Forum: Haus & Smart Home Drehstromverbraucher (Motor,Pumpe) aus L1=L2=L3 versorgen


von sunshineh (Gast)


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Hallo,
ich habe im Haus folgende 3 Drehstromverbraucher:

    Motor1: 0,55kW
    Motor2: 0,55kW
    Speck Wasserpumpe: 5kW

Nun möchten wir uns eine PV-Anlage kaufen, die bei Stromausfall dem Haus 
ein einphasiges Notstromnetz zur Verfügung stellt. Dazu gibt es eine 
Umschaltbox, die dann automatisch die 3 Phasen kurzschließt, so dass 
alle 3 Phasen im Inselbetrieb mit L1=L2=L3 betrieben werden.
Der Batteriewechselrichter liefert im Inselbetrieb 6 kW 
(Überlastfähigkeit 7,5 kW für 60sec) + die aktuelle PV-Energie einer 
10kWp Ost-West-Anlage (max 7kVA, begrenzt durch die beiden 
PV-Wechselrichter).

Die Frage ist nun, ob es ein elektronisches Gerät gibt, dass die Energie 
aus allen 3 Phasen (wobei L1=L2=L3, gleichphasig) zieht und daraus 
Drehstrom macht und den Motoren zur Verfügung stellt.
Gut wäre, wenn dieses Gerät für alle 3 Phasen (Ausgangsseitig zu den 
Motoren) Kondensatoren hätte, die den erhöhten Anlaufstrom liefern. 
Dadurch würde der Batteriewechselrichter entlastet.

von Max M. (jens2001)


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Frequenzumrichter!

von FU (Gast)


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Es gibt Frequenzumrichter die aus 1x 230V 3x 400V machen.

von Thomas H. (thoern)


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sunshineh schrieb:
echselrichter).
>
> Die Frage ist nun, ob es ein elektronisches Gerät gibt, dass die Energie
> aus allen 3 Phasen (wobei L1=L2=L3, gleichphasig) zieht und daraus
> Drehstrom macht und den Motoren zur Verfügung stellt.


Das Gerät nennt sich Wechselrichter. Die gibt es auch 3-phasig (was ja 
quasi im PV-Umfeld sowiewo Standard ist).

Gruß

von Der Andere (Gast)


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sunshineh schrieb:
> Speck Wasserpumpe: 5kW

Das wird aber knapp wenn da noch zusätzliche Verbraucher angeschlossen 
sind.
Der Umrichter hat Verluste, die Wasserpumpe braucht eventuell den 
größeren Anlaufstrom um erst mal anzulaufen und der 
Notfallwechselrichter schaltet ab weil er Überlast erkennt.
Mit ein paar Kondensatoren kannst du die nötigen Anlaufstrom nicht 
puffern. Da muss geklärt sein, daß die Pumpe über einen Umrichter 
"langsam" anlaufen kann.

von hinz (Gast)


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FU schrieb:
> Es gibt Frequenzumrichter die aus 1x 230V 3x 400V machen.

Die machen für gewöhnlich 3x230V. Für 3x400V bräuchte man auch 400V 
Wechselspannung an Eingang.

von sunshineh (Gast)


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Danke für die Antworten!

Ich habe nun zwischenzeitlich von der alten Speck-Pumpe die 
Verbrauchsdaten bekommen und die liegen max. bei 3.8kW - eher niedriger. 
Von einem erhöhten Anlaufstrom habe ich nichts gelesen. Insbesondere 
läuft die Pumpe selten - nur wenn sie läuft, soll eben nicht gleich 
alles in die Knie gehen.

PV-Wechselrichter gibt es 3phasig, nur der Batteriewechselrichter, den 
ich nehmen möchte, ist 1phasig (SunnyBoyStorage).

von MaWin (Gast)


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sunshineh schrieb:
> Dazu gibt es eine Umschaltbox, die dann automatisch die 3 Phasen
> kurzschließt, so dass alle 3 Phasen im Inselbetrieb mit L1=L2=L3
> betrieben werden.

Gute Idee um am Herd und anderswo eine Nullleiterüberlastung zu 
bekommen.

Wer keine Ahnung von elektrotechnischen Grundlagen hat, sollte die 
Finger davon lassen.

von hinz (Gast)


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sunshineh schrieb:
> Von einem erhöhten Anlaufstrom habe ich nichts gelesen.

Und dennoch gibts den. Rechne mit dem fünffachen Nennstrom.

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> sunshineh schrieb:
>> Dazu gibt es eine Umschaltbox, die dann automatisch die 3 Phasen
>> kurzschließt, so dass alle 3 Phasen im Inselbetrieb mit L1=L2=L3
>> betrieben werden.
>
> Gute Idee um am Herd und anderswo eine Nullleiterüberlastung zu
> bekommen.
>
> Wer keine Ahnung von elektrotechnischen Grundlagen hat, sollte die
> Finger davon lassen.

Wer kocht schon mit Notstrom.

Ein vierpoliger Leitungsschutzschalter löst auch dieses Problem.

von Jemand (Gast)


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hinz schrieb:
> Wer kocht schon mit Notstrom.

Ich frage mich eher wie viel Zeit man im Falle eines Stromausfalls hat, 
den Herd abzuschalten, bevor das Haus brennt. Dem Text zufolge passiert 
die Umschaltung ja automatisch.

> Ein vierpoliger Leitungsschutzschalter löst auch dieses Problem.

Definitiv zu empfehlen.

von hinz (Gast)


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Jemand schrieb:
> hinz schrieb:
>> Wer kocht schon mit Notstrom.
>
> Ich frage mich eher wie viel Zeit man im Falle eines Stromausfalls hat,
> den Herd abzuschalten, bevor das Haus brennt. Dem Text zufolge passiert
> die Umschaltung ja automatisch.

Man kann den Herd ja so anschließen, dass er nicht auf Notstrom 
umgeschaltet wird.

von zyxw (Gast)


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Hin und her macht Taschen leer. Und die Akkus.
Wieviel Volt haben denn die Akkus?
Einzig sinnvoll ist, die Frequenzumrichter mit 325-500V DC direkt aus 
den Akkus zu betreiben.
Kochen kann man auch direkt mit Sonnenenergie (Solarkocher, Kochkiste).

von Mani W. (e-doc)


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FU schrieb:
> Es gibt Frequenzumrichter die aus 1x 230V 3x 400V machen.

Wo gibt es diese?

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von michael_ (Gast)


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Wasserpumpe mit 5KW, was pumpt die denn?

Kann man bei Stromausfall evtl. darauf verzichten?
Eine Hauswasseranlage braucht 1KW.

Ist das in Deutschland?

von jwl (Gast)


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Was du da vor hast (L1=L2=L3) ist aus guten Gründen NICHT ZULÄSSIG.
Du hast keine Kontrolle über die Nullleiterströme und solltest du 
irgendwo einen Drehstromverbraucher / Motor "vergessen" haben, wird es 
brandgefährlich.

Den Punkt mit den Nullleiterströmen könnte man ggf. noch mit 
zwei-/vierpoligen Automaten (Achtung: nicht nur vierpolig abschaltend, 
sondern vierpolig auslösend!) umgehen, aber für das Geld was deine 
Verteilung dann kostet, kannst du auch gleich einen dreiphasigen 
Wechselrichter einsetzen - das wäre dann die saubere Lösung.

von sunshineh (Gast)


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Danke für die Antworten! Also die Box, die L1=L2=L3 macht, gibt es ja zu 
kaufen und würde - im Normalfall - mir so verkauft (ohne Nachfrage 
welche Drehstromverbraucher ich im Haus habe).

Es handelt sich um ein ehem landwirtschaftliches Anwesen, daher die 
starke Wasserpumpe.

Idealerweise sollte alles automatisch im Notstromfall funktionieren.. 
Später ist es evtl. als Inselanlage geplant (wenn die Altanlage aus dem 
EEG fällt)

von Lutz (Gast)


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L1=L2=L3
Also mit Drehstrom, 400V usw. hat das nix mehr zu tun, weshalb ich das 
irgendwie nicht verstehe...

von michael_ (Gast)


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sunshineh schrieb:
> Es handelt sich um ein ehem landwirtschaftliches Anwesen, daher die
> starke Wasserpumpe.

Dann lass die aus dem Notstrom raus.
Es können da ja keine Kühe mehr verdursten.

Bei einer Hauswasseranlage mit Druckkessel kommt man doch 1-2 Tage gut 
hin.

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