Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drehrichtung Anlasser ändern 24V 6,6KW


von Dennis U. (ulle)


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Hallo.

Ich habe ein Projekt bei welchem ich einen Anlasser verwenden wollte. 
Angesteuert wird er mit einem 800A PWM-Regler.

Die Innereien bis auf den eigentlichen Motor habe ich entfernt. Nun ist 
aber die Drehrichtung falsch und es wäre zwar möglich aber äußerst 
umständlich die Richtung durch mechanische Umlenkung zu ändern. Der 
Anlasser dreht egal wie gepolt immer in die gleiche Richtung.

Nun habe ich einmal Bilder gemacht und eines beschriftet. Die Kohlen 
sind alle gegen das Gehäuse isoliert. Meine Idee war nun die Kohlen 3 
und 4 vom Stator zu trennen und dafür mit den oberen + Eingängen zu 
verbinden und dafür die nun übrigen Stator-Anschlüsse als + Eingänge 
anzuschließen. Vom Platz her sollte das machbar sein.

Würde er dann in die andere Richtung drehen oder liege ich total falsch? 
Gibt es eine einfachere Lösung?

Viele Grüße

: Bearbeitet durch User
von X. X. (chrissu)


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Am einfachsten wäre es vielleicht 3 + 4 zu vertauschen...

wieauchimmer... mit Kabelschuhen und dicken Leitungen...
falls da Platz ist.

von Dennis U. (ulle)


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X. X. schrieb:
> Am einfachsten wäre es vielleicht 3 + 4 zu vertauschen...
>
> wieauchimmer... mit Kabelschuhen und dicken Leitungen...
> falls da Platz ist.

Okay. Meinst du also die Kohle 3 an den Statoranschluss 4 und Kohle 4 an 
den Stator anschluss 3 anschließen?

von Michael B. (laberkopp)


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Überprüfe die Richtung der Kohlen. Mir scheint, die zeigen nicht genau 
in die Achsenmitte, sondern laufen schräg. Damit ist der Motor nicht für 
die andere Drehrichtung zu gebrauchen. Der Kollektor setzt sich in 
kürzester Zeit zu und produziert Funkenfeuer und einen satten 
Kurschluss.

von Johannes R. (oa625)


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Bitte bedenken:

Als Anlasser hat dieser Motor (normalerweise) eine vorgegebene 
Drehrichtung.
Im Betrieb überlagern sich Stator- und Rotormagnetfeld, die sog. 
neutrale Zone verschiebt sich.
Bei Motoren mit bevorzugter Drehrichtung liegen die Bürsten in der 
neutralen Zone um das Bürstenfeuer zu minimieren. Wird ein solcher Motor 
in der anderen Drehrichtung betrieben, liegt die neutrale Zone an 
anderer Stelle, was mit einem erhöhten Bürstenfeuer und damit höherem 
Verschleiß verbunden ist.

MfG

von Dennis U. (ulle)


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Michael B. schrieb:
> Überprüfe die Richtung der Kohlen. Mir scheint, die zeigen nicht genau
> in die Achsenmitte, sondern laufen schräg. Damit ist der Motor nicht für
> die andere Drehrichtung zu gebrauchen. Der Kollektor setzt sich in
> kürzester Zeit zu und produziert Funkenfeuer und einen satten
> Kurschluss.

Dieses Problem habe ich schon einmal gelesen. Daher habe ich darauf 
schon geachtet. Aber habe jetzt eine Kohle ausgebaut und der Halter 
sieht gerade aus. Die Kohlen sind ja schon "eingefahren". Stelle ich sie 
auf den Tisch dann steht sie genau rechtwinkelig. Wäre sie schräg 
abgeschliffen müsste sie ja eigentlich schräg stehen. Man sieht aber 
nichts augenscheinlich. Ein Winkelmesser zeigt 90°.

von Dennis U. (ulle)


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Johannes R. schrieb:
> Bitte bedenken:
>
> Als Anlasser hat dieser Motor (normalerweise) eine vorgegebene
> Drehrichtung.
> Im Betrieb überlagern sich Stator- und Rotormagnetfeld, die sog.
> neutrale Zone verschiebt sich.
> Bei Motoren mit bevorzugter Drehrichtung liegen die Bürsten in der
> neutralen Zone um das Bürstenfeuer zu minimieren. Wird ein solcher Motor
> in der anderen Drehrichtung betrieben, liegt die neutrale Zone an
> anderer Stelle, was mit einem erhöhten Bürstenfeuer und damit höherem
> Verschleiß verbunden ist.
>
> MfG

Okay das bedeutet also es genügt nicht zu kontrollieren ob die Kohlen 
rechtwinkelig zum Rotor stehen. Danke für die Aufklärung. Dann werde ich 
doch über eine mechanische Umlenkung nachdenken müssen.

MfG

von Johannes R. (oa625)


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Hallo Dennis,

Dennis U. schrieb:
> Dann werde ich
> doch über eine mechanische Umlenkung nachdenken müssen.

Ist wahrscheinlich sinnvoll. Näheres zum Thema siehe u.a.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wendepolwicklung

Schönen Sonntag wünscht
Johannes

von Dennis U. (ulle)


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Johannes R. schrieb:
> Hallo Dennis,
>
> Dennis U. schrieb:
>> Dann werde ich
>> doch über eine mechanische Umlenkung nachdenken müssen.
>
> Ist wahrscheinlich sinnvoll. Näheres zum Thema siehe u.a.:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Wendepolwicklung
>
> Schönen Sonntag wünscht
> Johannes

Vielen Dank, Ebenfalls noch einen schönen Sonntag allen!

von Harald W. (wilhelms)


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Dennis U. schrieb:

> Ich habe ein Projekt bei welchem ich einen Anlasser verwenden wollte.
> Angesteuert wird er mit einem 800A PWM-Regler.

Dir ist aber schon klar, das solche Motore nicht für
Dauerbetrieb gedacht und geeignet sind?

von Dennis U. (ulle)


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Harald W. schrieb:
> Dennis U. schrieb:
>
>> Ich habe ein Projekt bei welchem ich einen Anlasser verwenden wollte.
>> Angesteuert wird er mit einem 800A PWM-Regler.
>
> Dir ist aber schon klar, das solche Motore nicht für
> Dauerbetrieb gedacht und geeignet sind?

Der Motor wird nicht im Dauerbetrieb betrieben.

von moti (Gast)


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Dennis U. schrieb:

> Der Motor wird nicht im Dauerbetrieb betrieben.

Dann würde ich, wie in der ersten Antwort beschrieben, erstmal die 
Drehrichtung ändern. Wenns funktioniert ist gut. Sollte er vorzeitig 
ausfallen muß halt ein neuer her. Dann vorzugsweise gleich mit der 
richtigen Drehrichtung.
Oder hängen Menschenleben an der sicheren Funktion des Motors?

von Dennis U. (ulle)


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moti schrieb:
> Dennis U. schrieb:
>
>> Der Motor wird nicht im Dauerbetrieb betrieben.
>
> Dann würde ich, wie in der ersten Antwort beschrieben, erstmal die
> Drehrichtung ändern. Wenns funktioniert ist gut. Sollte er vorzeitig
> ausfallen muß halt ein neuer her. Dann vorzugsweise gleich mit der
> richtigen Drehrichtung.
> Oder hängen Menschenleben an der sicheren Funktion des Motors?

Nein, Menschenleben hängen nicht daran. Ich könnte ja einen Vergleich 
machen. Laufen lassen und Funkenfeuer beobachten mit beiden 
Drehrichtungen. Gibt es keinen großen Unterschied baue ich ihn fest um. 
Die Funken sollten ja denke ich ohne Last und dadurch bei hoher Drehzahl 
wegen der Überschneidung am stärksten sichtbar sein? Wäre ein Versuch 
wert. Sollte etwas passieren drehe ich den Kollektor schnell ab und baue 
es zurück.

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Dennis U. schrieb:
> Dann werde ich
> doch über eine mechanische Umlenkung nachdenken müssen.

Ja, tu das bitte.

Zunächst mal zu Deinen Bildern:
Denn was mich dabei etwas stutzig machte, ist, daß es sich bei dem 
Ritzel - so weit ich das richtig erkennen kann - um ein Ritzel für 
Ketten handelt.

Anlasser-Ritzel sind aber i.d.R. viel breiter, weil sie in ein Zahnrad 
"einrückbar" sein müssen, und sie haben deshalb auch stirnseitig einen 
typischen Schräg-Anschliff, der das Einrücken erleichtern bzw. 
sicherstellen kann.

Falls es sich wirklich um einen "richtigen" Anlasser handeln sollte, hat 
der typischerweise i.d.R. auch einen "aufgepfropften" Magnet, der das 
Einrücken des Ritzels bewerkstelligt.
Schnittskizze dazu hier: 
http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=gpV9o8kR&id=6A07A1E13753CA9BAB8B2F47E3F5890EDDDFAFA3&thid=OIP.gpV9o8kRPjJwQH7StlbduQHaFQ&mediaurl=http%3a%2f%2fwww.seatforum.de%2fuploads%2fanlasser_pilotlager4969.jpg&exph=615&expw=866&q=Anlasser&simid=608043775325110646&selectedIndex=0&ajaxhist=0

Ferner solltest Du wissen, daß in jedem üblichen Anlasser ritzelseitig 
eine "Blockier-Vorrichtung" integriert ist, die auf selbsttätiger 
Walzen-Klemmung basiert.
D.h. in der nutzbaren Drehrichtung des Anlassers klemmen diese Walzen 
das Ritzel so, daß auch die Anlasser-Kraft auf das "Anwurf-Zahnrad" des 
Motors übertragen werden kann.
In der "Gegen-Drehrichtung" des Anlassers wird diese Blockierung jedoch 
sofort selbsttätig unwirksam bzw. "aufgehoben".
Wodurch das Ritzel mit beliebiger Drehzahl sich völlig frei drehen kann.

Das hängt damit zusammen, daß die Anlass-Drehzahl von Motoren i.d.R. 
erheblich geringer ist als deren Leerlauf-Drehzahl.
Wenn also ein Motor (wunschgemäß) anspringt, dreht sein Zahnkranz sofort 
höher als ihn das Anlasser-Ritzel zu drehen vermag.
Wodurch die Walzen-Klemmung aufgehoben wird und das Anlasser-Ritzel frei 
durchdrehen kann.

Wenn es sich also um einen Anlasser handelt, der nach diesem Prinzip 
bestimmungsgemäß funktioniert, hast Du gar keine andere Chance als über 
ein Zwischen-Zahnrad Deine gewünschte Drehrichtung erreichen zu können.

Grüße

von malsehen (Gast)


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Das war g....

von L. H. (holzkopf)


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malsehen schrieb:
> Das war g....

Geht's vielleicht noch etwas blöder?

Grüße

von Dennis U. (ulle)


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L. H. schrieb:
> Dennis U. schrieb:
>> Dann werde ich
>> doch über eine mechanische Umlenkung nachdenken müssen.
>
> Ja, tu das bitte.
>
> Zunächst mal zu Deinen Bildern:
> Denn was mich dabei etwas stutzig machte, ist, daß es sich bei dem
> Ritzel - so weit ich das richtig erkennen kann - um ein Ritzel für
> Ketten handelt.
>
> Anlasser-Ritzel sind aber i.d.R. viel breiter, weil sie in ein Zahnrad
> "einrückbar" sein müssen, und sie haben deshalb auch stirnseitig einen
> typischen Schräg-Anschliff, der das Einrücken erleichtern bzw.
> sicherstellen kann.
>
> Falls es sich wirklich um einen "richtigen" Anlasser handeln sollte, hat
> der typischerweise i.d.R. auch einen "aufgepfropften" Magnet, der das
> Einrücken des Ritzels bewerkstelligt.
> Schnittskizze dazu hier:
> 
http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=gpV9o8kR&id=6A07A1E13753CA9BAB8B2F47E3F5890EDDDFAFA3&thid=OIP.gpV9o8kRPjJwQH7StlbduQHaFQ&mediaurl=http%3a%2f%2fwww.seatforum.de%2fuploads%2fanlasser_pilotlager4969.jpg&exph=615&expw=866&q=Anlasser&simid=608043775325110646&selectedIndex=0&ajaxhist=0
>
> Ferner solltest Du wissen, daß in jedem üblichen Anlasser ritzelseitig
> eine "Blockier-Vorrichtung" integriert ist, die auf selbsttätiger
> Walzen-Klemmung basiert.
> D.h. in der nutzbaren Drehrichtung des Anlassers klemmen diese Walzen
> das Ritzel so, daß auch die Anlasser-Kraft auf das "Anwurf-Zahnrad" des
> Motors übertragen werden kann.
> In der "Gegen-Drehrichtung" des Anlassers wird diese Blockierung jedoch
> sofort selbsttätig unwirksam bzw. "aufgehoben".
> Wodurch das Ritzel mit beliebiger Drehzahl sich völlig frei drehen kann.
>
> Das hängt damit zusammen, daß die Anlass-Drehzahl von Motoren i.d.R.
> erheblich geringer ist als deren Leerlauf-Drehzahl.
> Wenn also ein Motor (wunschgemäß) anspringt, dreht sein Zahnkranz sofort
> höher als ihn das Anlasser-Ritzel zu drehen vermag.
> Wodurch die Walzen-Klemmung aufgehoben wird und das Anlasser-Ritzel frei
> durchdrehen kann.
>
> Wenn es sich also um einen Anlasser handelt, der nach diesem Prinzip
> bestimmungsgemäß funktioniert, hast Du gar keine andere Chance als über
> ein Zwischen-Zahnrad Deine gewünschte Drehrichtung erreichen zu können.
>
> Grüße


Hallo.

Dort befindet sich ein Kettenritzel weil es umgebaut wurde.
Hier kann nichts mehr ausrücken da, wie in meinem Post geschrieben, 
alles bis auf den eigentlichen Motor entfernt wurde. Die Getriebespindel 
im eigentlichen Sinn existiert ebenfalls nicht mehr und es gibt nur 
normale Nadellager. Dieser Anlasser ist ein überarbeiteter BOSCH KB 
Anlasser gewesen den ich modifiziert habe sodass er als "normaler" 
Elektromotor fungiert. Hier geht es tatsächlich nur um die reine Frage 
ob es elektrisch möglich ist.

MfG

von Icke ®. (49636b65)


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Dennis U. schrieb:
> Der Anlasser dreht egal wie gepolt immer in die gleiche Richtung.

Was prinzipbedingt normal ist. Anlasser sind Reihenschlußmotoren, d.h. 
der Strom fließt sowohl durch den Anker als auch durch die 
Erregerwicklung. Bei Umpolung der Eingangsspannung kehren sich natürlich 
beide Magnetfelder um, sodaß die Drehrichtung gleich bleibt. Deswegen 
kann man diese Motoren auch an Wechselstrom betreiben. Du mußt entweder 
nur den Anker oder nur die Erregerwicklung umpolen, damit sich die 
Richtung ändert.

von Traubensaft .. (increasingcurrant)


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Wenn der mechanische Aufbau es zulässt, würde ich einen zweiten Motor 
gegenüberliegend vorsehen. Je nach Drehrichtung wird dann eben nur einer 
von beiden bestromt, ganz ohne mechanische Modifikationen.

von Markus W. (dl8mby)


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@Dennis,


auf die naheliegendste Lösung scheint keiner zu kommen!
Den Motor um 180° zu drehen, wenn Dir nur eine Dreh-
richtung ausreicht, oder den hinteren Teil der Achse,
falls möglich anflanschen.

Markus

von Dennis U. (ulle)


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Markus W. schrieb:
> @Dennis,
>
>
> auf die naheliegendste Lösung scheint keiner zu kommen!
> Den Motor um 180° zu drehen, wenn Dir nur eine Dreh-
> richtung ausreicht, oder den hinteren Teil der Achse,
> falls möglich Anflanschen.
>
> Markus

Drehen kann ich den Motor leider nicht wegen dem Einbauort. Und das 
Anflanschen ist glaube ich komplizierter als Umlenken. Die Drehrichtung 
muss aber im Betrieb nicht mehr geändert werden.
MfG

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Die Drehrichtung muss aber im Betrieb nicht mehr geändert werden.

Vielleicht gibt es ja auch Anlasser mit unterschiedlicher Drehrichtung 
weil die Teile nicht bei allen Motoren gleich angeflanscht werden?
Ich wuerde mal den naechsten Boschdienst aufsuchen und den aeltesten 
Mitarbeiter fragen der da rumlaeuft.

Olaf

von Der Andere (Gast)


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Markus W. schrieb:
> auf die naheliegendste Lösung scheint keiner zu kommen!
> Den Motor um 180° zu drehen, wenn Dir nur eine Dreh-
> richtung ausreicht, oder den hinteren Teil der Achse,
> falls möglich anflanschen.

Wie willst du das bewerkstelligen?
<Sarkasmus>
Den Motor in den Schraubstock einspannen und mit dem 1kg Fäustel so 
lange auf die Welle schlagen, bis sie auf die andere Seite 
durchgeschlagen ist
</Sarkasmus>

von Jeden Tag ein wenig blöder (Gast)


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L. H. schrieb:
> malsehen schrieb:
>> Das war g....
>
> Geht's vielleicht noch etwas blöder?

Na sicher geht es noch blöder. Es muß nur der richtige Tölpel 
dazukommen:

DER Andere schrie:


>>Markus W. schrieb:
> auf die naheliegendste Lösung scheint keiner zu kommen!
> Den Motor um 180° zu drehen, wenn Dir nur eine Dreh-
> richtung ausreicht, oder den hinteren Teil der Achse,
> falls möglich anflanschen.

>>Wie willst du das bewerkstelligen?
>><Sarkasmus>
>>Den Motor in den Schraubstock einspannen und mit dem 1kg Fäustel so
>>lange auf die Welle schlagen, bis sie auf die andere Seite
>>durchgeschlagen ist
>></Sarkasmus>

von Der Andere (Gast)


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Na Paul, wie gehts?

von Dennis U. (ulle)


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Olaf schrieb:
>> Die Drehrichtung muss aber im Betrieb nicht mehr geändert werden.
>
> Vielleicht gibt es ja auch Anlasser mit unterschiedlicher Drehrichtung
> weil die Teile nicht bei allen Motoren gleich angeflanscht werden?
> Ich wuerde mal den naechsten Boschdienst aufsuchen und den aeltesten
> Mitarbeiter fragen der da rumlaeuft.
>
> Olaf

Ich habe schon die Firma angeschrieben welche diese Anlasser aufarbeitet 
ob es auch welche mit CCW Drehrichtung gibt. Den Flansch kann ich ja 
anpassen. Habe aber noch keine Antwort.

von L. H. (holzkopf)


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Dennis U. schrieb:
> Dort befindet sich ein Kettenritzel weil es umgebaut wurde.

Auch bei Antrieb per Kette ist eine mechanische Umkehrung der 
Drehrichtung möglich.
Allerdings viel aufwendiger als bei Zahnrad-Antrieben.
V.a. was den Platzbedarf für die Umlenkung anbelangt.

Wie groß ist das Ritzel, das Du mit dem Anlasser-Ritzel antreiben 
willst?

Grüße

von Bernd K. (bmk)


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Die richtige Antwort kam doch schon:

Icke ®. schrieb:
> Du mußt entweder nur den Anker oder nur die Erregerwicklung
> umpolen, damit sich die Drehrichtung ändert.

von Dennis U. (ulle)


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L. H. schrieb:
> Dennis U. schrieb:
>> Dort befindet sich ein Kettenritzel weil es umgebaut wurde.
>
> Auch bei Antrieb per Kette ist eine mechanische Umkehrung der
> Drehrichtung möglich.
> Allerdings viel aufwendiger als bei Zahnrad-Antrieben.
> V.a. was den Platzbedarf für die Umlenkung anbelangt.
>
> Wie groß ist das Ritzel, das Du mit dem Anlasser-Ritzel antreiben
> willst?
>
> Grüße

Also die Umlenkung wäre schon geplant, die Lösung wäre nur etwas unschön 
aber vollkommen ausreichend und würde einwandfrei funktionieren. Eine 
Änderung der Drehrichtung des Anlassers wäre nur sehr praktisch gewesen. 
Das Problem ist der Platz. Ich kann die Kette nur an einem bestimmten 
Punkt durchführen und den Anlasser nicht nach links und rechts 
verschieben. Deshalb muss ich ihn umdrehen und eine zusätzliche Welle 
mit zwei Ritzeln verbauen. Der umgedrehte Anlasser treibt dann die Welle 
an, diese dann das Ziel. Schon passt es.

von Dennis U. (ulle)


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Bernd K. schrieb:
> Die richtige Antwort kam doch schon:
>
> Icke ®. schrieb:
>> Du mußt entweder nur den Anker oder nur die Erregerwicklung
>> umpolen, damit sich die Drehrichtung ändert.

Das vorher beschriebene Problem mit der verschobenen neutralen Zone bei 
Motoren mit bevorzugter Drehrichtung und das damit verbundene erhöhte 
Funkenfeuer ist zu vernachlässigen?
MfG

von Icke ®. (49636b65)


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Dennis U. schrieb:
> Das vorher beschriebene Problem mit der verschobenen neutralen Zone bei
> Motoren mit bevorzugter Drehrichtung und das damit verbundene erhöhte
> Funkenfeuer ist zu vernachlässigen?

Normalerweise nicht, ist aber andere Baustelle. Du verrätst zwar nicht 
den Anwendungszweck, es kann sich aber eigentlich nur um sehr kurze 
Betriebszeiten handeln, für Dauerbetrieb ist der Anlasser sowieso nicht 
geeignet. Da spielt der erhöhte Bürstenverschleiß nicht so die Rolle.

: Bearbeitet durch User
von Lothar K. (megastatic)


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Hallo Dennis,
ich vermute mal es geht um eine netzunabhängige "Winch", also eine Winde 
um ein großes Segelflugmodell zu starten oder gar einen Wakeboarder 
übers Wasser zu ziehen. Letzteres wollte ich für meinen Sohn auch mal 
bauen und hatte damals Kontakt zur Anlasser-Entwicklung von MAN. Dort 
riet man mir dringend von dem Vorhaben ab, denn LKW-Anlasser sind für 
längere Betriebszeiten als 3-5 sec nicht geeignet. Unsere Winde sollte 
aber 30 sec laufen, um 200m Seil aufzuwickeln. Die Entwickler meinten 
dass die Kohlen zu weich sind und dass der Anlasser die Wärme nicht 
abführen kann (es gibt ja auch kein Lüfterrad).
Auf die Frage nach der Gesamt-Lebensdauer eines LKW-Anlassers bekam ich 
zur Antwort, dass z.B. LKWs im städtischen Zustellbetrieb pro Jahr einen 
neuen brauchen. Das wäre ganz normal.
Also selbst wenn du die Drehrichtung (mechanisch) hinbekommst, wird das 
ein kurzes Vergnügen.

von moti (Gast)


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Lothar K. schrieb:

> Anlasser-Entwicklung von MAN
...
> Auf die Frage nach der Gesamt-Lebensdauer eines LKW-Anlassers bekam ich
> zur Antwort, dass z.B. LKWs im städtischen Zustellbetrieb pro Jahr einen
> neuen brauchen. Das wäre ganz normal.

Also bitte! :-))
Die haben sicher gute Anwälte, die gegen Rufschädigung vorgehen.
Entwickelt MAN überhaupt Anlasser selbst? Warum? Weil sie es schlechter 
können, als alle mögl. Zulieferer? :-)

von Äxl (geloescht) (Gast)


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Hast Du die Statorwicklung nun schonmal umgedreht?
Kurze Rückmeldung und der Thread könnte dann hier wieder zugemacht 
werden.

Reihenschlußmotor, Drehrichtung ändern, Statorspule umpolen.

von Dennis U. (ulle)


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Icke ®. schrieb:
> Dennis U. schrieb:
>> Das vorher beschriebene Problem mit der verschobenen neutralen Zone bei
>> Motoren mit bevorzugter Drehrichtung und das damit verbundene erhöhte
>> Funkenfeuer ist zu vernachlässigen?
>
> Normalerweise nicht, ist aber andere Baustelle. Du verrätst zwar nicht
> den Anwendungszweck, es kann sich aber eigentlich nur um sehr kurze
> Betriebszeiten handeln, für Dauerbetrieb ist der Anlasser sowieso nicht
> geeignet. Da spielt der erhöhte Bürstenverschleiß nicht so die Rolle.

Hallo. Tut mir leid dass ich den Zweck nicht verrate aber in Foren ist 
es für viele schwierig beim Thema zu bleiben wenn zu viel Input da ist. 
War eigentlich sogar schon ein Fehler dass man hier das nicht originale 
Kettenrad gesehen hat :) Nicht böse gemeint aber ich möchte Zoff 
vermeiden.

Lothar K.
Danke für den Bericht, die Kohlen sind schon sehr weich das stimmt. Der 
Einsatzbereich wird aber so aussehen als würde ich ab und zu einen LKW 
starten. Nicht mehr. Zudem nur ganz selten mit voller Last da PWM 
geregelt.

zu Äxl :

Leider bin ich momentan auf Montage aber ich werde das auf jeden Fall 
demnächst umpolen und eine Rückmeldung geben.

MfG

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