Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Flüsterleiser Kompressor zischt laut beim Abschalten


von Hannes (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe mir extra so einen ultraleisen Bürokompressor gekauft, weil ich 
keine Lust auf 60 dbA am Arbeitsplatz habe. Der ist auch nicht lauter 
als ein Kühlschrank, aber jedes Mal, wenn er abschaltet, gibt es ein 
sehr lautes Zischen und er bläst ganz kurz Luft aus einem Ventil raus. 
Dieses Ventil hat auch ein Aussengewinde dran. Kann ich das jetzt 
einfach zumachen, oder hat das Luftablassen irgend einen Sinn und muss 
daher sein?

Mein Paintbrushkompressor (etwas lauter im Betrieb) hat dies nämlich 
nicht.

von Vka (Gast)


Lesenswert?

Ja das entlastet den Kompressor, damit der nicht beim Anlaufen gegen den 
Druck kämpfen muss. Wenn du das zumachst wird er schwer/nicht anlaufen 
und verschleissen. Du kannst den Auslass aber drosseln und einen 
Schalldämpfer anbrigen, der muss ja nur bis zum nächsten Anlauf drucklos 
sein und kann sich dabei Zeit lassen.
(Ich unterstelle mal ein gesteuertes Ventil, das nicht auf den 
Druckstoss angewiesen ist um den Tank zu verschließen)

von Erwin D. (Gast)


Lesenswert?

Vka schrieb:
> der muss ja nur bis zum nächsten Anlauf drucklos

Soll der Kompressor, wenn der Kessel voll ist (also dann schaltet er ja 
ab), den Kessel ablassen, damit er drucklos anlaufen kann? Was für einen 
Sinn hat dann der Kessel?

Hannes schrieb:
> aber jedes Mal, wenn er abschaltet, gibt es ein
> sehr lautes Zischen und er bläst ganz kurz Luft aus einem Ventil raus.

Ich kann mir höchstens vorstellen, daß der Druckschalter, der bei vollem 
Kessel den Kompressor abschaltet, zu hoch eingestellt ist. Dann öffnet 
das Überdruckventil des Kessels.
Eigentlich sollte der Druckschalter schon vorher den Kompressor 
abschalten, dann bleibt das Überdruckventil des Kessels zu...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Erwin D. schrieb:
> Vka schrieb:
>> der muss ja nur bis zum nächsten Anlauf drucklos
>
> Soll der Kompressor, wenn der Kessel voll ist (also dann schaltet er ja
> ab), den Kessel ablassen, damit er drucklos anlaufen kann? Was für einen
> Sinn hat dann der Kessel?

Nein, es werden nur die Leitungen zum Kessel hin entlastet (der Kessel 
selbst hat nochmal ein Rückschlagventil, das erst dann öffnet, wenn der 
Druck in der Zuleitung oberhalb des Kesseldrucks liegt).

Das reicht bereits für einen leichten Anlauf.

Aber wie vka schon schrieb: mit der Entlüftung kann man sich Zeit 
lassen, also am besten das Ventil entsprechend drosseln.

von Diodenes D. (diodenes)


Lesenswert?

Hannes schrieb:
> ich habe mir extra so einen ultraleisen Bürokompressor gekauft

Hast Du vielleicht den Namen oder einen Link?

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Diodenes D. schrieb:
> Hannes schrieb:
>> ich habe mir extra so einen ultraleisen Bürokompressor gekauft
>
> Hast Du vielleicht den Namen oder einen Link?

Meinst du für das konkrete Modell des TE oder als Beispiel für 
"Flüsterkompressoren" allgemein?

Als allgemeines Beispiel hätte ich folgendes:
https://www.amazon.de/Aerotec-Silent-50-Airbrushkompressor/dp/B005F7RF4C

ICh habe den direkten Vorläufer (von minimalen Details abgesehen 
idetisch, nur halt in rot statt blau) in Betrieb und der funktioniert 
ganz passabel.
Das mit Abstand lauteste daran ist der Druckschalter wenn dieser dank 
der starken Federspannung "kraftvoll" abschaltet. (das Einschalten ist 
etwas leiser). Es ist dabei wirklich das mechanische Umschalten was laut 
ist...
Das die leise sind ist auch kein Wunder, die Aggregate bei diesem und 
ähnlichen Flüsterkompressoren sind ja nichts anderes als modifizierte 
Kühlgerätekompressoren. (Wenn gleich man davon ausgehen kann das die 
direkt in dieser modifizierten Version gefertigt werden).

Die Preise sind jedoch leider heftig. Ich hatte das Glück "meinen" für 
ganze 20 Euro auf der Interradio erwerben zu können. (Mit Möglichkeit 
eines Grundtests). Beim genauen Funktionstest stellte sich dann noch 
heraus das das Rückschlagventil verschmutzt war was genau dafür da ist 
das bei der Druckentlastung gerade nicht der gesamte Tank abgeblasen 
wird.
Habe es dann erst gereinigt und später als es einige Monate später 
wieder klemmte für ~5 Euro ausgetauscht. Ansonsten läuft das Ding jetzt 
aber auch schon einige Jahre tadellos. (Zu meiner eigenen Sicherheit 
habe ich aber auch noch einen Drucktest mit Wasser gemacht, älteres 
Gerät mit unbekanter Vorgeschichte halt...)

Bei meinem habe ich die Druckentlastung auch "etwas" leiser gemacht.
Ein Stück dünnen! Schlauch den ich dann ein paar mal um die Halterung 
des Druckschalters gewickelt habe. ISt schon deutlich leiser, im 
Vergleich zum Schaltgeräusch des Druckschalters absolut zu 
vernachlässigen.
(Es lässt sich allerdings nicht an allen Entlastungsventilen ein 
Schlauch anbringen)

@Erwin

Wie von Chris bereits beschrieben ist die von VKA erwähnte 
Druckentlastung bei Kompressoren der ABSOLUTE NORMALFALL.
Es gibt nur sehr wenige Modell die dieses NICHT haben.
Das hat auch nichts mit dem Überdruckventil zu tun, dieses ist davon 
noch einmal getrennt.
Die Druckentlastung ist meist bereits im Druckschalter fest integriert.
Wo dies nicht bereits im Druckschalter gelöst ist befindet es sich meist 
an anderer Stelle.

Bei einem Druckschalter mit automatischer Entlastung wird beim 
Abschalten ein Ventil geöffnet um den Druckschlauch zwischen Aggregat 
und Tank zu entlüften. Damit der Tank nicht -wie von dir befürchtet- 
abgeblasen wird befindet sich bei solchen Geräten dann noch ein 
Rückschlagventil zwischen Tank und Druckschalter.
Ich habe es aber auch schon gesehen das es so gelöst war das es ohne 
Rücklagventil auskam. In dem Fall sitzt im Druckschalter kein simples 
Ventil das einfach nur öffnet sondern ein richtiger Umschaltmechanismus.
Ist aber IMHO eine Exotenlösung, zumindest im Kleingerätebereich bis zu 
einigen 100l, (Von wirklich großen Geräten habe ich gar keine Ahnung, 
von den kleinen jedoch auch nur bedingt)

Wie von Chris bereits geschrieben ist so sichergestellt das der 
Kompressor beim Anlaufen mit dem im Anlauf eh schon miesen Drehmoment 
nicht auch noch gegen den ausgangsseitig vorhandenen Druck arbeiten 
muss.
Wenn der Druck in den Schlauchleitungen dann aber so weit zugenommen hat 
das er dem Aggregat einen nennenswerten Widerstand bietet ist dieses 
bereits auf Nenndrehzahl bzw. zumindest in deren Nähe und hat damit ein 
ausreichendes Drehmoment erreicht um seine Arbeit zuverlässig zu 
verrichten. Ohne diese Entlastung wäre der Anlauf für alle Aggregate 
deutlich fordernder, gerade für kleine Geräte abhängig vom Restdruck 
evtl. gar nicht mehr zuverlässig möglich.

Gruß
Carsten

von Diodenes D. (diodenes)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Diodenes D. schrieb:
>> Hannes schrieb:
>>> ich habe mir extra so einen ultraleisen Bürokompressor gekauft
>>
>> Hast Du vielleicht den Namen oder einen Link?
>
> Meinst du für das konkrete Modell des TE oder als Beispiel für
> "Flüsterkompressoren" allgemein?

Sowohl als auch. Wir wollen hier über kurz oder lang auch so ein Ding 
hinstellen, das weniger Krach macht als die üblichen Kompressoren - und 
da sind Erfahrungsberichte natürlich sehr willkommen.

Und deshalb natürlich auch gleich mal ein fröhliches Dankeschön an Dich 
:-)

von Mario M. (thelonging)


Lesenswert?

Dagegen gibt es spezielle Schalldämpfer. Im einfachsten Fall bestehen 
die aus einer Haube aus Sinterbronze. Dadurch strömt die Luft langsamer 
und auf eine größere Fläche verteilt aus. Such mal nach "Druckluft 
Schalldämpfer".

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Evt. ist das ja auch ein Entwässerungsventil?


Mario M. schrieb:
> Dadurch strömt die Luft langsamer
> und auf eine größere Fläche verteilt aus.

Ne, das erwärmt dann nur das Sinter-Zeugs und nicht mehr dein Innen Ohr. 
;)
(Verläuft sich in Reflexionen und Interferenzen)
Langsamer Strömt da nicht wirklich was.

: Bearbeitet durch User
von Silencer (Gast)


Lesenswert?

Mario M. schrieb:
> Dagegen gibt es spezielle Schalldämpfer. Im einfachsten Fall bestehen
> die aus einer Haube aus Sinterbronze. Dadurch strömt die Luft langsamer
> und auf eine größere Fläche verteilt aus. Such mal nach "Druckluft
> Schalldämpfer".

Genau solche Dinger verwende ich auch: 
https://www.ebay.de/itm/Schalldampfer-Pneumatik-Schalldampfer-Druckluft-Sinterbronze-ver-Grosen-ab-1-5/261948728308?hash=item3cfd5c63f4%3Am%3Am2pI7F9PsreX9lYGewfDTNA&var=560766780837&_sacat=0&_nkw=Schalld%C3%A4mpfer+f%C3%BCr+druckluft&_from=R40&rt=nc&_trksid=m570.l1313

Teo D. schrieb:
> Ne, das erwärmt dann nur das Sinter-Zeugs und nicht mehr dein Innen Ohr.
> ;)
> (Verläuft sich in Reflexionen und Interferenzen)
> Langsamer Strömt da nicht wirklich was.

Völliger Humbug.

Ich verwende diese Sinter-Schalldämpfer schon lange Zeit, sie tun genau 
was sie sollen.

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Teo hat schon Recht, es könnte auch eine Entwässerung sein.
Ich kenne das von einem großen alten zweistufigen Kaeser-Kompressor.
Er hat nach beiden Stufen lange lamellenbesetzte Kühlrohre und vor dem 
Druckkesseleingang einen langen lamellengekühlten Zylinder (etwa ein 
Liter) als Wasserabscheider.
Zwischen diesem und dem Tank befindet sich ein vom Druckschalter 
pneumatisch betätigtes Ausblasventil. So wird ein großer Teil der 
kondensierten Luftfeuchtigkeit vom Kessel ferngehalten.

Zum Schalldämpfer: natürlich verringert jegliches Hindernis die 
Geschwindigkeit. Die modernen Dämpfer sind auf m9glichst kleinen 
Widerstand optimiert.

von Silencer (Gast)


Lesenswert?

eProfi schrieb:
> Zum Schalldämpfer: natürlich verringert jegliches Hindernis die
> Geschwindigkeit. Die modernen Dämpfer sind auf m9glichst kleinen
> Widerstand optimiert.

Das ist völlig wurschd.

Der Schalldämpfer kommt nur zum Einsatz wenn das Ventil abbläst.

Wenn der Kompressormotor abschaltet, dann schlägt das Rückschlagventil 
am Kessel zu und die Zuleitung wird über den Schalldämpfer entlastet.

Widerstand und Strömungsgeschwindigkeit sind hierbei völlig irrelevant.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

OK, das wird nix, bin raus. Hab mich lange genug im Leben, mit dem 
Kompressor scheiß beschäftigen müssen.

von Alex G. (dragongamer)


Lesenswert?

Ob das zur Entwässerung doer nicht dient wird man ja wohl einfach 
feststellen können: Ein Glas dagegen halten. Wenn sich Tröpfchen darin 
sammeln, ist es für Wasser.
Wenn da nur verdunstetes Wasser rauskommt, wird es wohl kaum relevant 
sein.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Alex G. schrieb:
> Wenn da nur verdunstetes Wasser rauskommt, wird es wohl kaum relevant
> sein.

Ich kanns nich lassen..... :/

Das ist IMMER relevant! Kommt nur drauf an ob in Eigenregie o. 
automatisch. Wenn nich, hat man bald kein Pneumatisches-System, sondern 
ein Hydraulisches. :)
Hab schon ein paar solcher Anlagen wieder zurück bauen dürfen.

von Gustav K. (hauwech)


Lesenswert?

Hannes schrieb:
> habe mir extra so einen ultraleisen Bürokompressor gekauft, weil ich
> keine Lust auf 60 dbA am Arbeitsplatz habe. Der ist auch nicht lauter
> als ein Kühlschrank, aber jedes Mal, wenn er abschaltet, gibt es ein
> sehr lautes Zischen und er bläst ganz kurz Luft aus einem Ventil raus.

Gut zu wissen, ich plane nämlich auch einen solchen Flüsterkompressor 
anzuschaffen. Nur wenn das Ding dann bei jedem Abschalten POFF macht, 
ist das alles andere als ein Flüsterkompressor. Also muss man beim Kauf 
auf eine problemlose Rückgabemöglichkeit achten.

Und nein, wenn ich schon den 8-fachen Preis bezahle, hat das ab 
Hersteller 100%ig zu sein, also ohne POFF. Als Privatmann werde ich 
keine industriell hergestellten Neugeräte nachfrickeln.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Hannes schrieb:
> ...aber jedes Mal, wenn er abschaltet, gibt es ein
> sehr lautes Zischen und er bläst ganz kurz Luft aus einem Ventil raus.

Ich halte das für normal, denn so ein Kompressoer ist auch nur ein 
Mensch. Er zeigt nach Anstrengung das gleiche Verhalten wie Du selbst 
auch. Wenn Du in einem Gebäude nach 10 Etagen in der 11. ankommst, macht 
Du ein ebensolches Geräusch.

mfG Paul

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Oje, natürlich kann man es auch frei nach Ingrid Steeger halten.
'Da bohr ich mir ein Loch ins Knie und find es wunder bar'. :D

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Teo D. schrieb:
> Oje, natürlich kann man es auch frei nach Ingrid Steeger halten.
> 'Da bohr ich mir ein Loch ins Knie und find es wunder bar'. :D

Aber nur im drucklosen Zustand!
;)
MfG Paul

von Vka (Gast)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Und nein, wenn ich schon den 8-fachen Preis bezahle, hat das ab
> Hersteller 100%ig zu sein, also ohne POFF. Als Privatmann werde ich
> keine industriell hergestellten Neugeräte nachfrickeln.

Wieso, wenn er leise komprimiert ist das doch 100%ig korrekt. Steht ja 
nirgends was er sonst so macht, vielleicht geht auch eine Hupe los wenn 
der Tank voll ist ;)

Klar könnte der Hersteller da auch selbst eine Drossel anbauen, wäre 
auch einen Versuch wert die zu bekommen. Aber wenn er sonst super läuft 
wäre das für mich kein Grund so eine Drama draus zu machen, spendier ich 
halt noch mal paar Kleinteile für nen 10er und gut ist.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Nimm ein großes Stück Schaumgummi. Fummel ein Loch rein
und steck da auf das Ventil.

Schon ist Ruhe.


Grüße Bernd

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

eProfi schrieb:
> Teo hat schon Recht, es könnte auch eine Entwässerung sein.
[...]
> Zwischen diesem und dem Tank befindet sich ein vom Druckschalter
> pneumatisch betätigtes Ausblasventil. So wird ein großer Teil der
> kondensierten Luftfeuchtigkeit vom Kessel ferngehalten.

In dem Fall hat man dann das Entlastungsventil (schlauerweise) mit der 
Zusatzfunktion Entwässerung durch Ausblasen kombiniert.
Warum auch nicht. Dennoch dürfte die Hauptfunktion immer noch 
"Druckentlastung für leichten Anlauf" sein und alles weitere ist nur 
Bonus.

Wenn beim Abschalten des Kompressors bei erreichen des Solldrucks 
irgendwo etwas automatisch ausgeblasen wird geschieht das wohl IMMER in 
erster Linie aus dem Grund das Anlaufen zu erleichtern. Alles weitere 
wie Entwässerung ist nur Zusatznutzen und wohl auch nur sehr selten 
anzutreffen.
Die Druckentlastung ist seit JAhrzehnten stand der Technik und zumindest 
bei allen den käuflichen transportablen Geräten die mir über den Weg 
gelaufen sind vom Werk aus verbaut.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Diodenes D. schrieb:
> Sowohl als auch. Wir wollen hier über kurz oder lang auch so ein Ding
> hinstellen, das weniger Krach macht als die üblichen Kompressoren - und
> da sind Erfahrungsberichte natürlich sehr willkommen.

Also um da etwas genauer zu werden:
Von der Arbeitslautstärke kann ich weder bei meinem noch von den 
ähnlichen Geräten die bei einem ehemaligen AG von mir als 
Maschinenbestandteil im Einsatz waren (vergleichbarer Aufbau, nur in 
Gelb und mit Kühlrippen am Kompressordeckel, Hersteller weiß ich nicht 
mehr, ist schon fast 10J her...) klagen.
Absolut KEIN Vergleich mit einem normalen Baumarktkompressor. 
Eingeschränkt Bürotauglich. Man kann noch "normal" telefonieren wenn das 
Ding neben einem läuft.
Ich benutze meinen privaten bei mir in der Wohnung im Keller und auch im 
Arbeitszimmer (Mietwohnung, 4+2 Parteien Haus, ) Betrieb bei im 
Nebenraum schlafender Freundin kein Problem. Und auch die Nachbarn 
bleiben bei Betrieb zwischen 22.00 und 0.00h friedlich.

Meine in diesen Tagen wieder mal geforderte Kleinklimaanlage (Monoblock) 
ist ein VIELFACHES lauter!
Lediglich das Abschalten ist wie oben erwähnt durch die Federgetriebene 
Mechanik sehr laut. (Ein kräftiger Klack, überträgt sich sogar auf den 
Boden). Im Elektroniklabor/büro oder gar Werkstatt dürfte das überhaupt 
kein Thema sein wenn es alle 10-20 Minuten mal klackt.
Bei mir in der Wohnung achte ich halt beim Heimwerken später in der 
Nacht (also nach 0.00)aus Rücksicht auf die NAchbarn dann darauf das der 
Kompressor seinen Enddruck nicht mehr erreicht, schalte manuell ein 
wenig früher ab.

Ist aber gut möglich das neuere Druckschalter da etwas leiser sind...
(Und man darf nicht vergessen das man die Lautstärke ja immer relativ 
betrachtet. Wenn alles leise ist und der Kompressor in Zimmerlautstärke 
vor sich hin gebrummt hat kommt einem ein solcher Klack gleich viel 
lauter vor als wenn da ein normaler Baumarktkompressor das Gehör 
weichgetrommelt hat)

Was man allerdings beachten sollte, das ist die Tatsache das die 
"echten" Flüsterkompressoren, also die mit "Kühlgeräteähnlichen 
Aggregaten" und 40-45db, alle eher kleine Tanks haben und auch nur eine 
begrenzte Leistung (Luftdurchsatz) vorhanden ist. Man kann also auch 
nicht einfach unbegrenzt Zusatztanks anschließen ohne Probleme mit der 
zulässigen Einschaltdauer des Aggregats zu bekommen.
Also am laufenden Band PKW Reifen befüllen oder fleißig mit 
Schlagschraubern am Auto zu schrauben kann man damit vergessen.
(Mit etwas Geduld EINEN Reifen befüllen geht. Unter Nutzung eines 
Zusatztanks (11kg ;-))  mal ein oder zwei schwergängigen Schrauben an 
der Vorderachsaufhängung in der heimischen Garage mit Schlagschrauber 
lösen geht auch)

Für typische Elektronikarbeiten wie Ausblasen oder die Versorgung von 
Geräten mit Druckluftanschluss (Entlötstationen, Bestückungsautomaten 
oder Dispenser) funktioniert das ganze genau so einwandfrei wie für die 
versorgung kleinerer pneumatisch gesteuerter Maschinen...

>
> Und deshalb natürlich auch gleich mal ein fröhliches Dankeschön an Dich
> :-)
Keine Ursache ;-)

Gruß
Carsten

von Mechanikfrickler (Gast)


Lesenswert?

Wenn hier schon Experten versammelt sind. Mein Flüsterkompressor hat das 
Problem, dass er beim Abstecken vom Stromnetz den ganzen Tank abbläst. 
Ist das so gewollt mit elektrisch gehaltenem Ventil oder klemmt auch das 
Rückschlagventil? Zumindest hat das Ventil mal einen elektrischen 
Anschluss und eine rote Leuchte.

von Silencer (Gast)


Lesenswert?

Mechanikfrickler schrieb:
> Mein Flüsterkompressor hat das
> Problem, dass er beim Abstecken vom Stromnetz den ganzen Tank abbläst.

Gibt es einen Unterschied zwischen Ausschalten und Abstecken vom Netz?

von skorpionx (Gast)


Lesenswert?

Vor Jahren habe ich solche Probleme mit meinem Kompressor. Nach x
Jahren dieses Zischen dauerte immer länger. So lange dass   der
Kompressor wurde wegen Druckabfall noch mal eingeschaltet.
Die Ursache?... Im Kompressor befindet sich ein Entlastungsventil.
Bei mir ist das ein Stück Korken aus Gummi (als Kolben...) und  Feder.
Im normalen Zustand wird diese Gummi gepresst und nach bestimmter Zeit
wird diese Gummi etwas deformiert. Durchmesser wurde zu Groß und durch
Reibung mit der Führungsrohr wurden „Schaltzeiten“ vergrößert. Ich habe
diese Gummi mit dem Schleifpapier  auf dem Umfang etwas abgeschliffen.
Der Kompressor nach xx Jahre läuft ohne Probleme.

von Diodenes D. (diodenes)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Absolut KEIN Vergleich mit einem normalen Baumarktkompressor.
> Eingeschränkt Bürotauglich. Man kann noch "normal" telefonieren wenn das
> Ding neben einem läuft.

Klingt sehr gut, so ungefähr hab' ich mir das vorgestellt.

> Bei mir in der Wohnung achte ich halt beim Heimwerken später in der
> Nacht (also nach 0.00)aus Rücksicht auf die NAchbarn dann darauf das der
> Kompressor seinen Enddruck nicht mehr erreicht, schalte manuell ein
> wenig früher ab.

Ist hiermit im Hinterkopf abgespeichert, guter Tipp.

> Für typische Elektronikarbeiten wie Ausblasen oder die Versorgung von
> Geräten mit Druckluftanschluss (Entlötstationen, Bestückungsautomaten
> oder Dispenser) funktioniert das ganze genau so einwandfrei wie für die
> versorgung kleinerer pneumatisch gesteuerter Maschinen...

Ja, genau das soll er können. Für's Grobe gibt's immer noch die 
Kreissäge mit Druckluftanschluss... ;-)

Nochmals vielen Dank, das hilft echt weiter!

von Mechanikfrickler (Gast)


Lesenswert?

Silencer schrieb:
> Mechanikfrickler schrieb:
>> Mein Flüsterkompressor hat das
>> Problem, dass er beim Abstecken vom Stromnetz den ganzen Tank abbläst.
>
> Gibt es einen Unterschied zwischen Ausschalten und Abstecken vom Netz?

Ja, normal Ausschalten, Abschalten bei erreichten Druck bleibt das 
Ventil zu. Sobald ich ihn vom Netz abstecke bläst er ab, daher dachte 
ich das wird irgendwie elektrisch gehalten. Was aber ziemlich 
unpraktikabel ist.

von Gustav K. (hauwech)


Lesenswert?

Vka schrieb:
> Wieso, wenn er leise komprimiert ist das doch 100%ig korrekt. Steht ja
> nirgends was er sonst so macht ...

Genau, so ein Teil stelle ich dann in die Intensivstation: Superleise, 
solange die Luft komprimiert wird, beim Abschalten erleiden dann die 
Hälfte der Patienten einen Herzkasper ...

Wenn da ein db-Wert angegeben wird, dann gilt der für den gesamten 
Betrieb und nicht nur solange komprimiert wird.

Carsten S. schrieb:
> Bei mir in der Wohnung achte ich halt beim Heimwerken später in der
> Nacht (also nach 0.00)aus Rücksicht auf die NAchbarn dann darauf das der
> Kompressor seinen Enddruck nicht mehr erreicht, schalte manuell ein
> wenig früher ab.

Eigentlich das Falscheste, was man tun kann: Wenn ich das hier so mache, 
entweicht der komplette Kesseldruck deutlich hörbar innerhalb von paar 
Minuten. Fülle ich jedoch bis zum Umschlagen des Ventils, dann ist der 
Kessel dicht, Verlust unter 0.1 bar pro Tag. Also fülle ich tagsüber und 
kann dann auch mal mitten in der Nacht was ausblasen, ohne den Brüller 
anstellen zu müssen und das ganze Haus aufzuwechen.

von 2 Cent (Gast)


Lesenswert?

OT

Carsten S. schrieb:
> ICh habe den direkten Vorläufer (von minimalen Details abgesehen
> idetisch, nur halt in rot statt blau)
Bitte um Wachsamkeit: dies hier ist ein Elektronikforum. 
Farbunterscheidung kann lebenswichtig sein!

Film: "18 Stunden bis zur Ewigkeit"
SCNR


SPOILER ALARM!
WER DEN FILM NOCH NICHT KENNT, NICHT ANSCHAUEN (!!!):

https://www.youtube.com/watch?v=iofSas9Hr9g#t=40s

Stattdessen "18 Stunden bis zur Ewigkeit" vollstaendig gucken! Ist ein 
guter, versprochen!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.