Hallo, wo liegt der techn. Unterschied zwischen den drei genannten Videoschnittstellen bei der Bildübertragung? Hat die eine oder andere Beschränkungen in Bildwiederholrate, Auflösung oder Farbtiefe? Ich weiß, dass nur und ausschließlich HDMI das CEC-Protokoll unterstützt, außerdem kann man mit HDMI auch Audiosignale übertragen. mich interessieren aber nur die Unterschiede bei der Bildübertragung? Ist eine dieser dreien zu bevorzugen?
HDMI und DVI sind elektrisch eng verwandt; HDMI aber wurde stetig weiterentwickelt. HDMI entspricht "Single-Link"-DVI, ein Äquivalent zu "Dual-Link"-DVI wurde zwar spezifiziert, aber nie gebaut. Und da liegen auch die Grenzen; Single-Link-DVI kann maximal WUXGA (1920x1200) ansteuern, mit den in den letzten 15+ Jahren erfolgten Spezifikationsupdates kann HDMI aber auch "4K"-Auflösungen (3180x2160) ansteuern. Damit ist effektiv DVI als obsolet zu betrachten und nur noch zwischen DP und HDMI zu unterscheiden. Die sind elektrisch nicht kompatibel (es gibt allerdings Graphikkarten, die ihren DP-Ausgang umschalten können und dann HDMI-Signale erzeugen). DP scheint die "professionellere", d.h. eher für den Computergebrauch gedachte Schnittstelle zu sein, währenddem HDMI eher für den Consumerbereich (Fernseher etc.) gedacht ist. Die Grenzen aber sind offensichtlich fließend. Für genauere Details: https://en.wikipedia.org/wiki/HDMI https://en.wikipedia.org/wiki/DisplayPort
Danke Rufus! Dass bei DVI bei WUXGA Schluss ist, ist mir entgangen - ich finde auch Deine Einschätzung, dass DVI zwischenzeitlich obsolet ist, sehr interessant und nachvollziehbar. Wie Du schon richtig schreibst werde ich dann wohl nur noch zwischen DP und HDMI entscheiden müssen. Die Wikipedia-Artikel habe ich mir natürlich auch schon durchgelesen, Deine Zusammenfassung hat mir das ganze aber nochmal verdeutlicht... Deiner Ausführung nach ist HDMI dann wohl die zukunftssichere / "Kompatibelere" Schnittstelle, auch weil sie eben stärker im Consumerbereich vertreten ist...
Wie sieht es mit den Kopierschutzmaßnahmen aus? Handeln sowohl HDMI als auch DP zwischen den Geräten die Übertragung aus? Ich weiß nur, dass man das bei HDMI umgehen kann, indem man einen HDMI-Verteiler zwischenschaltet, vorzugsweise billige chinesische Typen.
Um HDMI offiziell nutzen zu dürfen muss man Adopter sein (also regelmäßig zahlen) und einen Compliance Test machen (also nochmal zahlen). Es reicht schon, eine HDMI-Buchse zu haben, um diese Pflichten auferlegt zu bekommen. Bei DP gibt es ähnliche Verpflichtungen (VESA-Membership und Compliance-Test), aber soweit ich weiß erst wenn man das Logo verwenden will (ähnlich wie bei USB).
Michel schrieb: > Dass bei DVI bei WUXGA Schluss ist, ist mir entgangen Vorsicht - das trifft nur auf Single-Link-DVI zu. Höhere Auflösungen sind mit Dual-Link-DVI möglich. Der DVI-Stecker ist von vornherein für Dual-Link-Betrieb ausgelegt, bei Single-Link werden halt einige Kontakte nicht genutzt.
Rufus Τ. F. schrieb: > Die sind elektrisch nicht kompatibel (es > gibt allerdings Graphikkarten, die ihren DP-Ausgang umschalten können > und dann HDMI-Signale erzeugen). Die werden dann meist als DP++ bezeichnet Rufus Τ. F. schrieb: > Der DVI-Stecker ist von vornherein für > Dual-Link-Betrieb ausgelegt, bei Single-Link werden halt einige Kontakte > nicht genutzt. DVI-Single-Link Kabel haben oft weiße Stecker, während DVI-Dual-Link Kabel oft grüne Stecker haben.
Dirk B. schrieb: > während DVI-Dual-Link Kabel oft grüne Stecker haben. Sowas ist mir noch nie begegnet. Schwarz war die Farbe der Wahl, fieserweise für beides. Aber ein Blick auf die Kontakte zeigt sofort den Unterschied. https://i.stack.imgur.com/tuzbC.png
Michel schrieb: > Deiner Ausführung nach ist HDMI dann wohl die zukunftssichere / > "Kompatibelere" Schnittstelle, auch weil sie eben stärker im > Consumerbereich vertreten ist... Nicht unbedingt. Displayport ist z.B. auf Thunderbolt-Ports sowie als Alternate Mode auf USB-C verfügbar. HDMI über USB-C ist zwar inzwischen spezifiziert, aber niemand implementiert das. HDMI ist letztendlich nur ein Vehikel der Filmindustrie, um die Elektronikbranche per Lizenzen zu gängeln. Vom technischen Gesichtspunkt her ist Displayport besser. Um welche Entscheidung geht es denn? fchk
DisplayPort ist Signaltechnisch ähnlich zu PCIe. Low swing differential, hat embedded clock und ist ac-gekoppelt. HDMI hat TDMS, das ist ein vor ~15 Jahren von SiliconImage entwickeltes Übertragungsverfahren. DC-gekoppelt und hat eine dedizierte Clocklane die bei Abstrahlungsmessungen gerne für Ärger sorgt. Die DC-Kopplung kann zu Potenzialproblemen bei verteilten Anlagen führen. Aber da bei HDMI der Kopierschutz HDCP mandatory ist sind alle Hersteller von Jubelelektronik scharf drauf. Obwohl der Unterbau suboptimal ist.
Frank K. schrieb: > Um welche Entscheidung geht es denn? Es geht um einen Monitorumschalter (KVM-switch). Sowohl der Monitor wie auch beide PCs sind mit allen drei Grafikschnittstellen ausgestattet. Einen alten VGA-Switch wollte ich nicht kaufen - er sollte schon digital sein. Und da diese Switches doch etwas mehr als ein VGA-Switch kosten, stellte sich mir eben die Frage mit welchem digitalen Monitorswitch ich besser dran bin wenn ich alle drei Schnittstellen zur Auswahl habe...
Michel schrieb: > ich finde auch > Deine Einschätzung, dass DVI zwischenzeitlich obsolet ist Ich würde DVI schon deshalb nicht mehr benutzen, weil es monstermässig viel Platz braucht - der einzige Vorteil wäre vielleicht, dass man da noch Stecker selbst anlöten kann, aber wer braucht das schon. Georg
Bei "dummen" KVM-Switches wäre eher DVI oder HDMI zu bevorzugen. Grund ist, dass Windows bei DP anscheinend gerne den Monitor abmeldet und alle Icons und Fenstergrößen durchwürfelt etc., wenn man ihn ausschaltet oder aussteckt bzw. über den Switch wegschaltet. Deshalb hab ich einen KVM-Switch mit DualLink-DVI, der kann über simple passive Adapterkabel auch HDMI. Weiterer Vorteil ggü. HDMI ist der massivere und stabilere Stecker, der zudem noch verschraubt werden kann. Ist mir lieber als HDMI, Fitzelstecker mit steifem Kabel dran und dadurch hohe Belastung für Buchsen und PCB... Wenn der KVM-Switch permanente Monitoremulation des angeschlossenen Monitors an den Eingängen kann, würde DP wohl auch ohne Probleme funktionieren. Meiner lässt sogar die angeschlossene USB-Tastatur und Maus permanent angemeldet, dann müssen diese nach dem Umschalten nicht jedes Mal neu eingebucht werden.
Michel schrieb: > Frank K. schrieb: >> Um welche Entscheidung geht es denn? > > > Es geht um einen Monitorumschalter (KVM-switch). > Sowohl der Monitor wie auch beide PCs sind mit allen drei > Grafikschnittstellen ausgestattet. Dann spar das Geld, hänge Deine beiden PCs an zwei Eingänge vom Monitor und verwende einen einfachen USB-Umschalter für zwei PCs. Sowas wie das hier: https://www.amazon.de/gp/product/B01N6GD9JO/ref=oh_aui_detailpage_o01_s00?ie=UTF8&psc=1 Das spart einen Haufen Geld, und die Bildqualität des Monitors leidet nicht. Richtig gute KVM-Switche, die auch 4k@60Hz zuverlässig(!) können, kosten richtig Geld. Da kannst Du schon mal 500€ für hinlegen. Immerhin müssen da Signale im Gigabit-Bereich geschaltet werden, und das ist nicht trivial. fchk
Stefan B. schrieb: > Bei "dummen" KVM-Switches wäre eher DVI oder HDMI zu bevorzugen. > Grund ist, dass Windows bei DP anscheinend gerne den Monitor abmeldet > und alle Icons und Fenstergrößen durchwürfelt etc., wenn man ihn > ausschaltet oder aussteckt bzw. über den Switch wegschaltet. Wobei die Monitorerkennung bei DP und DVI/HDMI gleich ist. Es wird das Hotplug Signal ausgewertet und das im Monitor eingebaute EDID-EEprom ausgelesen. Die Senderseite muß auch eine Versorgung für das EDID im Monitor bereitstellen, so daß der Monitor auch im ausgeschaltenen Zustand erkannt wird. Bei ausgesteckten Monitoren hat man keine Chance. Wenn das jetzt irgendwo unterschiedlich bei DP und HDMI gehandhabt wird glaub ich eher an einen Bug im Videobios des Grafikcontrollers.
Frank K. schrieb: > Dann spar das Geld, hänge Deine beiden PCs an zwei Eingänge vom Monitor > und verwende einen einfachen USB-Umschalter für zwei PCs. Der Nachteil ist dann, dass man Tastatur/Maus und Monitor immer separat umschalten muss, was das Handling deutlich umständlicher macht. Dazu kommt, dass leider bei vielen Monitoren sehr mit den Tasten gegeizt wird, so dass ein Umschalten des Eingangs je nach Monitor extrem umständlich sein kann. Michael X. schrieb: > Wenn das jetzt irgendwo unterschiedlich bei DP und HDMI gehandhabt wird > glaub ich eher an einen Bug im Videobios des Grafikcontrollers. Ich wüßte jetzt auch nicht, welchen Unterschied es da geben könnte. Ich denke eher, dass dann die KVM-Switches unterschiedlich sind. Die müssen nämlich, damit das sauber funktioniert, für den/die jeweils nicht mit dem Monitor verbundenen Rechner einen eigenen EDID-Speicher haben, in dem sie eine Kopie des EDID des Monitors speichern. Teilweise haben die Switches auch die Möglichkeit, ein EDID fix zu speichern, so dass sie selbst ganz ohne angeschlossenen Monitor dem Rechner die EDID-Infos geben können. Wenn da jetzt aber z.B. was falsches gespeichert ist, kann das natürlich ungünstige Folgen haben.
Stefan B. schrieb: > Deshalb hab ich einen KVM-Switch mit DualLink-DVI, der kann über simple > passive Adapterkabel auch HDMI. Das wird nur dann problematisch, wenn man einen Monitor mit einer Auflösung > WUXGA hat. Den kann man über so einen Monitorumschalter nicht mit HDMI ansteuern.
>> Die Senderseite muß auch eine Versorgung für das EDID im >> Monitor bereitstellen, so daß der Monitor auch im ausgeschaltenen >> Zustand erkannt wird. Und da ist wohl das Problem bei DP soweit ich verstanden habe...
Michael X. schrieb: > Wobei die Monitorerkennung bei DP und DVI/HDMI gleich ist. Es wird das > Hotplug Signal ausgewertet und das im Monitor eingebaute EDID-EEprom > ausgelesen. Die Senderseite muß auch eine Versorgung für das EDID im > Monitor bereitstellen, so daß der Monitor auch im ausgeschaltenen > Zustand erkannt wird. Bei ausgesteckten Monitoren hat man keine Chance. > Wenn das jetzt irgendwo unterschiedlich bei DP und HDMI gehandhabt wird > glaub ich eher an einen Bug im Videobios des Grafikcontrollers. Ich weiß nicht ob das ein Bug im Video-BIOS oder der Hardware ist, oder eine spezielle Eigenart von Windows, so nach dem Motto "oh nein der primäre 4k-DP-Monitor ist weg/ausgeschaltet/im Standby, ordnen wir schnell alle Desktop-Icons neu an und verkleinern die Fenster, falls als nächstes ein Monitor mit VGA-Auflösung angeschlossen werden sollte...". DP hab ich wegen der Probleme immer gemieden, wie es bei Linux oder MacOS aussieht weiß ich leider nicht, wäre aber interessant... Rufus Τ. F. schrieb: > Das wird nur dann problematisch, wenn man einen Monitor mit einer > Auflösung > WUXGA hat. Den kann man über so einen Monitorumschalter > nicht mit HDMI ansteuern. Richtig, ist für mich persönlich aber momentan nicht wirklich interessant, 1920x1200 auf 24" reichen mir im Moment vollkommen aus. Wenn man DP voll ausnutzen will mit 4k@60Hz ohne Probleme, bräuchte man wohl z.B. den UNICLASS AP-252ASK: https://kvm-switch.de/de/de/2-port-displayport-1-2-4k-60hz-usb-kvm-switch-mit-audio-usb-2-0-hub-inkl-1-2m-kabel-uniclass-ap-212ask-html.html Der emuliert ständig den angeschlossenen Monitor sowie Maus und Tastatur für alle PCs. Der unterstützt aber soweit ich weiß kein Daisy Chaining von Monitoren, wenn man das auch noch braucht wirds wohl langsam eng...
Stefan B. schrieb: > Ich weiß nicht ob das ein Bug im Video-BIOS oder der Hardware ist, oder > eine spezielle Eigenart von Windows, so nach dem Motto "oh nein der > primäre 4k-DP-Monitor ist weg/ausgeschaltet/im Standby, ordnen wir > schnell alle Desktop-Icons neu an und verkleinern die Fenster, falls als > nächstes ein Monitor mit VGA-Auflösung angeschlossen werden sollte...". > DP hab ich wegen der Probleme immer gemieden, wie es bei Linux oder > MacOS aussieht weiß ich leider nicht, wäre aber interessant... IMHO ist das eine Eigenart von Windows (ab ungefähr Windows 7). Ich hab hier einen Laptop mit Windows 10, der regelmäßig in unterschiedlichen Docking-Stations mit unterschiedlichen Bildschirmen steckt und bei dem immer wieder die Schriftgrößen unterschiedlich werden, teilweise auch nur in Teilen des Programms (Titelleiste groß, Menüleiste klein o.ä.) Gestern einen sehr interessanten Effekt: Eine Excel-Tabelle konnte innerhalb des Excel-Fensters maximiert werden - aber nur auf einem der beiden Bildschirme. Wenn ich das Excel-Fenster auf den anderen Bildschirm geschoben habe, blieb die Excel-Tabelle in Pixeln genauso groß, ringsherum ein grauer Rand, ließ sich aber nicht maximieren, obwohl das Excel-Fenster maximiert war. Und an einem Fernseher hatte ich auch schon den Effekt, dass zwar beim Duplizieren des Bildschirms auf Laptopdisplay und Fernseher etwas angezeigt wurde, beim Erweitern aber nur auf dem Laptopdisplay. Obwohl die Bildschirmeinstellungen für den Fernseher in beiden Fällen die gleichen waren. Unter Linux hat man tendenziell (je nach Distribution und Windowmanager) besser selbst in der Hand, was wann passieren soll. Mein Rechner ist so eingerichtet, dass ich manuell Bildschirme aktivieren, deaktivieren und in der Auflösung ändern muss (sonst wird beim Abziehen eines Bildschirms ein virtueller Bildschirm erstellt, auf dem die Fenster bleiben, die ich aber natürlich nicht sehe) - und wenn ich das tue, werden die Fenster automatisch neu angeordnet, so dass ich alle sehe (Stichwort "Tiling Window Manager"). Icons auf dem Desktop habe ich nicht :) Mir gefällt das besser, aber jeder hat da seine eigenen Präferenzen. MacOS kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, daher keine Ahnung. MfG, Arno
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