Hallo. Ich will auf einer fertigen SMD Platine eine Lötbrücke zwischen 2 Pads setzen. Leider sind die Pads so extrem klein, dass man sie mit bloßen Auge kaum sehen kann. Um die Brücke zwischen den 2 Pads zu setzen habe ich nun versucht mit etwas Lötzinn an der Lötspitze die bereits existierenden Pads zu erhitzen um sie dann zu verbinden. Leider kriege ich das Zinn dort aber nicht flüssig. Es wird nur alles rundherum gelb/braun. Zur Veranschaulichung ein Bild davon im Anhang (mit Makro-Linse am Handy aufgenommen). Die Pins auf der Steckerleiste darüber sind 0,65mm dick, also dürfte das zu verlötende Pad somit nicht mal 0,5mm groß sein. Zusätzlich erschwerend ist, dass es 3 Pads nebeneinander sind, und ich nur das mittlere mit dem äußeren verbinden darf. Eingekreist am Foto sind nun die 2 Kontakte die ich versucht habe zu verbinden (unter dem gelben Film). Darüber ist das freie Pad. Links daneben sind nochmal 3 Pads, wo ich die oberen beiden verbinden muss, was zwar am Bild nach einer Verbindung ausschaut, aber laut Ohm-Meter keine Verbindung hat. Nun zu meinen Fragen: was ist denn dieser gelbe/braune Film, der an den Stellen an denen ich versucht habe zu löten aufgetaucht ist? Kann das irgend eine Schutzschicht sein, die das Löten verhindert? Oder irgend ein Flussmittel? Wie könnte ich denn das entfernen? Und wie könnte ich nun generell diese 2 klitzekleinen Lötpads verbinden? Ich habe eine regelbare Lötstation, habe damit aber bis jetzt nie SMD-Bauteile gelötet, daher auf diesem Gebiet leider keine Erfahrung. Gruss, Christian
Chris G. schrieb: > Nun zu meinen Fragen: was ist denn dieser gelbe/braune Film, der an den > Stellen an denen ich versucht habe zu löten aufgetaucht ist? Kann das > irgend eine Schutzschicht sein, die das Löten verhindert? Oder irgend > ein Flussmittel? Wie könnte ich denn das entfernen? Das ist Flußmittel von deinem Lötzinn... Brauchst du nicht entfernen - nur zum schluss. Wie meinst du das, dass du das Zinn nicht flüssig kriegst? LG
Chris G. schrieb: > Leider kriege ich das Zinn dort aber > nicht flüssig. Es wird nur alles rundherum gelb/braun. Das wird sehr schwer, du hast ja keine richtige Wärmeleitung zwischen Lötspitze (wahrscheinlich 350°) und dem Lötpad (kalt) - die kannst du nur mit Lötzinn erziehlen.
Chris G. schrieb: > Und wie könnte ich nun generell diese 2 klitzekleinen Lötpads verbinden? So wie vorgesehen: mit einem 0 Ohm Widerstand passender Baugröße.
War denn des gelbbraune Zeug schon vor deinem Lötversuch drauf? Dann kann es alles mögliche Unlötbare sein. Z.B. Schmelzkleber, Elko-Suppe... Wenn es erst mit dem Lötversuch kam, dann ist es harmloses Flussmittel. Generell tut man sich mit bleihaltigem Lötzinn etwas leichter. Versuche mal, den Lötkolben auf ein Pad zu setzen und führe das Lötzinn zum Kolben auf dem Pad. Das geht besser, als wenn der Zinntropfen am Kolben schon oxidiert, ehe du das Pad triffst. Mit hinreichend dünnem Lötzinn funktioniert das sehr gut.
hinz schrieb: > So wie vorgesehen: mit einem 0 Ohm Widerstand passender Baugröße. Oder mit einer Litzenader. Zinnbrücken sollte man vermeiden. Die sind sehr, sehr fehleranfällig!
Die weiße Auflage könnte den Schmodder freisetzen und dem Lötzinn übel mitspielen!?
Mit einer entlötlitze konnte ich etwas von dem gelb/braunen zeug entfernen, also ists wahrscheinlich dann flussmittel vom zinn. Und ja, kam erst mit meinen lötversuchen. Das zinn ist schon ein bleihaltiges, also da kann ich mit anderem zinn glaub ich nichts mehr erleichtern. Aber da das pad halt so extrem klein ist, tu ich mir schwer zu sehen ob ich wirklich genau treff. Und sobald ich das zinn hin bringe, habe ich wieder das gelbe zeugs da und seh das pad drunter eigentlich nicht mehr. Ich werd mal versuchen mir die feinste lötspitze zu kaufen die ich krieg, weil die jetztige ist vmtl etwas zu groß. Vielleicht treff ich damit dann besser. Wenn ich aber nicht mal ne brücke dort hinbekomm weil alles so klein ist, bezweifle ich dass ich nen 0 ohm Widerstand oder eine Ader dort hin bekomm. So kleine Bauteile kann man wahrscheinlich fast nur mehr industriell machen und nicht als Hobby-Laie.
Ja, dass die weiße auflager das gelbe zeugs freisetzt hab ich mir auch schon mal gedacht. Nur dagegen könnt ich dann ja vmtl nix machen.
Chris G. schrieb: > So kleine Bauteile kann man wahrscheinlich fast nur mehr > industriell machen und nicht als Hobby-Laie. Ach wo, das geht auch manuell.
Schneide, kratze es wenigstens zwischen den Pins raus. Sonnst wird das nix mit der Brücke. Und mach mal das alte Zinn vollständig weg. Ein Mix aus Bleifrei u. Bleihaltig, ist meist auch nicht mehr richtig zu löten.
Chris G. schrieb: > da das pad halt so extrem klein > ist, tu ich mir schwer zu sehen ob ich wirklich genau treff. Und sobald > ich das zinn hin bringe, habe ich wieder das gelbe zeugs da und seh das > pad drunter eigentlich nicht mehr Ein praktisch gleiches Problem hatte ich auch mal. Zinnbrücken entstehen immer nur an den Stellen, an denen man sie nicht braucht. Meine Lösung: Dritte Hand vorbereitet bestückt (Krokogeklemmt) mit senkrechter Schraubenzieherklinge/Imbusschluessel/Zahnstocher o.ä Ziel: Dieser kleine "Finger" drückt nun (Gewicht der dritten Hand) senkrecht nach unten. Haardraht (aus Litze gezupft) in die Form eines "U" gebogen. Die Mitte dieses "U" mithilfe des "Fingers" passend auf der Platine fixiert. Leuchtlupe/Mikroskop ist Gold wert. War eine irrsinnige Fummelei, aber: Vorbereitung ist das A+O. Dann einfach Loetzinn dran/draufgehalten, und mit der dicken Lötspitze "feste druff" :D Sollte eigentlich danach noch Lackiert werden, um Wischfestigkeit zu erreichen. Geht aber auch ohne :D HTH
Moooment. Wenn ich so drüber Nachdenke....Ich glaub das habe ich sogar am Schluss noch anders gelöst, weil das "U" (beim Löten) immer auf einer Seite etwas hochgeklappt ist. Grrrr. Version2: Langen Haardraht mit der dritten Hand fixieren, anloeten, passend abschneiden, "U" biegen, anderes Ende anloeten. Jepp, so hatte das dann endlich geklappt. HTH
2 Cent schrieb: > Moooment. Wenn ich so drüber Nachdenke... Naja, das hat sicher fast schon jeder mal gemacht, wenns zum Brücken doch etwas Weit ist. Irgendwie bleibt das trotz Bemühung, meist ein Gefrickel. Also kein Lack drüber, sondern echt dick Lack drüber. ;) Dünner Silberdraht ist da gut geeignet, der verbiegt sich nich so leicht, beim Löten.
Version2 Nachtrag: Dazu wollte ich den Haardraht vernünftig einklemmen können, also noch ne Baustelle zur Vorbereitung...Anbei eine dritte Hand, extra für diesen Zweck gepimpt. Auf die Beisserchen der Krokoklemme dicke Isolation (von Erdungsdraht:= meine Lötspitze) aufgeschoben. Hier wird alles verwendet. Ein guter Metzger schmeisst nix weg :D
Chris G. schrieb: > Ich werd mal versuchen mir die > feinste lötspitze zu kaufen die ich krieg, weil die jetztige ist vmtl > etwas zu groß. Bei Amazon bestellen, gemeinsam mit einem Deutsch-Grammatik-Buch geht das ohne Versandkosten.
Teo D. schrieb: > Dünner Silberdraht ist da gut geeignet, der verbiegt sich nich so > leicht, beim Löten. Jaaaa, Vorbereitung ist alles. Selbstverstaendlich hatte ich genau an diesem Tag keinen besseren Draht zur Hand :D
2 Cent schrieb: > Version2 Nachtrag: Dazu wollte ich den Haardraht vernünftig einklemmen > können, Man braucht nicht für alles eine Dritte-Hand. Etwas extra Fußmittel auf die Lötstelle und das Lötzinn ablegen. PS: 2 Cent schrieb: > Jaaaa, Vorbereitung ist alles. Selbstverstaendlich hatte ich genau an > diesem Tag keinen besseren Draht zur Hand :D Was glaubst du wo her ich weiß, das feiner Kupferdraht nicht so prickelnd ist. Wie war das... "Hätte hätte Fahrradkette" :)
:
Bearbeitet durch User
Und wie fixierste den draht an der passenden Stelle? Gute Augen und ruhige Hände? Hab ich leider auch beides nicht. Trotzdem :D
Wobei ich aber zu meiner Entlastung, nee falsch, zur Entlastung der Lötstelle sagen muss: "der Unsichtbare", also der superdünne Draht hat auch seine Vorteile: beim drüberwischen reisst nur der Draht, nicht die Pads.
2 Cent schrieb: > Und wie fixierste den draht an der passenden Stelle? Gute Augen und > ruhige Hände? Hab ich leider auch beides nicht. Augen, ich löte seit 10J nach Gefühl. :) Meist hab ich aber wirklich sehr ruhige Hände, das ist wirklich von großem Vorteil. Hilfreich ist auch, sich nicht aufs Zittern zu konzentrieren. Die Finger einfach machen lassen, die wissen viel besser wo's lang geht. Was hat ich schon Kollegen, wo man dachte die treffen kein Scheunentor. Störte sie aber beim löten irgendwie nicht. Eine Erklärung war: "Das Ding findet schon seinen Weg" :)
Teo D. schrieb: > ich löte seit 10J nach Gefühl. :) So viel Zeit hatte ich zum setzen der Brücke nicht. LOL. Mal ohne gefrotzel: Bei einem so feinen Pad nach Gefühl?....WOW, Respekt, und Glückwunsch! Mal sehen, wie Chris das hinbekommt. OT, watt mutt dat mutt: Teo D. schrieb: > "Das > Ding findet schon seinen Weg" Im Zahnarztforum auch immer sehr beliebt, deshalb gibt es Betäubungen :D Teo D. schrieb: > Die > Finger einfach machen lassen, die wissen viel besser wo's lang geht. In welchem Facharztforum das noch genauso betrachtet und gehandhabt (outsch).......neee, neee, neeeee....:D Prost!
Man muss ja den Draht nicht zwangsläufig schon passend schneiden. Ich nehme ca. 5cm von 2-3 verdrillten Litzen-Härchen und halte die bündig drauf. Dann löte ich alles großzügig (Meisselspitze & kleiner Zinntropfen, es fließt dann genug auf die Pads. Flux hilft.). Die dünnen Drähte leiten auch so schlecht die Wärme, die kann man problemlos greifen. Danach einfach das überstehende Ende abkneifen.
2 Cent schrieb: > LOL. Mal ohne gefrotzel: Bei einem so feinen Pad nach Gefühl?....WOW, > Respekt, und Glückwunsch! > > Mal sehen, wie Chris das hinbekommt. Ach man, ich dachte... aber ne, bist doch nur'n Frozler. Glückwunsch, haste es auf die Liste geschafft. :)
Teo D. schrieb: > Ach man, ich dachte... aber ne, bist doch nur'n Frozler. > Glückwunsch, haste es auf die Liste geschafft. :) Ich bin auf deiner Liste der Frotzler weil ich deine Fingerfertigkeit beneide, und Respekt bekunde??? >Staun<
2 Cent schrieb: > Ich bin auf deiner Liste der Frotzler weil ich deine Fingerfertigkeit > beneide, und Respekt bekunde??? Bist du eh nich, für sowas bin ich zu faul... Meine Beiträge vor ~11:00h nich so ernst nehmen, da sieht die Wellt bei mir noch echt übel aus. ;)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.