Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Endstufe wird heiß


von Lukas B. (lukas_berg)


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Hallo alle zusammen, ich hätte da eine kurze Frage. Meine Endstufe hatte 
einen Netzteilschaden und wurde auch von mir selbst repariert, auf alle 
Fälle läuft die Endstufe wieder, aber nach dem einschalten werden die 
Bauteile (Lastwiderstände, Treibertransistoren) die sich in den 
markierten Bereichen befinden sehr heiß. Jetzt meine Frage, was kann der 
Auslöser der Erwärmung sein? Obwohl die Stufe funktioniert.

(Stromaufnahme bei 12V, 1,3A)

von g457 (Gast)


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> Jetzt meine Frage, was kann der Auslöser der Erwärmung sein?

Vor- oder Endstufe defekt.

> Obwohl die Stufe funktioniert.

Da fehlen Anführungszeichen. Sie "funktioniert".

von Lukas B. (lukas_berg)


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Wieso Anführungszeichen? Sie funktioniert wirklich, habe jeden Kanal mit 
einem Lautsprecher getestet und normal Musik damit abspielen können.

von MaWin (Gast)


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Ruhestrom kann es wohl nicht sein, denn du hast an den Endstufen nichts 
verändert, nur am Spannungswandler.
Liefert der denn eine symmetrische Spannung ? Ist die frei von 
Ripplespannung (d.h. funktionieren die Siebelkos) ?
Die Widerstände sollen ja Leistung aushalten. Die Treibertransistoren 
sollten aber eher kühl bleiben.

von MiWi (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Hallo alle zusammen, ich hätte da eine kurze Frage. Meine Endstufe hatte
> einen Netzteilschaden und wurde auch von mir selbst repariert, auf alle
> Fälle läuft die Endstufe wieder, aber nach dem einschalten werden die
> Bauteile (Lastwiderstände, Treibertransistoren) die sich in den
> markierten Bereichen befinden sehr heiß. Jetzt meine Frage, was kann der
> Auslöser der Erwärmung sein? Obwohl die Stufe funktioniert.
>
> (Stromaufnahme bei 12V, 1,3A)

Was ist "sehr heiß" in realer Temperatur?

Und auch sonst wäre es - auch bei kurzen Fragen - klug die üblichen 
Anmerkungen zu berücksichtigen und zu liefern, die ein TO liefern sollte 
damit vielleicht geholfen werden kann...

MiWi

von Dieter (Gast)


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Wird diese nur aus 12V versorgt?

Was ist die Stromaufnahme (U und I jeweils) bei Lautstärke Null, 
Zimmerlautstärke und laut (nicht zu voll aufdrehen, ähnlich lautem 
Schreien).

Bei Lautstärke Null an beiden Anschlüssen für die Lautsprecher bitte die 
DC-Spannung gegen Mitte/Masse messen und die Differenz am Lautsprecher 
auf DC-Anteile.

Für die Lautstärkenmessung empfehle ich ähnliches wie die App Spectroid 
zu verwenden und ein paar Meter weg im Raum oder Raummitte zu messen.

Hintergrund ist, herauszufinden, ob diese bereits in Ruhe zu viel 
Leistung zieht.

von Lukas B. (lukas_berg)


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MaWin schrieb:
> Ruhestrom kann es wohl nicht sein, denn du hast an den Endstufen
> nichts verändert, nur am Spannungswandler.
> Liefert der denn eine symmetrische Spannung ? Ist die frei von
> Ripplespannung (d.h. funktionieren die Siebelkos) ?
> Die Widerstände sollen ja Leistung aushalten. Die Treibertransistoren
> sollten aber eher kühl bleiben.

Also die Trafos liefern einmal + - 25V und einmal + - 45V für den 
Basskanal. Diese Spannung wurde an den 4 großen Elkos gemessen und ist 
relativ sauber.

von Lukas B. (lukas_berg)


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MiWi schrieb:
> Lukas B. schrieb:
> Was ist "sehr heiß" in realer Temperatur?
> Und auch sonst wäre es - auch bei kurzen Fragen - klug die üblichen
> Anmerkungen zu berücksichtigen und zu liefern, die ein TO liefern sollte
> damit vielleicht geholfen werden kann...
>
> MiWi

Werde ich messen wenn ich zu Hause bin.

von Lukas B. (lukas_berg)


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Bei Lautstärke null ist Spannung und Strom fast gleich wie bei Leerlauf 
also 12V 1,3A. Weiteres kann ich erst messen wenn ich wie gesagt zu 
Hause bin.

von Harald W. (wilhelms)


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Lukas B. schrieb:

> Meine Endstufe hatte
> einen Netzteilschaden und wurde auch von mir selbst repariert, auf alle
> Fälle läuft die Endstufe wieder, aber nach dem einschalten werden die
> Bauteile (Lastwiderstände, Treibertransistoren) die sich in den
> markierten Bereichen befinden sehr heiß. Jetzt meine Frage, was kann der
> Auslöser der Erwärmung sein?

Deine fehlerhafte Reparatur?

von Lukas B. (lukas_berg)


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Wieso sollte das Netzteil fehlerhaft sein, wenn es die Spannungen 
erbringt die es soll und nichts im Netzteil warm wird, ausser der 
Lastwiderstand bei dem dies normal ist?

von Lukas B. (lukas_berg)


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Ich habe die Endstufe 20 min im Leerlauf ohne Lautsprecher oder 
Audiosignal betrieben und habe dabei eine Temperatur von 85°C gemessen, 
dann habe ich abgedreht, da ich weitere Schäden vermeiden wollte.

von kunde (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> habe dabei eine Temperatur von 85°C gemessen,

Wo?

Solange die Widerstände so aussehen wie auf dem Foto, machts ihnen 
offensichtlich nichts aus.
Irgendwo müssen die 15 Watt ja auch bleiben, die das Ding im Leerlauf 
schluckt...

von Lukas B. (lukas_berg)


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Die Temperatur wurde an den Lastwiderständen gemessen, die 
Treibertransistoren werden aber annähernd gleich warm also so um die 
70°C

von Harald W. (wilhelms)


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kunde schrieb:

> Irgendwo müssen die 15 Watt ja auch bleiben, die das Ding im Leerlauf
> schluckt...

Nun, wenn der Ruhestrom zu hoch eingestellt ist, sind derartige
Verluste durchaus normal. Anscheinend ist der Verstärker ja
wohl überlastet worden und wurde repariert. Und es wurde über-
sehen, das nicht nur Teile im Netzteil defekt waren, sondern
auch Teile im Verstärker selbst. Aber durch ein paar zielge-
richtete Messungen sollte man das schnell feststellen können.

von Lukas B. (lukas_berg)


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Und durch welche Messungen genau? Wäre sehr dankbar um Hilfe.

von Harald W. (wilhelms)


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Lukas B. schrieb:

> Und durch welche Messungen genau?

Als erstes die (Gleich-)Ausgangsspannung. Dann den Ruhestrom.

von Lukas B. (lukas_berg)


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Um die Ausgangsgleichspannung zu messen einfach je einen 
Lautsprecherausgang gegen Masse oder?

von Dieter (Gast)


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Siehe Posting 21.7.  11:00.

von Lukas B. (lukas_berg)


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> Bei Lautstärke Null an beiden Anschlüssen für die Lautsprecher bitte die
> DC-Spannung gegen Mitte/Masse messen und die


Kanal 1= 21,8mV
Kanal 2= -10,1mV
Kanal 3= - 42,2mV
Kanal 4= -14,3mV
Kanal 5=  31,6mV


 Differenz am Lautsprecher
> auf DC-Anteile.

Was genau meinen sie mit Differenz?

von Peter D. (peda)


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Lukas B. schrieb:
> Meine Endstufe hatte
> einen Netzteilschaden

Das kann die Folge gewesen sein und nicht die Ursache.

von MiWi (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Die Temperatur wurde an den Lastwiderständen gemessen, die
> Treibertransistoren werden aber annähernd gleich warm also so um die
> 70°C

Hm... wenn ich mir das Foto vom Anfang anschaue sehe ich nicht wie die 
Transistoren befestigt sind. Daher die Frage: sind die korrekt 
angeschraubt, geklemmt oder sonst wie am Kühlkörper befestigt wenn Du 
diese Messungen machst?

Weiters: wie machst Du diese Messungen? Wärmebildkamera? Thermoelement? 
Oder so ein IR-Thermometer - und wenn ja - aus welchem Abstand.

Langer Rede kurzer Sinn: Bitte auch Details zu dem wie Du die 
Messungen machst, denn da führen quasi viele Wege an Rom vorbei..

Hast Du dir einmal die Basis/Gates angeschaut ob die 
Endstufentransitoren in sich schwingen? Denn davon siehst Du am Ausgang 
nicht viel Energie wird dennoch verheizt...

MiWi

von der schreckliche Sven (Gast)


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Lange Reden, ohne Sinn.
Die Treiberstufen arbeiten im Klasse A Betrieb.
Bei 50 (oder 90?) Volt ist Erwärmung normal, und ändert sich auch nicht 
mit der Ausgangsleistung.
Dass sich die Leistungswiderstände erwärmen, WTF??
Die Ausgangstransistoren haben auch Ruhestrom.
50mA x 90V = wieviel...?
Der Spannungswandler braucht auch was.

Die Stromaufnahme von 1,3A bei 12V ist also nicht viel bei diesem Teil.

Fazit: Alles in Ordnung.

von Sherlock (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Kanal 1= 21,8mV
> Kanal 2= -10,1mV
> Kanal 3= - 42,2mV
> Kanal 4= -14,3mV
> Kanal 5=  31,6mV

scheint ok zu sein

Möglicherweise ist die Stromaufnahme von 1,3A ganz normal.

Es werden ja alle Treiber aller Kanäle gleich warm.
Wenn eine Endstufe fehlerhaft wäre,
wären ja nur deren Treiber heisser als die der anderen.

Rechne mal aus, was bei angenommen 30mA Ruhestrom pro Endstufe
und 50V bzw. 90V zusammenkommt.
Plus Leerlaufverluste der Wandler (Übertrager, Snubber, )
Plus Versorgung der Vorstufen etc.

von Sherlock (Gast)


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Hallo schrecklicher Sven!
2 Leute, eine Meinung
Du warst 3 min schneller!

von der schreckliche Sven (Gast)


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Bist Du DER Sherlock?

von Lukas B. (lukas_berg)


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> Hm... wenn ich mir das Foto vom Anfang anschaue sehe ich nicht wie die
> Transistoren befestigt sind. Daher die Frage: sind die korrekt
> angeschraubt, geklemmt oder sonst wie am Kühlkörper befestigt wenn Du
> diese Messungen machst?

Es werden nicht die Mosfets oder die Endstufentransistoren warm die auf 
den Kühlkörpern sitzen, es werden wie gesagt die Treibertransistoren, 
die Lastwiderstände und der PWM Controller heiß.

> Weiters: wie machst Du diese Messungen? Wärmebildkamera? Thermoelement?
> Oder so ein IR-Thermometer - und wenn ja - aus welchem Abstand.

K-Typ Messonde also Thermoelement. Habe es aber mit einem IR Thermometer 
mit 2cm Abstand auch überprüft, ist fast kein Unterschied.

> Hast Du dir einmal die Basis/Gates angeschaut ob die
> Endstufentransitoren in sich schwingen? Denn davon siehst Du am Ausgang
> nicht viel Energie wird dennoch verheizt...

Woran erkenne ich genau am Oszi ob die Schwingen?

von sasu (Gast)


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nein

von Sherlock (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Bist Du DER Sherlock?

Wer ist denn DER Sherlock????
Der mit dem kriminalistischen Spürsinn?
Dann hab ich bei dem wohl eine Anleihe gemacht...

von Lukas B. (lukas_berg)


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Die Spannung die der Spannungswandler abgibt sind einmal + - 25V und 
einmal + - 45V.

von Lukas B. (lukas_berg)


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> Fazit: Alles in Ordnung.

Wenn wirklich alles in Ordnung ist, wie viel Grad können bitte die 
Treibertransistoren erreichen?

von der schreckliche Sven (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> wie viel Grad können bitte die
> Treibertransistoren erreichen?

150.
Diese max. mögliche Temperatur werden sie im Verstärker aber nicht 
erreichen. Wie gesagt, arbeitet die Treiberstufe im Klasse A Betrieb. 
Die Verlustleistung ist schon im Leerlauf maximal.

Bevor Du das Ding aufgeschraubt hattest, wusstest Du nicht, wie warm die 
Teile da drin werden, und warst glücklich und zufrieden.

von Lukas B. (lukas_berg)


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Das würde auch die Verfärbung der Platine unter den Treibertransistoren 
erklären.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Verfärbung der Platine

Davon ist auf dem Foto gar nichts zu sehen.

von Lukas B. (lukas_berg)


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1.Bild Rückseite des PWM Controllers
2. Bild Unterseite der Lastwiderstände
3. Bild Unterseite der Treibertransistoren

von Sherlock (Gast)


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> 2. Bild Unterseite der Lastwiderstände
> 3. Bild Unterseite der Treibertransistoren

Da sind einige Lötstellen dabei, die du mal nachlöten solltest,
wenn du noch lange Freude an dem Teil haben möchtest.

von Jens G. (jensig)


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>20180722_230953.jpg

Vielleicht solltest Du mal eine Stunde investieren, und alle kalte 
Lötstellen (wie im Bild zu sehen) nachlöten.

: Bearbeitet durch User
von Lukas B. (lukas_berg)


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Wird gemacht bevor die Platine wieder eingebaut wird. Mich selbst hat es 
auch gewundert, warum die Lötqualität so schlecht ist bei dem Teil.

: Bearbeitet durch User
von Lukas B. (lukas_berg)


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Nur eine zusätzliche Frage, wie würde ich bei der Endstufe eine 
Ruhestromeinstellung machen?

von MaWin (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Nur eine zusätzliche Frage, wie würde ich bei der Endstufe eine
> Ruhestromeinstellung machen?

Kommt auf Messgeräte und Informationsstand ab:

Wenn im Schaltpkan der Spannungsabfall an einem Widerstand steht: 
Trimmpoti einstellen bis genessene Spannung stimmt.
Wenn nur ein Strom angegeben ist: Mit Widerstandswert Spannung 
ermitteln, weiter wie zuvor.
Wenn nur ein Kanal überarbeitet wurde: denselben Wert wie bei anderen 
Kanal einstellen.
Wenn man eine Klirrfaktormessbrücke hat: auf niedrigsten Klirrfaktor 
einstellen.
Wenn man ein Oszilloskop hat: auf saubersten Nulldurchgang eines 
Test-Sinus einstellen.

von Lukas B. (lukas_berg)


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> Wenn im Schaltpkan der Spannungsabfall an einem Widerstand steht:
> Trimmpoti einstellen bis genessene Spannung stimmt.

Gibt keinen Schaltplan und auch kein Trimmpoti auf der Platine.

: Bearbeitet durch User
von na ich bins (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Wird gemacht bevor die Platine wieder eingebaut wird.

Oh man...

Nun mach doch erstmal eine ordentliche Reparatur. Das Dingen besteht ja 
fast nur noch aus kalten Lötstellen.

von Dietrich L. (dietrichl)


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na ich bins schrieb:
> Lukas B. schrieb:
>> Wird gemacht bevor die Platine wieder eingebaut wird.
>
> Nun mach doch erstmal eine ordentliche Reparatur.

Und wenn er Glück hat, ist das Problem dann gelöst..

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Fälle läuft die Endstufe wieder, aber nach dem einschalten werden die
> Bauteile (Lastwiderstände, Treibertransistoren) die sich in den
> markierten Bereichen befinden sehr heiß.

Möglicherweise ist es der Normalzustand ?

von Lukas B. (lukas_berg)


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Gut möglich, dass es so ist wie zuvor beschrieben, jedoch 100% kann ein 
Defekt nicht ausgeschlossen werden.

von Sherlock (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Mich selbst hat es
> auch gewundert, warum die Lötqualität so schlecht ist bei dem Teil.

An den vielen kalten Lötstellen kannst du erkennen, daß viele Bauteile 
schon immer recht heiss geworden sind.
(unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten der unterschiedlichen 
Metalle)
Ist der Normalzustand.
Ist ab Werk ja nicht für die Ewigkeit gebaut, sondern nur für das 
Überstehen der Garantiezeit.
Du musst halt alle paar Jahre nachlöten, wenn das Teil länger halten 
soll.

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