Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Störungen im Kabel-TV


von c-hater (Gast)


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Ich verzeichne seit längerer Zeit zeitweilige Störungen beim 
Kabel-TV-Empfang an einer Dose. Jetzt fangen sie an, mich zu nerven.

Klar ist: sie treten nur an einer der zwei in der Wohnung vorhandenen 
Dosen auf, also ist sehr wahrscheinlich das Problem bei der 
Inhouse-"Verkabelung" zu suchen. Diese wäre aber nur mit sehr viel 
Aufwand zu reparieren, wenn es tatsächlich die Kabel wären und nicht nur 
die Dose.

Ich tippe allerdings inwischen stark auf die Verkabelung, da der 
Austausch der Dosen und auch der Endgeräte zwischen den Endpunkten 
absolut nix am Verhalten geändert hat.

Sprich: Dose und Endgerät sind unwichtig, in beliebiger Kombination 
ergibt sich am gleichen Kabelende immer das gleiche Ergebnis. Nur ein 
Kabelende ist von den Störungen betroffen, also sehr wahrscheinlich: 
Problem der Verkabelung selber.

Das Problem ist an diesem Kabelende: Bestimmte Kabelkanäle sind halt 
zeitweise gestört. Die Störungen sind aperiodisch (also sowohl die Dauer 
der Störungsphasen als auch der Pausen dazwischen) sind scheinbar 
zufällig, betragen aber mindestens einige Stunden, es geht aber für 
beides auch bis in den Bereich einiger Wochen. Die Regel sind allerdings 
Zeiten im Bereich einiger Tage. Die "Umschaltung" zwischen gestört und 
nicht gestört scheint ziemlich hart zu sein, wobei ich hier naturgemäß 
weit überwiegend nur den Übergang zwischen ungestört und gestört 
beobachtet habe...

Betroffen sind jedenfalls ausschließlich die Muxe/Transponder auf 322, 
462 und 826MHz. Nicht betroffen sind hingegen alle sonstigen verfügbaren 
Transponder zwischen 122Mhz und <862MHz.

Ich habe mir auf Basis dieser Sachverhalte mal ein kleines Programm 
geschrieben, was als wahrscheinlichste Störungsursache eine Frequenz von 
55,78MHz ausgespuckt hat. Also Wetter-Radar, Landfunk oder irgendwelcher 
militärischer Scheiß lt. Frequenznutzungstabelle.

Ist aber eigentlich auch egal, wo's herkommt, da ja schon klar war, dass 
die Inhouse-Verkabelung das eigentliche Problem sein muss.

Was ich von euch nur wissen will: passt das beobachtete Zeitverhalten 
der Störungen zu einer der möglichen Nutzungen dieser (zugegebenermaßen 
nicht übermäßig wissenschaftlich ermittelten) Störfrequenz? Mögliche 
Quellen gibt es in der Umgebung. Berufsfeuerwehr <100m, Wetterstation 
und Flughafen <5km, Militär <15km.

Weil: wenn das so wäre, würde ich einfach annehmen, dass ich richtig 
lag, und versuchen, dem Problem mit einem passiven Filter zwischen 
Kabeldose und Endgerät beizukommen, also ohne das Kabel selber anfassen 
zu müssen. Zwischen knapp 56MHz und und der ersten genutzen Frequenz von 
122MHz liegt schon einiges an Luft und zur ersten gestörten Frequenz von 
322MHz ist der Abstand noch größer. Da könnte passiv durchaus noch was 
gehen. Voraussetzung für den Erfolg wäre aber natürlich, dass ich die 
Störfrequenz tatsächlich korrekt identifiziert hätte...

von MM (Gast)


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c-hater schrieb:
> Ich tippe allerdings inwischen stark auf die Verkabelung, da der
> Austausch der Dosen und auch der Endgeräte zwischen den Endpunkten
> absolut nix am Verhalten geändert hat.

Manchmal ist es auch einfach die Steckdose an der der Fernseher hängt. 
Wenn irgendwo auf dem Weg vom Sicherungskasten zur Steckdose was locker 
ist sieht man das im Bild. Zum Ausschluss mal den Strom aus dem 
Nachbarzimmer holen.

von Joe F. (easylife)


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Ich habe hier ein 10m 0-8-15-Kabel von Buchse zum Receiver.
Je nachdem wie verschlungen ich das Kabel lege, gibts Störungen oder 
nicht.
Kurzer Rede, langer Sinn: Falls du auch ein langes Kabel nach der Buchse 
hast, probiere mal ein kürzeres.

von Michael M. (do7tla)


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Mich wundert es schon das so manche Kabelanlagen noch Störungsfrei 
funktionieren wenn man mit einen Portablen TV alle Analogen Kabel TV 
Sender fast Rauschfrei via Teleskopantenne empfangen kann.
Gleiches auch beim UKW Radioempfang das alle Kabelsender mit 
Rauschfreien Stereo und mit RDS Empfangen werden.

Zumindest bei Internet und DVB-C müssten massive Störungen auftreten.

von 2 Cent (Gast)


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c-hater schrieb:
> Ich tippe allerdings inwischen stark auf die Verkabelung, da der
> Austausch der Dosen und auch der Endgeräte zwischen den Endpunkten
> absolut nix am Verhalten geändert hat.

Pegel sehr hoch? Dann beide Dosen durch "bessere" ersetzen. Die 
Schirmung spielt manchmal seltsame Streiche.


Frage: Pegel sehr hoch, und/oder schraeger Frequenzgang: Wie testen?
c-hater schrieb:
> Bestimmte Kabelkanäle sind halt
> zeitweise gestört
Frequenz dieser? Alle Frequenzen  High, oder alle Low? Vorsicht vor 
voreiligen schluessen; nicht alle Sender werden mit gleichem Pegel 
eingespeisst.

c-hater schrieb:
> Nur ein
> Kabelende ist von den Störungen betroffen, also sehr wahrscheinlich:
> Problem der Verkabelung selber.
Mein ehem. Netzbetreiber wuerde sagen: Ja, selber schuld! Ich sehe das 
(etwas) anders, aber meine Loesung kann hier nix reissen.

c-hater schrieb:
> Betroffen sind jedenfalls ausschließlich die Muxe/Transponder auf 322,
> 462 und 826MHz. Nicht betroffen sind hingegen alle sonstigen verfügbaren
> Transponder zwischen 122Mhz und <862MHz.
Ein Einzelpegel zu hoch, oder Einzelpegel zu niedrig? Daempfungsglied 
bring billige Antworten.

c-hater schrieb:
> Ich habe mir auf Basis dieser Sachverhalte mal ein kleines Programm
> geschrieben, was als wahrscheinlichste Störungsursache eine Frequenz von
> 55,78MHz ausgespuckt hat. Also Wetter-Radar, Landfunk oder irgendwelcher
> militärischer Scheiß lt. Frequenznutzungstabelle.
K, der war gut!

c-hater schrieb:
> Weil: wenn das so wäre, würde ich einfach annehmen, dass ich richtig
> lag, und versuchen, dem Problem mit einem passiven Filter zwischen
> Kabeldose und Endgerät beizukommen, also ohne das Kabel selber anfassen
> zu müssen. Zwischen knapp 56MHz und und der ersten genutzen Frequenz von
> 122MHz liegt schon einiges an Luft und zur ersten gestörten Frequenz von
> 322MHz ist der Abstand noch größer. Da könnte passiv durchaus noch was
> gehen. Voraussetzung für den Erfolg wäre aber natürlich, dass ich die
> Störfrequenz tatsächlich korrekt identifiziert hätte...

Was passiert denn mir einem 3m Verlaengerungskabel am jeweiligen 
Endgeraet?

von techniker (Gast)


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Hallo, ich würde einfach mal einen ortsansässigen Techniker anrufen. Der 
sollte das Problem schnell finden. Er hat ein Messgerät.

Auch wenn an der Fehler an dieser Dose auftritt, dann kann daran die 
andere Dose schuld sein. Sprich Rückkopplung, durch eventuell fehlendem 
Abschlusswiderstand usw.

Es kann auch leicht sein, das das Signal zu schwach/stark ist. Der 
andere Fernseher kommt mit dem zu schwachen/starken Signal eben noch 
aus, aber der andere nicht... Alles mit einem entsprechenden Messgerät 
messbar.

lg

von Klötenbaron (Gast)


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Dein Vorhaben ist echt niedlich, aber führt nicht zum Erfolg. Du 
brauchst einen Techniker mit Meßtechnik (Viavi), der den Pegel und die 
BER- und MER-Werte kontrolliert und auch mal eine Ingress-Meesung 
durchführt.

Außerdem sind deine Angaben viel zu vage. Hast du eine Baum- oder 
Sternstruktur? Ist die erste Dose (bei Baum) eine Mehrloch-MMD und die 
zweite eine popelige, alte Zweilochdose? Hast du beim Tausch der Dose 
den Typ und/oder die Dämpfungswerte beachtet? Ist/war der Pegel etc. 
überhaupt im Sollbereich? etc. etc...

von Brieftaubenzüchter (Gast)


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c-hater schrieb:
> Bestimmte Kabelkanäle sind halt zeitweise gestört.
> Die Störungen sind aperiodisch

Zeitweise heißt, daß es noch viel Spaß beim Messen geben könnte. Da 
scheint mir tauschen von Anschlusskabeln der ERSTE Schritt zu sein, um 
nach dem Ausschlussverfahren voranzukommen. Messen kann man eine Störung 
nur dann, WENN sie auftritt. Mit Dosentausch usw. wäre ich etwas 
vorsichtiger, da ungünstige Nebenwirkungen auch das ganze Haus betreffen 
könnten! Aber mal im Haus fragen ob noch jemand Probleme hatte, könnte 
neue Erkenntnisse bringen?

von Karl B. (gustav)


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Hi,
welche Anschluss-Stecker werden verwendet? Die üblichen 75-Ohm-Dinger?
Bei meinem Fernseher ist einmal die Koax-Buchse direkt am Tunermodul 
wacklig geworden. Mach mal den Test:
Ziehe den Antennenstecker am Fernseher ab. Dann nähere Dich zentimeter- 
und millimeterweise mit dem Stecker an den Tuner.
Und? Bei mir konnte man von verrauscht bis halbwegs gutem Bild alle 
Zwischenstufen beobachten. Das waren die analogen Zeiten.
Bei Digital müsste es ab einem bestimmten Abstand plötzlich das Bild 
kachelfrei da sein.
Und Fall zwei:
Kurzschluss im Stecker: Schraube hatte sich gelöst.

Rappel mal ein wenig am Stecker.

Fall drei:
Ein "Träger" drückt Dir die "Nadel runter", wie es die CB-Funker sagten.
Sprich, eine Sendeanlage in der Nachbarschaft erzeugt einen HF-Pegel, 
der aktive Elemente, wie Verstärker etc. abregelt. Auch wenn nicht 
direkt im Empfangsbereich angesiedelt. Der Pegel macht's halt.
Kannst ja mit der Handfunke, sofern noch verfügbar ein paarmal die 
Sendetaste drücken.
Ist da was, dann kommen wir der Ursache schon etwas näher.
Wenn garnichts hilft: Bei  BNetzA mal auf die Standortlisten schauen.

ciao
gustav

von c-hater (Gast)


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Karl B. schrieb:

> Fall drei:
> Ein "Träger" drückt Dir die "Nadel runter", wie es die CB-Funker sagten.

Das schien mir in Anbetracht der ganzen Umstände der wahrscheinlichste 
Fall zu sein, eine nur zeitweise betriebene, recht starke/nahe 
Sendeanlage, welche halt in das eine Kabelsegment durch bauliche Mängel 
oder auch schlicht durch die unterschiedliche Einbaulage mehr einstreut 
als in das andere. Darauf zielte meine Frage ab: zu ermitteln, ob so ein 
Sender für die vermutete Störfrequenz und das ermittelte zeitliche 
Störbild möglich oder vielleicht sogar wahrscheinlich ist.

Mein kleines Progrämmchen geht auch von genau diesem Szenario aus. 
Klappert halt die ungeradzahligen Harmonischen der angenommenen 
Störfrequenz ab und bewertet den Abstand von der Bandmitte der 
Nutzkanäle positiv oder negativ, je nachdem ob diese gestört sind oder 
nicht. Klar, die Analyse muss notwendigerweise mehrdeutig sein und die 
Treffgenauigkeit dürfte bei insgesamt nur 22 "Messpunkten" im 
8MHz-Raster auch nicht gerade der Hammer sein.

Ich werde jedenfalls einfach mal so einen Tiefpass bauen und dann 
schauen, was rauskommt. Auf jeden Fall immer noch weitaus weniger 
aufwendig, als die Verkabelung zu erneuern. Jedenfalls, wenn er dann 
auch tatsächlich hilft...

von 2 Cent (Gast)


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c-hater schrieb:
> Karl B. schrieb:
>
>> Fall drei:
>> Ein "Träger" drückt Dir die "Nadel runter", wie es die CB-Funker sagten.
>
> Das schien mir in Anbetracht der ganzen Umstände der wahrscheinlichste
> Fall zu sein, eine nur zeitweise betriebene, recht starke/nahe
> Sendeanlage

Jaaaaaaa. Hmmmmmm. Idee, nochmal zum Thema Schirmung: koennte auch 
Mantelstrom (ueber FS-interne Netzfilter oder Erdschleifen) sein.

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