Hall an alle, Eine Firma hat 40 PCB entwickelt und sucht jemand zum Löten mit RoHS-Richtlinien. SMD und TL gemischt. Für mich "nur" ein oder zwei Tage Arbeit. Braucht man Zertifikate oder Ausbildung fürs Löten? Ich habe Bachelorabschluss Elektrotechnik an der TU Wien. Gilt Bachelordiplom als Zertifikate? Danke.
Mimin I. schrieb: > Braucht man Zertifikate oder Ausbildung fürs Löten? Fordert die Firma Löten nach IPC-A-610 ? Kannst du nachweisen das Du nach IPC-A-610 lötest? > Ich habe Bachelorabschluss Elektrotechnik an der TU Wien. Gilt > Bachelordiplom als Zertifikate? Nein. > Danke.
Du brauchst die Lizenz zum Löten. Alle Doppel-Null-Elektroniker haben die.
Kommt drauf an, was Du wo löten willst. Für Raumfahrtanwendungen ist ein gültiges Zertifikat nach ECSS Q-ST-70-08C erforderlich, das wimre alle zwei Jahre erneuert werden muß. Die erste Zertifizierung erfordert ein mehrtägiges Seminar, die Neuqualifizierung geht in ein, maximal zwei Tagen. Zoe
Ich mein ja immer noch, daß man mit einem Hochschulabschluß (und hey, immerhin von der super TU) in der Lage sein sollte, selbständig solche Anforderungen definieren zu können. Und anschließend daraus entsprechende Maßnahmen (kann ich selber löten oder muß ich löten lassen) abzuleiten und umzusetzen. Vor allem aber sollte man wissen, wozu einen der eigene Abschluß befähigt und berechtigt.
Damit du auch eine Antwort erhältst. NEIN ebnötigst du nicht. VG
Wühlhase schrieb: > Ich mein ja immer noch, daß man mit einem Hochschulabschluß (und hey, > immerhin von der super TU) in der Lage sein sollte, selbständig solche > Anforderungen definieren zu können. Und anschließend daraus > entsprechende Maßnahmen (kann ich selber löten oder muß ich löten > lassen) abzuleiten und umzusetzen. > > Vor allem aber sollte man wissen, wozu einen der eigene Abschluß > befähigt und berechtigt. Tja, Du erwartes von Generation Google-Bachelor schon eine ganze Menge! Ich befürchte, soweit reicht es noch nicht. <Ironie-Off> Old-Papa
Mimin I. schrieb: > Braucht man Zertifikate oder Ausbildung fürs Löten? Sowas haben nur ganz wenige Löter, z.B. wenn man für die NASA arbeitet. Du brauchst nur dann ein Zertifikat, wenn die Firma das verlangt. Aber mit ziemlicher Sicherheit kenn die garkein solches Zertifikat. Mimin I. schrieb: > Gilt > Bachelordiplom als Zertifikate? Grossen Eindruck wird das nicht machen, wenn die Leute Ahnung haben. Gesucht ist da eher was handwerkliches wie Mechatroniker. Georg
Mimin I. schrieb: > Ich habe Bachelorabschluss Elektrotechnik an der TU Wien. Gilt > Bachelordiplom als Zertifikate? 1. Bachlor =/= Diplom 2. Kannst du genauso deinen Führerschein vorzeigen: Sagt beides NICHTS darüber aus, ob du löten kannst. Das ist kein zwingender Studieninhalt. Leider. 3. Frag bei deinem potentiellen Auftraggeber nach was ER verlangt bzw. nach welchen Vorschriften du dich dann richten musst.
Mimin I. schrieb: > Braucht man Zertifikate oder Ausbildung fürs Löten? > Ich habe Bachelorabschluss Elektrotechnik an der TU Wien. Und an der TU lernt man das Löten? Das einzige, was Dir Deine Ausbildung bringt, ist m.W. die Bezeichnung "Elektrofachkraft". Ob zu Recht oder zu Unrecht lasse ich hier mal offen.
Ist halt die Frage an wen sich der Auftrag eigentlich richten soll. In der Ausschreibung dürften aber alle Vorraussetzungen definiert sein. Ist die Ausschreibung an Firmen gerichtet kann es sein das z.B. ISO9001 oder ISO14001 gefordert wird. Ein Zertifikat zum löten ist aber nur im Bereich Raumfahrt oder Militär wirklich interessant. Mehr als 99% aller Elektroniker werden ein solches aber nicht besitzen.
Harald W. schrieb: > Das einzige, was Dir Deine Ausbildung bringt, ist m.W. die > Bezeichnung "Elektrofachkraft". Ob zu Recht oder zu Unrecht > lasse ich hier mal offen. Soooooo einfach ist das nicht. Die Gummidefinition lautet: "Elektrofachkraft ist, wer auf Grund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann." Fachliche Ausbildung? Was wenn er sich im Studium auf Digitaltechnik spezialisiert hat? Dann wird das nichts mit Elektrofachkraft im Bereich Nieder- oder Hochspannung. Erfahrung als frischer Bachelor? Eher nicht. Kenntnisse der einschlägigen Bestimmungen als frischer Bachelor? Eher nicht. Fazit: Ein frischer Bachelor oder Master ist nur sehr selten eine Elektrofachkraft, egal wofür. Nicht mal jeder erfahrene E-Technik Ingenieur. Mein Arbeitgeber stuft erst einmal alle "Schwachstrom" Ingenieure als elektrotechnische Laien ein. Mit entsprechenden Unterweisungen wird man für ein Jahr zur EUP, aber nur für die Labore, für die man eine Unterweisung bekommen hat. Eine Zeit lang hat man über EFKffT nachgedacht, aber traut sich nicht wegen der geforderten Gleichartigkeit.
Hannes J. schrieb: >> Das einzige, was Dir Deine Ausbildung bringt, ist m.W. die >> Bezeichnung "Elektrofachkraft". Ob zu Recht oder zu Unrecht >> lasse ich hier mal offen. > > Soooooo einfach ist das nicht. Die Gummidefinition lautet: > > "Elektrofachkraft ist, wer auf Grund seiner fachlichen Ausbildung, > Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen > die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen > kann." Genau, diese "fachlichen Ausbildung" habe ich etwa ab dem Alter von zwölf Jahren von meinem Vater bekommen. :-)
Mimin I. schrieb: > Braucht man Zertifikate oder Ausbildung fürs Löten? das ergibt sich mit dem Salärangebot: <https://i.imgur.com/kjyJblw.png>
Heutzutage sind leider oft auch frische Schulabgänger, die Leute welche auch Entscheidungen treffen (sollten). In den höheren Schulen wird hauptsächlich Basis vermittelt, und dann noch in Mathe Großartig berechnet was das zeug hält. Dabei vergessen viele, dass bei diesen beispielhaften Berechnungen oft sehr viele Variablen vernachlässigt wurden. (so entstehen dann die merkwürdigsten Entscheidungen, z.B. Produkte nur halb fertig zu entwickeln..., obwohl es im Endeffekt immer teurer kommt, etwas nochmal nachzubessern oder wenn Fehler erst beim Kunde auftreten) Dabei sollten Führungspersonen zuerst langjährige Praktische Erfahrung in allen zu Grunde liegenden Bereichen gesammelt haben. (Damit meine ich von Mechanischer Fertigung, Aufbau bis verpacken, Reparaturwesen,...) JA, auch Löten können leider sehr wenige wirklich gut. (Schonend für Material, bei nur so hoher Temperatur wie nötig, mit exzellent sauberer Lötspitze...) Dann würden Sie auch selber sehen, was es für ein riesen Aufwand ist, wenn zu reparierende Geräte immer wieder zurückkommen. Leider stelle ich bisher immer wider fest, dass Entwickler nicht mal wissen dass es z.B. Norm-Senkungen gibt, so einfachste dinge.... (Schraubenkopf schön eingelassen in die Frontplatte)
Um nochmal auf die Frage einzugehen: Eigentlich sollten unternehmen (zumindest welche nach ISO-9001 arbeiten), sich auch an gewisse Normen halten. Ein Löt-Führerschein Wäre meiner Meinung nach, zumindest eine theoretische Grundlage fürs Löten.
Mimin I. schrieb: > Ich habe Bachelorabschluss Elektrotechnik an der TU Wien. Gilt > Bachelordiplom als Zertifikate? Ob das Gilt oder Nicht ist völlig Wumpe. Ist eh nicht einklagbar. Wenn eine Firma sich zu einer Wunschqualifikation nicht zielgerichtet äußert, ist jede Bewerbung überflüssig, denn die kann jeden überqualifizierten Bewerber raus kicken und braucht auch keine Verantwortung übernehmen
Es gibt die Goldene Lötnadel erster Klasse mit Eichenlaub und Schwertern, die braucht man mindestens.
Hallo "Ein Löt-Führerschein Wäre meiner Meinung nach, zumindest eine theoretische Grundlage fürs Löten." Zum Glück nur deine Meinung. Wir brauchen ganz bestimmt nicht noch ein Befähigungsnachweis, noch eine Zertifizierung, noch einen "Führerschein" -ohne ihn zu fahren ist illegal- mehr. Es reicht doch schon wenn man schon als einfacher handwerklicher Facharbeiter im E-Technik Umfeld ohne irgendeiner Führungsfunktion teilweise mehr als 1/3 der eigentlichen Arbeitszeit für irgendwelchen Schriftkram, Unterschriften (obwohl man eigentlich gar nichts zu entscheiden hat), Ware aus den Lager aus fassen, in Katalogen suchen (was aber noch lange nicht bedeutet das diese dann bestellt ist...) verbringen muss. Wenn ich dann sehe was ein Meister, zumindest in der Industrie, noch in seinen erlernten Beruf macht (so gut wie nichts) und für was für ein "Mist" ein Technikerabschluss notwendig ist (aber so gut wie nichts von den angewendet wird was da mühsam erlernt wurde) dann frage ich mich sowieso wo wir schon angelangt sind. Nein bitte nicht noch ein "Führerschein". Bald ist es dann wieder so weit das der Witz der mal bei Serie "Bobs Burgers" gebracht wurde - nämlich das "Handwasch Zertifikat" Realität wird. Jemand
Lötmeister schrieb: > Es gibt die Goldene Lötnadel erster Klasse mit Eichenlaub und > Schwertern, die braucht man mindestens. Da man als Privatmann nicht eichen darf, würde ich eher Kalibrierlaub vorschlagen.
Hannes J. schrieb: > "Elektrofachkraft ist, wer auf Grund seiner fachlichen Ausbildung, > Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen > die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen > kann." Das kann doch wohl nicht sein, dass ein Chemiker sich "Elektrofachkraft" nennen darf, wenn ihm Aufgaben aus dem Bereich der Chemie übertragen werden. Wer hat denn den Schwachsinn formuliert.
Beachte die UND-Formulierung. Denn umgekehrt gilt: Elektrofachkraft ist nicht, wer zwar eine Ausbildung, aber nicht über Kenntnisse und Erfahrung oder Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen verfügt oder die ihm übertragenen Arbeiten nicht beurteilen oder mögliche Gefahren nicht erkennen kann. Man setze diese Ansprüche in Relation zu dem, was sich in der Praxis dann Fachkraft nennt. Das geht schon los daß sich die Leute sonstwas auf ihre Schaltberechtigung einbilden und glauben, sie dürften jetzt ohne Weiteres an irgendwelchen Installationen rumpfuschen.
Jemand schrieb: > Wir brauchen ganz bestimmt nicht noch ein Befähigungsnachweis, noch eine > Zertifizierung, noch einen "Führerschein" -ohne ihn zu fahren ist > illegal- mehr. Richtig! Noch zu ergänzen: Wir brauchen Leute die ihre Tassen einigermaßen im Schrank haben und ein wenig selbständig denken können. Ein wenig handwerkliches Geschick und Feinmotorik wäre dann schon Meisterverdächtig.
Mimin I. schrieb: > Braucht man Zertifikate oder Ausbildung fürs Löten? Das gibt es, wenn man fürs Militär oder die Weltraumtechnik arbeiten will oder muss. Ich würde aber behaupten dass 99% aller Löter kein solches Zertifikat besitzen, und zum Untergang der Zivilisation hat das offensichtlich nicht geführt, vielmehr ist die durchschnittliche Lötqualität bei seriösen Firmen völlig ausreichend. Und nein, ein Bachelor von wo auch immer sagt darüber absolut nichts aus. Georg
Mimin I. schrieb: > > Braucht man Zertifikate oder Ausbildung fürs Löten? Ausbildung nein, ordentliche Einweisung ja. Zertifikat: Nö. > Ich habe Bachelorabschluss Elektrotechnik an der TU Wien. Gilt > Bachelordiplom als Zertifikate? > Nö.
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Bearbeitet durch User
Mimin I. schrieb: > Braucht man Zertifikate oder Ausbildung fürs Löten? > Ich habe Bachelorabschluss Elektrotechnik an der TU Wien. Gilt > Bachelordiplom als Zertifikate? Wird an der TU denn das Löten gelehrt?
CIS / CIT IPC A 610 Aber auch bei der IPC A 610 handelt es sich "nur" um eine Norm mit Abnahmekriterien für elektronische Baugruppen was bedeutet hier wird festgelegt wie das Ergebnis aussehen soll nicht der Weg dort hin. Löten hat meiner Meinung sehr viel mit Übung und handwerklichem können zu tun und ist nicht innerhalb von ein paar Minuten erlernt. Auch ist es förderlich die physikalischen und chemischen Vorgänge zu kennen welche sich bei diesem Prozess abspielen.
Jonas L. schrieb: > Löten hat meiner Meinung sehr viel mit Übung und handwerklichem > können zu tun und ist nicht innerhalb von ein paar Minuten erlernt. ...und schon garnicht durch das Lesen von ein paar Antworten im Forum.
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