Ich bin noch Laie und habe mir ein Hantek 6022BE Oszilloskop gekauft. Es ist wohl das billigste USB-Oszilloskop auf dem Markt. Ich dachte, es würde für meine Zwecke reichen. Ich schließe an den BNC-Eingang ein Flimmer-Messgerät (Fauser LiFli) an, welches je nach Lichtintensität maximal 2 V liefert. Doch 2 V sind die Ausnahme. Viel eher kommt, bei Display-Messungen von Smartphones und Monitoren, um die 80 mV an. Und da, bei 20 mV/div scheint das Hantek zu mogeln. Man sieht deutlich, wie die ausgegebene Spannungskurve Sprünge von mehreren Pixeln macht. So als ob die Auflösung nicht 8 Bit betragen würde sondern deutlich weniger. Bzw. als ob das Gerät nur bei 1 V/div 8 Bit hätte und alles darunter nur ein Bonus der Software ist. Ich habe mal ein Bild angehängt, damit jeder sieht, was gemeint ist. Sogar das Grundrauschen schlägt in konstanter Länge vertikal um mehrere Pixel aus. Vermutlich ist das genau 1 Bit der Auflösung. Muss ich ein anderes Oszilloskop kaufen, oder ist da noch was zu retten? Welches würdet ihr mir speziell für diesen Messzweck empfehlen können? Es müssen 400 kHz einwandfrei dargestellt werden können und geringe Schwankungen der Spannung von möglichst unter 1 % sichtbar sein. Bei 20 mV/div oder gerne noch weniger. (Auf dem Screenshot zu sehen ist übrigens das 60-Hz-Pulsieren eines AMOLED-Displays)
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Peter S. schrieb: > Muss ich ein anderes Oszilloskop kaufen, oder ist da noch was zu retten? eventuell reicht ja ein Meßverstärker. Vielleicht hast Du aber auch Einstreuungen von einem Schaltnetzteil. Messungen bei niedrigen Pegeln mache ich immer in einer Keksdose (aus Weißblech). Ansonsten: es gibt auch (USB-)Oszis mit 12 oder 16 Bit Hardwareauflösung. (ist aber eine Frage des Budgets). Gruß Anja
Anja schrieb: > Vielleicht hast Du aber auch Einstreuungen von einem Schaltnetzteil. Warum sollte das die Auflösung des ADC reduzieren? Bei 20mV/div und 8 Bit ADC müsste die Auflösung bei 0.625mV liegen. In der Anzeige sind aber diskrete Stufen von grob geschätzt eher 3mV zu sehen.
Hast du vielleicht einen 1zu10 tastkopf dran? Wenn ja, dann entspricht es der spec und ist quasi für Deine Bequemlichkeit per SW gezoomt. Also 1zu1.
Anja schrieb: > Auflösung oder Rauschen? Das Rauschen macht die Auflösung sichtbar. Offensichtlich ist die Rauschamplitude kleiner als die Auflösung, sonst gäbe es im Signal keine Abschnitte, auf denen kein Rauschen zu sehen ist.
Achim S. schrieb: > Hast du vielleicht einen 1zu10 tastkopf dran? Beim Screenshot war direkt das Flimmermessgerät per BNC-Kabel am Oszilloskop angeschlossen. Wenn die Specs des Kabels wichtig sind, könnte ich den Hersteller befragen. Man sieht das Rauschen aber auch, wenn gar nichts oder ein auf 1x eingestellter, dem Oszilloskop mitgelieferter Hantek-Tastkopf angeschlossen ist. Es handelt sich wohl um ein Grundrauschen des Oszilloskops. Anja schrieb: > eventuell reicht ja ein Meßverstärker. Die Bezeichnung "Messverstärker" lese ich zum ersten Mal. Aber so ein Gerät ging mir auch schon durch den Kopf. BNC rein, Regler einstellen, und auf der anderen Seite BNC wieder raus, dann mit höherer Spannung. Würde ein solches Gerät Sinn machen bzw. welches würdet ihr mir empfehlen, was für das Vorhaben ausreicht? Oder sind die so teuer, dass ein Oszilloskop-Neukauf sinnvoller wäre? Zum Vergleich: Das Hantek gab es für knapp 60 Euro. Auf Amazon sehe ich auf die Schnelle Messverstärker von 200-300 Euro.
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Peter S. schrieb: > Würde ein solches Gerät Sinn machen bzw. welches würdet ihr mir > empfehlen, was für das Vorhaben ausreicht? Oder sind die so teuer, dass > ein Oszilloskop-Neukauf sinnvoller wäre? Das kommt drauf an, ob du dir zutraust, einen OpAmp für vielleicht 2€ artgerecht mit ein paar Widerständen zu verzieren und in eine Blechdose zu packen.
Das traue ich mir noch nicht zu. Ich hänge momentan sehr von fertigen kaufbaren Lösungen ab.
Dann müsstest du mal genauer spezifizieren, was mit diesem Satz gemeint ist: Peter S. schrieb: > Es müssen 400 kHz einwandfrei dargestellt werden können Handelt es sich bei den 400kHz um die erforderliche Bandbreite oder erwartest du, dass ein 400kHz Rechteck noch hübsch rechteckig aussieht (was auch immer das dann in Zahlen gegossen bedeutet)?
Wolfgang schrieb: > Bei 20mV/div und 8 Bit ADC müsste die Auflösung bei 0.625mV liegen. Bits und Rechnen üben wir bitte nochmal etwas!
Manfred schrieb: > Bits und Rechnen üben wir bitte nochmal etwas! Und du solltest dich mal mit den Skalierungsangaben bei Oszilloskopen vertraut machen. Bei 20mV/div und 8 div auf dem Screen, wird ein Bereich von 160mV abgedeckt. Eine Digitalisierung mit 8 Bit ergibt dann die genannte absolute Auflösung von 0.625mV.
Hallo, in "http://www.eevblog.com/forum/testgear/hantek-6022be-20mhz-usb-dso/" schreibt Rick Law: " Vertical sensitivity (part 2): 20mV/div and 50mV/div are fake: Thge waveform gets simply blown up (like digital zoom on a digital camera), so the actual vertical resolution is very coarse. Becomes very obvious when you switch to "display dots", you can clearly see the large quantization steps. So the true smallest resolution is a poor 100 mV/div " MfG egonotto
egonotto schrieb: > Vertical sensitivity (part 2): 20mV/div and 50mV/div are fake Danke, wie zu befürchten war. Wolfgang schrieb: > erwartest du, dass ein 400kHz Rechteck noch hübsch rechteckig aussieht Es ist so: Das Messgerät selbst "erkennt" laut Herstellerangabe Flimmerfrequenzen bis zu 400 kHz. Gibt aber gleichzeitig an seinem Spannungsausgang zur weiteren Analyse per Oszilloskop oder Frequenzanalysator die erzeugte Spannung aus. Ich weiß nicht, wo die Grenzen liegen. Möglicherweise kann man per Oszilloskop noch viel mehr erkennen als das Messgerät mit seiner internen Technik. Ich hoffe aber, dass mindestens ein 400 kHz-Ripple noch sauber rauskommt, und den müsste das Oszilloskop dann einwandfrei darstellen können. Vielleicht ist das gelegentlich ein rechteckartiges Signal. Aber wichtiger ist mir, dass ich auf dem Oszilloskop die Welligkeit der Spannung genauer ablesen kann als auf dem Messgerät. Das hat nämlich eine Skala, die erst bei 2 % beginnt, der nächste Schritt sind dann gleich 4 %, und es wird immer ungenauer. Letzteres ist gar nicht so schlimm. Aber gerade zwischen 2 und 4 % möchte ich genauer hingucken können. Möglicherweise ist das Vorhaben ambitioniert, ich weiß es nicht.
egonotto schrieb: > in "http://www.eevblog.com/forum/testgear/hantek-6022be-20mhz-usb-dso/"; > schreibt Rick Law: > ... So wird's was: http://www.eevblog.com/forum/testgear/hantek-6022be-20mhz-usb-dso/msg258456/#msg258456
Wer immer "Rick Law" ist... Dieses 4-letter-F-word (F-A-K-E) ist derzeit bei seriösen Menschen eher ein Unwort - und würde bei mir erstmal die Verifizierung mit 50, oder 100 mV/div auslösen, um zu sehen, ob das Bild wirklich NICHT entsprechend ungenauer wird.
Ansonsten sollte es bei periodischen Signalen mit Mittelung noch eine Chance für besser aufgelöste Oszillogramme geben. Wenn diese Möglichkeit nicht angeboten wird, könntest du wirklich mit Billig-Schrott zu tun haben.
Hallo, @Forist: Danke, ich habe nicht bemerkt dass der Text von Rick Law ein Zitat von womai war. @Peter S.: Ich verstehe Deine Anforderungen nicht genau. Aber vielleicht ist der "https://www.ebay.de/itm/AD620-Voltage-Amplifier-Module-MCP41050-Programmierbare-Instrumentenverstarker/162745191624?hash=item25e45e8cc8:g:9VUAAOSwmudaBB6X" ein geeigneter Vorverstärker. Er kostet gerade 12.99€ und lange Lieferzeit. Du kannst ihn mit 2 9V Batterien versorgen. MfG egonotto
Ich erinnere mich das bei dem HP54602A unterhalb 10mV/Teil nicht die Verstärkung des Y Verstärkers umgeschaltet wurde sondern einfach die Y Achse gedehnt wurde. Das heist bei 5mV/Teil hat man nur noch 128 Schritte über den gesamten Bildschirm gehabt. usw. Ich habe dann den Scope verkauft und mir den Nachfolger HP5462B gekauft, welcher nicht mehr getrixt hatte. Vielleicht ist das bei dem Hantek Scope ja ähnlich gemacht. Dann würde ein Vorverstärker helfen, so das man mit der Empfindlichkeit des Scopes in einen Bereich schalten kann, welche die 8Bit Auflösung garantiert. Ralph Berres
Beim Flimmern sollte der Mensch eigentlich nur bis etwa 50 Hz vielleicht noch irgendwas um 500 Hz erkennen. Fliegen kriegen ggf. noch 1 kHz mit. Alles was viel schneller ist sollte kaum stören, außer irgendwelche IR Übertragungen. Wenn nur der AC Teil interessiert könnte da die Lösung Soundkarten Scope in Frage kommen. An Hardware ist das ein Adapter (Stecker Buchse) und Schutz für den Eingang (im einfachen Fall 2 oder 4 Dioden und ein Widerstand). Da hätte man genügend Auflösung, aber halt nur etwa 20 Hz - 20 kHz.
1. Heißt das Flicker und nicht flimmern! 2. Ist Wahrnehmung davon nicht nur von der Amplitude abhängig (siehe Flicker Kurve) Das 6022 ist zusätzlich nicht schlecht. Das Rauschen ist aber schon grenzwertig. Ein paar strategisch platzierte Kondensatoren helfen enorm! Bei Bedarf nach ich ein Foto wo ich nachgebessert habe... Findet man aber auch im eevblog Infos dazu. 73
Hans schrieb: > 1. Heißt das Flicker und nicht flimmern! Jaja... Kindermund: "Das ist nicht einfach ein Ungeheuer, das ist ja ein richtiges Monster!"
Weiß jemand, ob das tragbare SainSmart DSO202 bei 20 mV/div genau genug arbeitet? Da ich mir nicht selber einen Vorverstärker bauen kann, muss ich wohl das Oszilloskop wechseln. Warum ich gerade auf das DSO202 komme: Der Hersteller des Messgerätes verkauft besagtes Oszilloskop auch zusammen im Set. Aber das heißt ja noch nicht unbedingt, dass das DSO202 mit den Extremwerten der gelieferten Daten mithalten kann: 400 kHz Ripple und einprozentige Spannungsschwankungen sauber darstellen, wenn man im Bereich 20 mV/div ist.
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Manfred schrieb: > Bits und Rechnen üben wir bitte nochmal etwas! Immer noch am Rechnen? Peter S. schrieb: > Da ich mir nicht selber einen Vorverstärker bauen kann, muss > ich wohl das Oszilloskop wechseln. Was nützt dir die sauberere Darstellung? Die Ripple werden weder kleiner noch größer, nur weil sie einen Faktor 5 schöner dargestellt werden. Die Form ist ausreichend bekannt.
Auf dem Screenshot sieht man nur 60 Hz und grob 25 % Welligkeit. Aber wenn es irgendwo zwischen 20 und 400 Kilohertz sind und nur 0-3 % Welligkeit, dann ist in allen zeitlichen Einstellungen überhaupt nichts mehr zu sehen außer einer geraden Linie, die genauso rauscht als wenn kein Kabel angeschlossen ist. Ich hoffe, dass es am Oszilloskop liegt und nicht etwa daran, dass der Messgerätausgang zu verlustreich arbeitet.
Peter S. schrieb: > Ich bin noch Laie und habe mir ein Hantek 6022BE Oszilloskop gekauft. Es > ist wohl das billigste USB-Oszilloskop auf dem Markt. Ich dachte, es > würde für meine Zwecke reichen. > Muss ich ein anderes Oszilloskop kaufen, oder ist da noch was zu retten? Nun, es gibt auch Oszis mit 12Bit-Auflösung, die da sicherlich besser geeignet sind. Da landet man aber schnell im vier- bis fünfstelligen Preisbereich. Grundsätzlich muss man davon ausgehen, das die letzten 1...2Bit der AD-Wandler-Auflösung unbrauchbar sind. Oftmals liegen Meßfehler aber auch an falscher Bedienung, insbesondere die Bedeutung des Masse- anschlusses des Tastkopfes wird oft unterschätzt.
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