Ich finde diese Kamera von Preis/Leistung ganz interessant, leider schweigt sich die Bedienungsanleitung über Objekt-Abstände aus, in einer Tabelle wird mal 0.5m Objektabstand erwähnt... Hat jemand diese Kamera schon mal für Elektronik IR Aufgaben benutzt? Kann man damit IR Fotos von Platinen machen? Sind die Bilder im Nahbereich noch so scharf so dass man SMD Bauteile erkennen kann? https://www.bosch-professional.com/static/specials/mt/gb/en/gtc-400c.html
Wenn die Kamera einen Messbereich bis 400°C hat, könnte es sein, daß die für Elektronik relevanten Unterschiede nicht fein genug aufgelöst werden können. Die "Webseite" ist eine Zumutung.
Rufus Τ. F. schrieb: > Wenn die Kamera einen Messbereich bis 400°C hat, könnte es sein, daß die > für Elektronik relevanten Unterschiede nicht fein genug aufgelöst werden > können. laut Website liegt die thermal sensitivity bei <50mK Christian K schrieb: > Kann man damit IR Fotos von Platinen machen? Sind die Bilder im > Nahbereich noch so scharf so dass man SMD Bauteile erkennen kann? Die Auflösung liegt bei 160x120 Pixel. Der Sensor wird somit weit aus das "schlechteste" Glied in der Kette sein und Objektive, etc. können vernachlässigt werden. Mach ein paar Fotos mit deinem Smartphone von der Platine, so wie du es dir mit der IR Kamera vorstellst, dann nimmst du z.B. Gimp und rechnest die Auflösung auf 160x120 Pixel herunter. Ungefähr so (in Wirklichkeit noch etwas schlechter) wird dein IR Bild aussehen. Genügt sicherlich um den heißesten 0603 Widerstand zu finden und mehr macht man ja eh nicht mit einer IR Kamera oder?
Rufus Τ. F. schrieb: > Wenn die Kamera einen Messbereich bis 400°C hat, könnte es sein, daß die > für Elektronik relevanten Unterschiede nicht fein genug aufgelöst werden > können. > Um mal das Handbuch zu zitieren: "Auf der rechten Seite des Displays wird Ihnen eine Skala angezeigt. Die Werte am oberen und unteren Ende orientieren sich an der im Wärmebild erfassten Maximal- bzw. Minimaltemperatur. Die Zuteilung einer Farbe zu einem Temperaturwert im Bild erfolgt gleichmäßig verteilt (linear)." Sollte also egal sind das das Ding bei bedarf auch Differenzen von bis zu 400° darstellen könnte > Die "Webseite" ist eine Zumutung. Zustimmung!
Ich habe mir eine Flir One zugelegt Diese findet rege Verwendung bei Analyse von Platinen. Man kann nah genug ran, dass man trotz der "geringen" Auflösung warm werdende Traces erkennen kann. SMD-Bauteile sind da kein Problem. Auch die Geschwindigkeit ist sehr gut. Letzt hatte ich einen Fall wo sich beim Ausschalten ein Kondensator kurzschlussartig entladen hat, das konnte man super erkennen. Gleiche Sensor-Auflösung wie das Bosch-Teil, kostet die hälfte. Das Vorgängermodell (nicht-Pro, welches ich besitze) noch günstiger. Braucht man halt ein Smartphone dazu. Die Android-Software von Flir is Mist, ich benutze Thermal Camera+. Eventuell komme ich demnächst mal dazu, Photos zu machen.
Ich habe eine von Testo. Die hat eine bessere Auflösung, aber weniger Funktionen, z. B. kein WiFi, keine Video-Kamera. Auch Fixfokus. Ich glaube, die sind im Wesentlichen für Aufnahmen von Gebäuden, bestenfalls Maschinen gedacht, nicht für Elektronik und SMD. Nichtsdestotrotz: Mit der kann ich auf ca. 20 cm an das Objekt heran, bis die Details wieder unschärfer werden. Das reicht, um SO-Pads einzeln zu erkennen, einen heißen 0805 oder SOT23 erst recht, aber dafür, dass damit eine halbwegs genaue Temperaturbestimmung bei so kleinen Objekten möglich ist, würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen...
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Ich setzte dafür eine Flir T1030SC ein. Bei Bedarf kommt noch ein 0,05mm Closeup Objektiv zum Einsatz. Auswertesoftware ist extrem wichtig, wenn nicht nur eine Momentaufnahme erfolgen soll. Bei mir hat sich die Flir Researcher IR MAX 4 bewehrt. Außerdem ein muss sind radiometrische Videos
Das Problem ist nicht (nur) die geringe Auflösung, sondern (auch) der Fokusbereich, welcher >0,3m beträgt. Dadurch kann es bei kleinen SMD Bauteilen schon mal etwas undeutlich werden. Zur exakten Temperaturmessung eignet sich eine Wärmebildkamera genauso schlecht wie ein Oszi zur genauen Spannungsmessung, nämlich gar nicht (unbekannter Emissionskoeffizient, Spiegelung an Metallen/Lötzinn, etc..)
Chris, Die Thermografie ist das geeignetste Verfahren um eine thermische Bewertung durchzuführen. Es Gibt Verfahren, um die Störeinflüsse zu minimieren / eliminieren. Außerdem muss auch das geeignete Sysem verwendet werden und der Anwender muss wissen was er macht. Teilweise habe ich den Eindruck, dass manche Personen nur etwas schreiben um hier irgendetwas zu schreiben.
Frank D. schrieb: > Die Thermografie ist das geeignetste Verfahren um eine thermische > Bewertung durchzuführen. > Es Gibt Verfahren, um die Störeinflüsse zu minimieren / eliminieren. > Außerdem muss auch das geeignete Sysem verwendet werden und der Anwender > muss wissen was er macht. Das ist korrekt, ich unterstelle der günstigen Bosch Kamera aber mal, dass sie überhaupt diese Möglichkeiten in vollem Umfang bietet. Ich begründe das mit dem angedachten Anwendungsgebiet, doch eher "gröbere" Dinge zu untersuchen (Wärmedämmung am Haus, Schaltschränke etc.). Kein Energieberater/Elektriker wird dabei auf den korrekten Emissionskoeffizient von Fassade/Kunststoff von Schaltschrankkomponenten achten. Daher auch meine Einschätzung, dass es mit dem im Datenblatt angegebenen Fokus von >0,3 m etwas ungenau werden kann, wenn es um kleine SMD Bauteile (0402, 0608) geht. Dediziert für solche Anwendungen wäre die FLIR ETS320. Teurer, aber auch mit gutem Macro (https://www.flir.de/products/ets320/). Die FLIR TG165 hingegen geht gerade so. Wenn man bei dieser im Fokusbereich ist, ist die Auflösung gerade noch ausreichend um lokale Erwärmungen zu erkennen
snow schrieb: > Man kann nah genug ran, dass man trotz der "geringen" Auflösung warm > werdende Traces erkennen kann. was macht eine IR Cam, wenn man eine Linse davor hält? So wie wenn man beim Schmierfon eine kleine Linse davor klemmt, wenn man einen auf Makro machen will kommt da dann nur noch ein Temperaturbild der "vorgeschalteten" Linse?
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IR geht nicht durch Glas, brauchst schon eine Siliziumlinse oder Galium.
Da Linsen aus einkristallinem Germanium und Silizium für den kommerziellen Bereich zu teuer sind, werden für die Thermografie heute meist Linsen aus Chalkogenid-Gläsern eingesetzt. Das sind Gläser aus Mischungen von Germanium, Arsen, Selen, Antimon... z.B Schott IRG 26, das aus 40% Arsen und 60% Selen besteht. Für grössere Öffnungen im Consumerbereich werden auch Fresnell-Linsen aus Polyethylen verwendet.
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Schau mal hier nach: https://www.thermodetektor.de/weitere-anwendungsfaelle-und-mit-der-bosch-gtc-400-c-waermebildkamera-aufgenommene-fotos/ Da hat es etliche Beispiele, die mit dem GTC 400 C aufgenommen wurden, allerdings keine aus dem Elektronikbereich. Aber man sieht gut, dass die Auflösung des IR-Bilds nur halb so gross ist wie die des optischen Bildes.
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