Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drehstromfeld in Hochspannungsleitung


von Julian (Gast)


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Hallo Kollegen!

Eine Frage zu Hochspannungsleitungen:

Da das Drei-Phasen-Netz ja auch bekanntlich als Drehstrom ausgeführt 
ist, und durch Anschaltung der drei Phasen ein Motor zum Laufen gebracht 
werden kann, so müsste sich ja die Luft, zwischen den Stromleitungen der 
Hochspannungsnetzen "drehen".

Da sich in der Luft ja Schmutzpartikel und andere Substanzen befinden, 
welche auf Elektro-Magnetische Einflüsse reagieren, so müsste sich die 
Luft ja zwischen den Leitern drehen, wie ein Drei-Phasiger-Elektromotor.

LG und Vielen Dank
Julian

von npn (Gast)


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Julian schrieb:
> so müsste sich die
> Luft ja zwischen den Leitern drehen, wie ein Drei-Phasiger-Elektromotor.

...so entstehen Wirbelstürme :-)

von Stefan (Gast)


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npn schrieb:
> ...so entstehen Wirbelstürme :-)

Der war geil... :-)))

von Harald W. (wilhelms)


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npn schrieb:
> Julian schrieb:
>> so müsste sich die
>> Luft ja zwischen den Leitern drehen, wie ein Drei-Phasiger-Elektromotor.
>
> ...so entstehen Wirbelstürme :-)

Wohl eher Wirbelströme. :-)

von npn (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wohl eher Wirbelströme. :-)

Er fragte, ob sich die Luft dreht! :-)

von npn (Gast)


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@TO (Julian):
Aber um mal ernsthaft zu antworten: Ich kanns nicht genau sagen, aber 
ich würde sagen, daß man diesen Effekt vermutlich nicht spürt...

Sorry für den "Wirbelsturm"
Kam mir so spontan in den Kopf... :-)

von 6a66 (Gast)


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Julian schrieb:
> Elektro-Magnetische Einflüsse reagieren, so müsste sich die
> Luft ja zwischen den Leitern drehen, wie ein Drei-Phasiger-Elektromotor.

Mit wieviel Hertz denkst Du kann sich Luft da um eine nicht fixierbare 
Achse drehen???? :)

rgds

von Julian (Gast)


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Die Drehgeschwidigkeit würde wohl bei 3600 rpm sein, allerdings wie ihr 
schon vermutet kaum spürbar, da der Luftwiderstand wohl etwas einbremst.

Aber es würde mich interessieren ob dieser Effekt wirklich messbar ist..

von 6a66 (Gast)


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Julian schrieb:
> Aber es würde mich interessieren ob dieser Effekt wirklich messbar ist..

Es gibt keinen Effekt! Überlege welche Kräfte wann wie an welchen 
Teilchen angreifen.

rgds

von npn (Gast)


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Julian schrieb:
> Die Drehgeschwidigkeit würde wohl bei 3600 rpm sein

Eher 3000rpm. 3600 sind es bei 60Hz...

von Schmackes (Gast)


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Bei den 16,7Hz im Bahnnetz kann man an extrem nebeligen Tagen den Nebel 
schwingen sehen. Aber das hat keine 3 Phasen.

von Harald W. (wilhelms)


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npn schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Wohl eher Wirbelströme. :-)
>
> Er fragte, ob sich die Luft dreht! :-)

Also Wirbelluftströme.

von Falk B. (falk)


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@Schmackes (Gast)

>Bei den 16,7Hz im Bahnnetz kann man an extrem nebeligen Tagen den Nebel
>schwingen sehen. Aber das hat keine 3 Phasen.

Das wage ich zu bezweilfen. Und selbst wenn doch, ist das kein 
magnetischer, sondern ein elektrischer Effekt.

von Falk B. (falk)


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@ Julian (Gast)

>Da das Drei-Phasen-Netz ja auch bekanntlich als Drehstrom ausgeführt

Dreiphasennetze SIND Drehstrom! Die Begriffe sind synonym.

>ist, und durch Anschaltung der drei Phasen ein Motor zum Laufen gebracht
>werden kann,

Ein Dreiphaseninduktionsmotor, aka Asynchronmotor.

>so müsste sich ja die Luft, zwischen den Stromleitungen der
>Hochspannungsnetzen "drehen".

Nö. Denn die magnetische Feldgeometrie in so einem Motor ist GANZ anders 
als die der drei Leiter. Mal vom Fehlen magnetischer Partikel abgesehen. 
Eisenstaub ist eher selten in der Luft.

von npn (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Nö. Denn die magnetische Feldgeometrie in so einem Motor ist GANZ anders
> als die der drei Leiter. Mal vom Fehlen magnetischer Partikel abgesehen.
> Eisenstaub ist eher selten in der Luft.

Das elektrische Feld dreier Leiter ist doch auch ein Drehfeld. Von daher 
könnte es schon sein, daß es da gewisse Einflüsse gibt. Aber auch die 
(und das sagte ich ja schon) werden kaum nachzuweisen sein.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich würde auch eher dielektrische Effekte vermuten als magnetische.

Oder wie der alte Lateiner sagt:
Cicero in sepulcro rotaretur
Cicero würde sich im Grabe herumdrehen

von Soul E. (Gast)


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npn schrieb:

> Das elektrische Feld dreier Leiter ist doch auch ein Drehfeld. Von daher
> könnte es schon sein, daß es da gewisse Einflüsse gibt. Aber auch die
> (und das sagte ich ja schon) werden kaum nachzuweisen sein.

Wenn Du eine ausreichen leichte Kompassnadel in die Mitte zwischen den 
drei Leitern bringst könnte diese durchaus rotieren.

Ein Synchronmotor funktioniert genauso. Allerdings will man meist etwas 
mehr Leistung, weswegen man statt der Drähre gewickelte Spulen verwendet 
und zusätzlich das Feld über Polbleche konzentriert und an die benötigte 
Stelle lenkt.

von npn (Gast)


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soul e. schrieb:
> Allerdings will man meist etwas mehr Leistung

Dem TO ging es nicht um Leistung, sondern er wollte nur wissen, ob die 
Luft zwischen den Leitern vom Feld beeinflußt wird.
Und der Meinung von Falk schließe ich mich an, daß kein nennenswertes 
Magnetfeld da ist und sich die Luft sowieso nicht von einem Magnetfeld 
beeinflussen läßt. Deshalb habe ich das elektrische Feld ins Spiel 
gebracht, das hätte schon eher eine Chance, die Luft zu beeinflussen.

von Drehwurmsinnhaft (Gast)


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npn schrieb:
> Julian schrieb:
>> so müsste sich die
>> Luft ja zwischen den Leitern drehen, wie ein Drei-Phasiger-Elektromotor.
>
> ...so entstehen Wirbelstürme :-)

Harald W. schrieb:
> npn schrieb:
>> Harald W. schrieb:
>>> Wohl eher Wirbelströme. :-)
>>
>> Er fragte, ob sich die Luft dreht! :-)
>
> Also Wirbelluftströme.

In USA sagen die Leute vermutlich Luftstromwirbel. Wenn dort noch eine 
größere Menge elektrisch leitender und/oder magnetischer Partikel in der
Luft nachgewiesen werden könnte, und die Freileitungen wenigstens zum
Teil (dreh-)symmetrisch angeordnet wären, dann... Nobelpreis.

Wem Trump dann wohl die Schuld gäbe?

von nachtmix (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Das wage ich zu bezweilfen.

Ist aber so, habe das selbst gelegentlich gesehen.
Am eindrucksvollsten war der Effekt, wenn es sich nicht um natürlichen 
Nebel handelte, sondern wenn im Bahnhof Dampfloks unter dem Fahrdraht 
standen.

Die Wassertröpfchen sind bekanntlich elektrisch geladen, wie man bei 
jeden Gewitter feststellen kann, und auch Regen, der auf VHF-Antennen 
fällt, erzeugt einen erhöhten Rauschpegel.

von Mani W. (e-doc)


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Julian schrieb:
> Da sich in der Luft ja Schmutzpartikel und andere Substanzen befinden,
> welche auf Elektro-Magnetische Einflüsse reagieren, so müsste sich die
> Luft ja zwischen den Leitern drehen, wie ein Drei-Phasiger-Elektromotor.

Dreh und Trink!

An Deiner Stelle würde ich mal ein kleines Lagerfeuer unter einer 220 KV
Leitung bei Windstille machen und feuchte Zweige darüber legen,
vielleicht siehst Du dann, ob es rechts oder linksdrehend wird...

;-))

von Mani W. (e-doc)


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nachtmix schrieb:
> Am eindrucksvollsten war der Effekt, wenn es sich nicht um natürlichen
> Nebel handelte, sondern wenn im Bahnhof Dampfloks unter dem Fahrdraht
> standen.

Sind aber keine 3 Phasen, wie der TO es schrieb...

von eProfi (Gast)


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Drehstrom und Dreiphasen-Wechselstrom sind nicht synonym, denn es gibt 
auch Drehstrom mit n>1 Phasen, z.B. Zweiphasen- oder 
Fünfphasen-Schrittmotoren. Teslas erste Drehstrommaschinen waren 
zweiphasig, erst später entdeckte er den Vorteil von drei Phasen.
Da es bereits große Zweiphasen-Installationen gab (Niagara-Falls), wurde 
die Scott-Schaltung erfunden, mit der man in beide Richtungen umwandeln 
kann.
Als ich noch aktiv bei Wiki war, hat dieser Einwand nach heftiger 
Diskussion dazu geführt, dass das Lemma Drehstrom in 
Dreiphasenwechselstrom "umbenannt" bzw. genauer differenziert wurde.
Dass man n-phasigen Strom mit nur einem (zugegeben komplizierten) 
Phasenzahlwechseltrafo in m-phasigen mit n>1 und m>0 umwandeln kann, 
glauben viele bis heute nicht.
n>0 geht auch, dann braucht man zusätzlich L und C 
(Steinmetz-Schaltung).
Das war (neben Löschungen und Verunstaltungen durch Nichtfachleute) mit 
ein Grund, dass ich mich dort verabschiedete.

von eProfi (Gast)


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Änderung der Phasenzahl geht mit einfacher Vektoraddition.

Beim Spaltpol-Motor wird die zweite Phase sogar nur mit einem L 
(Kurzschlusswindung) erzeugt.

Zum Thema: ich denke, da rotiert nichts, weder synchron noch asynchron.
Die Teilchen müssten im Zentrum ("Schwerpunkt") der drei Phasen drehen, 
sonst wären die Kräfte zu unterschiedlich und wegen des Luftwiderstandes 
die Geschwindigkeit zu groß. Ein kleiner Luftzug, und die Teilchen sind 
nicht mehr im Zentrum.
Vergleich: Drehstrommotor mit Lagerschaden. Rotor nicht mehr zentral und 
schleift am Stator.

von Walter K. (walter_k488)


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Hatte hier jemand vielleicht eine innovative Idee um die Energiewende 
zum Erfolg zu führen? Indem man z.B. Windkraftanlagen parallel zu 
Hochspannungstrassen positioniert - denn die würden dann bei Flaute 
immer noch schön rotieren ... sozusagen grüne Grundlast;-)

von Elektrofan (Gast)


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> Beim Spaltpol-Motor wird die zweite Phase sogar nur mit
> einem L (Kurzschlusswindung) erzeugt.

Genaugenommen ist es ein R ...

von Bohrwurm (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Cicero würde sich im Grabe herumdrehen
Dieser Effekt sollte nur bei Erdleitungen auftreten.

Haben Regenwuermer ein Aussengewinde?
Anglertipp:
Erdstab -> Wechselstrom -> Drall -> Regenwurm schraubt sich aus dem 
Boden.

SCNR

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