Aus einer Aufnahme möchte ich grob die gespielten Töne herausnehmen und in einer Datei speichern. Gibt es schon eine Software die das kann - eine Audio Aufnahme zurück in MIDI Noten zu wandeln? Wie gehe ich technisch gesehen am besten hier vor?
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Vergiss das... Du hast ja schon Probleme, die einzelnen Instrumente in einem fertigen Stück zu isolieren. Das was da einfach rauskommen würde, klingt auf jeden Fall nicht mehr. Dafür ist MIDI nicht gemacht.
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connie schrieb: > Gibt es schon eine Software die das kann - eine Audio Aufnahme zurück in > MIDI Noten zu wandeln? Prinzipiell gibt es das schon, aber die resultierenden Daten sind stark von der Qualität des Quellmaterials abhängig. Wenn ein einzelnes Instrument aufgenommen wird, sehen die Ergbenisse deutlich besser aus, als wenn es viele verschiedene, womöglich noch mit Klangeffekten etc. sind. Sieh Dir mal "melodyne" an.
connie schrieb: > Wie gehe ich technisch gesehen am besten hier vor? Technisch gesehen? Mit einer Fast Fourier Transformation (FFT). Je nach komplexität, entweder die Peaks anschauen, oder ein KNN und vielen Testdaten, oder sonstige Vergleichsalgorithmen auf die FFT anwenden. Fertige Programme kenne ich leider noch keine. Obwohl, Google schlägt MiyaEsi vor.
Rufus Τ. F. schrieb: > Sieh Dir mal "melodyne" an. Melodyne macht noch etwas mehr. Der eigentliche Zweck ist, in einer Audiodatei nachträglich einzelne Noten ändern zu können. Das Umwandeln von Audio in Midi-Daten ist quasi ein Nebenprodukt davon. Ableton Live hat auch die Möglichkeit zur Umwandlung von Audio in Midi. Welches von beiden besser ist und wie gut das Ergebnis ist, hängt tatsächlich sehr stark vom Audiomaterial ab. Man muss aber damit rechnen, dass man noch einiges an Handarbeit reinstecken muss, damit das Ergebnis auch stimmt.
Das ist wie aus einem Haufen Scheiße das Mittagessen zu rekonstruieren. Aus ein paar mit geschluckten Knochen kann man zwar auf ein Kotelett schließen, mehr aber auch nicht. Die o.g. Programme bzw. Programmansätze erzeugen zwar mit ausgewählten Rohmaterial erstaunliche Ergebnisse aber alltagstauglich ist das nicht. Wenn es darum geht das eigene musikalische Unvermögen durch Software zu kompensieren, dann lass dir sagen: versuch es erst gar nicht. Ein halbwegs begabter Musiker hört die Instrumente in einem Mix tausend mal besser raus als es die Software jemals (jedenfalls solange ich lebe) können wird. Und das dann in Midi umzusetzen ist für den ein Klacks. Wenn die musikalischen Fähigkeiten dazu nicht reichen, reichen sie auch nicht um aus dem was die bisherige Software macht ein weiterverarbeitbares Ergebnis zu machen. Das ist so wie mit der Texterkennung (OCR). Sauber gedruckte Buchstaben auf einem weißen Blatt Papier wie in einem Buch erkennen die schon ganz gut. Sobald es aber komplex wird kommen die Probleme. Wenn man dann aber nicht richtig lesen kann oder die Sprache nicht versteht ist es mit oder ohne OSC aussichtslos.
Es gab mal von Roland einen Pitch-to-Midi-Konverter (CP-40), ein Gerät, an das man ein Mikrophon o.ä. anschließen konnte, und das erkannte Töne in Midi-Signale umwandelte.
connie schrieb: > Aus einer Aufnahme möchte ich grob die gespielten Töne herausnehmen und > in einer Datei speichern. Gibt es schon eine Software die das kann - > eine Audio Aufnahme zurück in MIDI Noten zu wandeln? Da haben sich schon sehr sehr viele dran versucht. Klangfarben, Oberschwingungen und all das was Instrumente ausmachen lassen sich aber sehr schwer automatisch auseinanderklabüstern. Wenn die Geräuschdatei nur ein polyfones Instrument, ist welches reine Sinuswellen macht, dann ist es einfach daraus einen Musikdatei (midi) zu machen. Also für die Musik der Super-Nintendo funktioniert es, bei allem anderem - Nein. > Wie gehe ich technisch gesehen am besten hier vor? Abhören, aufschreiben.
Rufus Τ. F. schrieb: > Es gab mal von Roland einen Pitch-to-Midi-Konverter (CP-40), ein Gerät, > an das man ein Mikrophon o.ä. anschließen konnte, und das erkannte Töne > in Midi-Signale umwandelte. Der Roland CP-40 konnte das was er versprach verträglich gut. Monophone FFT. Für 1 Holz- oder Blechblasinstrument funktionierte das. Bei ein Guitarren, Streichern war das Ding dann schon überfordert. Von Klavier o.ä. reden wir gar nicht erst.
DPA schrieb: > Mit einer Fast Fourier Transformation (FFT) Genau das sollte man sich doch bei MP3 sparen können, da das ja bereits Teil des Kodierens war und die Audioinformationen bereits im Frequenzraum vorliegen.
Sebastian L. schrieb: > Klangfarben, Oberschwingungen und all das was Instrumente ausmachen Wegen den Oberschwingungen kann man eventuell etwas machen. Die Geschwindigkeitsunterschiede verschiedener Frequenzen in Luft sind ja minimal, der Hauptton ist in der Regel am Lautesten, und Oberwellen sind ja meistens ein Vielfaches der Grundfrequenz. Bei der Fourier-Transformation geht ja leider die Phase verloren, aber eine der Transformationen die bei den ganzen Quanten Theorien verwendet wird, ich glaube es war die Laplace-Transformation oder was in die Richtung, gibt auch die Phase aus. Man könnte dann versuchen anhand von Frequenz, Phase und Lautstärke darauf zu Schliessen, welcher Ton es ist, und welche Oberwellen dazu gehören. Aber ehrlich gesagt habe ich mich bisher noch nie ernsthaft damit beschäftigt.
DPA schrieb: > und Oberwellen sind > ja meistens ein Vielfaches der Grundfrequenz. Das ist ein Trugschluss. Viele Oberwellen von Instrumenten haben mit der Grundwelle nichts zu tun. Bei Geigen ist das z.B so.
DPA schrieb: >> Wie gehe ich technisch gesehen am besten hier vor? > > Technisch gesehen? Mit einer Fast Fourier Transformation (FFT). FFT ist für Musikanalyse ziemlich ungeeignet, da sie linear erfolgt. Für hohe Töne gibt sie zwar reichlich Informationen, aber die tieferen Töne sind dann nur Brei. Musikanalyse braucht eine logarithmische Dekodierung. Ich hatte mal experimentiert mit simulierten Schwingkreisen, für jeden Ton einen. Hier eine grafische Ausgabe des Anfangs von Pink Floyds "Money". Der Weg zur MIDI-Datei ist zwar noch weit, aber prinzipiell machbar, wenn sie nicht perfekt sein muss.
Der beste Weg ist eigentlich im Internet zu schauen, ob es für das gesuchte Musikstück ein Midi-File gibt. Zum Einspielen von Mididaten gibt es besondere Instrumente (elektronische Flöten z.B.) die können Steuerdaten senden. (d.h. zur Not: mit etwas Glück ein Tutorial zu einem Song finden (sofern es den nicht sowieso schon als Midi-File irgendwo gibt.) Nicht verwechseln: - das Midi-Format an sich, z.B. für Sequenzer (Steuerdaten) oder für Sampledumps - der General Midi - Standard beides zusammen + Musiker* ergeben die bekannten und beliebten "Midi-Songs". (* Bei den so stark beworbenen Handy-Tönen waren/sind z.B. auch Leute mit professioneller Hörausbildung mit im Spiel.) (d.h. man könnte eigentlich auch mit seinem Musikstück an die nächste örtliche Musikschule gehen, und da nach Hilfe fragen) (oder eben YT: https://www.youtube.com/watch?v=pbS3HnG4Y2c ) Software gibt es auch (s.o. und andere) aber die kann allenfalls für Grundtöne brauchbar sein. Für eine einigermaßen brauchbare Übersetzung bräuchte man ein ziemlich intelligentes Programm (z.B. zum Verwalten des GM-Standard + am besten noch eine große Datenbank, um wenigstens bekannte Muster zu erkennen und ( https://www.youtube.com/watch?v=GjjKJA5oH9M ) über die über die Jahre immer besser gewordene Tonhöhenerkennung hinauszukommen)
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