Forum: HF, Funk und Felder Suche LTE-Modul für µC Betrieb, weltweit


von Raphael Z. (raphaelz)


Lesenswert?

Hallo Zusammen,

ich bearbeite zur Zeit ein Hochschulprojekt für welches ich ein 
LTE-Modul benötige. Es geht darum, mit einem Mikrocontroller oder evtl. 
einem embedded System (z.B. Rasberry Pi) Messdaten zu sammeln und diese 
dann per LTE an einen Server zu senden. Das Gerät soll vor allem in 
Europa eingesetzt werden aber auch ohne Veränderungen in der USA oder in 
Asien verwendet werden können. Es handelt sich um ca. 500kB Daten, die 
ca. 5 mal am Tag gesendet werden sollen.

Ich hab mich für LTE entschieden, weil UMTS ja evtl in naher Zukunft 
abgeschaltet werden soll und das Gerät mindestens die nächsten zehn 
Jahre funktionieren soll.

Leider kenne ich mich mit Mobilfunktechnik nicht besonders gut aus. 
Meine Recherchen ergaben, dass es eine Vielzahl an LTE-Modems mit 
USB-Anschluss gibt (sog. LTE-Sticks), welche weltweit funktionieren 
müssten. Der hier z.B.:

https://www.ebay.de/itm/Huawei-E8372h-WiFi-Hotspot-LTE-4G-3G-USB-Auto-Surfstick-WLAN-Modem-Android-Weiss/322527943926?epid=10011031756&hash=item4b1829dcf6:g:gCEAAOSwIQdZMlrC

Es ist noch nicht definiert, ob ich wirklich einen embedded PC(z.B. 
Rasberry mit Linux) oder nur einen µC(z.B. Atmel AVR) nutze. Kann man 
prinzipiell einen USB-LTE-Stick auch nur mit einem µC betreiben? Was 
wäre notwendig um diesen zu integrieren? Hat hier jemand eine Ahnung 
oder Erfahrungen?

Des Weiteren gibt es ja so schicke Module, welche z.B. auch eine UART 
Schnittstelle haben. Z.B. das hier:

https://de.rs-online.com/web/p/products/1683000/

Das wäre sicherlich recht einfach mit einem µC ansprechbar. Wenn ich 
richtig geschaut habe, funktioniert das Modul aber nicht weltweit.

Die Firma ublox aus der Schweiz stellt verschiedenste Mobilfunkmodule 
her, welche teilweise auch für den weltweiten Einsatz gedacht sind. z.B. 
das ublox SARA-R410M-02B

https://www.u-blox.com/sites/default/files/SARA-R4_SysIntegrManual_%28UBX-16029218%29.pdf

Ich hab mir das Datenblatt mal durchgeschaut und bin erstmal nicht 
daraus schlau geworden. Kann mir jemand sagen, ob es realistisch ist mit 
absehbarem Aufwand das Modul mit einem µC oder embedded PC zu betreiben? 
Wie kommuniziert man mit diesem Modul?

Fragen über Fragen... Ich hoffe ihr habt einige Anregungen für mich.

Danke schonmal!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Raphael Z. schrieb:
> Kann mir jemand sagen, ob es realistisch ist mit absehbarem Aufwand das
> Modul mit einem µC oder embedded PC zu betreiben? Wie kommuniziert man
> mit diesem Modul?

Auf Seite 7 des von Dir verlinkten Dokuments ist eine Tabelle, auf der 
die Schnittstellen der verschiedenen Module aufgeführt werden. Alle 
haben eine UART, d.h. eine serielle Schnittstelle. Die arbeitet mit 
1.8V-Pegeln, darf also keinesfalls ohne geeignete Pegelwandler 
angesprochen werden.

Auf Seite 3 des Dokuments wird ein "AT Commands Manual" erwähnt. Da 
steht drin, welche Kommandos Du dem Modul senden musst, damit es 
irgendwelche Dinge erledigt.

Hast Du Dir dieses Dokument überhaupt schon selber angesehen?

von Hans (Gast)


Lesenswert?

ich will ja kein spaßverderber sein, aber wenn du wirklich ein modul 
integrierst, dann darfst du dich mit allerhand zulassungen 
herumschlagen.

das sind schnell 5-stellige summen... wenn die länderauswahl delikat 
ist, auch 6-stellig!

selbiges gilt überigens für die RPi (falls du einen mit funk nimmst)...

das mit dem RPi in kombination mit einem usb-lte modem geht wunderbar.
ich nehme sogar einen der sich als ethernet device und router am anderen 
ende anmeldet.

kauf die sticks im zielland und gut ists.

73

von Raphael Z. (raphaelz)


Lesenswert?

Danke für eure Antworten!

@Rufus: Ja ich hab mir das Dokument angeschaut, aber nicht Wort für Wort 
durchgelesen. Das in der Tabelle steht dass das Modul prinzipiell USB 
und UART hat hab ich gesehen. Ich kann mir aber halt überhaupt nicht 
vorstellen, wie das Modul betrieben wird und welche Funktionen vom µC 
übernommen werden müssen. Danke für den Hinweis mit den "AT Commandos".. 
das hab ich überlesen. Da ich absolut keine Erfahrungen mit solchen 
Modulen habe, hab ich genau auf so eine Antwort wie von dir gehofft. 
Also prinzpiell ist ein Betrieb des Moduls über eine normale(langsame) 
UART Schnittstelle (z.B. 16MHZ AVR, 9600Baud) möglich ... also inkl. 
initialisieren, Daten an bestimmte IP senden etc

@Hans: Oh das ist ein sehr wichtiger Einwand! Danke hierfür. Mhm, soweit 
habe ich nicht gedacht. Also sobald man so ein LTE-Modul in irgendeiner 
Schaltung in Betrieb nimmt, so muss diese eigentlich abgenommen werden?
Das würde den Rahmen meines Projekts wohl sprengen.

Glaubt ihr der Einbau eines LTE-Sticks in ein Gehäuse würde 
"zulassungsfrei" funktionieren? Oder auch der Einbau eines derartigen 
LTE-Modems in ein Gehäuse zusammen mit den anderen 
Schaltungskomponenten?

https://de.rs-online.com/web/p/products/1683000/

Die Sache ist die, dass das Gerät in Fahrzeugen eingebaut werden soll, 
die primär in Europa und unter Umständen weltweit zu Einsatz kommen. Ein 
"Wechseln" des Sticks je nach Zielort ist schlecht möglich, da Gerät 
fest eingebaut und die Fahrzeuge regelmäsig woanders zum Einsatz kommen 
sollen. Stückzahl ca. 200

Ich bin über alle Anregungen dankbar, da dieses Gebiet komplettes 
Neuland für mich ist.

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Ja die liebe Funkzulassung. Macht einem den ganzen Spaß kaputt. Wie wäre 
es mit einem billigen Smartphone anstelle eines Modems? Akku abklemmen, 
feste Spannungsversorgung dran. Dann halten die auch ein paar Jahre. 
Steuerung kann man dann via App realisieren. Bei Android hat man da 
zugriff auf so ziemlich alle Schnittstellen.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Raphael Z. schrieb:
> Glaubt ihr der Einbau eines LTE-Sticks in ein Gehäuse würde
> "zulassungsfrei" funktionieren? Oder auch der Einbau eines derartigen
> LTE-Modems in ein Gehäuse zusammen mit den anderen
> Schaltungskomponenten?

im allgemeinen: du musst immer alles neu zertifizieren
im speziellen: wenn das so ein richtiger usb stick ist (im eigenen 
gehäuse) und der außen drangesteckt wird bzw ohne werkzeug drangemacht 
werden kann, dann gibts länder wo es ohne zusätzlichen aufwand gehen 
kann.

Chris K. schrieb:
> Ja die liebe Funkzulassung.

nicht nur die funkzulassung... eigentlich müsstest du in so einem fall 
das teil auch vom netzbetreiber abnehmen lassen... die wollen nämlich 
wissen wie dein gerät sich im netz verhält.

bei dem verlinkten modul ist laut datenblatt nur ein test mit verizon US 
gemacht worden... zulassung für EU fehlt auch...

73

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Noch eine Idee, ein LTE Modem / Router. Da hat man dann direkt 
Netzwerkanschlüsse dran. Kostet mit 30€ jetzt auch nicht die Welt und 
das die TCP Protokolle in den nächsten Jahren auslaufen würden, ist wohl 
auch ehr nicht der Fall.

von Pete K. (pete77)


Lesenswert?

Nimm einen ESP8266 oder Raspi und lasse über ein Smartphone ein WLAN 
aufspannen.
Hat doch heute jeder ein Handy dabei.
Einfacher geht es wohl nicht.

Hardwarekosten: 10€ inkl. USB Stromversorgung über Zigarettenanzünder.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Pete K. schrieb:
> Nimm einen ESP8266 oder Raspi und lasse über ein Smartphone ein WLAN
> aufspannen.

und wlan ist kein funk...

73

von Jack (Gast)


Lesenswert?

Raphael Z. schrieb:
> Das Gerät soll vor allem in
> Europa eingesetzt werden aber auch ohne Veränderungen in der USA oder in
> Asien verwendet werden können.

> Raphael Z. schrieb:
>  Ein
> "Wechseln" des Sticks je nach Zielort ist schlecht möglich, da Gerät
> fest eingebaut und die Fahrzeuge regelmäsig woanders zum Einsatz kommen
> sollen.

Automotive. Jetzt wird es richtig ernst. Technisch ernst, weil du dir 
Spielkisten wie Rasberry Pi und ein USB-Dongel abschminken kannst - 
zumindest wenn es weltweit eine gewisse Zeit halten soll. 
Genehmigungsmäßig ernst, weil ein fest eingebautes Gerät in einem 
Fahrzeug.

Plan mal ein halbes bis ein Jahr ein um dich in den Genehmigungsjungel 
für Automotiv-Ausrüstung in Europa, Asien und den USA einzuarbeiten.

von Soul E. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Raphael Z. schrieb:

> Die Sache ist die, dass das Gerät in Fahrzeugen eingebaut werden soll,
> die primär in Europa und unter Umständen weltweit zu Einsatz kommen. Ein
> "Wechseln" des Sticks je nach Zielort ist schlecht möglich, da Gerät
> fest eingebaut und die Fahrzeuge regelmäsig woanders zum Einsatz kommen
> sollen. Stückzahl ca. 200

Eins für alle wird schwierig. Die Hersteller bieten für jeden Zielmarkt 
speziell angepasste Module an. Die sind dann auch nur für diese Region 
zertifiziert.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

jaja, zertifizierte module sind nett, aber wenn du die wo einbaust, 
musst du das gesamte gerät trotzdem noch zertifizieren...

73

von Raphael Z. (raphaelz)


Lesenswert?

Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge!

@Chris: Die Option werd ich mal im Hinterkopf behalten, danke für die 
Idee. Es gibt ja schon preisgünstige Geräte die das können. Ich hab 
allerdings noch einige Zweifel bezüglich der funktionalen Sicherheit 
etc. Das Gerät soll mehrere Jahre funktionieren. Ich hab keine 
Erfahrungen mit dem Dauerbetrieb von Smartphones über mehrere Jahre. 
Zudem muss meine "Messbox" noch von einer anderen Behörde abgenommen 
werden(unabhängig vom Funk). Trotzdem gute Idee.

@Hans: Also du würdest sagen, dass meine Hardware (ich nenn sie jetzt 
Messbox) in Kombination mit einem handelsüblichen LTE-Stick auch 
abgenommen werden muss(reden wir erstmal nur über Deutschland). Also 
sobald ein Modem ... egal ob USB-Stick oder so ein Industrie-LTE-Modem 
mit RS232 ... an ein "selbstgebautes" Gerät angeschlossen ist, muss 
diese Kombi abgenommen werden?

Was ich nicht ganz verstehe: Prinzipiell könnte man ja an jedem Rechner 
in den ein LTE-Stick eingesteckt ist auch die absurdesten Dinge 
programmieren und über den LTE-Stick ins Netz jagen ... nur hier sagt ja 
auch keiner was. Aber vermutlich interessiert dieses Argument die 
Netzbetreiber und Behörden nicht ;-)

@Chris: Ah eine weitere Idee, supi danke. Eventuell ist diese Option 
auch vorteilhaft bezüglich einer eventuell notwendigen Abnahme.

@Pete: Klaro würde theoretisch gehen. In meiner Anwendung geht's aber 
leider nicht, da das Gerät immer funktionieren muss, auch wenn kein 
Smartphone dabei. Außerdem soll der Fahrzeugführer nicht erst noch sein 
Handy umstellen müssen etc (Wlan einschalten etc). Das ganze sollte 
schon komplett autark funktionieren.

@Jack: Ja es ist schon eine Automotive-Anwendung. Leider kenne ich mich 
mit den Regelungen in diesem Bereich bezüglich der Hardware nicht aus. 
Meine "Messbox" ist mehr so eine Art Zusatzausstattung. Ob die Box 
wirklich fest eingebaut wird oder mehr den Status eines "Navis" hat ist 
noch nicht klar. Würdest du sagen, dass prinzipiell was dagegen spricht 
eine Hardware wie z.B. den Rasberry Pi zu verwenden? hast du bedenken 
insofern, dass die Hardware den Geist aufgibt, oder dass man es nicht 
zulassen kann?

@Soul: Danke für die Tabelle. Mhm dann scheint mein Wunsch, 
Datenübertragung auf der ganzen Welt mit einem Modul zu realisieren 
schwierig umzusetzen zu sein. Es ist denkbar, dass das doch nicht 
notwendig ist, und die Daten doch erstmal nur auf europäischem Boden 
übertragen werden müssen(in Anbetracht der Schwierigkeiten). In dem Fall 
müssen die Messdaten halt vorerst lokal gespeichert werden und werden 
erst übertragen sobald man wieder "Europa-Netz" hat

Habt ihr ne Idee an wen ich mich wenden kann um herauszufinden, ob bzw. 
welche Art von Zulassung notwendig ist um meine Messbox mit 
LTE-Datenübertragung auszustatten(Stick/Router/RS232Modem etc)? Der 
Einfachheit wegen können wir ja erstmal über en deutschen Raum oder 
europäischen Raum reden...

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Raphael Z. schrieb:

> Was ich nicht ganz verstehe: Prinzipiell könnte man ja an jedem Rechner
> in den ein LTE-Stick eingesteckt ist auch die absurdesten Dinge
> programmieren und über den LTE-Stick ins Netz jagen ...

Payload wird zur Zeit noch nicht zensiert. Ob Du Filme, Mails oder 
weisses Rauschen überträgst sei Dir überlassen. Verboten ist allerdings, 
Firmware und/oder Treiber des LTE-Sticks zu verändern und z.B. mal 
auszuprobieren wie die Basisstation auf ein geändertes 
Modulationsverfahren oder Leistungsprofil reagiert.


> Habt ihr ne Idee an wen ich mich wenden kann um herauszufinden, ob bzw.
> welche Art von Zulassung notwendig ist um meine Messbox mit
> LTE-Datenübertragung auszustatten(Stick/Router/RS232Modem etc)? Der
> Einfachheit wegen können wir ja erstmal über en deutschen Raum oder
> europäischen Raum reden...

Sierra Wireless nennt "CE" als Zertifizierungsstelle. Die CE-Normen 
müssten frei verfügbar sein. Da (bei Sierra Wireless, nicht in Brüssel) 
sitzen auch die Profis, die Dich bei Deinem Projekt unterstützen können. 
Bzw bei dem Funkmodul-Hersteller Deiner Wahl.

Von Aliexpress und Konsorten würde ich in dem Zusammenhang die Finger 
lassen.

von HF-Werkler (Gast)


Lesenswert?

FYI:
Sobald die Box direkt am Bordnetz des Fahrzeugs hängt, solltest du die 
Zulassung für Automotive wollen, damit man dich nicht so einfach haftbar 
machen kann für etwaige Unfälle. (Oder wenn z.B. beim Unfall der Airbag 
nicht ausgelöst hat...)

Keine Zulassung --> kein Nachweis der Unschädlichkeit des Produktes

Mal davon abgesehen, haben auch Fahrzeuge eine "Zulassung". Durch den 
Einbau von Funkanlagen kann diese betroffen sein, wenn der Einbauort 
(Modul und Antenne) nicht den Vorgaben des Fahrzeugherstellers 
entspricht.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Naja, die ECE reg 10 ist im Gegensatz zu einer internationalen 
Funkzulassung gerade zu langweilig.... sicher nicht zu verachten, aber 
vom Papierkrieg her nicht vergleichbar.

73

von Raphael Z. (raphaelz)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

nochmals danke für eure Antworten. Vermutlich wird es am einfachsten 
sein, das Gerät erstmal nur in Europa zuzulassen.

Für Europa gilt ja neuerdings die RED (Radio Eqipment Directive) wenn 
ich richtig recherchiert habe... wenn diese erfüllt wird dann bekommt 
das Produkt ein CE-Zeichen.

Da die Fahrzeuge nicht radgebunden sind, ist die ECE Regelung nicht 
zutreffend für dieses Projekt...

Achja, es gibt anscheinend einen Dienstleister, welcher verschiedene 
Zertifizierungen für Geräte mit Funktechnik durchführt. Die heißen 
CETECOM...

https://www.cetecom.com/de/zertifizierungen/ce-kennzeichnung/

Hat jemand schon Erfahrungen mit denen gemacht?

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


Lesenswert?

Such dir einen, der möglichst nahe bei dir ist...

Es gibt eine Datenbank mit notified Bodies.... 
http://ec.europa.eu/growth/tools-databases/nando/index.cfm?fuseaction=directive.notifiedbody&dir_id=154428

73

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Ist es nicht gerade der Sinn von fertig zertifizierten Modulen, daß ich 
nicht mit meinem ganzen Gerät zu einem Notified Body gehen muss, sondern 
nur noch die restlichen EMV-Tests bei einem "normalen" Labor machen 
muss?

Natürlich darf ich dann das zertifizierte Modul nicht verändern, mit 
anderen Antennen verwenden etc.

von Es gibt nur ein E-Bike (Gast)


Lesenswert?

auch wenn es nicht zu 100% zu deinen Anforderungen passt schmeiß ich 
jetzt trotzdem Iridium in die Runde.

https://m-cramer.shop/de/modems-terminals/iridium-66/iridium-9603n.html

so arg teuer ist das zeug nicht und wenn du mit den Daten Sparsam bist 
kommst du vll sogar recht preiswert weg.

ansonsten könntest du auch noch in die Richtung W-Lan Schmarotzer 
denken.
Einfach billig, hat aber eine hohe Latenz und benötigt ein genügend 
dicht besiedeltes Gebiet.


sg

von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


Lesenswert?

nimm ein rpi von elv und ein lte modem von einem händler in d als usb 
gerät und du benötigst keine zulassung für europa.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Gerd E. schrieb:
> Ist es nicht gerade der Sinn von fertig zertifizierten Modulen, daß ich
> nicht mit meinem ganzen Gerät zu einem Notified Body gehen muss, sondern
> nur noch die restlichen EMV-Tests bei einem "normalen" Labor machen
> muss?
>
> Natürlich darf ich dann das zertifizierte Modul nicht verändern, mit
> anderen Antennen verwenden etc.

Naja, die cetecom ist ein NB... die frage war ob die gut sind...
ich habe (wertfrei!) geraten einen räumlich nahen zu wählen... (ich habe 
angenommen, dass man da hin und wieder mal hinfahren wird müssen...)


CE kannst du nur für komplette geräte machen... zertifiziertes modul hin 
oder her...


73

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Hans schrieb:
> Naja, die cetecom ist ein NB...

Aber die Tests dürften bei einem NB deutlich teurer sein als bei einem 
normalen Labor was nicht NB ist.

> ich habe (wertfrei!) geraten einen räumlich nahen zu wählen... (ich habe
> angenommen, dass man da hin und wieder mal hinfahren wird müssen...)

das ist schon sinnvoll, man sollte unbedingt bei allen Tests dabei sein. 
Aber wegen 2h Anfahrt geht die Welt auch nicht unter.

> CE kannst du nur für komplette geräte machen... zertifiziertes modul hin
> oder her...

Klar ist die Konformitätserklärung nachher für das komplette Gerät.

Aber soweit ich weiß kann man bei einem zertifizierten Modul + Antenne 
eben die ganzen funkspezifischen Tests weglassen, auf den Prüfbericht 
des NB verweisen und muss nur die normalen Tests für Störaussendungen 
und Immunität machen (natürlich für das komplette Gerät) die man auch 
für Geräte ohne jeglichen Funk braucht. Das ist wesentlich billiger.

von Bernd B. (microwave-designer)


Lesenswert?

Raphael Z. schrieb:
> ich bearbeite zur Zeit ein Hochschulprojekt für welches ich ein
> LTE-Modul benötige.

Hallo Raphael,

wenn es wirklich ein Uni-Projekt ist, ruf einfach einmal bei 7Layers und 
bei Cetecom an.

Ich war selbst schon bei beiden Testhäusern hier und in China. Die Leute 
sind nett und hilfsbereit. Man darf sie nur nicht verschaukeln.

Ich möchte dir nicht den Wind aus den Segeln nehmen, aber eine weltweite 
Zulassung ist schon ein ganz schöner Klopfer.

In Taiwan konnte man für Stückzahlen kleiner zehn-tausend eine ganz 
einfache Zulassung für damals GSM erhalten. Aber das wird Dir nicht 
weiterhelfen. Alternativ bist Du bei uBlox bei den Spezialisten. Wenn Du 
mit dem Application Engineering dort sprichst, wird Dir sicher auch 
erklärt, wie man zu einer Zulassung kommt. Die Hersteller der 
Applikationen machen viele Test vorab selbst, müssen aber immer noch in 
die Testhäuser und zum Notified Body. Wie das dann mit den IMEI und so 
läuft, erklären sie Dir dann auch.

Und dann gibt es da noch USA !!! ... und dann noch wie oben beschrieben 
die Zulassung für die Netzwerkprovider.

Also sprich mit den Zulassern oder den AEs der Hersteller.

Zur Implementierung empfehle ich Dir die serielle Schnittstelle mit den 
AT-Kommandos. Sieh Dir auch einmal die "fertigen" Terminals bei 
MC-Technologies an:

https://www.mc-technologies.net/de/Produktgruppen/Datentechnik/Downloads/

Dort gab es einmal die MC55Terminal oder MC66Terminal, usw.

Viel Erfolg und Glück!

Bernd

: Bearbeitet durch User
von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


Lesenswert?

kann mir mal jemand erklären, warum ich nicht recht habe mit meiner 
meinung?

von Bernd B. (microwave-designer)


Lesenswert?

Hallo Stephan,

nicht traurig sein. Selbst wenn Du aus Einzelteilen mit jeweils CE Dir 
einen PC zusammensetzt, hat Dein PC als Gesamtsystem kein CE.

Das Gesamtsystem von Modem und Raspberrypi (schreckliches Wort) muss 
noch einmal begutachtet und abgenickt werden.

... könnte ja sonst jeder daherkommen und in den Mobile Networks 
rumfunken.

Gruß

Bernd

von Bernhard D. (pc1401)


Lesenswert?

Es gibt nur ein E-Bike schrieb:
> auch wenn es nicht zu 100% zu deinen Anforderungen passt schmeiß ich
> jetzt trotzdem Iridium in die Runde.

"nicht zu 100%" ist schon arg optimistisch...

>
> https://m-cramer.shop/de/modems-terminals/iridium-66/iridium-9603n.html
>

Iridium SBD eignet sich nur für kleine Datenpakete, so 100..2000 Bytes 
(nicht kBytes!)
Übertragungsrate 125 Bytes/sec. Damit mehrmals täglich 500 kByte Daten 
zu versenden macht keinen Spaß. Zusätzlich benötigt man einen Standort 
mit unverbautem Blick zum Himmel, sonst wird die Datenverbindung zum 
Glücksspiel.

von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


Lesenswert?

Bernd B. schrieb:
> Hallo Stephan,
>
> nicht traurig sein. Selbst wenn Du aus Einzelteilen mit jeweils CE Dir
> einen PC zusammensetzt, hat Dein PC als Gesamtsystem kein CE.
>
> Das Gesamtsystem von Modem und Raspberrypi (schreckliches Wort) muss
> noch einmal begutachtet und abgenickt werden.
>
> ... könnte ja sonst jeder daherkommen und in den Mobile Networks
> rumfunken.
>
> Gruß
>
> Bernd

der raspberry pi hat ce von elv, klebt sogar drauf
der lte stick darf ohne ce nicht in d verkauft werden, also auch 
zugelassen

die wollen das ding ja nicht verkaufen, sondern in d in anwendung 
bringen.

ich mache das mit meinen bergungssystem für modellraketen genau so, rpi, 
gps und umts.

: Bearbeitet durch User
von Raphael Z. (raphaelz)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

eure rege Diskussion ist sehr hilfreich für mich.

Also es ist so, dass das Projekt, eigentlich an einem Institut an einer 
Hochschule stattfindet. Das Gerät wird in Zusammenarbeit mit einem 
Projektpartner entwickelt, welches das System dann fest in die Fahrzeuge 
einbaut, welche er betreut (Instandhaltungsunternehmen).

Das Gerät muss auf jeden Fall von der zuständigen Behörde (für diese Art 
von Fahrzeugen) abgenommen werden.

Jetzt meine Frage: Unabhängig davon dass das Gerät von der 
fahrzeugspezifischen Behörde abgenommen werden muss, ist die Zulassung 
nach RED (also EU-Richtlinie, CE) notwendig oder?
Und unabhängig davon, müssen die Netzbetreiber auch eine Abnahme machen?

Sorry dass ich keine Details zum Projekt nenne kann... es ist halt ein 
innovatives Projekt und ich darf dazu nicht soviel erzähln. Ich hoffe 
ihr könnt mir trotzdem helfen. Also sorry für die Geheimniskrämerei ;-)

@Hans: Danke für die Liste, ich hab darin zwei Stück gefunden die nur ne 
Autostunde entfernt sind

@Gerd: Kann man also zu einem "normalen" Labor gehen wenn die einzellnen 
Komponenten schon eine CE haben? Gibt's hier auch eine Art Liste in der 
man scuhen kann..? Oder wie nennt man eigentlich diese "Labore"?

@Es gibt nur ein ebike: Das mit dem Iridium haben wir auch schon 
untersucht gehabt... bei den Datenmengen die wir haben, wird es leider 
doch sehr teuer... und dazu kommen die Nachteile die Bernhard genannt 
hat.

@Stephan G.: Genau das gleiche habe ich auch gehofft. Diese Kombination 
wollten wir evtl. sogar verwenden. Leider ist noch unklar, ob wir den 
RasperryPi fahrzeugspezifisch zugelassen bekommen. Jo und scheinbar muss 
die Kombo ja nun trotzdem abgenommen werden..auch wenn beide Teile CE 
haben. Im Privaten Bereich interessiert das wohl keinen ... bei uns ist 
es aber nunmal schon eine Art Produkt.

@Bernd: Danke für die Tipps. Ja also das Projekt ist eine Zusammenarbeit 
von Unternehmen und Hochschulinstitut. Ok, werde mich mal mit Cetecom 
oder 7layers unterhalten. Schonmal gut zu wissen, dass die da kundig 
sind. Ich hatte halt immer Zweifel daran, dass die sich mit unserem 
Problem überhaupt auseinandersetzen wollen in Anbetracht der niedrigen 
Stückzahlen die wir fertigen wollen (Pi mal Daumen 200)

Vielen dank schonmal für eure Beiträge, hat mir weitergeholfen ;-)

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Raphael Z. schrieb:
> @Gerd: Kann man also zu einem "normalen" Labor gehen wenn die einzellnen
> Komponenten schon eine CE haben?

Zertifizierte Funkmodule müssen von einem Notified Body zertifiziert 
sein. Das erkennt man an dem CE im Kreis mit einer Nummer daneben. Die 
Nummer ist die Nummer des NB. Das ist Voraussetzung dafür.

von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


Lesenswert?

@raphael, integriert ihr den controller in das fahrzeug oder lasst ihr 
den controller mitfahren zum messdaten erfassen?
noch ein hinweis, ihr baut ein prototyp oder ein produkt? bei produkten 
müssen mehr als 10 stk existieren, ein prototyp ist kein produkt.

: Bearbeitet durch User
von Raphael (Gast)


Lesenswert?

Ah ok, so ist das mit den NB!

@Stephan G: Das Gerät wird auf jeden Fall an Board sein. Es wird 
voraussichtlich fest montiert sein. Zunächst werden erstmal wenige 
Prototypen gebaut... später sollen es aber ca. 200 werden. Ob das System 
nur vom Wartungsunternehmen in seinen "betreuten" Fahrzeugen eingesetzt 
wird oder später auch vermarktet wird ist noch nicht geklärt ;-)

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Gibt es überhaupt weltweit LTE?

(Ich meine jetzt nicht Lücken außerhalb der Zivilisation, sondern ob 
jedes Land ein LTE Netz hat).

von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


Lesenswert?

nein, es gibt nicht das lte weltweit, kann auch nicht gehen.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

In Wikipedia steht:

Weltweit werden unterschiedliche Frequenzbänder genutzt:
Nordamerika: Hauptsächlich 700 MHz (Band 13/17) (AT&T, Verizon) und 
1700/2100 MHz (Band 4) (AT&T, T-Mobile, Verizon); sowie 1900 MHz (Band 
2/25) (AT&T, Sprint), sowie 2600 MHz (Band 7) in Kanada (Bell, Rogers)
Südamerika: 1700 MHz (Band 4), 1800 MHz, 1900 MHz, 2600 MHz
Osteuropa: 800 MHz, 900 MHz, 1800 MHz, 2300 MHz und 2600 MHz
Asia-Pazifik: 850 MHz, 1500 MHz, 1800 MHz, 2100 MHz, 2300 MHz, 2500 MHz
Westeuropa, Mittlerer Osten und Afrika: 800 MHz (B20), 900 MHz (B8), 
1800 MHz (B3) und 2600 MHz (B7)

Da fehlt mindestens Australien. Außerdem sehe ich so viele sehr 
unterschiedliche Frequenzen. Dafür braucht man doch sicher viele analoge 
HF Schaltkreise und unterschiedliche Antennen.

von Bernd B. (microwave-designer)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Außerdem sehe ich so viele sehr
> unterschiedliche Frequenzen. Dafür braucht man doch sicher viele analoge
> HF Schaltkreise

Ja,richtig! Erstens macht es das Leben so interessant und

zweitens kann z.B. Qualcomm das ganz gut.

Vergesst Japan nicht!

Gruß in die Runde!

Bernd

von Raphael Z. (raphaelz)


Lesenswert?

Guten Tag miteinander,

danke für die Beiträge. Zum Thema "weltweiter LTE Empfang" ... wenn ich 
folgende Komponenten zusammen verwenden würde, müsste ich doch 
prinzipiell weltweiten LTE Empfang haben oder?
(Wenn wir die Zulassungsgeschichte jetzt mal großzügig ignorieren)

1. SIM-Karte "weltweit nutzbar"

https://www.teltarif.de/things-mobile-iot-m2m-roaming-sim/news/68700.html

2. LTE-Stick mit den LTE Frequenzen: 800, 900, 1800, 2100, 2600 MHz

https://www.ebay.de/itm/Huawei-E3372h-153-M150-2-4G-LTE-150-Mb-s-USB-Modem-Surf-Stick-Speedstik-WIN-10/291960419326?epid=1242398956&hash=item43fa3273fe:g:USsAAOSwzgBY19f~

3. LTE Antenne für Freuquenzen: 690 - 960 MHz und 1710 - 2700 MHz

https://www.ebay.de/itm/Poynting-OMNI-A0085-Panel-Breitband-LTE-Antenne/311710870652?epid=1725840938&hash=item48936a6c7c:g:oyoAAOSwLztbYt4o

Ich kenne mich mit der LTE-Technik noch nicht sonderlich gut aus. Würde 
diese Kombination weltweit funktionieren.. oder gibt es hier einen 
Haken?

Der LTE-Stick ist jetzt nur exemplarisch ... unter Umständen soll ja ein 
ublox-Modul oder Ähnliches später verwendet werden. Oder ein anderes 
bereits zertifiziertes Modem.

Mit weltweit meine ich eigentlich auch nicht weltweit (so Länder wie 
Australien oder Japan, wo eh kein Mensch unbedingt hinwill können wir 
mal außen vor lassen ;-) )

von Bernd B. (microwave-designer)


Lesenswert?

Hallo Raphael,

Du weist schon, dass der "teltarif"-Artikel vom 23.05.2017 stammt?

Dann rate ich Dir unbedingt von ebay ab, wenn Du ernsthaft Dein 
gewolltes System aufbauen willst.

Aus meiner Sicht gehört es sich nicht bei ebay zu kaufen und 
anschließend den Support beim Distributor oder namhaften Hersteller 
abzufordern!

Ebay gibt Dir auch keine Garantie auf die weltweite 
Funktionstüchtigkeit.

"For hassle free operation contact manufacturer."

Gruß

Bernd

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Raphael Z. schrieb:

> 2. LTE-Stick mit den LTE Frequenzen: 800, 900, 1800, 2100, 2600 MHz

Unser Funkmodulhersteller meint hierzu:

xxx: 700/1700/2600 (NA:Verizon)
yyy: 700/850/1700/1900/2600 (NA:AT&T)
zzz: 800/900/1800/2100/2600 (EMEA/APA)

Du kannst natürlich in jeder Region einzelne Bänder weglassen und in gut 
versorgten Gebieten dann immer noch Netz haben.

von HF-Werkler (Gast)


Lesenswert?

Band 7 (2600) in NA (North America)?
Sind afaik zumindest nicht in Gebrauch bei AT&T und Verizon...

Mal davon abgesehen, sind die genutzten Bänder (aufgrund der notwendigen 
Duplexfilter) wichtiger als irgendwelche Zahlen zu den "Frequenzen", 
siehe:
https://en.wikipedia.org/wiki/LTE_frequency_bands

Apropos:
Über NA PTCRB/Provider Requirements wurde hier noch nichts geschrieben. 
g

von hans (Gast)


Lesenswert?

Gerd E. schrieb:
> Raphael Z. schrieb:
>> @Gerd: Kann man also zu einem "normalen" Labor gehen wenn die einzellnen
>> Komponenten schon eine CE haben?
>
> Zertifizierte Funkmodule müssen von einem Notified Body zertifiziert
> sein. Das erkennt man an dem CE im Kreis mit einer Nummer daneben. Die
> Nummer ist die Nummer des NB. Das ist Voraussetzung dafür.

ähhh nein.. nb brauchst du nur wenn es keinen harmonisierten standard 
für die funkschnittstelle gibt.

73

von Raphael Z. (raphaelz)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

entschuldigt meine späte Reaktion. War in Urlaub ;-)

@Bernd: Die Produkte sollten eher exemplarisch sein. Wobei es ja 
eigentlich keinen Unterschied macht bei welchem Händler ich z.b. einen 
Huawei Stick kaufe oder? Bei Stückzahlen von ca. 200 könnte ich die 
Dinger ja wohl kaum beim Hersteller ordern - zumal ich für den Prototyp 
ja eh erstmal nur ein oder zwei benötige.

@Soul und HF-Werkler: Danke für die Infos. Also genügt es nicht, dass 
sich nur die Frequenzen "zum Teil" überschneiden, sondern die Bänder 
müssen berücksichtigt werden? Mhm ... ich sehe schon dass die spärliche 
Beschreibungen z.B. des Huawei E3372 auf den kommerziellen Seiten 
erstmal keinen Aufschluss über die kompatiblen Bänder liefert...

Ich habe mal das Angebot an kommerziell verfügbaren Surfsticks genauer 
unter die Lupe genommen... ich konnte keinen Stick finden, welcher damit 
ausgezeichnet ist, dass er für einen "weltweiten" Einsatz konzipiert 
ist.

Es scheint allerdings ublox Module zu geben, welche für eine weltweite 
Anwendung konzipiert sind... wo ich wieder am Anfang wäre ;-)

https://www.u-blox.com/de/product/sara-r4n4-series

Hier war ja die Problematik, dass die Zulassung einer selbstentwickelten 
Schaltung mit solch einem Modul anscheinend einen fünfstelligen 
Euro-Bereich kosten kann...

Wie gesagt, ist es für mein Projekt erstmal nicht zwingend notwendig, 
dass das Gerät weltweit funktioniert... aber es wäre natürlich toll wenn 
es hardwaremäsig prinzipiell gehen könnte (wenn man die Wahl hat).

Ich freue mich auf Anregungen :-)

Viele Grüße
Raphael

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Wenn der durchschnittlichen US-Amerikaner Kanada vollkommen egal ist, 
dann darf uns auch Australien egal sein.

Ich würde mich mit weniger als "weltweit" zufrieden geben.

von RaphaelZ (Gast)


Lesenswert?

Ich muss derweil zustimmen, dass eine "weltweite" Funktionsfähigkeit 
etwas arg ambitioniert ist ;-) Das mit dem "weltweit" ist auch eher ein 
Wunsch und weniger "notwendig". Werde nochmal nachfragen, wo das System 
denn vorwiegend zum Einsatz kommt.

Mir fällt noch was anderes ein:

Chris warf die Idee in den Raum einen LTE Router zu verwenden, um die 
Daten vom Fahrzeug zu übertragen. Hat jemand Erfahrungen bei der 
Verwendung von Mobilfunk-Routern in mobilen Anwendungen? Ich würde jetzt 
einfach mal mutmaßen, dass die Zulassung relativ einfach ist, da die 
Schnittstelle (TCP/IP) ja definiert ist. Denkt ihr dass es realistisch 
ist einen "Billig-Router" für eine Fahrzeug-Anwendungen zuzulassen? Oder 
muss man zwangsläufig zu den "speziellen" Routern wie diesen hier z.B. 
greifen?

https://www.lesswire.com/produkte/connected-mobility-systems/

Das so ein Billigrouter im Laufe der Zeit im Fahrzeug vielleicht kaputt 
gerüttelt wird ist mir klar ... aber man könnte ihn ja mechanisch vllt. 
so modifizieren, dass er das abkann. Oh, dann verliert er aber seine 
Abnahme oder? (z.B. wenn man ihn mit Harz ausgiest)

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Ausgießen wirst du wohl nichts brauchen. Es sei denn der Wagen ist für 
den harten Off-Road Einsatz gedacht. In den Fahrzeugsteuergeräten ist 
auch nichts vergossen und nur große, schwere Bauteile werden noch 
verklebt. Der Rest ist ganz normal gelötet.
Das schlimmste sind die Transienten bei Motor Start auf der 
Versorgungsleitung. Die können dem Netzteil schon zu schaffen machen.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


Lesenswert?

Kann mir mal bitte jemand erklären, was eine Automotive-"Zulassung" für 
dieses Teil (wohl eine Art Tracker) sein soll?

Wenn ich mir 
https://www.kba.de/DE/Typgenehmigung/Zum_Herunterladen/ErteilungTypgenehmigungen/aa_pruefgrundlagen_ABE_FzTeile_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=4 
(Seite 7) anschaue, fordert das KBA m.E. keine Zulasusng, sondern stellt 
nur auf die Produktsicherheit ab (Punkt 6, 2. Alternative). § 22a StVZO 
(Bauartgenehmigung) dürfte auch nicht einschlägig sein.

EMV ist sicher sinnvoll. ECE-R10 ist recht machbar, braucht natürlich 
ein passendes Labor. Es gibt noch ein paar Normen, die den "Stand der 
Technik" widerspiegeln. Deren Erfüllung ist aber keine "Zulassung".

Verwendung von Automotive-Bauteilen ist sicher hilfreich. Eine 
gesetzliche Pflicht dafür kann ich aber nicht erkennen.

Ansonsten sind Kunden im Automotive-Bereich meist willens, ein paar Euro 
als Einmalzahlung auf den Tisch zu legen. Eine Strategie "erst mal 
Europa bedienen, die Amis dann nur auf Anfrage nach Einmalzahlung von 
50k$" sollte nicht unrealistisch sein.

von Raphael Z. (raphaelz)


Lesenswert?

Entschuldigt meine späte Antwort :-)

@Chris K.: Danke für die Info. Ich habe noch nicht allzuviele 
Fahrzeugsteuergeräte geöffnet in meinem Leben. Allerdings hatte ich mal 
ein defektes Motorsteuergerät vom Fiat Punto, Bj 99 in den Händen - das 
Gerät ist so groß wie zwei Zigarettenschachteln und war komplett mit 
einer Art durchsichtigem Silikon ausgegossen.
Das mit den Transienten auf der Versorgungsleitung werde ich mir zu 
Herzen nehmen.

@Max G: Auch dir vielen Dank fürs Recherchieren. Ja es ist eine Art 
Tracker. Dieses ECE-R10 wäre für unsere Anwendung wahrscheinlich 
sinnvoll. Ich werde mal weiter in die Richtung recherchieren.

von Torsten R. (Firma: Torrox.de) (torstenrobitzki)


Lesenswert?

Hi Raphael,
Nordic hat da letztends etwas neues heraus gebracht: 
https://www.nordicsemi.com/eng/Products/Low-Power-Cellular-IoT

mfg Torsten

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.