Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Platine E-Piano Teildefekt


von Dennis (Gast)


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Hallo zusammen,
mein E-Piano Casio Privia PX-160 hat einen defekt. Alle Funktionen sind 
soweit gegeben, ausser das es stark durchgehend brummt und der klang an 
sich ziemlich verzerrt ist. Ich weiß leider nicht was defekt ist. Mit 
dem Kopfhörerausgang ist es das gleiche.
Vielen Dank

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von ich (Gast)


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Nimm ein Oszi und und Chek die Versorgungsspannungen und schau dass da 
kein Brumm mit drauf ist.

Ansonsnten weiter mit Signalverfolgung. Vom 
DAC-Vorverstärker-Lautstärkeregler-Endstufe.

In der Billigelektronik könnte Unterumständen auch einfach eine 
Lötstelle oder die Pertiknacks Platine angebrochen/angerissen sein

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Könnte sein, das nur die Speisung der Endstufe einen Knacks hat.
Schiebe doch mal bitte die Kabel beiseite und fotografiere diese Gegend 
noch mal grösser. Wir sehen hier den Eingang vom Netzteil und die 
Siebelkos.

von Hannes H. (mui)


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Ich kann mich irren, aber C5 sieht so aus, als ob er dicke backen hat. 
Wenn der Teil der Spannungsversorgubg ist (lässt sich leider nicht gut 
erkennen) würde ich den und die umliegenden mal tauschen.

von Cerberus (Gast)


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Hannes H. schrieb:
> Ich kann mich irren, aber C5 sieht so aus,

Nicht C15? Trotzdem ist es nicht verkehrt die Elkos der Versorgung
zu wechseln. Kostet nicht die Welt. Wenn es keinen Lötkolben gibt,
mal von den handwerklichen Kenntnissen, damit umzugehen, gibts
in vielen Städten Repaircafes, wo es Leute gibt, die das können.

von Sven D. (Gast)


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Hast Du die Möglichkeit ein anderes Netzteil zu verwenden um zu schauen 
wie das Gerät sich dann verhält?

von Diodenes D. (diodenes)


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Brummt es immer, d.h. auch wenn keine Taste angeschlagen wurde? Und ist 
das Brummen gleichmäßig?

Brummen plus Verzerrung klingt irgendwie nach verschobenen 
Spannungsverhältnissen oder evtl. defektem Endstufenchip. Hast Du das 
externe Netzteil schon durchgemessen oder testweise durch ein anderes 
ersetzt?

Wenn das nicht weiterhilft, müssten mindestens ein paar schärfere Bilder 
her, denn mindestens ein Elko sieht etwas komisch aus. An der Stelle 
eigentlich unerwartet, aber sei's drum.

Noch was:
Wenn Du die Funktionstaste gedrückt hältst und dann die zweitrechteste 
weiße Taste drückst - das Viergestrichene h (h^4) - dann kannst Du die 
Backup-Funktion des Klaviers ausschalten, d.h. beim nächsten Einschalten 
des Klaviers lädt der Kasten die Werkseinstellungen. Das wird 
wahrscheinlich nicht viel bringen, aber man soll ja nichts unversucht 
lassen.

Das Abschalten dieser Funktion sollte mit einem langen Ton quittiert 
werden.

Edit:
Oh, sorry, da hat sich ja was getan, seit ich zum Messen .. äh .. Essen 
gegangen bin.

Noch'n Edit:
wie krieg ich denn den Vierer hochgestellt oder einen Textteil 
durchgestrichen dargestellt? Der Kram hier 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Formatierung_im_Forum hilft 
nicht weiter.

: Bearbeitet durch User
von Dennis (Gast)


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von Dennis (Gast)


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Ja das Brummen ist gleichmäßig monoton aus einem lautsprecher etwas 
höherer aus dem anderen etwas tiefer. Ich habe leider kein gleiches 
Netzteil dafür da.

von Hannes H. (mui)


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Cerberus schrieb:
> Hannes H. schrieb:
>> Ich kann mich irren, aber C5 sieht so aus,
>
> Nicht C15? Trotzdem ist es nicht verkehrt die Elkos der Versorgung
> zu wechseln.

Äh ja, C15 meinte ich.

von Dennis (Gast)


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Also ein Netzteil hab ich bestellt, es kommt aber erst in 3-4 Tagen.

von Diodenes (Gast)


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Dennis schrieb:
> Also ein Netzteil hab ich bestellt, es kommt aber erst in 3-4
> Tagen.

Dann wird es das beste sein, bis dahin einfach abzuwarten, denn auf den 
ersten Blick ist an den gezeigten Bildausschnitten nicht viel 
verdächtiges zu sehen. Das alte Netzteil würde ich nicht mehr anklemmen, 
wenn eh schon Nachschub unterwegs ist. Ist das aktuelle übrigens ein 
Schaltnetzteil (eher leicht, mit Weitbereichseingang) oder ein 
klassisches mit Längsregler (größer und schwerer dank dickem Trafo)?

Und hättest du denn eigentlich ein Multimeter o.ä. oder gar ein 
Oszilloskop, wenn es ernst würde?

Ein Servicemanual von dem Klavier ist leider nirgends aufzugabeln. Das 
würde die Sache deutlich einfacher machen. Stattdessen muß man dann 
leider "zu Fuß" durchs Unterholz, was gerade via Forum oft schwierig 
ist.

Also, wie gesagt würde ich vorerst abwarten, vielleicht erledigt sich 
der Fall mit dem neuen Netzteil von ganz alleine ;-)

(Bilder bitte in Zukunft nicht extern ablegen, denn über kurz oder lang 
ist da erfahrungsgemäß kein Zugriff mehr möglich und dann zerfleddert 
der Thread und wird einigermaßen wertlos).

von Klaus R. (klaus2)


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Test mit Batterien wenn mgl?

Klaus.

von Dennis (Gast)


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Ja ein multimeter hab ich, klar ein bisschen kenne ich mich aus. Ein 
Oszilloskop, muss ich mal schauen, Bekannter ist Elektriker aber eher so 
in die Richtung Installateur. Platinen prüfen hat er gleich 
abgewunken... Aber echt Super wie hier einem geholfen wird. Betrieb 
leider nur am Kabel möglich.

Das Netzteil ist ein AD-A12150LW
12V DC
1.5A

von Klaus R. (klaus2)


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...naja, 12V mit Hohlstecker findet man im Haushalt oft, zB Fritzbox, 
Festplatte...aber BEACHTE UNBEDINGT die korrekte Polarität!

Klaus.

von Dennis (Gast)


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Ja ich hab da geschaut, aber habe nichts wo passt, das Original hat 
einen hohlstecker mit einem kleinen, ganz kleinen Pin in der Mitte.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Schau dir die Klinkenbuchsen für Line out und Kopfhörer an. Das 
Fehlerbild hört sich nach fehlender Masse an.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael X. schrieb:
> Schau dir die Klinkenbuchsen für Line out und Kopfhörer an. Das
> Fehlerbild hört sich nach fehlender Masse an.

Es brummt aber auch aus den internen Lautsprechern. Das passt also 
nicht. Da der TE Musiker ist, mal die Frage, obs ein 50Hz oder ein 100Hz 
Brummen ist?

https://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzen_der_gleichstufigen_Stimmung

Liegts also beim G1/G#1 oder beim G2/G#2?

: Bearbeitet durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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In den Klinkenbuchsen sind Kontakte die das Signal weiter zum Verstärker 
der internen Lautsprecher schicken. Ich würde da trotzdem dran wackeln, 
es ist eine mögliche Fehlerquelle.

von Dennis (Gast)


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Also mit dem neuen Netzteil ist es leider das gleiche. Durchgehendes 
brummen auch ohne Anschlag und Töne weiterhin verzerrt. Diese 
Verstärkerplatine, hab bei ein paar Geschäften angefragt, ist lieferbar. 
Ist davon auszugehen das diese defekt ist? Kein Rückgaberecht bei dieser 
Art Ersatzteil wurde mir gesagt. Ansonsten würde ich sie einfach 
tauschen.

Geht eher in die 50hz schätze ich oder noch tiefer 100hz sind es nicht. 
Das dauerbrummen kann auch nicht anhand des Lautstärkereglers runter 
gedreht werden...ist stetig gleich laut, die Töne an sich dadurch schon 
bei Anschlag.

von Klaus R. (klaus2)


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Untersuch die KH Buchse wackel mal an allen kabeln...check das Poti, 
schließ mal gg Masse kurz. kann man die Kabel abstecken, ist es dann 
weg? Besonders Audio in des Veürstärkers. Hört man denn die Töne an 
sich? Sowas ist mit Signalverfolgung leicht zu finden aber ETWAS Ahnung 
braucht man halt schon...

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Dennis (Gast)


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Ja hab schon an alles durchgewackelt, das war das erste was ich gemacht 
habe. Dann Kopfhörer benutzt. Abgesteckte kh buchse ton komplett weg, 
diese überbrückt, das gleiche. Lautstärkeregler gegen masse. 
Funktioniert soweit laut leise.
Ton ist bei jedem abgezogenen Stecker generell weg ausser line out, die 
obere Platine und dem pedal sowie die einheit mit allen knöpfen und 
poti, dann wird es nur ganz laut.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dennis schrieb:
> Diese
> Verstärkerplatine, hab bei ein paar Geschäften angefragt, ist lieferbar.
> Ist davon auszugehen das diese defekt ist?

Die Chancen stehen gut, denn auf der Platine sind sowohl die Verstärker 
als auch die Spannungsregler. Kommt halt auf den Preis an und darauf, ob 
du dir es eher nicht zutraust, daran zu messen und zu bauen.

von Stefan M. (derwisch)


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Das gleiche Brummproblem hatte ich mal mit einem Mischpult.
Da das externe Netzteil sekundär auch AC zum Mischpult liefert, musste 
also die Gleichrichtung und Siebung im Mischpult eingebaut sein.
Und so war es auch.
Es stellte sich schnell heraus, dass der diskret aus 4 Dioden aufgebaute 
Brückengleichrichter der Übeltäter war. Eine der Dioden war defekt.

Ich hab vorsichtshalber alle getauscht, gegen etwas robustere Typen.
Die Originaldioden wurden im Betrieb so heiß, dass bereits die Platine 
in dem Bereich geschwärzt war.

Das nur so als Tipp für die Fehlersuche.

Wenn dein ( externes? ) Netzteil bereits gesiebte DC ausgibt, wirds 
kniffelig.
Evtl. ist es dann ein Masseproblem im Audioverstärker.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan M. schrieb:
> Das nur so als Tipp für die Fehlersuche.

Der TE hat das 12V DC Netzteil bereits ersetzt, so das der Gleichrichter 
als Ursache ausfällt.

von Diodenes D. (diodenes)


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Dennis schrieb:
> Also mit dem neuen Netzteil ist es leider das gleiche.

Schade. Aber sieh es positiv: das war dann halt der erste Schritt zur 
Einkreisung des Gegners ;-)

> Diese
> Verstärkerplatine, hab bei ein paar Geschäften angefragt, ist lieferbar.

Was soll sie denn kosten?

> Ist davon auszugehen das diese defekt ist?

Ich würde sagen, die Chance liegt bei mindestens 80% und mich damit 
Matthias anschließen, der Dir das ja auch bereits dargelegt hat:
Matthias S. schrieb:
> Die Chancen stehen gut, denn auf der Platine sind sowohl die Verstärker
> als auch die Spannungsregler. Kommt halt auf den Preis an und darauf, ob
> du dir es eher nicht zutraust, daran zu messen und zu bauen.


Du könntest allerdings die Hauptplatine u.U. auch mit eher einfachem 
Werkzeug zumindest testen, um sie vollends auszuschließen:

Erstens befinden sich auf der Hauptplatine (also der grünen) einige 
Testpunkte, an denen die diversen vorher erzeugten Versorgungsspannungen 
problemlos abgegriffen werden können sollten. Zur Not nimmst Du eine 
Krokodilklemme mit einer ganz ordinären Nähnadel im Maul, um treffsicher 
und punktgenau den Lötstopplack perforieren zu können. Dann solltest Du 
in etwa folgende Werte messen können:
VA12 -> 12V
VA9 -> 9V
VA5 -> 5V
VD5 -> 5V
VD3 -> 3V
VD3P -> 3V (für den Prozessor)
VD18 -> 1,8V (für SDRAM)
VD1 -> etwas rätselhaft. Wird wohl 1V sein, für was auch immer...

Diese Werte werden alle irgendwo im Klavier erzeugt, z.B. vom LA5756 
(IC2) auf der Verstärkerplatine oder vom 001A5W (IC4) auf der 
Hauptplatine. Dabei sind die verschiedenen Regler meist mehr oder 
weniger kaskadiert. Und zuweilen sind auch nur nackte Z-Dioden oder 
sogar simple Spannungsteiler im Einsatz, weshalb die tatsächlichen Werte 
oft einigermaßen stark von den
nominellen abweichen, also 5,1bis2 statt 5,0 oder ein 3,3V-Regler für 
eine angebliche "VD3" usw. Das macht also nix, nur sauber müssen sie 
sein. Um das überprüfen zu können, wäre natürlich ein Oszilloskop gut...

Bezugspotential ist dabei stets die Masse. Leider gibt es in den 
Casio-Klavieren aber ungefähr ein halbes Dutzend davon... Am besten 
misst Du bei Unklarheit gegen den Massestern am großen Ladeelko auf der 
Verstärkerplatine.

Zweitens sollte sich irgendwo hinter dem DAC WM8740 (IC6(?) ein 
(hoffentlich) sauberes Audiosignal abgreifen lassen. Der DAC hat 
differentielle Ausgänge, weshalb dahinter ein oder mehrere OpAmps 
hängen. An deren Ausgängen muß die Audioinformation in jedem Fall 
"blitzsauber" sein und sollte sich auch z.B. in einem testweise 
angeklemmten Kopfhörer "gut" anhören. Pin 1 und 7 von IC12 (jeweils 
gegen Masse) wären da einen Besuch wert. Evtl. auch IC14 auf der 
Lötseite der Hauptplatine.

Am elegantesten wäre natürlich das Messen direkt an den Pins des 
Verbinders  CN??, den ich himmelblau (oder was auch immer das für eine 
Farbe sein soll) umrahmt habe. Um Dir da aber die Messpunkte genauer 
benennen zu können, müsstest Du den Stecker abziehen und ein paar 
ultrascharfe Bilder des rosa (noch so'ne Müllfarbe) eingerahmten 
Bereiches hochladen. Gerne auch vom Gegenbereich auf der 
Verstärkerplatine.

Wenn auf diese Weise gesichert ist, daß die Kakophonie erst auf der 
Versorgungs- und Verstärkerplatine entsteht, dann geht's dort weiter (Du 
kannst die obige Messerei an der Hauptplatine auch zumindest vorerst 
aufschieben, wenn sie Dir nicht ganz geheuer ist):

Dazu wären aber in jedem Fall nochmal ein paar richtig scharfe Bilder 
der kompletten Lötseite der Verstärkerplatine sowohl im Ganzen als auch 
in richtig guten Ausschnitten hilfreich, sowie schließlich die 
Bezeichnung des Verstärker-ICs.

Dieses ganze Bildertheater ist auch nur deshalb nötig, weil wir ja 
leider keinen Schaltplan haben, weil der liebe Herr Casio die Dinger 
ärgerlicherweise nicht rausrückt - ganz so, als ob sein Klavier die 
neueste Mondrakete wäre. Dabei ist das Grundprinzip von so einem 
Klimperkasten eigentlich nun wirklich kein Geheimnis...

von Stefan M. (derwisch)


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Matthias S. schrieb:
> Der TE hat das 12V DC Netzteil bereits ersetzt, so das der Gleichrichter
> als Ursache ausfällt.

Ok... ich hatte nirgends was von 12V DC vom TO gelesen... hab ich 
vielleicht übersehen.

von Markus Rack (Gast)


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Hallo ich habe ein ähnliches Problem mit dem Piano bei mir brummt es nur 
bei 2 Tasten wenn die angeschlagen werden.

Ich hab das Audio Signal bis zum A/D Wandler verfolgt und diesen auch 
getauscht. Leider ohne Erfolg.

Ich habe Kenntnisse und etwas Erfahrung mit Elektronik.

Vorhanden ist eine Lötstation mit Heißluft und ein Multimeter 
Oszilloskop
Usw...

Könnt es sein das es gar nicht an der Platine liegt sondern an den 
Tasten Register?

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