Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eprom huckepack löten


von Florian S. (flori54)


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Hallo,
ich bin Hobbyelektroniker, und brauche einen Rat.
Ich will ein Musikelektronik - Gerät mit 2, per Schalter wählbaren 
Betriebssystemen ausstatten, die in jeweils einem Eprom (DIL 28) 
gespeichert sind.
Es soll also immer nur einer der Chips aktiv sein.
Dazu soll aus Platzmangel einer der Chips huckepack auf den anderen 
gelötet werden.
Welche Pins können durchverbunden werden, und welche nicht?
Ich hatte versuchsweise die VCC (Nr. 28) wahlweise angesteuert, hat aber 
nicht funktioniert.
Bitte nur enrnstgemeinte Ratschläge, vielen Dank im Voraus.

von Thomas E. (thomase)


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Florian S. schrieb:
> Welche Pins können durchverbunden werden, und welche nicht?

Alle bis auf CE/.

von pegel (Gast)


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Eigentlich alle, außer CS oder OE je nach Beschaltung.

Beitrag #5523276 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas E. (thomase)


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Thomas E. schrieb:
> Alle bis auf CE/.

Natürlich CS/. Select statt Enable.

von pegel (Gast)


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Mit Beschaltung meine ich, das entweder das CS oder auch das OE Pin zur 
Steuerung benutzt wird, während das andere dauerhaft auf Masse liegt.

von oszi40 (Gast)


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1.Huckepack mit Chipselect auswählen ist möglich.
2.Ob jedoch die restlichen Teile für diese Last ausgelegt sind wäre noch 
zu testen.
3.Andererseits könnte es auch größere EPROMS geben, die man anders 
adressiert oder von dem Systemstart in den RAM kopiert ...

von Entzetzter (Gast)


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pegel schrieb:
> während das andere dauerhaft auf Masse liegt.

Nein. CS ist üblicherweise low aktiv.

von pegel (Gast)


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Eben. Nur manchmal wird die eine oder andere Methode benutzt.
Nachmessen hilft.

von Frank L. (hermastersvoice)


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oder man nimmt einen doppelt so grossen EPROM und schaltet mit der 
höchsten Adressleitung um. So hab ich das damals beim C64 gemacht :-)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Leider hast du nicht verraten, um welchen Typ genau es geht.
Evtl. gibts einen doppelt so grossen pinkompatiblen Typ und du kannst 
dir die Huckepack-Sache sparen. Umschaltung dann mit der höchsten 
Adressleitung.

pegel schrieb:
> Eigentlich alle, außer CS oder OE je nach Beschaltung.
Und genau da musst du aufpassen wie das Original beschaltet ist. Es gibt 
die Varianten
-nur /CS
-nur /OE
-/CS und /OE

von Thomas E. (thomase)


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H.Joachim S. schrieb:
> Und genau da musst du aufpassen wie das Original beschaltet ist. Es gibt
> die Varianten

In der üblichen Beschaltung liegt OE/ am RD/-Ausgang des Prozessors und 
CS/ wird über den Adressdekoder geschaltet. An der Stelle muß dann eine 
Logik eingefügt werden, die je nach Schalterstellung den oberen oder 
unteren Chip selektiert.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Allgemein ist das so, in Minimalsystemen aber durchaus nicht zwingend
Kann man so nicht sagen, da wir nicht wissen worum es genau geht.

von pegel (Gast)


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Sag ich ja. Messen oder nachsehen welcher Pin auf Masse liegt.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Jo.
Und wenn einer der beiden auf Masse liegt, wirds sehr einfach.

von Andreas I. (andy5macht)


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Das erinnert mich an die Xbox360-Zeit :D das hat mit 16MB NANDs 
ebenfalls wunderbar funktioniert.
https://i.imgur.com/WpPGm.jpg

von Wolfgang (Gast)


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Florian S. schrieb:
> Bitte nur enrnstgemeinte Ratschläge, vielen Dank im Voraus.

Gerne, wenn du die Typenbezeichnung des EPROMs verraten würdest.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Florian S. schrieb:
> ein Musikelektronik - Gerät

Ach, das Gerät :-P Nee, mal im Ernst, das ist doch kein Geheimnis, oder? 
Welches Gerät? Oft gibt es Schaltpläne im Netz und dann kann man sofort 
sagen, welcher Pin zur Auswahl benutzt wird.

von Michael W. (Gast)


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Florian S. schrieb:
> Ich will ein Musikelektronik - Gerät mit 2, per Schalter wählbaren
> Betriebssystemen ausstatten

Ich rate mal: Behringer FCB1010 - Auswahl zwischen original Behringer 
Firmware v.2.5.6 und UNO 1.0.4 ;-)

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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27C256 kann auf 27C512 aufgerüstet werden und die Selektion kann über 
das höchstwertige Adressbit erfolgen. Wenn schon ein 27C512 drin ist, 
braucht es einen Adapter - 27C010 ist in der nächstgrößeren 
Gehäusebauform.

: Bearbeitet durch User
von Florian S. (flori54)


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oszi40 schrieb:
> 1.Huckepack mit Chipselect auswählen ist möglich.
> 2.Ob jedoch die restlichen Teile für diese Last ausgelegt sind wäre noch
> zu testen.
> 3.Andererseits könnte es auch größere EPROMS geben, die man anders
> adressiert oder von dem Systemstart in den RAM kopiert ...

Hallo oszi40,
vielen Dank für den Beitrag.
Ich schätze, dass mit "den restlichen Teilen" auch das Netzteil gemeint 
ist, und das macht mir Sorgen....
Es handelt sich um einen BEHRINGER "Ultradyne DSP 9024", der annähernd 
die
gleiche Platine hat wie der "Ultracurve DSP 8024".
Bei dem Eprom handelt es sich um ein "27C256", soweit ich weiss.
Wenn man durchverbindet, zieht das 2. Eprom natürlich auch Ruhestrom 
(wieviel); könnte man alternativ die Versorgungsspannung für die IC`s 
zusätzlich auch an- und abschalten?

von OS (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> 27C256 kann auf 27C512 aufgerüstet werden und die Selektion kann über
> das höchstwertige Adressbit erfolgen.

Das hat schon früher beim C64 funktioniert, wo durch es möglich war 
verschiedene Kernel Versionen um zuschalten.
Wenn der TE in seinem Gerät ein 27C256 drin hat ist es einfach das 
umzubauen.

von Joachim B. (jar)


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OS schrieb:
> Das hat schon früher beim C64 funktioniert,

auch beim AtariST mit KAOS und TOS Umschaltung

von Rainer V. (a_zip)


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H.Joachim S. schrieb:
> -nur /CS
> -nur /OE
> -/CS und /OE

Hallo, wie schon oben gesagt, pack das Eprom drauf und verlöte alle 
Beinchen bis auf die relevanten zur Chip-Auswahl. Den Ruhestrom eines 
2ten Eproms sollte das Netzteil locker schaffen. Als Luxusversion haben 
wir auch schon mal einen Präzisionssockel zwischen geschaltet. Das macht 
einem das Leben leichter, wenn das Programm noch überarbeitet oder 
angepaßt werden muß.
Viel Erfolg und Gruß, Rainer

von Martin H. (horo)


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Florian S. schrieb:
> Wenn man durchverbindet, zieht das 2. Eprom natürlich auch Ruhestrom
> (wieviel); könnte man alternativ die Versorgungsspannung für die IC`s
> zusätzlich auch an- und abschalten?

Der Ruhestrom sollte nicht ins Gewicht fallen. Vergiss das mit dem 
Abschalten der Versorgungsspannung, damit schließt Dir das inaktive 
Eprom die Signale des aktiven mehr oder weniger kurz.

von Dieter W. (dds5)


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Nimm einen 27C512 und schalte Pin 1 zwischen GND und VCC um zur Auswahl 
des gewünschten Programms.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Was aber noch die kleine Schwierigkeit beeinhaltet, die beiden alten 
auszulesen und in den neuen zu kopieren. Passende Gerätschaften dafür 
sind zunehmend Mangelware.
Aber im Prinzip ist das die beste Lösung.

von Florian S. (flori54)


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H.Joachim S. schrieb:
> Was aber noch die kleine Schwierigkeit beeinhaltet, die beiden alten
> auszulesen und in den neuen zu kopieren. Passende Gerätschaften dafür
> sind zunehmend Mangelware.
> Aber im Prinzip ist das die beste Lösung.

Hallo,
vielen Dank an alle für die nette Hilfestellung.
Ich habe keinen Zugriff auf ein EPROM-Programmiergerät,
daher werde ich die Huckepack-Lösung mit zusätzlichem Sockel
in Angriff nehmen. Evt. verbaue ich noch einen grösseren Trafo, und 
vergrössere die Sieb-Elko-Kapazität, damit die Versorgung des Gerätes 
nicht zu stark belastet wird (1 CPU und 2 SHARK DSP-Prozessoren).
Ich melde mich nochmal, wenn der Umbau gemacht ist.
Viele Grüße aus Köln, Florian Schneider

von Sven S. (boldie)


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Lass das mit dem Netzteilumbau und schau mal ins Datenblatt:
The M27C256B has a standby mode  which reduces the supply current from 
30 mA to 100 μA. The M27C256B is placed in the standby mode by applying 
a CMOS high signal to the E input. ...

-> Ergo, du hast ein paar μA mehr, aber wenn das das alte Netzteil nicht 
packt ist eher etwas kaputt.

von Joachim B. (jar)


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Sven S. schrieb:
> Lass das mit dem Netzteilumbau

dito wenn das zusätzliche Eprom nicht versorgt werden kann hast du 
andere Probleme.

Schlimmer könnte die Buslast sein, habe ich aber nie feststellen können.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Florian S. schrieb:
> Ich habe keinen Zugriff auf ein EPROM-Programmiergerät,

Es gibt hier aber viele, die was passendes haben und die das auch machen 
würden, da bin ich mir ganz sicher. Ich empfehle dir das zu versuchen.

von Florian S. (flori54)


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Hallo,
noch einmal tausend Dank für die tolle Unterstützung, die ich hier 
erfahren habe für mein "Projekt" "2 Betriebssysteme für BEHRINGER DSP 
XX24".
Ich habe von Herrn Dieter Werner (dds5) das Angebot bekommen, dass er 
mir ein 27C512 mit beiden Systemen brennt, noch dazu zum 
Selbstkosten-Preis,
wirklich super.
Ich melde mich nochmal nach dem Einbau.
Viele Grüße aus Köln,
flori54

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Na siehste, geht doch :-)
Und zur Umschaltung: Pin1 über einen Widerstand (zb. 3k3 oder 4k7) an 
Vcc legen. Für die untere Hälfte einen via Schalter oder Jumper auf 
Masse legen.
Aber nicht mitten im Betrieb umschalten, da würde sich die Kiste 
wahrscheinlich sehr eigenartig verhalten.

von georg (Gast)


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Florian S. schrieb:
> Wenn man durchverbindet, zieht das 2. Eprom natürlich auch Ruhestrom
> (wieviel); könnte man alternativ die Versorgungsspannung für die IC`s
> zusätzlich auch an- und abschalten?

Es gibt natürlich unzählige 256er Typen, aber Atmel z.B. gibt als 
Ruhestrom 1 mA an. Das wird dein Netzteil nicht zum Zusammenbruch 
bringen.

Vcc abzuschalten funktioniert nicht sicher - ich musste feststellen, 
dass manche dann auf den Datenleitungen Strom vom Bus aufnehmen, was bei 
meinen Speicherkarten mit Batteriestützung (für SRAM) die Batterie 
entladen hat, aber mit manchen Fabrikaten war das kein Problem, genauer 
erinnere ich mich nicht mehr. Jedenfalls würde ich das Abtrennen von Vcc 
lassen.

Georg

von Dieter W. (dds5)


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Der programmierte NM27C512Q-150 liegt vor mir auf dem Tisch und geht 
morgen in die Post. Die Firmware 8024 ist in der unteren Hälfte 
gespeichert (Pin 1 auf low) und die 9024 in der oberen Hälfte des 
Adressbereichs (Pin 1 dann auf high).

Am Besten biegt man den Pin 1 um ca. 30 Grad nach außen, so dass er 
neben dem Sockel in der Luft hängt und lötet dann die 
Schalter/Widerstand Kombination dort an wie von crazyhorse 
vorgeschlagen.

von A. S. (Gast)


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Florian S. schrieb:
> Ich hatte versuchsweise die VCC (Nr. 28) wahlweise angesteuert, hat aber
> nicht funktioniert.

VCC und gnd dürfen NICHT getrennt werden!! Latchup!

Irgendwie scheinst Du dich darauf zu versteifen, und das Warnsignal zu 
hoher Strom mit brutal force zu bekämpfen!

Ein eeprom ohne CS (bzw OE) braucht keinen Strom, eines ohne VCC 
hingegen viel zu viel (wie ändere schon sagten)

von Florian S. (flori54)


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Hallo,
vielen Dank ersteinmal für die tollen Ratschläge.
Leider hat der Vorschlag von "Crazyhorse" nicht zufriedenstellend 
funktioniert, trotz kurzzeitig Batterie entfernen (Hardware -Reset 
etc.).
Das Umschalten hat ein paar Mal geklappt, dann jedoch überhaupt nicht 
mehr
(gestern), und heute habe ich eine Variante probiert, da Pin 1 bei 
diesem Gerät ohnehin standardmässig auf "High/5Volt" liegt:
ich habe Pin 1 und 14 (Masse) mit einen 10KOhm-Widerstand über einen 
Umschalter verbunden. Auch das hat nicht funktioniert. Das 9024 (Pin1 
high)
geht, aber das 8024 startet nicht.
Also habe ich alles  zurückgebaut. Mit einem einzelnen 27C256 startet 
das 8024 ohne Probleme, ebenso das 9024.
Was könnte ich noch probieren?
Ich finde die Idee mit einem einzelnen IC bestechend. Könnte es 
vielleicht sein, dass das Gerät das grössere IC nicht korrekt erkennt?
Viele Grüße aus Köln,
flori54

von karadur (Gast)


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Mit dem 27c512 muss das gehen.  Ist der Chip schnell genug ?

von OS (Gast)


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Florian S. schrieb:
> ich habe Pin 1 und 14 (Masse) mit einen 10KOhm-Widerstand über einen
> Umschalter verbunden.

Es muss schon Sichergestellt sein, dass der Pin zuverlässig zwischen 0 
und 5 Volt umgeschaltet wird. Am besten mal nachmessen.
Das mit den 10 KOhm könnte das Problem sein.
Der 10K gehört zwischen Pin 1 und 28, also A15 und +VCC.
Den Pin 1 dann per Schalter auf GND ziehen.
Der 10K ist eventl. etwas zu groß, mal mit 4K7versuchen.
Das Eprom muss natürlich auch richtig programmiert sein.
Obere und untere Hälfte, also 0000 - 7FFF und 8000 - FFFF

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Theoretisch gibts noch die Möglichkeit, dass die device-signatur 
ausgelesen wird, um sich ein bisschen vor Raubkopierern zu schützen. In 
Autosteuergeräten ist mir das mal begegnet. Sind deine beiden Eproms 
Originale?

In solcher Art Elektronik ist mir das aber noch nie begegnet - möglich 
ist es aber schon. Falls die das machen ist das Konzept mit dem 27512 
geplatzt.

Ansonsten muss es funktionieren wenn nicht wirklich die Zugriffszeit ein 
Problem ist. Aber da wird Dieter schon aufgepasst haben.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Dieter W. schrieb:
> Der programmierte NM27C512Q-150

Ups, das ist ziemlich lahm.
Was steht denn auf den Originalen?

von georg (Gast)


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Florian S. schrieb:
> ich habe Pin 1 und 14 (Masse) mit einen 10KOhm-Widerstand über einen
> Umschalter verbunden

Das ist eine ganz und gar sinnlose Beschaltung. Entweder ein Pullup von 
A15 nach VCC und ein Schalter nach GND - Schalter Aus Hi, Schalter Ein 
Lo. Oder umgekehrt ein Widerstand von A15 nach GND und ein Schalter nach 
Vcc.
1
      ^  Vcc
2
      |
3
     ---
4
     | |  10k
5
     | |
6
     ---
7
      |
8
      *--------- A15
9
      |
10
      L
11
        /  SW
12
       /
13
      |
14
      |
15
     ===   GND

Georg

von Dieter W. (dds5)


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H.Joachim S. schrieb:
> Dieter W. schrieb:
>> Der programmierte NM27C512Q-150
>
> Ups, das ist ziemlich lahm.

Diese kleinen Kapazitäten hab ich nur so lahm, die wurden eher selten 
schneller gebraucht. Für die normalerweise damit bestückten 2MHz 6809 
Boards reicht es jedenfalls.

Die größeren von 1M bis 32M sind auch gemischt in -100, -90 und -75 
vorhanden - nutzt dem Florian aber nix.

Wörst Käs wär latürnich ein Fehler in der gezippten Binärdatei.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Dieter W. schrieb:
> Für die normalerweise damit bestückten 2MHz 6809
> Boards reicht es jedenfalls.
Geht es denn um sowas? "Offiziell" sind bis jetzt weder CPU noch 
Taktfrequenz bekannt.
>
> Wörst Käs wär latürnich ein Fehler in der gezippten Binärdatei.
Eher nicht - aber woher stammt die? Ich dachte du hättest die 
funktionierenden Originale ausgelesen?

von Dieter W. (dds5)


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H.Joachim S. schrieb:
> Dieter W. schrieb:
>> Für die normalerweise damit bestückten 2MHz 6809
>> Boards reicht es jedenfalls.
> Geht es denn um sowas? "Offiziell" sind bis jetzt weder CPU noch
> Taktfrequenz bekannt.

Nein, das sind ganz andere Boards. Keine Ahnung was in dem Behringer 
Zeugs an den Adress- und Datenleitungen hängt.

>> Wörst Käs wär latürnich ein Fehler in der gezippten Binärdatei.
> Eher nicht - aber woher stammt die? Ich dachte du hättest die
> funktionierenden Originale ausgelesen?

So schnell hätten die nicht bei mir sein können. Florian hat mir am 
Sonntag Abend kurz nach 8 die Binärdateien geschickt und ich hab den 
Chip am Montag in die Post geworfen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Na dann warten wir doch mal auf die Beschriftungen der originalen 
Eproms, sonst wird es Kaffeesatzleserei. Das es so ein bisschen 
funktioniert hat lässt mich schon vermuten dass das timing am Limit ist.

Dunkel erinnere ich mich, dass vor 30 Jahren an einem 8085-board die 
150ns-Typen nicht mehr ausreichend waren (und der damalige Chef sich 
masslos über die teureren aufgeregt hat - die paar ns - ist das wirklich 
nötig :-)

von Rainer V. (a_zip)


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Hallo, also ich hätte jetzt auch erst mal auf die "echte" 
Huckepacklösung gesetzt. Das Umschalten von 2 Programmversionen ist ja 
auch nicht unbedingt nur hardwaremäßig einfach. Vielleicht checkt das 
Hauptprogramm ja irgendwas ab, was das 2te Programm dann ja auch machen 
muß, um Laufen zu können. Ist jetzt nur ins Blaue geraten, aber aus 
Erfahrung weiß ich, dass simples Switchen manchmal nicht klappt! Deshalb 
auch der Hinweis mit dem Sockel :-)
Viel Erfolg! Gruß Rainer

von michael_ (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Hallo, also ich hätte jetzt auch erst mal auf die "echte"
> Huckepacklösung gesetzt. Das Umschalten von 2 Programmversionen ist ja
> auch nicht unbedingt nur hardwaremäßig einfach.

Doch, ist es.
Aber egal, welche Variante man wählt, beide gehen.

Das Wissen dazu ist aber scheinbar verlorengegangen.

von Rainer V. (a_zip)


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michael_ schrieb:
> Doch, ist es.
> Aber egal, welche Variante man wählt, beide gehen.
>
> Das Wissen dazu ist aber scheinbar verlorengegangen.

Hallo, mag sein, dass da Wissen verlorengegangen ist, aber weißt du, was 
das 1ste Programm macht? Und weiß das der TO? Es ist nicht immer damit 
getan, 2 "Betriebssysteme" auf die entsprechenden Adressen zu setzen.
Ich weiß nicht, warum manche sofort mit dem Hammer draufschlagen. "Doch, 
ist es" dann aber eventuell doch nicht...
Gruß Rainer

von Florian S. (flori54)


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Hallo,
also erst Mal " Danke  schön" an alle, die mir ernsthaft helfen 
wollten..
Leider habe ich bis jetzt noch kein Mittel gefunden, das Gerät zum 
Umschalten zwischen den beiden Systemen zu bewegen.
Der Dieter Werner (dds5) hat mir netterweise noch  2 Eproms gebrannt, 
ein 512 er und ein 256, die beide 70ns und schneller sind.
Ich habe zwischen Pin 1 (A15) und 28 (Vcc) alle möglichen 
Widerstandswerte zwischen 1K und 2,5 M Ohm probiert, hat nichts 
gebracht.
Das Programm, welches auf der unteren Adresse gespeichert ist ( Pin 
1=high) läuft zuverlässig hoch, aber das Umschalten (Pin 1 auf Low 
ziehen) will offenbar nicht klappen. Mit einzelnen 256 (also mit 
umstecken) geht' es dagegen. Ich habe den Sockel mit gezogenem IC 
durchgemessen, alle Werte stimmen.
Allerdings will auch die ursprünglich angedachte Huckepack-Lösung nicht 
fluppen, auch hier geht nur das Umstecken von einzelnen 256-Chips.
Sehr schade!!!
Danke nochmals, Grüße aus Köln,
Flori54

von pegel (Gast)


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Und wenn du A15 direkt an GND oder VCC legst?
Funktioniert es dann?

von pegel (Gast)


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Ach so, hast du ja schon gemacht.
Es muss doch aber einen Grund geben warum das nicht funktioniert.

von oszi40 (Gast)


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pegel schrieb:
> warum das nicht funktioniert.

Mal einen Hex-Dump verglichen Adresse 00? Wenn die HW ok ist?

von Florian S. (flori54)


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Ich glaube, in den bisherigen Vorschlägen fehlt ein Vorwiderstand 
zwischen A15 und GND, denn nach Umschalten ( A15 auf GND ziehen/ mit Low 
beschalten) ist das Gerät quasi "tot", ein Kurzschluss zwischen A15 und 
GND legt es lahm. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es daran liegt, denn 
das erklärt auch, warum die Huckepack-Lösung ebenfalls nicht 
funktioniert: ähnliche Symptome).
Wie hoch müsste ein solcher Vorwiderstand sein ( einerseits: Vermeidung 
eines Kurzschlusses, andererseits: sicheres Legen an GND)?
Die Schaltung würde letztlich also 2 Widerstände enthalten, nämlich 
zwischen A15 und GND, und A15 und VCC.
Ich glaube, dass nennt man einen "Pulldown-Widerstand", und der wäre ca. 
10 k.
Bitte, korrigieren, falls nötig. Danke.

: Bearbeitet durch User
von pegel (Gast)


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Soll das bedeuten, dass du A15 nicht frei gelegt hast?
Der darf natürlich nicht mit der Platine original verbunden sein.

Muss erst in der Luft hängen, um dann nach GND oder VCC verbunden zu 
werden.

Es scheint, als ob der bei dir ständig an VCC liegt.

von Florian S. (flori54)


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Ja, genau,  habe ich vergessen, freizulegen.
Hoffentlich ist nichts kaputt gegangen.
Alles klar, Danke für den Hinweis.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Florian S. schrieb:
> Ja, genau,  habe ich vergessen, freizulegen.

Ui ui ui - das darf doch nicht wahr sein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nur, weil es hier noch nicht explizit gesagt wurde: Umschalten geht 
natürlich nur, wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Im laufenden Betrieb 
niemals tun.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Es wurde hier schon alles zu dem Thema gesagt, was es zu sagen gibt - 
das meiste sogar mehrfach und immer wieder.
Auch die Sache mit dem nicht im Betrieb umschalten war schon da.

Vor allem aber wurde ziemlich oft auf die korrekte Beschaltung von A15 
hingewiesen, einer hat sich sogar die Mühe gemacht einen Schaltplan zu 
zeichnen (obwohl diese triviale Sache auch in Worten mehr als 
verständlich ist) - genutzt hat das alles nichts....

von Bernd B. (microwave-designer)


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... ja, es wurde viel gesagt. Ich habe aber nicht gelesen, dass es 
früher genau für solche Anwendungen fertige Platinen gab, die man 
entweder eingelötet oder eingesteckt hat. Die Auswahl erfolgte über 
Ansteuerlogik, z. B. HCT oder TTL mit Jumpern oder Drehschalter.

Dann habe ich noch keinen Vorschlag gelesen, dass man vielleicht ein 
pin-kompatiblen EEPROM verwenden könnte, was einem das Programmieren 
oder löschen erleichtern kann.

Vielleicht hab ich auch wieder zu schnell gelesen, verzeihung!

Gruß

Bernd

von Soul E. (Gast)


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Der elementar entscheidende Hinweis, dass Pin 1 vor dem Beschalten aus 
der Fassung zu biegen ist, der scheint aber irgendwie untergegangen zu 
sein...

von S. R. (svenska)


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Florian S. schrieb:
> Bitte, korrigieren, falls nötig. Danke.

Du sollst weder an Vcc noch an GND spielen. Beide sind dauerhaft 
verbunden. Wenn du ein 512er EPROM anstatt des 256er eingebaut hast, 
dann schaltest du über Pin A15 um.

Das heißt, dass A15 von der Platine abgetrennt werden muss. Alle anderen 
Pins bleiben, wie sie sind.

Stattdessen lötest du A15 über einen Widerstand (10 kOhm oder so) an Vcc 
an und gleichzeitig über einen Schalter an GND. Damit erreichst du 
"Schalter aus" == "A15 high" und "Schalter an" == "A15 low".
1
A15 --+-- [ 10 kOhm ] ----- Vcc
2
      |
3
      +-- [ Schalter ] ----- GND

Der Widerstand ist dann ein Pullup-Widerstand (zieht den Pin auf Vcc, 
wenn sonst nix ist).

von Joachim B. (jar)


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georg schrieb:
> .... ein Pullup von A15 nach VCC und ein Schalter nach GND
>  - Schalter Aus high, Schalter Ein low.
> Oder umgekehrt ein Widerstand von A15 nach GND und ein Schalter nach Vcc.
1
       ^  Vcc
2
       |
3
      ---
4
      | |  10k
5
      | |
6
      ---
7
       |
8
       *--------- A15
9
       |
10
       L
11
         /  SW
12
        /
13
       |
14
       |
15
      ===   GND
> Georg

S. R. schrieb:
> Das heißt, dass A15 von der Platine abgetrennt werden muss. Alle anderen
> Pins bleiben, wie sie sind.
>
> Stattdessen lötest du A15 über einen Widerstand (10 kOhm oder so) an Vcc
> an und gleichzeitig über einen Schalter an GND. Damit erreichst du
> "Schalter aus" == "A15 high" und "Schalter an" == "A15 low".
>
>
1
> A15 --+-- [ 10 kOhm ] ----- Vcc
2
>       |
3
>       +-- [ Schalter ] ----- GND
4
>
>
> Der Widerstand ist dann ein Pullup-Widerstand (zieht den Pin auf Vcc,
> wenn sonst nix ist).

manches muss man wohl wiederholen bis es verstanden wird, es wurde zwar 
alles schon geschrieben, nur nicht nicht von jedem.

: Bearbeitet durch User
von Bernd B. (microwave-designer)


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Joachim B. schrieb:
> manches muss man wohl wiederholen bis es verstanden wird, es wurde zwar
> alles schon geschrieben, nur nicht nicht von jedem

... ich werfe jetzt die Verriegelung der Schalter  Taster  Jumper in 
die Runde:
1
   voila !

Smiley und Gruß

Bernd

von Dieter W. (dds5)


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Dieter W. schrieb:
> Am Besten biegt man den Pin 1 um ca. 30 Grad nach außen, so dass er
> neben dem Sockel in der Luft hängt und lötet dann die
> Schalter/Widerstand Kombination dort an wie von crazyhorse
> vorgeschlagen.

Ja, das mit dem Pin freimachen ist wohl untergegangen. ;-(

von georg (Gast)


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Dieter W. schrieb:
> Ja, das mit dem Pin freimachen ist wohl untergegangen. ;-(

Ja, auch das Umschalten einer Adressleitung mit 2 Bauteilen kann so 
manchen total überfordern.

Georg

von Rainer V. (a_zip)


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Dieter W. schrieb:
> Ja, das mit dem Pin freimachen ist wohl untergegangen. ;-(

...und es zeigt auch wieder, dass nichts und gar nichts 
selbstverständlich ist! "Früher" war es oft so, dass erst bei der ersten 
Serie doch noch ein Fehler gefunden wurde und dann wurde meist auch mit 
Huckepack und Fädeldraht gerettet. Und da wurden eben die relevanten 
Pins an den IC's abgeknipst und die neuen Verbindungen mit dem Draht 
gemacht...
Gruß Rainer und viel Erfolg!

von Florian S. (flori54)


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Vielen Dank für euer Verständnis, ich mache jetzt einen allerletzten 
Versuch, bevor ich mir das Gerät noch ruiniere.
Grüße aus Köln,

von Rainer V. (a_zip)


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Florian S. schrieb:
> bevor ich mir das Gerät noch ruiniere

Na, keine Angst, so schnell geht das ja nicht! Bisher hast du ja nichts 
irgendwie kurzgeschlossen...wird schon hinhaun! Und vor deinem 
"Bekenntnis" hätte ich darauf geschworen, dass die Original-Software 
irgendwas veranstaltet, was deine Huckepack-Software nicht macht. Falls 
deine jetzigen Versuche wider Erwarten nicht zum Erfolg führen, dann 
überlege mal in diese Richtung...
Gruß Rainer

von oszi40 (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> überlege mal in diese Richtung...

Man könnte ja notfalls einen großen EPROM brennen, auf dem 2x die 
funktionierende SW ist, um herauszubekommen ob die Umschaltun korrekt 
läuft ab der Adresse.

Beitrag #5544686 wurde vom Autor gelöscht.
von Rainer V. (a_zip)


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oszi40 schrieb:
> Man könnte ja notfalls einen großen EPROM brennen, auf dem 2x die
> funktionierende SW ist, um herauszubekommen ob die Umschaltun korrekt
> läuft ab der Adresse.

Ja...aber erst mal abwarten...

von Rainer V. (a_zip)


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oszi40 schrieb:
> Man könnte ja notfalls einen großen EPROM brennen, auf dem 2x die
> funktionierende SW ist, um herauszubekommen ob die Umschaltun korrekt
> läuft ab der Adresse.

...und wenn es so sein sollte, wie ich vermutet habe, dann bringt das 
natürlich Malle...die 2te SW funktioniert ja möglicherweise eben nicht!
Gruß Rainer

von Florian S. (flori54)


Angehängte Dateien:

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Hallo,
es hat doch noch geklappt, endlich!!
Das neue Prom (45ns), das der Dieter Werner für mich gebrannt hat, hat 
es möglich gemacht, das System (die Systeme) läufft (laufen) stabil (ich 
habe eben einen kurzen "Dauertest" gemacht, ca. 30 Minuten ohne Absturz 
alle Aktionen ohne Fehl und Tadel ausgeführt!).
Wahrscheinlich habe ich vorher (mit dem ersten Eprom vom Dieter) 
irgendeinen "Flüchtigkeitsfehler" gemacht, jedenfalls scheint dieses 
Projekt erst einmal
zu meiner vollen Zufriedenheit abschlussreif zu sein.
Anbei im Anhang einige Fotos in einem *.zip - Ordner vom Gerät (Ansicht 
von hinten, der Umschalter/ und 4 "Screenshots" (je 2 von einem System) 
vom LCD).
Vielen herzlichen Dank für die freundliche Hilfestellung, ohne die ich 
das so sicher nicht hinbekommen hätte (auch die Ermunterungen heute 
haben ihr Übriges getan, ich hatte eigentlich schon aufgegeben, auch im 
Hinblick auf das dadurch mögliche "Verbasteln" des Gerätes, das zwar 
verhältnismässig preiswert war, aber zum Zerstören eigentlich zu schade 
ist....).
Viele Grüße aus Köln,
euer Florian Schneider
P.S.: ..der von "Kraftwerk" heisst übrigends Florian Schneider-Esleben, 
und ist aus Düsseldorf....

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


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na toll!

von Florian S. (flori54)


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Also, ich will nochmal kurz beschreiben, wie es dann dort noch geklappt 
hat:
ich habe einen schnellen Prom mit 45 ns Zugriffszeit genommen, als 
Pull-Up-Widerstand 10k - Ohm verwendet, ansonsten mich an die  Anleitung 
von
Georg, Joachim und anderen gehalten.
Grüße, Florian Schneider

von michael_ (Gast)


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Florian S. schrieb:
> ich habe einen schnellen Prom mit 45 ns Zugriffszeit genommen,

Muß nicht immer gehen bei alten Schaltungen.
Üblich waren damals 150ns.

von Rainer V. (a_zip)


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Florian S. schrieb:
> Also, ich will nochmal kurz beschreiben, wie es dann dort noch geklappt
> hat

Na also...Gratuliere!
Rainer

von georg (Gast)


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michael_ schrieb:
> Muß nicht immer gehen bei alten Schaltungen.

Seit wann funktioniert etwas nicht, weil die Zugriffszeit zu kurz ist??

Kleiner Hinweis: die Daten stehen auch nach 150 ns immer noch an.

Georg

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