Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Diffamp: Wer kennt diese vier Transistorschaltung?


von oldeurope O. (Gast)


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Das ist ein Differenzverstärker mit schwimmendem Ausgang,
der mit nur vier Transistoren auskommt.
Wie nennt man diese Schaltung?
Wird sie in einem Euch bekannten (Fach-)Buch behandelt?

LG
old.

von Dieter (Gast)


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von Dieter (Gast)


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Wegen ungültigen Skripten auf der Seite hing sich zweimal der Browser 
auf.

von oldeurope O. (Gast)


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Dieter schrieb:
> Mit MOSFETs wäre es anscheinend folgende Schaltung

Ein Doppelgegentaktmischer, siehe MC1496, ist das definitiv nicht.

Trotzdem danke fürs Suchen.


LG
old.

von Dieter (Gast)


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Erinnert an eine Schaltung für QAM mit Transistoren. Dunkel erinnere ich 
mich noch an Schaltungsvarianten mit Außenbeschaltung von R und C für 
besondere Funktionen.

von oldeurope O. (Gast)


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Dieter schrieb:
> Erinnert an eine Schaltung für QAM mit Transistoren.

Aber nicht alles mit vier Beinen ist ein Tisch.

Schrieb ich ja schon im letzten Beitrag, ein
Doppelgegentaktmischer ist das definitiv nicht.



Eigentlich sollte diese Schaltung in Lehrbüchern,
die unter Anderem Differenzverstärker behandeln,
zu finden sein. Im Titze-Schenk vielleicht?

Oder in Audiogeräten die elektronischer floatender
(=schwimmender) Ein- und Ausgänge bedürfen.

LG
old.

von Helmut S. (helmuts)


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Die gezeigte Realisierung hat halt so viele Nachteile, dass diese 
Schaltung niemand verwenden will. Man kann immer Dinge kompliziert 
machen. Die Schaltung spart einen einzigen Transistor und benötigt dafür 
ein Dutzend passiver Bauteile zusätzlich. Und die 100kOhm in der Basis 
sind auch schon ziemlich krank. Ablage P(apierkorb) bitte.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Die Schaltung spart einen einzigen Transistor

Dann zeige mir doch mal Deine Alternative mit einem
Transistor mehr.

Ich freue mich auf Deine weniger komplizierte Schaltung
mit einem Transistor mehr. Hä?

Helmut S. schrieb:
> Und die 100kOhm in der Basis

Die Bauteile haben Bezeichner, die Du ruhig nennen darfst
damit man Deine Kritik auch nachvollziehen kann.

Du darfst die Schaltung auch sehr gerne verbessern,
auch dafür habe ich ja die asc dazu getan und das Ganze
hier ins Diskussionsforum gestellt.

LG
old.

von Flow (Gast)


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Zu verbessern wäre die Collektorverbindung Q3 / Q4 ?

von oldeurope O. (Gast)


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Flow schrieb:
> Zu verbessern wäre die Collektorverbindung Q3 / Q4 ?

Die hat schon 0 Ohm. Hast Du kein LTspice?


LG
old.

von Fragender (Gast)


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Was ist ein "schwimmender Ausgang"?

Ich kann nur zwei Wechselstromgekoppelte Ausgänge erkennen.

von Mark S. (voltwide)


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Darunter würde ich einen Stromkreis ohne Massebezug verstehen, also so 
etwas wie eine Trafowicklung o. Anbindung an die restliche Schaltung.

von oldeurope O. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Darunter würde ich einen Stromkreis ohne Massebezug verstehen, also so
> etwas wie eine Trafowicklung

Genau so ist das. Prüfe es in der Simu nach:
Du kannst z.B. ausg1 oder ausg2 an GND legen, ohne dass
sich die Spannung zwischen ausg1 und ausg2 ändert.

In der Simu dafür "mark reference" an einen Ausgang legen
und die Tastspitze an den andern Ausgang.

LG
old.

von Helmut S. (helmuts)


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Hallo LG old.

ich habe mal deine Schaltung näher unter die Lupe genommen. Ein großer 
Nachteil der von dir gezeigten Schaltung ist, dass die Spannung am 
Augang2 von der Last am Ausgang1 abhängt. Siehe Bild mit RL 5k und 100k. 
Eigentlich sollten Ausg1 und Ausg2 gleich groß bleiben.
In der klassisschen Schaltung rechts gibt es dieses Problem nicht.

Gruß
Helmut

von Fragender (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Genau so ist das. Prüfe es in der Simu nach:
> Du kannst z.B. ausg1 oder ausg2 an GND legen, ohne dass
> sich die Spannung zwischen ausg1 und ausg2 ändert.

Naja, das ist doch ganz normal, bei Wechselstromkopplung mit 
Kondensatoren.

Das sind doch nur einfache Gegentaktausgänge, die sich auch noch 
gegenseitig beeinflussen.

Ich kann an dieser Schaltung nichts besonderes sehen, außer die 
Nachteile die Helmut aufgezeigt hat. Und die sind ja auch logisch, da 
die Last parallel zum Emitterwiderstand der Stronsenke(n) liegt.

Nochmal: Was ist an dieser Schaltung besonders?

von oldeurope O. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> ich habe mal deine Schaltung näher unter die Lupe genommen.

Leider nicht korrekt. (Ich dachte Du kommst jetzt mit der
komplementären Version daher...)

Lies mal bitte diese beiden Beiträge vor Deinem:
Beitrag "Re: Diffamp: Wer kennt diese vier Transistorschaltung?"

Helmut S. schrieb:
> Eigentlich sollten Ausg1 und Ausg2 gleich groß bleiben.

Nein, bei mir bekommst Du einen echten symmetrischen Ausgang.
Da soll die Spannung zwischen den Ausgängen gleich groß bleiben.

Du hast da nur Emitterfolger die lediglich einen Gegentakt-
Ausgang bieten. Erkennst Du den Unterschied?
Sonnst zeige ich Dir das
Aus der W. schrieb:
> Du kannst z.B. ausg1 oder ausg2 an GND legen, ohne dass
> sich die Spannung zwischen ausg1 und ausg2 ändert.
In der asc. Aber nicht mehr heute.
Vielen Dank für Deine Mitarbeit, das ist nicht selbstverständlich.

LG
old.

von Helmut S. (helmuts)


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>> Helmut S. schrieb:
>> Eigentlich sollten Ausg1 und Ausg2 gleich groß bleiben.
> LG old. schrieb
> Nein, bei mir bekommst Du einen echten symmetrischen Ausgang.
> Da soll die Spannung zwischen den Ausgängen gleich groß bleiben.

Jetzt verstehe ich auf was du hinaus willst.
Ich habe jetzt mal zwei Simulationen gemacht.

1. diffamp-3.asc einseitige Last 400Ohm bis 100kOhm

2. diffamp-4.asc differentielle Last 400Ohm bis 100kOhm

Bezüglich der Differenz V(ausg1)-V(ausg2) ist deine Schaltung in der Tat 
sehr unempfindlich/vorteilhaft gegenüber der Laständerung.

von oldeurope O. (Gast)



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Helmut S. schrieb:
> Bezüglich der Differenz V(ausg1)-V(ausg2) ist deine Schaltung in der Tat
> sehr unempfindlich/vorteilhaft gegenüber der Laständerung.

Da habe ich ja nochmal Glück gehabt. Danke.

Helmut S. schrieb:
> Ich habe jetzt mal ... Simulationen gemacht.

Ich auch. Allerdings habe ich Ballast abgeworfen,
damit man die Schaltungen auch vom Aufwand her
vergleichen kann.

Meine braucht einen Widerstand und zwei Kondensatoren mehr.
Deine, wie versprochen, einen Transistor.
Die Komplementäre Variante habe ich aus bestimmten Gründen
nicht verwendet. Der Vergleich mit dem Übertrager kommt
in der nächsten Simu.

Ich stochere lieber mit dem Oszilloskop in der Schaltung
rum. Für mich hat das mehr Aussagekraft als ein Diagramm.

Resultat:
Bei gleicher Last auf beiden Seiten tun sich die Schaltungen nichts.

Wenn man den Ausgang asymmetrisch macht, indem man einen
Ausgang an GND legt, macht Deine nur noch die halbe
Ausgangsspannung. Diesen Fall hat man z.B. wenn man an eine
symmetrische Leitung einen Cinch-Stecker lötet.
Natürlich ist dann bei Dir ein Ausgang überlastet.
Der verzerrte Laststrom fließt über die Leitung.

Um das darzustellen, habe ich einen Ausgang mit 100R
belastet. Dann zerrt Deine Schaltung schon mächtig.
Diese Situation hast Du bei einer langen Leitung
wenn Du sie am Ende asymmetrisch anklemmst.


Aus der W. schrieb:
> Eigentlich sollte diese Schaltung in Lehrbüchern,
> die unter Anderem Differenzverstärker behandeln,
> zu finden sein. Im Titze-Schenk vielleicht?
>
> Oder in Audiogeräten die elektronischer floatender
> (=schwimmender) Ein- und Ausgänge bedürfen.

Und? Titze-Schenk?

LG
old.

von Michael S. (smtschmidt)


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Hallo zusammen,
die Schaltung steht m.W. nicht im Tietze-Schenk o.ä. Büchern. Vielleicht 
in einer der vielen Publikationen von TI zum Thema 
fully-differential-opamp.

Ich werde das nach dem Urlaub mal simulieren. Auf den ersten Blick sieht 
die Schaltung ziemlich genial aus. Mit 0815-OPVs bricht man sich 
jedenfalls einen ab um das hin zu bekommen.

Lg Michael

von jens (Gast)


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Geniale Schaltung!

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