Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Motor und Handkurbel auf einer Welle


von c r (Gast)


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Beispielsweise bei Werkzeugmaschinen gibt es oft Achsen, die von Hand 
per Kurbel aber auch elektrisch per Vorschub bewegt werden können.

Wie ist der Motor da an die Welle angebunden, damit man diesen im 
Handbetrieb nicht mitdrehen muss?

von malsehen (Gast)


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Freilauf

von malsehen (Gast)


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auskuppeln,
ach hier kommt mehr.

von A. S. (Gast)


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c r schrieb:
> Wie ist der Motor da an die Welle angebunden, damit man diesen im
> Handbetrieb nicht mitdrehen muss?

Wäre das denn schlimm? Ohne Getriebe (zwischen Kurbel und Motor) merkst 
Du da nix.

von Ryven (Gast)


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Also sind in erster Linie alte Maschinen.
Normalerweise wird der Motor stromlos geschalten und das Handrad 
eingerückt gegen eine Feder.
Einfach zu lösen, aber doof in der Bedienung.
Ähnlich wie die Sicherheitshandräder an den Maschinen.

von Der Andere (Gast)


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Brauchst du das in eine Richtung oder in beide?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wie war das beim Not-Anlasser fürs Auto? Die Kurbel für den Wagenheber 
war gleichzeitig dazu gedacht, man musste sie wohl beim Anspringen 
schnell abziehen. Noch schlimmer scheint mir ein Flugzeug-Propeller zu 
sein.

von Der Andere (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> man musste sie wohl beim Anspringen
> schnell abziehen.

Bei der Anwurfkurbel die ich kenne hat das Gegenstück (Kurbelwelle des 
Motors) eine Sägezahnartige Aussparung, so daß die Kurbel nur in der 
richtigen Richtung greift und der laufende Motor sie einfach rausdrückt.
Das ist/war ein alter Traktor Einzylinder Diesel.

von L. H. (holzkopf)


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Ryven schrieb:
> Normalerweise wird der Motor stromlos geschalten und das Handrad
> eingerückt gegen eine Feder.
> Einfach zu lösen, aber doof in der Bedienung.

Ja, es ist schon lästig, das Handrad in die Klauenkupplung eingerückt zu 
halten.
Das kannst Du aber relativ einfach ändern.
Indem Du das Handrad ausbaust und ein Gewinde für eine Madenschraube so 
einschneidest, daß Du das Handrad auf seinem verschiebbaren Sitz auf der 
Welle festsetzen kannst, wenn es eingerückt ist.

Grüße

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich dachte an ältere französische Autos,
http://www.peugeot-oldtimer-freunde.de/media/Presse/2016/Franzosenstolz_Bericht_Oldtimer_Praxis_01.2016/Franzosenstolz_06.jpg
Einen Peugeot 404 fuhr ein Lehrer von mir, daher erinnere ich mich noch 
an das Loch in der Stoßstange für die Kurbel.

Bei der Citroen 2CV Ente musste man soweit ich weiß die Haube öffnen, 
mein Bruder fuhr sowas vor vielen Jahren.
https://www.andre-citroen-club.de/forums/topic/112528-unbekannte-anwerf-kurbeln/
ja da ist anscheinend auf einer Seite ein Nuss-Schlüssel für den 
Wagenheber und am anderen Ende die kleine Querstange für den Anlasser. 
Da kann so eine "sägezahnartige" Aufnahme am Motor gewesen sein.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Aber das hilft zur Frage nicht weiter, da es nicht in beide 
Drehrichtungen funktioniert.
Hab mal den "Dubbel" konsultiert, Kapitel "selbsttätig schaltende 
Kupplungen (self-engaging clutches)"
Die Überlastsicherung und der Freilauf passen nicht, aber die 
"drehzahlgeschaltete Kupplung (speed engaged clutches)" sollte passen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kupplung#Besondere_l%C3%B6sbare_Kupplungen
vorzugsweise die Fliehkraftkupplung
https://de.wikipedia.org/wiki/Fliehkraftkupplung
im Dubbel wird noch eine Version mit kleinen Kugeln genannt. So etwas 
habe ich in einer chinesischen Fahrradklingel.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Eine etwas umständliche Lösung:
Beide, Motor und Kurbel werden über Schneckengetriebe arretiert, danach 
ein Differentialgetriebe wie in der Hinterradachse beim Auto. Das 
funktioniert beliebig langsam im Gegensatz zu Fliehkraftkupplungen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Anderer.

Der Andere schrieb:

> Bei der Anwurfkurbel die ich kenne hat das Gegenstück (Kurbelwelle des
> Motors) eine Sägezahnartige Aussparung, so daß die Kurbel nur in der
> richtigen Richtung greift und der laufende Motor sie einfach rausdrückt.
> Das ist/war ein alter Traktor Einzylinder Diesel.

Und trozdem solltest Du vorsichtig sein und die Anlasskurbel immer so 
fassen, dass der Daumen NICHT gegenüber den Fingern liegt.

Das Teil kann trozdem heftig zurückschlagen, und dann würde es Dir den 
Daumen brechen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Der Andere (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Das Teil kann trozdem heftig zurückschlagen, und dann würde es Dir den
> Daumen brechen.

Danke Bernd. Den Traktor haben wir leider nicht mehr. Der ging als 
Erbteil an meinen Onkel.
Wobei ein plötzliches Zurückschlagen eigentlich nicht ging, denn die 
60kg Schwungscheibe ändert nicht sprunghaft ihre Drehrichtung nur weil 
der Einzylinder komprimiert.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Gab es einen Rückwärtsgang? Bei alten Traktoren konnte man den Motor 
einfach rückwärts anwerfen - das geht mit dieser Kurbel nicht.

von Der Andere (Gast)


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Das war ein alter Hela Einzylinder Diesel. Ich weiss allerdings nicht ob 
es ein D12 oder ein D15 war. Der hatte 5 Vorwärts- und einen 
Rückwärtsgang.
Er hatte einen Anlasser, das Problem war halt daß die teure >100Ah 
Batterie nur begrenzt hielt weil er z.T auch mal ein halbes Jahr stand. 
Also wurde er im Zweifel mit der Hand angekurbelt, das hab ich so mit 14 
oder 15 gelernt.

Man hat zuerst langsam gedreht bis man über den Verdichtungs-OT kam und 
dann zwei Umdrehungen mit aller Kraft. Die eine schnelle Verdichtung 
musst dann zünden oder man fing von vorne an.
Die Schwungmasse war so groß, daß er im Leerlauf ca. 6-10 Sekunden bei 
Vollgas brauchte um von Standgasdrehzahl bis zur Nenndrehzahl zu kommen.

Mit dem Teil habe ich "fahren" gelernt.

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