Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kontakte für Kopfhörerstecker reinigen


von N. N. (drnicolas)


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Ich habe hier 2 wahrscheinlich uralte und wenig benutze Headsets für ein 
Flugzeug.
Die Dinger haben jeweils 2 unterschiedlich grosse Klinkenstecker.

Beide haben anscheinend Kontaktprobleme und evtl. auch ein gebrochesnes 
Kabel im Stecker.

Anscheinend wurden schonmal einer der Stecker gewechselt, jedenfalls 
glänzt der wie neu.
Hingegen scheinen die anderen Stecker oxidiert, sieht matt/bräunlich 
/orange aus wie Messing.

Kann ich das irgendwie reinigen und wieder schön machen?
Mit Kontakt60-Spray habe ich es schon probiert, aber das scheint nicht 
mehr zu tun als normalen Dreck, Kaffee- oder Limoreste zu entfernen.

Letzte Möglichkeit wäre, die Stecker komplett zu tauschen

von Anton (Gast)


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Reinigungsmittel für Bestecksilber eignet sich gut zum Glänzendem achten 
von Kontaktmaterial. Sidol z.B.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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N. N. schrieb:
> Beide haben anscheinend Kontaktprobleme und evtl. auch ein gebrochesnes
> Kabel im Stecker.

Gegen Kabelbruch (der i.d.R. nicht im, sondern außerhalb des Steckers in 
der Nähe des versagenden "Knickschutzes" zu finden ist) hilft Reinigen 
naturgemäß nicht.

Wenn beherztes Abwischen nicht zu besseren Kontakterlebnissen führt, 
hilft ein neuer Stecker - den man natürlich jenseits der Kabelbruchzone 
anbringen sollte, d.h. am um ca. 10cm gekürzten Kabel.

von DocDirac (Gast)


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Falls doch getauscht werden soll findet man die Stecker unter der 
Bezeichnung ARINC C1 bzw. ARINC D1

von N. N. (drnicolas)


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Cool. Die sind normalerweise gar nicht so einfach zu finden.
Zuerst bekommt abe mal die Reinigung einen versuch.

von Michael W. (Gast)


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Für derartige Arbeiten eignet sich ganz hervorragend UNIPOL (das blaue). 
Stecker 'reintunken, rausziehen, ca. 2-3 Minuten einwirken lassen, dann 
mit einem (am besten Baumwoll-)Lappen ab- und blankreiben.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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für 1 EUR bekommt man beim Chinesen seines Vertrauens passende Adapter 
von ARINC 2xmono auf Klinke 3.5 Stereo. Dann kann man seine bevorzugten 
Ohrstöpsel mit deutlich besseren Klang als diese Flugzeug-Dinger im 
Flugzeug benutzen.

Woanders sind die "0815" Flugzeug Kopfhörer ja nicht zu gebrauchen.

Ich hab noch 3 oder 4 von solchen Kopfhörern (mit Flugzeugstecker) in 
der Elektroschrott-Kiste liegen. Wer mag soll sich melden ...

N. N. schrieb:
> Ich habe hier 2 wahrscheinlich uralte und wenig benutze Headsets für ein
> Flugzeug.

... und wenn du die dir die uralten Dinger auf den Kopf schnallst, dann 
bleibt der Schaumgummi dir an den Ohrmuscheln hängen (da längst 
verrottet) und läßt sich nur wieder mit Felgenreiniger von selben 
entfernen.  :-)

: Bearbeitet durch User
von Tobias (. (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> ... und wenn du die dir die uralten Dinger auf den Kopf schnallst, dann
> bleibt der Schaumgummi dir an den Ohrmuscheln hängen (da längst
> verrottet) und läßt sich nur wieder mit Felgenreiniger von selben
> entfernen.  :-)

Das stimmt. Das Zeug wird nach wenigen Jahrne hart und fällt 
auseinander. Manche werden richtig schmierig! Es gibt aber auch dafür 
beim Chinesen Ersatz. Ob es sich lohnt muss jeder selber wissen. Ich 
habe mir letztens neue Polster für meinen AKK Kopfhörer geholt. Die 
Polster waren nach 15 Jahren hin. Kostenpunkt 14,95 für zwei Stück!

von N.N. (Gast)


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SO, der Thread kann geschlossen werden.
Der Tip mit Sidol hat's gebracht: Die Stecker glänzen nach 20 Jahren 
wieder goldig und funktionieren bestens.

Danke an alle Tipgeber!

von michael_ (Gast)


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N. N. schrieb:
> Hingegen scheinen die anderen Stecker oxidiert, sieht matt/bräunlich
> /orange aus wie Messing.
>
> Kann ich das irgendwie reinigen und wieder schön machen?

Das ist aber ein Armutszeugnis.
Wolllappen, Microfasertuch oder frag Frau, Mami, ...

SIDOL schleift aber kräftig. Man sollte nachspülen.

Wegstaben V. schrieb:
> Dann kann man seine bevorzugten
> Ohrstöpsel mit deutlich besseren Klang als diese Flugzeug-Dinger im
> Flugzeug benutzen.

Stimmt.
Paar habe ich auf 3,5mm umgelötet. Der Klang ist aber bescheident.

von Harald W. (wilhelms)


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Wegstaben V. schrieb:

> ... und wenn du die dir die uralten Dinger auf den Kopf schnallst, dann
> bleibt der Schaumgummi dir an den Ohrmuscheln hängen (da längst
> verrottet) und läßt sich nur wieder mit Felgenreiniger von selben
> entfernen.  :-)

Abschneiden ginge auch.

von Ronny S. (loetwolf)


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Obwohl das Thema nun schon etws älter ist, möchte ich auch mal noch 
meinen Senf dazugeben, da die Problematik vergammelter bzw. 
vergriesgnaddelter Kontakte immer wieder mal aufkommt, vor allem beim 
Aufarbeiten von (ur)alter Analogtechnik. Und obwohl teilweise noch ein 
überraschend guter Stromfluss zu messen ist - trotz schwarbrauner 
Schicht - möchte man natürlich gerne wieder blanke Kontakte haben. Also 
muss das Zeugs irgendwie runter - aber wie?

Die radikalste Lösung ist ein Abschleifen mit einem feinen 
Schmirgelstreifen (800er). Das geht am schnellsten, doch leidet die 
Kontaktoberfläche im Anschluss um ein Vielfaches mehr, da die 
Unebenheiten und Kratzer letztlich zu noch mehr Oxydation verleiten; 
selbst bei Aufbringen von Kontaktfett zur Verhinderung selbiger. Ein 
anderer Weg - schonender fürs Material - muss also her.

Ich habe schon viele Sachen probiert. Sämtliche Verdünner, 
Kontaktsprays, selbst erdachte Mischungen von XY hoch 2 ... alles für 
die Katz´ ... dieses Zeug auf den Kontakten widersetzte sich hartnäckig 
jeglichen An- geschweige denn Auflösungsversuchen ... bisher!

Durch Zufall stieß ich in einem älteren Buch auf ein ebenso altes 
Hausmittel ... Natron. Es ging in diesem Artikel von damals zwar um das 
Reinigen von Münzen, doch was für Münzen gut ist kann für vergammelte 
Kontakte nicht schlecht sein ... also ausprobiert. Der Nachteil an 
dieser Methode ist jedoch, dass es einige Tage dauert, ehe die Schicht 
sich beginnt zu lösen.

!Reines! Natron (also Natriumhydrogencarbonat bzw. Bicarbonat aus der 
Drogerie) wird in dest. Wasser mit einigen Salzkörnern aufgelöst, sodass 
eine gesättigte Lösung entsteht. Das Natron löst sich nur extrem langsam 
auf! Es wuseln also immer noch einige ungelöste Kristalle am Boden 
umher. Jetzt gibt man ein kleines Stück zusamengeknüllte Alufolie in 
dieses Bad und schüttelt das Ganze für mehrere Minuten richtig kräftig 
durch. Jetzt wird der vergammelte Stecker für mind. 2 Tage in diese 
Lösung gehängt.

Am Anfang tut sich reinweg gar nichts. Es blubbert ein wenig und die 
Satzkristalle bewegen sich (durch die Spannungsreihe?) hin und her ... 
doch dann wird die Lösung zusehens bräunlich; die Oyxdschicht löst sich 
an.

Leider löst das Bicarbonat die Oxydschicht nicht komplett auf - nur an. 
Mit einem Baumwolllappen lassen sich die Kontaktflächen dann aber ohne 
Probleme sauberwischen; einige Male den Lappen am Kontakt abziehen und 
es ist sauber. Mit dem Vorteil, dass die Oberflächen nicht zerkratzt 
sind.

Grüße

PS: Falls jemand noch eine bessere Methode hat, die gfs. ganz ohne 
Nachbehandeln funktioniert, dann bitte mal posten.

von Kurt A. (hobbyst)


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Einige Stunden in Cola baden. Danach abspülen und alles glänzt wie neu.

von 2 Cent (Gast)


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OT - wenn der Thread schon gerade wieder oben ist...

Kurt A. schrieb:
> Einige Stunden in Cola baden. Danach abspülen und alles glänzt wie neu.
Cola putzt sehr gut!

Mittendrin statt nur dabei, Bundeswehr, damalige Standardwaffe war noch 
das G3, jeder bekam "seine eigene Braut" zugeteilt. Schiesstraining, 
Waffenreinigen peinlichst sauber, abgabe der "Braut" in die sichere 
Waffenkammer zwecks Lagerung. Eine Woche später steht wieder mal 
Schiesstraining auf dem Tagesplan, morgendliches Antreten mit Waffe 
"Gewehr bei Fuss" (errm "Fusz")....alle Knarren sehen aus wie Nagelneu, 
bis auf eine; das "am perfektesten verrostete" Metallteil welches ich je 
gesehen habe :D:D:D. Der Ausbilder fand das etwas weniger Lustig, 
erhobene Stimme:"Was ist denn da passiert???". Antwort des Colanten: 
"Meine Waffe steht in der Waffenkammer an einer Stelle an der es 
hereinregnet, da ist bestimmt ein Loch im Dach"... solcherlei 
Verarschung wird beim BUND immer wieder gerne gesehen, vor allem wenn 
die Waffenkammer sich im bombensicheren Tiefkeller befindet...

Ab da wurde es dann sehr laut, ähnlich wie beim Metalkonzert. Die Stimme 
des Ausbilders hat sich dermassen stark Überschlagen das jeder dachte 
dem reissen gleich die Stimmbänder, ich, grinsend (fast weinend vor 
unterdrücktem Lachen) direkt nebendran, durfte danach erstmal die Spucke 
von meiner triefenden Brille abwaschen LOL

In etwa so, nur viel lauter; solch ein pöhser Purche aber auch:
https://www.youtube.com/watch?v=54qxBwQFkeo

von Ronny S. (loetwolf)


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... und was hat das nun mit Analogtechnik resp. vergammelten Kontakten 
zu tun? Ich kann´s nicht wirklich nachvollziehen.

Ach ja ... Cola funktioniert nicht. Das ist ein Märchen, was immer 
wieder zu lesen ist. Vielleicht funzt das noch beim "Entrosten" von 
Dosenblech. Echten Rost bekommt man damit aber nicht weg - das schaffen 
kaum echte Phosphorsäurebäder.

Also bitte beim Thema bleiben ... es geht um vergammelte Kontakte aus 
Messing oder Phosphorbronze.

Grüße

von Michael W. (Gast)


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Ich sach's gern nochmal: UNIPOL (das Blaue). Damit wurden bei der 
Telekom damals® z.B. die Klinkenstecker der Fangeinrichtungen wieder auf 
Hochglanz gebracht - sahen nach der Behandlung aus 'wie vergoldet'...

von Stefan F. (Gast)


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Polier-Tücher für Silberbesteck/Schmuck helfen oft auch sehr gut.

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