSZI an Anschluß 2 von P1 -> +12V Schaltung und GND OSZI -> GND Schaltung) immer die 12 V Versorgungsspannung angezeigt bekommen. Hätten Sie eine Idee, welchen Messpunkt ich sonst verwenden kann? Dies ist mein erstes, richtiges Elektronikprojekt nach vielen Jahren Pause von daher bitte ich um Entschuldigung, falls Ausdrücke nicht ganz korrekt ist (steuern/regeln). Derartige Spannungsspitzen kenne ich von früher eigentlich nur bei induktiven Lasten, wenn keine Fly-Back-Diode verwendet wird.
Induktive Spitzen wären anders herum gepolt und hätten eine andere Form. Das was du uns hier zeigst halte ich entweder für einen Messfehler, oder dein Aufbau entspricht nicht dem verlinkten Schaltplan.
michi_branger schrieb: > Da GND geschalten wird, würde ich mit dem OSZI (Testspitze OSZI an > Anschluß 2 von P1 -> +12V Schaltung und GND OSZI -> GND Schaltung) immer > die 12 V Versorgungsspannung angezeigt bekommen. > Hätten Sie eine Idee, welchen Messpunkt ich sonst verwenden kann? Wieso? Anschluss 2 von P1 ist lt. Schaltplan der geschaltete Punkt.
Liegts an mir oder findet ihr die Software für den Tiny auch nicht? Ich würde ja gerne mal die PWM Frequenz wissen, denn die Schaltung in den Gates der MOSFet kommt mir doch ziemlich lusch vor mit den 1k zum Entladen. Da könnte man schon mal einen kleineren Widerstand nehmen.
Die GND Klemme des Oszilloskopes gehört an GND und die Spitze des Tastkopfes gehört an den Ausgang, als den Drain Anschluss des MOSFET.
Stefanus F. schrieb: > Induktive Spitzen wären anders herum gepolt und hätten eine andere Form. > Das was du uns hier zeigst halte ich entweder für einen Messfehler, oder > dein Aufbau entspricht nicht dem verlinkten Schaltplan. Am Oszi sehe ich eine negative Spannung, bis zu -30V. Dort sollte nur das PWM der +12 V Versorgungsspannung anliegen. Wolfgang schrieb: > michi_branger schrieb: >> Da GND geschalten wird, würde ich mit dem OSZI (Testspitze OSZI an >> Anschluß 2 von P1 -> +12V Schaltung und GND OSZI -> GND Schaltung) immer >> die 12 V Versorgungsspannung angezeigt bekommen. >> Hätten Sie eine Idee, welchen Messpunkt ich sonst verwenden kann? > > Wieso? > Anschluss 2 von P1 ist lt. Schaltplan der geschaltete Punkt. Wenn Q1 sperrt wird GND von Anschluss 2 von P1 getrennt. Ich hätte hier keine negative Spannungsspitze erwartet. > Ich würde ja gerne mal die PWM Frequenz wissen, denn die Schaltung in > den Gates der MOSFet kommt mir doch ziemlich lusch vor mit den 1k zum > Entladen. Da könnte man schon mal einen kleineren Widerstand nehmen. Welchen Wert würde Sie verwenden? > Liegts an mir oder findet ihr die Software für den Tiny auch nicht? Hier ein Link zum Source-Code: https://github.com/bRanger82/WohnwandLED/blob/master/Light/Light.ino >Die GND Klemme des Oszilloskopes gehört an GND und die Spitze des >Tastkopfes gehört an den Ausgang, als den Drain Anschluss des MOSFET. Danke, ich werde es morgen nach der Arbeit gleich mal versuchen. Vielen Dank Ihnen allen!
> Wenn Q1 sperrt wird GND von Anschluss 2 von P1 getrennt. Ich hätte > hier keine negative Spannungsspitze erwartet. Wenn du den GND Anschluss des Oszilloskopes an den geschalteten Pin anschließt, kehrt sich die Anzeige um, da GND nun als Signal-Eingang miss braucht wird und die Spitze des Tastkopfes fest an 12V liegt. Merke Dir: GND gehört immer an GND und es kann nur ein GND Potential geben. Du hast da nun ein zweites pulsierendes GND Potential geschaffen und damit Effekte, die viele Anfänger nicht verstehen. Insbesondere gibt es nun nicht mehr einfach "die Spannung", sondern sie ist relativ zum jeweiligen Bezugspunkt. Spätestens, wenn du ein geerdetes Netzteil verwendest, wird die Sache mit dem falsch angeschlossenen GND riskant. Damit kann man sich schnell mal etwas zerstören (zum Beispiel den PC, wenn man ein USB Oszilloskop verwendet). Aber das erklärt die Peaks immer noch nicht. Ihre Form passt nicht zu dem, was ich von Induktiven lasten gewohnt bin. Was sind das denn für LED Leisten? Sind die überhaupt für Ansteuerung mittels PWM geeignet? Wie wird dort die Stromstärke geregelt? >> Da könnte man schon mal einen kleineren Widerstand nehmen. > Welchen Wert würde Sie verwenden? Da orientiert man sich im Zweifelsfall an anderen Schaltungen, die als gut bewertet wurden. Die haben dort fast immer Werte um 100 Ohm und keine Diode. Je größer der Widerstand ist, umso langsamer findet der Übergang zwischen An und Aus statt. Zusammen mit der Eingangskapazität des Transistors kannst du die Zeit grob abschätzen: t = 5 x C x R t = 5 x 1700pF * 1k Ohm = 8,5µs Bei jedem Einschalten und bei jedem Ausschalten hast du somit eine Zeitspanne, in der der Transistor nur teilweise leitet. Die Verlustleistung ist in dieser Zeit grob gerechnet P = U * I /2. Mangels Angaben zur Stromstärke kann ich Dir das nun nicht vorrechnen. Jedenfalls siehst du, dass die Verlustleistung direkt vom Widerstand abhängt.
Vielen Dank Stefanus für die ausführliche Erklärung. Die Diode parallel zum Widerstand kam von einer Projektseite: https://smarthomeyourself.de/anleitung-zum-selber-bauen/unabhaengige-projekte/treppen-lauflicht-mit-bewegungserkennung/ Hier schrieb der Autor dieses Artikels folgendes, Zitat: > Als Widerstand sollten hier mindestens 10k-Ohm Widerstände verwendet > werden. Beim einschalten kann der Strom durch die Diode ungehindert ins > Gate des Mosfet fließen. Beim ausschalten sperrt die Diode den > Rückfluss und der Strom muss durch den Widerstand. Die LED-Streifen sind für PWM geeignet (ich habe beim Kauf darauf geachtet). GND von Netzteil hat keine Verbindung zur Erdung. Mir ging das Thema die Nacht über nicht aus dem Kopf und heute früh musste ich etwas versuchen und zwar habe ich parallel zu der Anschlussklemme P1 (also für eines der LED-Streifen) eine Fly-Back-Diode (Schottky-Diode MBR 2150), welche ich gerade verfügbar hatte, gelötet. Das Oszi hatte gleich wie zuvor angeschlossen (GND Oszi auf Klemme P1 Anschluss 2 und die Testspitze auf Klemme 1 Anschluss 1). Und nun zeigte das Oszi eine negative Spitze von -800mV an (im Gegensatz zum Test ohne Fly-Back-Diode mit -30V Spitzen), siehe Oszi_FlyBackDiode.jpg anbei. Ich vermute, dass mit den Leitungslängen (Induktivitätsbelag) zu tun hat. Bei meinem Testaufbau am Breadboard konnte ich das Verhalten nicht nachstellen. Vermutlich, weil es hier keine längeren (2 Meter) langen Leitungen gab. Ich werde also die Schaltung anpassen. Danke und liebe Grüße michi
michi_branger schrieb: > Ich vermute, dass mit den Leitungslängen (Induktivitätsbelag) zu tun > hat. Dann rechne mal die Leitungsinduktivität aus, die für derartig langsame negative Spannungsspitzen wie im ersten Oszi-Bild erforderlich wären. michi_branger schrieb: > OSZI.png Sitzt vor deinen LEDs irgend ein Wandler/Vorschaltgerät? Die Induktivität von 2 Meter langen Leitungen passt IMHO nicht zu einem derartig langsamen Stromanstieg.
Warum erreichen die Low-Impulse keine (annähernd) Null Volt? Zeige mal gleichzeitig mit dem zweiten Kanal die Spannung am Gate.
michi_branger schrieb: >> Ich würde ja gerne mal die PWM Frequenz wissen, denn die Schaltung in >> den Gates der MOSFet kommt mir doch ziemlich lusch vor mit den 1k zum >> Entladen. Da könnte man schon mal einen kleineren Widerstand nehmen. > > Welchen Wert würde Sie verwenden? Höchstens 100 Ohm. Dein MOSFet wird auch nicht richtig durchgesteuert, sonst müssten im 'An' Zustand etwa 0V an der Drain liegen. Und hoffentlich hast du da nicht wirklich IRF540 benutzt, denn die sind nicht zur 5V Ansteuerung geeignet. Ein IRLZ44 oder IRLZ34 ist da die richtige Wahl. Schaltet der MOSFet richtig durch, erledigt sich das 'neg. Spitzen' Problem von selber. Und kein Mensch weiss, warum man zur LED Ansteuerung eine Anstiegs-Verbesserungsdiode bräuchte. Mal wieder so richtig Schrott aus dem Internet. Es bastelt irgend jemand was zusammen, was bei ihm zufällig funktioniert und muss damit sofort die Welt beglücken. Das Dings hier steuert bis zu 20m LED Streifen mit 10A und da gibts keine Spitzen: Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut"
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Vielen Dank für Ihre Antwort. IRLZ44 sind schon auf dem Weg :)
Mir ist noch nciht klar, warum der IRF540 ungeeignet sein soll. Laut Datenblatt schafft er typischerweise etwas mehr als 10A bei 5V. Bei meinen bisherigen Experimenten trafen die typischen Daten auch stets zu, meisten wurden sie sogar ein bisschen übertroffen. Ich erwarte daher, dass man ihm wenigstens 5A abverlangen kann. Ist das falsch? Mehr als 5A wird die LED Kette wohl nicht brauchen, oder etwa doch?
> Ist das falsch?
Es ist bedenklich!
Schaut man sich die Vgsth an, hat er garantierte 2 bis 4V
Die Kennlinie ist für den Typischen Wert, also für ca 3V Vgsth
Du musst/darfst die ganze Kurve um 1V Vgs nach rechts schieben um um die
Exemplarstreuungen zu erwischen.
Dann bisste eher bei 3A, als bei 10A
Es kann also sein, dass ein paar Exemplare damit arbeiten.
Aber andere stumpf abrauchen.
> Du musst/darfst die ganze Kurve um 1V Vgs nach rechts > schieben um um die Exemplarstreuungen zu erwischen. Danke, da hab ich mal wieder was dazu gelernt.
Stefanus F. schrieb: > och nciht klar, warum der IRF540 ungeeignet sein soll. Neben dem Beitrag vom Fanboy spricht ja auch das Oszillogramm für sich. Der Peak beim Durchschalten des MOSFet könnte ja ja gar nicht auftreten, wenn das Ding richtig einschaltet. Induktivität in der Last würde ja beim Abschalten auftreten, hier gibts die Spitze beim Einschalten. Durch die hochohmige Ansteuerung wird sich auch die Miller-Kapazität gegen das Einschalten sträuben. Am besten ist der einfache Ersatz der Gate Ansteuerung gegen einen kleinen Vorwiderstand (47-100 Ohm) und der echte Logiklevel MOSFet. Danach werden sich die Probleme verdünnisiert haben.
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