Forum: HF, Funk und Felder Messbereichserweiterung VNA - gescheitert - warum?


von Ewwnage (Gast)


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Hallo Leute,

im Zuge einer Hausarbeit sollte ich versuchen eine 
Messbereichserweiterung für einen Netzwerkanalysator zu konzipieren. 
Grundidee dabei ist es, das Stimulussignal des VNA hochzumischen, auf 
das DUT zu geben und anschließend wieder herunterzumischen um es wieder 
dem Tor des VNA zuzufühen.

Konkret in meinem Aufbau bedeutet das, dass ich den VNA von 1-13 GHz 
sweepen lasse um ihn dann mit 27 GHz auf 30-40 GHz zu mischen und 
anschließend mit dem gleichen Mischer (ZweiWegeMischer HMC560A) wieder 
runter zu mischen.

Hierbei geht es nur um den Proof-Of-Concept, ob so etwas überhaupt 
Erfolg haben könnte. Meine Theorie steht soweit, Hauptknackpunkt sind 
die Mischprodukte, die sonst noch aus Mischer rauskommen (Modulation 
erzeugt die Summe und Differenz der Frequenzen) welche ich mit Filtern 
versuche zu unterdrücken. Der konzeptionelle Aufbau befindet sich als 
Datei im Anhang.

technische Eckdaten:

VNA = ZNA40 von Rhode und Schwarz
Mischer = HMC560A von Analog Devices
LO = Hausgemacht, 27 GHz 10 dBm - Oberwellen nicht erfassbar (Speki kann 
nur 30GHz)
Hochpass = hausgemacht, Übertragungsfunktion im Anhang
Alle Komponenten sind mit 2,92 mm SMA K-Steckern verbunden.

Was ich erwarte:
Ideal wäre ein Resultat, wie es im Anhang als 'Erwartung' aufgeführt 
ist. Man erhält die Antwort des DUT im Bereich 3-13 GHz, die es 
eigentlich im Bereich 30-40 GHz hätte. Ja, so wird es natürlich nicht 
aussehen, schon allein wegen der Verluste im Mischer. Aber davon 
abgesehen wäre ein Linearer Frequenzgang der Erweiterungsstrecke 
(Mischer + Filter) sehr wünschenswert.

Praxis:
Hier ist der springende Punkt. Ich weißt einfach nicht mehr weiter. 
Anbei befindet sich eine Messung bei der das DUT ein 0-40 GHz 
Open/Short/Match ist.
Ich würde erwarten, dass der Match alles schluckt (in Wirklichkeit eine 
Dämpfung von ca 20 dB) und die Open und Short voll reflektieren. Leider 
sieht man in der Messung gar keinen Unterschied im Amplitudengang der 
Antworten der verschiedenen DUT. Immerhin sieht man den erwarteten 
Phasengang zwischen Short und Open, womit schon mal feststeht, dass die 
Messstrecke einen "Durchgang" hat. Der Unterschied zwischen einem Match 
und einer 32 GHz Antenne ist auch aussagenlos, bzw. zeigt keine 
signifikante Differenz zwischen den Gängen an gefragter Frequenz (32 = 
27+5, also bei 5GHz im VNA) (Ergebnissez.Zt nicht zur Hand, folgt 
später).

Erwarte ich das falsche Ergebnis, oder ist dieses Experiment zum 
Scheitern verurteilt? Ich würde mich sehr über eure Einschätzungen dazu 
freuen, da ich nicht so recht weiß, was ich nun noch überprüfen oder in 
Betracht ziehen sollte.

Ich hoffe mein Projekt etwas umrissen zu haben, hoffe, dass jemand 
vielleicht noch einen interessanten Anstoß dazu hat.

Vielen Dank,
Beste Grüße
Frank

von Bernhard S. (gmb)


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Du willst "durch den Mischer durch" S11 messen, das ist schon mutig. Du 
musst den Mischer (und den Hochpass) irgendwie herauskalibrieren, wie 
hast du dir das vorgestellt?

von Tobias P. (hubertus)


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Hi Frank,
interessantes Projekt, kannst du noch ein paar mehr Infos zum Aufbau 
geben?
Hast du den LO also jetzt selber gebaut oder benutzt wie im Bild den R&S 
Generator?
wie hast du dein Hochpassfilter realisiert?

Zu deiner Frage. Meiner Meinung nach müsste das funktionieren, sehe ich 
genauso wie du. Es gab bei HP auch mal eine Appnote zu dem Thema, finde 
ich aber grade nicht.

Das hier ist auch interessant

http://www.arrl.org/files/file/QEX_Next_Issue/2015/Jan-Feb_2015/Audet_QEX_Jan-Feb_2015.pdf

wenngleich es nicht dein Frequenzbereich ist, aber das zeigt, dass dies 
funktionieren muss.

Was du noch prüfen könntest: welchen Pegel hat das Testsignal von deinem 
NWA? ich hatte erst kürzlich den Effekt, dass ich bei 75GHz rum gemessen 
habe, der Mischer wurde auch mit 10 dBm gepumpt, dummerweise hatte mein 
Testsignal einen ähnlichen Pegel... dadurch war der Mischer nichtlinear 
und ich konnte bei der S21-Messung nur 10dB Unterschied von einem Thru 
zu einem 30dB Attenuator messen  ;-) nachdem ich das Testsignal dann so 
ca. 15dB gesenkt hatte, ging es dann. Könnte in deinem Aufbau ja auch 
sein, dass der NWA zu viel Dampf raus gibt.

von Hui (Gast)


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Nehmen wir mal an, die 27GHz sind lupenrein.. Wie willst du das untere 
Seitenband von 14-24GHz loswerden, ein tiefpassfilter kann man mal so 
einzeichnen. Muss es aber auch bauen koennen. ? Dann fehlen auch noch 
Isolatoren. Den Siff, den das 30-40GHz Tiefpassfilter reflektiert geht 
wieder in den Mischer.

von Tobias P. (hubertus)


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Hui schrieb:
> Dann fehlen auch noch Isolatoren

jein. Wenn er nach dem letzten Mischer noch einen Isolator hin setzt, 
dürfte dies eine S11 Messung verunmöglichen. Besser das Bandpassfilter 
weg nehmen - der NWA hat doch eh ein Mitlauffilter am Input?

von Hui (Gast)


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Ahem .. fuer eine S11 messung benoetigt man dann noch einen Zirkulator, 
und dann muss man wieder mit denselben LOs runtermischen.

von Tobias P. (hubertus)


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Hui schrieb:
> Ahem .. fuer eine S11 messung benoetigt man dann noch einen Zirkulator,
> und dann muss man wieder mit denselben LOs runtermischen.

das geht aber alles nur, wenn man beim NWA getrennten Zugriff auf den 
Receiver hat. Wenn aber der NWA intern sowohl die Quelle als auch den 
Receiver über einen Richtkoppler auf eine einzige Buchse raus führt, 
dann bringt ein Zirkulator nichts, da in dem Fall das reflektierte 
Signal wieder auf den selben Port des NWAs zurück muss. Mit einem 
Zirkulator geht das ja nicht.

Man könnte höchstens noch mit einem externen Richtkoppler arbeiten und 
mittels S21Messung S11 ermitteln, dann müsste man aber in der Tat den 
ganzen Aufbau mit Mischer etc. 2x machen und mit dem selben LO 
heruntermischen. Dann könnte man dafür aber auch Isolatoren einbauen, da 
in dem Fall der eine Port nur senden, der Andere nur empfangen muss.

von Robert M. (r0bm)


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Ewwnage schrieb:
> Erwarte ich das falsche Ergebnis, oder ist dieses Experiment zum
> Scheitern verurteilt?

Ich sehe das Problem beim HP-Filter nach dem Mischer. An dieser Stelle 
müsste m.M.n. ein Diplexer (HP-TP Kombination) den Mischer abschließen 
und die Energie des Spiegelbandes (24-14GHz) idealerweise vollständig 
verheizen.

Aktuell wird jede Spiegelfrequenz am HP-Filter reflektiert und im 
Mischer zurück auf die Empfangsfrequenz gemischt. Selbst mit einer 
perfekten Last als DUT, würdest du immer nur eine Rückflussdämpfung von 
rund 2 x der Mischerdämpfung erhalten.

: Bearbeitet durch User
von Petra (Gast)


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Soll der NWA nicht ZVA 40 heissen? Dann kann das Ding 40 GHz. Damit 
sollte der gewünschte Frequenzbereich abgedeckt sein?

von Martin L. (Gast)


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Hallo Frank,

Ewwnage schrieb:

> im Zuge einer Hausarbeit sollte ich versuchen eine
> Messbereichserweiterung für einen Netzwerkanalysator zu konzipieren.
> Grundidee dabei ist es, das Stimulussignal des VNA hochzumischen, auf
> das DUT zu geben und anschließend wieder herunterzumischen um es wieder
> dem Tor des VNA zuzufühen.

Wenn es eine Hausarbeit ist hast Du idR. einen Betreuer der Dir das 
Thema gegeben hat. Ich würde an Deiner Stelle erwarten, dass er sich mit 
dem Thema sehr gut auskennt oder aber Dir vorher ehrlich gesagt hat, 
dass ihm das er Dir bei dem Thema nicht gut helfen kann. Im ersteren 
Fall ist Dein Betreuer der richtigere Ansprechpartner - im letzteren 
Fall hast Du schlechte Karten. Wenn Dein Betreuer einverstanden ist kann 
ich Dich dann dabei unterstützen.

> Konkret in meinem Aufbau bedeutet das, dass ich den VNA von 1-13 GHz
> sweepen lasse um ihn dann mit 27 GHz auf 30-40 GHz zu mischen und
> anschließend mit dem gleichen Mischer (ZweiWegeMischer HMC560A) wieder
> runter zu mischen.

Das ist ein sehr unübliches Konzept. Insbesondere für Reflektionsmessung 
da man schon im Mischer einen Verlust von >20dB hat (hin und zurück). 
D.h. die Leistung des reflektierte Signal am NWA ist, selbst bei einem 
Kurzzschluss als DUT, nur ein Hundertstel des Anregungssignal. Im NWA 
selber ist nochmal ein Richtkoppler mit 10-20dB Koppeldämpfung. Schau 
Dir bitte mal ein Datenblatt eines modernen NWA an und informiere Dich 
über die S11/S22 Dynamik/Genauigkeit in Abhängigkeit des 
Reflektionskoeffizienten.

Bei einem ZVA24 und einer "Anpassung" bzw. Verlust von -25dB ist nur 
noch eine Messgenauigkeit von <3dB und <20° spezifiziert. Du kannst Dir 
überlegen, wie gut dann noch eine Kalibrierung funktioniert...

> Hierbei geht es nur um den Proof-Of-Concept, ob so etwas überhaupt
> Erfolg haben könnte. Meine Theorie steht soweit, Hauptknackpunkt sind
> die Mischprodukte, die sonst noch aus Mischer rauskommen (Modulation
> erzeugt die Summe und Differenz der Frequenzen) welche ich mit Filtern
> versuche zu unterdrücken. Der konzeptionelle Aufbau befindet sich als
> Datei im Anhang.

Also von den Spiegelfrequenzen her passt es. Die LSB Spiegelfrequenzen 
liegen zwischen 14-24GHz und werden durch das Filter am Ausgang 
unterdrückt. Das USB ist dann das gewünschte Signal. Trotzdem hast Du 
evt. ein Problem damit (siehe unten)
Auf jeden Fall erzeugt der LO im Mischer intern Harmonsiche und bei 
Übersteuerung werden auch Harmonische vom IF/RF Signal erzeugt.

Gehen wir es mal im Detail mit einem Beispiel bei 37GHz an:

LO: 27GHz
Anregungssignal vom VNA (IF) ist bei 10GHz

Somit ergeben sich folgende mögliche Mischprodukte erster und zweiter 
Ordnung (also |LO+IF|, |LO-IF|, |2LO+IF|,|2LO-IF|,
|LO+2IF|, |LO-2IF|):

37, 17, 64, 44, 47, 7

Das gewünschte RF=37GHz gibt es nur ein mal und zwar aus LO+IF. Soweit 
nicht unerwartetes.
Wenn das DUT nun linear und zeitinvariant ist wird es keine weiteren 
Frequenzprodukte in der Reflektion erzeugen.

Die o.g. Mischprodukte werden jetzt mit dem gleichen LO erneut gemischt. 
Bei den Mischprodukten erster und zweiter Ordnung
ergibt sich also:

64, 10, 101, 47, 91, 17, 44, 10, 61, 7, 71, 37, 91, 37, 155, 101,
118, 10, 71, 17, 115, 61, 98, 10, 74, 20, 121, 67, 101, 7, 34, 20,
41, 13, 61, 47


Die 10GHz ergeben sich hier in mehreren Fällen:

37GHz - 27GHz: das gewünschte Mischprodukt (RF-LO)
27GHz - 17GHz: Spiegelfrequenz (LO-(LO-IF))
64GHz - 54GHz: Harmonische Spiegelfrequenz (2*LO+IF)-2*LO
54GHz-44GHz: Harmonische Spiegelfrequenz 2*LO-(2*LO-IF)

Die dritte Zeile kann man wegargumentieren, weil die Frequenzen sehr 
hoch und ggf. stark gedämpft sind bzw. der Mischer diese nicht mehr 
effektiv mischt. Bei der zweiten Zeile könnte man mit dem Filter 
argumentieren. Die letzte Zeile geht auch - aber das ist schon recht nah 
am Passband und man brauch ein gutes Filter.
Nun sind die meisten Filter jedoch reflektiv. D.h. die Signale im 
Stoppband werden nicht absorbiert und sind weg sondern werden zum 
Mischer zurück reflektiert. Somit sind die Spiegelfrequenzen doch wieder 
am Mischer vorhanden und mischen sich fleißig auf die IF.

Wenn das Konzept also funktionieren sollte braucht man am Ausgang einen 
absorbtiven Filter. Beim LO schadet das auch nichts. Sowas kann man 
bauen - ist mir aber für diesen Frequenzbereich tatsächlich nicht 
bekannt. Isolationsverstärker, Isolatoren oder ähnliches geht nicht, 
weil das Konzept auf der Bidirektionalität des Mischers basiert. 
Außerdem müsste man sich nochmal den Bereich von 2*LO-(2*LO-IF) ansehen 
ob der bei anderen IF-Frequenzen nicht doch im Passband liegt.

> technische Eckdaten:
>
[...]
> LO = Hausgemacht, 27 GHz 10 dBm - Oberwellen nicht erfassbar (Speki kann
> nur 30GHz)

Wenn Du mir das Board schickst und es nicht mehr als zwei Spannungen 
braucht kann ich es Dir vermessen.

> Hochpass = hausgemacht, Übertragungsfunktion im Anhang

Sieht nicht besonders gut aus. Hast Du evt. den Lötstopplack auf dem 
Filter entfernt, so dass die Leitungen mit Nickel/Gold beschichtet sind? 
Oder ist das Material besonders rau? Welches Basismaterial?

> Alle Komponenten sind mit 2,92 mm SMA K-Steckern verbunden.

Bei den Frequenzen ist der Übergang von PCB zu Stecker sehr sehr 
Layoutabhängig. Hast Du das vorher simuliert? Wenn nicht - versuche mal 
unter der Mikrostreifenleitungen am Übergang mit einer Rundfeile das 
Substrat schräg zu entfernen.

> Was ich erwarte:
> Ideal wäre ein Resultat, wie es im Anhang als 'Erwartung' aufgeführt
> ist. Man erhält die Antwort des DUT im Bereich 3-13 GHz, die es
> eigentlich im Bereich 30-40 GHz hätte. Ja, so wird es natürlich nicht
> aussehen, schon allein wegen der Verluste im Mischer. Aber davon
> abgesehen wäre ein Linearer Frequenzgang der Erweiterungsstrecke
> (Mischer + Filter) sehr wünschenswert.

Hypothese: Was Du misst sind hauptsächlich die Reflektionen vom 
Mischereingang. Das eigentliche Signal vom DUT ist um den Faktor 20 
kleiner und grafisch nicht mehr gut sichtbar.

> Praxis:
[...]
> Immerhin sieht man den erwarteten
> Phasengang zwischen Short und Open, womit schon mal feststeht, dass die
> Messstrecke einen "Durchgang" hat.

Leider hast Du nur die Amplitudenplots geliefert und keine Phasen/Smith. 
Denn wenn meine Hypothese stimmt solltest Du auch nicht so viel 
Phasenänderung sehen.

> Erwarte ich das falsche Ergebnis, oder ist dieses Experiment zum
> Scheitern verurteilt? Ich würde mich sehr über eure Einschätzungen dazu
> freuen, da ich nicht so recht weiß, was ich nun noch überprüfen oder in
> Betracht ziehen sollte.

Das Konzept hat einfach inhärent zu viele Nachteile. Frequenzextender 
für NWAs werden anders gebaut. Schau mal auf

https://cdn.rohde-schwarz.com/it/seminario/hi_technology_forum/Bednorz_Mm-Wave_solutions.pdf

Dabei wird idR. die IF konstant gelassen. Allerdings funktioniert das 
prinzipiell auch mit konstantem LO. Durch die Anregung mit dem 
Vervielfacher hat man keine Spiegelfrequenzen und durch die Verwendung 
eines Richtkopplers kann man mit Isolationsverstärkern oder 
unidirektionalen Mischern arbeiten.
Den Richtkoppler kann man, wenn man auf Dynamik verzichtet, auch 
resisitiv z.B. als Wilkinsonteiler realisieren.

Viele Grüße,
 Martin Laabs

von Ralph B. (rberres)


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Ewwnage schrieb:
> Aufbau.PNG
>
>             45 KB, 80 Downloads

erinnert mich irgendwie an das Equipment an unsere Hochschule im Laros 
labor.

Kann es sein das du in Trier studierst?

Allerdings der ZNA40 ist bei uns ein ZVA40 der Spektrumanalyzer ein 
FSV30

den SMCI haben wir auch ( ein grausames Teil ).

Ralph Berres

von Tobias P. (hubertus)


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aah, Ralph, du hast gefehlt in der Diskussionsrunde. Jetzt fehlt nur 
noch Christoph ;-)

Ralph B. schrieb:
> ein grausames Teil

:-))))) wieso denn das?

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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der SMCI ist ein Generator mit einen Klystron drin, welches eine 
Frequenztreffsicherheit hat die bestenfalls im 10MHz Bereich liegt, in 
der ersten Stunde wegläuft wie ein Hase auf der Flucht vor dem Fuchs.

Einen vernünftigen Ausgangsabschwächer hat er auch nicht. Zumal wenn man 
um mehr als 25db abschwächt funktioniert die Pegelkonstanthaltung 
überhaupt nicht mehr. Zentnerschwer ist das Teil auch noch. Wiegt 
bestimmt 25 Kilo.

Tobias P. schrieb:
> aah, Ralph, du hast gefehlt in der Diskussionsrunde. Jetzt fehlt nur
> noch Christoph ;-)

welchen Christoph meinst du?

Aber mich erinnert sowohl das equipment als auch die Aufgabenstellung 
stark an unsere Hochschule. Deswegen war auch meine Frage.

zu dem eigentlichen Thema hat Martin ja schon eigentlich alles 
geschrieben.

Ralph Berres

von Tobias P. (hubertus)


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Ralph B. schrieb:
> Frequenztreffsicherheit hat die bestenfalls im 10MHz Bereich liegt

na dann ist das Problem doch identifiziert. Der TO muss zunächst einen 
richtigen Signalgenerator als LO haben, sonst dürften die Messwerte in 
der Tat Lotto sein.

Ralph B. schrieb:
> welchen Christoph meinst du?

Kessler ;-)

von Ralph B. (rberres)


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das ist das Teil

https://www.radiomuseum.org/r/rohde_uhf_empfaenger_messender_smci_bn41422.html

doch schon etwas älter.

Ralph Berres

von Tobias P. (hubertus)


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Ralph B. schrieb:
> das ist das Teil
>
> https://www.radiomuseum.org/r/rohde_uhf_empfaenger_messender_smci_bn41422.html
>
> doch schon etwas älter.
>
> Ralph Berres

uff. ja. Sieht sehr antik aus. Und sowas benutzt ihr noch? ;-)

von Ralph B. (rberres)


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Tobias P. schrieb:
> uff. ja. Sieht sehr antik aus. Und sowas benutzt ihr noch? ;-)

ja wir haben nichts anderes in dem Frequenzbereich.

Ralph Berres

von Tobias P. (hubertus)


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Ralph B. schrieb:
> ja wir haben nichts anderes in dem Frequenzbereich.

ach so.
Obwohl ja der Frequenzbereich nicht grade berauschend ist, oder? 6 GHz 
kann ja quasi jeder modernere Signalgenerator auch.

von Ralph B. (rberres)


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Tobias P. schrieb:
> oder? 6 GHz
> kann ja quasi jeder modernere Signalgenerator auch.

ja wir haben noch einen SMS und einen SMX beide gehen bis 1040MHz

von Ewwnage (Gast)


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Schon mal vielen Dank für die vielen Antworten und Einschätzungen dazu!

Ich werde erst im Laufe der Woche dazu kommen weiter ins Detail zu 
gehen, da ich zur Zeit unterwegs bin und weder Hard noch Software habe 
um auf eure Antworten einzugehen.

Hierbei handelt es sich tatsächlich um das von Ralph identifizierte 
Equipment der Hochschule Trier ;)


Bis dahin,

Vielen Dank!

Frank

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Martin L. schrieb:
> Das ist ein sehr unübliches Konzept. Insbesondere für Reflektionsmessung
> da man schon im Mischer einen Verlust von >20dB hat (hin und zurück).

> Hypothese: Was Du misst sind hauptsächlich die Reflektionen vom
> Mischereingang. Das eigentliche Signal vom DUT ist um den Faktor 20
> kleiner und grafisch nicht mehr gut sichtbar.

Das glaube ich auch. Man bekommt hin und zurück über 20 dB Verlust über 
den Mischer. Andererseits würde ich schätzen, dass die Rückflussdämpfung 
am Mischereingang vielleicht 10 bis 15 dB ist (das Datenblatt schweigt 
sich leider aus). D.h. Du misst praktisch ausschließlich die Anpassung 
des Mischereingangs.

von Rimi (Gast)


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Kleine Nebenfrage, wäre es nicht besser, mit einem 
Frequenzvervielfacher zu arbeiten statt mit einem Hoch-Mischer?

von Ralph B. (rberres)


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Rimi schrieb:
> Kleine Nebenfrage, wäre es nicht besser, mit einem
> Frequenzvervielfacher zu arbeiten statt mit einem Hoch-Mischer?

der VNA40 ist ein vektorieller Netzwerkanalyzer. Der hat einen 
schmalbandigen mitlaufenden Empfänger.

bei einen skalaren Netzwerkanalyzer der üblichen Bauart würde das sogar 
gehen, der hat einen breitbandigen Empfänger, dessen Bandbreite größer 
ist als der maximale Wobbelbereich.

Eine eventuell vorhandene Skalierung der X-Achse ( Frequenzachse ) würde 
dann allerdings ungültig werden.
Man müsste sie mit dem Vervielfachungsfaktor multiplizieren.

Ausgenommen sind die Spektrumanalyzer mit Mitlaufgenerator. Die sind 
ähnlich aufgebaut wie ein VNA nur das ihm in der Regel die Möglichkeit 
fehlt die Phase zwischen Strom und Spannung zu messen.

Das können aber wiederum die Signalanalyzer.

Ralph Beres

von Bernd B. (microwave-designer)


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... die Sache mit dem Vervielfacher ist auch nicht so trivial. Schnell 
hat man bei einer "Störung" den Phasenbezug verloren. So war es immer 
bei dem HP8410, wenn er nicht richtig gelocked hat.

Aber in Sachen Phasenbezog wurde hier ja noch nicht so viel diskutiert.

Gruß in die Runde

Bernd

von Frank M. (frankew)



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Sooooo,
jetzt mal mit ein bisschen mehr Einzelheiten.

Vor allem der Frage, ob hier eigentlich die Reflexion des Mischers, oder 
die des DUT gemessen wird, konnte ich bereits weiter auf den Grund 
gehen.

Dazu habe ich den Mischer genauer unter die Lupe genommen und sein IF 
Tor vermessen, während ich das RF Tor abgeschlossen und den LO habe 
laufen lassen. Bei dem Resultat ('Mischer_mitMatches') wurde es auch mir 
augenscheinlich, dass hier schon eine hohe Reflexion am Eingang 
vorzuliegen scheint.

Hängt man nun hinter den Mischer wieder den Hochpass und dann den Match 
sieht es folgendermaßen aus ('Antenna_vs_Match'). Einerseits sieht man 
schön, wie nun der Hochpass noch einige Missmatches mit ins Spiel 
bringt, andererseits sieht man mit der 34 GHz Patchantenne, dass das DUT 
kaum eine Rolle für die Reflexion zu spielen scheint.

Zuguterlezt noch die Phasen

Martin L. schrieb:
> Leider hast Du nur die Amplitudenplots geliefert und keine Phasen/Smith.
> Denn wenn meine Hypothese stimmt solltest Du auch nicht so viel
> Phasenänderung sehen.

hier sind einmal die Phasendifferenzen zwischen Short und Open 
aufgetragen.
Die ersten zwei GHz liegen noch die erwarteten 180° vor, anschließend 
treten Vielfache davon auf. Ich fürchte, dass das nicht so gut ist.

und noch eine Grundlagenfrage; Ich habe zwar verstanden, dass Ripple im 
Frequenzbereich Laufzeiten im Zeitbereich sind, aber was bedeuten dann 
die höheren harmonischen dieser Frequenzripple?

Beste Grüße

Frank

von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Frank,

entschuldige bitte meine direkt Sprache:

Bist Du Student, würde ich Dir die Arbeit wegnehmen und Zeit für 
Gespräche und Erklärungen investieren.

Bist Du wissenschaftlicher Mitarbeiter, kann ich nur sagen "So 
funktioniert das alles nicht!". Ein VNA ist kein "Vielfachmeßgerät". Man 
sollte schon wissen was man macht und wie man es macht. Den IF-Port 
eines Mischers mit einem VNA zu messen? - Was soll das? Im Zweifel 
kontaktiere die Applikationsingenieure des Herstellers des VNA oder 
arbeite Dich in die Mikrowellenmeßtechnik ein.

Habe die Ehre!

Bernd

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Bernd B. schrieb:
> Bist Du Student, würde ich Dir die Arbeit wegnehmen und Zeit für
> Gespräche und Erklärungen investieren.

Wieso? Die Idee ist doch grundsätzlich gar nicht dumm. Sie scheitert nur 
am nichtidealen Verhalten des Mischers.

> Bist Du wissenschaftlicher Mitarbeiter, kann ich nur sagen "So
> funktioniert das alles nicht!". Ein VNA ist kein "Vielfachmeßgerät". Man
> sollte schon wissen was man macht und wie man es macht. Den IF-Port
> eines Mischers mit einem VNA zu messen? - Was soll das?

Warum sollte man das nicht tun? Eine Reihe von NWAs unterstützen sogar 
frequenzumsetzende Messungen, und da kommt der IF-Port an einen 
NWA-Port.

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