Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Autoradio Lautstärke "Faden" über Zündung aus mit Digipot


von Andreas B. (Gast)


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Hab kürzlich ein Autoradio verbaut, so dass es bei Zündung ausgeht (soll 
es auch, kein Dauerplus).

Aber irgenwie ist das nicht so der Hit wenn die Musik beim Abschalten 
einfach so abgewürgt wird.

Ich hab mir jetzt die Frage gestellt ob es möglich wäre eine Schaltung 
zu bauen mit der die Lautstärke über ISO Block B beim Ausschalten 
"gefaded" werden kann und die dann dafür sorgt, dass das Autoradio 
anschliessend abgeschaltet wird (Umschalten Dauerplus / Schaltplus ?).

Das Teil sollte einfach zwischen die vorhandenen ISO-Stecker gestöpselt 
werden (Zwei Buchsen / zwei Stecker).

Wenn es sowas schon gibt umso besser. Weiss das jemand?
Wenn nicht, wäre sowas realisierbar?

von Andreas B. (Gast)


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Ok, eine negative Bewertung. Bin ich hier falsch? War die Frage dämlich? 
Soll ich den Beitrag wieder köschen?

von Olaf (Gast)


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Noe, werde einfach erwachsen und lerne die Dummkoepfe zu ignorieren die 
glauben das man von der Bewertung anderer Leute irgendwie abhaengig ist.


Selbstverständlich koennte man das was du da willst bauen. Es wuerde 
heutzutage vermutlich aus einem Mikrocontroller bestehen der sich um 
Timing/Ablaufsteuerung kuemmert und einem modernen AnalogIC dessen 
Verstärkung/Abschwaechung man mit I2C einstellen kann. Allerdings 
braucht soetwas auch zumindest ein kleines bisschen Erfahrung in 
Layout/Analogtechnik damit du hinterher nicht deine Lichtmaschiene oder 
die Zuendung hoerst.
Ausserdem setzt das ganze voraus das die Endstufen deines Radios nicht 
genutzt werden damit du in den Linepegel eingreifen kannst.

Olaf

von Andreas B. (Gast)


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@Olaf (danke und ja ok, bin halt nur ungern lästig (48 Jahre, erwachsen 
nein :-)))

Ich habe mir gedacht vielleicht einen Arduino (da kenn ich mich etwas 
mit aus), einen Digipot (AD5262BRU200 o.ä) und evtl. einen Timer (555 
o.ä) zu nehmen. Mit dem digipot die Lautstärke über den Arduino abhängig 
vom Schaltplus in einer Schleife die Lautsärke über die Pins vom Block B 
"herunterfahren" und dann irgendwie ausschalten.

Vermutlich stelle ich mir das erstmal zu einfach vor, aber irgendwo muss 
man ja mal anfangen.

von Peter D. (peda)


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Nenne doch erstmal den genauen Typ des Radios und des KFZ. Es ist ein 
riesen Unterschied ob Oldtimer oder heutiges Fahrzeug.
In einem heutigen Fahrzeug könnte man sich z.B. an die Tasten der 
Lenkradbedienung parallel schalten.
Oder direkt auf den CAN-Bus, aber das erfordert schon viel internes 
Wissen und man muß programmieren können.
In den Lautsprecherzuleitungen kannst Du nicht faden, da ist Leistung 
drauf.

von Olaf (Gast)


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> Ich habe mir gedacht vielleicht einen Arduino (da kenn ich mich etwas
> mit aus), einen Digipot (AD5262BRU200 o.ä) und evtl. einen Timer (555
> o.ä) zu nehmen.

Wofuer brauchst du einen extra Timer? Was glaubst du was man heute alles 
in Microcontroller einbaut.

Und digitales Poti wuerde ich auch nicht nehmen. Es gibt spezielle ICs 
fuer solche Aufgaben. (NXP? Philips?) Leider kann ich gerade keine 
Nummer nennen.

Hier mal ein Beispiel von TI:

http://www.ti.com/product/LM1971/technicaldocuments

> Vermutlich stelle ich mir das erstmal zu einfach vor,

Die Schwierigkeiten liegen eher im Bereich Stoerinstrahlung. Du willst 
nicht das dein Mikrocontroller im Bordnetz deines Autos regelmaessig 
abstuerzt, du willst nicht die Stoerungen in deinem Audiosignal hoeren.

Olaf

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn man das Radio verändert, muss man nicht in den analogen Signalweg 
eingreifen, damit muss man sich auch nicht um Störungen der 
Lichtmaschine kümmern. Was nötig ist, ist ein Verzögern des 
Zündungs-Signals an die eigentliche Radioelektronik, und ein Ansteuern 
der Lautstärke-Tasten des Radios mit einem µC (oder, sofern das Radio 
ein benutzerfreundliches Gerät ist, ein Ansteuern des dann verbauten 
Drehgebers).

Geht die Zündung aus, ist dem Radio zunächst weiterhin eine 
eingeschaltete Zündung vorzugaukeln (durch vorübergehendes Verbinden von 
Dauerplus mit Zündungsplus, aber nur im Radio, d.h. mit einer Diode o.ä. 
entkoppelt). Der µC erzeugt dann in einem sinnvollen Zeitabstand 
Impulse, die dem Radio ein Betätigen der "Leiser"-Taste simulieren. Die 
kann man, wenn man sich gar nicht mit der Radioelektronik beschäftigen 
will, mit Reed-Relais erzeugen, die zu den Tastern parallelgeschaltet 
werden. (Das gleiche trifft auch auf Drehgeber zu)

Nach einer gewissen Zeit wird dann die Verbindung Dauerplus und 
radiointernes Zündungsplus getrennt -- das war's dann schon.


Nachteil der Lösung: Das Radio dürfte sich die eingestellte Lautstärke 
merken, d.h. bei Zündung-wieder-ein wird es recht leise.

Das kann man natürlich mit dem gleichen µC lösen, der beim Einschalten 
von Zündungsplus eine Anzahl von Impulsen an der "Lauter"-Taste 
nachbildet.

Nachteil hier: Diese Lautstärke ist dann fest vorgegeben, und wenn aus 
irgendwelchen Gründen die Zündung schnell nacheinander aus- und wieder 
eingeschaltet wird, kann es sein, daß das Abschaltprogramm noch nicht 
ganz durch ist, und danach das Radio zu laut wird -- wobei man das 
natürlich in der Software abfangen kann.

Beitrag #5493222 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5493272 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas B. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Nenne doch erstmal den genauen Typ des Radios und des KFZ. Es ist ein
> riesen Unterschied ob Oldtimer oder heutiges Fahrzeug.
> In einem heutigen Fahrzeug könnte man sich z.B. an die Tasten der
> Lenkradbedienung parallel schalten.
> Oder direkt auf den CAN-Bus, aber das erfordert schon viel internes
> Wissen und man muß programmieren können.
> In den Lautsprecherzuleitungen kannst Du nicht faden, da ist Leistung
> drauf.

Ok, Radio ist ein "neues" Doppeldin-Radio Sony XAV-AX200. Die LFB 
funktionieren über einen Adapter, soweit ich weiss sind die 
Widerstandskodiert. Auf den Can-Bus zu gehen hatte ich mir schon 
überlegt.
Denke aber, dass wenn die Info stimmt, daß die LFB widerstandskodiert 
ist, ich über den Can-Bus nichts ausrichten kann.
Programmieren tue ich seit über 30 Jahren, allerding Hochsprachen C, 
C++, C# usw. (https://stackoverflow.com/users/1278334/a-j-bauer) das 
wäre nicht das Problem. Mit dem Can-Bus müsste ich mich aber ein wenig 
auseinandersetzen wenn es denn eine Option wäre (was sicherlich auch 
spannend wäre).

von Andreas B. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Wofuer brauchst du einen extra Timer? Was glaubst du was man heute alles
> in Microcontroller einbaut.


Den Timer hatte ich mir als Backup gedacht in einem extra Schaltkreis 
(alles ziemlich unausgegohren) der das Radio nach Ablauf einer Zeit auf 
jeden Fall ausschalte.

Beitrag #5493289 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5493301 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5493305 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #5493320 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5493336 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas B. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn man das Radio verändert, muss man nicht in den analogen Signalweg
> eingreifen, damit muss man sich auch nicht um Störungen der
> Lichtmaschine kümmern. Was nötig ist, ist ein Verzögern des
> Zündungs-Signals an die eigentliche Radioelektronik, und ein Ansteuern
> der Lautstärke-Tasten des Radios mit einem µC (oder, sofern das Radio
> ein benutzerfreundliches Gerät ist, ein Ansteuern des dann verbauten
> Drehgebers).

Danke Rufus für deine konstruktive Antwort.

Du hast mich mit deiner Antwort erstmal auf eine andere Fährte 
gebracht..
Und zwar auf eine rein softwaremäßige Lösung die unter Android Auto 
läuft, hier ist das Problem, daß das SDK nur für Automobilfirmen 
erhältlich ist sonst hätte man das Ganze evtl. über die Erkennung Handy 
abgesteckt dann Lautstärke runter und shutdown machen können (Radio dann 
halt immer auf Dauerplus).

Ich denke ich werde den von dir vorgeschlagenen Weg gehen müssen wenn 
ich dieses Nice-to-have feature realisieren will.

Das Radio braucht ja einige Zeit zum Booten, diese Zeit müsste ich 
warten und danach müsste ich die Anzahl Pulse die gebraucht werden um 
von Max auf 0 zu kommen auf die Leiser-Taste geben (Max(0, x-nmax) = 0, 
nmax > x) und dann eine fest definierte Anzahl Impulse auf die 
Lauter-Taste. Damit wäre die Lautstärke nach dem Einschalten immer 
gleich, das wäre gut.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Es würde mich nerven, wenn nach dem Starten des Motors jedesmal das 
Radio losplärrt.

von Andreas B. (Gast)


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Danke für eure Antworten.

Zusammengefasst:
Die Geschichte zwischen den Iso-Steckern gibt es nicht / wird so nicht 
gehen weil ein Digipot nicht für den "speaker level" nach dem Amp 
(Verstärker / Endstufe (und die Pins auf dem Iso-Stecker sind die 
Ausgänge des Verstärkers) sondern für diese Anwendung standardmäßig für 
den "line level" also vor dem Verstärker genutzt wird. Nach dem Amp ist 
zu viel Leistung im Normalfall für diese Art Bauteile und auch wenn die 
integrierten Widerstände im Digipot das aushalten würden, hätte man noch 
ein Wärmeproblem und die Audioqualität wäre zusätzlich beeinträchtigt, 
das verstehe ich jetzt.

Das Radio will ich sicher nicht zerlegen, also schau ich mal ob ich 
einen günstigen Verstärker auftreiben kann um mit dem "unkritischen" 
Line-Level (Cinch/RCA-Stecker) davor experimentiern/arbeiten zu können 
(Das Autoradio hat Line-outs also könnte ich dann später den Iso-Block-B 
abstöpseln ( Deckel/Abdeckung von der Radioseite her drauf machen) und 
über die Line-outs des Radios gehen. Denke damit könnte ich zumindest 
mal mit einem Nano und einem Digipot das Faden üben.

Das Problem mit dem Dauerplus (A7 +12v Batt) und Zündplus (A7 +12V 
switched) muss ich dann noch lösen.

von Gabriel M. (gabse)


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von Andreas B. (Gast)


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Gabriel M. schrieb:
> Hat das Radio ein GALA-Signal?

Hab grad nochmal geschaut, leider nicht.

(https://docs.sony.com/release//Manual_4723407111.pdf)

Beitrag #5494405 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dirk J. (dirk-cebu)


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Andreas B. schrieb:
> Aber irgenwie ist das nicht so der Hit wenn die Musik beim Abschalten
> einfach so abgewürgt wird.

Dann dreh das Radio erst leiser und mach dann den Motor aus, wenn du so 
empfindlich bist.
Vorteil: beim Neustart brüllt das Radio nicht gleich los.
Für so einen Quatsch würde ich keine Zeit verschwenden - und dann auch 
noch einen Thread aufmachen...

von Andreas B. (Gast)


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> Dann dreh das Radio erst leiser und mach dann den Motor aus, wenn du so
> empfindlich bist.

Stimmt, jetzt wo du das sagst, klasse Idee

> Vorteil: beim Neustart brüllt das Radio nicht gleich los.

Es handelt sich um ein Autoradio mit Betriebssystem.

> Für so einen Quatsch würde ich keine Zeit verschwenden - und dann auch
> noch einen Thread aufmachen...

Stimmt Zeitverschwendung ist das Stichwort.

Bye bye

von Jörg R. (solar77)


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Andreas B. schrieb:
> Ok, eine negative Bewertung. Bin ich hier falsch?

Woher weißt du das? Als Gast siehst du keine Bewertungen?

von HildeK (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Woher weißt du das? Als Gast siehst du keine Bewertungen?

Bei Mozilla Firefox: mit einem Eintrag in die Datei userContent.css (im 
Profilordner) kann man das auch als Gast anzeigen lassen - nur nicht 
aktiv bewerten.
Wurde hier irgendwann mal gepostet ...

von Andreas Bauer (Gast)


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Ich melde mich noch einmal zurück. Ich hab das Ganze jetzt gelöst mit 
einem Arduino Nano, zwei DC-DC Wandlern (LM2596), Widerständen (10kOhm 
und 2.2kOhm) und Transistoren (2N700) und einem "Spannungsstabilisator" 
(im Wesentlichen bestehend aus Kondensator und Sperrdiode) der noch für 
ca. 4 Sekunden genügend Strom nach Zündung aus liefert. Das Prinzip: Die 
Spannung des DC-DC Wandlers vor dem Spannungsstabilisator wird gemessen 
und wenn <5V (Zündung aus) dann wird dem Radio über einen digitalen 
Ausgang die Taste Volume down übermittelt (max. Volume steps down). Nach 
Einschalten und Booten wird entsprechend auf einen festen Lautstärkewert 
"hochgefahren". Falls jemand Interesse hat: 
https://www.hochdachkombi.de/threads/alternative-radio-mit-connect.15435/page-2#post-150398

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