Hallo zusammen, ich habe eine Digitaluhr auseinandergebaut. Hierbei handelt es sich um eine Art Eieruhr. Bei dieser Uhr kann man die Minuten und Sekunden einstellen und dann auf Start drücken. Der Timer zählt dann entsprechend runter und klingelt wenn er bei 0 angekommen ist. Es gibt drei Knöpfe: Minute; Sekunde; Start/Stop. Jedesmal muss man die gewünschte Zeit einstellen. Ist es möglich den Chip der Digitaluhr auszulesen (und wenn ja, wie?) und so zu programmieren, dass er automatisch 60 Minuten voreingestellt hat? Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Vorab vielen dank und viele Grüße Wastl
Wastl schrieb: > Ist es möglich den Chip der Digitaluhr auszulesen Nein. Selbst wenn der Chip nicht unter dem Epoxy-Klecks stecken würde, könnte man das nicht, denn das ist kein Microcontroller mit Programm darin, sondern ein ab Werk nur als Uhrenchip tauglicher Baustein. Aber auch, wenns ein programmierbarer Controller wäre, könnte man es nicht, da a) nicht bekannt ist, welcher es ist, b) mit Sicherheit ein Ausleseschutz vorhanden wäre und c) ohne Dokumentation des Chips ein Neuprogrammieren natürlich ebenfalls nicht möglich ist. Du könntest die komplette Elektronik wegwerfen und einen µC mit eingebautem LCD-Controller (wie z.B. den Atmega169) verwenden, an den Du das vorhandene Display etc. anschließt und Dein Wunsch-Programm dafür schreibst. Dazu musst Du nur herausfinden, wie das Display aufgebaut ist (Segmente bestimmen, Multiplex bestimmen etc.) und es entsprechend ansteuern. Der Atmega169 ist auf einer Demoplatine namens "Avr Butterfly" verbaut, dort wird ein controllerloses LC-Display angesteuert, wie es auch in Deiner Uhr zu finden ist -- natürlich mit komplett anderem Aufbau, aber das Funktionsprinzip ist das gleiche. https://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_Butterfly
Wastl schrieb: > Ist es möglich den Chip der Digitaluhr auszulesen (und wenn ja, wie?) > und so zu programmieren, dass er automatisch 60 Minuten voreingestellt > hat? Nein. Rufus Τ. F. schrieb: > denn das ist kein Microcontroller mit Programm > darin, sondern ein ab Werk nur als Uhrenchip tauglicher Baustein. Es ist sicher ein uC, aber oftmals OTP.
Allenfalls maskenprogrammiert. Höchstwahrscheinlich aber nur ein Haufen Schieberegister.
Man kann aber die nötigen Tastendrücke von einem Mikrocontroller oder fest verdrahteter Logik nach dem Einschalten ausführen lassen. Vermutlich ist da eine Tastenentprellung drin, also darf man das nicht viel schneller machen als von Hand. Wenn die Tasten einzeln nach Masse schalten ist es einfacher, als wenn sie irgendwie gemultiplext sind. Aber bei drei Tasten wird das nicht so kompliziert sein. Ich hatte mal einen Video-zu-VGA-Wandler, den ich automatisch mit anliegender Spannung einschalten wollte. Ging nicht so einfach, da man den über eine Fernbedeinung erst umständlich einstellen musste. Ein einfacher Mikrocontroller hat das nach dem Power-on-Reset erledigt und sich dann schlafen gelegt.
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Marek N. schrieb: > Allenfalls maskenprogrammiert. Nö, die Zeiten sind vorbei. > Höchstwahrscheinlich aber nur ein Haufen Schieberegister. Sicher nicht, die Zeiten sind auch vorbei. Wir Westler kennen das nicht, aber in Asien gibt es haufenweise netter stromsparender uC mit eingebautem LCD Treiber. Meist 8051 basiert von Holtek und Sinowealth http://www.holtek.com/producthome/-/pid/405 http://www.sinowealth.com/en/softtype.asp?cat_id=7&class_id=84 An deren Leistung (Betrieb an 1.5 Alkali Mangan über Jahre bei laufender LCD Anzeige) kommt kein Atmel, ARM oder Arduino ran. "OTP ROM: 4K X 16bits" und: "Available In CHIP FORM". Die haben auch andere feine uC von denen wir nur träumen können, z.B. SH79F3212 zur direkten Ansteuerung von 4-stelligen LED Anzeigen mit internen 100mA Treibern.
Christoph db1uq K. schrieb: > Man kann aber die nötigen Tastendrücke von einem Mikrocontroller oder > fest verdrahteter Logik nach dem Einschalten ausführen lassen Schon (wenn man denn kann), aber es ist wahrscheinlich deutlich einfacher, die Funktion der Eieruhr auf einem geeigneten Controller neu zu programmieren. Das Pflichtenheft für die Programmierung dürfte ja nur wenige Seiten umfassen... Georg
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