Wenn ich auf Youtube u.ä. Quellen Videos ansehe, dann ärgere ich mich immer wieder über die stark unterschiedlichen Audio-Pegel: bei dem einen hört man fast nichts und muss den Sound bis zum Anschlag aufdrehen, beim nächsten ist der Ton schon fast in der Begrenzung - mit Kopfhörer ist das besonders übel. Gibt es eine Software, die den Pegel automatisch so regelt, dass solche Überraschngen ausbleiben?
Das wäre schwierig. Manche Filme haben absichtlich einige leise und einige Laute Szenen. Würde man die Anpassung zu schnell machen, würde man die Lautstärkerelation zwischen den Szenen und viel vom dynamic range verlieren. Man kann auch nicht einfach die bisher Lautesten und Leisesten bereiche verwenden, sonst wird das ganze immer leiser. Im Grunde bräuchte man den Median der Lautstärke des Filmes, aber dafür bräuchte man den ganzen Film im voraus. Würde man versuchen, sich während dem Schauen dem Wert anzunähern, dann hätte man Probleme wie z.B. dass es am Anfang zu Laut sein könnte wenn es zuerst ein paar Sekunden Leise war, usw. Und selbst dann hätte man das Problem, dass man immernoch in vielen fällen nicht die gesamte Soundquelle kennt. Eventuell könnte LADSPA für dich etwas sein, aber ich habe es noch nie ausprobiert: https://askubuntu.com/questions/95716/automatically-adjust-the-volume-based-on-content https://alsa.opensrc.org/Ladspa_(plugin)
DPA schrieb: > Man kann auch nicht einfach die bisher Lautesten und Leisesten bereiche > verwenden, sonst wird das ganze immer leiser. Im Grunde bräuchte man den > Median der Lautstärke des Filmes, aber dafür bräuchte man den ganzen > Film im voraus. Ich denke, das geht viel einfacher, denn der Pegel des gesamten Filmes ist ja in sich stimmig - es dreht sich also nur um einen zu Beginn festzulegenden Verstärkungsfaktor. Man müsste einfach nur die Spitzen überwachen und daraus den Faktor berechnen. Wenn man dabei einen kleineren Faktor erhält, als der, der gerade aktiv ist, dann wird der neue Faktor gesetzt. Das kann am Anfang etwas stören, ist aber sicher besser, als Volldampf auf dem Kopfhörer. Deine Tipps werde ich ausprobieren - vielen Dank dafür.
Selbst innerhalb eines Musikstückes geht das nicht. Beim Pikkolo Part geht es sehr leise zu und Dein Automat würde ordentlich aufdrehen, setzt später das ganze Orchester ein lockert es Dir den Ohrenschmalz. In einem Film entspräche dies der Stelle, wo Dein Held durch den Wald läuft und einen kleinen Ast zertritt und am Ende der Scene an den Gleisen einen Zug vorbeilassen muss. Das macht dann richtig munter. Das auch noch Musik- oder Filmübergreifend zu lösen... Und das unabhängig davon, ob es ein Pinguin, oder ein offenes Fenster ist.
Ein weiterer Punkt ist, wie stark der Kompressor bei der Aufnahme eingestellt wurde, Stichwort Loudness war. Aber bevor die R 128 auch bei youtube Einzug hält, friert eher die Hölle zu. https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_war https://de.wikipedia.org/wiki/EBU-Empfehlung_R_128
Uhu U. schrieb: > Gibt es eine Software, die den Pegel automatisch so regelt, dass solche > Überraschngen ausbleiben? Es gibt für Pulseaudio ein Kompressor-Plugin. Das hab ich bei mir installiert und ziemlich aggressiv konfiguriert. Man kann dann in pavucontrol für jede Anwendung einstellen ob es das Plugin verwendet oder nicht, Firefox Audio geht bei mir jetzt durch dieses Plugin. Das Ergebnis ist daß ich jetzt mit der Audiokompression selbst die schrottigst aufgenommenen Kongressvorträge mit starken Lautstärkeschwankungen (z.B. wenn der Vortragende nicht mit einem Mikrofon umgehen kann) auf youtube selbst dann noch klar und deutlich verstehen kann wenn ich lokale Nebengeräusche habe (auch ohne Kopfhörer) und muß nicht mehr ständig an der Lautstärke drehen oder in den Lautsprecher hineinkriechen. Insgesamt sehr angenehm. Einzig störend ist daß man jetzt das Luftholen und andere Nebengeräusche ebenfalls deutlicher hört. https://github.com/gotbletu/shownotes/blob/master/pulseaudio-dynamic-range-compression.md
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Nochmal an all die, die behaupten, sowas ginge nicht: Es reicht bei Videos erfahrungsgemäß aus, den Summenregler des Soundsystems einmalig in eine Region zu verschieben, in der die Lautstärke erträglich ist. Es wird definitiv kein Dynamikkompressor benötigt, sondern nur was in der Art, wie ich es hier: Beitrag "Re: Linux: Pegel verschiedener Quellen für Kopfhörer angleichen" skizziert habe. Wer meint, dass das keine Software schaffen kann, der sollte Steine kloppen gehen...
Uhu U. schrieb: > Es wird definitiv kein Dynamikkompressor benötigt, Es kommt halt darauf an was für Material man hört. Ich persönlich höre über youtube keine Musik und sehe auch keine Filme (da wäre es wahrscheinlich eher störend), für sowas hab ich anderes Equipment, sondern ich nutze Youtube fast nur für sprachlastige Inhalte wie zum Beispiel Aufzeichnungen von Vorträgen, Vorlesungen, etc. und da ist eine Dynamikkompression Gold wert, es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Uhu U. schrieb: > Wer meint, dass das keine Software schaffen kann, der sollte Steine > kloppen gehen... Was Du beschreibst hört sich an wie mp3gain, das kann man auf einen Ordner von mp3s loslassen und hinterher haben alle die gleiche empfundene Lautstärke (ein Korrekturwert für die ganze Datei, keine Kompression). Allerdings hab ich sowas noch nie für Video oder gar für Youtube gesehen. Aber vielleicht taugt es als Suchbegriff oder um beispielhaft zu illustrieren was Du suchst.
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Bernd K. schrieb: > Uhu U. schrieb: >> Wer meint, dass das keine Software schaffen kann, der sollte Steine >> kloppen gehen... > > Was Du beschreibst hört sich an wie mp3gain, das kann man auf einen > Ordner von mp3s loslassen und hinterher haben alle die gleiche > empfundene Lautstärke (ein Korrekturwert für die ganze Datei, keine > Kompression). Das nennt sich Normalisieren.
Bernd K. schrieb: > Es gibt für Pulseaudio ein Kompressor-Plugin. Noch einfacher geht es mit Jack, resp. ALSA, aber das bedarf genauerer Kenntnisse. Außerdem hängt das wieder vom Browser und der Distribution ab. Leider haben in der Vergangenheit einige auf das m.E. falsche Pferd gesetzt. Firefox hat die ALSA-Schnittstelle ausgebaut und Ubuntu setzt auf (mageres) Pulseaudio. LADSPA kannst du noch probieren.
Boris O. schrieb: > LADSPA kannst du noch probieren. Das mein ich doch. Das ist ein LADSPA Plugin für pulseaudio (womöglich auch für andere sound-systeme aber unter Ubuntu hab ich Pulseaudio, das funktioniert reibungslos und da fang ich nicht an das grundlos gegen was anderes auszutauschen). Man installiert ein optionales .deb Paket aus dem Repository in dem ein ganzer Berg von LADSPA Plugins enthalten ist und dann fügt man eine Zeile der pulseaudio-Konfiguration hinzu um das besagte Plugin zu laden.
Das nennt sich Fernbedienung. Oder mp3gain oder ähnliches. Für youtube schwer machbar.
Uhu U. schrieb: > Wenn ich auf Youtube u.ä. Quellen Videos ansehe, dann ärgere ich mich > immer wieder über die stark unterschiedlichen Audio-Pegel: bei dem einen > hört man fast nichts und muss den Sound bis zum Anschlag aufdrehen, beim > nächsten ist der Ton schon fast in der Begrenzung Wenn die Videos alle von Youtube kommen ... inwiefern sind das dann verschiedene Quellen? Siehste! Ansonsten wurde das Stichwort "Compressor" ja schon erwähnt. Wenn man Abscheu vor Pulseaudio hat (wie ich) dann gibt es das auch für z.B. ALSA: https://alsa.opensrc.org/Ladspa_(plugin). Und für andere Audio-Stacks sicher auch. Google hilft!
Axel S. schrieb: > Wenn die Videos alle von Youtube kommen ... inwiefern sind das dann > verschiedene Quellen? Siehste! Macht etwa Youtube alle Videos selber, die dort gehostet sind? Siehste!
Das Problem gibt es nicht nur bei Youtube. Auch beim Internetradio gibt es starke Lautstärkeunterschiede. Ein Sender brüllt einen an und einen anderen hört man kaum. Bsp.: Laut: Rautemusik-Goldies, Memoryradio Leise: Bayern-PLUS, Schlagerparadies
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