Forum: HF, Funk und Felder Anpassung Antenne Langdrahtan 80m QRP


von Ralf Rosche (Gast)


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Hallo Funkfreunde,
ich habe mir einen kleinen 80m Fuchs auf Basis des Fox80, oder auch Fox 
oder moderner ähnlich dem Pixie aufgebaut und habe ein kleines Problem 
mit der Reichweite allerdings nur mit einer kurzen Antenne. Der Fuchs 
hat eine ordentliche Erde und wurde mit verschiedenen Langdrähten 
4,6,8,10,10,2 ausgestattet.

Die Leistung liegt bei ca 0.7W (ca 15V Vss gemessen) vor und hinter dem 
Ausgangsfilter ist es fast gleich.

An meiner angepassten endgespeisten erziele ich ordentliche Reichweiten, 
ca 2km mit dem Foxy80 Empfänger.

Ich habe schon bei vielen anderen Fuchssenderkonzepten geschaut.
Aus der Theorie weiß ich dass ein Draht ja ca 500 Ohm hat somit schlecht 
zum 50 Ohm design passt.
Ich habe schon einiges ausprobiert:
 - Seriendreko
 - so eine Art gefalteten Dipol, 2. Ende an Masse direkt oder mit 
Seriendreko
 - parallel dazu noch einen Feriitkern mit Abgriff (7,28 Windungen)
 - Serieninduktivität als eine Art Verlängerungsspule (Variabel 
70-180uH)
 - MageneticBalun UNUN 1:9, damit erreiche ich eine 50 Ohm Anpassung, 
aber auch kein gutes SWR.

SWR ist nicht alles, aber ich vermute, dass hier das Problem mit der 
kleinen Reichweite liegt ,also Fehlanpassung. Ich habe auch einen MFJ 
Tuner, mit dem geht es besser, den kann man ja nicht mit ins Feld 
nehmen. Es soll eben auch von Jugendlichen aufgebaut werden können. Die 
werfen die Antenne mehr oder weniger hoch auf einen Baum oder hängen sie 
mit einem langen Stock über einen Ast.

Was könnte ich noch probieren?
Gibt es Antennenkonzepte für 80m mit mobilen Charakter. Selbstbau muss 
möglich sein.

Gemessen habe ich das SWR mit einem SARK100 Antennetuner.

Gruss Ralf

von Gotthilv Senf (Gast)


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Ich befürchte, es gibt kaum noch jemanden, der versteht, was Du da 
schreibst...

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Hallo Ralf,
Du müsstest für jede Antenne (sie unterscheiden sich ja in der Länge) 
eine andere Serieninduktivität ermitteln und diese als Festspulen 
aufbauen. Messgerät hast Du ja!

von Günter Lenz (Gast)


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Ralf Rosche schrieb:
>Aus der Theorie weiß ich dass ein Draht ja ca 500 Ohm hat somit schlecht
>zum 50 Ohm design passt.

Das ist falsch, Strombauch und Spannungsbauch wechseln sich ab,
alle 1/4 Wellenlängen, also einmal niederohmig einmal hochohmig.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Günter Lenz schrieb:
> Das ist falsch, Strombauch und Spannungsbauch wechseln sich ab,
> alle 1/4 Wellenlängen, also einmal niederohmig einmal hochohmig.

Das ist sicher richtig, führt aber nicht zum Ziel.
Wichtig wäre zu wissen, was Ralf unter einer "guten Erde" versteht.
Ich würde hierfür ein Gegengewicht von ca Lambda/4 empfehlen. Lose auf 
dem Erdboden ausgelegt, oder besser noch horizontal gespannt, oder einen 
kürzeren Draht, ebenfalls mit einer Serieninduktivität.

: Bearbeitet durch User
von Ralf Rosche (Gast)


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Ja Wolfgang,
gute Erde, da habe ich mir schon beim Schreiben gedacht, dass es hier 
Nachfragen gibt. :-)

Serieninduktivität habe ich noch nicht drüber nachgedacht. Versuche ich.

Aufgebaut habe ich die Erde deutlich unter Lambda/4 also mit max 8m mit 
Erdspieß.

Auch mehrere 2m Stücke zentral an einen Erdspiess gelötet und verteilt.

Welche Serieninduktivität sollte ich verwenden, gleiche Formel wie für 
den Strahler?
In anderen Threads lese ich über wesentlich kleinere Induktivitäten. Um 
1uH,
da muss ich noch mal nachrechnen bin so bei 100uH gelandet.

Sollte ich den 1:9 UNUN drin lassen oder noch mal ganz anders / neu 
ansetzen?

Mit dem Balun erreiche ich schon einige Resonanzen, aber nicht da wo ich 
gerne hinmöchte.:-)

Gruss Ralf

von Ein Fuchsjaeger (Gast)


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Hallo Ralf,

ich hatte mich vor kurzem auch mit der Materie befasst.
Bei 80m ist praktisch jede Fuchsjagd-Antenne "zu kurz". Um die Anpassung 
zu verbessern, kann man mit einer Serien-Induktivitaet den hohen 
kapazitiven Blindwiderstand der Antenne kompensieren. Eventuell 
Variometer einbauen. Auf der Seite von DF1FO (Link s.u.) gibts bei der 
80m Sendergalerie ein paar Beispiele / Anregungen.

Wolfgang Wippermann (Silent Key / ehemaliger Fuchsjaeger) hat das mal 
hier vermessen.
http://www.wolfgang-wippermann.de/fjant80.htm
http://www.wolfgang-wippermann.de/fusswert.htm

Er beschreibt auch, wie das Gegengewicht auszusehen hat. Lambda/4 wird 
da definitiv nicht verwendet. In der Regel werden 1 bis 4 Gegengewichte 
auf der Erde verteilt. Erdspieße werden bei den "großen" Sendern meist 
nicht verwendet. Da spielt die Bodenfeuchtigkeit und Bodenbeschaffenheit 
eine große Rolle. Bei Foxoring (kleine Leistung) wird meist der Sender 
am Erdspieß befestigt. Da ist die Antenne aber auch sehr kurz.

Wichtig ist den Antennendraht frei auf zu haengen, nicht um den Baum 
wickeln.

Auf der Seite von DF1FO findest weitere gute Hinweise zum Sender Bau.
http://www.df1fo.de/DOC/80MidiTX.doc
http://www.df1fo.de/DOC/80mSprintTX.doc

Hier gibts auch gute Tipps und Beispiele von Anpassungen.
http://open-circuit.co.uk/wp/transmitters/80m-ant/

Viel Spaß beim Bauen und Jagen !

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Ralf.

Ralf Rosche schrieb:

> SWR ist nicht alles, aber ich vermute, dass hier das Problem mit der
> kleinen Reichweite liegt ,also Fehlanpassung.

SWR ist eigentlich nur ein Mass für die Energie, die an einer 
Stossstelle reflektiert wird, und dann ist die Idee dahinter eher die 
einer Leitung.

Aber Anpassung ist zwar wichtig, aber nicht alles. Deine Situation ist 
auch etwas anders. Fuchssender haben meistens nur sehr kurze Leitungen, 
oft überhaupt keine.

Du solltest eher den Senderausgang, die Antenne und alles dazwischen als 
schwingungsfähiges Gebilde betrachten, dass Du irgendwie auf der 
Sendefrequenz in Resonanz bringen musst.
Dabei sollte der Eingangswiderstand der Anordnung zwar zum Senderausgang 
passen, auf der anderen Seite kannst Du aber nun bei Betrachtung des 
ganzen Schwingkreises nicht mehr deutlich sagen, wo der Senderausgang 
aufhört und die Antenne anfängt.
Reaktanzen im Senderausgang können durch konjugiert komplexe Reaktanzen 
in der Anpassschaltung/Antenne kompensiert werden.....das ganze geht als 
Schwinkreis ineinander über.

Wenn Du das ganze als Schwinkreis auffasst, kannst Du, durch 
entsprechende Beschaltung immer irgendwie das Gebilde in Resonanz 
bringen. Du hast also einen Schwingkreis, der zum einen durch seine 
Eigenverluste, und zum anderen durch die abgestrahlte Energie bedämpft 
wird.

Nun sind 8m Leitung bei 80m relativ kurz, es wird wenig abgestrahlt, und 
die Energie im Schwinkreis schaukelt sich hoch (Resonanzüberhöhung) , 
bis durch die zunehmenden Verluste in den Bauteilen wieder ein 
Gleichgewicht mit der zugeführten Leistung besteht. Natürlich wird durch 
die höheren Spannungen und Ströme bei Resonanzüberhöhung auch etwas mehr 
abgestrahlt.

Um nun Deine abgestrahlte Leistung im Verhältnis zu der in den Bauteilen 
verwärmten Leistung zu maximieren, musst Du auf geringe Bauteilverluste 
und hohe Kreisgüte achten.

Je kürzer im Verhältnis zur Wellenlänge Deine Antenne ist, je weniger 
bedämpft die Abstrahlung den Schwinkreis und um so schwerer wird es den 
Schwinkreis so aufzubauen, das seine Verluste den Schwinkreis deutlich 
weniger bedämpfen als die Abstrahlung.


> Ich habe auch einen MFJ
> Tuner, mit dem geht es besser, den kann man ja nicht mit ins Feld
> nehmen.

Dein MFJ Tuner wird etwas verlustärmer aufgebaut sein.
So grob könntest Du Dich also an dessen Bauweise orientieren.

> Es soll eben auch von Jugendlichen aufgebaut werden können. Die
> werfen die Antenne mehr oder weniger hoch auf einen Baum oder hängen sie
> mit einem langen Stock über einen Ast.
> Was könnte ich noch probieren?
> Gibt es Antennenkonzepte für 80m mit mobilen Charakter. Selbstbau muss
> möglich sein.
>

Bau die Schaltung, die Du momentan hast, und die Dir bis auf die 
Reichweite  zusagt, noch einmal auf, aber mit Spulen aus deutlich 
dickerem Draht/ Anzapfungsschalter ebenso mit kräftigen Kontakten (im 
Zeifel steckbar machen mit 4mm Laborsteckern) und Kondensatoren mit 
wenig dielektrischen Verlusten (Keine Folie im Dielektrikum!) und gute 
Kontaktierungen auch der beweglichen Teile.
Insgesamt ist das ganze ein Punkt, wo man am besten ein Dipmeter zur 
Verfügung hat.

Weiter: Dickerer Draht für die Antenne und die auch länger. Warum nur 
8m? 10 oder 20m wären besser, auch wenn sie nur in Stocklänge über dem 
boden hängt.

Ralf Rosche schrieb:

> Serieninduktivität habe ich noch nicht drüber nachgedacht. Versuche ich.

Nimm dickeren Draht! 1,5mm² oder 2,5mm² sind hier kein Luxus!

> Aufgebaut habe ich die Erde deutlich unter Lambda/4 also mit max 8m mit
> Erdspieß.

Mach die Erde genauso lang wie die Antenne und lege sie in die grob 
entgegengesetzte Richtung oder grob in 90° Richtung zur Antenne auf den 
Boden oder hänge sie wie die Antenne in die Bäume.

Und lass den Erdspiess weg! ;O)


> Auch mehrere 2m Stücke zentral an einen Erdspiess gelötet und verteilt.

Mehrere speichenförmig verteilt sind auch eine gute Idee. Aber 2m Stücke 
sind auch etwas knapp.....und nimm auch hier dickeren Draht.

Und lass den Erdspiess weg! ;O)

Erdspiesse haben bei einem solchen Sender mit kleiner Leistung unter den 
Bedingungen so gut wie keine Sicherheitsrelevanz mehr. Aber Du handelst 
Dir damit Verluste ein, und im Empfangsfalle Störungen.
Wenn Du unbedingt meinst, statische Aufladungen los werden zu wollen, 
dann schliess einen Erdspiess in unmittelbarer Nähe des Sendersüber 
einen 680k 1W Widerstand an. Dann leitest Du statik ab, aber Du hast 
über die 680k so gut wie keine vagabundierende HF mehr. Im Erdboden 
würdest Du die eh im wesentlichen verwärmen.
Blitzschutz kannst du in dem Ramen auch vergessen. Deine Drähte sind zu 
dünn dafür. Auch die dicken, die ich dir empfohlen habe. ;O)

Was für stärkere Sender gut und richtig ist, ist für Deinen 
kleinleistungs- und portablen Sender kaum effizient umzusetzten. Und 
dann ist in diesem Falle ganz weglassen die bessere Alternative.


>
> Welche Serieninduktivität sollte ich verwenden, gleiche Formel wie für
> den Strahler?

Schau Dir Deinen MFJ Tuner an. Vermutlich ist da sowas drin. Länge, 
Dicke, Windungszahl kannst Du ermitteln....das gibt ein Faustmass für 
Deine selbstgebaute Spule.
Wenn Ferritkern, versuch das Material abzuschätzen.

Daraus kannst Du auch die Werte errechnen.

> In anderen Threads lese ich über wesentlich kleinere Induktivitäten. Um
> 1uH,
> da muss ich noch mal nachrechnen bin so bei 100uH gelandet.

Solange die nicht detailliert die Umgebung und die Zusammenhänge 
schildern, fehlt ja auch die Hälfte der Angaben.
Vermutlich wissen die es selber auch nicht so genau, und haben ihren 
Wert durch rumprobieren gefunden. ;O)
Ist ja oft auch ganz legitim.

>
> Sollte ich den 1:9 UNUN drin lassen oder noch mal ganz anders / neu
> ansetzen?

Das hängt davon ab, wie er aufgebaut ist. Du kannst ihn ja nicht nur zur 
Leistungsanpassung verwenden, sondern u.U. auch als Induktivität 
verschalten.

>
> Mit dem Balun erreiche ich schon einige Resonanzen, aber nicht da wo ich
> gerne hinmöchte.:-)

Das ist wieder ein ganz anderes Kapitel. Meine Mosquita neigt z.b. dazu, 
dass die Endstufe zusammen mit dem ganzen Rest irgendwo wild auf 
irgendeiner Resonanzstelle schwingt. Leider ist das aber selten die 
Sendefrequenz.
Meine Abhilfe dazu: Ich verwende eine "resistive" Messbrücke, die den 
ganzen Kram so bedämpft, dass er nicht mehr schwingt. Dann wird auf 
Sendefrequenz für Sendefrequenz abgeglichen Und zwar mit der 
gleichgerichteten Brückenspannung und als Indikator eine LED. Bei 
Resonanz habe ich dort einen Peak. Dann nehme ich die Messbrücke ganz 
aus der Anordnung heraus, damit ich die Leistung an die Antenne abgeben 
kann, statt in die Widerstände der Messbrücke.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo

Ich hätte hier als Vorschlag eine Antenne aus ca. 30m Lautsprecherkabel. 
Ich nenne sie mal NYFAZ-Dipol. Zwanzig Meter weit werden die beiden 
Adern voneinander getrennt und durch einen Knoten fixiert. Das Bild 
zeigt symbolisch, wie die Knoten angeordnet sind. Am unteren Ende wird 
der Antennenstecker oder zwei Bananenstecker montiert. Das 
Lautsprecherkabel hat als parallele Antennen-Speiseleitung eine Impedanz 
von ca. 80 Ohm.

Soll Raum und Gewicht gespart werden, funktioniert auch schon ein Kabel 
mit 2x0,5mm^2, obwohl ein dickeres Kabel sicherlich weniger Verluste 
hat. Wichtiger ist bei der Antenne eine Länge wenigsten in der Nähe der 
Resonanz.

Zusätzlich zu den Wurfleinen nimmt man einen alten Socken mit, welcher 
am Aufbauort mit Steinen gefüllt wird. Der Socken wird am offenen Ende 
mit dem Ende einer Leine verknotet. Damit läßt sich die Leine über einen 
Baum werfen und die Antenne kann nachgezogen werden.

Gruß, Bernd

(nicht zu verwechseln mit Bernd Wiebus)

von B e r n d W. (smiley46)


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Nochwas, ich hab zwei 5 cm lange Proben verschiedener Lautsprecherkabel 
in die Mikrowelle gesteckt, eines bleibt dabei kalt. Das andere wird 
heiß und ist somit für die Antennenzuführung nicht geeignet. Um 
Überschläge zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Kupfer zuvor zu 
entfernen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Bernd.

B e r n d W. schrieb:

> Nochwas, ich hab zwei 5 cm lange Proben verschiedener Lautsprecherkabel
> in die Mikrowelle gesteckt, eines bleibt dabei kalt. Das andere wird
> heiß und ist somit für die Antennenzuführung nicht geeignet.

Mikrowellenofen ist ja ein ganz anderer Frequenzbereich. Ob das für 
Kurzwelle auch gilt.....bestes Gegenbeispiel wäre Epoxyd, das für 
Kurzwelle und 2m gut zu gebrauchen ist, aber auf 70cm auch starke 
dielektrische Verluste macht.

Die üblichen PVC-Isolierungen sind übrigens unter HF Gesichtspunkten 
auch schon schlecht. Genaugenommen taugen sie eigentlich schon für 50 Hz 
nicht.
Niederspannung 230V geht noch so, aber für Mittelspannung 5-15kV nimmt 
man es wegen der dielektrischen Verluste schon ungerne als 
Isoliermaterial. In Kabelmänteln sieht die Sache aber anders aus. Dort 
legt man mehr Wert auf die mechanische und chemische Beständigkeit von 
PVC.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Erwin D. (Gast)


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Gotthilv Senf schrieb:
> Ich befürchte, es gibt kaum noch jemanden, der versteht, was Du da
> schreibst...

...und ich befürchte, daß du dich gewaltig irrst.
Schau dir mal die bisherigen Antworten an.
Sieht das so aus, als wenn es niemand versteht?

von Ralf R. (ralf_rosche)


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Hallo zusammen,
herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten, die Links und und auch 
die guten Vorschläge.

Ich habe gestern also eine Serieninduktivität probiert und dahinter 
einen Drehko gelötet. Aufgebaut so in etwa wie der 'Fuchskreis'. 
Induktivität auf Amidon Kern gewickelt (hatte 43er Material zur Hand, 
die ich sonst für Mantelwellensperre verwende) mit diversen Abgriffen 
und ein Dreko ca 500pf.

Erde habe ich gelassen, ich werde den Erdspiess noch mal testweise 
entfernen.

Das Ganze auch ohne UNUN.

Und was soll ich sagen ich habe eine passende Abstimmung gefunden, etwa 
50 Ohm Impedanz und ein akzeptables SWR! Der SWR-analyzer 'sieht' 5,6uH 
und etwa 226pf, und erwartungsgemäß eine sehr geringe Bandbreite 
(2-3khz).


Also das ist der richtige Weg.  Mir ist klar, dass die kurze Antenne 
sehr schwierig ist anzupassen, aber ich muss für den Fuchs eine 
Kompromiss eingehen. 20m oder 40m Kabel sind einfach nicht praktikabel.

Am Wochenende gehts ins Feld, mal sehen ob die Jungs Lust haben.

Ich habe noch ein Mikro Drehspulinstrument eingebaut zum Überprüfen des 
Antennenstroms. Dann kann man nach Installation der Antenne, noch etwas 
Tunen.


Gruss Ralf

von Ralf R. (ralf_rosche)


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Hallo zusammnen,
hier ein kurzes Update:

Erde ohne Erdspiess locker auf dem Boden verteilt, verschiedene Längen 
probiert => nur marginale Unterschiede. Serieninduktivität habe ich 
nicht mehr probiert.

Mit Serieninduktivität und Kondensator am Strahler hat alles super 
funktioniert, Antenne wurde bewusst nur lose über einen Ast geworfen, 
also nicht optimal, aber zu hören war der Fuchs noch sehr gut in 2km 
Entfernung! Vorher ca. 150m.

Ich habe dank der Links noch ein Antennenkonzept gefunden: EFHW von 
Steve Nichols G0KYA. Kannte ich noch gar nicht. Also an die 8m eine 
Luftspule mit ca 100 Windungen Kupferlackdraht (ca 100uH gemessen) und 
dann noch mal 2m angelötet. Den Balun habe ich weggelassen

Damit habe ich dann ein SWR deutlich unter 3 und eine 50 Ohm Impedanz 
erreicht bei gesteigerter Bandbreite. Die Antenne ließ sich so praktisch 
ganz einfach anpassen. Fast egal auf welcher Frequenz im 80m Band.

Die Reichweite hat sich nicht wesentlich gesteigert, aber ich denke sie 
ist nicht mehr so empfindlich bei schlechter Installation. also genau 
das was ich gesucht habe.

Die EFHW scheint mir ein gutes Konzept für eine portable QRP Antenne zu 
sein.
Gruss Ralf

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Ralf.

Ralf R. schrieb:

> Ich habe dank der Links noch ein Antennenkonzept gefunden: EFHW von
> Steve Nichols G0KYA. Kannte ich noch gar nicht.

Die EFHW sieht irgendwie aus wie eine J-Antenne, die seitlich liegt und 
stark verkürzt ist, und dann mit Anpassbauteilen in Resonanz gebracht 
wird.

> Die Reichweite hat sich nicht wesentlich gesteigert, aber ich denke sie
> ist nicht mehr so empfindlich bei schlechter Installation. also genau
> das was ich gesucht habe.

Deine Drähte dürften sowieso meistens irgendeine undefinierte 
Abstrahlung in der Ebene haben. Wie sieht das aus verschiedenen 
Richtungen aus, in Bezug zr Richtung, in die die Antenne gespannt ist?

Nicht nur bei der jetzigen Situation, sondern auch bei der 
ursprünglichen, mit der Du unzufrieden warst.

Probier mal, was passiert, wenn Du das Gegengewicht nicht unter der 
Antenne, sondern in genau entgegen gesetzte Richtung oder 90° weg.

> Die EFHW scheint mir ein gutes Konzept für eine portable QRP Antenne zu
> sein.

Du hast mit den gegebenen Drähten und dem Anpassnetztwerk ein Optimum 
gefunden. Für Fuchsjagd sicher ok.
Wobei ich mich in der Erinnerung nicht daran erinnern kann, ein 80m 
Fuchsjagdsender Konzept mit 50Ohm Ausgang gesehen zu haben.
Die hatten damals alle direkt hinter der Endstufe eine Matchbox mit ein 
par Quetschkondensatoren und einer Spule mit Anzapfungen zum Umstecken.
Dahinter dann der Ausgang direkt auf 4mm Buchsen.

Es wurde ja immer der Sender zusammen mit der Matchbox benutzt. Da 
konnte man auch beide direkt in ein Gehäuse stecken. Weniger zu fummeln 
bei Auf- und Abbau. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von nachtmix (Gast)


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Ralf R. schrieb:
> Antenne wurde bewusst nur lose über einen Ast geworfen,
> also nicht optimal,

Das bringt aber doch schon vermeidbare Verluste. Besonders, wenn das 
Gehölz nass ist.
Warum hast du nicht wenigstens ein Stück isolierendes Seil (z.B. 
Wäscheleine) dazwischen"geschaltet" ?

Ein gutes SWR kann man auch mit einer schlechten Antenne oder 
verlustreicher  Einspeisung erreichen. Dann heizt man mit der HF nur 
irgend etwas auf, und beim Empfang fehlt die Energie natürlich auch.
Ich habe bei der DW in Jülich ein Stück geschmolzenes Erdreich von der 
Größe eines Blumentopfs gesehen, das durch eine herabgefallene 
Speiseleitung entstanden war. Die SWR-Überwachung, die den Sender 
abgeschaltet hätte, hat das nicht bemerkt.

von Ralf R. (ralf_rosche)


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@Bernd: 50 Ohm ist tatsächlich ungewöhnlich aber es wurden ja sog. Pixie 
Transceiver umgebaut für / mit Jugendliche(n). Selbst gelötet usw.

Antenne ist sicher nicht optimal, sie ist auch nicht gespannt, 
allerhöchstens mit einer Stipprute auf Höhe gebracht. Die Jungendlichen 
sollen auch hier was lernen (Anpassung, SWR Einfluss Wetter usw. )

Das ist auf keinen Falle etwas Professionelles, sondern ein 
Jugendprojekt jetzt hier in den Ferien. Unter anderen auch Modellflug.


@nachtmix: Ja Schlaufe am Ende ist angebracht und wird mit Seil über den 
Ast gezogen, hängt also nicht direkt am Ast, hatte mich falsch 
ausgedrückt.

Ich denke die geschätzten 0,3 - 0,5W HF-Output bringen die Erde nicht 
zum Schmelzen, trotzdem hat die richtige Platzierung der Antenne 
'Lehrpontential', das ist klar.

Insgesamt ist die 80m Peilerei wohl wegen der ganzen Umstände nicht so 
gut angekommen. Besser waren die selbst gebauten 70cm Beacons mit ASK 
Modulen vom Chinaman, auch alles selbst gelötet + PIC programmiert 8mit 
einer 17cm Antenne)

Für die Empfänger (Handscanner) haben wir Moxxons und 3-Elemet Yagis
mit Massband Elementen berechnet und gebaut.

Vielleicht haben wir am Ende ein paar Jungs für das Thema interssiert. 
Das gehört allerdings in einen anderen Thread. :-)

Gruss Ralf

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