Hallo, wir wollen eine(!) Pick and Place Maschine anschaffen und benötigen hierzu auch eine Druckluftversorgung von ca 6-9 m3 pro Stunde - so zumindest die Datenblätter. Da wir keinen eigenen Kompressorraum haben), wollten wir einen Silent-Kompressor wie diesen hier anschaffen. https://www.implotex.de/silent-air-compressor/1500w-2hp-silent-air-kompressor-druckluftkompressor-implotex/a-666/ Die Bestückungsanlage Anlage würde aktuell voraussichtlich jeden Tag etwa 1h laufen. Allerdings kommen jetzt eine Menge Fragen zur Luftqualität auf, von Ölfreiheit, Staubfreiheit und insbsondere Trockenheit. Vielleicht kann mir jemand noch ein paar Hinweise geben, was für diese Anwendung in Bezug auf Druckluft wirklich wichtig ist, und worauf man achten muss. Was verwendet Ihr bei Euren Anlagen ?
Für Wasser-/Ölfreiheit ne Wartungseinheit hinter dem Kompressor anschließen. Standardteil.Für Kompressoren würde ich bei den üblichen Verdächtigen, wie Kaeser, Renner, Boge etc. fragen.
Genau das würde ich auch empfehlen. Die ölfreien Kompressoren sind viel zu laut - mein geölter mit nachgeschaltetem Filter (ist unbedingt erforderlich!) bringt es auf 42 dB, das ist erträglich, zumal das Teil nicht ständig durchläuft.
Bürovorsteher schrieb: > mein geölter mit nachgeschaltetem Filter (ist unbedingt > erforderlich!) Nicht wenn Du nen Schlagschrauber dran hast...da musst Du sogar noch zusätzlich ölen ;)
Wir reden hier aber von Bestückungsautomaten und nicht von irgendwelchen Grobmotorikerwerkzeugen! Es wäre noch zu sagen, dass sich das mit Abstand meiste Öl im nachgeschalteten Ölfilter sammelt und nicht etwa in der am Kompressor festangebauten Wartungseinheit.
Jepp, ganz wie der Bürovorsteher es schrieb: auf jeden Fall mit nachgeschaltetem, guten(!) Ölfilter. Was mich erstaunt ist die doch recht hohe Menge an Druckluft, die offenbar nötig ist. Gibt es dafür noch keine vernünftigen Aktuatoren? Oder benötigt man das für die Vakuumerzeugung? Oder sagt der Hesteller einfach: "Wir verlagern die Kosten auf den Nutzer - Hauptsache unser Maschinchen ist preiswert"?
Lohnt sich der Kauf eines Silent-Kompressors überhaupt? Die Pneumatik selber ist ja auch nicht gerade silent. Die für ein größeres Luftvolumen nötigen Kompressoren sind relativ teuer. Gefühlt 5-10-mal so teuer wie ein 08/15 Kompressor.
Wenn Billigheimer Vakuum erzeugen sollen, wird oft ein, nach dem Venturidüsen-Prinzip arbeitendes, System verwendet. Das kann sehr laut werden und braucht Prinzip bedingt viel Luft.
Wolfram L. schrieb: > Druckluftversorgung von ca 6-9 m3 pro Stunde - so zumindest die > Datenblätter. Wir haben eine Maschine die braucht 600 L pro min
> Was mich erstaunt ist die doch recht hohe Menge an Druckluft, die > offenbar nötig ist. Das macht mich auch stutzig, ich weiß aber nicht, was das für eine Maschine ist. Meine M70 mit effektiv ca. 1200 cph braucht da wesentlich weniger, obwohl die Vakuumerzeugung auch über einen Vakuumejektor ("Billigheimer" usw) läuft. Bei mir läuft der Kompressor (Bambi BB50D, Kessel 50 l) aller 12 min für 2 min. > Lohnt sich der Kauf eines Silent-Kompressors überhaupt? Wenn du täglich damit arbeiten willst/musst, auf jeden Fall. 1000 EUR Preisunterschied jucken doch in einer funktionierenden Firma überhaupt nicht, zumal das Gerät eine lange Einsatzdauer hat.
Wolfram L. schrieb: > Druckluftversorgung von ca 6-9 m3 pro Stunde Das sind 2,5l/min...das ist NIX....
tnzs schrieb: > Wolfram L. schrieb: >> Druckluftversorgung von ca 6-9 m3 pro Stunde > > Das sind 2,5l/min...das ist NIX.... Rechne nochmal genauer nach ;-)
> Wir haben eine Maschine die braucht 600 L pro min
Zum Bauen von Luftschlössern?
Chris D. schrieb: > Das sind 2,5l/min...das ist NIX.... > > Rechne nochmal genauer nach ;-) Chris D. schrieb: > Rechne nochmal genauer nach ;-) Sorry, 2,5 l/s bzw. 150 l/min
Da der Pegel von 48 dB aus dem Datenblatt ja ein arbeitsplatzbezogener Pegel ohne jede Aussagekraft ist, haben wir aus Spaß vor ein paar Wochen einen Implotex-Ölfrei-Kompressor (das 480-Watt-Modell) vermessen (Kontrollmessung Genauigkeitsklasse 3). Ergebnis waren LpfA = 70 dB. Sprich: Das Gerät ist wirklich leise, und für eine P&P-Anlage wird jeder einzelne Druckluft-Aktuator lauter als der Kompressor sein. Zur Anwendung: Der Kompressor ist hier an einer Minimalmengenschmierung in Betrieb, d.h. es wird kein Wasserabscheider benötigt und die Einschaltdauer liegt grob bei 40%. Bislang haben wir für diesen Anwendungsfall noch keine ernsthaften Nachteile gegenüber einem "richtigen" ölgefüllten Kompressor feststellen können.
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Bürovorsteher schrieb: > Wir haben eine Maschine die braucht 600 L pro min > > Zum Bauen von Luftschlössern? Blöd und stolz drauf?
> Vielleicht kann mir jemand noch ein paar Hinweise geben, was für diese > Anwendung in Bezug auf Druckluft wirklich wichtig ist, und worauf man > achten muss. Jetzt noch mal ganz von vorne: ihr kauft eine teure und große Maschine, da liegt es doch nahe, dass euch der Hersteller bzw. Lieferant etwas genaueres sagen kann, wenn er euch nicht gleich etwas passendes mit dazuliefern kann. Dann wird der Kompressor nebst Zubehör vllt etwas teuerer, als wenn ihr euch selbst auf den Weg macht, aber ihr habt dann den Lieferanten in der Verantwortung, wenn etwas nicht passt. Ich habe mir den Kompressor sintemalen auch vom Maschinenverkäufer dazuliefern lassen und war damit rundum zufrieden. Erst habe ich noch gefragt, ob der Kompressor nicht überdimensioniert wäre, da war die Antwort vom Verkäufer: "Wenn sie erstmal Druckluft haben, werden sie auch den großen Kompressor brauchen." Er hat Recht gehabt...
Fuer einen nicht Eingeweihten .. wozu benoetigt ein Pick&Place Druckluft ? Vibrationen erzeugen ? Teile wegblasen ? Ich kann mich nicht erinnern, dass der Maschinensaal meines Bestueckers nach Druckluft toente.
Wie schon erwähnt, offenbar zur Ansaugung - und ich vermute: für die schnellen vertikalen Bewegungen des Bestückungskopfs. Was mir durch den Kopf geht: wäre es nicht besser, komplett auf externe Druckluft zu verzichten und das bißchen verminderten Druck mit einer kleinen Vakuumpumpe selbst in der Maschine zu erzeugen?
Chris D. schrieb: > das bißchen verminderten Druck mit einer kleinen Vakuumpumpe selbst in > der Maschine zu erzeugen? Nein, mit Venturi-Düsen kann man impulsfreien Unterdruck erzeugen. Zudem sind die Schalldämpfer so gut, das man die Servomotoren fiepen hört. Vacuumpumpen erzeugen zudem Abwärme in der Maschine. Zusätzlich kann man beim Absetzen des Bauteils einen Gegendruck erzeugen damit es nicht an der Pipette kleben bleibt.
Einen Kompressor zu nehmen der gerade mal den Verbrauch der Herstellerangabe deckt, wäre ein Fehler. Man sollte Leistungsreserven mit berücksichtigen. Ein leines Leck reicht da schon, den Ausschuss im Betrieb unbemerkt in den Wahnsinn zu treiben. Wer hier solche Fragen stellt, zeigt, dass es am Sachverstand und Fachkenntnissen fehlt. Die Anschaffungsabsicht ist offensichtlich nicht sorgfältig durchdacht. Der TO sollte mal zu den Kosten der Maschine und dem Kompressor auch einen fähigen Maschinisten mit einplanen. In meiner Nachbarstadt (ca. 50km entfernt) suchen schon dutzende von Dienstleistern so einen Maschinenführer und das seit Monaten. Die haben ganz sicher einen Fachkräftemangel. Ohne qualifizierten Maschinenführer wird das sonst zu einem Kostengrab.
> und das bißchen verminderten Druck mit einer > kleinen Vakuumpumpe selbst in der Maschine zu erzeugen? Du möchtest keine laut rappelnde und schwingungserzeugende Kolbenmembranpumpe als mechanische Störquelle in deiner Maschine haben. Irgendetwas wird immer in Resonanz geraten. Früher, als 2012 (0805z) die ultimativ kleinste Baugröße war, hat man das allerdings gemacht. Bei den heute verwendeten Teilen zappelt das Teil über alle Toleranzgrenzen hinweg. Den Kompressor stellt man idealerweise in einen nicht ständig benutzten Nachbarraum und schon herrscht Ruhe im Schacht. Mit einer mickrigen Pumpe bekommst du auch keine klotzigen Bauelemente mehr gefasst, an einem QFP208 versagt es dann endgültig. > Zusätzlich kann man beim Absetzen des Bauteils einen Gegendruck erzeugen Genau, es macht beim Absetzen hörbar "plopp". > und ich vermute: für die schnellen vertikalen Bewegungen des > Bestückungskopfs. Nein, das läuft alles elektrisch. Es ist allerdings möglich, dass die mechanischen Greifer für große Teile auch pneumatisch angetrieben werden, k.A., meine Arme-Leute-Maschine hat keinen. > Einen Kompressor zu nehmen der gerade mal den Verbrauch > der Herstellerangabe deckt, wäre ein Fehler. Ein wahrer Satz, zumal die meisten Kompressoren auch nicht gerade für ED 100% auslegt sind.
Florian schrieb: > Wolfram L. schrieb: >> Druckluftversorgung von ca 6-9 m3 pro Stunde - so zumindest die >> Datenblätter. > > Wir haben eine Maschine die braucht 600 L pro min JA das kommt hin, wir haben aktuell nur einen Bestückungskopf vorgesehen. Eine Juki RS1 mit 8 Köpfen benötigt sicher das 8fache.. kommt also etwa hin.
Cerberus schrieb: > Einen Kompressor zu nehmen der gerade mal den Verbrauch > der Herstellerangabe deckt, wäre ein Fehler. Man sollte > Leistungsreserven mit berücksichtigen. Ein leines Leck reicht > da schon, den Ausschuss im Betrieb unbemerkt in den Wahnsinn > zu treiben. > Wer hier solche Fragen stellt, zeigt, dass es am Sachverstand > und Fachkenntnissen fehlt. Die Anschaffungsabsicht ist > offensichtlich nicht sorgfältig durchdacht. > Der TO sollte mal zu den Kosten der Maschine und dem > Kompressor auch einen fähigen Maschinisten mit einplanen. > In meiner Nachbarstadt (ca. 50km entfernt) suchen schon dutzende > von Dienstleistern so einen Maschinenführer und das seit > Monaten. Die haben ganz sicher einen Fachkräftemangel. > Ohne qualifizierten Maschinenführer wird das sonst > zu einem Kostengrab. OK, wann solte man Deiner Meinung nach dann Fragen stellen ? Wenn man superschlau ist und alles weiß braucht man nicht fragen. Und wie durchdacht eine Anschaffung ist, und ob die vielleicht nötig und sinnvoll ist, spielt doch für die Beantwortung meiner Frage nun wirklich keine Rolle. Und ob gleichzeitig auch Maschinenbediener eingestellt werden soll oder wird, hat auch nicht wirklich was mit der eigentlichen Frage zur Luftversorgung zu tun.
Mich würde auch mal interessieren um welche Maschine es sich handelt.
Wolfram L. schrieb: > OK, wann solte man Deiner Meinung nach dann Fragen stellen ? Wenn man > superschlau ist und alles weiß braucht man nicht fragen. Superschlaue machen sich für gewöhnlich bei einem Hersteller oder Anwender in der nahen Region(am Besten bei einem, der schon Aufträge von einem abgearbeitet hat), schlau. Übrigens, bei kleinen Stückzahlen gibts mittlerweile hübsche kleine Chinamaschinen, wo sich die Druckluftfrage wegen des Einsatzes einer integrierten Vakuumpumpe gar nicht erst stellt. Der Bestückungshub arbeitet da motorisch mit Spindel oder Riemen. > Und wie durchdacht eine Anschaffung ist, und ob die vielleicht nötig und > sinnvoll ist, spielt doch für die Beantwortung meiner Frage nun wirklich > keine Rolle. Im Endergebnis schon, wenn man sich sonst in Zukunft ständig damit beschäftigen muss. Schließlich hat man doch sicher wichtigeres zu tun, oder? Für gewöhnlich tätigt man so eine Investition nur, wenn man dadurch anderweitig Kosten sparen will. > Und ob gleichzeitig auch Maschinenbediener eingestellt werden soll oder > wird, hat auch nicht wirklich was mit der eigentlichen Frage zur > Luftversorgung zu tun. Doch, denn das gehört konzeptionell ja zusammen. Übrigens ist es mit dem Bestückungsautomaten und der Druckluft allein ja nicht getan. Die Löttechnik, evtl. noch Reinigungstechnik, Prüftechnik, Materiallogistik usw. kommen ja noch dazu.
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