Hallo, zu meiner Situation: Ich möchte gerne aus der Großstadt in eine "Kleinstadt" ziehen. Ich komme ursprünglich aus dem Elbe-Weser-Dreieck und dort soll es wieder hingehen. Nicht direkt Bremen oder Oldenburg, sondern etwas dazwischen. Meine private Situation ist die folgende, dass ich Schuldenfrei bin und im Eigenheim lebe. Andernfalls würde ich nie auf diese Idee kommen, das wäre mir zu riskant. Ebenso pflege ich einen einfachen Lebensstil, passt schon. Im Raum Bremen, Oldenburg ist der Bereich Hardwareentwicklung oder Embedded System nicht wirklich verbreitet. Und hier habe ich die letzten 15 Jahre gearbeitet. Linux, Mikrocontroller, Leiterplatten, Prototypen, etc.. Ich habe keine Ambitionen mehr auf ein Großeinkommen. Wie realistisch wäre ein normales Einkommen, wenn man nicht ortsgebunden arbeitet, sprich: Die Kunden weitesgehend nicht in unmittelbarer Nähe sind, sondern das meiste über das Internet läuft. Aus der Vergangenheit weiß ich, dass viele Kleinaufträge über das Internet vergeben werden - das würde mir auch reichen, also keine große Projektbegleitung sondern kleine Projekte. Bei größeren Aufträgen haben die Auftraggeber ganz gerne einen Ansprechpartner vor Ort. Ist es realistisch, dass ich genügend Aufträge bekomme? Ich habe nicht im Vertrieb gearbeitet und habe darüber bisher nur einen groben Überblick gehabt, aber mein Bauchgefühl sagt mir: kann klappen, muss aber nicht. Was ist eure Einschätzung? Vermutlich muss ich auch mein Portfolio erweitern um z.B. Java, Webentwicklung und sonstige Programmierleistungen.
Ohne konkrete Kundenaufträge (z.B. aus Kontakten im bisherigen Arbeitsumfeld) ist der Start in die Selbständigkeit keine gute Idee.
Ich nehme in erster Linie nur die Kontakte meiner ehermaligen Arbeitgeber mit, die auch schon fragten, ob man mir Aufgaben als Freelancer anbieten könne.
Tim schrieb: > Ich habe keine Ambitionen mehr auf ein Großeinkommen. Was benötigst du (inkl. Familie, ...) zum Leben? Mietfrei heißt ja nicht, keine Rücklagen fürs Eigentum weiter zurücklegen. Nebenkosten Auto (Privat / beruflich) Lebenshaltungskosten Versicherungen Altersversorgung (...) Tim schrieb: > Aus der Vergangenheit weiß ich, dass viele Kleinaufträge über das > Internet vergeben werden Was für Kleinaufträge? Welcher Arbeitsaufwand, Kosten, Hardware, ... für welche Einnahmen
Ich schrieb: > Was benötigst du (inkl. Familie, ...) zum Leben? > > Mietfrei heißt ja nicht, keine Rücklagen fürs Eigentum weiter > zurücklegen. > Nebenkosten > Auto (Privat / beruflich) > Lebenshaltungskosten > Versicherungen > Altersversorgung > (...) Es sind neben dem Eigenheim natürlich noch Rücklagen Vorhanden (Aktien, Bargeld, etc.). Auto ist vorhanden, BJ2013 und auch abbezahlt. Derzeit haben wir monatliche Lebenshaltungskosten von ca. 800€ pro Monat, trotz Eigenheim. Versicherungen bisher nur das übliche, KFZ, Gebäude und Haftpflicht. Es sollen natürlich auch weiterhin Rücklagen gemacht werden. Ich schrieb: > Was für Kleinaufträge? > Welcher Arbeitsaufwand, Kosten, Hardware, ... für welche Einnahmen Kleinaufträge sind entweder: - Leiterplattenentflechtung (danach Abschluss des Auftrags, keine Projektbegleitung) - Programmierung von Controller oder FPGA (danach Abschluss des Auftrags, keine Projektbegleitung) - Reverse Engineering (Hard oder Software)(danach Abschluss des Auftrags, keine Projektbegleitung) - Nicht Projektbezogen oder Kleinprojekte kurzer Laufzeit
Ich sehe nicht, wie Dein Plan funktionieren kann. Ein Auftraggeber hat im wesentlichen drei Achsen, die ihn motivieren kann, Dich zu beauftragen anstatt jemand anderen: - Der Preis. Das wird nicht gehen, denn gegen einen rumänischen Studenten, der auch programmieren kann und auch einen Internetanschluß und ein Telefon hat, kannst Du in Deutschland nicht bestehen. - Innovation, also etwas, das nur Du tun kannst oder nur Du herstellen kannst. Tja, wenn es sich um eine neue Sache handelt, musst Du den Kunden erst mal davon überzeugen, dass er Dein Produkt/Deine Dienstleistung haben will. Schließlich ist er ja bisher auch ohne ausgekommen. Kurz, Du musst ein Verkäufer sein. Und wenn Du ihn überzeugt hast, musst Du liefern können. Also brauchst Du Manpower oder eine Fertigung im Hintergrund. Das kannst Du alles auf dem flachen Land aufziehen, aber ich habe nicht den Eindruck, dass es das ist was Du willst. Denn das bedeutet 3-5 Jahre 80 Stunden Wochen und die Verantwortung als Unternehmer, nicht als Freelancer. - Zuverlässigkeit: Ein Projekt, das mit Dir realisiert wird, muss im Zeit- und Kostenrahmen ohne besondere Aufregung zum Erfolg kommen, auch wenn es unterwegs die zu erwartenden Überraschungen gibt. Das ist Deine einzige Chance, aber dafür musst Du einfach greifbar sein. Du musst telefonisch erreichbar sein und musst an Meetings teilnehmen können. Klar, kannst Du das vom bergischen Land aus machen, aber das bedeutet auf jeden Fall, dass Du regelmäßig lange Strecken im Auto oder im Zug sitzen musst. Und als Einzelkämpfer hast Du trotzdem das Problem, dass Du nur Teilprojekte abarbeiten kannst und sich der Auftraggeber gegenüber dem Controlling immer dafür rechtfertigen muss, noch eine zusätzliche Partei ins Projekt geholt zu haben. Ich prophezeie, dass diese Kontakte Dich nach spätestens einem Jahr vergessen haben werden. Es lohnt sich einfach nicht für sie. Deine Gedanken und Wünsche kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich selbst arbeite im Home-Office in abhängiger Beschäftigung und muss ca 4-10 mal im Monat zum Kunden fahren. Das ist nicht toll, aber anders funktioniert es einfach nicht. Frage Dich mal selbst, ob die Idee, dich selbständig machen zu wollen, nicht nur daraus entstanden ist, weil Du zu "faul" und zu "stolz" bist, eine kleine Firma dort in der Gegend zu suchen, die evtl. die Option auf Home-Office anbietet, auch wenn dann die Arbeit für Dich "langweiliger" ist. Bei mir war es zumindest lange so. Das soll alles beileibe keine Kritik an Deinen Überlegungen oder gar an Dir selbst sein, aber niemand hat in der Wirtschaft Geld zu verschenken, und wenn Du Deinen Nutzwert künstlich verschlechterst, wirst Du nicht beauftragt werden. Meine 2ct, Stefan
> Ist es realistisch, dass ich genügend Aufträge bekomme? Nur so über deine Webseite? Ich melde Zweifel an. Ich habe über die Webseite bisher geradeso 4 Geräte vekauft (ein einziger Kunde!). Die restlichen 15.000 Stück wurden auf normalanalogem Wege verkauft. > Kleinaufträge sind entweder: > - Leiterplattenentflechtung (danach Abschluss des Auftrags, keine > Projektbegleitung) > - Programmierung von Controller oder FPGA (danach Abschluss des > Auftrags, keine Projektbegleitung) > - Reverse Engineering (Hard oder Software)(danach Abschluss des > Auftrags, keine Projektbegleitung) > - Nicht Projektbezogen oder Kleinprojekte kurzer Laufzeit Mit solchem Popelkram ohne Folgearbeiten hast du dich allerspätestens nach einem Jahr komplett ruiniert. Deine Frau, so du eine hast, wird dich für einen elenden Versager halten. > danach Abschluss des Auftrags Immer wieder von Null anfangen? Auf jeden Fall ein interessantes Konzept. Du brauchst ein eigenes Erzeugnis mit Monopolstellung auf dem Markt, dann ist es völlig egal, wo du mit deiner Aktiengesellschaft sitzt.
Tim schrieb: > Was ist eure Einschätzung? Vermutlich muss ich auch mein Portfolio > erweitern um z.B. Java, Webentwicklung und sonstige > Programmierleistungen. Klappen kann alles, wenn du schon Kunden hast dann ist so etwas ausbaufähig. Ob man sich weitere skills aneignet (und da dann eher Durchschnitt wird) oder sich spezialisiert hängt in erster Linie von den Aufträgen ab die rein kommen. Von der Struktur her möchte ich aber anmerken dass du Dienstleistungen anbietest. Wenn die Leistung erbracht ist fängst du wieder von vorn an. Wenn du dir einen werthaltigen Kundenstamm heranzüchtest kann das gut funktionieren. Zusätzlich und als Plan B würde ich mir aber ein paar kleine Produkte überlegen (Hardware besser noch Shareware). Hast du dir zur Akquise schon was überlegt?
Tim schrieb: > Ich möchte gerne aus der Großstadt in eine > "Kleinstadt" ziehen. Beruflich sehe ich da keinen Hinderungsgrund und wenn es eine Bahnlinie in der Nähe gibt, sollten auch Kundenbesuche kein Problem darstellen. > Ich komme ursprünglich aus dem Elbe-Weser-Dreieck > und dort soll es wieder hingehen. Nicht direkt Bremen oder Oldenburg, > sondern etwas dazwischen. Na, hoffentlich nicht zu öde. > Meine private Situation ist die folgende, dass ich Schuldenfrei bin und > im Eigenheim lebe. Und das Eigenheim befindet sich noch in der Großstadt? Dann musst du das erst mal verkaufen und das muss dann auch genug einbringen. Dann wäre zu überlegen, ob du wieder was in dem Zielgebiet kaufst oder mietest. Die Nutzung muss dann auch erlaubt sein. Wenn man da richtig sucht, kann man da schon ein Schnäppchen machen, also so in etwa für mehrere Hunderttausend verkaufen und für wenige Zehntausend kaufen. Die Differenz kann dann als künftiges Polster dienen. Z.B. auf Immobilienscout24.de kann man suchen. Dann würde ich schauen, wie die Grundversorgung mit Märkten/Handwerkern und die medizinische Versorgung, nebs Krankenhäuser aussieht. In der Provinz muss man halt auch ein paar Nachteile in Kauf nehmen. Die Großstadt ist eh was für junge Leute, aber da sind die Wege dann auch kürzer. Was spricht dagegen, erst mal am alten Standort die Selbständigkeit zu starten? Alles andere ergibt sich dann.
Bürovorsteher schrieb: > Mit solchem Popelkram ohne Folgearbeiten hast du dich allerspätestens > nach einem Jahr komplett ruiniert. Deine Frau, so du eine hast, wird > dich für einen elenden Versager halten. Inwiefern? Weil ich zu wenig verdiene, nichts leiste oder kein großes Unternehmen aufziehen möchte? Wenn 2000€ netto reinkommen reicht das erstmal vollkommen. Meine Frau wird mich nicht für einen Versager handeln, keine Sorge. Bürovorsteher schrieb: > Du brauchst ein eigenes Erzeugnis mit Monopolstellung auf dem Markt, > dann ist es völlig egal, wo du mit deiner Aktiengesellschaft sitzt. Nunja, Aktiengesellschaft ist nicht geplant ;). An eigenen Erzeugnissen wird auch gearbeitet. Bürovorsteher schrieb: > Nur so über deine Webseite? Ich melde Zweifel an. Ich habe über die > Webseite bisher geradeso 4 Geräte vekauft (ein einziger Kunde!). Die > restlichen 15.000 Stück wurden auf normalanalogem Wege verkauft. Dann sind unsere Erfahrungen anders, aber das kann gut sein.
Bürovorsteher schrieb: > Nur so über deine Webseite? Ich melde Zweifel an. Ich habe über die > Webseite bisher geradeso 4 Geräte vekauft (ein einziger Kunde!). Die > restlichen 15.000 Stück wurden auf normalanalogem Wege verkauft. Welche Branche war das?
Tim schrieb: > Wenn 2000€ netto reinkommen reicht das > erstmal vollkommen. Naja, das sind dann ca. 3000 Brutto + Kosten für deinen "Betrieb" (Hard- & Software, Steuerberater, KFZ- und Reisekosten, Werbung) + Gewerbesteuer, Abgaben (GEZ, evtl. IHK etc.). D.h. du musst ca. 5-6K im Monat Umsatz machen = 60K-72K im Jahr. Ersatz für wegfallende Sozialleistungen (Krankheitsfall, Rente) sind da noch nicht mit drin. Kosten für Krankenkasse solltest du auch nicht vergessen bei deiner Einkommens-Abschätzung, die zahlst du als Selbstständiger zu 100%... Mit sporadischen Kleinaufträgen meiner Meinung nach nicht zu schaffen. Ein fester Kundenstamm mit Folgeaufträgen ist da schon wesentlich erfolgsversprechender.
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Bremen ist Provinz? Warst du schon mal in Sachsen ;)
Tim schrieb: > Bürovorsteher schrieb: >> Mit solchem Popelkram ohne Folgearbeiten hast du dich allerspätestens >> nach einem Jahr komplett ruiniert. Deine Frau, so du eine hast, wird >> dich für einen elenden Versager halten. > > Inwiefern? Weil ich zu wenig verdiene, nichts leiste oder kein großes > Unternehmen aufziehen möchte? Wenn 2000€ netto reinkommen reicht das > erstmal vollkommen. Meine Frau wird mich nicht für einen Versager > handeln, keine Sorge. Ein Bekannter von mir lebt in einem geerbten Haus ohne besondere Ansprüche und hält Kurse an der VHS und gibt Nachhilfe. Er kommt damit problemlos aus. Aber seine Kunden sind eben Rentner und Schüler, nicht die Industrie. Du wirst viel bessere Erfolgsaussichten haben, wenn Du Dich nicht unbedingt auf Entwicklung und Dienstleistung festlegst, sondern Schulung und Beratung hinzunimmst. Wenn Du für die öffentliche Verwaltung Gutachten schreiben darfst, hast Du es geschafft.
> Welche Branche war das?
Äh ja, Elektronik.
Tim schrieb: > Im Raum Bremen, Oldenburg ist der Bereich Hardwareentwicklung oder > Embedded System nicht wirklich verbreitet. Und hier habe ich die letzten > 15 Jahre gearbeitet. Linux, Mikrocontroller, Leiterplatten, Prototypen, > etc.. Es gibt da durchaus interessante Kunden, z.B. Meyer/Papenburg
Bürovorsteher schrieb: > Äh ja, Elektronik. Echt jetzt ;-). So was wie Industrie, Konsumer, Chemie, Polarforschung, ist wohl nicht allzu verräterisch.
Volker S. schrieb: > Es gibt da durchaus interessante Kunden, z.B. Meyer/Papenburg Potentielle Kunden gibt es sicherlich genug in unmittelbarer Umgebung. Stefan_H schrieb: > Ein Bekannter von mir lebt in einem geerbten Haus ohne besondere > Ansprüche und hält Kurse an der VHS und gibt Nachhilfe. Er kommt damit > problemlos aus. Das man sich auch solche andere Aufgabenfelder erschließt käme auch in Frage. al-koholoida schrieb: > Bremen ist Provinz? Warst du schon mal in Sachsen ;) Die Umgebung Richtung Norden finde ich schon ja. Sachsenist doch ok, MeckPom ist Sibirien ;). Joe F. schrieb: > Ein fester Kundenstamm mit Folgeaufträgen ist da schon wesentlich > erfolgsversprechender. Das kann dann mit der zeit aufgebaut werden. An die Krankenversicherung habe ich natürlich gedacht.
Moin, ich kenne die Region ein wenig und wenn Du im regionalen Bereich Aufträge sammeln willst, dann sehe ich da eher schwarz. Die Buden die noch eigene HW-Entwicklung machen, haben das Know-How im Hause. Vielleicht beschäftigen sie den ein oder anderen AÜGler oder Freelancer aus Kapazitätsgründen. Die, die keine eigene HW-Entwicklung machen, haben dafür Unterauftragnehmer. Aber dann sind es meist keine Projekte mehr die man als Selbstständiger machen kann. Da spielen dann Dinge wie DIN 61508, DO264, etc. eine Rolle. Und bei den Normen Sattelfest sein ist schon ne Aufgabe, das ganze dann realiseren ist eine andere Sache. Zumal bei dem ganzen Gedöhns auch noch ne Menge Papierkram zu erledigen ist. Abgesehen davon haben die Auftragsgeber die Möglichkeiten die Daumenschrauben über Liefertermine, Gelder, etc. anzuziehen. Und dann gibt es noch Buden wie Ferchau, Brunel, Silver Atena, die wollen neuerdings auch komplette Projekte inhouse abwickeln und stehen bei den Firmen auf der Matte und betteln nen Fuß in die Tür zu bekommen. Es gibt ein paar Firmen, die sammeln die kleineren Dinge hier ein. Vielleicht einfach mal gucken ob man da ne Strategische Partnerschaft eingehen kann. So spontan fällt mir ein: - Behrens Elektronik - IBV Elektronik - Stachl Elektronik Fertiger - A+B - Straschu Es gibt noch ne Bude, die hat sich spezialisiert auf das Reengineering von Elektronik. Mir fällt der Name hierzu nicht ein. Aber die Bremer Straßenbahn AG ist ein großer Kunde. Und ich denke, dass folgendes für Dich klappen könnte: - Spezialist für EN61508 (wird immmer mehr gefordert), Schwerpunkt Beratung - Reengineering Spezialist, aufarbeiten von Obselenten Baugruppen (die Bahn beschäftigt in München über 100 Leute hierfür, Lufthansa Technik hat eigene Ings hierfür, etc) - Spezialist für Obselencen, RoHS, QM, Monitoring von Bauteilen Was nicht klappt: von jedem etwas. HW-Entwicklung, Web-Programmierung, Embedded Programmierung, Datenbanken.... Ich habe einige Lebensläufe von potentiellen Freelancern gesehen, und da fallen mir immer wieder diese Kombinationen auf. 1-5 Monate, dies - 5 Monate jenes... Der Markt ist voll mit solchen Leuten. Ansonsten hier noch ein paar kleine KMUs, solltest Du diese nicht aufm Schirm haben. Vielleicht wäre ja Teilzeit was für Dich: - Labom, Hude - Sikora, Bremen - Böning, Ganderkesee - Anteres, Stuhr - OptoPrecision, Bremen
Freddy schrieb: > Vielleicht wäre ja Teilzeit was für Dich Meine Erfahrung ist, dass dies leider unerwünscht ist.
Tim schrieb: >> Ein fester Kundenstamm mit Folgeaufträgen ist da schon wesentlich >> erfolgsversprechender. > > Das kann dann mit der zeit aufgebaut werden. Aufwand und Zeitspanne hierfür werden gerne unterschätzt... ;-) Es kommt halt wirklich darauf an, was du genau machst. Mit Java und Webdesign oder einfacheren Programmier-Dienstleistungen, die im Prinzip jeder kann, kann man auf dem Land vermutlich nicht viel reissen. Da ist direkter Kundenkontakt unabdingbar, in den Städten gibt es jede Menge entsprechender Anbieter hierfür. Als Software-Spezialist in einem bestimmten Bereich (sei es beispielsweise Finanz-Software, Spezialsoftware für Medizinprodukte etc.) kann man hingegen auch international von jedem Ort des Planeten aus arbeiten. Ähnlich ist es auch in der Hardware-Entwicklung. Voraussetzung sind trotzdem gute Infrastruktur (Skype-fähiges Internet...), Mobilität und möglichst auch reisebereitschaft und ein Flughafen im 80 km Umkreis.
Tim schrieb: > Bürovorsteher schrieb: >> Du brauchst ein eigenes Erzeugnis mit Monopolstellung auf dem Markt, >> dann ist es völlig egal, wo du mit deiner Aktiengesellschaft sitzt. > > Nunja, Aktiengesellschaft ist nicht geplant ;). An eigenen Erzeugnissen > wird auch gearbeitet. Das würde ich Dir auch raten: eigene Produkte. Dienstleistungen kannst Du anfangs nebenher anbieten, damit Geld fliesst. Wenn Du da noch ein paar Altkunden hast, die Dich und Deine Arbeit kennen, könnte das gehen. Wir entwickeln und vertreiben nur noch eigene Produkte - auch aus der "Provinz" heraus. Dank Internet und vor allem Alleinstellungsmerkmal läuft das ganz gut. Aber: auch das hat gedauert! Tim schrieb: > Freddy schrieb: >> Vielleicht wäre ja Teilzeit was für Dich > > Meine Erfahrung ist, dass dies leider unerwünscht ist. Heisst das, dass Du noch angestellt bist? Und was heisst "Erfahrung? Hast Du mal beim jetzigen Arbeitgeber nachgefragt? Das wäre in der Tat für Dich der sicherste Weg, zumal Du noch nicht so genau zu wissen scheinst, was Du überhaupt anbieten willst und warum jemand gerade Dir den Auftrag geben sollte. Dienstleistungen lassen sich in Sekundenbruchteilen weltweit verschicken. Mir scheint das alles noch sehr am Anfang zu sein (was ja ok ist, dafür gibt es uns ja ;-) Man kann auch die ersten Jahre so kalkulieren, dass man nur das nötigste macht (keine großen Rücklagen fürs Alter etc.). Aber irgendwann muss man dann auch mal durchstarten und dann Geld zur Seite legen. Mit "vermutlich muss ich auch noch mein Portfolio erweitern mit Java, Webentwicklung usw." wird es aber sicherlich eine Bauchlandung. Mach genau EINE Sache, die aber richtig gut! Und wenn die gut läuft, dann kann man sich überlegen, ob man nicht etwas anderes hinzunimmt. Aber erst dann!
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Reduzieren wollen & Selbstaendig werden ? Vergiss das. Selbstaendig sein bedeutet 80 Stunden pro Woche. Denn es gibt vieles das auch noch zu tun ist. Ploetzlich merkst du, dass dir aufe ienm Gebiet etwas Wissen fehlt. Nacharbeiten. Ein Evalkit kommen lassen und laufen lassen. .. Projekte als Auftraege ? Vergiss das. Es gibt Kunden vom Fach. Die wollen den guenstigsten. Dafuer sofort. Das heisst du sollst zum guenstigste Preis liefern, sofort beginnen , und sofoert fertig sein. Die Kunden wollen immer einen Festpreis. Dh alle Unklarheiten bleiben an dir haengen. Dur wirst mindestens drei mal laenger an einem Projekt sizen, wie geplant & angeboten. Dann gibt es fachfremde Kunden. Die haben von gar nichts eine Ahnung. Du hast auch keine Ahnung was sie wollen, und wie der Kontext ist. Sie wissen es selbst nicht. Sie wollen einfach ein trivial anmutendes Problem geloest haben. Die wollen den Guenstigsten. Dafuer sofort. Das heisst du sollst zum guenstigste Preis liefern, sofort beginnen , und sofort fertig sein. Diese Kunden wollen auch immer einen Festpreis. Dh alle Unklarheiten, Kommunikationsprobleme, Konzeptprobleme bleiben an dir haengen. Wenn du nach drei Monaten am Projekt, wo du denkst fertig zu sein, herausfindest, dass ein Detail alles Anders macht, und du von Null beginnen musst, wird der Kunde sagen, ja das sein so, sei aber von Anfang an klar gewesen. Fuer ihn. Dur wirst mindestens zehn mal laenger an einem Projekt sizen, wie geplant & angeboten. Es bekommt immer Derjenige das Projekt, der den Aufwand am Meisten unterschaetzt. Wie auch schon erwaehnt .. es gibt nur eigene Produkte. Alles andere ist Quatsch, bringt nichts.
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Zitronen F. schrieb: > Reduzieren wollen & Selbstaendig werden ? > Vergiss das. Selbstaendig sein bedeutet 80 Stunden pro Woche. Das muss aber nicht dauerhaft so sein. Nach ein paar Jahren hat sich das alles eingespielt und man kann deutlich reduzieren - wenn man denn möchte. Ich habe mich damals unter anderem deswegen selbstständig gemacht: mehr Zeit für mich/Freunde/Familie und das, was mich interessiert. Wer selbstständig ist und dauerhaft mehr als 40 Stunden arbeitet (ich spreche nicht über die Anfangszeit, da lässt sich das nicht verhindern), macht mMn definitiv etwas falsch und hat mein Bedauern. Ich komme mittlerweile(!) im Schnitt auf deutlich weniger als diese 40 Stunden. > Denn es > gibt vieles das auch noch zu tun ist. Ploetzlich merkst du, dass dir > aufe ienm Gebiet etwas Wissen fehlt. Nacharbeiten. Ein Evalkit kommen > lassen und laufen lassen. .. Was aber alles nicht mehr so wichtig ist, wenn man eigene Produkte entwickelt. Nicht falsch verstehen: man bildet sich natürlich auch dann noch fort - vermutlich deutlich mehr als bei Dienstleistungen. Aber: es ist ein sehr großer Unterschied, ob man sich Wissen aneignen muss, weil der Markte/Kunde das möchte, oder ob ich das tue, weil es mich einfach unheimlich interessiert. Daher entwickeln wir auch nur noch Dinge, die uns Spaß machen. Dann werden diese Produkte schon von sich aus deutlich besser als "Muss-Produkten". > Wie auch schon erwaehnt .. es gibt nur eigene Produkte. Alles andere ist > Quatsch, bringt nichts. Ja, das sehe ich auch als das Vorgehen an, dass am ehesten erfolgsversprechend ist.
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Chris D. schrieb: > Aber: es ist ein sehr großer Unterschied, ob man sich Wissen aneignen > muss, weil der Markte/Kunde das möchte, oder ob ich das tue, weil es > mich einfach unheimlich interessiert. Das sehe ich auch so. Und es macht einen deutlichen Unterschied, ob ich vom Arbeitgeber zu einer Zwangs-Fortbildung am x.x. um x Uhr geschickt werde, oder mir das aneigne, was mich ohnehin interessiert, und zwar dann, wenn es mir gerade passt. Das fühlt sich deutlich besser an, auch wenn es evtl. sogar mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Beitrag #5507577 wurde von einem Moderator gelöscht.
Tim schrieb: > Was ist eure Einschätzung? Hab ich noch ne (Hör) Buch Empfehlung zum Thema. Bodo S. Gewinner's Gesetze oder ähnlich. Selber halt ich nicht viel von diesen Lebensberatern. Das Buch war aber eine Ausnahme und ein absoluter Gewinn.
Chris D. schrieb: > Wer selbstständig ist und dauerhaft mehr als 40 Stunden arbeitet (ich > spreche nicht über die Anfangszeit, da lässt sich das nicht verhindern), > macht mMn definitiv etwas falsch und hat mein Bedauern. Da gibt diverse Ursachen. Manche bekommen den Hals halt nicht voll. Kenne einen der fast 2 Mio. dreht (bei sehr guter Marge), mehr als genug zum Leben hat und immer noch mehr will. Andere machen sich halt kaputt weil das Geschäftsmodell nicht aufgeht. Dienstleistung hat z.B. immer das Risiko das man am Ende wieder bei null anfängt. Wer laufende (Nischen)Produkte hat ist fein raus. Einmal entwickeln x-mal verkaufen sorgt auch bei mir für entspannte Arbeitszeiten. 60-70 h waren am Anfang aber auch normal. Lag halt daran das wenig Kapital vorhanden war und alles selber gemacht werden musste.
@ X4U > Bürovorsteher schrieb: > > Äh ja, Elektronik. > Echt jetzt ;-). So was wie Industrie, Konsumer, Chemie, Polarforschung, > ist wohl nicht allzu verräterisch. Und was machst du so? Auch Elektronik?
Bürovorsteher schrieb: > Und was machst du so? Auch Elektronik? Ja, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb. Schwerpunkt Industrie und Baumaschinen früher viel Off- und Onshore.
Danke, so etwas in der Art hatte ich mir fast schon vorgestellt, aber dass du damit soooo viel Geld verdienst, hätte ich nicht gedacht! Hut ab!
Bürovorsteher schrieb: > aber dass du damit soooo viel Geld verdienst, hätte ich nicht gedacht! Verstehe ich nicht, wo habe ich das behauptet?
Kleinaufträge funktionieren am besten als Beratungsdienstleistung. Dann kann man auch entsprechende Stundensätze verlangen. Allerdings bedeutet das eine Reisetätigkeit von 30-50%, je nachdem wie sehr man sich auslasten will. Wenn man mit wenig Geld klar kommt, braucht man ja auch nicht so viele Aufträge, und damit weniger Reisetätigkeit. Dazu braucht man eine ordentliche Spezialisierung, die üblichen Verdächtigen wurden ja schon genannt. Vor allem im Bereich der Normen (funktionale Sicherheit, elektrische Sicherheit, Umwelt) ist da recht brauchbar.
Gibt doch in Bremen haufenweise Luft- und Raumfahrt inkl. der dazugehörigen Zulieferer. Ok, vielleicht braucht man bei der Raumfahrt nicht unbedingt soviel embedded-Microcontroller, aber bei Luftfahrtzulieferern, im nicht allzusicherheitskritischen Bereich, Kabinenausstattung (Gepäckfächer, Beleuchtungseinrichtungen, Klos :D) doch durchaus. Und solche Firmen hat es dort. Wobei das dort sicher eher auch inhouse gemacht wird, d.h. man sich bewerben müsste. In Oldenburg gibts auch noch ein Hörgeräte-Forschungsinstitut von dem ich weiß, da wird sicher auch embedded+dsp programmiert. Und wenn Du das provinz nennst warst Du noch nie in einem Flächenbundesland wie BaWü oder Bayern abseits der großen Städte, da gehen die Uhren nochmal ganz anders...Dagegen ist Ostfriesland Hochburg des Fortschritts.
Dachs4711 schrieb: > Dagegen ist Ostfriesland Hochburg > des Fortschritts. Genau, SIE schritten fort! Wer klar bei Verstand ist, der ist als AN schon mit 16 Jahren aus solchen "Hidden Regions" abgehauen. Was zurück blieb waren die "Verwalter"-Berufe. Beamte, Sparkassenangestellte, Lehrer und Handwerker. Dazu noch der Filz der Honoration, der nix anderes ist wie "Dimpfel vom feinsten"! Was raus kommt wenn solche "Hirne" auf Image machen kann man hier sehen: https://www.mittelbayerische.de/region/cham-nachrichten/wirbel-um-den-schoensten-arsch-der-welt-20909-art1673277.html Das beste die Umfrage zum Film in der Regional-Presse: 74 % Ich finde den Spot super - und die Aufregung ist völlig überflüssig. 26 % Habe mich geärgert. Finde sowas plump, sexistisch und überflüssig. Sagt wohl alles aus, auf was man sich in solchen "Regionen" gefaßt machen muß!
Tim schrieb: > Ist es realistisch, dass ich genügend Aufträge bekomme? Ich habe nicht > im Vertrieb gearbeitet und habe darüber bisher nur einen groben > Überblick gehabt, aber mein Bauchgefühl sagt mir: kann klappen, muss > aber nicht. Ich bin in der Zielregion geboren und werde hier wohl auch sterben. Ich kann Dir sagen: Vergiss es! Ganz klar! In den Zeiten, in denen ich ohne Angestelltenverhältnis mein Geld verdient habe, sind 98% der Aufträge NICHT aus dieser Region gekommen. Die Kunden sitzen einfach woanders. Klar, zu den Bayern oder gar zu den Badensern möchte niemand gerne, der hier verwurzelt ist. Ruhrgebiet, OWL oder Münsterland wären deutlich ergiebigere Quellen. Zweitens: Einfach einen Internet-Shop aufmachen und ohne weitere Maßnahmen hoffen, dass wer kommt, ist naiv. Funktioniert einfach nicht. Hab ich alles schon gesehen, und es hat nie wirklich funktioniert. Als Selbstständiger musst Du Marketing und Vertrieb können. Dir muss das liegen. Technisches Know-How kannst Du Dir im Zweifelsfall immer problemlos einkaufen. Vertrieb ist schwierig auszulagern, weil der Vertriebler Dich einfachst austricksen kann, ohne dass Du Dich dagegen wirksam schützen kannst. Bei mir haben das immer andere Leute für mich gemacht, die mich schon seit Jahrzehnten kannten, so wie ich eben bin. Ich kann kein Vertrieb (dafür gibts eine Diagnose), und deswegen waren das nur Lückenfüller in meinem Lebenslauf. Wie gesagt: SO wie Du Dir das vorstellst, läuft das nicht. Schon gar nicht hier. Das sind meine Erfahrungen so. Wenn Du Fragen hast: Ich bin im Forum angemeldet und damit auch erreichbar. fchk
Cha-woma M. schrieb: > Was raus kommt wenn solche "Hirne" auf Image machen kann man hier sehen: > https://www.mittelbayerische.de/region/cham-nachrichten/wirbel-um-den-schoensten-arsch-der-welt-20909-art1673277.html Und in Niedersachsen so: https://www.youtube.com/watch?v=Uv8wpKQ9u-8 fchk
Nachdem das mit der Würstchenbude nichts geworden ist würde ich es einmal mit einer Fischbude probieren. So hat NORDSEE auch angefangen.
Frank K. schrieb: > Und in Niedersachsen so: > Youtube-Video "Speed Dating auf Niedersächsisch" > > fchk Ich sag`s:"Hirne"! Ich frag mich nur wen will man damit "anlocken"!
Tim schrieb: > Webentwicklung Webentwicklung ist das Kolosseum der IT-Branche auf Speed. Kaum meisterst du eine Technologie poppt schon der nächste Trend aus dem Boden, bereit dir deine Lebensgrundlage zu entziehen und dich auf das Abstellgleis zu schieben. Wünsche dir viel Erfolg in diesem Wettrennen mit globaler Konkurrenz lange genug mithalten zu können! Soviel zum beruflichen Ausblick. Mit Blick auf gesellschaftliche Bedeutung, Selbstverwirklichung und Nachhaltigkeit: Niemand würdigt Webentwicklung "an sich". Am Ende zählt immer nur die reine Usability, die Bestellungen, der Umsatz, die Verfügbarkeit. Frontendentwickler sind moderne Plakatierer, Backendentwickler stellen die Tafeln auf.
Verflucht sei das Automobil, es lebe der Beruf des Hufschmiedes.
> Autor: Joe F. (easylife) > Datum: 08.08.2018 15:55 Quatschkopp !
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