Forum: Haus & Smart Home Leise Schnäpper - Geheimtipp gesucht!


von Martin S. (sirnails)


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Hallo,

ist zwar nicht elektronisch, aber oftmals gibt's hier viele gute Ideen 
versierter Selbstumsetzer.

Ich habe im "Treppenhaus" zwischen Keller und ersten Stock eine 
Schrankwand. Diese ist damals vom Vorvorvorbesitzer eingebaut worden, um 
die offenen Treppen zum Keller und zum OG zu verkleiden. Anstatt nur 
einer Wand, also einen ganzen Schrank. Eigentlich ne gute Idee. Viel 
Stauraum und zu ist es auch.

Aaaber jetzt kommt das Problem: Gebaut wurde der Schrank wohl anno 
dazumal ende der 60ger. Schranktüren sind also aus Sperrholz, die 
Rückwand aus sehr dünnem (ca. 2 mm Sperrholz) - so, wie man es halt 
damals machte, bevor es resonanzarme MDF/HDF-Platten gab. Zusätzlich 
werden die Türen mit Magnetschnäppern zugehalten.

Problem Nummer 1: Jedes mal, wenn man die Tür öffnet, dann scheppert es 
durchs ganze Haus. Nicht nur, dass das typische wegziehen des Magneten 
ein kaum überhörbares "KLACK" macht, schwingt der Resonanzkörper Schrank 
auch noch so laut, dass man das Geräusch durch zwei Zimmertüren hört.

Problem Nummer 2: Der Luftdruckunterschied sorgt dafür, dass jedes Mal 
die Schranktür in den Keller runter aufgeht, wenn man oben die Haustüre 
aufmacht. Und das, obwohl dort zwei Schnäpper verbaut sind. Noch mehr 
Schnäpper wäre aber nur noch mehr Klack. Und eine Tür, die kaum mehr 
benutzbar wird.

Daher meine Frage in die Runde: Kennt jemand ein alternatives 
Haltesystem, das nicht so unbändig nervig laut ist, wie die alten 
Magnetschnäpper aber gleichermaßen so gut hält, dass die Türen angenehm 
leicht aufgehen? Ideal wären einschnappende Scharniere, wie an 
Küchentüren in Kombination mit Dämpfern, aber dafür reicht die Dicke der 
Schranktüren nicht aus. Außerdem müssen beide Seiten sehr präzise 
gefräst werden - dafür fehlt mir das Werkzeug.

Nachtrag: Natürlich sind altersgemäß Klavierbänder verbaut und das ganze 
in einem Mietshaus - ich darf zwar ändern, aber der Schrank muss 
bleiben.

Gute Nacht und schöne Woche

M.S.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Martin S. schrieb:
> Problem Nummer 1: Jedes mal, wenn man die Tür öffnet, dann scheppert es
> durchs ganze Haus. Nicht nur, dass das typische wegziehen des Magneten
> ein kaum überhörbares "KLACK" macht, schwingt der Resonanzkörper Schrank
> auch noch so laut, dass man das Geräusch durch zwei Zimmertüren hört.

a) Rückwände durch aufgeschraubte oder aufgeklebte Leisten verstärken.
b) 
https://www.ebay.de/itm/Mobel-Turverschluss-Schnappschloss-Turfeststeller-Turschnapper-Schnappschloss/371066408049
https://www.ebay.de/itm/10-Stuck-SO-TECH-Automatischer-Turverschluss-Federschnapper-Turschnapper/262400191386 
oder andere Typen die es im Möbelbau reichlich gibt

> Problem Nummer 2: Der Luftdruckunterschied sorgt dafür, dass jedes Mal
> die Schranktür in den Keller runter aufgeht, wenn man oben die Haustüre
> aufmacht. Und das, obwohl dort zwei Schnäpper verbaut sind. Noch mehr
> Schnäpper wäre aber nur noch mehr Klack. Und eine Tür, die kaum mehr
> benutzbar wird.

Für Druckausgleichsmöglichkeit sorgen:
a) Löcher an unauffälliger Stelle bohren
b) Wenn es nicht unauffällig geht: Lüftungsgitter einlassen

von Ich (Gast)


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Klavierbänder durch Topfscharniere ersetzen.
Im Zweifel über ein Gestänge verriegeln, wie es bei Kleiderschränken 
gemacht wird. Entwerder über Schlüssel, oder Drehknopf.

Den Schrank mit Gegenständen füllen, die den Schall schlucken, oder die 
Rückwand versteifen und z.B. mit Fließ beziehen.

von Joachim B. (jar)


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Ich schrieb:
> oder die
> Rückwand versteifen und z.B. mit Fließ beziehen.

auf der Rückwand bitumen Schalldämmmatte würde ich auch versuchen
https://www.google.com/search?q=bitumen+schallschutzmatten

Hannes J. schrieb:
> Für Druckausgleichsmöglichkeit sorgen:
> a) Löcher an unauffälliger Stelle bohren

dito

andere Topfscharniere selbsthaltend ohne Magnetschnäpper

von Martin S. (docmartin)


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Es gibt sowas wie die Topfscharniere auch zum Aufschrauben...

von Ulf L. (ulf_l)


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Hallo

Statt der Magentschnäpper könnte man auch die Möbel-Schlösser von 
Wohnwagen/Wohnmobilen nehmen 
https://www.reimo.com/de/D-camping_shop/DW-moebelbau_innenverkleidung_moebelgriffe/DWN-push_lock_schloss_moebelschloss/. 
Die Türen müßten aber eine Dicke von ca. 16mm haben. Im Schloß-bereich 
könnte man das innen auch evtl. aufdopplen.

Gruß Ulf

von Dirk B. (dirkb2)


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Oder schau mal in der Küchenabteilung eines Möbelhauses vorbei.

Wenn das Möbel zum selber zusammenbauen hat, dann gibt es die Bänder und 
Verschlüsse auch einzeln und oft günstiger als im Baumarkt.

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Als schnelles und einfaches langfristiges Provisorium könnte man ein- 
bis zwei Lagen Tesafilm oder besser Gewebeband auf die Magnete kleben, 
um das Klacksgeräusch zu dämpfen. Der positive Nebeneffekt wäre, dass 
sich die Türen dann auch leichter öffnen lassen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Problem Nummer 1:
Quelle beseitigen:
Rollschnappverschlüsse oder Fallenverschlüsse wie sie im Bootsbau oder 
Campingwagen üblich sind. Es gibt diese in Bauformen die durchaus für 
die Montage in dünnen Sperrholztürtafeln geeignet sind.
Die Falle oder Rolle sollte natürlich nicht Messing auf Messing laufen 
sondern eine dämpfende, weil weichere Rolle haben.
Wenns edel aussehen soll auch mal nach "cupboard catch" suchen.

Resonanzen beseitigen.
Sperrholztafeln versteifen und bewehren. Latten, Gummimattenauskleidung, 
mit Textilien vollstopfen, etc.


Problem Nummer 2:
Druckausgleich zulassen oder die Tür halt so gut festhalten, das der 
Verschluss das aushält -> Fallenschnappverschluss.
Dann noch den Türfalz dämpfen damit das Blatt nicht an die Zarge 
klappert.
Wenn man Druckausgleich zulässt pustet man sich immer staubige Luft 
durch den Schrank. Ist das nicht so schlimm, dann ist alles einfacher.


Magnetverschlüsse sind billig, einfach zu setzen, aber können halt nix. 
Die guten schaffen 20 N. Bei 1m2 Schranktür reichen da 20 Pa 
Druckdifferenz um die aufzustossen.

Auf Europas grösster Insel sind Magnetschnapper als billig verschriehen 
und sichtbare Beschläge sind sehr viel akzeptierter, quasi dort wo the 
Lady of the house ihren Stil beweisen kann. Da gibt es einen etwas 
grösseren Markt für sichtbare Beschläge, Messing blank oder brüniert, 
verchromt, vernickelt, versilbert, schmiedeeisern gewachst, lackiert, 
roh, Edelstahl poliert, geschliffen ....
"Hold on, tightly, to your teacups - preferably Royal Doulton, adorned 
with hand-painted periwinkles"

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