Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug US-Loetprügel mit Diode in Deutschland nutzbar?


von Horst S. (Gast)


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Hallo Foristen,

da ich die relativ hohen Temperaturen dazu nutzen wollte, eine gerissene 
(Löt-)Überlappung meiner Dachrinne neu zu verlöten und über einen 
Lötkolben (siehe Bild) verfüge, der allerdings ein Souvenier aus den USA 
ist, wollte ich mal fragen, ob es reicht, eine MUR1560 (600V, 15A) in 
eine Zuleitungsader zu schalten. Der Kolben hat eine Spannungsangabe von 
110-120V. Die Leistungsangabe kann man nicht mehr richtig entziffern. 
Der DC-Widerstand beträgt 42,5 Ω.

Datasheet: 
https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=7&LA=3&OPEN=0&INDEX=0&FILENAME=A400%252FBMONSEMICO_GRD-MUR1560_EN.pdf

Bin ich auf dem richtigen Weg?

Danke im Voraus

von (prx) A. K. (prx)


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P=U²/R. Doppelte Spannung an gleichem Widerstand = vierfache Leistung. 
Davon die Hälfte sind ...

von Andrew T. (marsufant)


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Horst S. schrieb:
> Bin ich auf dem richtigen Weg?

Leider: NEIN

DEnn wie a.k. schon richtig schreibt, würde dein Lötgerät am 230V Netz 
die vierfache Leistung aufnehmen (verglichen mit dme 11V Netz in USA), 
wenn Du es ohne Diode anschlißt.

Die Diode sorgt lediglich dafür dass nur jede zweite Halbwelle 
"durchkommt", also die halbe Zeit geheizt wird: Macht im ergebnis 
doppelte Leistung verglichen mit USA.

Der Weg zu Deinem Ziel:
Entweder Phasenanschnitt a.k.a "Dimmer" vorschalten (erzeugt Störungen 
im Stromnetz bzw. ist grenzwertig),
oder Trafo 230/115V  (ist gewichtig).

von Horst S. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Davon die Hälfte sind ...

P=230²V² / 42,5 Ω = 622,35.. W

622,4W. Passt das nicht?

von Horst S. (Gast)


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Horst S. schrieb:
> 622,4W. Passt das nicht?

 Durch 2 vergessen.
=311 Watt

von (prx) A. K. (prx)


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Und jetzt nochmal für 115V rechnen, ohne Diode.

Wobei man den Kaltwiderstand nicht allzu ernst nehmen sollte. Mit dem 
Widerstand bei Nenntemperatur wird der nicht viel zu tun haben.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Horst S. schrieb:
> P=230²V² / 42,5 Ω = 622,35.. W

Bei mir kommt da 1244,7W raus.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Und jetzt nochmal für 115V rechnen, ohne Diode.
>
> Wobei man den Kaltwiderstand nicht allzu ernst nehmen sollte. Mit dem
> Widerstand bei Nenntemperatur wird der nicht viel zu tun haben.

Kleiner Einschub:

Es kommt auf die Legierung an. Übliche Ni/Cr (80/20)-Drähte haben bei 
900°C nur das 1,15-fache des Widerstandes bei 20°C.

Selbst nachgemessen haben wir das bei Heizpatronen.

Ist also keine Wolframglühwendel ;-)

von Jim Beam (Gast)


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Quick+Dirty könnte man zusätzlich zur Diode noch 2-3 parallele 100W 
Glühlampen in Reihe schalten...

Noch quicker+dirtier:
Im Baumarkt für 25,- einen 300W Lötprügel erwerben...

von Jack (Gast)


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Wenn dir wichtig ist die Arbeit zu erledigen, egal mit welchem Werkzeug, 
dann kaufe oder leihe dir so etwas (17,45 Euro)

https://www.bauhaus.info/anwaermbrenner/rothenberger-loetlampen-set/p/22859978

Noch ein Tipp, aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass ein Brenner so 
heiß werden kann, dass damit Zinkblech weg schmilzt. Dann hast du ein 
ganz anderes Problem als nur die Lötstelle.

von oszi40 (Gast)


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Horst S. schrieb:
> =311 Watt

Also 300W-Baustrahler in Reihe oder notfalls Dimmer für die 10 Minuten?

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