Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ltSpice Eingabe von extern (USB, RS232,.) ?


von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Hallo!

Ist es möglich, eine in ltSpice gezeichnete Schaltung mit Eingaben von 
extern zu versorgen?
Also z.B. den Eingang einer Verstärkerschaltung mit dem Line-In/Mic der 
Soundkarte zu koppeln
oder z.B. Potis/Trimmer/Drehkos/(digitale) Eingabefelder über 
ADC->USB/RS232/Paralleleingang an eine Schaltung zu hängen?

Oder alternativ eine fertige Schaltung aus ltSpice in ein anderes 
Programm zu exportieren das solche Eingaben zulässt und die Schaltung 
damit simuliert?

von HildeK (Gast)


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Nimm dein Soundbeispiel auf. Den .wav kannst du als Quelle verwenden. 
Ich fürchte, was anderes wird nicht gehen.

von hinz (Gast)


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HildeK schrieb:
> Nimm dein Soundbeispiel auf. Den .wav kannst du als Quelle
> verwenden.

ACK


> Ich fürchte, was anderes wird nicht gehen.

Mangels Echtzeitfähigkeit von LTSpice.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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HildeK schrieb:
> Nimm dein Soundbeispiel auf. Den .wav kannst du als Quelle
> verwenden.
> Ich fürchte, was anderes wird nicht gehen.

na das ist doch schon mal was
Gibt es ähnliche Schaltungssimulatoren die sowas können? (evtl. mit 
Spice-Import)

von Klaus R. (klara)


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hinz schrieb:
> Mangels Echtzeitfähigkeit von LTSpice.

Ich denke das liegt weniger an LTspice als eben an den viel zu 
langsammen Prozessoren. Nur Analogrechner könnten das bieten, aber auch 
nur eigeschränkt. Vielleicht wird das mit Quantencomputern etwas besser.
mfg Klaus

von Helmut S. (helmuts)


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hinz schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Nimm dein Soundbeispiel auf. Den .wav kannst du als Quelle
>> verwenden.
>
> ACK
>
>
>> Ich fürchte, was anderes wird nicht gehen.
>
> Mangels Echtzeitfähigkeit von LTSpice.

In LTspice gibt es einfach kein Interface das es erlaubt Daten während 
der Simulation auszutauschen.
Daten (wav-file, pwl-file) werden zu Beginn der Simulation geladen und 
am Ende der Simulation werden die Ergebnisse auf die Festplatte 
geschrieben (.raw-file).

von HildeK (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> am Ende der Simulation werden die Ergebnisse auf die Festplatte
> geschrieben (.raw-file).

... oder auch wieder als .wav-File.

von hinz (Gast)


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Helmut S. schrieb:
>> Mangels Echtzeitfähigkeit von LTSpice.
>
> In LTspice gibt es einfach kein Interface das es erlaubt Daten während
> der Simulation auszutauschen.

Wozu auch, mangels...

von hinz (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Ich denke das liegt weniger an LTspice als eben an den viel zu
> langsammen Prozessoren.

Nimm halt einen richtigen Computer:

https://de.wikipedia.org/wiki/Supercomputer#Aktuelle_Superrechner

von Helmut S. (helmuts)


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hinz schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>>> Mangels Echtzeitfähigkeit von LTSpice.
>>
>> In LTspice gibt es einfach kein Interface das es erlaubt Daten während
>> der Simulation auszutauschen.
>
> Wozu auch, mangels...

Man könnte dann eine reale Regelstrecke in eine Simulation einbauen. Ich 
behaupte jetzt nicht, dass ich das benötige.

von alks (Gast)


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Simulationsprogramme in Echtzeit mit beliebigen Schaltungsanordnunen und 
Signalquellen koppeln zu können, klingt erst mal schon recht 
interessant.
So könnte man diverse Funktionen emulieren. Aber die Rechenleistung...

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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alks schrieb:
.
> So könnte man diverse Funktionen emulieren. Aber die Rechenleistung...

Heutige Graphikkarten dürften sowas nicht hinbekommen?

Gut, ich brauche in halbwegs händelbaren Schaltungen nicht zig-Tausend 
parallel zu berechnende Knoten sondern eher hunderte die dafür jeweils 
umso schneller berechnet werden müssten.
Und wenn ich dann noch die Taktrate in den µs-Bereich setze könnte das 
doch evtl machbar sein, oder?

sowas hier z.B. http://www.livespice.org/# ?

: Bearbeitet durch User
von Tim (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Ist es möglich, eine in ltSpice gezeichnete Schaltung mit Eingaben von
> extern zu versorgen?
...
> Oder alternativ eine fertige Schaltung aus ltSpice in ein anderes
> Programm zu exportieren das solche Eingaben zulässt und die Schaltung
> damit simuliert?

Nimm LabView...

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Tim schrieb:

> Nimm LabView...

Schaut gut aus, jedoch a wen'g teuer für den Hausgebrauch.

https://www.silvaco.com/products/analog_mixed_signal/smartspice.html
Spice Simulation schaut auch gut aus, aber auf der gesamten HP keine 
Preise zu finden.

von Tim (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Schaut gut aus, jedoch a wen'g teuer für den Hausgebrauch.

http://www.segor.de/INFO/buecher-a-hefte/156-einfuehrung-in-labview.shtml
1
Die damit verbundene Lizenz berechtigt den Käufer - abgesehen von der direkten Nutzung - eine beliebige Sprachversion vom Internet herunterzuladen und zu aktivieren, ...

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Mike B. schrieb:
>> Schaut gut aus, jedoch a wen'g teuer für den Hausgebrauch.
>
> http://www.segor.de/INFO/buecher-a-hefte/156-einfu...
> Die damit verbundene Lizenz berechtigt den Käufer - abgesehen von der
> direkten Nutzung - eine beliebige Sprachversion vom Internet
> herunterzuladen und zu aktivieren, ...

da schau, Danke für die Info!

Wie ist die Testlizenz begrenzt?
Zeit/Anzahl Bauteile/...?

von Helmut S. (helmuts)


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Mike B. schrieb:
> Tim schrieb:
>> Mike B. schrieb:
>>> Schaut gut aus, jedoch a wen'g teuer für den Hausgebrauch.
>>
>> http://www.segor.de/INFO/buecher-a-hefte/156-einfu...
>> Die damit verbundene Lizenz berechtigt den Käufer - abgesehen von der
>> direkten Nutzung - eine beliebige Sprachversion vom Internet
>> herunterzuladen und zu aktivieren, ...
>
> da schau, Danke für die Info!
>
> Wie ist die Testlizenz begrenzt?
> Zeit/Anzahl Bauteile/...?


Ich verstehe die Infos bei NI so, dass es eine besondere(kosenlose?) 
Lizenz für Studenten und Auszubildende gibt. Dafür ist ein 
Ausbildungsnachweis notwendig.

von Klaus R. (klara)


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hinz schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Ich denke das liegt weniger an LTspice als eben an den viel zu
>> langsammen Prozessoren.
>
> Nimm halt einen richtigen Computer:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Supercomputer#Aktuel...

Nein, diese sind auch noch zu langsamm. Es sollten schon Quantenrechner 
sein.
mfg Klaus

von hinz (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Nein, diese sind auch noch zu langsamm. Es sollten schon Quantenrechner
> sein.

Andere empfehlen Inpotronik.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> Inpotronik

du meinst In*f*otronik?
oder hast du einen Link für In*p*otronik?

von c-hater (Gast)


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alks schrieb:

> Simulationsprogramme in Echtzeit mit beliebigen Schaltungsanordnunen und
> Signalquellen koppeln zu können, klingt erst mal schon recht
> interessant.
> So könnte man diverse Funktionen emulieren. Aber die Rechenleistung...

Ja, das ist ein echtes (und außer für sehr einfache Fälle) ziemlich 
unlösbares Problem. Deswegen macht man das clevererweise eher so: Man 
koppelt ausschließlich Simulationen miteinander!

Das Problem ist nur: deren Programmierer sehen dafür typischerweise 
leider keine einfach zu benutzenden Schnittstellen vor. Man muss sie 
erst mühsam selber nachrüsten...

So arbeitet z.B. bei mir seit vielen Jahren LTSpiceIV und der 
AVR8-Simulator von Atmel (V1 und später auch V2) sehr schon zusammen. 
Scheisselangsam im Vergleich zur Realität sind die alle sowieso, man muß 
also einfach nur dafür sorgen, sie miteinander zu synchronisieren und 
das bissel Datenaustausch zwischen ihnen im richtigen Moment zu 
realisieren.

Ich habe das damals als proof of concept in weniger als zwei Wochen 
erstmals praktisch umgesetzt. Nunja, ich kann Assembler und bin 
einigermaßen geübt im reverse engineering...

Aber dasselbe kann eigentlich jeder andere auch tun. Vielleicht nur 
nicht in knapp zwei Wochen...

von georg (Gast)


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Mike B. schrieb:
> oder z.B. Potis/Trimmer/Drehkos/(digitale) Eingabefelder über
> ADC->USB/RS232/Paralleleingang an eine Schaltung zu hängen?

Dazu müsste man ja nicht nur eine Eingabedatei erzeugen, die eine 
serielle Datenübertragung simuliert, sondern auch einen Prozessor mit 
UART, der mit den Daten auch was anfangen kann, das müsste also auch die 
Software umfassen.

Prozessorhersteller wie Intel haben im Prinzip so etwas, aber da gehen 
die Kosten nicht in die Millionen, sondern eher in die Milliarden. Mit 
LTSpice u.ä. kann man prüfen, ob Hi und Lo bzw. Mark und Space korrekt 
verarbeitet werden, dafür genügen Bordmittel. Die Simulation eines 
seriellen ASCII-Zeichens macht keinen Sinn - was soll da herauskommen? 
Dass ein simuliertes Modem auf "ATD1234" die Telefonnummer 1234 wählt? 
Und dann? soll das Telefonnetz mitsimuliert werden?

Und das wäre noch das einfachste, USB ist viel komplexer.

Georg

von hinz (Gast)


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Mike B. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Inpotronik
>
> du meinst In*f*otronik?

Nein.


> oder hast du einen Link für In*p*otronik?

https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Hauptseite

von 26746364561 (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Ist es möglich, eine in ltSpice gezeichnete Schaltung mit Eingaben von
> extern zu versorgen?

Indirekt sollte dies mittels Batch-mode funktionieren: "scad3.exe –b 
deck.cir"

http://ltwiki.org/LTspiceHelp/LTspiceHelp/Command_Line_Switches.htm
https://bwrcs.eecs.berkeley.edu/Classes/IcBook/SPICE/UserGuide/analyses_fr.html

Eine Suche hier im Forum nach "ltspice batch mode" bringt weitere Infos

von No Y. (noy)


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Schau dir Mal Plecs von Plexim an.
Die haben" Processor in the Loop "vielleicht reicht dir das.

: Bearbeitet durch User
von Nettes Mann (Gast)


Angehängte Dateien:

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Helmut S. schrieb:
> Ich verstehe die Infos bei NI so, dass es eine besondere(kosenlose?)
> Lizenz für Studenten und Auszubildende gibt. Dafür ist ein
> Ausbildungsnachweis notwendig.

Also wenn ich die "1" bei Install Option richtig beurteile (siehe hier)

http://www.ni.com/labviewse/compare/d/

"1 Die Studenteninstallationsoption erfordert, dass der Anwender sich an 
einer akademischen Einrichtung mit aktiver Lizenz für den 
Hochschulbereich (NI Academic Site License) befindet. Die Option wird 
durch die akademische Einrichtung im Namen des Studenten erworben."

dann bezieht die sich nur auf die erweiterte Studenten Version rechts 
(LabVIEW Student Install) und nicht auf die (stark abgespeckte) "LabVIEW 
Student Edition" ganz links.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Nettes Mann schrieb:

> "1 Die Studenteninstallationsoption"

dieses Marketinggeseier ist mal wieder herrlich:
Die Version mit dem geringsten Umfang (Student Edition) wird 
"vollwertig" genannt und ein Hüpfer weiter rechts kann man die 
"vollwertige" Edition dann um ganze 6 Pakete erweitern.
Diese Version wiederum heisst "Suite", da könnte man ja annehmen das sei 
das Komplettpaket, aber falsch gedacht, das Komplettpaket heisst 
"Student Install".


Was davon erhält man, wenn man dies
https://www.ebay.de/itm/Einfuhrung-in-LabVIEW-Mit-DVD-Wolfgang-Georgi/232906453529?epid=212169183&hash=item363a4e7219:g:nrwAAOSwfHFbg5qp
inkl. "Studentenversion" kauft?

Dann müsste man (siehe Ausgangspost) noch wissen*, welches der vielen 
Module die Konnektivität nach extern beinhaltet. (*oder raussuchen)
Wenn es das Datalogging and Supervisory Modul" ist kann man das schon 
fast vergessen.

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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26746364561 schrieb:
> Indirekt sollte dies mittels Batch-mode funktionieren: "scad3.exe –b
> deck.cir"
>
> http://ltwiki.org/LTspiceHelp/LTspiceHelp/Command_...

Ist da die "-Run" option schon drin? Also der automatische Start der 
Simu nach öffnen des Programms.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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No Y. schrieb:
> Plecs von Plexim

so wie ich das verstehe ist dieser Ansatz genau das Reziprok zu dem was 
ich suche
ich habe echte externe Signale und eine simulierte Schaltung
Plecs hat simulierte Signale und einen echten Prozessor.
Aber trotzdem gut zu wissen.
Danke für den Tip.

von Tim (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Dann müsste man (siehe Ausgangspost) noch wissen*, welches der vielen
> Module die Konnektivität nach extern beinhaltet. (*oder raussuchen)
> Wenn es das Datalogging and Supervisory Modul" ist kann man das schon
> fast vergessen.
Ja, übersichtlich geht anders...

Weshalb ich LabView empfohlen habe: Die ct hat das mal für ihr ct-Lab 
verwendet:
https://www.heise.de/ct/artikel/Blick-ins-Labor-291202.html

Damals (tm) brauchte man offenbar nur den "Measurement & Automation 
Exporer" (MAX) um mit der seriellen Schnittstelle zu spielen.
Seitdem habe ich nix mehr mit LabView gemacht, keine Ahnung, wie der 
heute heißt und ob der sich in einem Zusatzpaket oder der 
Basisinstallation versteckt...

Hier steht:
https://knowledge.ni.com/KnowledgeArticleDetails?id=kA00Z000000P9KBSA0
1
MAX is a free piece of software that automatically installs with National Instruments software and device drivers.

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