Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elko Widerstand zum Entladen berechnen


von Sebastian L. (sebastian_l)


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Hallo,

ich möchte einen 4700uF Elko, 50 Volt über einen Widerstand korrekt 
entladen (im ausgeschalteten Zustand, um gefahrlos alles anfassen zu 
können) und euch einmal fragen, ob ich richtig gedacht & gerechnet habe.

Ich würde gerne einen 50 Ohm Widerstand nehmen (nach meinen 
Berechnungen).
Entladezeit:

t = 5 x R x C
t = 5 x 50 Ohm x ( 4700 / 1000000 ) F

t = 1,175 Sekunden

Leistung, die am Widerstand abfällt:

P = (U^2) / R
P = (50 V ^ 2) / 50

P = 50 Watt

Mit einem Lastwiderstand von 50 Ohm, der 50 Watt verkraftet, hätte ich 
den Elko dann in 1,175 Sekunden (zu 99%) entladen.

Ist das so korrekt?


Danke,
Sebastian

von Werner S. (wernertrp)


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also die 50 Watt scheinen mir etwas übertrieben.
Rechne nochmal.
Die entlädst doch keine halbe Stunde.
Und ein Elkakao ist doch kein Spammer.

von Luca E. (derlucae98)


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Sebastian L. schrieb:
> t = 1,175 Sekunden

Korrekt.

Sebastian L. schrieb:
> Leistung, die am Widerstand abfällt:
> P = 50 Watt

Das gilt nur unter der Bedingung, dass die Spannung konstant ist. Das 
ist sie beim Entladen des Kondensators jedoch nicht.

von hinz (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Ist das so korrekt?

Nein, da sind dann immer noch 0,35V drauf!


Du würdest ernsthaft 50W verheizen?


Was soll "sicher" denn deiner Meinung nach bedeuten?

von hinz (Gast)


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Luca E. schrieb:
>> P = 50 Watt
>
> Das gilt nur unter der Bedingung, dass die Spannung konstant ist. Das
> ist sie beim Entladen des Kondensators jedoch nicht.

Während des Betriebs aber schon.

von hinz (Gast)


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hinz schrieb:
> Was soll "sicher" denn deiner Meinung nach bedeuten?

Sorry, "gefahrlos" war gemeint.

von Luca E. (derlucae98)


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hinz schrieb:
> Während des Betriebs aber schon.

Da hast du recht. Ich bin davon ausgegangen, dass er den Elko nach dem 
Ausschalten entladen möchte und den Widerstand nicht permanent in der 
Schaltung lässt.

von HildeK (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Ist das so korrekt?

Ja, alles korrekt gerechnet.
Um den C "anfassbar" zu entladen, werden keine 5*RC notwendig sein, 
schon nach 1*RC (235ms) bist du auf gefahrlosen 15V. Normalerweise 
betrachtet man nach 3 Tau den C als geladen bzw. entladen.

Auch muss dein Widerstand nicht unbedingt auf 50W dimensioniert sein. 
Wenn das Entladen nur selten passiert, dann ist auch ein 5W oder 10W-Typ 
völlig ausreichend. Zudem ist das ja nur die anfängliche 
Spitzenleistung, die schnell abnimmt.
Gerade die typischen Hochlastwiderstände sind kurzzeitig deutlich 
überlastbar, nur die mittlere Leistung sollte einigermaßen eingehalten 
werden.

von Werner S. (wernertrp)


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das 5 Tau ist für die 1 % schon mal ein guter Ansatz.
Eigentlich würde auch schon tau reichen weil ich immer 20 Volt anfasse 
sogar 50 Volt.
Ich habe einen China Röhren-billigst-Verstärker A-Betrieb (welche 
Schande)
selbstgebaut, da ist das schon etwas anders.

von hinz (Gast)


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HildeK schrieb:
> gefahrlosen 15V

SELV erlaubt 60VDC ohne Berührschutz. Bei Kinderspielzeug allerdings nur 
24VDC.

von Sebastian L. (sebastian_l)


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Luca E. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Während des Betriebs aber schon.
> Da hast du recht. Ich bin davon ausgegangen, dass er den Elko nach dem
> Ausschalten entladen möchte und den Widerstand nicht permanent in der
> Schaltung lässt.

Du hast recht, ich möchte ihn nur zum "ranhalten" haben, nachdem ich die 
Schaltung stromlos gemacht habe.


HildeK schrieb:
> Sebastian L. schrieb:
>> Ist das so korrekt?
> Ja, alles korrekt gerechnet.

Danke!

> Um den C "anfassbar" zu entladen, werden keine 5*RC notwendig sein,
> schon nach 1*RC (235ms) bist du auf gefahrlosen 15V. Normalerweise
> betrachtet man nach 3 Tau den C als geladen bzw. entladen.

ok verstanden ;-)

> Wenn das Entladen nur selten passiert, dann ist auch ein 5W oder 10W-Typ
> völlig ausreichend. Zudem ist das ja nur die anfängliche

Dann werde ich mal bestellen. Danke!

Sebastian

von Toxic (Gast)


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Ich wuerde 2 "Mini"-PowerLeds (3V) antiparallel miteinander verloeten 
und die dann in Reihe mit einem Widerstand an an den Elko patschen:
Dann hast du auch noch eine optische Kontrolle....

Andere Moeglichkeit waere: Einfach eine KFZ-Funzel(10W-50W) 
verwenden.Ich wuerde es mit einer 10W-Birne versuchen: die sollte bei 
50V schoen aufblitzen....

von Werner H. (werner45)


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Lade Deinen Elko auf und klemme ein DVM dran (10 MOhm). Du kannst 
zuschauen, wie schnell der sich von alleine entlädt.
Das ist doch kein Folienkondensator...

Gruß   -   Werner

von Werner S. (wernertrp)


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Werner H. schrieb:
> Lade Deinen Elko auf und klemme ein DVM dran (10 MOhm). Du kannst
> zuschauen, wie schnell der sich von alleine entlädt.
> Das ist doch kein Folienkondensator...
>
> Gruß   -   Werner

DVM
Digital Voltmeter.
Wer hat noch echte Analoge mit Zeiger ?

von Wolfgang (Gast)


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Toxic schrieb:
> Andere Moeglichkeit waere: Einfach eine KFZ-Funzel(10W-50W)
> verwenden.

Da wird sich der Elko schön über den Einschaltstrom freuen.

von Toxic (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Toxic schrieb:
>> Andere Moeglichkeit waere: Einfach eine KFZ-Funzel(10W-50W)
>> verwenden.
>
> Da wird sich der Elko schön über den Einschaltstrom freuen.
Werner H. schrieb:
> Lade Deinen Elko auf und klemme ein DVM dran (10 MOhm).

Na dann akzeptier doch den Vorschlag von
Werner H. schrieb:
> Lade Deinen Elko auf und klemme ein DVM dran (10 MOhm).

...und benutze niemals einen Elko nach einer Gleichrichterbruecke,weil 
er da alle 10ms eine auf's Dach bekommt.

Ich beziehe mich nachfolgend auf das erste Posting des TO's:

10.000.000 Ohm / 50 Ohm = 200000

1.175s * 200000 = 235000s
235000s = 3916 min = 65h = 2.7 Tage

Ich hoffe dies ist lange genug um den Elko nicht zu "beschaedigen" ?

von DanVor (Gast)


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Toxic schrieb:
> Ich hoffe dies ist lange genug um den Elko nicht zu "beschaedigen" ?

Man könnte sich ja einige verschiedene NTCs zulegen (die sanft beginnen, 
und -wenn überhaupt erwähnenswert- erst später etwas "zulegen"). Aber 
unbedingt erst mal eine Tabelle ausarbeiten, welche Kapazität bei 
welcher Spannung welchen genauen Entlade-NTC erfordert. Die kann man 
auch parallel und/oder seriell verschalten, wenn's nicht anders geht... 
wer zu faul ist, jedes mal in der Kiste zu kramen, kann auch alle NTCs 
in eine Wählschaltung aus 10kV-Relais packen, denn immerhin weiß man ja 
nie, ob man das nicht mal braucht.

Aber mal ohne Scherz: Je nach dem, welche Kapazität und Spannung da 
wirklich vorkommen kann bei Dir, kann eine passende (nicht völlig 
übertriebene - das würde es allerdings leichter machen...) Lösung ganz 
unterschiedlich aussehen.

von Joachim B. (jar)


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hinz schrieb:
> SELV erlaubt 60VDC ohne Berührschutz. Bei Kinderspielzeug allerdings nur
> 24VDC.

ach deswegen ist die TAE Spannung an der Fritzbox nur 24V OK ist ja 
Spielzeug gegenüber einer richtigen VST.

scnr, ich denke auch 1Tau ist reichlich sicher, weil innerhalb 1Tau die 
Spannung schon um rund 2/3 auf 1/3 gefallen ist, 5Tau ist machbar und 
rechenbar, aber wozu?

: Bearbeitet durch User
von MiMa (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> ich möchte einen 4700uF Elko, 50 Volt über einen Widerstand korrekt
> entladen

Bei nur 50V würde ich gar nicht entladen.

Wenn doch: Das Gerät hat doch sicher ein Gehäuse? Um dieses zu öffnen 
braucht man doch bestimmt >10min. Somit reicht es völlig wenn der Elko 
nach 10min auf unter 20V entladen ist.

Dritte Variante: Mit dem Hauptschalter einen Zementwiderstand an den 
Elko schalten. -> keine Verlustleistung im eingeschalteten Zustand.

von Toxic (Gast)


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MiMa schrieb:
> Wenn doch: Das Gerät hat doch sicher ein Gehäuse? Um dieses zu öffnen
> braucht man doch bestimmt >10min. Somit reicht es völlig wenn der Elko
> nach 10min auf unter 20V entladen ist.

Du kennst doch bestimmt Murphy's law ?
Was ist,wenn sich der Elko aufgrund irgendeiner Stoerung nicht entladen 
kann?
Vor einem Gericht wuerde man dir Inkompetenz und Fahrlaessigkeit 
vorwerfen,sollte zum Beispiel bei einer Servicereparatur bei einem 
Kunden eine teure Platine zu Schaden gekommen sein,weil der vermeintlich 
entladene Elko ueber Messstrippen - oder was auch immer - seine 50V 
ueber einem uC verbraten durfte.

von MiMa (Gast)


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Toxic schrieb:
> Du kennst doch bestimmt Murphy's law ?

Nur zu gut..

Toxic schrieb:
> Was ist,wenn sich der Elko aufgrund irgendeiner Stoerung nicht entladen
> kann?

Dann sind da 50V. Personenschäden kann man somit ausschließen.


Toxic schrieb:
> Vor einem Gericht wuerde man dir Inkompetenz und Fahrlaessigkeit
> vorwerfen,sollte zum Beispiel bei einer Servicereparatur bei einem
> Kunden eine teure Platine zu Schaden gekommen sein,weil der vermeintlich
> entladene Elko ueber Messstrippen - oder was auch immer - seine 50V
> ueber einem uC verbraten durfte.

Vorwerfen wird man mir grundsätzlich alles. Aber durchkommen damit 
niemals.
Der Widerstand ist nur ein Personenschutz, wenn jemand das Gerät öffnet. 
(Wobei bei 50V nicht mal benötigt)
Wenn das Gerät in den Service kommt und der Widerstand kaputt ist, dann 
hat sich der Elko schon längst selbst entladen.
Zudem prüft ein FACHMANN die Spannungsfreiheit bevor er etwas anfasst 
oder gar umsteckt. Wenn er das nicht tut, dann war er Laie/fahrlässig 
und selber Schuld.

Wer einen uC über Messstrippen an einen Elko klemmt, bei dem ist Hopfen 
und Malz verloren.. -> Gerichtlich einwandfrei für mich würde ich 
meinen.

Zudem fragt der TO nach einem "Berührungsschutz". Ob es sich bei 50 Watt 
Heizleistung um ein kommerzielles Gerät handelt, wage ich zu 
bezweifeln..

von Andrew T. (marsufant)


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Sebastian L. schrieb:
> ich möchte einen 4700uF Elko, 50 Volt über einen Widerstand korrekt
> entladen (im ausgeschalteten Zustand, um gefahrlos alles anfassen zu
> können) und euch einmal fragen, ob ich richtig gedacht & gerechnet habe.
>
> Ich würde gerne einen 50 Ohm Widerstand nehmen (nach meinen
> Berechnungen).
> Entladezeit:
>
> t = 5 x R x C
> t = 5 x 50 Ohm x ( 4700 / 1000000 ) F
>
> t = 1,175 Sekunden


soweit korrekt.


>
> Leistung, die am Widerstand abfällt:
>
> P = (U^2) / R
> P = (50 V ^ 2) / 50
>
> P = 50 Watt


Nein. Rechne es über die gespeichtere Energie, da sich die Spannung ja 
ändert.

Also: 0,5 * (U^2) * C

Macht ca. 6,1 Wattsekunden

Ein 10 W Drahtwiderstand 50 Ohm hält die Anfangs (erste 220 ms) hohe 
Überlast aus, und entlädt Deinen Elko binnen 1.175 Sekunden auf ca. 1% 
der Spannung. Ein Kohlemassewiderstand geht ebenfalls, ist aber oft 
schwerer erhältlich.

von MiMa (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Nein. Rechne es über die gespeichtere Energie, da sich die Spannung ja
> ändert.

Doch. Der geplante Widerstand hängt im Betrieb parallel zum Elko..

von Andrew T. (marsufant)


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MiMa schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> Nein. Rechne es über die gespeichtere Energie, da sich die Spannung ja
>> ändert.
>
> Doch. Der geplante Widerstand hängt im Betrieb parallel zum Elko..

Nein, Du irrst. Im Eingangspost steht:

" ich möchte einen 4700uF Elko, 50 Volt über einen Widerstand korrekt
entladen (im        ausgeschalteten       Zustand, um gefahrlos alles 
anfassen zu können) ===============

von MiMa (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Nein, Du irrst. Im Eingangspost steht:
>
> " ich möchte einen 4700uF Elko, 50 Volt über einen Widerstand korrekt
> entladen (im        ausgeschalteten       Zustand, um gefahrlos alles
> anfassen zu können) ===============

Dann hast du natürlich recht :-)

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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MiMa schrieb:
> Der geplante Widerstand hängt im Betrieb parallel zum Elko..

Dann reicht auch ein 22k Widerstand 1/4 Watt. Wenn jemand nach dem 
Ausschalten ca. 2 Minuten braucht um 4 Gehäuseschrauben zu lösen, 
bleiben noch ca. 5 ungefährliche Volt am Kondensator übrig.

Aber 50 Watt an 50 Ohm ständig zu verbraten, halte ich IMHO zu 
ineffizient und zu wärmeentwicklungsintensiv.

von michael_ (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Ist das so korrekt?

Nein!
Die Entladung/Ladung eines Kondensators geschieht nach der e-Funktion.
Die fehlt in deiner Rechnung.

Ist aber sowieso Quatsch, wegen Berührungsschutz habe ich das noch nie 
gehört.

von ohne Account (Gast)


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> Dann reicht auch ein 22k Widerstand 1/4 Watt.
kann man so machen oder in Kombination mit einer Glühbirne - wenn dann 
nichts mehr leuchtet Elko kurzschließen; dann hast Du eine vollständige 
Entladung.

von MiMa (Gast)


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ohne Account schrieb:
>> Dann reicht auch ein 22k Widerstand 1/4 Watt.
> kann man so machen oder in Kombination mit einer Glühbirne - wenn dann
> nichts mehr leuchtet Elko kurzschließen; dann hast Du eine vollständige
> Entladung.

Man verwendet öfter die Betriebsspannungs-LED oder die 
Displaybeleuchtung als Entladevorrichtung. Aber wie gesagt. Wir reden 
hier von 50V. Das tut keinem weh. Zudem ist das ganze in einem Gehäuse 
verbaut.

von Achim B. (bobdylan)


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Ich entlade Elkos mittels getaktetem Kurzschluss. Elkos mit Spannung 
>63V mit den Synkopen zu "Stairways to Heaven", Elkos mit Spannung <63V 
zu den Synkopen zu "Whole lotta Love". Der Unterschied beträgt zwar nur 
etwa 12% pro Stromstoß, wirkt sich aber auf die Lebensdauer des 
Plattenspielers enorm aus.

: Bearbeitet durch User
von DanVor (Gast)


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MiMa schrieb:
> Aber wie gesagt. Wir reden
> hier von 50V. Das tut keinem weh.

Grade "Fachleute" würden einen geladenen Elko

(und schon gar nicht bezüglich der Thematik:
"TO will Entladevorrichtung")

nicht als allgemein ungefährlich hinstellen.

(An der richtigen "Last" verrichtet dieser
durchaus zerstörerische Werke.)

Und was das restliche verharmlosende Gelaber
soll, kapier ich auch nicht so ganz.

LG

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
das Rätselraten kann LTspice beenden.

Sebastian L. schrieb:
> Leistung, die am Widerstand abfällt:
>
> P = (U^2) / R
> P = (50 V ^ 2) / 50
>
> P = 50 Watt
>
> Mit einem Lastwiderstand von 50 Ohm, der 50 Watt verkraftet, hätte ich
> den Elko dann in 1,175 Sekunden (zu 99%) entladen.
>
> Ist das so korrekt?

Das mit den 99% entladen wird wohl so stimmen.

Andrew T. schrieb:
>> P = 50 Watt
>
> Nein. Rechne es über die gespeichtere Energie, da sich die Spannung ja
> ändert.
>
> Also: 0,5 * (U^2) * C
>
> Macht ca. 6,1 Wattsekunden
>
> Ein 10 W Drahtwiderstand 50 Ohm hält die Anfangs (erste 220 ms) hohe
> Überlast aus, und entlädt Deinen Elko binnen 1.175 Sekunden auf ca. 1%
> der Spannung.


Es sind genau 5,6969J.

Also ich habe mit einer Spannungsquelle einen Kondensator auf 50V 
geladen. Parallel zum Kondensator ist ein 50 Ohm Widerstand geschaltet. 
Ich lade den Elko 10 Sekunden lang, was natürlich übertrieben ist, aber 
es sollten ja keine Zweifel aufkommen. Dann nach 10 Sekunden fällt die 
Ladespannung von 50V innerhalb von 1µs auf 0V herunter, also sehr 
schnell. Die Diode verhindert das der Elko über die Spannungsquelle 
wieder entladen wird. Der Elko kann sich nur noch über den Widerstand 
entladen.

In dem Diagramm habe ich die Zeit ab den 10 Sekunden wiedergegeben. Der 
grüne Verlauf ist die Spannung. Der rote Verlauf gibt die Leistung des 
Widerstandes wieder. Gehe ich mit dem Mauszeiger oben auf den roten 
Ausdruck V(N002)*(R1) mit Control-Left-Click, so wird das Integral des 
Leistungsverlaufs gebildet. Das Ergebnis wird im kleinen Fenster 
wiedergegeben.

Der Widerstand wird beim Entladen mit 2,84W belastet.

Ich denke, ein 1W Widerstand hält das gut aus. Ein 0,5W Widerstand 
sollte es auch noch tun.

Hier kann LTspice heruntergeladen werden. Es ist kostenlos.
http://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html

Zum Einarbeiten in LTspice bietet Gunthard Kraus ein gutes Tutorial an.
http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html

PS.: Ich sehe gerade, es liegen am Elko keine 50V an, sondern an der 
Diode fallen noch 0,855V ab. Man könnte jetzt die Spannung in der Quelle 
auf 50,855V ändern. Aber das macht nicht viel im Ergebnis aus.

mfg Klaus

: Bearbeitet durch User
von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Ladespannung von 50V innerhalb von 1µs auf 0V herunter

In Wirklichkeit fällt die Spannung aber von 50V innerhalb von 1,175 
Sekunden auf 0,5V herunter (mit einem 50 Ohm Widerstand)!

von Klaus R. (klara)



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Hallo,
hier die Simulation mit 50,855V und ziemlich genau 50V am Elko.
mfg Klaus

Beitrag #5530439 wurde vom Autor gelöscht.
von Klaus R. (klara)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Ladespannung von 50V innerhalb von 1µs auf 0V herunter
>
> In Wirklichkeit fällt die Spannung aber von 50V innerhalb von 1,175
> Sekunden auf 0,5V herunter (mit einem 50 Ohm Widerstand)!

LTspice gibt an, nach 1,082s beträgt die Spannung noch 500,43mV.

In Wirklichkeit gibt es keine idealen Elkos. Ein typischer 4700µF Elko 
sollte mindestens 100mOhm ESR haben. Leckströme hat der auch. Reale 
Leiterwiderstände gibt es auch. Usw.

Da ich kein theoretischer Physiker bin und mich in der Regel mit realen 
Projekten beschäftige, vertraue ich da ganz LTspice.

LTspice rechnet bei Induktivitäten mit mindestens 1mOhm, falls kein Wert 
für den Serienwiderstand vorgegeben wird. Ob es das für Elkos gibt weiß 
ich nicht. Bei realen Schaltungen nehme ich da lieber bei Kondensatoren 
Simulationsmodelle z.B. von Murata oder bei Induktivitäten Modelle von 
Würth. Man staunt da manchmal was das ausmacht. Aber das weißt Du 
bestimmt auch.

mfg Klaus

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Aber das weißt Du
> bestimmt auch.

Selbstverständlich. Und deswegen interessieren mich die Kommastellen 
auch gar nicht.

von michael_ (Gast)


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DanVor schrieb:
> nicht als allgemein ungefährlich hinstellen.
>
> (An der richtigen "Last" verrichtet dieser
> durchaus zerstörerische Werke.)
>
> Und was das restliche verharmlosende Gelaber
> soll, kapier ich auch nicht so ganz.

Und wer so blöd ist, so ein Gerät sehr schnell zu öffnen, und dann noch 
mit einem Schraubenzieher einen Kurzschluss zu machen, den soll das 
Leben bestrafen.
Oder die Zunge an die 50V zu hängen.

von Mani W. (e-doc)


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Das ganze Tam-Tam hier ist ein Witz!

TO, nimm eine 21 W Bremslichtlampe vom Auto und gut ist es...

Von mir aus auch eine H4 Lampe...

Wegen 4700 µF/50 Volt Entladung hier so ein Aufsehen zu machen von
vielen Schreibern ist reine Zeitverschwendung...

Und von mir aus könnt ihr jetzt bewerten...

von Teo D. (teoderix)


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michael_ schrieb:
> Und wer so blöd ist, so ein Gerät sehr schnell zu öffnen, und dann noch
> mit einem Schraubenzieher einen Kurzschluss zu machen, den soll das
> Leben bestrafen.
> Oder die Zunge an die 50V zu hängen.

Man sollte halt nur nicht die Spitze des Schraubendrehers dazu benutzen.
(Schutzbrille tragen ist dabei aber Pflicht!)

Ist doch eh nur noch ne kleine Restladung über, das pitscht doch nur ein 
wenig... oder es knallt.
Blöd ist halt wenn sich der Schraubendreher festschweist und man 
versehentlich die Lötfahne abreißt... :)

von Teo D. (teoderix)


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Mani W. schrieb:
> Das ganze Tam-Tam hier ist ein Witz!

Ich nominiere ihn für den "Thread des Jahres" Award. :D

von michael_ (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> In dem Diagramm habe ich die Zeit ab den 10 Sekunden wiedergegeben. Der
> grüne Verlauf ist die Spannung. Der rote Verlauf gibt die Leistung des
> Widerstandes wieder. Gehe ich mit dem Mauszeiger oben auf den roten
> Ausdruck V(N002)*(R1) mit Control-Left-Click, so wird das Integral des
> Leistungsverlaufs gebildet. Das Ergebnis wird im kleinen Fenster
> wiedergegeben.

Wenigstens das Simu-Prog hat begriffen, dass es mit einer e-FKT rechnen 
muß :-)

Klaus R. schrieb:
> Ich lade den Elko 10 Sekunden lang, was natürlich übertrieben ist, aber
Ist es nicht. Richtig geladen ist er erst un der Unendlichkeit.

> es sollten ja keine Zweifel aufkommen. Dann nach 10 Sekunden fällt die
> Ladespannung von 50V innerhalb von 1µs auf 0V herunter,
Falsch, 0V wird erst in der Unendlichkeit erreicht.

P.S.:
Ich gebe zu, ich bin ein Krümelkacker.

von michael_ (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Blöd ist halt wenn sich der Schraubendreher festschweist und man
> versehentlich die Lötfahne abreißt... :)

Und was ist, wenn man erschrickt und sich der Schraubenzieher sich durch 
das Auge bis ins Gehirn vordringt?

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Und was ist, wenn man erschrickt und sich der Schraubenzieher sich durch
> das Auge bis ins Gehirn vordringt?

Deswegen wurde schon eine Schutzbrille empfohlen!

Wer schreckhaft ist, sollte sich nicht mit elektrischen Dingen befassen,
aber auch lernen, dass es bei einem Kurzschluss auch knallt und
funkt...

: Bearbeitet durch User
von DanVor (Gast)


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michael_ meinte im Beitrag #5530759:
> Und wer so blöd ist, so ein Gerät sehr schnell zu öffnen, und
> dann noch mit einem Schraubenzieher einen Kurzschluss zu machen
> (oder die Zunge an die 50V zu hängen),
> den soll das Leben bestrafen.

Wie manch anderer gleitest Du aber vom eigentlichen Thema ab.
Der TO wollte (ganz im Gegenteil dazu) eine Entladevorrichtung.

Da diese ja trotz der (im Vergleich mit vielen anderen Dingen)
relativ geringen Gefahr schon ihre Berechtigung hat, verstehe
ich für meinen Teil die Verharmlosungen nicht. Und die vielen
Abweichungen vom Thema auch nicht, sofern es nicht um Wege
geht, dem TO dabei zu helfen (oder von mir aus auch um eine
Art "freie Diskussion", mit irgend einem fach- / sachlichen
Inhalt, und eben nicht so, daß sich der TO wohl wegen seiner
Anfrage vielleicht allmählich schon d..lich vorkommt).

Aber da diese Meinung entweder nicht verstanden wurde, oder
aber aus einem mir ansonsten unbekannten Grund das Mißfallen
eines extrem verantwortungsvoll agierenden Bewerters findet,
halte ich mich aus dieser Sache nunmehr heraus. Ciao.

von Mani W. (e-doc)


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DanVor schrieb:
> Der TO wollte (ganz im Gegenteil dazu) eine Entladevorrichtung.

DanVor schrieb:
> Da diese ja trotz der (im Vergleich mit vielen anderen Dingen)
> relativ geringen Gefahr schon ihre Berechtigung hat, verstehe
> ich für meinen Teil die Verharmlosungen nicht.

DanVor schrieb:
> Aber da diese Meinung entweder nicht verstanden wurde, oder
> aber aus einem mir ansonsten unbekannten Grund das Mißfallen
> eines extrem verantwortungsvoll agierenden Bewerters findet,
> halte ich mich aus dieser Sache nunmehr heraus. Ciao.

Der TO hatte ein Rechenbeispiel gebracht, die Praxis braucht aber
nur eine Entladung über einen Widerstand, der auch größer ausfallen
darf (z.B. 4K7/0,5W), dann dauert es eben ein paar Sekunden länger...

Niemand braucht hier exakte Berechnungen, es geht nur um das
Entladen an sich, auch wenn hier nur Autolampen verwendet werden...

Das ist angewandte Praxis, alles andere nur Rechenbeispiele...

von Percy N. (vox_bovi)


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Mani W. schrieb:

> Niemand braucht hier exakte Berechnungen, es geht nur um das
> Entladen an sich, auch wenn hier nur Autolampen verwendet werden...
>
Was das angeht, hast Du sicherlich recht.
Nur schienen einige Beiträge die Tendenz "50 V aus 0.5 F muss man 
aushalten können" bis "Nur die Harten komm' inn' Garten" anzusteuern, 
was für TO mit Sicherheit nicht hilfreich war.
Besonders niedlich fand ich die Spekulationen darüber, wie lange es wohl 
dauern könnte, sollte oder müsste, das Gehäuse zu öffnen.

> Das ist angewandte Praxis, alles andere nur Rechenbeispiele...

Und Spaß hattet Ihr auch;  die einen mehr, die anderen weniger.

von MiMa (Gast)


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DanVor schrieb:
> MiMa schrieb:
>> Aber wie gesagt. Wir reden
>> hier von 50V. Das tut keinem weh.
>
> Grade "Fachleute" würden einen geladenen Elko
>
> (und schon gar nicht bezüglich der Thematik:
> "TO will Entladevorrichtung")
>
> nicht als allgemein ungefährlich hinstellen.

Ich stelle auch nicht den Elko, sondern die 50V als ungefährlich hin. 
Kann dir auch einige "Fachleute" zeigen, welche das genau so sehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinspannung


DanVor schrieb:
> Und was das restliche verharmlosende Gelaber
> soll, kapier ich auch nicht so ganz.

Bist du einer von der Sorte wo auch keine 12V Batterie angreift, weil 
diese so gefährlich ist und Funken schlägt?

michael_ schrieb:
>> es sollten ja keine Zweifel aufkommen. Dann nach 10 Sekunden fällt die
>> Ladespannung von 50V innerhalb von 1µs auf 0V herunter,
> Falsch, 0V wird erst in der Unendlichkeit erreicht.

Die LADERSPANNUNG wird in 1us auf 0V gestellt, nicht die 
Kondensatorspannung ;-)


DanVor schrieb:
> Wie manch anderer gleitest Du aber vom eigentlichen Thema ab.
> Der TO wollte (ganz im Gegenteil dazu) eine Entladevorrichtung.
>
> Da diese ja trotz der (im Vergleich mit vielen anderen Dingen)
> relativ geringen Gefahr schon ihre Berechtigung hat, verstehe
> ich für meinen Teil die Verharmlosungen nicht.

Es wurden ihm doch schon alle Möglichkeiten ganz weit oben auf dem 
Silbertablett präsentiert. Eine Entladeschaltung für 4700uF und 50V in 
einem verschlossenen Gerät hat aber keinerlei Daseinsberechtigung.
Ein "Fachmann" der so blöd ist das Gerät von Netz zu nehmen, in 1 Minute 
aufschrauben, mit dem Schraubendreher die grössten Elko`s die er finden 
kann kurzschließen und durch den Schreck weiteren Schaden anzurichten, 
den holt Darwin..

Ps: Wie sind eigentlich deine 230V Steckdosen zuhause abgesichert?


Percy N. schrieb:
> Besonders niedlich fand ich die Spekulationen darüber, wie lange es wohl
> dauern könnte, sollte oder müsste, das Gehäuse zu öffnen.

Wieso niedlich? Bei vielen Geräten/Maschinen ist in den Richtlinien 
vorgegeben wie lange ein Mensch zum öffnen braucht und in welcher Zeit 
die Kondensatoren entladen sein müssen. Allerdings nur für Spannungen 
>Kleinspannung

von Fenki (Gast)


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Alles hab ich jetzt nicht durchgelesen, aber ich biete mal an, was wir 
hier haben (alte Minolta "Discharger-II") - soweit ich verstehe meint 
der TO ein geöffnetes Gerät und nicht eine fest installierte Schaltung:

Grundsätzlich entladen wir über 2 x 470 Ohm / 5 Watt in Serie 
(Blitz-Kondensatoren bis ca. 400 Volt von Kompakt Kameras bis 
Speed-Light  - mehrere 1000 uF) - das Gehäuse hat hierfür zwei 
Draht-Stücke mit abisolierten Enden (ein Kollege hat eine Version mit 
Messspitzen).

Zusätzlich hat es einen Brückengleichrichter mit 10kOhm Widerstand und 
LED zur visuellen Kontrolle parallel zu den Widerständen; das blaue 
Dingens parallel zur LED hat die Aufschrift 155Z TDK (nehme an ein 150nF 
C.
Und parallel zur LED noch einen Piepser, damit die Werkstatt auch hört 
wenn man an Hochspannung fummelt ;-)

... bei grösseren Kondensatoren dauert es halt länger als eine 
Sekunde... Dicke 6300uF piepsen gerne eine Minute und mehr. Aber: 
funktioniert, schlägt bei der Reparatur keine Funken und der Kondensator 
bleibt heile.

von Luca E. (derlucae98)


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Und wenn er nicht gestorben ist (bei 50V eher unwahrscheinlich) entlädt 
er seinen Elko noch heute...

: Bearbeitet durch User
von MiMa (Gast)


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Fenki schrieb:
> ... bei grösseren Kondensatoren dauert es halt länger als eine
> Sekunde... Dicke 6300uF piepsen gerne eine Minute und mehr.

Das geht gar nicht bei 1k Entladewiderstand ;-)

Trotzdem gute Idee so etwas zu basteln! :-)

von DanVor (Gast)


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MiMa schrieb:
> Ich stelle auch nicht den Elko, sondern die 50V als ungefährlich
> hin. Kann dir auch einige "Fachleute" zeigen, welche das genau so
> sehen. https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinspannung
>
> (...)
>
> Bist du einer von der Sorte wo auch keine 12V Batterie angreift,
> weil diese so gefährlich ist und Funken schlägt?

DanVor schrieb:
> (An der richtigen "Last" verrichtet dieser
> durchaus zerstörerische Werke.)

Wer behauptet, ein gel. 50V Elko sei (direkt) lebensbedrohlich?

Ich hatte nur etwas gegen übertriebene Verharmlosung. Der Standpunkt,
daß man nicht ewig darüber diskutieren muß, ist durchaus stichhaltig.
Falsch ist, daß es gar keinen Grund gibt, einen Entlader zu wollen.

MiMa schrieb:
> Trotzdem gute Idee so etwas zu basteln! :-)

Und das siehst Du doch scheinbar auch so? Dann gibt es nichts zu
"streiten", mir ging es primär darum, daß so ein Ding "sein darf".
(Und nebenbei darum, daß einer/s für HV /µF-Bereich auch anders
aussehen könnte, als eines für <= xxV /mF bis F Bereich. Egal.)

Nun habe ich schon fast das Gefühl, da seien wir uns doch einig...

von ohne Account (Gast)


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Der TO hatte ein Rechenbeispiel gebracht, die Praxis braucht aber
nur eine Entladung über einen Widerstand, der auch größer ausfallen
darf (z.B. 4K7/0,5W), dann dauert es eben ein paar Sekunden länger...
siehe einfach: https://wetec.vrok.de/rechner/cclad.htm

> Niemand braucht hier exakte Berechnungen, es geht nur um das
> Entladen an sich, auch wenn hier nur Autolampen verwendet werden...
hier handelt es sich um einen 4700uF/50V Elko, das ist nichts - selbst 
eine 9V Blockbatterie hat mehr Energiedichte.

> Wer behauptet, ein gel. 50V Elko sei (direkt) lebensbedrohlich?
das hängt von der Aufladung und der Kapazität ab - wir sind hier im 
uF-Bereich, nicht im F-Bereich .... da sehe es dann schon anders aus.

von MiMa (Gast)


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DanVor schrieb:
> MiMa schrieb:
>> Trotzdem gute Idee so etwas zu basteln! :-)
>
> Und das siehst Du doch scheinbar auch so?

Für Spannungen >50V
Aber nichts für ungut. Denke wir reden vom selben :-)


ohne Account schrieb:
>> Wer behauptet, ein gel. 50V Elko sei (direkt) lebensbedrohlich?
> das hängt von der Aufladung und der Kapazität ab - wir sind hier im
> uF-Bereich, nicht im F-Bereich .... da sehe es dann schon anders aus.

Die Gefahr (für den Menschen direkt) hängt nur von der Spannung ab, 
nicht von der Kapazität. Selbst wenn du 1MF auf 50V hättest könntest du 
einfach dran greifen..

von ohne Account (Gast)


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> Die Gefahr (für den Menschen direkt) hängt nur von der Spannung ab,
> nicht von der Kapazität. Selbst wenn du 1MF auf 50V hättest könntest du
> einfach dran greifen..
richtig, Du kommst dann aufgrund der Spannungshöhe sofort wieder von los 
(je nach Reaktionszeit) - Das Ganze bleibt trotzdem ein Entladevorgang 
und Dein Körperwiderstand liegt zwischen 1k und 2,4 kOhm.
Eine Autobatterie hat auch nur 12V, aber die würde ich nicht 
kurzschließen wollen im Selbstversuch - ein Stromschlag ist sehr 
unangenehm auch bei Kleinspannungen.

von MiMa (Gast)


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ohne Account schrieb:
> Eine Autobatterie hat auch nur 12V, aber die würde ich nicht
> kurzschließen wollen im Selbstversuch - ein Stromschlag ist sehr
> unangenehm auch bei Kleinspannungen.

Ernsthaft?
Du hast noch nie mit Strom gearbeitet oder?

von Naja (Gast)


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MiMa schrieb:
> Die Gefahr (für den Menschen direkt) hängt nur von der Spannung ab,
> nicht von der Kapazität.

Der Satz ist auch nicht viel besser.

(Stichwort: "statische Aufladung")

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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ohne Account schrieb:
> Eine Autobatterie hat auch nur 12V, aber die würde ich nicht
> kurzschließen wollen im Selbstversuch - ein Stromschlag ist sehr
> unangenehm auch bei Kleinspannungen.

Es existiert leider immer noch das Gerücht, dass man eine 12V 
Autobatterie nicht anfassen darf, weil sie 100 Ampere liefern kann und 
bei über 0,05A ist man bereits schon tot.

Natürlich kann ich mich mit einer Hand an der Fahrzeugkarosserie 
abstützen und mit der anderen Hand locker am Pluspol mit einem 
verchromten Maulschlüssel dran rumschrauben. Da passiert gar nix. Es sei 
denn ich berühre mit dem Maulschlüssel die Karosserie, aber auch dann 
passiert mir nix, außer dass ich mir die Finger am Schlüssel verbrenne.

von MiMa (Gast)


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Naja schrieb:
> MiMa schrieb:
>> Die Gefahr (für den Menschen direkt) hängt nur von der Spannung ab,
>> nicht von der Kapazität.
>
> Der Satz ist auch nicht viel besser.
>
> (Stichwort: "statische Aufladung")

Wir reden hier aber von Elkos im mF Bereich..

von Teo D. (teoderix)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Natürlich kann ich mich mit einer Hand an der Fahrzeugkarosserie
> abstützen und mit der anderen Hand locker am Pluspol mit einem
> verchromten Maulschlüssel dran rumschrauben. Da passiert gar nix.

Na ja, ich möchte mich nicht verschwitzt mit nacktem Oberkörper, auf 
zwei 12V Stromschienen legen!

: Bearbeitet durch User
von Naja (Gast)


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Dann schreib bitte nicht explizit, es hänge nicht von der Kapazität 
ab.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Teo D. schrieb:
> Na ja, ich möchte mich nicht verschwitzt mit nacktem Oberkörper, auf
> zwei 12V Stromschienen legen!

Da sehe ich überhaupt kein Problem!

Ich habe gerade mal gemessen: 2 Bananenstecker mit ein paar mm Abstand 
zwischen 2 verschwitzten Fingern mit starkem Druck angefasst: ich habe 
nicht mal 1mA geschafft...

von ohne Account (Gast)


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Natürlich kann ich mich mit einer Hand an der Fahrzeugkarosserie
abstützen und mit der anderen Hand locker am Pluspol mit einem
verchromten Maulschlüssel dran rumschrauben. Da passiert gar nix.
Du hast recht, es fließen dann ca. 12mA Gleichstrom - nur bei 
Wechselstrom sähe es anders aus.

von DanVor (Gast)


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ohne Account schrieb:
> Da passiert gar nix.
> Du hast recht, es fließen dann ca. 12mA Gleichstrom - nur bei
> Wechselstrom sähe es anders aus.

Auf die Dauer ist auch niedrige Gleichspannung (mit Folge niedrigen 
Gleichstromes durch den Körper (besonders den Kopf...)) nicht 
ungefährlich - weil die Elektrolyse auch die Zellen beeinträchtigt / 
beschädigt. Dieser Umstand aber ist in SELV, PELV etc. nicht 
berücksichtigt. Bei Wechselspannung 50Hz sieht es z.B. so aus:

http://elektro-wissen.de/Tipps/Wirkung-des-elektrischen-Stroms-auf-den-Menschen.php

Es gibt auch Ersatzschaltbilder für den menschl. Körper, die z.B. der 
Einwirkung von AC mit unterschiedlichen Frequenzen Rechnung tragen. Ich 
finde aber so etwas gerade nicht.  :-(

von Teo D. (teoderix)


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Dietrich L. schrieb:
> Da sehe ich überhaupt kein Problem!

Sagte das dem Armenschwein, dass dies mit seiner Gartenbahn gemacht hat. 
Die Gäste fanden seine Vorstellung auch ziemlich lustig...

Ach ja, er hats nicht überlebt.


PS:
Hätte man in der Richtung eine Ausbildung gemacht, hätte man in der 
Innung die Gelegenheit gehabt, einen Diavortrag über solche Unfälle 
beizuwohnen.
(~30% sind zum kotzen raus gegangen)

von Mani W. (e-doc)


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Es ist ziemlich abstrus, was hier dahergelabert wird, offensichtlich
von Menschen, die keine Praxis haben und alles nur theoretisch
gelernt haben...

Und das alles nur wegen einer beschissenen Elkoentladung mit
50 Volt - lächerlich und nicht praxisgerecht...

Aber dazu braucht es ja heute ein "Entladegerät", und Sicherheits-
verweise, damit dem armen Schwein dann nichts passiert...


Und die Alten, die vor -zig Jahren so einen Schmarrn mit
einfachen Mitteln entladen haben, die sind wohl dumm???

Wenn es solche Nachwuchselektroniker (Techniker) gibt, dann
gute Nacht!

Lächerlich...

von MiMa (Gast)


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Naja schrieb:
> Dann schreib bitte nicht explizit, es hänge nicht von der Kapazität
> ab.

Ich bemühe mich für das nächste mal ;-)


Dietrich L. schrieb:
> Ich habe gerade mal gemessen: 2 Bananenstecker mit ein paar mm Abstand
> zwischen 2 verschwitzten Fingern mit starkem Druck angefasst: ich habe
> nicht mal 1mA geschafft...

Jemand im Forum hat vor kurzem geschrieben, dass zwei Starthilfekabel 
auf dem nassen Boden (Streusalz) mit 0.5m Abstand das Wasser zum dampfen 
gebracht haben.
Fast schon zu! beeindruckend aber doch von einem sehr kompetenten 
Autor..

von ohne Account (Gast)


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> Sagte das dem Armenschwein, dass dies mit seiner Gartenbahn gemacht hat.
> Die Gäste fanden seine Vorstellung auch ziemlich lustig...
was hat er denn gemacht? erzähl mal.

> Ach ja, er hats nicht überlebt.
Gleichstrom oder Wechselstrom? Woran lag es?

von ohne Account (Gast)


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> Es ist ziemlich abstrus, was hier dahergelabert wird, offensichtlich
> von Menschen, die keine Praxis haben und alles nur theoretisch
> gelernt haben...
was erwartest Du? Der Wissensgrad ist eben unterschiedlich und durch 
einen Austausch gibt's dann eine Angleichung oder Refresh.

> Und das alles nur wegen einer beschissenen Elkoentladung mit
> 50 Volt - lächerlich und nicht praxisgerecht...
Du mußt eben interpolieren - was ist, wenn wir über 100V, 250V, 400V 
sprechen? - auch mal eben Entladung über nächstbeste Autolampe und 
Sicherheit dann auch egal?

> Aber dazu braucht es ja heute ein "Entladegerät", und Sicherheits-
> verweise, damit dem armen Schwein dann nichts passiert...
für 50V egal und das vorgestellte Entladegerät halte ich für etwas zu 
aufwändig, aber der Gedanke an sich ist okay.

von Teo D. (teoderix)


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ohne Account schrieb:
> Gleichstrom oder Wechselstrom? Woran lag es?

Da aus Autobatterien, von denen wir sprachen, bekanntlich AC raus 
kommt... :/

Und Nein, Autopsieberichte bekamen wir nicht vorgelegt. Wie lange sich 
seine Gäste amüsiert haben, bevor einer merkte das was nicht stimmt, 
wurde auch nicht erwähnt. Einfach weils sche... egal ist, den die 
Aussage -> 12V= können unter bestimmten Umständen tödlich sein, einfach 
überwog.

Am lustigsten waren die Bilder über Schmuck und 12/24 
Starterbarterien.
Die mit Hochspannung waren grausig.

von Mani W. (e-doc)


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ohne Account schrieb:
> was ist, wenn wir über 100V, 250V, 400V
> sprechen?

Dann wird es auch andere Antworten geben!

Wir reden hier nur von 50 Volt und 4700 µF...


Da gibt es nichts zum interpolieren!

von Ach Du grüne Neune (Gast)


Angehängte Dateien:

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Teo D. schrieb:
> Hätte man in der Richtung eine Ausbildung gemacht, hätte man in der
> Innung die Gelegenheit gehabt, einen Diavortrag über solche Unfälle
> beizuwohnen.

Auch wenn man keine Anhung vom Strom hat, man muss sich eben nur zu 
helfen wissen!   :)

von MiMa (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Auch wenn man keine Anhung vom Strom hat, man muss sich eben nur zu
> helfen wissen!   :)

Sie sind ja isoliert vom Boden. Kann doch nichts passieren ;-)
Würde trotzdem den Grill 2m versetzen..

von Teo D. (teoderix)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Auch wenn man keine Anhung vom Strom hat, man muss sich eben nur zu
> helfen wissen!   :)

Die Idee hätte auch von mir stammen können. :D

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