Hi, irgendwo habe ich gelesen, Strahlungsrichtung von Phase-Array Antennen auf Basisstationen sind durch einigen Umschaltern bestimmt, wo Phasenverschiebungen vorkonfiguriert sind, etwas wie der Fall im Anhang. Stimmt das? Senmeis
Ich kann nur dieses Video empfehlen. https://www.youtube.com/watch?v=uiABs3rjsFw&t=623s Dort ist eine Mobilfunkantenne zu sehen die offensichtlich aus 5 Kreuzdipolen im Array besteht. Die Phasenverschiebung wird wohl elektromechanisch mit einem motorisierten Phaseshifter (mit Poti Feedback) erledigt. (https://www.youtube.com/watch?v=uiABs3rjsFw&t=623s)
123 schrieb: > Die Phasenverschiebung wird wohl > elektromechanisch mit einem motorisierten Phaseshifter (mit Poti > Feedback) erledigt. (https://www.youtube.com/watch?v=uiABs3rjsFw&t=623s) Warum eigentlich elektromechanisch? Beim Radar gehts doch auch elektronisch!?!
Sub THz Funker schrieb: > Beim Radar gehts doch auch elektronisch!?! Erstens teuer. Vor allem bei größeren Leistungen nicht mehr ganz einfach. Und zweitens nehme ich an das die Abstrahlrichtung nicht ständig geändert wird, sondern nur nach dem Einbau oder halt wenn sich die baulichen Gegebenheiten ändern.
Hallo, man nennt diese Art von Stahlformung Beam-Switching. Im Gegensatz zu einem Phased-Array erzeugt ein Eingangssignal an einem Port an dem Antennen-Array eine konstante Abstrahlcharakteristik. In diesem Beispiel kann man also zwischen 4 verschiedenen Abstrahlwinkeln auswählen. Ein großer Vorteil gegenüber einem (klassischen) Phased-Array System ist, dass man gleichzeitig vier (unterschiedliche) Signale einspeisen kann und alle vier Signale in verschiedene Richtungen abgestrahlt werden. Außerdem ist der (finanzielle) Aufwand wesentlich geringer als bei einem aktiven Phased-Array System. Die am weitesten verbreitete Realisierung eines solchen Beam-Forming-Networks ist die Butler-Matrix. In der Theorie relativ einfach - die Realisierung ist nicht mehr so trivial weil die verschiedenen Koppler sehr gut angepasst sein müssen, um gute Strahlungsdiagramme zu erhalten. Man kann das mit Rat-Race Kopplern machen aber die Bandbreite ist dann sehr gering. Wesentlich bessere Ergebnisse erzielt man mit Lange-Kopplern oder mit Aperturkopplern. Im Moment sind diese Konzepte für 5G Anwendungen im mm-Wellen Bereich von Interesse, da man somit jedem Mobilfunk-Teilnehmer seinen eigenes, gerichtetes Signal zuspielen kann. Viele Grüße, Martin Laabs
Danke, Martin, für die Sachlichkeit und für den Informationsgehalt in Deinem Beitrag. > Die am weitesten verbreitete Realisierung eines solchen > Beam-Forming-Networks ist die Butler-Matrix. Ich war mal beeindruckt von einer Basisstation in Backnang. Ihr Aufbau: 1. N kollineare Strahler, jeder also mit einem schmalen vertikalen Öffnungswinkel. 2. Butler-Matrix, auch mit N Eingängen. 3. N Endstufen. 4. N D/A-Wandler trieben die Endstufen. 5. Für mich der Clou: Eine inverse FFT speiste die Wandler. Effekt: Im Prinzip unbegrenzt viele Mobilteilnehmer können gleichzeitig bedient werden, auch mehrere im selben der N Beams. Es ist "nur" eine Frage der Rechnerei vor den D/A-Wandlern. Die inverse FFT funktioniert nicht über den Frequenzbereich, sondern über den Abstrahlwinkel. Die N sind punktsymmetrisch im Kreis angeordnet. Ein zu sendendes Signal kann daher über vielleicht 3 bis 5 Endstufen und Strahler gleichzeitig gesendet werden, phasenrichtig für den Antennengewinn. Die inverse FFT ergibt die Signalanteile je Strahler. Was aus der Erprobung geworden ist? Keine Ahnung. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Wolfgang, Wolfgang H. schrieb: >[...] > 5. Für mich der Clou: Eine inverse FFT speiste die Wandler. > > Effekt: Im Prinzip unbegrenzt viele Mobilteilnehmer können gleichzeitig > bedient werden, auch mehrere im selben der N Beams. Es ist "nur" eine > Frage der Rechnerei vor den D/A-Wandlern. Das ist ein interessantes Konzept. Gibt es darüber ein Paper? Ich war bisher der Meinung, dass man nicht ohne weiteres zwischen den Beams interpolieren kann. Aber wenn man die Funktion der Butler-Matrix (BM) durch eine IFT aufhebt ist es offensichtlich, dass das funktionieren muss. Was ich mich allerdings frage: Wenn man schon für jede Antenne/Antennenstack einen eigenen D/A Wandler + Endstufe hat kann man gleich ein komplettes digital Beamforming machen. D.h. ich kann auch ohne (BM) beliebig viele Beams mit beliebig vielen unterschiedlichen Signalen erzeugen und abstrahlten. Ich sehe dort nicht mehr den Vorteil von einer BM - oder habe ich das Konzept falsch verstanden? Oder hat es etwas mit der reduzierten Rechenleistung gegenüber dem Full-Digital-Beamforming zu tun? Viele Grüße, Martin Laabs
Hi, Martin, >>[...] >> 5. Für mich der Clou: Eine inverse FFT speiste die Wandler. >> >> Effekt: Im Prinzip unbegrenzt viele Mobilteilnehmer können gleichzeitig >> bedient werden, auch mehrere im selben der N Beams. Es ist "nur" eine >> Frage der Rechnerei vor den D/A-Wandlern. > > Das ist ein interessantes Konzept. Gibt es darüber ein Paper? Wurde in der Demo nicht erwähnt. Ich habe halt ein bisschen "unschuldig" gefragt und mir meine Folgerungen zusammen gereimt. > Ich war > bisher der Meinung, dass man nicht ohne weiteres zwischen den Beams > interpolieren kann. Aber wenn man die Funktion der Butler-Matrix (BM) > durch eine IFT aufhebt ist es offensichtlich, dass das funktionieren > muss. Aufheben? Von der Butler-Matrix war bei der Demo keine Rede gewesen, die habe ich vielleicht hinzu erfunden. Ich kann das gewünschte Horizontaldiagramm einer Antenne mit einer punktsymmetrischen Kreisgruppe aus N Strahlern ja als Eingangssignal für eine N-Punkte-FFT verwenden und bekomme für eine gewünschte Richtung Betrag und Phase, mit denen jeder Strahler angesteuert werden muss. Mag sein, dass die Butler-Matrix dann nicht mehr notwendig ist. Die Demo ist etwa 20 Jahre zurück, da könnte die Richtfunktruppe zu GEC gehört haben. Entweder ist aus der Demo etwas geworden, oder das Konzept war nicht gut genug. > D.h. ich kann auch ohne (BM) beliebig viele Beams mit beliebig vielen > unterschiedlichen Signalen erzeugen und abstrahlen. O.K., kein Einwand. Ciao Wolfgang Horn
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