Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Negative Spannungsspitze Astabile Kippstufe


von Nils S. (cookiemonster)



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Hallo zusammen,

ich versuche gerade das Funktionsprinzip der Astabilen Kippstufe 
nachzuvollziehen. Das klappt so weit ganz gut, nun meine Frage:

Wie kommen die negative Spannungsspitzen an den Basen zustande, wenn die 
positiven Seiten der Kondensatoren (C1, C2) durch die Transistoren (T1, 
T2) auf Masse gezogen werden?

Grüße von,
Cookie.

von Günter Lenz (Gast)


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Weil die Kondensatoren vorher so aufgeladen wurden.
Beispiel Stromweg, + R1 D1 C1 Basis-T2 - .

von Helmut S. (helmuts)


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Stell dir vor T1 ist aus.
Ube2 ist dann 0,7V und +C1 liegt auf fast Ub. -C1 liegt auf Ube2(0,7V).
Irgendwann ist Ube von T1 so positiv, dass T1 anfängt zu leiten.
Jetzt sinkt die Spannung am Kollektor von T1 auf annähernd 0V.
Damit ist +C1 auf 0V und -C1 ist dann automatisch auf 0,7V-Ub.
Ab jetzt wird -C1 iüber R2 in Richtng +Ub geladen. Wenn diese Spannung 
0,7V erreicht hat, dann fängt T2 an zu leiten. Dort beginnt dann das 
gleiche "Spiel".

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Wer kann diese Aussprache nachahmen?


https://m.youtube.com/watch?v=6J2tid_Frr4


http://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/Blinker.html


Die negative Spannung entsteht an der Basis immer dann, wenn der 
geladene Kondensator am Kollektor durch den leitenden Transistor nahezu 
mit GND verbunden wird. Dann ist seine andere Seite negativer als GND.

MfG

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hier findet sich auch noch Nutzvolles:

https://elektroniktutor.de/analogverstaerker/astabil.html

von STM-Starter (Gast)


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kaya yanar ?

von oldeurope O. (Gast)


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Nils S. schrieb:
> Spannungsspitzen an den Basen

Pass nur auf, dass die "negativen Spannungsspitzen"
nicht die Z-Spannung der BE-Dioden erreichen.

Wo kommt denn die Schaltung her?

LG
old.

von Harald W. (wilhelms)


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Günter Lenz schrieb:

> Weil die Kondensatoren vorher so aufgeladen wurden.
> Beispiel Stromweg, + R1 D1 C1 Basis-T2 - .

Das ist auch der Grund, warum obige Schaltung nur für Spannungen
bis etwa 6V verwendet werden sollte.

von oldeurope O. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> etwa 6V

plus dem Spannungsabfall der LEDs in Durchlassrichtung.
Ich hätte die Schaltung unabhängig davon gemacht,
deshalb meine Frage wo sie her kommt.

LG
old.

von Sacktreter par Excellence (Gast)


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Aus der W. schrieb:

> Ich hätte die Schaltung unabhängig davon gemacht,
> deshalb meine Frage wo sie her kommt.
>
Willst Du dem Autor der Schaltung etwa auf den Kranz gehen? Das sähe Dir 
ähnlich.

von Nils S. (cookiemonster)


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Gerhard O. schrieb:
> Hier findet sich auch noch Nutzvolles:
>
> https://elektroniktutor.de/analogverstaerker/astabil.html

Danke für den Link. Aber bei einer Sache komme ich nicht mit:

"Zum Zeitpunkt t = 0 wechselt das Kollektorpotenzial auf +0,5 V. Die 
Gegenseite des Kondensators hat dadurch −8,5 V. Damit wird der rechte 
Transistor sicher gesperrt."

In einigen Simulations-Tools habe ich festgestellt, dass der Elko für 
einen kurzen Moment umgepolt wird. (Das ist mir auch soweit klar)
Aber diese "-8,5 V" stiegen dort nicht nach einer e-Funktion an, sondern 
waren sofort da.

Kann mir das jemand bitte nochmal genauer erklären?

Liebe Grüße,
Cookie

von Sherlock (Gast)


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Zitat aus https://elektroniktutor.de/analogverstaerker/astabil.html:

"
Bis zum Zeitpunkt t = 0 liegen am linken Anschluss von C2 +10 V und am 
rechten Anschluss +1 V. Die Spannung über C2 beträgt somit +9 V (von 
links nach rechts).
"

Der Kondensator C2 ist auf 9V aufgeladen.
Der linke (positive) Pol liegt über RC1 praktisch auf den +10V 
Betriebsspannung der Schaltung.
Stell dir statt dem Kondensator eine 9V-Blockbatterie vor.
Jetzt wird der linke Transistor leitend.
Sein Kollektorpotenzial springt von +10V auf +0,5 V.
Der positive Pol der 9V-Blockbatterie springt ebenfalls von +10V auf 
+0,5 V.
Da sie immer noch ihre 9V hat, springt ihr negativer Pol
auf +0,5V minus 9V = - 8,5V.
Jetzt wechsle in deiner Vorstellung wieder von Blockbatterie auf 
Kondensator, denn der fängt ja jetzt (erst) an, sich nach einer 
e-Funktion zu entladen (in Richtung 0V).

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