Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Operationsverstärker nichtinvertierende Grundschaltung


von Dome F. (feldd)


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Hallo Liebe Elektroniker!

Ich bin E-Technik Student und muss ein DC Strommessgerät prototypisch 
entwerfen.
Als "Sensor" habe ich einen Shunt gewählt und auslesen will ich das 
ganze mit einem Arduino.

Dabei entsteht das Problem. Ein Shunt hat in der Regel eine feste 
Ausgangsspannung im mV Bereich. Die Analogeingänge des Arduino können 
aber nur 0-5V. Ich muss meine Spannung am Widerstand also Verstaerken, 
wenn ich sie mit dem Arduino auslesen will.

Dafuer habe ich den OP07CP von TI gewaehlt und will damit eigentlich nur 
die nichtinvertierende Schaltung realisieren mit einer Verstaerkung von 
ca 330. .
Jedenfalls muss ich vom mV Bereich in den V Bereich verstaerken.

Im Datenblatt ist unter Punkt 12 genau die benoetigte Schaltung 
aufgefuehrt, allerdings erhalte ich lediglich die Versorgungsspannung am 
Ausgang. Den OP interessiert es kein bisschen was ich mit den Eingaengen 
mache.

Ich hoffe ihr koennt mir helfen.
Vielen Dank
Gruss
Dome

von Der Andere (Gast)


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Du hast in dem Datenblatt die Bemerkung unter Punkt 10.2.2.1 und 
10.2.2.2 gelesen und verstanden.
Mit dem Op brauchst du also eine Versorgung von < -2V und > 7V um von 
0-5V zu messen.

von HildeK (Gast)


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Dann zeige doch einfach mal, was du wie verschaltet hast, einschließlich 
Versorgungsspannung und Werte.
Die Schaltung aus Bild 7 funktioniert jedenfalls, und das schon immer 
...

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Mit dem Op brauchst du also eine Versorgung von < -2V und > 7V um von
> 0-5V zu messen.

Wenn du eine single Supply verwenden willst (oder darfst), dann nehme 
einen Rail To Rail OPV.

von Der Andere (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Wenn du eine single Supply verwenden willst (oder darfst), dann nehme
> einen Rail To Rail OPV.

Der an den Rails auch nicht mehr exakt "misst".

Dome F. schrieb:
> Verstaerkung von ca 330.

Das ist der nächste Punkt. In deiner Fehlerabschätzung solltest du dann 
auch mal über Dinge wie Offsetfehler und Thermospannungen nachdenken.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Der an den Rails auch nicht mehr exakt "misst".
>
> Dome F. schrieb:
>> Verstaerkung von ca 330.
>
> Das ist der nächste Punkt.

Richtig. Wenn man etwas genaues haben will, sollte man den Shunt nur so 
klein wie nötig machen, aber nicht kleiner (hängt vom Messstrom ab). Die 
Verstärkung so gering wie möglich halten. Und um bei kleineren Strömen 
trotzdem ein genaues Ergebnis zu erzielen, eine Dual Supply verwenden.

Nenne uns doch bitte mal deinen max. Strom!

von Günter Lenz (Gast)


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Dome F. schrieb:
>Im Datenblatt ist unter Punkt 12 genau die benoetigte
>Schaltung aufgefuehrt, allerdings erhalte ich lediglich
>die Versorgungsspannung am Ausgang. Den OP interessiert
>es kein bisschen was ich mit den Eingaengen mache.

Was passiert wenn du den Eingang auf Masse legst, bei
symetrischer Betriebsspannung? Wenn es dann immer noch
so ist, dann ist der OP kaputt, oder du hast die
Schaltung nicht so wie im Beispiel aufgebaut.

von HildeK (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/374297/AD8655.gif

Du hättest deutlicher machen können, dass es genau so nicht geht!
- AD8655 mit Single Supply
- Messen am unteren Rail

Diese Schaltung geht mit dem AD8655 nur mit symmetrischer Versorgung!

Der kleine Shunt mit der hohen notwendigen Verstärkung und die 
Unzulänglichkeiten des OPA wurden schon erwähnt ...

von Helmut S. (helmuts)


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Der Fragesteller hat noch vergessen zu erwähnen ob der 
Stromsensor-Widerstand auf Masse, auf +5V oder auf +12V hängt.

@Dome F.
An welcher Spannung hängt der Stromsensorwiderstand?

: Bearbeitet durch User
von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Dome F. schrieb:
> Als "Sensor" habe ich einen Shunt gewählt und auslesen will ich das
> ganze mit einem Arduino.
> Dabei entsteht das Problem. Ein Shunt hat in der Regel eine feste
> Ausgangsspannung im mV Bereich.
Das muß nicht sein. Wenn man aber einen möglichst geringen 
Spannungsabfall in der "Stromrichtigen Meßschaltung" über den Shunt 
haben will, dann ist das natürlich so.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stromrichtige_Schaltung

Alternativ kann man auch spezielle Schaltungtechnik verwenden, die 
keinen Spannungsabfall am Shunt verursacht (Strom-Spannungswandler)
https://de.wikipedia.org/wiki/Transimpedanzverst%C3%A4rker

> Die Analogeingänge des Arduino können
> aber nur 0-5V. Ich muss meine Spannung am Widerstand also Verstaerken,
> wenn ich sie mit dem Arduino auslesen will.
> Dafuer habe ich den OP07CP von TI gewaehlt und will damit eigentlich nur
> die nichtinvertierende Schaltung realisieren mit einer Verstaerkung von
> ca 330.
Die Auswahl eines OPV für einen bestimmten Zweck ist manchmal nicht so 
einfach. Aber bei so hohen Verstärkungen sollte man sich schon mal 
Gedanken über die wichtigsten Parameter machen.
Der OP07 hat eine typ. Offsetdrift von 0,5uV/K (kann aber auch größer 
sein z.B. über 1uV/K).
Mit einer Verstärkung von 330 und angenommen +/-15K Temperaturabweichung 
bekommst du schon bis über 5mV Offsetdrift. Für Indoor-Laborbetrieb und 
10 Bit Auflösung wäre das noch ok. Aber falls das auch Outdoor oder im 
Automotiv-Bereich eingesetzt werden sollte, wäre ein OPV mit weniger 
Drift besser geeignet.
Da kann man aber auch gleich einen OPV einsetzen, der eine so kleine 
Offsetspannung hat, dass diese keinen Einfluss mehr hat und nicht 
kompensiert werden muß.
z.B. AD8571
http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD8571_8572_8574.pdf

> Jedenfalls muss ich vom mV Bereich in den V Bereich verstaerken.
> Im Datenblatt ist unter Punkt 12 genau die benoetigte Schaltung
> aufgefuehrt, allerdings erhalte ich lediglich die Versorgungsspannung am
> Ausgang. Den OP interessiert es kein bisschen was ich mit den Eingaengen
> mache.
Und welche Versorgungsspannung hast du angelegt?
Doch nicht etwa 5V Single-Supply?
-> siehe Common Mode Input Voltage
und
-> Output Voltage Range
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Und der OP07 verträgt keine hohe Differenzspannung an den Eingängen. 
Deshalb besser zwei antiparallele Dioden an die Eingänge schalten oder 
es wird teuer.

MfG

von ZF (Gast)


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Muss die Messung zwingend mit Shunt erfolgen? Wenn auch andere Wege 
erlaubt sind, dann ist z.B. ACS712 einen Blick wert. Besonders, wenn der 
Shunt auf für den OP schwierigem Potenzial liegt.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Christian S. schrieb:
> Und der OP07 verträgt keine hohe Differenzspannung an den Eingängen.
Na immerhin geht der Bereich wie bei vielen OPV bis an die 
Betriebsspannungsgrenzen.

> Deshalb besser zwei antiparallele Dioden an die Eingänge schalten oder
> es wird teuer.
Die Problematik "Schutzbeschaltung" sollte man evtl. separat besprechen. 
Grundsätzlich ist das immer ein Thema, worüber man nachdenken sollte.

Aber gerade bei einer Shuntmessung mit Nennspannungen im Bereich von 
paar 10mV wird das Problem womöglich ausnahmsweise ziemlich 
nebensächlich sein. Eine 100-fache Spannung (z.B. von 20mV ->2V) 
verursacht eine 10.000-fache Verlustleistung am Shunt.
Ehe da der OPV beschädigt wird, ist der Meßshunt wahrscheinl. schon 
längst abgebrannt.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Dome F. (feldd)


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Zunächst einmal bedanke ich mich für alle eure Antworten!

Ich versuche hiermit mal grob jedem zu Antworten, Bilder von der 
Schaltung werde ich bald nachreichen.


Der Andere schrieb:
> Du hast in dem Datenblatt die Bemerkung unter Punkt 10.2.2.1 und
> 10.2.2.2 gelesen und verstanden.
> Mit dem Op brauchst du also eine Versorgung von < -2V und > 7V um von
> 0-5V zu messen.

Habe ich, leider jedoch keine Ergebnisse.

Der Andere schrieb:
> Das ist der nächste Punkt. In deiner Fehlerabschätzung solltest du dann
> auch mal über Dinge wie Offsetfehler und Thermospannungen nachdenken.

ZF schrieb:
> Muss die Messung zwingend mit Shunt erfolgen?

Das ganze dient einem ersten Prototypen. Das die Verstärkung in 
Kombination mit dem auslesen per Arduino nicht die genaueste Variante 
ist habe ich auch schon herausgefunden.
TI hat MC die mit solch kleinen Spannungen arbeiten können und darüber 
hinaus auch mit besseren A/D Wandlern (>10 Bit). Allerdings kenne ich 
mich mit diesen zu wenig aus, als dass ich sie für meine aktuelle Arbeit 
verwenden kann.
Die Messung mit Shunt ist auch nicht der einzige Aufbau den ich 
durchführe.
Ich habe eine weitere Messung mit der ASC-Reihe von Allegro Microsystems 
(Hall-Sensoren) dort hat alles wunderbar geklappt. Es ist jedoch 
ausdrücklich gewünscht eine weitere Messung mit einem Shunt 
durchzuführen.

Ach Du grüne Neune schrieb:
> Nenne uns doch bitte mal deinen max. Strom!

Der Maximal zu messende Strom liegt bei etwa 300A DC.

Helmut S. schrieb:
> An welcher Spannung hängt der Stromsensorwiderstand?

Aktuell an keiner, da ich momentan noch im Labor teste nutze ich 
lediglich die Stromquellen um einen genügend hohen Strom zu treiben.


Gruß
DomeF

von cvbnm (Gast)


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Dome F. schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>> An welcher Spannung hängt der Stromsensorwiderstand?
>
> Aktuell an keiner, da ich momentan noch im Labor teste nutze ich
> lediglich die Stromquellen um einen genügend hohen Strom zu treiben.

Die Frage von Helmut bezieht sich darauf, wie die Messung erfolgen 
soll/muß:

Shunt LowSide (auf GND referenziert), oder HighSide (auf + 
referenziert).

Und falls HighSide, wie hoch diese Spannung ist oder sein kann - je 
höher, desto pot. problematischer, weil man mit irgend einer Schaltung 
wieder GND Bezug herstellen wollen wird ... für Deine Messung am ADC.

Das meinte Helmut mit "... hängt ...".

von Helmut S. (helmuts)


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cvbnm schrieb:
> Dome F. schrieb:
>> Helmut S. schrieb:
>>> An welcher Spannung hängt der Stromsensorwiderstand?
>>
>> Aktuell an keiner, da ich momentan noch im Labor teste nutze ich
>> lediglich die Stromquellen um einen genügend hohen Strom zu treiben.
>
> Die Frage von Helmut bezieht sich darauf, wie die Messung erfolgen
> soll/muß:
>
> Shunt LowSide (auf GND referenziert), oder HighSide (auf +
> referenziert).
>
> Und falls HighSide, wie hoch diese Spannung ist oder sein kann - je
> höher, desto pot. problematischer, weil man mit irgend einer Schaltung
> wieder GND Bezug herstellen wollen wird ... für Deine Messung am ADC.
>
> Das meinte Helmut mit "... hängt ...".

Danke cvbnm für deine genaue Erklärung.
Man braucht über die Messchaltung keinen Gedanken verschwenden solange 
man nicht weiß auf welchem Potential der Stromsensewiderstand liegt und 
welche Bandbreite gefordert wird.

von Dome F. (feldd)


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Der Shunt wird auf GND referenziert. Low Side

von Helmut S. (helmuts)


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Dome F. schrieb:
> Der Shunt wird auf GND referenziert. Low Side

Das macht die Sache ja schon mal viel einfacher. Bei 300A wird da auf 
jeden Fall ein Sensewiderstand mit 4 Anschlüssen benötigt. Für die 
Auswertung wird dann ein Differenzverstärker benötigt.

von Der Andere (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Bei 300A wird da auf
> jeden Fall ein Sensewiderstand mit 4 Anschlüssen benötigt. Für die
> Auswertung wird dann ein Differenzverstärker benötigt.

So ist es.
Da kann man nicht mehr auf Masse referenzieren, da man sonst einen 
ordentlichen Fehler über den Masseanschluss des Shunts bekommt.
Stichwort: "4-Leitermessung" ist hier obligatorisch wenn man mit einem 
Shunt im Millivoltbereich messen will.

von Günter Lenz (Gast)


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Unabhängig vom Shunt, seine Schaltung funktioniert ja
überhaupt nicht. Da muß noch ein grober Fehler drinn sein,
daß müste erst mal geklärt werden.

Helmut S. schrieb:
>allerdings erhalte ich lediglich die Versorgungsspannung am
>Ausgang. Den OP interessiert es kein bisschen was ich mit den Eingaengen
>mache.

von Dome F. (feldd)


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Ergänzend hier noch meine Schaltung.

Am rechten Widerstand wird die Eingangsspannung angeschlossen (Rin im 
Datenblatt).
Das obere grüne Kabel rechts ist mein GND Niveau(bzw. VPS-). Das 
orangene Kabel auf der linken Seite ist der Abgriff für die 
ausgangsseitige Spannungsmessung.
Das mittige  rote Kabel ist die Rückkopplung auf den invertierenden 
Eingang (zwischen den beiden Widerständen links).
Das gründe Kabel links verwende ich für die Spannungsversorgung (5V).

Ist gut möglich das ich hier einen Denkfehler drin habe. Korrigiert mich 
bitte wenn ich falsch liege.

Gruß

DomeF

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Dome F. schrieb:
> Der Maximal zu messende Strom liegt bei etwa 300A DC.

Heftig. Hast Du schon einen Shunt dafür?

von Harald W. (wilhelms)


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Dome F. schrieb:

> Ist gut möglich das ich hier einen Denkfehler drin habe.

Ja, Du verwendest ein Steckbrett. Nimm ne ordentlich
verlötete Lochrasterplatte (keine Streifenplatine).

von Dome F. (feldd)


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M.A. S. schrieb:
> Heftig. Hast Du schon einen Shunt dafür?

Ja ich verwende einen Shunt von Murata, daher ist mein Ausgangssignal 
auch so gering.
Habe zum testen einmal den 100A/100mV Shunt und für die eigentlichen 
Messungen den 800A/50mV.

Datenblatt im Anhang.

von M.A. S. (mse2)


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Harald W. schrieb:
> Ja, Du verwendest ein Steckbrett. Nimm ne ordentlich
> verlötete Lochrasterplatte (keine Streifenplatine).

Das wird aber wohl hier nicht das Problem sein.
Es sei denn, die 300A werden über das Steckbrett geführt, was ich nicht 
glauben mag. Auch über eine Lochrasterplatine würde ich diese nicht 
laufen lassen.

von M.A. S. (mse2)


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Dome F. schrieb:
> Ja ich verwende einen Shunt von Murata, daher ist mein Ausgangssignal
> auch so gering.

Vielen Dank für die Info, sehr interessant.
Die Ausgangsspannung sollte auch sehr gering sein, denn selbst dann wird 
noch ganz schön viel Leistung im Shunt verbraten.

von M.A. S. (mse2)


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Helmut S. schrieb:
> Bei 300A wird da auf
> jeden Fall ein Sensewiderstand mit 4 Anschlüssen benötigt. Für die
> Auswertung wird dann ein Differenzverstärker benötigt.

Das ist auf jeden Fall richtig.
Es gibt speziell für solche Anwendungen Bausteine, zu finden unter 
Bezeichnungen wie 'current shunt monitor', 'current sense amplifier'...
Ein Beispiel ist der INA199, den es mit drei verschiedenen 
Verstärkungsfaktoren gibt.

von Helmut S. (helmuts)


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Günter Lenz schrieb:
> Unabhängig vom Shunt, seine Schaltung funktioniert ja
> überhaupt nicht. Da muß noch ein grober Fehler drinn sein,
> daß müste erst mal geklärt werden.
>
> Helmut S. schrieb:
>>allerdings erhalte ich lediglich die Versorgungsspannung am
>>Ausgang. Den OP interessiert es kein bisschen was ich mit den Eingaengen
>>mache.

@Günter Lenz
Warum zitierts du mich hier mit Text der nicht von mir ist?
Dieser Text war von Dome F..

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


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@Helmut S.

Entschuldigung, war ein Versehen.
Richtig, der Text war von Dome F.

von Der Andere (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> seine Schaltung funktioniert ja
> überhaupt nicht. Da muß noch ein grober Fehler drinn sein,
> daß müste erst mal geklärt werden.

Das war in den ersten beiden Beiträgen schon geklärt.

von WR (Gast)


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@Alle
wenn es auch kleinlich klingt, gilt unabhängig vom Einfluss auf den 
Messfehler rein rechnerisch Folgendes:

1. Für den nichtinvertierenden OV gilt:
  V=Uout/Uin=R1/R2+1
Damit sollte der Gegenkopplungswiderstand (R1) 329 kOhm betragen, wenn 
der Widerstand nach Masse (R2) 1 kOhm beträgt.

2. Um die Offsetströme zu kompensieren, sollte in Reihe zum 
nichtinvertierenden Eingang R1||R2 geschaltet werden, damit beide 
Eingänge die gleiche Impedanz sehen.

von Armin X. (werweiswas)


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Auf eBay gibt es fertige Platinchen mit AD620.
Die benötigen zwar auch eine duale Spannungsversorgung, sollten aber 
ansonst fast Plug and Play sein. Nur noch Verstärkung einstellen. 
Fertig.

von Icke ®. (49636b65)


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Dome F. schrieb:
> Ergänzend hier noch meine Schaltung.

Das ist keine Schaltung, sondern ein schlechtes Foto vom 
Steckbrettaufbau. Man kann darauf weder erkennen, wo Pin1 des OPV ist, 
noch sind die Farbringe der Widerstände eindeutig. Also bitte einen 
Schaltplan mit Werten der Bauelemente zeichnen.

> Ist gut möglich das ich hier einen Denkfehler drin habe.

Wie schon angesprochen, kann die Schaltung mit Singlesupply nicht 
funktionieren. VCC- eines OPV ist NICHT gleich Masse! Außerdem hängt der 
nichtinvertierende Eingang in der Luft, weil der daran angeschlossene 
Widerstand im Nirvana endet.
Schau dir die Grundlagen von OPV Schaltungen an:

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0209092.htm

von Dome F. (feldd)


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Icke ®. schrieb:
> Das ist keine Schaltung, sondern ein schlechtes Foto vom
> Steckbrettaufbau. Man kann darauf weder erkennen, wo Pin1 des OPV ist,
> noch sind die Farbringe der Widerstände eindeutig. Also bitte einen
> Schaltplan mit Werten der Bauelemente zeichnen.

PIN 1 befindet sich vom Bild aus gesehen rechts unten, entsprechend ist 
PIN 4 oben rechts und PIN 8 unten links.

Icke ®. schrieb:
> Außerdem hängt der
> nichtinvertierende Eingang in der Luft, weil der daran angeschlossene
> Widerstand im Nirvana endet.

Da ich zu der zeit nicht im Labor war konnte ich nur das Steckbrett ohne 
Quellen und Shunt fotografieren. Ich lasse den nichtinvertierenden 
Eingang nicht in der Luft hängen, sondern wie im Bild.

Sorry musste den plan kurzer Hand mit paint zeichnen hatte grade nichts 
besseres.

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Dome F. schrieb:
> Sorry musste den plan kurzer Hand mit paint zeichnen hatte grade nichts
> besseres.

Eine - nicht zu schludrige - Handskizze mit Bleistift auf Papier, 
abfotografiert oder gescannt, hätte es auch getan.
Für's nächste Mal: Der beste Platz dafür wäre der Eröffnungspost.  ;)

von Dieter W. (dds5)


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Jetzt kommt es nur noch drauf an, mit welchem Punkt der Schaltung der 
Bezug von Vcc verbunden ist.

von Der Andere (Gast)


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Sag mal, bist du wirklich ein Student der Elektrotechnik?

Als solcher solltest du doch langsam kapiert haben daß dein Schaltplan 
so nicht funktioniert, vor allem nicht mit dem gewählten OP.

Warum wurde dir mehrfach gesagt, inclusive genaue Kapitelangabe in dem 
von dir selbst angehängtem Datenblatt.

von Dome F. (feldd)


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Der Andere schrieb:
> Als solcher solltest du doch langsam kapiert haben daß dein Schaltplan
> so nicht funktioniert, vor allem nicht mit dem gewählten OP.

Natürlich habe ich kapiert dass er so nicht funktioniert,sonst hätte ich 
wohl den Beitrag nicht eröffnet ;)

Dennoch haben viele nach meiner Schaltung gefragt also habe ich sie 
nachgeliefert. Ich habe das ganze auch schon mit einer dual Supply 
ausprobiert und auch da gabs keine sinnvollen Ergebnisse.

von M.A. S. (mse2)


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Dome F. schrieb:
> Ich habe das ganze auch schon mit einer dual Supply
> ausprobiert und auch da gabs keine sinnvollen Ergebnisse.

Unabhängig von der allgemeinen Tauglichkeit der Schaltung fallen zwei 
Dinge auf:

1) Auch (viele, die meisten? dieser hier auf jeden Fall!) 
Differenzverstärker benötigen einen GND-Bezug. In dem von Dir geposteten 
Schaltplan ist GND (<=> Vss ) nicht mit dem Stromkreis verbunden, in dem 
Du misst.

2) Der Schaltung nach scheint Pin 2 des ICs der invertierende Eingang zu 
sein, richtig? Das heißt, dass Du bei der am Shunt eingetragenen 
Stromrichtung einen invertierenden Verstärker hast.
Hast Du dies bedacht?

: Bearbeitet durch User
von Dome F. (feldd)


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M.A. S. schrieb:
> Auch (viele, die meisten? dieser hier auf jeden Fall!)
> Differenzverstärker benötigen einen GND-Bezug. In dem von Dir geposteten
> Schaltplan ist GND (<=> Vss ) nicht mit dem Stromkreis verbunden, in dem
> Du misst.

Das GND Niveau hatte ich an den invertierenden Eingang angeschlossen.
Habe die Zeichnung erweitert.

von Achim S. (Gast)


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Dome F. schrieb:
> Das GND Niveau hatte ich an den invertierenden Eingang angeschlossen.

Soll dann der Laststrom über diesen Anschluss deines 4-Draht Shunts auf 
GND abfließen? Oder fließt der auf den obersten Anschluss deines Shunts 
und der oberste Anschluss des Shunts liegt tatsächlich ein paar mV 
unterhalb von GND? (Der Laststrom wird an der Kontaktierung des Shunts 
und auf der Leiterbahn einen entsprechenden Spannungsabfall 
verursachen).

Dass "Vcc-" und GND bei deinem OPV nicht zusammengelegt werden dürfen 
wurde ja schon oft genug geschrieben. Du selbst hattest auch schon mal 
angedeutet, dass "Vcc-" mehr als 2V unter GND liegt.

Dome F. schrieb:
>> Mit dem Op brauchst du also eine Versorgung von < -2V und > 7V um von
>> 0-5V zu messen.
>
> Habe ich, leider jedoch keine Ergebnisse.

Dome F. schrieb:
> Ich habe das ganze auch schon mit einer dual Supply
> ausprobiert und auch da gabs keine sinnvollen Ergebnisse.

Also: entscheide dich, ob du den OPV gegen einen passenden R2R tauschen 
willst oder ob du eine negative Versorgung spendierst. Single supply mit 
Messung in GND-Nähe und OP07 funktioniert jedenfalls nicht.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Ich würde es entweder soo machen,

oder einen LM358 in Dualsupply einsetzen, wobei der erste OPV eine 
Verstärkung von 33 hat und der nachgeschaltete OPV eine Verstärkung von 
10. Das ergibt auch eine Gesamtverstärkung von 330, aber etwas 
temperaturstabiler.

von M.A. S. (mse2)


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Achim S. schrieb:
> Soll dann der Laststrom über diesen Anschluss deines 4-Draht Shunts auf
> GND abfließen?

Der Shunt hat einen Widerstand von 0,1mOhm (in Worten: 
null-komma-ein-MILLI-Ohm). Da fließt nix (fast nix) am Shunt vorbei in 
die Schaltung!!! (Immer vernünftigerweise Vorausgesetzt, dass nicht die 
+Vcc den Riesenstrom von 300A durch den Shunt treibt, sondern eine 
externe Quelle.

Beitrag #5531547 wurde vom Autor gelöscht.
von WR (Gast)


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Hallo Dome F.,
um ein erstes Ergebnis zu erhalten, empfehle ich Dir den Aufbau siehe 
Bild. Verwende zunächst 2 Betriebsspannungsquellen, zum Beispiel zwei 9 
V-Batterien.
Schließe am Ausgang ein Voltmeter an. Ohne dass zunächst ein Messstrom 
durch den Shunt fließt, wird sich eine Ausgangsspannung von etwa 0 V 
einstellen. Die Abweichung von 0 V ist bei der hohen Verstärkung 
(331-fach!) durch Offsetströme zu erklären und kann später kompensiert 
werden.

Lass nun einen Strom durch den Shunt fließen, der am Shunt +10 mV 
erzeugt, das kontrollierst Du mit dem Voltmeter. Achte dabei auf die 
Polarität (siehe Bild). Dadurch wird sich am Ausgang jetzt eine Spannung 
von +3,3 V einstellen.
Wenn Du zum Test die Stromrichtung am Eingang umkehrst, stellt sich am 
Ausgang -3,3 V ein, was aber Arduino evtl. nicht vertragen würde.

Das muss als Erstes funktionieren, erst dann solltest Du die Schaltung 
nach den Anforderungen weiter verfeinern (einzelne Betriebsspannung, 
Offsetkompensation, Schutzbeschaltung,...).
Viel Erfolg!

von Der Andere (Gast)


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M.A. S. schrieb im Beitrag #5531547:
> Wenn nicht: vertausche die beiden Anschlüsse am Shunt.

Nein, sein Laststrom ist von "unten nach oben" eingezeichnet.
Ich musste auch zweimal schauen, aber wenn die Pfeilrichtung die 
technische Stromrichtung meint stimmt es.
und wenn die Versorgung des Messteils galvanisch getrennt ist dann 
sollte auch die 4Lieter Messung so funktionieren.

Es beiben: unpassender OP oder entsprechende symmetrische Versorgung mit 
ausreichender Spannung
Die sehr hohe Verstärkung mit ihren entsprechenden Nachteilen

Ach Du grüne Neune schrieb:
> oder einen LM358 in Dualsupply einsetzen

mit 3mV Offsetfehler? Dann hat er nach der Verstärkung schon mal bis zu 
1V Fehler. Das nenn ich nicht mal mehr schätzen.

von M.A. S. (mse2)


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Der Andere schrieb:
> M.A. S. schrieb im Beitrag #5531547:
>> Wenn nicht: vertausche die beiden Anschlüsse am Shunt.
>
> Nein, sein Laststrom ist von "unten nach oben" eingezeichnet. ...



Ja, habe ich auch inzwische bemerkt und meine unqualifizierte Bemerkung 
deshalb wieder gelöscht. Trotzdem Danke für den Hinweis.  :)

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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M.A. S. schrieb:
> a, habe ich auch inzwische bemerkt und meine unqualifizierte Bemerkung
> deshalb wieder gelöscht.

Ja sorry, habe ich nach dem Posten dann auch gesehen :-)

von Achim S. (Gast)


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M.A. S. schrieb:
> Der Shunt hat einen Widerstand von 0,1mOhm (in Worten:
> null-komma-ein-MILLI-Ohm). Da fließt nix (fast nix) am Shunt vorbei in
> die Schaltung!!!

Das ist mir bewusst. Und der Shunt hat jeweils einen Sense-Anschluss 
(über den kein Strom fließen soll) und einen Force-Anschluss (über den 
der Strom möglichst vollständig fließen soll).

Wenn der Laststromkreis einen Massebezug hat (d.h. wenn z.B. der Strom 
am oberen Force-Anschluss des Shunts nach Masse abfließt), dann kann man 
nicht einfach mal so eben Masse auch an den weiteren Senseanschluss des 
Shunts legen. Damit schließt man Force und Senseanschluss kurz und 
hebelt die Vierdrahtmessung aus. Dann misst man nicht mehr den 
Spannungsabfall am definierten 0,1mOhm Shuntwiderstand sondern man misst 
an einer Reihenschaltung aus Shuntwiderstand und Kontaktwiderstand und 
Leitungswiderstand. Und bekommt nur noch Zufallsergebnisse.

Ich hätte meinen Kommentar auch anders formulieren können: ist der 
Laststromkreis bezogen auf die Verstärkerschaltung floatend? Dann darf 
man tatsächlich jede beliebige Stelle des Laststromkreises auf die Masse 
des Verstärkers schalten - z.B. den oberen Senseanschluss - und alles 
funktioniert.

Wenn diese Bedingung aber nicht erfüllt ist (weil Laststromkreis und 
Verstärkerschaltung schon von Haus aus einen bestimmten Massebezug 
zueinander haben), dann funktioniert das natürlich nicht.

von Dome F. (feldd)


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WR schrieb:
> Hallo Dome F.,
> um ein erstes Ergebnis zu erhalten, empfehle ich Dir den Aufbau siehe
> Bild. Verwende zunächst 2 Betriebsspannungsquellen, zum Beispiel zwei 9
> V-Batterien.
> Schließe am Ausgang ein Voltmeter an. Ohne dass zunächst ein Messstrom
> durch den Shunt fließt, wird sich eine Ausgangsspannung von etwa 0 V
> einstellen. Die Abweichung von 0 V ist bei der hohen Verstärkung
> (331-fach!) durch Offsetströme zu erklären und kann später kompensiert
> werden.
>
> Lass nun einen Strom durch den Shunt fließen, der am Shunt +10 mV
> erzeugt, das kontrollierst Du mit dem Voltmeter. Achte dabei auf die
> Polarität (siehe Bild). Dadurch wird sich am Ausgang jetzt eine Spannung
> von +3,3 V einstellen.
> Wenn Du zum Test die Stromrichtung am Eingang umkehrst, stellt sich am
> Ausgang -3,3 V ein, was aber Arduino evtl. nicht vertragen würde.
>
> Das muss als Erstes funktionieren, erst dann solltest Du die Schaltung
> nach den Anforderungen weiter verfeinern (einzelne Betriebsspannung,
> Offsetkompensation, Schutzbeschaltung,...).
> Viel Erfolg!

vielen Dank!

habe das Problem bei meiner Schaltung entdeckt dank deiner Hilfe!

Funktioniert nun so wie es soll.

von M.A. S. (mse2)


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Dome F. schrieb:
> habe das Problem bei meiner Schaltung entdeckt dank deiner Hilfe!
>
> Funktioniert nun so wie es soll.

Das freut uns, zu lesen. Verräts Du uns freundlicher Weise, wie Deine 
Schaltung jetzt aussieht (bzw. welches Problem genau Du entdeckt hast)!?

von Dome F. (feldd)


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M.A. S. schrieb:
> Das freut uns, zu lesen. Verräts Du uns freundlicher Weise, wie Deine
> Schaltung jetzt aussieht (bzw. welches Problem genau Du entdeckt hast)!?

Ich hatte einen Denkfehler bezüglich der GND Problematik, daher gab es 
kein einheitliches Bezugspotenzial für meine Messung.
Ich hatte praktisch den GND am Knotenpunkt vor dem invertierenden 
Eingang(siehe Bild), statt dass er links vom Widerstand liegt. Dadurch 
hab ich mir meinen R1  rausgekickt.
 Habe mir das richtig aufgezeichnet und simuliert, nur falsch auf dem 
Steckbrett zusammengefügt..

Gruß

Dome

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Dome F. schrieb:
> Habe mir das richtig aufgezeichnet und simuliert, nur falsch auf dem
> Steckbrett zusammengefügt..

:D

Gefühlte 95% aller Fehler, die einem in der Praxis unterkommen, sind von 
genau dieser Natur.    ;)



Danke für die Rückmeldung!

von Der Andere (Gast)


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Dome F. schrieb:
> Habe mir das richtig aufgezeichnet und simuliert, nur falsch auf dem
> Steckbrett zusammengefügt..

Hättest du oben ein gutes Foto deines Aufbaus gepostet, dann hätte das 
zu 90% jemand gesehen. Aber so hast zu zumindest Erfahrung in der 
Fehlersuche bei Steckbrettaufbau gesammelt. :-)

von georg (Gast)


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M.A. S. schrieb:
> Gefühlte 95% aller Fehler, die einem in der Praxis unterkommen, sind von
> genau dieser Natur

Man kann sich ja nach folgender Checkliste richten:

X die aktuellen physikalischen Gesetze sind falsch

X mein Aufbau ist fehlerhaft

Man sollte sich nur nicht allzulange mit Punkt 1 beschäftigen.

Georg

von M.A. S. (mse2)


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georg schrieb:
> X die aktuellen physikalischen Gesetze sind falsch
>

:)


>
> Man sollte sich nur nicht allzulange mit Punkt 1 beschäftigen.
>

Versuch das mal, Kurt klar zumachen!  :D

von Dome F. (feldd)


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Ich bedanke mich nochmal bei euch allen für eure Hilfe!

Der Andere schrieb:
> Aber so hast zu zumindest Erfahrung in der
> Fehlersuche bei Steckbrettaufbau gesammelt.

Ja die habe ich mit Sicherheit erhalten :D

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