N'Abend, eben im TV gesehen: Tiere sind mit Minisendern versehen und senden ihre Verhaltenweisen an die ISS. Nur, wie geht das? Ein solcher Minisender wird doch wohl kaum eine Sendeleistung von mehr als ca. 100mW aufweisen und die am Tier angebrachte Antenne auch nur ein verlustreicher Kompromiss sein können, denke ich einmal so. Solche mikrigen Signale sollen dann tatsächlich bei der ISS in mehreren 100Km Entfernung wirklich ankommen? Also, ich weiß nicht, Wolfgang
:
Bearbeitet durch User
Da werden sehr ausgefeilte digitale Übertragungsverfahren zum Einsatz kommen die eine sichere Übermittlung auch bei niedrigem SNR gewährleisten. Das ist heutzutage kein Problem mehr. Dabei sind die Datenraten und die Übertragunggeschwindigkeiten gering. Im Amateurfunk gibt es einige Verfahren die in Frage kommen könnten.
Wolf U. schrieb: > Solche mikrigen Signale sollen dann tatsächlich bei der ISS in mehreren > 100Km Entfernung wirklich ankommen? Funkwellen kannst du bis in die Unendlichkeit übertragen. Die Probleme beim terrestrischen Funk mit Erdkrümmung und Gebirgen und Gebäuden dazwischen gibt es ja nicht. Schnurgerade nach oben und das bisschen Atmosphäre. Viel Leistung braucht man dafür nicht. Die beiden Sender der Voyager-Sonden z.B haben 9,4 und 28,3W und verlassen gerade das Sonnensystem. Die ISS ist läppische 400km entfernt.
So neu is das nicht. Das ging schon in den 70er los. OK, mehr als ein Ping kam da noch nicht an. :) Sender und Satelliten um Individuen zu verfolgen, gibts auch schon länger. Neu ist quasi nur die Datenmenge und die Möglichkeit der Öffentlichkeit, was (be)greifbares zu liefern. Die ISS is ja nich grad billig. ;)
Beitrag #5523395 wurde von einem Moderator gelöscht.
Als Einstieg, falls du hier nicht eh schon geschaut hast. https://de.m.wikipedia.org/wiki/ICARUS-Initiative Hier gibt es einen Artikel mit Details zur Übertragung und Funktionsweise. https://www.rohde-schwarz.com/de/unternehmen/news-und-presse/details/magazin-artikel-detailseiten/das-internet-der-tiere-artikel-detailseite_229362-21445.html
Beitrag #5523406 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5523409 wurde von einem Moderator gelöscht.
Wissenschaftler wollen Zugvögel und andere Tiere mithilfe der Internationalen Raumstation ISS global im Blick behalten. Mit ICARUS wird dafür eine Art Internet der Tiere geschaffen. Die Funktechnik kommt von der Rohde & Schwarz-Tochter INRADIOS. Gut! Habe ich falsch interpretiert! Es geht nicht um Gefühle, sondern um das, wo sich Tiere aufhalten oder hingehen oder hinfliegen, oder sich aufhalten. ist natürlich etwas anderes! Sorry für mein Missverständnis!
Beitrag #5523414 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5523418 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5523442 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5523456 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5523457 wurde von einem Moderator gelöscht.
Die ISS Sendet Sprechfunk gerade mal mit 2,5 W (Fahrradglühlampe) und die Signale erreichen auf der Erdoberfläche durchweg Stärken mit S9+60dB bei freier Sicht gen Himmel: https://youtu.be/nNQWUh2F0G8 Ebenso lassen sich analoge (Standbilder) mit PAL-Qualität hervorragend übertragen: https://youtu.be/N61bc-uskkE Bei digitaler Modulation und Codierung lässt sich da noch ordentlich Reserve rausholen. Übrigens, gleich ab 13:12h local funkt der Gerst wieder mit den Gymnasien in Zwönitz und Kaiserslautern und will so den gescheiterten Kontakt von Montag nachholen. Zum Empfang reicht schon ein DVB-T-Stick. Wer sich sonst für Funkpeilung von Tieren interessiert, darf auch beim Fledermaus-Projekt mitmachen: https://www.fledermauszug-deutschland.de/
Aus der zitierten Infobroschüre von Rohde&Schwarz: Tiersender: * Sendeleistung: ca. 6 mW * Bandbreite: 1,5 MHz * Nettodatenrate: 520 bit/s Das Signal ist also extrem robust!
M.K. B. schrieb: > Als Einstieg, falls du hier nicht eh schon geschaut hast. > https://de.m.wikipedia.org/wiki/ICARUS-Initiative > > Hier gibt es einen Artikel mit Details zur Übertragung und > Funktionsweise. > https://www.rohde-schwarz.com/de/unternehmen/news-und-presse/details/magazin-artikel-detailseiten/das-internet-der-tiere-artikel-detailseite_229362-21445.html Das sind schon süße kleine Dinger: Der Tiersender (Tag) ❙ ❙ Gewicht: < 5 g ❙ ❙ Volumen: ca. 2 cm3 ❙ ❙ Antennenlänge: ca. 150 mm ❙ ❙ Sensoren: GPS, Magnetfeld (Kompass), Beschleunigung, Temperatur, Feuchte, Druck, elektrische Leitfähigkeit (für Salzgehaltsmessungen) ❙ ❙ Datenspeicher: microSD (4 Gbit) ❙ ❙ Rechner: μController, hardwarenah programmiert ❙ ❙ Akkukapazität: 70 mAh ❙ ❙ Fläche der Solarzelle: ca. 2 cm2 ❙ ❙ Sendeleistung: ca. 6 mW Also: nur 6mW! Edit: noch vergessen: die Dinger arbeiten bidirektional, d.h. bei Überflug wird offenbar ein Kommando von der ISS gegeben, die gesammelten Daten doch bitte zu übertragen. Zusätzlich ist jeder Tag individuell ansprechbar :-) Sehr faszinierend - eine tolle Sache, die wohl unser Verständnis über die Wege der Tiere sehr erweitern wird!
:
Bearbeitet durch Moderator
auf der ISS haben die nun auch nicht grad nur'n Langdraht als Empfangsantenne... BTW, um mal so die Entfernung der ISS vom Erdboden zu veranschaulichen: wäre die Erde ein Basketball, flöge die ISS in ca 7,5mm Höhe um diesen herum
Hier sieht man die Antennen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/projekt-icarus-was-ein-ausseneinsatz-an-der-iss-mit-artenschutz-zu-tun-hat-a-1222404.html
Das PDF von Rohde und Schwarz ist lobenswert. Endlich mal echte informationen ( auch die genutzten Frequenzen ). Die 401 bis 406 MHz werden ja auch von Wetterballons genutzt. Da lohnt sich mal wieder ein Abend am Scanner. Vielleicht ist ja dann auch mal ein besendertes Tierchen in meiner Nähe.
da müsste dann aber zeitgleich die ISS im Bereich sein.
Wolf U. schrieb: > eben im TV gesehen: > Tiere sind mit Minisendern versehen und senden ihre Verhaltenweisen an > die ISS. Ist zwar leicht OT, aber wie montiert man eigentlich eine Antenna am ISS? Man kann ja schlecht ein Loch für das Antennenkabel bohren?
Planung ist alles, das Ding in die Werkstat schieben, geht ja nich. "Nach 16 Jahren Vorbereitung tritt das deutsch-russische Icarus-Projekt in die entscheidende Phase. Zwei Kosmonauten sollen in einem mehrstündigen Außeneinsatz die Antenne an der Hülle der ISS montieren." (https://www.zdf.de/nachrichten/heute/montage-der-icarus-antenne-ausseneinsatz-an-huelle-der-iss-100.html)
:
Bearbeitet durch User
Es dürfte wohl ziemlich blöd sein, sowas wie eine Raumstation nicht mit allen möglichen Durchgangspunkten (sprich Buchsen und Stecker) zu versehen. Da ist ja genug Kram drum und dran, irgendwo wird man die Daten schon durch bekommen. Detailbilder/Pläne von sowas hab ich aber auch noch nie gesehen. Und wenn alle Stricke reissen, gibts noch was optisches, das man dann ans Fenster klemmen könnte.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.