Hallo Leute, in meinem Youngtimer muss ich eine gebrochene Stromleitung ( ca 1 mm^2) wieder verbinden. Beim Abisolieren der Litze sahen die einzelnen Kupferleiter nicht rötlich glänzend aus, sondern stumpf, dunkel und grünlich. Um Übergangswiderstände zu minimieren möchte ich die abisolierten Enden reinigen. Die Möglichkeit des Verzinnens entfällt, da ich den Stoßverbinder https://www.reichelt.de/stossverbinder-schrumpf-0-5-1-5mm-rot-stv-r-i-p31706.html? einsetzen will. Womit kriege ich die angelaufenen Litzenenden wieder glänzend und übergangswiderstandsarm hin? Gruß Peter
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Es gibt in der Chemie den Versuch, Kupfer bis zum Glühen zu erhitzen und in Ethanol (Brennspiritus) abzuschrecken. Kupferoxid wird reduziert (wieder blank) und Ethanol oxidiert (Ethanal). http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=177247 Habe ich selber bei Leitungen noch nie gemacht, dürfte aber im Vergleich zu aggressiveren Varianten (Ascorbin- bis hin zu Salpetersäure) besser geeignet sein, da keine, unter der Isolation praktisch nicht oder nur sehr schwer entfernbare, Rückstände verbleiben, die weiter am Kupfer nagen.
preop schrieb: > da keine, unter der Isolation praktisch nicht oder nur > sehr schwer entfernbare, Rückstände verbleiben Falls danach noch eine Isolation vorhanden ist :-) preop schrieb: > Kupfer bis zum Glühen zu erhitzen
Tuch mit Essig (der billigste ist hier der beste) anfeuchten (nicht tränken!) und über die aufgefächerten Äderchen ziehen. Danach gut trocknen lassen.
Erwin D. schrieb: > preop schrieb: >> da keine, unter der Isolation praktisch nicht oder nur >> sehr schwer entfernbare, Rückstände verbleiben > > Falls danach noch eine Isolation vorhanden ist :-) > > preop schrieb: >> Kupfer bis zum Glühen zu erhitzen Ich gehe davon aus, dass es um Litze geht. Aufgefächert reicht da ein kurzes Eintauchen in die Flamme eines Feuerzeugs. Wenn dabei die Isolation schmilzt, dürfte auch vom Kupfer nicht mehr viel übrig sein. Aber wie gesagt, keine praktische Erfahrung. Angegammelte Leitungen habe ich bisher mechanisch (mit Cutterklinge auf harter Unterlage schaben) zumindest in einen lötfähigen Zustand gebracht. Es ist auch eine Frage, ob sich wirklich um Kupferoxid und nicht etwa um ein Chlorid (aus dem PVC der Isolation) handelt.
> Tuch mit Essig
Das ist doch Säure, frisst die sich nicht im Laufe der Zeit immer weiter
rein?
Stefanus F. schrieb: >> Tuch mit Essig > > Das ist doch Säure, frisst die sich nicht im Laufe der Zeit immer weiter > rein? Klar tut sie das. Deshalb nimmt man zum Vergießen von Steckern/Kabeln auch neutralvernetzendes Silikon. Normales Silikon riecht nach Essig und davon wird auch das Kupfer grün.
Stefanus F. schrieb: >> Tuch mit Essig > > Das ist doch Säure, frisst die sich nicht im Laufe der Zeit immer weiter > rein? Die verdunstet. Deshalb schrieb ich ja von wegen trocknen lassen.
Erwin D. schrieb: > Stefanus F. schrieb: >>> Tuch mit Essig >> >> Das ist doch Säure, frisst die sich nicht im Laufe der Zeit immer weiter >> rein? > > Klar tut sie das. > Deshalb nimmt man zum Vergießen von Steckern/Kabeln auch > neutralvernetzendes Silikon. Normales Silikon riecht nach Essig und > davon wird auch das Kupfer grün. Andere Baustelle.
hinz schrieb: > Stefanus F. schrieb: >>> Tuch mit Essig >> >> Das ist doch Säure, frisst die sich nicht im Laufe der Zeit immer weiter >> rein? > > Die verdunstet. Deshalb schrieb ich ja von wegen trocknen lassen. ...und wenn wieder Feuchtigkeit dazukommt, geht das Gammeln weiter. Warum bemerkt man Säurespritzer auf der Kleidung erst beim nächsten Waschen? Weil das Wasser in der Säure verdunstet ist und damit die Zerstörung gestoppt wird. Erst wenn wieder Wasser dazukommt, frißt die Säure weiter. Deshalb wird beim Bleiakku auch nur Wasser nachgefüllt. Die Säure verdunstet nicht, sondern nur das Wasser.
Erwin D. schrieb: > Warum bemerkt man Säurespritzer auf der Kleidung erst beim nächsten > Waschen? Schau mal nach dem Siedepunkt von Schwefelsäure.
hinz schrieb: > Erwin D. schrieb: >> Warum bemerkt man Säurespritzer auf der Kleidung erst beim nächsten >> Waschen? > > Schau mal nach dem Siedepunkt von Schwefelsäure. Was hat denn der Siedepunkt (337 °C) damit zu tun? Kläre mich bitte auf. Einerseits wasche ich die Wäsche selten bei 337 °C und andererseits reicht es, wenn Wasser dazukommt, daß die Säure weiterfrißt. Davor (wenn der Stoff trocken ist) kommt die Zerstörung des Stoffes zum Stillstand. Alles weit weg von 337 °C... Also was hat es mit dem Siedepunkt auf sich? Und wie erklärt es das Weiterfressen, wenn wieder Wasser dazukommt?
Erwin D. schrieb: > Also was hat es mit dem Siedepunkt auf sich? Du kannst sehr sehr lange warten bis die verdunstet. > Und wie erklärt es das Weiterfressen, wenn wieder Wasser dazukommt? Weil für die Hydrolyse des Stoffes eben auch Wasser nötig ist.
hinz schrieb: > Erwin D. schrieb: >> hinz schrieb: >>> Andere Baustelle. >> >> Warum? Essig+Kupfer -> grün > > Nein. Da sich die Litze vermutlich nicht im Vakuum befindet, habe ich die Luft nicht erwähnt. Also nochmal: Essig+Kupfer+Luft -> grün
hinz schrieb: > Du kannst sehr sehr lange warten bis die verdunstet. Nichts anderes habe ich gesagt: Erwin D. schrieb: > Weil das Wasser in der Säure verdunstet ist und damit die Zerstörung > gestoppt wird. Du hingegen hast gesagt, daß die Säure verdunstet: hinz schrieb: >> Das ist doch Säure, frisst die sich nicht im Laufe der Zeit immer weiter >> rein? > > Die verdunstet. Deshalb schrieb ich ja von wegen trocknen lassen. hinz schrieb: >> Und wie erklärt es das Weiterfressen, wenn wieder Wasser dazukommt? > > Weil für die Hydrolyse des Stoffes eben auch Wasser nötig ist. Eben. Auch das habe ich genauso gesagt: Erwin D. schrieb: > Erst wenn wieder Wasser dazukommt, frißt die Säure > weiter. Was ist jetzt an meinen Ausführungen falsch?
Erwin D. schrieb: > hinz schrieb: >> Erwin D. schrieb: >>> hinz schrieb: >>>> Andere Baustelle. >>> >>> Warum? Essig+Kupfer -> grün >> >> Nein. > > Da sich die Litze vermutlich nicht im Vakuum befindet, habe ich die Luft > nicht erwähnt. Also nochmal: Essig+Kupfer+Luft -> grün Sauerstoff, und vor allem viel Zeit. Die Essigsäure an den Litzendrähtechen ist da schon lange verdunstet.
Erwin D. schrieb: > Du hingegen hast gesagt, daß die Säure verdunstet: Die Essigsäure schon, bei der Schwefelsäure kannst du warten bis zum St.Nimmerleinstag.
Nur so nebenbei - die Verdunstung hängt nicht vom Siedepunkt sondern vom Dampfdruck ab. Also Temperatur erhöhen und/oder Umgebungsdruck senken. Wird aber dennoch langwierig, da die Dochtwirkung der Litze mit der daduch bedingten großen Eindringtiefe des Reinigungsmittels bei kleinem Querschnitt für den Austausch mit der Umgebung ein ziemliches Problem darstellt. Soweit die Theorie - mich und vemutlich auch Peter würden vor allem praktische Erfahrungen mit den verschiedene Methoden interessieren.
hinz schrieb: > Erwin D. schrieb: >> Du hingegen hast gesagt, daß die Säure verdunstet: > > Die Essigsäure schon, bei der Schwefelsäure kannst du warten bis zum > St.Nimmerleinstag. Das ist ein Argument, welches mich überzeugt! :-)
Hallo hinz, liebe Foristen, hinz schrieb: > Tuch mit Essig (der billigste ist hier der beste) anfeuchten (nicht > tränken!) und über die aufgefächerten Äderchen ziehen. Danach gut > trocknen lassen. vielen Dank für Eure zahlreichen Beiträge. Das Tuch mit Surig Essigessenz (25%-ig aus dem Supermarkt) in Verbindung mit Reiben ließ die Kupferadern etwas Glanz zurückgewinnen. Ich musste allerdings etwas über die Adern rubbeln und das Tuch war mehr als feucht. Jetzt gibt's auch wieder Stereo im PKW.
Litze auffächern und mit Glasfaserpinsel bearbeiten.
Machmal habe ich das auch durch feinstes Schleifpapier/Polierpapier gezogen.
Peter M. schrieb: > Beim nächsten Mal! Ähm, ich weiß: Arbeitsaufwand, Kosten.... Warum nicht einfach ein neues kabel legen? Wäre mir lieber als im hinterkopf zu haben:" essigesenz und kupfer mögen sich nicht, also wann gehts erneut kaputt?" Oder einfach mit ordentlichen verbindern 10cm abschneiden und neu zusammenstückeln. An einer stelle ohne korrosion. Ein stück boxenkabel vermag doch jeder aufzutreiben :)
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