Hallo zusammen, ich möchte euch hier ein Projekt von mir vorstellen: meinen LED-Zahnputzspiegel. Dabei handelt es sich um einen Spiegel im Bad, mit dem ich ein strukturiertes Zähneputzen erreichen möchte. Dazu hinterleuchte ich den Spiegel mit einzeln ansteuerbaren RGB-LEDs (LED-Streifen). Die Ansteuerung erfolgt so, dass ich mit den LEDs verschiedene Zahnputzbereiche anzeige und ein Lauflicht laufen lasse, während der jeweilige Bereich geputzt werden soll. In Summe kommt man dann auf 3 Minuten Zähneputzen. Die drei Minuten kommen einem dabei kürzer vor als wenn man einfach so 3 Minuten Zähne putzen soll. Die Zähne unterteile ich in 12 Zahnputzbereiche, die nacheinander geputzt werden sollen (siehe Grafik). Blaue Anzeige steht dabei für Außenseite der Zähne, rote Anzeige für Innenseite der Zähne. Ist hier vielleicht etwas langwierig, das zu erklären, hab mich parallel an einer Wordpress-Webseite versucht und es dort beschrieben: [[https://khdled.wordpress.com/]]. Um den Ablauf zu zeigen, hab ich ein paar Videos auf Youtube hochgeladen. Die sagen mehr als viele Worte: [[https://www.youtube.com/watch?v=oo1YoHh0FWk&t=63s]] [[https://www.youtube.com/watch?v=7I9DBGgYyDc&t=109s]] [[https://www.youtube.com/watch?v=DXfAAvB0jd4]] Die Elektronik besteht im Wesentlichen aus: - Stellaris-Launchpad von TI (ARM Cortex M4) - ein Lichtsensor - ein Taster - ein RGB-LED Streifen mit einzeln ansteuerbaren LEDs - Schaltung zur Netzspannungs-Nulldurchgangserkennung - Dimmer-Schaltung für die neben dem Spiegel vorhandenen LED-Spiegelleuchten - zwei kleine in Reihe geschaltete 5V/2A-Handy-USB-Steckernetzteile (5 V für die Versorgung der Elektronik, 10V für die Versorgung des LED-Streifens.) Eingeschaltet wird das ganze über den Lichtschalter außen vor dem Bad. Die LED-Spiegelleuchten werden dabei nicht mehr direkt von diesem Schalter eingeschaltet, sondern auch über meine Steuerung. Damit die Spiegelleuchten nicht unnötig angehen, wenn es sowieso taghell ist, verwende ich den Lichtsensor und schalte die Leuchten nur ein, wenn ein Licht-Schwellwert unterschritten wird. Die Spiegel-Hinterleuchtung wird dagegen in jedem Fall eingeschaltet, denn die soll ja beim Zähneputzen genutzt werden. Beim Einschalten läuft erstmal ein „Sonnenaufgang“ ab. Farblich muss ich das noch etwas optimieren. Danach ist der Spiegel oben leicht bläulich (Himmel), unten leicht grünlich (grüne Natur) und seitlich farblos hinterleuchtet, mit fließendem Übergang. Das ist dann die normale Spiegel-Hinterleuchtung, solange man nicht den Zahnputzmodus aktiviert. Die Bedienung erfolgt mit einem Taster, den ich im Halter der Spiegelleuchte eingebaut habe. Mit dem Taster kann die Dimmung der beiden Spiegelleuchten verändert werden und es kann die Zahnputzanzeige der Spiegel-Hinterleuchtung aktiviert werden. Mit dem Taster können dabei verschiedene Zahnputz-Anzeigemodi ausgewählt werden. Eine Betätigung des Tasters wird am linken Spiegelrand in der Nähe des Tasters durch Ansteuerung der dortigen LEDs der Spiegel-Hinterleuchung angezeigt. Bei der Bedienung mit nur einem Taster unterscheide ich zwischen Shortpress und Longpress. z.B.: - 1x Shortpress = Dimmrichtung der seitlichen Spiegelleuchten ändern - längere Tasterbetätigung = manuelle Dimmung der seitlichen Spiegelleuchten ändern, solange die Taste betätigt ist. Erreicht man dabei den Zustand Voll-Ein oder Ganz-Aus, wird die Dimmrichtung für die nächste Tastenbetätigung automatisch geändert, es kann dann ja nur in eine Richtung gehen - 2x Shortpress = Auswahl des Zahnputzmodes aktivieren;… Ob diese Bedienung so bleibt, weiß ich noch nicht. Mal sehen, wie oft wir die manuelle Dimmung überhaupt benutzen. Die Dimmung habe ich nämlich eigentlich realisiert, um bei aktivierter Zahnputzanzeige die seitlichen Spiegelleuchten automatisch runter zu dimmen. Die seitlichen Spiegelleuchten sind sonst nämlich so hell, dass sie die Zahnputzanzeige seitlich am Spiegel überstrahlen. Also musste eine automatische Dimmung her. Wie ein Zahnputzmode abläuft, sieht man am besten im Video. Die Videos sind allerdings noch ohne die automatische Dimmung aufgenommen, die hatte ich da noch nicht realisiert. Grundsätzlich basieren die verschiedenen Zahnputzanzeigen auf: - Anzeige des Zahnputzbereichs, der gerade geputzt werden soll - Lauflicht innerhalb des angezeigten Zahnputzbereichs hin und herlaufend oder Lauflicht außerhalb des angezeigten Zahnputzbereichs um den Spiegel herum laufend - mit oder ohne Farbwechsel bei Lauflicht außerhalb des Zahnputzbereichs - mit oder ohne Richtungswechsel des Lauflichts bei Umschaltung auf den nächsten Zahnputzbereich - verschiedene Abschlussanimationen (am Ende einfach nur aufhören kam nicht gut an, da musste ein Abschluss-Gimmik her) Die ARM Cortex M4 CPU mit 80 MHz ist für diese Anwendung weit überdimensioniert. Ich hatte das Stellaris-Entwicklungsboard halt noch rumliegen, das gab es mal zum Einführungspreis für 5$. TI hat die Bezeichnung des Entwicklungsboards in der Zwischenzeit geändert, jetzt heißt es TIVA-C-Launchpad [[http://www.ti.com/tool/EK-TM4C123GXL]], kostet nun ca. 14€. Mit der TI-Entwicklungsumgebung Code-Composer-Studio und den Debug-Möglichkeiten bin ich gut zurecht gekommen. Zur Software: Die Funktionen laufen überwiegend im 10ms Takt. Also Taster abfragen, Dimmsollwert für seitliche Spiegellampen berechnen (Timer-Ladewerte für Phasenabschnitt), Zahnputzablauf steuern, RGB-Sollwerte für die RGB-LEDs der Spiegel-Hinterleuchtung berechnen, usw. Die serielle Ausgabe der Sollwerte an den LED-Streifen erfolgt mittels DMA-Datentransfer. Die Dimmung der seitlichen Spiegelleuchten erfolgt per interruptgesteuertem Phasenabschnitt. Den Lichtsensor hatte ich anfangs mit dem 10ms-Takt eingelesen. Dabei zeigte sich aber eine Schwebung auf dem Messwert, wenn Licht eingeschaltet ist. Das liegt daran, dass der 10ms-Takt nicht mit der Netzfrequenz synchronisiert ist. Ich lese den Lichtsensor darum nun mit dem Nulldurchgangs-Interrupt ein, also synchronisiert zum Netz. Damit ist der Schwebungseffekt weg. Im Prinzip muss ich den Lichtsensor sowieso nur beim Einschalten einlesen, um zu entscheiden, ob die Spiegellampen eingeschaltet werden sollen oder nicht. Ich hatte mir aber gedacht, dass ich den Sensor auch noch für die Bedienung verwenden könnte, zusätzlich zum Taster. Nach dem Motto, Finger auf den Sensor = großer negativer Lichtgradient = „Lichttaster“ EIN, Finger wieder wegnehmen = großer positiver Lichtgradient = „Lichttaster“ AUS. Hat aber nicht sauber funktioniert, speziell bei wenig Licht im Raum. Also nutze ich den Lichtsensor nicht für die manuelle Bedienung.
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Verschoben durch User
Schöne Idee. Endlich mal wieder was Kreatives und nicht die 1000. Variante von ner Wordclock. Lob!
Karlheinz D. schrieb: > ich möchte euch hier ein Projekt von mir vorstellen: meinen > LED-Zahnputzspiegel. Um ein Projekt im Sinne dieses Forums zu sein, fehlt hier wesentliches: - Software - Schaltplan
Zahnputzspiegel: Dieses Projekt wird die Menschheit vor dem Untergang retten. Der Dank aller Nationen wird dir gewiss sein.
Brügel schrieb: > Zahnputzspiegel: Dieses Projekt wird die Menschheit vor dem Untergang > retten. ...dein Kommentar ebenso
Kommt für mich zu spät! Ich kann meine Zähne auch ohne Spiegel sehen wenn ich sie putze;-)
Viel Erfolg damit! Ich ziehe meist einfach die Sonicare überall drüber und fertig.
ok, war mir nicht so bewusst. Mein Code ist leider nicht sehr professionell geschrieben. Was den Schaltplan angeht: der ist sehr einfach. Aber wie sieht es denn aus, wenn der Schaltplan einen Dimmer für 230V-Netzspannung enthält? Wer sich mit den Gefahren solcher Spannungen nicht auskennt und ggf. unbedarft mit dem Oszi an seinem Nachbau misst, riskiert sein Leben. Dafür möchte ich nicht verantwortlich sein. Darum hier erstmal Dimmer ausgegraut.
Max M. schrieb: > Kommt für mich zu spät! > Ich kann meine Zähne auch ohne Spiegel sehen wenn ich sie putze;-) Wenn du deine Zähne nicht genug geputzt hast mußt du bald Prothesen putzen.
Das ist das übliche Geschwätz der Zahnputzindustrie. Man soll nicht liederlich mit den Zähnen umgehen, aber auch nicht übertreiben. Ein Kollege hatte mit 35 Jahren schon üble Probleme. Andere haben mit 70 zwar kein Promigebiss, aber noch die richtigen Zähne. Was will man mit so einen Spiegel überhaupt sehen? Ich kenne solch einen neumodischen 10X Rasierspiegel/Faltenspiegel. Die LED-Beleuchtung blendet und das Gesicht erscheint in einem Licht was jenseits meiner Vorstellung war.
also mit der Zahnputzindustrie hab ich nichts am Hut. Dies ist mein Versuch, die Kinder zum gründlichen Zähneputzen zu bewegen. Und ich kann sagen: sie tun's.
Karlheinz D. schrieb: > Dies ist mein Versuch, die Kinder zum gründlichen Zähneputzen zu bewegen. Den Bildern nach ist das Projekt gut gelungen. michael_ schrieb: > Was will man mit so einen Spiegel überhaupt sehen? Was wäre Mikrocontroller.net, wenn nicht direkt alles negativ zerrissen würde?
Thomas R. schrieb: > Max M. schrieb: >> Kommt für mich zu spät! >> Ich kann meine Zähne auch ohne Spiegel sehen wenn ich sie putze;-) > > Wenn du deine Zähne nicht genug geputzt hast mußt du bald Prothesen > putzen. köstlich, er schnallts nicht. wo wird das enden, mit der Jugend von heute?
Karlheinz, sehr schön. Dein Lauflicht gefällt mir sehr. Melde undedingt Gebrauchsmusterschutz an. Das ist nicht teuer.
3 Min. Zähneputzen, danach 2Min. Spiegel putzen ist mir echt zuviel. Das geht auch schneller.
Der Schaltplan erinnert mich irgendwie an die von meinem Auto. Viereckige Kästchen mit Verbindungen. :-)
Schönes Projekt. Und wenns hilft die Kids zu motivieren, warum nicht :-) An der Beschreibung kannst du noch arbeiten.
Wenn es Zahnbürsten mit BT gäbe,sollte das möglich sein. Alternativ evtl. Erkennung des typischen Geräusches von elektr. Zahnbürsten?
Karlheinz D. schrieb: > Mein Code ist leider nicht sehr professionell geschrieben. Das ist mir egal... Wohin muss ich wieviel überweisen, für einen Komplettspiel
Karlheinz D. schrieb: > also mit der Zahnputzindustrie hab ich nichts am Hut. Dies ist mein > Versuch, die Kinder zum gründlichen Zähneputzen zu bewegen. Und ich kann > sagen: sie tun's. Saubere Sache!!! Und wenn ich sehe welch sinnlos teurer Mist (zb Smartphonehalter, Tuerstopper, Akkukreissaege usw) auf den Grabbeltischen der Discounter zu finden ist: F. F. schrieb: > Karlheinz, sehr schön. Dein Lauflicht gefällt mir sehr. > Melde undedingt Gebrauchsmusterschutz an. > Das ist nicht teuer. Gute Geschaeftsidee, eine Produktion koennte sich fuer Karlheinz und anderer Leute Kinder wirklich lohnen. Win+Win. Der erste Kunde wartet schon: Achim S. schrieb: > Das ist mir egal... Wohin muss ich wieviel überweisen, für einen > Komplettspiel
Karlheinz D. schrieb: > Das werte ich jetzt mal als nicht ernst gemeinte Frage. Du verkennst die Qualitaeten deiner Idee Nur meine Meinung.
Oh, ernstgemeint wenn Du magst. Ich habe auch Kinder, und die Sanduhr kommt selbst mir zu lang vor.
Das ist eine interessante Alternative zum Philips hue Badspiegel! Jetzt noch eine Spiegelheizung gegen Beschlag dazu und verschiedene Beleuchtungsmodi für Schminken, Rasieren usw. Wenn man den runden IKEA Spiegel nimmt kann man im Leerlauf auch noch eine Uhr darstellen. Tolles Projekt! Kompliment!
Achim S. schrieb: > Oh, ernstgemeint wenn Du magst. Ich habe auch Kinder, und die Sanduhr > kommt selbst mir zu lang vor. Und es wäre dir völlig egal, ob der Spiegel überhaupt zu deinem Bad passt? Normalerweise hat man ja so seine Vorstellung von Form und Größe eines Spiegels.
Karlheinz D. schrieb: > falls du die Software meinst: nein, da muss ich passen. Schade! Darf ich fragen wieso? Klar kann man das selber programmieren, aber warum immer wieder die gleiche Arbeit tun die schon ein anderer getan hat.
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Karlheinz D. schrieb: > Mein Code ist leider nicht sehr professionell geschrieben. Ich lese das in etwa so heraus, dass er seinen code selbst nicht als sonderlich vorzeigbar interpretiert. Aber solange die Funktion gegeben ist, wäre mir das egal. Anderseits, wenn Du hier Deinen code postest, können dir sicher genügend Leute zeigen, wie man ihn verbessert, dann hast Du auch noch etwas gelernt ;) Anderseits, die LED-strips werden i.d.R. mit SPI angesteuert, die portwackler dürfte jeder noch selbst hin bekommen. Das eigentlich Interessante an diesem Projekt ist die Idee, und die finde ich wirklich klasse! Mal erfrischend neu und eine echt super Bastellei - Die Idee ist echt genial! ;)
wenn er hier schon einige Zeit mitliest wird er sich hüten seinen "unprofessionellen" Code öffentlich zur Schau zu stellen. Auf einen gut gemeinten Kommentar kommen i.A. gleich zehn gehässige (die auch den gut gemeinten zerreissen). Und ist das ganze Projekt ev. auch noch in Arduino implementiert, muss man sich ganz warm anziehen ...
Karlheinz D. schrieb: > also mit der Zahnputzindustrie hab ich nichts am Hut. Dies ist mein > Versuch, die Kinder zum gründlichen Zähneputzen zu bewegen. Und ich kann > sagen: sie tun's. Gib ihnen eine elektrische Zahnbürste - die signalisiert die Zeit, wie lange man einen Quadranten putzen soll und macht es sowieso besser, als die Handbürste. Wenn sie dann mal eine Handbürste benutzen, haben sie das Timing intuitiv drin…
Uhu U. schrieb: > Gib ihnen eine elektrische Zahnbürste - die signalisiert die Zeit, wie > lange man einen Quadranten putzen soll und macht es sowieso besser, als > die Handbürste. Richtig. Und natürlich kannst du heute eine elektrische Kinderzahnbürste kaufen, die nicht nur jede Minute Musik spielt um den Quadrantenwechsel anzuzeigen, sondern auch per BT via App auf dem Tablett das putzen zu einem interaktiven Spiel macht. Wir leben schon in interessanten Zeiten... > Ich lese das in etwa so heraus, dass er seinen code selbst nicht als > sonderlich vorzeigbar interpretiert. > Aber solange die Funktion gegeben ist, wäre mir das egal. Es gibt keine Ausrede für schlechten Code.
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Bearbeitet durch User
Uhu U. schrieb: > Gib ihnen eine elektrische Zahnbürste Gerade für Kinder lohnt sich eine elektrische Bürste, da sie motorisch noch recht ungelenk sind. Der Putzerfolg ist erheblich besser (weniger Schmerzen, weniger Zähne verlieren). Das wird Dir jeder Zahnarzt bestätigen.
Genau. Und blos keine Schuhe mit Schnürsenkel sondern Klettverschluss, und Hosen mit Druckknöpfen anstatt Knöpfe und Jacken mit Magnetverschluss statt Reissverschluss. Geht viel leichter zu und sie müssen diese ganzen unnötigen Sachen wie Fingerfertigkeit nicht mehr lernen. Walta
Cool wäre wenn nach erreichen der nötigen Zeit das Feld ein Bild zeigt, oder ein Teil eines Bildes. So könnte man gleich am morgen ne (zweite) Frau ausziehen :)
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