Hallo Ich würde gerne die Streuinduktivität eines Transformators gering halten und stoße gerade auf die Frage, ob ich bessere Ergebnisse erziele, wenn ich die Windungen übereinander oder nebeneinander lege.
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für besonders geringe Streuinduktivität schachtelt man die Lagen von Primär- und Sekundärwicklungen übereinander. So etwa früher bei besonders hochwertigen Röhren-Endstufen. Nebeneinander bringt besonders große Streuung. So sind bei Netztrafos kleiner Leistung prmär und sekundär in zwei getrennte Kammern gewickelt. Neben der größeren Sicherheit gegen Schluss zwischen prim. und sek. entsteht dadurch auch so große Streuinduktivität, dass die Trafos dauerkurzschlussfähuig werden, denn die Streuinduktivität begrenzt dann den Kurzschlussstrom
von vornherein streuärmer sind dann die Ringkerntrafos. Aber für Röhren-Ausgangstrafos geht das nicht, denn wegen der da primär vorhandenen Gleichstromkomponente brauchen die einen Luftspalt.
Kapazität? Isolationsfestigkeit? Wenn das keine Rolle spielt und nur absolut niedrigste Streuung gefordert wird dann Primaär- und Sekundär-Drähte miteinander verdrillen und dann gemeinsam aufwickeln.
Und wenn ich bei einem HF Trafo Primär und Sekundär verschachtelt Aufbaue erziele ich geringere Streuungen. Wäre es denn jetzt vorteilhafter die einzelnen Windungen der jeweiligen Wicklung übereinander oder nebeneinander zu platzieren? In Form einer Lagen- oder Kammerwicklung?
Vielleicht wird meine Frage durch diesen Link deutlicher: https://coefs.uncc.edu/mnoras/files/2013/03/Transformer-and-Inductor-Design-Handbook_Chapter_17.pdf Ich vergleiche Figur 17.6, wo die Wicklungen ineinander liegen (ganz außen wäre dann die Sekundärwicklung) mit Figur 17.9, wo die Wicklungen übereinander angeordnet werden. Ich stelle mir die Frage, welche Anordnung in Bezug auf geringe Streuinduktivitäten besser ist? Und wenn ich meinen Transformator mit einem Rundleiter auf der Primärseite und einer Folienwicklung (Blech) auf der Sekundärseite aufbauen würde, müsste ich diese doch so anordnen wie nach 17.9?
17.6 würde ich sagen. Scheint mir auch Standard für kleine Flyback zu sein. Bin da aber kein Experte. Wenn das ein Netzteil geben soll, hängt das Ganze stark von den Regulierungen ab. EN? UL? Beides? Welche Spannungsfestigkeit? Welches zertifizierte Isolationssystem bietet Dein Trafohersteller? Kriechstrecken, welcher Kern, Spulenkörper etc... Ziemlich mühsam das Ganze. Kein Wunder gibt es Profis, die nur damit Ihre Brötchen verdienen. Zum Basteln natürlich wenig relevant. Du wirst ja kaum den Netzteiltrafo für ein Brain-Computer-Interface selber wickeln wollen. - Martin
Martin schrieb: > 17.6 würde ich sagen. Hätte ich auch eher getippt, da ich in der Literatur immer nur diese Wicklungsanordnung finde. Mich würde aber interessieren, wie es mit der Kammerwicklung, ich glaube man könnte sie auch als Sandwichwicklung bezeichnen, in Bezug auf die Verschachtelung aussieht. Wie erreiche ich bei dieser Anordnung die Beste Verschachtelung? Und ist diese Anordnung so viel schlechter als die Lagenwicklung?
Bis auf das, was schon geschrieben wurde, kann man nur schlecht mehr dazu sagen, fürchte ich. Marius schrieb: >> 17.6 würde ich sagen. > > Hätte ich auch eher getippt, da ich in der Literatur immer nur diese > Wicklungsanordnung finde. Ich auch, grundsätzlich. Marius schrieb: > Mich würde aber interessieren, wie es mit der > Kammerwicklung, ich glaube man könnte sie auch als Sandwichwicklung > bezeichnen, in Bezug auf die Verschachtelung aussieht. Wie erreiche ich > bei dieser Anordnung die Beste Verschachtelung? Die Frage ist wohl, um welche Art Trafo es ganz genau geht, und was dabei technisch möglich wie auch sinnvoll ist. Bei Schaltnetzteil-Trafos gibt es die Möglichkeit, Windungen alsw Leiterbahn auf Platine auszuführen. Bei 50Hz-Trafos könnte man zwar vielleicht auch mit "aufrechten" Flachdrähten arbeiten, aber das kenne ich so nur von Drosseln (Flachdraht "aufrecht" einlagig & mit Abstand, gute Kühlung, geringe parasitäre Kapazität). Viele, viele Wickelkammern gibt es ja auch überhaupt eher selten. Worauf genau willst Du hinaus, auf eine rein theor. Betrachtung, oder schon auch "wie wird da und dort gewickelt, und wieso"?
Marius schrieb: > Ich würde gerne die Streuinduktivität eines Transformators gering halten > und stoße gerade auf die Frage, ob ich bessere Ergebnisse erziele, wenn > ich die Windungen übereinander oder nebeneinander lege. Die geringste Streuinduktivität = beste magnetische Kopplung erhält man, wenn Primär- und Sekundärwicklung möglichst nahe beieinander liegen, der Extremfall ist die bifilare Wicklung. Allerdings gibt es noch andere Kriterien beim Trafobau. Eines wäre die kapazitive Kopplung; die ist bei bifilarem Aufbau ebenfalls maximal, was oft störend ist. Ein weiteres wäre der Aufwand für die benötigte Isolationsklasse. Getrennte Kammern vs. isolierte Einzellagen vs. isolierte Einzeldrähte wird immer teurer (bei gleicher Spannungsfestigkeit). Am Ende muß man also viele Faktoren gegeneinander aufwiegen.
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