Forum: Haus & Smart Home Fußbodenheizung ohne Thermostate


von Curby23523 N. (Gast)


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Hallo,

wir möchten ein neues Haus kaufen und das Objekt unserer Begierde hat 
eine Fußbodenheizung ohne thermostate. Das heißt in einem 1x1m Kabuff 
hinter der Treppe (und hinter einer Holztüre, die man mühsamen vorher 
aushebeln muss, hinter der garderobe) befinden sich die Ventile der 
einzelnen Kreise.

Das ganze ist natürlich viel zu umständlich und alles aufreisen möchten 
wir auf keinen Fall.

Daher ist die Überlegung, ob es bereits für diesen Problemfall fertige - 
gerne auch zum selber bauen - Lösungen gibt?

Eigentlich bin ich kein Freund von Smarthome. Meine Idee ist, dass ich 
für für jeden Raum einen wireless Regler und Führler habe. Per Funk wird 
dies zu den Ventilen gesendet, welche sich ab jetzt elektrisch 
verstellen lassen.

Wenn es sowas noch nicht fertig gibt, muss ich das halt selber aufbauen.

Daten zur Heizung müsste ich erst noch erfragen.

Danke für Tips!

von Der Andere (Gast)


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Curby23523 N. schrieb:
> Meine Idee ist, dass ich
> für für jeden Raum einen wireless Regler und Führler habe.

Wie schnell denkst du daß du da regeln kannst?
Bis sich eine Stellwertänderung in der Zimmertemperatur auswirkt 
vergehen bei 6-8cm Estrich um die Rohre gerne mal 1-3 Stunden.
Aus dem Grund wird eine FBH auch hydraulisch abgeglichen und oft nur 
über die Vorlauftemperatur geregelt.

Ich will dir deine Idee nicht vermiessen aber du solltest die Grenzen 
des (sinnvoll) Machbaren kennen.

von Dennis (Gast)


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Braucht man auch nicht.
Mache einen hydraulischen Abgleich und Rücklauftemperaturreglung am 
Wärmeerzeuger und gut.

Ne FBH ist so träge das der ganze Quatsch mit 
Stellventilen/Thermostaten/Reglern quasi sinnfrei ist.

Ich hatte auch alles vorgerichtet incl. Sensoren im Estrich, 
Raumthermostate
etc. und spreche daher aus Erfahrung.

von Hausmann (Gast)


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Solche Einsteller gibt es. Meine sollte auch schon mal nachgerüstet 
werden. Es gibt entweder die Möglichkeit, den kompletten Verteiler 
auszutauschen und damit alle Ventile, oder die einzelnen Ventilsteller 
gegen motorisierte. Das Dumme bei mir ist, dass darüber kaum Platz ist, 
wegen Verbauung. Normalerweise kann man die Heizung aber auch händisch 
regeln, in dem die Vorlauftemo nach Aussentemperatur einstellt.

Das reicht, denn Fussbodenheizung ist auch MIT Thermostaten ein Problem, 
weil die extrem träge ist. Man braucht immer noch Heizkörper, die 
zuheizen.

Ich mache das so, dass ich zudem in den großen Räumen Teppiche habe, die 
die Heizung dämmen. Wenn ich aufheizen will, werden die umgeklappt.

von Curby23523 N. (Gast)


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Ob es 3 Stunden oder 1 Stunde dauert ist mir relativ egal. Das einzige 
Wichtige ist, es soll einstellbar sein. Im Moment wäre der Fall, dass 
ich die ganze Garderobe abbauen muss, eine Holztüre entfernen muss und 
danach alles wieder zusammensetzen muss, nur um an einem Ventil zu 
drehen ohne zu wissen, welche Temperatur em Ende dabei rauskommt und ich 
da ggf. nochmal wieder ran muss.

Ggf. einen kleinen Mikrocontroller und ein an die Wand schraubbares 
Gehäuse mit Display + 2 Tasten (vielleicht 6x4cm). Wärmer und kälter in 
0.5° Schritten.

Kann mir jemand ggf. ein kleines Wandgehäuse zum anschrauben mit 2 
Tastern empfehlen?

von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Curby23523,

abgesehen davon dass bei uns die "Regelzeit" für die Fußbodenheizung 2 
Tage dauert, wegen Isolierung und so fort...

Es gibt diese elektrischen Stellventile von der Firma Cosmo für 230V und 
auch für 24V. Die Artikel heißen CST230 und CST24. Das wird in der Regel 
verwendet. Anhand Deiner Beschreibung kann ich nicht sehen, ob diese auf 
Deinen Ventilen passen - meine Glaskugel musste ich wegen der starken 
Sonneneinstrahlung in den Schrank stellen.

Damit veränderst Du den sog. Hydraulischen Abgleich - egal, man will ja 
immer was machen.

Dann kannst Du Dir einen Kabelbaum beliebig verlängern und Verschalten.

Viel Spaß!

Gruß

Bernd

von Energie tut weh (Gast)


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Bei Fussbodenheizung ist die Vorlauftemperatur sehr gering. Deshalb ist 
ziemlich sinnlos die pro zimmer ständig regeln zu wollen. Stelle die 
Antriebe auf eine bestimmte Temperatur pro Kreis. Im Bad mehr in anderen 
Bereichen weniger. Die Heizkreise sind so träge, dass innerhalb von 
Tagen erst Änderungen feststellen würdest. Besser ist es eine konst. 
Temperatur im ganzen Haus zu haben, verhindert Feuchtigkeit, Schimmel 
und Staub an bestimmten Stellen. Nachttemperaturabsenkung (sinnlos), 
Urlausabsenkung durch Abschalten der Heizung. Gewöhnn dich daran. Ich 
spreche aus Erfahrung.  Einzelraumregelung knnst du die sparen, wenn du 
die Heizkreise sinnvoll aufteilst. Spart Geld und Energie, denn die 
Antriebe verbrauchen auch Energie.

von Amateur (Gast)


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Fußbodenheizung und Raumthermostate sind Quatsch.

Wie bereits angedeutet tut sich - kurzfristig - nichts, wenn man das zum 
Raum gehörige Ventil, betätigt.

Aus diesem Grunde haben es sich schlaue Leute angewöhnt, einen 
"Gesamtabgleich" (hydraulischen Abgleich) durchzuführen.

Geht man von einer "üblichen" Temperatur aus, also z.B. im Wohnzimmer 
minimal wärmer als z.B. im Schlafzimmer, so ist das Ganze auch ok.

Übrigens: Differierende Temperaturen in einzelnen Räumen haben auch ein 
paar ganz kräftige Pferdefüße. Vor allem, wenn man nicht alle Türen, im 
Laufe des Tages, verrammelt.

Einzig im Bad, könnte es sinnvoll sein, eine praktikable Zusatzheizung 
zu installieren. Hier sind aber auch die Unterschiede zwischen "normal" 
und "warm" zu groß. Da das Konzept der Fußbodenheizung auch hier gilt, 
sollte man Infrarotstrahler oder Heizlüfter, für die kurzfristigen und 
kurzzeitigen Bedürfnisse einplanen.

Also spar Dir die Verdrahtung eventueller Thermostate und mach eventuell 
einen neuen, auf Deine/Eure Bedürfnisse zugeschnittenen, Abgleich.

Funktioniert Deine Heizungsregelung im Großen und Ganzen, so ist auch 
ein "Wohnungsregler", zur Beeinflussung der Grundtemperatur 
unangebracht.

von Daniel V. (danvet)


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Amateur schrieb:
> Fußbodenheizung und Raumthermostate sind Quatsch.

Hmm... kannst du das näher erklären?
Wir haben auch Fußbodenheizung und in jedem Raum ein Thermostat. Damit 
wir vom Gleichen reden: Ich meine so ein Kästchen mit Rädchen, an dem 
man die Solltemperatur einstellen kann (ja alles "mechanisch" nix 
SmartHome).
An den einzelnen Heizschleifen haben wir Stellventile, die elektrisch an 
den Thermostat gekoppelt sind.

Amateur schrieb:
> Aus diesem Grunde haben es sich schlaue Leute angewöhnt, einen
> "Gesamtabgleich" (hydraulischen Abgleich) durchzuführen.

Was macht der hydraulische Abgleich genau? Ich gehe davon aus, dass das 
der Heizungsbauer beim Einbau gemacht hat.

Dass die Regelzeit der Fußbodenheizung sehr träge ist (Stunden bis Tage) 
ist mir klar. Dennoch kann ich z.B. im Bad meine Wunschtemperatur 
einstellen.
Unsere Vorlauftemperatur liegt bei 32°C (ungefähr, weiß es nicht genau) 
und ist mit der Außentemperatur gekoppelt.
Ich kann z.B. bei wenig genutzten Zimmern den Thermostat runter drehen 
und so das Heizen in diesem Zimmer verhindern (und ja: Türen zu!).

Wie würde ich das denn ohne Thermostat machen???

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Daniel V. schrieb:
> z.B. bei wenig genutzten Zimmern

Viel Temperaturdifferenz sollte man nicht haben, aber bedarfsgerecht 
regeln (mit der bekannten thermischen Trägheit) ist schon recht 
praktisch. Man sollte aber bedenken das alles seine Zeit braucht! Sonne 
weg und SOFORT warm geht bei FBH nicht. Man braucht einen zeitlichen 
Vorlauf.

von Der Andere (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Sonne
> weg und SOFORT warm geht bei FBH nicht. Man braucht einen zeitlichen
> Vorlauf.

Jepp, das ist auch einer der wenigen Nachteile von einer FBH. Im Winter 
im Februar nachts schweinekalt und morgens kommt dan auf einmal die 
Sonne raus und scheint wunderbar in die großen Fenster deines Wozis. Der 
Boden ist wegen der kalten Nacht gut aufgewärmt und die Temperatur wird 
dir sauber um mehrere Grad überschwingen, das kann man nicht ausregeln, 
ausser man wüsste im Voraus daß die Sonne kommt.

von kffjfgkj (Gast)


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Der Andere schrieb:
> m Februar nachts schweinekalt und morgens kommt dan auf einmal die
> ...
> dir sauber um mehrere Grad überschwingen, das kann man nicht ausregeln,

Klar doch: Fenster auf.

kffjfgkj

von Jack (Gast)


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Die bisherig Antworten gehen von einer klassischen FBH, die tief im 
Estrich sitzt aus, und die natürlich extrem träge ist.

Seit 20 Jahren gibt es Systeme, bei denen die Rohre in speziell 
eingekerbten Isolierplatten sehr dicht an der Oberfläche liegen. Bei 
Holzböden sogar direkt drunter. Diese sind wesentlich weniger träge.

Pionier war die amerikanische Firma Warmboard. Wenn man ein solches 
System hat, dann kann man über Thermostartregelung nachdenken.

von oszi40 (Gast)


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Jack schrieb:
> Die bisherig Antworten gehen von einer klassischen FBH, die tief im
> Estrich sitzt aus, und die natürlich extrem träge ist.

Das ist Deine Meinung. Eine Elektro-FBH in der Gartenlaube sitzt direkt 
unter den Fliesen und braucht auch Stunden. Man sollte auch die momentan 
nötige Heizleistung in Verbindung zum Raumvolumen sehen.

von Weingut P. (weinbauer)


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aaalso ... ich hatte bei mir auch so Regler (Neubau), allerdings in 
Verbindung mit Wärmepumpe und hätte jetzt so 28 Stellantriebe günstig 
abzugeben, wenig gebraucht, 230V AC.
Es ist bei einigermaßen außengedämmten Häusern schlicht sinnlos einzelne 
Räume per FBH zu regeln, man bekommt schlicht nicht mehr als ~ 2K 
Differenz zwischen den Räumen hin, da die Innenwände kaum wärmegedämmt 
sind. Dazu kommt dann noch die Trägheit der FBH von x Stunden.
Du Heizt den abgedrehten Raum vom Nebenraum aus mit.

Das Einzige wozu die Einzelraumregler gut sind ist die Heizung wild 
takten zu lassen (Effizienzverlust und Verschleiß) weil der Durchfluss 
wegen dem versauten hydraulischen Abgleich nicht mehr passt.

Bei meinen Eltern (Ölheizung) lief es aufs Gleiche hinaus, nach dem 
durchgeführten hydraulischen Abgleich und Regler raus und Anpassung der 
Heizkurve ging der Ölverbrauch um gut 20% zurück obwohl nun die ganze 
Hütte behaglich ist.

Und Nein, der Heizungsbauer kann den zwar machen, es dauert aber seine 
Zeit, bei mir ~ 2 Wochen, täglich 0,5h zum Nachregeln bis das stimmt, 
weil der HB zwar die berechneten Werte einstellen kann, aber die 
Feinjustage sollte der Betreiber  Eigentümer  Bauherr selber machen.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Weingut P. schrieb:
> täglich 0,5h zum Nachregeln bis das stimmt,

Bei einem Haus ohne große Fenster kann das gut funktionieren, die 
Störgröße Sonne od. offene Terrassentür ist nicht über den ganzen Tag. 
Eine zu starre Einstellung kann auch heiße Füße zur Folge haben.

von Weingut P. (weinbauer)


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oszi40 schrieb:
> Weingut P. schrieb:
>> täglich 0,5h zum Nachregeln bis das stimmt,
>
> Bei einem Haus ohne große Fenster kann das gut funktionieren, die
> Störgröße Sonne od. offene Terrassentür ist nicht über den ganzen Tag.
> Eine zu starre Einstellung kann auch heiße Füße zur Folge haben.

oh, ich hab riesen Fenster nach Süden und gerade da ist die ungeregelte 
Variante von Vorteil, eben weil der Boden die aufgenommene Wärme dann 
ableitet. Heiße Füße gibts bei abgeregelter FBH.
IR-Strahlung fällt durchs Fenster schräg ein und wird (zum Teil) vom 
Boden absorbiert, die Wärme wird von der FBH abgeführt und im Gebäude 
verteilt. Jetzt im Sommer nutze ich den Effekt um die Hütte zu kühlen. 
OK, da kommt n Vorteil meiner Solewärmepumpe ins Spiel, indem ich den 
Solekreis im Garten per Wärmetauscher mit der FBH kopple und die Pumpen 
laufen lasse. Aber auch die FBH vom Keller trägt zur Kühlung der oberen 
Stockwerke etwas bei.

Unterschätze nicht die Pufferwirkung von Zig Tonnen Steinen und Beton, 
wenn der Abgleich sorgfältig gemacht ist und die Heizkurve über ne 
Heizkampagne hinweg feinjustiert wurde brauchst Du keine Regler mehr und 
Dein Energieverbrauch sinkt wegen optimaler Laufzeiten des 
Wärmeerzeugers ... ausser der ist gewaltig überdimensioniert. Bei Gas 
weniger problematisch, bei Öl schon problematischer und bei Wärmepume 
katastrophal.

: Bearbeitet durch User
von Curby23523 N. (Gast)


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Ok, Fazit: Abwarten, Tee trinken und Thermostat-Idee womöglich über den 
Haufen werfen ;).

von Michael A. (micha54)


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Hallo,

also ich habe einerseits Erfahrung mit Fussbodenheizung und 
ausschließlich Abgleich, und das war großer Mist, weil die zentrale 
Steuerung rauf- und runtergeregelt hat ohne meine allseitigen 
Glasflächen angemessen zu berücksichtigen.

Damals hatte ich mir eine sehr träge verzögerte Regelung gewünscht, die 
die Zimmer auf meine Wunschtemperatur geregelt hätte. ich bezweifle, 
dass die unterschiedlichen Anforderungen Bad=warm, Wohnzimmer=lau, 
Schlafzimmer=kühl über ein einziges Einstellungsprofil ganzjährig 
eingehalten werden, wenn Lüftung, Sonneneinstrahlung sich alles andere 
als profilgerecht verhalten.

Ich habe jetzt eine keine Fußbodenheizung mehr und dafür 
Smarthome-Regelung, die sehr langsam und träge auf Temperaturänderungen 
reagiert und diese ausgleicht.

Eigentlich könnte man aus meinen Temperaturkurven und den 
Ventilstellungen errechnen, welche Wärmemengen welche Effekte haben und 
gezielt je nach Abweichung passende Kalorien freisetzen und gezielt die 
Temperatur auf den Punkt bringen. Dabei wäre es auch kein Problem, den 
Tagesverlauf einzubringen und vorausschauend einzuplanen.

Gruß,
Michael

von Amateur (Gast)


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@Daniel V.
>Amateur schrieb:
>> Fußbodenheizung und Raumthermostate sind Quatsch.

Jeder Theoretiker wird Dir seinerseits sagen: Diese Aussage ist Quatsch.
Ich gehe aber von der Praxis aus:
Die Maxime hierzu lautet: Z.B es ist nicht möglich/üblich alle Türen 
zuzuhalten.
Eine individuelle Regelung krankt aber an der Trägheit des Systems.
Ein toller Vorteil der Fußbodenheizung geht dabei schnell verloren. Es 
gilt nämlich: Füße warm – subjektiv: Alles Warm. Das spart Heizkosten. 
Versucht jetzt ein Raum einen anderen Raum (Tür offen) mitzuheizen, weil 
der Thermostat es so will, so muss die Fußbodentemperatur steigen. Das 
aber wird sehr schnell unangenehm. Ist auch ungesund.
Auch gilt in so einem System: Die Regelung ist nicht ganz ohne. Das 
hängt aber mit der nicht vorhandenen Dynamik zusammen. Also zum einen, 
der nicht besonders hohen Wassertemperatur, zum anderen der Trägheit der 
Beteiligten sowie der Unmöglichkeit mal schnell einen Bereich zu 
erhitzen. Auch aus Bautechnischen Gründen.

>Amateur schrieb:
>> Aus diesem Grunde haben es sich schlaue Leute angewöhnt, einen
>> "Gesamtabgleich" (hydraulischen Abgleich) durchzuführen.

>Was macht der hydraulische Abgleich genau? Ich gehe davon aus, dass das
>der Heizungsbauer beim Einbau gemacht hat.
Ja, sollte er zumindest.

Die Problematik bei einer Fußbodenheizung ist die, dass die Handwerker 
die Schläuche irgendwie in den Räumen verlegen. So richtig wissen die 
Wenigsten was sie da tun (Tendenz: Stark fallend). Die effektive Länge 
hat dabei nicht immer etwas mit der Raumgröße zu tun. Auch ergeben sich 
aus der tatsächlichen Rohr-/Schlauchlänge, vom Verteiler aus gesehen, 
sehr unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten - der Eingangsdruck ist 
ja für alle gleich. Theoretisch könnte man an dieser Stelle auch die 
Lage des Raumes "kompensieren", also viel Außenwand oder große Fenster 
oder innen liegend usw. Letzteres wird aber aus Zeit- und Kostengründen 
gerne vergessen.
Langer Rede kurzer Sinn: Hier werden die Durchflüsse abgestimmt. So hat 
z.B. ein Raum, der relativ klein ist und nahe am Verteiler liegt einen 
wesentlich geringeren Durchflusswiderstand wie ein großer, weiter 
entfernt liegender. Hier aber verhält sich Wasser, wie elektrischer 
Strom. Es nimmt den Weg des geringsten Widerstandes.

von tnzs (Gast)


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Ich habe auch eine FBH. Leider auch mit einer nutzlosen 
Einzelraumregelung (ist ja gesetzliche Vorgabe und der Heizungsbauer hat 
es eingebaut!).
Was sollen die regeln? Die Heizung ist so agil wie ein Güterzug! Der 
Regler müsste erstmal die Totzeit der Strecke kennen. Kennt er aber 
nicht und so kneift der maximal die Heizung zu, wenn zu warm..

Nach 3 Jahren bzw. Wintern habe ich meine Durchflüsse perfekt auf die 
Räume angepasst. Kein Thermostat schaltet mehr wild hin und her und 
meine Heizung hat immer den gleichen Durchfluss. Die läuft dann im 
Winter tagelang durch. Kein Takten oder wildes an/ausschalten...

von Bernd B. (microwave-designer)


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... Das Thema Fußbodenheizung bleibt ein Thema, das man unendlich lange 
diskutieren kann. Einige Gespräche mit dem Heizungsbauer - also dem 
Spezialisten vom Fach - brachten bei mir eine Reihe von ernüchternden 
Punkten. Dem Fachmann war bislang unbekannt, dass die Raumthermostate 
(Hersteller z. B. Eberle (Schneider Gruppe) - liefert an Cosmo) eine 
Hysterese besitzen. Der Klick-Klack-Mechanismus ist nicht nur ein 
Bimetall, sondern sorgt für einen kontinuierlich abwechselnden 
Schaltvorgang im Takt von mehreren Minuten um den eingestellten Wert und 
abhängig von der Temperaturdifferenz zw. Raum und Reglerskala. Das ist 
auch notwendig, da die Stellantriebe für die Ventile thermisch 
ausgesteuert werden. Einer erklärte mir, da ist eine Wachspatrone drin, 
die sich ausdehnt, ein anderer behauptete da sei ein Elektromotor drin, 
noch ein anderer erzählte mit wieder etwas anderes, usf. Egal, bekommen 
die Stelleinrichtungen Strom, dauert es eine Weile, bis das Ventil 
vollständig geöffnet wird. Schaltet man den Strom ab, dauert es auch 
wieder eine Weile, bis das Ventil geschlossen ist. Die Zeit bewegt sich 
bei unseren Stellantrieben im Minutenbereich.

Soweit so gut. Bis die Raumthermostatfühler eingelaufen sind, klacken 
sie recht laut. Man merkt es besonders, solange das Haus noch nicht so 
gut bemöbelt ist. Nach etwa einem halben Jahr sind sie bereits leiser, 
und nach einem Jahr hört man sie so gut wie nicht mehr. Kann man einmal 
sehen, wie schnell man und sein Gehör altert und man schwerhöriger wird.

Jetzt der Clou: Bei Antrag von Förderung von KFW, benötigt man u. A. 
neben dem Sachverständigen auch einen Plan für den hydraulischen 
Abgleich. Diese Ausarbeitung ist aber leider nicht Bestandteil von VOB. 
Also gut, man läßt alles einbauen, fragt nach und erhält die Antwort 
"selbstverständlich machen wir / haben wir gemacht, den hydraulischen 
Abgleich".

Alles klar. Der Abgleich basiert auf den verwendeten Dämmungen, 
Materialien der Außenwände, Flächen, Fensterflächen, Betonübergang zum 
Erdreich, Dachdämmung, Luftaustausch, Ausrichtung nach Sonne, 
Breitengrad / Sonnenstand, Klimatabellen, Windstärken, Stromverbrauch 
Heizung und Wohnen, ggf. Geburtstag des Bauherren. Also, das ist eine 
ziemlich komplizierte Angelegenheit, die vom Planungsbüro des Hauses 
erstellt wird, da sie am besten wissen, wie das Haus aufgebaut ist. 
Machen die mit CAD, sofern sie den Auftrag dazu haben. Das kann kein 
Klempner mal so nebenbei machen. Das ist Physik, Materialkunde und und 
und. Mit diesen Daten erstellt der Klempner einen Plan, wie er den 
Wärmebedarf abdecken kann. Neben der Heizleistung für Trink- und 
Brauchwasser bestimmt er die Leistung für Solar, für Heizung, 
Leitungslängen, Verlegeplände, Verluste (die gibt es auch), 
"Übersprechen" in andere Räume, eigentlich alles, was man sich 
vorstellen kann und was nicht. Damit, und da ist aus meiner Sicht der 
Tabellenplan für den hydraulischen Abgleich ein wesentlicher 
Bestandteil, erstellt der Klempner dem Bauherren oder Bauunternehmer das 
Angebot zur Ausführung und bekommt den Zuschlag.

Jetzt kommt die harte Realität. Nach Hausübergabe kam die Frage nach der 
Tabelle auf: "Würden Sie uns bitte die Daten zum hydr. Abgleich noch 
nachreichen?". "Was wollen Sie damit?" - "Für den Ordner, für die KFW, 
wie auch immer." - "Brauchen Sie nicht, ist alles eingestellt." - 
"Möchte ich haben." - "Habe ich nicht dabei." - "Wie haben Sie 
eingestellt / Ihre Jungs eingestellt?" - "Nach Daten für hydraulischen 
Abgleich." - "Dann brauchen Sie ja nur kopieren und zusenden." - "Ne, 
wenn Sie den haben wollen, muss ich den erstellen lassen, kostet, müssen 
Sie bezahlen, dauert." - "Aha. Dann bitte die Pläne für die Verlegung 
der Rohre." - "Haben wir nicht dokumentiert. Macht man nicht. ... 
unüblich." - "Und wissen Sie wie viele Meter Sie verwendet haben und wie 
viele Muffen, Verzweigungen, Isoliermaterial und so?" - "Müßte ich 
gucken, was wir verbraucht haben. Wofür wollen Sie das haben? Das hat 
noch keiner haben wollen." - "Ich wollte nur verstehen, auf welcher 
Basis Sie den hydraulischen Abgleich vorgenommen haben." - "Brauchen Sie 
alles nicht wissen, funktioniert schon. Frieren brauchen Sie nicht, hat 
immer so funktioniert. Wir haben auch einen Kessel eine Stufe größer 
eingebaut. Das funktioniert alles. Können Sie glauben, sonst rufen Sie 
an, wir stellen nach." - "Und Ihre Jungs wissen was ursprünglich 
eingestellt werden sollte und wurde?" - "Ja, aus und basta."

Was lernen wir daraus? Der Klempner dessen Name ich nicht nenne, wg. der 
neuen Datenschutzverordnung, kann Autofahren. Der Bauherr soll nur Geld 
geben. Möglichst viel und bitte nicht fragen. Ingenieure sollten keine 
Häuser bauen, Naturwissenschaftler bitte weiterhin zur Miete wohnen 
bleiben und bitte alle sollen keine Fragen stellen.

Aus Erfahrung gibt es bei mir einen ersten Check zur Qualifikation: Sind 
die Ventilkästen unterputz oder aufputz? Bei aufputz braucht man nicht 
rechnen, wg. Estrichaufbau und Höhe und so...

Ja, einige Textstellen sind von anderen Foristen bereits oben 
geschrieben. Um so erstaunlicher die Überlappung.

Dann noch etwas: Mittlerweile habe ich Installationsbetriebe und 
Heizungsbauer kennengelernt, die aus meiner Sicht sehr gut arbeiten. Die 
bekommen dann aber auch nicht alle Aufträge, weil sie vielleicht etwas 
teurer sind oder mehr Papier abliefern, das dann der Bauunternehmer 
nicht weiter gebrauchen kann.

Das ist ein kurzer Auszug aus meinem Leben. Hoffentlich nicht zu kurz.

Wir könnten ja noch einen Thread zur Lüftungsanlage (zentral / 
dezentral) eröffnen, Interesse?

Gruß in die Runde

Bernd

von oszi40 (Gast)


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Curby23523 N. schrieb:
> wir möchten ein neues Haus kaufen

Mal rechtzeitig dort lesen/fragen bevor Tinte fließt kann Lehrgeld 
sparen. https://www.vpb.de/

von Weingut P. (weinbauer)


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@Bernd B. (microwave-designer)

LOL, ja, genau so läuft das in der SHK-Branche.
Hab ein Projekt vom Heizungsbauer machen lassen und beim Haus dann 
selber gemacht (war zu geizig).

Hab für Rohrnetzberechnung verschiedene Tools benutzt, von Oventrop 
OVPlan, Freeware und im Nachhinein im Prinzip schon gute Werte für die 
Grundeinstellung.
Hab mir dann noch das VIPTool Master von Viega gekauft, mächtiges 
Werkzeug aber halt ~ 500 EUR.

von Christian B. (luckyfu)


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Meine Erfahrung deckt sich mit vielen Hier.
Wir hatten auch ursprünglich Einzelraumthermostate und einen vom 
Heizungsbauer durchgeführten Abgleich. Nur konnte der den gar nicht 
durchführen, da die durchflussmesser nicht funktionierten. Er hatte die 
falschen Heizkreisverteiler eingebaut, der Anzeigebereich war oberhalb 
des tatsächlichen Volumenstroms.
Als dann einige Stellglieder ausgefallen waren und dies die Sicherung 
auslöste hab ich erst nach Ersatz gesucht. Selbst der Vertreter des 
Herstellers, mit dem ich sprach hatte keine Ahnung davon, wie das Ding 
denn funktioniert.
Ich hab dann günstige mechanische Ventile gekauft (ich glaube 2,50€ das 
Stück) und die auf die Stellplätze geschraubt, anschließend habe ich die 
Wärmebildkamera aus der Firma ein Wochenende über mitgenommen und meine 
restliche Familie ausquartiert. Dann hab ich mich vor den Verteiler 
gesetzt und so lange abgeglichen, bis alle Rücklauftemperaturen 
identisch waren. Das hat einen halbwegs brauchbaren Grobabgleich 
geliefert. Auf ein Grad mehr oder weniger kommt es ja sowieso nicht an. 
Gerade bei kleineren Kindern stehen die Türen sowieso immer offen, das 
hat zur Folge, daß das Haus eben überall die gleiche Temperatur hat. Das 
funktioniert aber sehr gut so und man fühlt sich durchaus wohl. Die 
Vorlauftemperatur beträgt bei uns 34°C. Der Heizungsbauer hatte sie auf 
37° eingestellt. Ich konnte sie somit ohne spürbaren Komfortverlust 
schon 3° reduzieren, nur weil die Heizung nun vernünftig arbeiten kann.

von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Foristen, ich komme noch einmal durch. Bei einer "Energieberatung" 
bei uns in der Gemeinde hat ein Sachverständiger (ich finde, er hat 
nicht nur Ahnung, sondern kann auch Inhalte vermitteln), also er hat 
erklärt, man könne jede Heizung bekommen, die man will. So wie bei einem 
Auto kann man jede Ausstattung bekommen, selbst mit ledereingefasstem 
Lenkrad.

Also, die modernen Häuser KfW 45 oder 55 kommen bei etwa 100 - 150 
Quadratmetern so über den Daumen geschätzt mit vielleicht 14kW 
Heizleistung gut aus. Um den Warmwasserbedarf abzudecken, benötigt man 
beim 2-4 Personen Haushalt so bis zu 17kW, bei etwa 200l warmes Wasser 
pro Tag.

Einen ersten Überblick erhält man in dem bereits sehr übersichtlichen 
Papier von Bosch Heiztechnik so um die Seite 118.

https://productsat.buderus.com/techdoc/Logasol-SKN40/6720818573.pdf

Ich bin kein so großer Freund von Buderus geworden, aber die Angaben von 
der Muttergesellschaft Bosch sind immer sehr ergiebig. In dem oben 
benannten Papier sind auch Angaben für den zu erwartenden Solarertrag zu 
finden und eine Reihe von Berechnungsunterlagen. Andere Firmen als Bosch 
bieten sicherlich ebenfalls solche Papiere oder Planungsunterlagen an. 
Erschreckend ist auf jeden Fall, dass der Heizungsbauer weder die 
Papiere kennt, noch in diesem Sinne arbeitet.

So, die Vorlauftemperatur von etwa 34°C schätze ich ebenfalls als 
realistischen Wert ein. Sofern man kann, sollte man den Rücklauf der 
Fußbodenheizung messen, so wie oben beschrieben. Vielleicht würde man 
auch in Richtung 29°C hinkommen, aber das ist immer ein subjektives 
Gefühl. Es zählt nicht die Temperatur, sondern auch, wie man 
eingerichtet ist, "wie die Wände Kälte abstrahlen", wie warm es die 
Familie haben will und so weiter.

Der Gutachter hat dann bei der Veranstaltung einen Nebensatz gesagt, der 
aus meiner Sicht sehr wichtig ist. Man muss die Vor- und die 
Rücklauftemperaturen am Heizungsanschluss messen. Da die Brenner 
heutzutage modulieren, stellen sie sich auf eine Leistung ein, die 
benötigt wird, um die aktuellen Wärmeverluste auszugleichen. Die 
modernen Brenner beginnen mit der Leistung bei einigen Prozent der 
Maximalleistung, also sagen wir einmal 1,5kW. Sofern es draussen richtig 
kalt ist, fährt der Brenner die Leistung hoch bis der benötigte Wert 
erreicht wird. Eigentlich reichen wohl bereits 7kW bei etwa 100 
Quadratmetern Wohnfläche aus. Aber, dann gehen mal Türen auf, Fenster 
auf, mal wir das Bad aufgeheizt, usw.

So, wenn wir jetzt mit einem Datenlogger die Vor- und 
Rücklauftemperaturen aufnehmen, sollten sich keine "Rechteckverläufe" 
bei den Temperaturprofilen zeigen. Jedes mal wenn die Temperatur beim 
Vorlauf hochgeht, wird Wärme nachgeliefert und es findet keine optimale 
Nutzung der Modulation statt. Man benötigt einen möglichst konstanten 
Wert, der einige Kelvin (Grad) über der Rücklauftemperatur liegt. Das 
Delta zw. Vor und Rück beschreibt den Wärmestrom ins Haus hinein. Und 
der ist von Zimmer zu Zimmer unterschiedlich. Im Schlafzimmer der Eltern 
wahrscheinlich deutlich niedriger als im Kinderzimmer oder Bad. Das 
stellt man beim hydraulischen Abgleich ein.

Ich habe mir schon einmal überlegt einen solche Datenlogger zu 
entwickeln und mit einer SD-Karte als Speicher aufzubauen. Mit Bluetooth 
zum Auslesen, einmal pro Woche oder einmal pro Monat oder Heizperiode.

Für meine Familie benötige ich dann bei zwei Ventilkästen genau 2 
Datenlogger. Der Preis eines solchen Gerätes wurde von mir bei etwa EUR 
30,00 angesetzt. Das nur zur Info.

Jetzt haben wir mit den niedrigen Wärmeströmen aber ein Problem: 
Heutzutage sind die Bäder (nicht Gäste WC, sondern Bad) sehr stark 
optimiert. Betrachtet man die Bodenfläche, die für eine Fußbodenheizung 
zur Verfügung steht, ist das zu wenig, um es im Bad kuschelig warm 
werden zu lassen. Meine Empfehlung ist also unbedingt eine zusätzliche 
Heizung gleich im Bad vorzusehen. Das kann wie bei uns ein beheizter 
Handtuchheizkörper sein, oder einen Infrastrahler (Kükenlampe - ja, mag 
ich nicht). Den Handtuchheizkörper so einbauen, dass er wie ein 
zusätzlicher Strang der Fußbodenheizung angeklemmt ist (nix mit Vorlauf 
zum Boden oder in den "kalten Rücklauf". Dann auch unbedingt eine 
Ventilsteuerung vorsehen und mit einer Schaltuhr zu den Hauptzeiten 
einschalten. Sonst heizt die Fußbodenheizung nicht mehr!!! Zusätzlich in 
der Nähe des Heizkörpers einen Stromanschluss vorsehen, dass man 
notfalls den Heizkörper von der Heizung abklemmt und mit Strom über eine 
Schaltuhr steuert. Wer kleine Kinder hat, wird sich über warme 
Badetücher freuen.

Im Zimmer hinter dem Bad, also hinter dem Handtuchheizkörper befindet 
sich eine Unterputzdose in der Wand, die zur Zeit übergeputzt ist. Wenn 
ich den Heizkörper einmal elektrifizieren möchte, schlage ich den Putz 
ein, bohre durch Wand und Fliese, schieb Kabel durch, klemme in der Dose 
an und klemme im Ventilkasten den Strom an, der von einer Schaltuhr aus 
dem Sicherungskasten kommt. - Alles verstanden? Der Handtuchheizkörper 
hat natürlich auch ein Thermostatventil. Das sieht sonst blöd aus und 
man hat dann nichts zum Stellen.

Kommentar unseres Heizungsbauers: "So etwas habe ich noch nie gesehn, 
das funktioniert auch nicht!" - Meine Antwort: "Ist nur Psychologie." 
Dann war Ruhe und schließlich freut sich die Familie, weil es doch 
funktioniert und so schön warme Handtücher da sind.

Wer jetzt noch Zeit hat zum Planen, d. h. vor dem Bauen oder in der 
Bauphase ist, legt Euch Steuerleitung UND grünes KNX-Kabel von der 
Heizung in den Ventilkasten, zusätzlich zum Stromanschluss. Wer mag, 
legt noch Cat7-Kabel von der Heizung rein. Vom Router zur Heizung ist 
eine andere Geschichte. Man weiß nie, was man morgen in die Ventilkästen 
noch schrauben möchte. Ein Meter Kabel kostet vielleicht 30 Cent pro 
Meter. ... und Funk kostet Strom und ist unzuverlässig - ich mache viel 
mit Funk, ich weiß was ich empfehle!

Der Strom in den Ventilkästen soll auch direkt zur Heizung gehen oder 
von da kommen. Nicht auf die Leute hören und am Zimmerstrom anschließen. 
Ein Hauptschalter kann dann im Sommer alle Ventile stromlos schalten. 
Und mein Elektriker sagte ebenfalls "wenn ich die Sicherung für die 
Heizung ausschalte, soll auch alles aus sein". In den Unterlagen zur 
Heizung steht zwar, an die Sicherung nur den Brenner anschließen, aber 
macht das mit dem Strom für die Ventile und Raumthermostaten. Sollte der 
Heizungsbauer fragen, einfach das antworten, was er hören will. Der 
prüft keine Belegungen der Sicherungen. Jetzt werdet Ihr sagen, wenn ich 
doch schon so viele Kabel im Ventilkasten habe, brauche ich doch keinen 
Datenlogger mit Funk. Recht habt Ihr!

Schließlich noch ein Schnack vom Gutachter: Man stelle die Heizung bei 
Betrieb, gemeint ist mit Raumthermostaten und Außensteuerung, langsam so 
weit zurück, bis man anfängt zu frieren. Dann stellt man wieder ein 
Stück wärmer ein und alles ist optimal justiert. - Hut ab!

Viel Spaß beim Planen und Realisieren!

Bernd

von Bad U. (bad_urban)


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Bernd B. schrieb:
> Also, die modernen Häuser KfW 45 oder 55 kommen bei etwa 100 - 150
> Quadratmetern so über den Daumen geschätzt mit vielleicht 14kW
> Heizleistung gut aus.

Da redest Du aber von Häusern BJ 1980 bei der Heizlast.

von Bernd B. (microwave-designer)


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... was verleitet Dich zu dieser Annahme?

Bernd

von Bad U. (bad_urban)


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Du redest von einer Heizlast von 100-140W/m².
Sowas wäre heute nicht mehr genehmigungsfähig.

Mein Haus hat ca. 40W/m². Das sind dann ca. 9kW bei 220m². Und das sind 
nur die Mindestanforderungen derzeit, da ist noch nix mit KFW. Das geht 
dann bis zum Niedrigenergiehaus bei irgendwas um 10W/²

Mein Elternhaus von 1976 hat einen 25kW Kessel. Und damals hat man noch 
recht großzügig kalkuliert. Die Heizlast dürfte nicht höher als 18-20kW 
liegen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Bad Urban,

Du hast Recht! Die Heizungsbauer dimensionieren immer drüber, damit sie 
keinen Ärger bekommen. Selbst der Mitarbeiter von Buderus meinte, dass 
in einem Neubau mit 45W/m2-Effizienz mindestens die 13 oder 14kW 
eingebaut werden sollten. Buderus staffelt da die Leistung. Für warmes 
Wasser empfehlen sie die 17kW, was ich nachvollziehen kann. Es könnte ja 
immer sein, dass die gesamte Familie nacheinander duschen will und die 
200 Liter im Vorrat schnell aufgebraucht sind.

Ich ärgere mich auch über diese nach oben offene Daumenregel. Gerade, 
wenn die Hausanschluss- oder Hauswirtschaftsräume so extrem klein sind, 
dass man noch nicht einmal ein Regal aufstellen kann, weil kein Platz da 
ist.

Es ist allerdings auch einfacher ein großes Haus energieeffizient zu 
bauen, als eine kleine Scheibe. Das Volumen wächst mit der 3. Potenz, 
die Fläche mit der 2-ten.

Gruß

Bernd

von Der Andere (Gast)


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Bernd B. schrieb:
> Es ist allerdings auch einfacher ein großes Haus energieeffizient zu
> bauen, als eine kleine Scheibe. Das Volumen wächst mit der 3. Potenz,
> die Fläche mit der 2-ten.

Wobei die Wohnfläche auch erst mal nur in der 2. Potenz wächst, ausser 
du baust ein Stockwerk mehr.

von Bad U. (bad_urban)


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Mein HB hat damals eine Wärmepumpe mit 10kW als passend vorgeschlagen.
Kommt halt auch immer drauf an, was der Hersteller, mit dem sich der HB 
auskennt, so im Programm hat.

Beitrag #5511512 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sascha (Gast)


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Hallo zusammen,

@ WEINGUT

Bei mir sind im Keller alle 3 NC Stellantriebe defekt, habe es jetzt 
gemerkt, es war kalt, habe die abgemacht - jetzt ist es sauwarm ;-)

Ich habe keine Lust neue anschliessen zu lassen und versuche es nun über 
den hydraulischen Abgleich.

Zur Sicherheit :

1.) Ich nehme alle Stellantriebe weg?
2.) Ich regle die Heizung alleine über die Durchflussmenge die ich 
manuell am HKV einstelle sowie
3.) über die Vorlauftemperatur (klar, Aussentemperaturfühler und 
Heizkurve macht die Gastherme ja automatisch)
4.) Ich regle nach und nach die Durchflussmenge
OKAY?

Danke und Grüsse

von Erich (Gast)


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@ Sascha

Hmm, wenn du hier 2,5 Jahre nach einem Posting von "WEINGUT"
Beitrag "Re: Fußbodenheizung ohne Thermostate"
was reinschreibst,
wäre es es ziemlicher Zufall, daß er das kurzfristig zufällig liest...
Besser wäre es, dich anzumelde und ihm dann eine PN (Private Nachricht) 
zuschreiben.

Zum Thema:
Klar kann man "ungefähr" die Räume einfach nach Durchflußmenge beheizen,
insbesondere dann wenn die Räume immer gleichmäßg beheizt sein sollen.
Wenn die Vorlauftemperatur zentral über Aussenfühlen bzw. ggf. 
Nachabsenkung geführt ist, wird das nach bischen rumprobieren 
hinzukriegen sein (ca. 1x pro Tag eine kleine Anpassung).
Sollen die Räume aber abschaltbar sein, dann doch besser Stellantriebe 
erneuern, so teuer sind die ja nicht.

Gruss

von Weingut P. (weinbauer)


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Sascha schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> @ WEINGUT
>
> Bei mir sind im Keller alle 3 NC Stellantriebe defekt, habe es jetzt
> gemerkt, es war kalt, habe die abgemacht - jetzt ist es sauwarm ;-)
>
> Ich habe keine Lust neue anschliessen zu lassen und versuche es nun über
> den hydraulischen Abgleich.
>
> Zur Sicherheit :
>
> 1.) Ich nehme alle Stellantriebe weg?
> 2.) Ich regle die Heizung alleine über die Durchflussmenge die ich
> manuell am HKV einstelle sowie
> 3.) über die Vorlauftemperatur (klar, Aussentemperaturfühler und
> Heizkurve macht die Gastherme ja automatisch)
> 4.) Ich regle nach und nach die Durchflussmenge
> OKAY?
>
> Danke und Grüsse

:D

Das sollte so funktioniert haben mit etwas Geduld und Probieren

Gib mal Meldung :)

von Wolfgang (Gast)


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Erich schrieb:
> Wenn die Vorlauftemperatur zentral über Aussenfühlen bzw. ggf.
> Nachabsenkung geführt ist, wird das nach bischen rumprobieren
> hinzukriegen sein (ca. 1x pro Tag eine kleine Anpassung).

Bis die Nachtabsenkung durch den Estrich durch ist, ist es wieder Tag.
Hast du dir mal die Zeitkonstanten bei einer FBH angesehen?

Der Andere schrieb:
> Bis sich eine Stellwertänderung in der Zimmertemperatur auswirkt
> vergehen bei 6-8cm Estrich um die Rohre gerne mal 1-3 Stunden.

Das ist ziemlich untertrieben

von Christian B. (luckyfu)


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Sascha schrieb:
> 1.) Ich nehme alle Stellantriebe weg?
> 2.) Ich regle die Heizung alleine über die Durchflussmenge die ich
> manuell am HKV einstelle sowie
> 3.) über die Vorlauftemperatur (klar, Aussentemperaturfühler und
> Heizkurve macht die Gastherme ja automatisch)
> 4.) Ich regle nach und nach die Durchflussmenge
> OKAY?

Prinzipiell kann man das so machen. Hab ich schon vor 5 Jahren gemacht. 
ich hab dazu die Wärmebildkamera aus der Firma ein Wochenende mit heim 
genommen und mich vor die Heizkreisverteiler gesetzt und Etage für Etage 
die Rücklauftemperaturen so lange verstellt, bis alle nahezu identisch 
waren. Das dauert ca. 1 Tag pro Etage, da selbst kleine Änderungen sich 
eben erst nach frühestens 30minuten zeigen.

von Wolfgang (Gast)


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Christian B. schrieb:
> ich hab dazu die Wärmebildkamera aus der Firma ein Wochenende mit heim
> genommen ...

Dafür brauchst du keine Wärmebildkamera. Es reicht, ein paar DS18B20 an 
die Rücklaufleitungen zu klemmen. Dann kannst du die Daten schön 
aufzeichnen/darstellen und siehst später auch, wenn ein Raum z.B. auf 
Grund von Sonneneinstrahlung Wärme ins System trägt.

von Christian B. (luckyfu)


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Erich schrieb:
> Zum Thema:
> Klar kann man "ungefähr" die Räume einfach nach Durchflußmenge beheizen,
> insbesondere dann wenn die Räume immer gleichmäßg beheizt sein sollen.
> Wenn die Vorlauftemperatur zentral über Aussenfühlen bzw. ggf.
> Nachabsenkung geführt ist, wird das nach bischen rumprobieren
> hinzukriegen sein (ca. 1x pro Tag eine kleine Anpassung).
> Sollen die Räume aber abschaltbar sein, dann doch besser Stellantriebe
> erneuern, so teuer sind die ja nicht.

Ist halt bei FBH wenig sinnvoll. Normalerweise hat man, wenn man mal von 
einer Niedertemperatur- FBH ausgeht, eine gedämmte Gebäudehülle und 
darin ungedämmte Wände. Das bedeutet, dass mehr als 1-2°C 
Temperaturunterschied zwischen den einzelnen Räumen auf Dauer nicht 
machbar ist. (Es sei denn, man hat in einem Raum das Fenster permanent 
gekippt. Da kann man aber auch gleich die Geldscheine rauswerfen und 
Schimmel gibt's dann gratis obendrauf)
Was ich damit sagen will: Es ist vollkommen unsinnig, bei einer FBH eine 
Einzelraumregelung machen zu wollen, da im eingeschwungenen Zustand die 
Temperaturen in allen Räumen sowieso immer gleich sind. Ist das nicht 
so, stimmt was mit der Fassadendämmung nicht. Dann heizt man für die 
Katz. Deshalb kann man auch alle räume mit einem festen Durchfluss 
fahren. Das Ganze Außentemperaturgeregelt funktioniert wunderbar. Wenn 
man den Hydraulischen Abgleich gemacht hat, muss man innerhalb der 
nächsten Wochen die Heizkurve möglicherweise noch anpassen, das macht 
man genau einmal, danach läuft das ohne weitere Eingriffe autark. Wochen 
deshalb, weil zumindest bei mir, sich selbst gravierende Änderungen 
(Totalausfall z.B.) in der Heizkurve erst nach ca. 3 Tagen bemerkbar 
machen im Herbst (Erfahrung bei ca. 12°C Außentemperatur). Bei -20°C 
Außentemperatur geht's auch in einem Tag, das hat man aber idR nicht.
Ja, man könnte jetzt an jede Leitung einen Temperatursensor anflanschen, 
diese Kalibrieren und dann die Temperatur in zehntelgrad genau messen. 
Nur: Was hab ich davon? Bei mir hat jedes Zimmer mindestens 3 
Heizkreise. Wenn da einer etwas schwankt merkt man davon im Zimmer noch 
gar nichts. Sonneneinstrahlung ändert daran auch nichts, wenn mehr Sonne 
rein scheint, bekommt die Heizung ihre Wärme nicht weg und schaltet sich 
ab. Klar, man könnte jetzt sicher auf 0,5°C Genau die Raumtemperatur 
regeln und das mit ordentlich Aufwand, aber: Wozu? 
Temperaturschwankungen von 2-3°C toleriert man recht gut.

von Chris (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Was ich damit sagen will: Es ist vollkommen unsinnig, bei einer FBH eine
> Einzelraumregelung machen zu wollen, da im eingeschwungenen Zustand die
> Temperaturen in allen Räumen sowieso immer gleich sind.

Full ACK! In keinem der Wohnungen/Häuser mit Fußbodenheizung die ich 
kenne, sind Stellantriebe verbaut. Bei meinen Eltern läuft das seit über 
20 Jahren so problemlos. Anfangs noch ungedämmt "nur" mit Lochziegel, 
seit ein paar Jahren auch mit Dämmung.

von temp (Gast)


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Chris schrieb:
> Full ACK! In keinem der Wohnungen/Häuser mit Fußbodenheizung die ich
> kenne, sind Stellantriebe verbaut. Bei meinen Eltern läuft das seit über
> 20 Jahren so problemlos. Anfangs noch ungedämmt "nur" mit Lochziegel,
> seit ein paar Jahren auch mit Dämmung.

Niemals volle Zustimmung. Was du für Häuser kennst spielt erst mal keine 
Rolle. Wichtig ist doch zuerst mal wie ist die Heizflächenaufteilung und 
wie ist die Nutzung der Räume. Nicht alle haben (oder können es sich in 
Zukunft leisten) ein Haus mit optimaler Dämmung. Neuere Häuser haben 
sowieso riesige Zimmer mit offenen Türen die nur zugemacht werden damit 
die Bälger die Liebespiele der Alten nicht ertragen müssen. Da braucht 
es wirklich keine Einzelraum-Regelbarkeit. Es gibt aber noch genügend 
Häuser die älter als 30 Jahre sind und Fußbodenheizung haben und nicht 
so optimal gedämmt sind. In solchen Häusern wird auch die darin lebende 
Generation (60 und aufwärts) keine 100T€ mehr in die Hand nehmen um eine 
Dämmung einzubauen die den feuchten Träumen der Ampel genügt. Da 
schränkt man sich lieber z.B. in der nötigen beheizten Fläche ein. Man 
muss nicht zu zweit abends in 100m² Zimmern sitzen, wenn 20m² zum 
wohlfühlen reichen. Der Rest bleibt eben max. lauwarm. Und natürlich 
will man steuern können welche Heizkreise der Fußbodenheizung 
mitgenommen werden und welche nicht. Hätte ich so einen versteckten 
Heizkreisverteiler an den man nur kommt wenn man Türen ausbaut, wäre 
auch die allererste Maßnahme Stellventile einzubauen. Ob das zu 
richtigen Regeln taugt will ich hier nicht diskutieren weil das zu sehr 
von den Unbekannten abhängt. Aber vielleicht 160m²-200m² Wohnfläche für 
2 Personen komplett zu beheizen macht ja nun wirklich nur bei 
Null-Energiehäusern Sinn.

von Weingut P. (weinbauer)


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Was den hydraulischen Abgleich angeht, wenn die Kreise etwa gleiche 
Länge haben geht das rein per Durchflussmenge abzugleichen.
Kritisch wirds wenn kurze Kreise ins Spiel kommen, z.B. Gästetoilette, 
da ist dann der thermische Abgleich sinnvoll, weil durch den kurzen 
Kreis schnell warmes Heizwasser zurück zur Heizung kommt, die ggf. auf 
die Rücklauftemperatur regelt.

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