Forum: Haus & Smart Home ISDN Anschluss über LTE?


von Prymo O. (prymo)


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Hallo

Hier mal eine etwas ungewöhnliche Frage.
Ich habe in meiner Werkshöhle von meinem Kunden ein Terminal zum
erfassen, scannen, dokumentieren, einmessen, noch ein paar mal scannen
und schließlich zur Übermittlung der Daten an das System vom Kunden.

Alles leider nur per ISDN. Da ich hier so exclusiv wie ich werkel
nichtmals eine Telefondose oder gar Internet (Kabel) verfüge stellt mich
das vor einem großen Problem.

Zur zeit, oder besser gesagt seit je her nutze ich einen LTE Router mit
Prepaidkarte. Wlan und ein LAN Anschluss, dass wars.

Seht Ihr eine Möglichkeit wie man sich da behelfen kann?

Ich hoffe Ihr habt die ein odere andere Idee

liebe grüße

von Dangerseeker3000 (Gast)


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Es gibt ja einige DSL Router mit internem ISDN Anschluss (z.B. Fritz 
Boxen).
Bei diesen kann man das DSL Modem auch deaktivieren und sie hinter einen 
LTE Router schalten.
Allerdings sind diese internen ISDN Anschlüsse soweit kastriert, dass 
sie gerade so zum Telefonieren zu gebrauchen sind.
Ob das für Deine Datenanwendung reicht, ist mehr als fraglich.
Es sieht schlecht aus...

von Prymo O. (prymo)


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Hey Dangerseeker3000 vielen Dank für deinen Anstoß, ich werde mal den 
Hersteller ein paar fragen schicken, oh mann ich hoffe da gibts es eine 
art Insellösung -.-

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dangerseeker3000 schrieb:
> Allerdings sind diese internen ISDN Anschlüsse soweit kastriert, dass
> sie gerade so zum Telefonieren zu gebrauchen sind.

Tatsächlich kann damit mehr gemacht werden, auch wenn's nicht offiziell 
beworben wird.

Mit einer 7390, die an einem Telekom-Business-VDSL50-Anschluss betrieben 
wird, können mit einer FritzCard ausgehende ISDN-Datenverbindungen 
(X.75, V.110) zu Gegenstellen mit noch existierenden ISDN-Anschlüssen 
aufgebaut werden. Damit ist Fernwartung auf die klassische Art und Weise 
möglich.

Ungeklärt sind folgende Punkte:

- geht das auch an Privatkundenanschlüssen der Telekom?
- geht das auch mit anderen SIP-Registraren?
- geht das auch über LTE?
- sind auch eingehende ISDN-Datenverbindungen möglich?


Insgesamt ist das natürlich eine sehr deutlich angezählte 
Übergangstechnik, dessen sollte man sich bewusst sein. ISDN ist tot.

von Oliver S. (phetty)


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ISDN ist schon seit einiger Zeit tot, der Kunde sollte sein System auf 
IP (IPv6) umstellen. ISDN-Daten bekommt man durch VOIP-Verbindungen kaum 
durch da die Timings das nicht mitmachen.

von R. M. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> ISDN-Daten bekommt man durch VOIP-Verbindungen kaum
> durch da die Timings das nicht mitmachen.

Ist technisch kein Problem, auf Empfangsseite brauchst Du ohnehin einen 
Puffer, um den unvermeidlichen Jitter der ankommenden Pakete 
auszugleichen. Der bringt, im Vergleich zur alten TDM-Welt, etwa 30-40ms 
zusätzliche Verzögerung in jede Richtung, mit der die Endgeräte 
klarkommen müssen. Wichtig ist auf beiden Seiten, eine halbwegs genaue 
Taktversorgung, die umso kritischer ist, je länger die Verbindungen 
stabil bleiben müssen. Für wenige Minuten ist das aber, in Zusammenhang 
mit den genannten Puffergrößen mit normalen Quarzoszillatoren, 
unkritisch. Für mehrstündige Videokonferenzen über ISDN, muss man sich 
aber schon einen vernünftigen Takt für die Gateways beschaffen (GPS oder 
Rubidium).

Edit:Typo

von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
> ISDN-Daten bekommt man durch VOIP-Verbindungen kaum
> durch da die Timings das nicht mitmachen.

ISDN über IP zu tunneln ist technisch kein Problem, entsprechende 
Jitter-Vorkehrungen vorausgesetzt. RAD hat(te) dazu ein paar Produkte.

R. M. schrieb:
> Für wenige Minuten ist das aber, in Zusammenhang
> mit den genannten Puffergrößen mit normalen Quarzoszillatoren,
> unkritisch.

Wir hatten etliche steinalte Oktopoden darüber verbunden, die vorher 
über klassische Standleitungen miteinander verbunden waren. Die 
IP-Leitungen waren allerdings auch Standleitungen, was den Jitter in 
Grenzen hielt.

: Bearbeitet durch User
von R. M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wir hatten etliche steinalte Oktopoden darüber verbunden, die vorher
> über klassische Standleitungen miteinander verbunden waren. Die
> IP-Leitungen waren allerdings auch Standleitungen, was den Jitter in
> Grenzen hielt.

Das Problem ist, wenn beide Anlagen mit unterschiedlichem Takt laufen, 
wird bei der schnelleren, während der Verbindung, der Empfangspuffer 
leerlaufen, was zu einem größeren Slip führt, auf der Gegenseite immer 
größer werden.
Beim Telefonieren wird das nicht mal auffallen, böse wird es bei FAX, 
oder wie hier im Thread, bei Datenübertragung (UDI/ClearChannel).

von (prx) A. K. (prx)


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R. M. schrieb:
> Beim Telefonieren wird das nicht mal auffallen, böse wird es bei FAX,
> oder wie hier im Thread, bei Datenübertragung (UDI/ClearChannel).

Darüber wurde auch gefaxt.

Da diese RAD Geräte genau dafür gebaut waren, würde ich davon ausgehen, 
dass sie das auf der Rechnung hatten. Eine Nebeneffekt dieser Technik 
war eine permanente Bandbreitenbelegung durch die konfigurierten Kanäle, 
unabhängig von deren Nutzung. Genaueres ist mir über diese Technik aber 
nicht bekannt.

: Bearbeitet durch User
von Prymo O. (prymo)


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Ich hatte grade mit AVM telefoniert, laut dem Support ausgeschlossen, 
max Telefonie, aber keine D Kanäle

au wei au wei das kann was geben.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Prymo O. schrieb:
> Ich hatte grade mit AVM telefoniert, laut dem Support ausgeschlossen,
> max Telefonie, aber keine D Kanäle

Generell?

Die von mir vorhin beschriebene Konstellation (Fritzbox 7390 an VDSL-50 
mit Telekom-Business-Anschluss) lässt daran zweifeln.

Oder hast Du den AVM-Support gezielt nach LTE-Betrieb gefragt?

von Reinhard S. (rezz)


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Versteh ich das richtig, das du dort keinen Telefonanschluss hast und 
nie hattest? Wie war dann der bisherige Workflow?

Die Telekom bietet ISDN-Anschlüsse immer noch an, halt nur ohne 
DSL/Internet. MVLZ 12 Monate, also hättest du damit mindestens 1 Jahr 
Ruhe.

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