Ich möchte ein ESP-12 Modul in Epoxydharz eingießen. Am ESP-12 hängt noch ein 3,3v Wandler und Verkabelung. Ich möchte die komplette Schaltung in eine kleine Röhre packen und diese mit Epoxydharz auffüllen. Ich würde nicht am Stück gießen damit nicht so viel Wärme entsteht. Glaubt ihr das geht? Muss ich etwas beachten? Der ESP-12 wird ein wenig warm. Kann das Probleme verursachen?
Marcel W schrieb: > Der ESP-12 wird ein wenig warm. Kann das Probleme verursachen? Wie sieht es mit der Wärmeleitfähigkeit Deines Epoxydharzes aus? Wenn das Zeug gut isoliert (d.h. schlecht leitet), wird der Controller seine Wärme schlechter los als frei in Luft. Es kann also sein, daß der je nach Umgebungstemperatur früher ausfällt, als er es unvergossen täte.
Abgesehen von der Wärme schrumpft epoxy gern beim aushärten und kann dabei Lötstellen bestätigen. Deshalb werden auch oft Polyurethan oder 2k Silikon verwendet. Allerdings steigt allgemein gesagt das Problem mit der Dichtigkeit in der Reihenfolge wie das Problem mit dem schrumpfen abnimmt.
Bestätigen -> beschädigen. Blöde Autokorrektur...
Rufus Τ. F. schrieb: > Wenn das Zeug gut isoliert (d.h. schlecht leitet), wird der Controller > seine Wärme schlechter los als frei in Luft. > > Es kann also sein, daß der je nach Umgebungstemperatur früher > ausfällt, als er es unvergossen täte. Kann ich nur bestätigen, ist uns auch schon passiert, allerdings nicht mit ESP alleine.
Ich habe mal schlechte Erfahrungen mit 10 Minuten Harz gemacht. Der Verguss sah zwar prima aus, aber bei Erwärmung wurde das Harz so gespannt das es einfach aufgeplatzt ist. Es gibt für die Zwecke, die Du vor hast wohl spezielle Silikone, die gut für Elektronik geeignet sind.
Wie ändern sich die Strahlungseigenschaften der Antenne, wenn sie Kontakt zum Harz (nicht das geographische Gebiet) hat?
Karl schrieb: > Bestätigen -> beschädigen. Blöde Autokorrektur... Warum schimpft jeder über die "blöde Autokorrektur", statt ordentlich zu schreiben? Wenn man glaubt, daß es nicht so wichtig ist, richtig schreiben zu können, muß man dann auch mit den Auswirkungen leben...
Epoxy würde ich nicht nehmen wg. Aushärtereaktionswärme und schlechte therm.Leitfähigkeit.Wir vergiessen unsere uC seit Jahren mit Polyurethan ohne Probleme z.B von Peters Chemie
Machen wir einige tausend mal pro Jahr mit Seno4046.
Hab zwar keine Ahnung ob Epoxy geeignet ist, aber langsam härtendes Epoxy (60 Minuten Tropfzeit und mehr) erzeugt weniger Reaktionswärme.
Das Angebot liest sich nach Epoxy mit 20 Minuten Tropfzeit. Ob es geeignet ist? Keine Ahnung. https://www.ebay.de/itm/LED-SMD-Vergussmasse-Giessharz-Fluessigkeiten-Elektro-Elektronik-Kabel-/172990743574?_trksid=p2385738.m4383.l4275.c10&var=471758879869
Erwin D. schrieb: > Warum schimpft jeder über die "blöde Autokorrektur", statt ordentlich zu > schreiben? Weil man ordentlich geschrieben hat und einem die Autokorrektur manchmal trotzdem was anderes vorsetzt. Natürlich hätte ich es nochmal aufmerksam lesen sollen vor dem Abschicken. Was war noch gleich dein Beitrag zum Thema?
Stefanus F. schrieb: > Warum will man ein Gerät eingießen? Schützt vor Feuchtigkeit und z.b. Vibration.
Die Antennen sind meist für Luft als Medium ausgelegt, mit Epoxy kannst du die Antenne eventuell verstimmen und hast dann weniger dB.
>> Warum will man ein Gerät eingießen? > Schützt vor Feuchtigkeit und z.b. Vibration. Schutz vor Vibration kann ich nachvollziehen. Wobei mir da eher die Methode bekannt ist, schwere Bauteile anzukleben, anzubinden oder zu verschrauben. Schutz vor Feuchtigkeit: Da wird wohl selbst in der Industrie viel falsch gemacht. Ich habe schon einige Geräte auseinander gepopelt, nachdem sie wegen ganz langsam angesaugter Feuchtigkeit kaputt gegangen sind. Von außen sehen die dann oft noch super aus, aber innen drin sind die Anschlussbeinchen schon weg oxidiert.
Mit "Inter troton Polyester Resin" habe ich schon eine quadcopter Kamera ohne Probleme vergossen. Allerdings die Antenne (und natürlich die Linse) ausgespart.
Sieh zu dass du keine fetten Elkos im Harz hast, weil die - wenn sie ausgasen aufblähen und das Ganze explodieren lassen.
> Der ESP-12 wird ein wenig warm.
Das ist noch den geringstes Problem. Der HF-Teil der Schaltung wird
durch den Verguss verstimmt. Entweder laeuft es dann garnicht mehr oder
mit sehr viel weniger Leistung/Verstaerkung.
Olaf
> Deshalb werden auch oft Polyurethan oder 2k Silikon verwendet.
Könnte man eventuell einfaches Silikon aus dem Baumarkt verwenden, wie
es normalerweise zur Abdichtung von Fugen im Badbereich benutzt wird?
chris schrieb: >> Deshalb werden auch oft Polyurethan oder 2k Silikon verwendet. > > Könnte man eventuell einfaches Silikon aus dem Baumarkt verwenden, wie > es normalerweise zur Abdichtung von Fugen im Badbereich benutzt wird? NEIN! AUF KEINEN FALL! ... es sei denn, Du willst zugucken, wie deine LP in die Jagdgründe geht. Vorsitzender der Elektronikgruppe Südhessen schrieb: > Sieh zu dass du keine fetten Elkos im Harz hast, weil die - wenn sie > ausgasen aufblähen und das Ganze explodieren lassen. Unsinn! Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass selbst wenn eine ganze Batterie an 220µF Elkos an einem Netz, dass 100-1000A liefern kann, nichts "Explodiert". Elektronik PU-Masse, wie z.B. die von Peterns, härtet dafür viel zu wenig aus. Muss sie nebenbei auch, sonst kann sie keine Spannungen aufnehmen. Die reißt dann ein, und bläst dann ab.
>NEIN! AUF KEINEN FALL!
technische Begründung?
Es gibt auch noch Silikon für den Küchenbereich mit anderer
Zusammensetzung.
Es gibt auch basisches Silikon. Das wuerd ich aber auch nicht einfach so nehmen.
Jetzt ist G. schrieb: > Es gibt auch basisches Silikon. Das wuerd ich aber auch nicht einfach so > nehmen. Neutralvernetzendes Silikon ist wohl das Mittel der Wahl hier, oder?
> > Sieh zu dass du keine fetten Elkos im Harz hast, weil die - wenn sie > > ausgasen aufblähen und das Ganze explodieren lassen. > Unsinn! Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass selbst wenn eine ganze > Batterie an 220µF Elkos an einem Netz, dass 100-1000A liefern kann, Ganz so einfach ist das nicht. In der Tat wendet man ja normalerweise Verguesse die etwas weich sind. Allerdings gasen Elkos im Betrieb immer ein bisschen aus. Das ist ja der Grund wieso sie nach vielen Jahren defekt sind. Da ist es eine sehr interessante Frage ob ein vergossener Elko laenger haelt weil er nun besser abgedichtet ist, oder ob es ein Problem ist weil der Sabber darin den Verguss unterwandert. Olaf
Eingießen von Elektronik in Harz ist komplizierter als man denkt. Das aushärten ist dabei ein Faktor, der andere Faktor sind unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten deiner Schaltung. Du solltest vorher genau wissen was sich in deiner SChaltung um wie viel Grad erwärmt.
Martin S. schrieb: > Baumarktsilikon enthält Essig. Genauer entsteht beim Vernetzen der Moleküle Essigsäure, die man in einer Schaltung idR nicht haben möchte. Neutralvernetzendes Silikon hat dieses Problem zwar nicht, ist aber immer noch eine Sauerei erster Güte bei der Verarbeitung. Silikone vernetzen allgemein auch nicht wasserdicht. Es bilden sich kleine Kanäle durch die Wassermoleküle passen und sich in der Schaltung ansammeln. Polyurethane sind ein Zwischending: Mittelmäßig weich und mit geringer Wasseraufnahme einstellbar. Ersteres verringert die Sorgen bzgl. Wärmeausdehnung, letzteres das Dichtigkeitsproblem. Wir verwenden auch eine Masse von Peters für Anwednungen die dauerhaft unter Wasser stehen.
Max schrieb: > Polyurethane sind ein Zwischending: Mittelmäßig weich und mit geringer > Wasseraufnahme einstellbar. Ersteres verringert die Sorgen bzgl. > Wärmeausdehnung, letzteres das Dichtigkeitsproblem. Muss es eigentlich reines Polyurethane sein oder geht auch Polyurethane-Schaum aus der Dose? Der εr ist dann etwas näher an Luft..
Schaum ist 1A Dämmaterial - besser als offene Luft da keine natürliche Konvektion und auch keine Abstrahlung, also Wärme auf jeden Fall beachten. Das Problem der Kraft welche beim Aushärten durch Zusammenziehen Schaden anrichten kann, hast du bei Schaum aber dafür nicht.
Max.B. schrieb: > Muss es eigentlich reines Polyurethane sein oder geht auch > Polyurethane-Schaum aus der Dose? > > Der εr ist dann etwas näher an Luft.. Keinen blassen Schimmer. Polyurethan ist ja nur eine Bezeichnung für die Art der chemischen Vernetzung. Vermutlich hat es aber einen Grund, warum es Vergussmassen für Elektronik und Bauschaum gibt und man nicht die Masse für Elektronik um die Fenster schmiert und anders herum.
PUR sollte man nicht direkt auf die Platine einwirken lassen. Die besten Ergebniss ehabe ich mit 2 Schichten gesehen: Es gibt 2-K Silicone, nicht essig-vernetzend mit denen man eine Platine erst einmal überziehen kann, bevor man mit einem Verguss mit "steinhartem" Zeugs flutet. Da diese Silicone dann auch recht dünnflüssig sind, reichen ein paar angerührte Milliliter um eine Platine zu umhüllen. Wenn das Silicon ausgehärtet ist, verschwindet die Platine dann im PUR
Marcel W schrieb: > ESP-12 KI-Besitzer schrieb: > Wie ändern sich die Strahlungseigenschaften der Antenne, wenn sie > Kontakt zum Harz (nicht das geographische Gebiet) hat? Die Lichtgeschwindigkeit ist im Harz kleiner --> Antenne wird verstimmt.
Auf jeden Fall schützt Vergießen zuverlässig vor Reparaturen.
Marc V. schrieb: > Rufus Τ. F. schrieb: >> Wenn das Zeug gut isoliert (d.h. schlecht leitet), wird der Controller >> seine Wärme schlechter los als frei in Luft. >> >> Es kann also sein, daß der je nach Umgebungstemperatur früher >> ausfällt, als er es unvergossen täte. > > Kann ich nur bestätigen, ist uns auch schon passiert, allerdings > nicht mit ESP alleine. Die Wärmeleitfähigkeit von Harz ist viel besser als die von Luft. Andererseits ist der Wärmeübergang im Harz unendlich mal niedriger als in der Luft. Ich hätte einiges darauf gewettet, das hier der Effekt der Wärmeleitfähigkeit überwiegt. Scheint aber nicht zu stimmen. Als Folge wäre es dann doch z.B. besser, einen Kühlkörper nur Rand und nicht auf der MOSFET-Fläche mit 2k-Klebstoff zu versehen. Das kann nicht sein!? Komisch.
Korrektur: Nicht "Wärmeübergang" sondern "Konvektion".
Monolog #3: Die Konvektion hängt von vielen Dingen ab (Geometrie, Reibung, Viskosität, ...). Das MOSFET-Kühlkörper-Beispiel passt hier nicht. -> Problem beseitigt.
Beitrag #5531678 wurde von einem Moderator gelöscht.
● J-A V. schrieb: > PUR sollte man nicht direkt auf die Platine einwirken lassen. > Die besten Ergebniss ehabe ich mit 2 Schichten gesehen: Kannst Du das begründen? Die Beratung von Peters z.B. rät eindeutig davon ab.
Max schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> PUR sollte man nicht direkt auf die Platine einwirken lassen. >> Die besten Ergebniss ehabe ich mit 2 Schichten gesehen: > > Kannst Du das begründen? Die Beratung von Peters z.B. rät eindeutig > davon ab. Hab ich im industriellen Einsatz auch noch nie gehört oder gesehen. Wichtig ist der Schwund beim Härten.
Ben B. schrieb: > Auf jeden Fall schützt Vergießen zuverlässig vor Reparaturen. in Anwendungsgebieten, wo man für eine Schaltung mit 15 Bauteilen, die in einem Stahlrohr versenkt werden 3500EUR ausgibt, macht das nix. Max schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> PUR sollte man nicht direkt auf die Platine einwirken lassen. >> Die besten Ergebnisse habe ich mit 2 Schichten gesehen: > > Kannst Du das begründen? Die Beratung von Peters z.B. rät eindeutig > davon ab. PUR sollte die Bauteile möglichst nicht bis in die letzten Nanometer unterkriechen. Dafür kommt da erstmal Silicon hin. Silicon schliesst erstmal diese Lücken in die PUR nicht hin soll.
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