Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Etikettendrucker extern ansteuern - wie ?


von Ernst H. (e12345)


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Ich möchte einen USB - Etikettendrucker mit einem Relais extern 
ansteuern.
Bei einer Verpackungsmaschine ist ein alter DOS Thermodrucker welcher 
das gedruckte Etikett mit Pneumatik - Mechanik von der Rolle ablöst 
(Vacuum) und auf das Sackerl klebt.
Ich würde gerne die Mechanik nutzen und das gedruckte Etikett von einen 
neuen Thermotransferdrucker "beziehen". Das Layout bleibt einen ganzen 
Tag gleich - nur das Haltbarkeitsdatum wird täglich geändert.
Also wenn der Startbefehl kommt soll zB. ctrl-D und Enter in zB. WORD 
simuliert werden.
Oder gibts da was besseres ?

von Ernst H. (e12345)


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gerade draufgekommen:  mit ctrl-D geht das Drucken in Word schon lange 
nicht mehr
Also müsste an die linke Maustaste dar Startrelaiskontakt - wobei die 
Maus dann exakt an das Direktdrucksymbol gebracht werden muss  ??

von ischglaubdasgeht (Gast)


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Nimm einen Industriedrucker. CAB zum Beispiel. Ein Etikett mit dem PC 
entwerfen. Auf USB Stick abspeichern und reinstecker.
Ohne genau DAS ausprobiert zu haben würde ich aber sagen, dass er von 
sich aus das MHD jeden Tag hochzählen kann, und per Schaltkontakt 
drucken kann.

Ich hab sowas ähnliches gemacht mit so einem Drucker an nem Arduino. Man 
muss dann lediglich per serieller Schnittstelle nen Befehl hinschicken 
wie:

R SERLNR 12345  // Ersetzt Textfeld SERNR durch 12345
M               // Etikett drucken

von ichfassesnicht (Gast)


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Ernst H. schrieb:
> gerade draufgekommen:  mit ctrl-D geht das Drucken in Word schon lange
> nicht mehr
> Also müsste an die linke Maustaste dar Startrelaiskontakt - wobei die
> Maus dann exakt an das Direktdrucksymbol gebracht werden muss  ??

Automation aus der Sicht von Windowsuser...
Na Prost, Industrie 4.0!

von bingo (Gast)


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Der QL-550 von Brother kostet keine 30 Euro und kann gut geschlachtet 
bzw. umgebaut werden. Per USB anschliessen an einen RaspberryPi oder 
OrangePi, Treiber gibt es von Brother auch für Linux.

Preiswerte Etiketten gibt es von 
https://www.zolemba.de/de/blanko-etiketten-auf-rolle/brother-etiketten 
(z.B. 17x54 mm 400 Stück 2.49 + MWST), man braucht einmalig eine 
Kodierplatte für die Etikettengrösse und einen Rollenhalter, der ist bei 
den original Brother Etiketten immer dabei, dewegen sind die wesentlich 
teurer.

von bingo (Gast)


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Du kannst z.B. den Raspi/Orangepi sogar als Etikettenquelle verwenden, 
mit Linux ist es ein Kinderspiel Text nach PDF zu konvertieren, dazu 
gibt es enscript, z.B.
1
enscript -p etikett.pdf etikett.txt

Da kannst Du sogar noch eine Uhrzeit und eine Chargen-Nummer automatisch 
generieren.

Und dann ab zum Drucker.

von Ernst H. (e12345)


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ischglaubdasgeht schrieb:
> Nimm einen Industriedrucker. CAB zum Beispiel. Ein Etikett mit dem PC
> entwerfen. Auf USB Stick abspeichern und reinstecker.
> Ohne genau DAS ausprobiert zu haben würde ich aber sagen, dass er von
> sich aus das MHD jeden Tag hochzählen kann, und per Schaltkontakt
> drucken kann.
>

Danke,
muss ich morgen anrufen ...
Die haben jedenfalls auch solche mit Ablösemechanik - ab 6000,-€ ist man 
da dabei.
Super wäre eine preisgünstigere Variante mit USB - Stick und einen 
Auslöseeingang.

von Walter K. (walter_k488)


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ichfassesnicht schrieb:

>
> Automation aus der Sicht von Windowsuser...
> Na Prost, Industrie 4.0!

Aber ganz sicher mit Qualitätsmanagement und DIN ISO xxxx

;-)

: Bearbeitet durch User
von Opto (Gast)


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Für Gepfuschte Automation in Windows gibt es Autohotkey, damit geht 
(fast) alles

von Ernst H. (e12345)


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Opto schrieb:
> Für Gepfuschte Automation in Windows gibt es Autohotkey, damit geht
> (fast) alles

Interessantes Tool - wenn es den Pegel einer RS232 Statusleitung lesen 
könnte dann wär es perfekt.

von Manfred (Gast)


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Opto schrieb:
> Für Gepfuschte Automation in Windows gibt es Autohotkey

Alternativ AutoIT, nicht opensource, aber free.

von Dirk B. (dirkb2)


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bingo schrieb:
> Per USB anschliessen an einen RaspberryPi oder
> OrangePi, Treiber gibt es von Brother auch für Linux.

Aber leider nur für x86

von Michael R. (mr-action)


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btw: Drucken in Word geht (wie schon immer) über STRG+P (nicht D)...

von Karolj Ozvald (Gast)


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Hallo,

da wo ich arbeite verwenden wir netzwerkfähige Drucker (Zebra ZM400 
z.B.). Der Drucker druckt sobald das Layout bekommt über TCP/IP.

von Ernst H. (e12345)


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Michael R. schrieb:
> btw: Drucken in Word geht (wie schon immer) über STRG+P (nicht D)...

Danke - schon probiert - ist wohl die einfachste Lösung
Da bräuchte ich 3 Relais:
1. Taste Strg
2. Taste P
3. Taste Enter

oder über einen Arduino an die Tastaturschnittstelle

von Ernst H. (e12345)


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ischglaubdasgeht schrieb:
> Nimm einen Industriedrucker. CAB zum Beispiel. Ein Etikett mit dem PC
> entwerfen. Auf USB Stick abspeichern und reinstecker.
>
Der CAB EOS1 kann über USB Stick Drucken, aber hat keinen Auslösekontakt 
- nur über Netzwerkbefehl zu starten - ca 700€ wäre gerade noch im 
Budget

von Timmo H. (masterfx)


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Da schreibt man sich halt einfach ein kleines C oder C# Programm welches 
einfach den gewünschten Text in ein Richtext packt und dann an dann beim 
Pegelwechsel dem RS232 handshake pin an den Drucker sendet

MS hat ja die Infos dazu. Ist einfach nur Copy&Paste: 
https://docs.microsoft.com/en-us/windows/desktop/controls/printing-rich-edit-controls

Handshake-Pins kannst du mit GetCommModemStatus abfragen.

: Bearbeitet durch User
von Ernst H. (e12345)


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Timmo H. schrieb:
> Da schreibt man sich halt einfach ein kleines C oder C# Programm welches
> einfach den gewünschten Text in ein Richtext packt und dann an dann beim
> Pegelwechsel dem RS232 handshake pin an den Drucker sendet

Da müsste man sich in C auskennen.
Word hätte auch den Vorteil das ich formatierten Text, Grafik und 
Barcode auch aufs Etikett bringe.
Zudem bin ich draufgekommen das ich nur 2 Relais von der SPS brauche:
1.  Taste Strg  kurzschließen
2.  Relais für Taste P
3.  Relais für Taste Enter     (funktioniert auch mit STRG - Enter)

von bingo (Gast)


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Bedrucke doch jedes Etikett 2x: zuerst das Ablaufdatum ohne Formfeed 
einfach als ACSII-Text mit print und dann nochmals deine schöne Grafik 
und den formatierten Text aus einer fertigen Datei, die sich nicht 
ändert.

Noch ein Tip: Python ist viel einfacher zu lernen als C

von X4U (Gast)


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Ernst H. schrieb:
> Oder gibts da was besseres ?

Wenn der Drucker über Word angesteuert wird dann kannst du dir doch ein 
Makro schreiben das erst druckt und dann deine Mechanik auslöst.

Für die I/O würde ich nen Geräteserver mit Relais nehmen der das ganze 
über das Netzwerk steuert. Die Teile muss man nur anschließen und die 
Software installieren. Dann sind Eingänge Ausgänge Relais simple über 
Software erreichbar. Bei mir läuft da Moxa aber z.B.. Phoenix WuT und 
viele andere haben so was auch.

von georg (Gast)


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Ernst H. schrieb:
> Also wenn der Startbefehl kommt

Du hast bis jetzt nicht angegeben, wie dieser Startbefehl denn aussieht, 
das ist aber genauso wesentlich wie das was hinten rauskommen soll - 
wahrscheinlich ist das sogar der einfachere Teil.

Wenn man programmieren kann, wenigstens ein bisschen, ist das ganze kein 
Problem, da gibt es eher zuviele Möglichkeiten. Das kann z.B. ein 
Raspberry Pi ohne weiteres. Wenn man allerdings nicht an Kabeln und 
Schaltern herumbasteln will sollte das Kommando zum Drucken über die 
gleiche Schnittstelle (USB, Ethernet, ...) gehen wie die Druckdaten.

Georg

von Roland E. (roland0815)


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Der DOS-Drucker läuft doch garantiert noch mit ner parallelen 
Schnittstelle.

Die in einen aktuellen Rechner nachzurüsten oder mit nen Raspi etc zu 
emulieren ist wohl zu einfach?

von X4U (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Die in einen aktuellen Rechner nachzurüsten oder mit nen Raspi etc zu
> emulieren ist wohl zu einfach?

Wenn der TE die Skills hätte dann würde er vermutlich hier nicht fragen.

MMn wäre es das einfachste ne mini Anwendung zu proggen die eine Com 
port status Leitung bedient und darüber ein Relais schaltet.

Com Ports sind für die Software transparent, überall verfügbar und die 
leitungslänge ist auch unkritisch. Ob man da nun USB-COM Wandler nimmt 
oder Steckkarte nimmt ist auch egal.

Das geht auch anders herum. Eine Leitung wird geschaltet und ein 
Programm was diese überwacht startet nen Batch (oder Autohotkey 
Programm).

Es gibt auch USB Fußschalter Anschluss die eine vordefinierte Aktion 
auslösen.

von X4U (Gast)


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X4U schrieb:
> Es gibt auch USB Fußschalter Anschluss die eine vordefinierte Aktion
> auslösen.



https://www.reichelt.de/2-fach-fussschalter-usb-usb-2fs-2-p132986.html?&trstct=pos_0

von georg (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Die in einen aktuellen Rechner nachzurüsten oder mit nen Raspi etc zu
> emulieren ist wohl zu einfach?

Wozu - es gibt doch USB-Parallelport-Adapter, mein ururalter Okipage 
14ex läuft damit einwandfrei unter Windows10 (inoffiziell, offiziell 
geht der Drucker nicht unter W10).

Unter DOS könnte das schwierig sein, aber der TO hat ja auch nicht 
behauptet dass sein System mit DOS läuft, oder habe ich das überlesen?


Georg

von georg (Gast)


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Ein Lösungsvorschlag (von vielen möglichen):

1. Ein Raspberry Pi

2. Darauf ein (Phyton-) Programm, dass auf ein externes Signal, wie auch 
immer das aussieht, eine Datei ausdruckt

3. Die Datei wird einmal am Tag über Ethernet an den Raspi geschickt

Georg

von Coral (Gast)


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georg schrieb:
> 1. Ein Raspberry Pi
>
> 2. Darauf ein (Phyton-) Programm, dass auf ein externes Signal, wie auch
> immer das aussieht, eine Datei ausdruckt
>
> 3. Die Datei wird einmal am Tag über Ethernet an den Raspi geschickt

wurde schon vorgeschlagen:
Beitrag "Re: Etikettendrucker extern ansteuern - wie ?"

von Coral (Gast)


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Dirk B. schrieb:
> bingo schrieb:
>> Per USB anschliessen an einen RaspberryPi oder
>> OrangePi, Treiber gibt es von Brother auch für Linux.
>
> Aber leider nur für x86

Blödsinn, Brother stellt den Source Code zur Verfügung, kann man von der 
Treiberseite runterladen (zugegebenermassen nicht für alle Drucker) und 
auf dem Raspi complieren.

Es geht aber noch einfacher: bei dem Source-Code ist auch ein ppd-File 
dabei (kann man auch aus dem .deb-Paket extrahieren) und das in CUPS bei 
der Drucker-Einrichtung einspielen.

von Ernst H. (e12345)


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georg schrieb:
> Ernst H. schrieb:
>> Also wenn der Startbefehl kommt
>
> Du hast bis jetzt nicht angegeben, wie dieser Startbefehl denn aussieht,

Der Startbefehl ist ein Relaiskontakt der SPS.
Zwei SPS sind in der Maschine, eine würde ich zusätzlich für den Drucker 
installieren (Motor für Transport, Pneumatikzylinder für Bewegung, 
Pneumatikventil für Vacuum) und eben das Starten des Druckers

von Ernst H. (e12345)


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Roland E. schrieb:
> Der DOS-Drucker läuft doch garantiert noch mit ner parallelen
> Schnittstelle.
>
> Die in einen aktuellen Rechner nachzurüsten oder mit nen Raspi etc zu
> emulieren ist wohl zu einfach?

Leider habe ich nicht einmal das Dos Programm mitbekommen - es hat im 
übrigen eine RS232  (25pol Stecker mit sehr dünnen Kabel).
Die Elektronik ist jedenfalls so alt - könnte noch aus der Steinzeit 
stammen

von Ernst H. (e12345)


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X4U schrieb:
> X4U schrieb:
>> Es gibt auch USB Fußschalter Anschluss die eine vordefinierte Aktion
>> auslösen.
>
>
>
> 
https://www.reichelt.de/2-fach-fussschalter-usb-usb-2fs-2-p132986.html?&trstct=pos_0

Super Tipp - Danke! das ist genau das um es elegant zu lösen (muss ich 
zwar auch aufschrauben - aber ein Profigerät)

: Bearbeitet durch User
von X4U (Gast)


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Ernst H. schrieb:
> Super Tipp - Danke! das ist genau das um es elegant zu lösen (muss ich
> zwar auch aufschrauben - aber ein Profigerät)

Gern, evtl. noch einen Taster anbastelen der über eine Zeitverzögerung 
das Relais auslöst.

von X4U (Gast)


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Ernst H. schrieb:
> Super Tipp - Danke! das ist genau das um es elegant zu lösen (muss ich
> zwar auch aufschrauben - aber ein Profigerät)

Der Druckstatus (Ein, Aus, Druck, Fertig/Leerlauf) kann über die 
Stromaufnahme des Druckers ermittelt werden. Dann ist man von den 
(zeitlichen) Unsicherheiten im Bereich Windows Drucksystem weg.
Wandler für eine SPS gibt es da von vielen Herstellern

von Ernst H. (e12345)


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Mit der SPS würde ich den Drucker ohnehin so ansteuern das dieser einen 
Federgespannten Vorrat druckt - diesen Vorratsarm kann ich mit einem 
Näherungssensor abfragen. Für den Weitertransport ist ein 380V 
Drehstrom-Getriebemotor eingebaut - der darf nichts aus den Drucker 
"reißen"

von Stefan F. (Gast)


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> Da bräuchte ich 3 Relais:

Nein, wenn du unbedingt Tastendrücke perHhardware simulieren willst (was 
ich nicht so toll finde), dann du brauchst einen KeyWarrior, googel mal 
danach.

von Ernst H. (e12345)


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Stefanus F. schrieb:
>> Da bräuchte ich 3 Relais:
>
> Nein, wenn du unbedingt Tastendrücke perHhardware simulieren willst (was
> ich nicht so toll finde), dann du brauchst einen KeyWarrior, googel mal
> danach.

Interessant - aber der USB-Fußschalter ist fertig aufgebaut und wird mit 
einem Programm geliefert.

von X4U (Gast)


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Ernst H. schrieb:
> Mit der SPS würde ich den Drucker ohnehin so ansteuern das dieser einen
> Federgespannten Vorrat druckt - diesen Vorratsarm kann ich mit einem
> Näherungssensor abfragen. Für den Weitertransport ist ein 380V
> Drehstrom-Getriebemotor eingebaut - der darf nichts aus den Drucker
> "reißen"

Dann musst du ja nur noch das Feld "Druckdatum" in deine Word Datei 
einfügen und alles geht "automatisch" ;-).

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