Hallo lieber Freunde des Funkempfangs, ich habe kürzlich mehrerer Empfänger verkauft, weil sie einfach schon ein paar Jahre auf dem "Buckel" hatten. Aus dem Erlös sowie mittels Zuzahlung wollte ich mir einen neueren zulegen, und zwar den IC-R8600. Aber nun ist meine Absicht ins Stocken geraten, weil ich mir einfach die Frage gestellt habe, was es denn überhaupt noch zu hören gibt? Neben Amateurfunk ist doch eigentlich nicht mehr viel da. MW und KW ist doch so gut wie tot, andere analoge Funkdienste von früher gibt es nicht mehr und der Rest ist verschlüsselt. Was soll ich also mit so einem hoch modernen Empfänger anstellen? Sehe ich das im wahrsten Sinne des Wortes zu schmalbandig? Heinz
Heinz schrieb: > Was soll ich also mit so einem hoch modernen Empfänger anstellen? Als Amateur wirst Du sicher die Bundesnetzagentur kennen und den Frequenzplan schon mal gründlicher angesehen haben? Ob man allerdings Spaß daran hat, jeden Tag z.B. den Seewetterbericht zu lauschen?
Hallo Heinz, der R8600 kann aber deutlich mehr als nur HF bis 30 MHz! Aber Du hast natürlich Recht, wenn man sich nicht für Empfang über 30 MHz interessiert, dann reicht heute wohl auch ein WebSDR wie das hier: http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/ Zur Not ginge wohl auch ein DAB/DVB-T USB Stick mit HF-Konverter oder ein FunCube-Dongle.
Wie wäre es dann mit einem SDR (Software Defined Radio) Empfänger stattdessen, deckt analog und digital ab... und gerade im digitalen Bereich gibt es bestimmt viel "neues" zu entdecken...
...wenn hier die Tüta losgeht bin ich damit immer bestens informiert. Noch ;) Klaus.
Tim schrieb: > der IC-8600 ist ein SDR! ... für 2.749,00 € * Da würde ich zuvor mal einen 10€ SDR-USB-Stick aus dem Fenster hängen um zu erkunden wie hoch der Störnebel am Ort ist. Steigern kann man sich immer.
Der IC-R8600 ist ja schon beeindruckend. Ich habe mir vor ein paar jahren mal den IC-R20 Handscanner gegönnt. Wenn man in einer störungsarmen Umgebung empfängt, ist LW, MW, KW noch immer interessant. Die Tatsache, dass in DL nicht mehr viel auf den unteren Bändern gesendtet wird, mach den "Äther" frei für exotische Signale.
Stefan M. schrieb: > Die Tatsache, dass in DL nicht mehr viel auf den unteren Bändern > gesendtet wird, mach den "Äther" frei für exotische Signale. Da stimme ich dir zu. Die Frequenzen machen nicht halt an Grenzen... Die Tatsache, daß in DL so ziemlich alles abgeschaltet wurde, bedeutet ja nicht, daß es weltweit auch so wäre...
Erwin D. schrieb: > Die Tatsache, daß in DL so ziemlich alles abgeschaltet wurde, bedeutet > ja nicht, daß es weltweit auch so wäre... Vor ein paar Wochen hab ich sogar gegen Nachmittag/Abend mit einem Satellit 700 (nur mit der Teleskopantenne) Pakistan, China, USA usw. Empfangen. Es gibt durchaus noch was zu hören. Aber ich würde mir auch keinen so teuren SDR anschaffen um mitzuhören. Ein günstiger SDR mit Upconverter an einer guten Antenne wird vermutlich ähnliche ergebnisse bringen.
Baum schrieb: > Ein günstiger SDR mit Upconverter an einer guten Antenne wird vermutlich > ähnliche ergebnisse bringen. Ich habe da meine Zweifel. Das, was man bei verschiedenen Amateurseiten sieht, ist zumeist eine Art Zusatz-Umbauung um einen RTL-Stick herum. Alle diese Sticks waren eigentlich für den schnöden Fernsehempfang gedacht und haben deswegen nur recht mickrige ADC's. Soweit ich weiß, nur mal eben 8 Bit. Ja, man kann damit durchaus was empfangen und durch heftiges Averaging kriegt man rechnerisch auch noch ein 9. Bit oder gar ein 10. Bit heraus. Zumindest sieht es auf dem Monitor des PC durchaus beeindruckend aus. Aber ist es das, was man haben will? Ein schön buntes Wasserfalldiagramm? Zwischen einem richtigen Empfänger, der entweder rein analog oder mit wenigstens 14 Bit Auflösung arbeitet und solchen Sticks sind doch Welten dazwischen. Deshalb glaube ich nicht so recht daran, daß man damit "vermutlich ähnliche ergebnisse" erzielen kann. W.S.
W.S. schrieb: > Deshalb glaube ich nicht so recht daran, daß man damit "vermutlich > ähnliche ergebnisse" erzielen kann. Ähnlich bedeutet eben nicht gleich. Mit etwas aufwand (Guter upconverter,Preselector und wirklich Guter Antenne) kann man auch aus einem NeSDR Smart oder einem anderen SDR was rausholen. W.S. schrieb: > Zwischen einem richtigen Empfänger, der entweder rein analog oder mit > wenigstens 14 Bit Auflösung arbeitet und solchen Sticks sind doch Welten > dazwischen. An den Grundig kommt der günstige sdr nicht ran, selbst der FT-857D ist nicht ganz so empfindlich. Und der 700 ist schon seeeeeeehr alt. ca. 25 Jahre. (1993? Ab wann kamen die noch gleich aus Portugal? ;) )
P.S Gerade getestet: Smartphone als UKW Radio (Sender DasDing) nicht empfangbar in der Wohnung. Grundig Satellit 700 braucht für rauschfreien (Mit RDS) empfang nicht mal eine herausgezogene Antenne. ;) Wirklich Weltklasse!
Man kann auch mal ein SDR selber aufbauen und dabei einiges lernen. http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/thread.php?board=58&thread=326&page=1
Baum schrieb: > Gerade getestet: Smartphone als UKW Radio (Sender DasDing) nicht > empfangbar in der Wohnung. Kopfhörer anschließen SCNR Naja, als Scanner wärd ich eher so den UBC-60 bezeichnen. Der IC-R8600 ist natürlich schon ein geiles Teils und läuft eher uter Kommunikationsempfänger. Wer auf Haptik total verzichten kann, kann sich auch ein AirSpy oder SDRPlay holen für ein Zehntel des Preises. Vorteil der 10 MHz-Samplingbandbreite ist auch, dass man so z.B. einen kompletten Fernsehkanal oder das halbe UKW-Band monitoren kann. Fürn Anfang zum Spielen reicht natürlich ein DVB-T-Stick für 6 € oder der WebSDR.
Ein LimeSDR mit der zusätzlichen Möglichkeit bis in den GHz Bereich zu senden ist auch nicht schlecht. So wäre zum Beispiel auch ein eigener DAB+ oder DVB-Sender möglich. Die HF sollte dann - obwohl nicht viel Output gemacht wird - per Kabel zugeführt werden. Amateurfunk mit der Klasse A Lizenz ist aber auch im GHz Bereich interessant. Die Kosten belaufen sich auch hier auf ein Bruchteil des R8600.
Habe auch noch einen Scanner im Schrank (glaube ein AR 3000, oder so). War früher mal spannend wg. Wetterfax,Nachrichtenagenturen und schnurlose Telefone in der Nachbarschaft...vorbei!
Ludwig schrieb: > War früher mal spannend wg. (...) > schnurlose Telefone in der Nachbarschaft...vorbei! Lang lang ist her. :-) Das analoge CT1+ wurde ja bereits 1998 gesperrt. Mit leicht beschaffbarer Software kann man (theoretisch) aber auch Schurlostelefone nach dem DECT-Standard belauschen.
Lauscher schrieb: > Mit leicht beschaffbarer Software kann man (theoretisch) > aber auch Schurlostelefone nach dem DECT-Standard belauschen. Wenn du ein Riesenglück hast, findest du vielleicht in der Nachbarschaft ein DECT-Telefon, was nicht verschlüsselt ist. Ansonsten: Pustekuchen mit Lauschen :-)
Wird DECT mittlerweile besser verschlüsselt als GSM? Gab doch mal einige Terrabyte mit Rainbows für A5 und eine passende Dekodersoftware dessen Namen mir gerade nicht einfällt. Ist zu lange her. Allerdings ging das damals noch nicht in Echtzeit oder so leicht wie mit dem nicht mehr existierenden C-Netz.
Marek N. schrieb: > Kopfhörer anschließen SCNR lach... ohne kopfhörer sagt dir Android direkt das du keine Antenne angeschlossen hast. Also daran lag es nicht. Der empfänger im Smartphone ist eben nix für schwache sender. Ist mir schon oft passiert. DasDing kommt hier in der gegend so gut wie kaum an. Zumindest nicht auf handelsüblichen Radios.
Baum schrieb: > Der empfänger im Smartphone ist eben nix für schwache sender. Ist mir > schon oft passiert. Irgenwie ist das auch paradox. Wer sich mit Funkempfang beschäftigt, stöhnt über die Verseuchung der Frequenzen durch digitalen Störnebel. Gleichzeitig will man mit genau diesem digitalen Gerümpel LW, MW, KW empfangen... Wenn bei mir ein Empfänger für KW und tiefer läuft, werden erstmal alle potenziellen Störer abgeschaltet. Es ist schon schlimm genug, dass normale Scanner ( kein SDR ) ja auch µC gesteuert sind, die dann den eigenen Empfang stellenweise stören ( Birdies ). Als bekenneder Nostalgiker ( was das angeht ) wünsche ich mir da manchmal ein paar Jahrzehnte früher gelebt zu haben.
schlimmer finde ich die Leute die einen FRG-9600 oder AR-3000A mit einem (Stecker-)Schaltnetzteil(!) und Telekopantenne direkt am Gerät betreiben :-) 73 Thomas
Thomas V. schrieb: > schlimmer finde ich die Leute die einen FRG-9600 oder AR-3000A mit > einem > (Stecker-)Schaltnetzteil(!) und Telekopantenne direkt am Gerät betreiben > :-) > > 73 > Thomas Da gebe ich dir recht. Schaltnetzteile gibt es zwar auch welche, die völlig "ruhig" sind, das sind aber in der Regel größere, die für Funkanwendungen gebaut sind. Zum Beispiel 22A-Netzteile im Amateurfunksektor. Aber du hast recht, Steckernetzteile fallen in der Regel nicht unter diese Kategorie. Und was die Teleskopantennen betrifft, da kommt es drauf an, was man hören möchte. Entweder als Beispiel den örtlichen Taxifunk, da kann man sie meistens benutzen. Oder man will weltweit kleine Signale hören, da ist eine Teleskopantenne ein glatter Fehlgriff.
Ich kann mir nicht vorstellen das jemand wie der Heinz, der für einen wirklich guten RX mehrere tausend Euro auf den Tisch legt, nur 1.50 Euro in eine Teleskopantenne oder 5m Schaltlitze (indoor) investiert. Da es wohl nicht sein erster Empfänger ist, wird er schon eine passende Antennenanlage haben und sich auch nicht mit Störsendern aus dem Haushalt beschäftigen müssen.
Tim schrieb: > Ich kann mir nicht vorstellen das jemand wie der Heinz, der für > einen > wirklich guten RX mehrere tausend Euro auf den Tisch legt, nur 1.50 Euro > in eine Teleskopantenne oder 5m Schaltlitze (indoor) investiert. > > Da es wohl nicht sein erster Empfänger ist, wird er schon eine passende > Antennenanlage haben und sich auch nicht mit Störsendern aus dem > Haushalt beschäftigen müssen. Der Beitrag von Thomas V. war nicht auf den Heinz bezogen...
Tim schrieb: > Da es wohl nicht sein erster Empfänger ist, wird er schon eine passende > Antennenanlage haben Und was wäre eine "passende" Antennenanlage? Ich hab auch keine, denn in der Umgebung ringsum lauern die Störer aller Art. Hätte ich nen Garten wie olle Fritz mit Sanssouci, dann hätte ich auch eine "passende" Antennenanlage. Kurzum, auch die beste Antenne ist Mist, wenn sie mitten im HF-Sumpf steht. Ach ja, gestern war mal gutes KW-Wetter. Offenbar waren bei allen Nachbarn während der spätnachmittaglichen Hitze die größten Störenfriede ausgeschaltet und so hatte unsereiner ein erstaunlich ruhiges 80 Meter Band bis in die Abendstunden hinein - wie schon lange nicht mehr. W.S.
W.S. schrieb: > ein erstaunlich ruhiges 80 Meter > Band bis in die Abendstunden hinein - wie schon lange nicht mehr. Das läßt hoffen für das Lighthouse-Weekend...
Hallo W.S. wenn Du so im "HF-Sumpf" sitzt, hast Du schon dann schon mal Antennen die bevorzugt das H-Feld empfangen ausprobiert? IdR. ist ja nur das E-Feld von den vielen Störern betroffen und ich kenne viele Fälle (mich eingeschlossen) da funktioniert der Empfang auf dem H-Feld auch inhäusig wunderbar. Für aktive E-Feld-Antennen reicht hier (Stadtzentrum) schon ein Mast von knapp 7 Metern länge über dem Dach um auf dem "Schmutz" herauszukommen.
Tim schrieb: > hast Du schon dann schon mal Antennen > die bevorzugt das H-Feld empfangen ausprobiert? IdR. ist ja nur das > E-Feld von den vielen Störern betroffen Laß dich nicht von den jeweiligen PR-Abteilungen wirre machen. Wenn ich sowas in den Werbungen lese, dann knurrt der innere Schweinehund ganz gewaltig. Also: Wir sprechen von Funk- also Radiowellen, also der elektromagnetischen Wechselwirkung (im Physiker-Jargon). Gelle? Das sind elektro-magnetische Wechselfelder und dort ist IMMER und ÜBERALL die elektrische Komponente von der magnetischen Komponente per se NICHT trennbar. Man kann die eine nicht ohne die andere empfangen und es steckt auch immer dieselbe Information in beiden, ebenso die diversen Störungen. Wer das nicht glaubt, sollte sich seinen Maxwell aus dem Regal greifen und dort nachlesen. Das, was man bei kleinen Loops an Vorteil hat, sind folgende Dinge: 1. im Nahfeld kan man aufgrund der 8-förmigen Richtcharakteristik einzelne Störer besser ausblenden als bei einersehr viel größeren Drahtantenne. 2. bei resonant betriebenen Loops ist bereits die Bandbreite der Antenne so schmal, daß Störungen außerhalb des Empfangskanals bereits von der Antenne gedämpft werden. 3. kleine Loops sind eben klein im Vergleich zu einer ausgedehnten Drahtantenne und sind damit im Prinzip besser portabel - so lassen sich besser geeignete Standorte leichter finden (sofern vorhanden). W.S.
W.S. schrieb: > Also: Wir sprechen von Funk- also Radiowellen, also der > elektromagnetischen Wechselwirkung (im Physiker-Jargon). Gelle? Das sind > elektro-magnetische Wechselfelder und dort ist IMMER und ÜBERALL die > elektrische Komponente von der magnetischen Komponente per se NICHT > trennbar. Das gilt natürlich für das Fernfeld. Richtig. Aber im Nahfeld kann man sehr wohl den Unterschied zwischen magnetischer und elektrischer Komponente nachweisen (und natürlich nutzen). Die magnetische Komponente wird von der Schleife einer Magnetloop vorwiegend abgestrahlt, während die elektrische Komponente sich vorwiegend zwischen den Platten des Kondensators befinden. Ab etwa 0,25Lambda werden die Unterschiede kleiner und ab 4..5Lambda spricht man dann vom Fernfeld, wo dann (wie du richtig sagst) die elektrische Komponente nicht mehr von der magnetischen Komponente unterschieden werden kann. Und da die meisten Störungen elektrischer Natur sind, hat man im Nahfeld mit einer Magnetloop eindeutig die besseren Karten...
Thomas V. schrieb: > Telekopantenne direkt am Gerät betreiben :-) Der Satellit 700 ist nicht (weil so empfindlich) gut geeignetnfür "Große Antennen" auch auf den langen bändern mag der das nicht so sehr. Die integrierte antenne ist dazu sehr sehr gut angepasst was die empfangsergebnisse erstaunlich gut macht für die kleine Antenne. Bei mir läuft der nur mit Batterien, störungen durch interna des Grundig habe ich keine. (Kein pfeifen o.ä) Loops (Also selektive Antenne, schwingkreis....) sind für die langen bänder natürlich genial. Schön störungsarm!
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