Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rauschunterdrückung durch Oszi-klemme bei Digitalen I/O pins


von Lukas W. (banana_luke)


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Schönen Guten Abend zusammen...


Ich bin neu hier im Forum, obwohl ich schon ein wenig mitgelesen habe... 
Meines zeichens bin ich Maschinenbauer und daher leider nicht unbedingt 
vom Fach.. Heute bin ich nach längerer arbeit an einem Gerät auf 
folgendes Problem gestoßen:

Ich erhalte für Schrittmotoren an eineme Controller ein PWM signal das 
durch Grounden der Stromversorgung (+5V) an der Steuerkarte am PC 
(Active Low) quasi einen Puls/Schritt auslöst...

Nun stammt meine +5V Stromversorgung nicht von der Steuerkarte sondern 
aus dem Schaltkästchen wo sich ein Netzteil usw. befindet... Man kann es 
sich schon fast denken die +5V sind wunderschön Verrauscht und ich habe 
ordentliche Schrittverluste...

Das interessante war, als ich das Oszilloskop angeschlossen habe, (Eine 
Klemme auf +5V die andere Klemme auf COM) wars vorbei mit dem 
Rauschen... (Fast ;) bis auf ein paar mini Außreiser)... Nun hat sich 
mit die Frage gestellte ob das Oszi eine Art Tiefpass filter darstellt?

http://www.hobby-bastelecke.de/messen/oszi_tastteiler.htm

In dem Link dargestellt sieht das gar nicht wie ein RC Tiefpass für mich 
aus?

Die Eingangsimpedanz beträgt 1 Mega Ohm und es hat 16pF Kapazität...

Man möge mir bitte auf die Sprünge helfen und diese Wunderhafte 
Rauschunterdrückung nur durch anklemmen des Oszis auf die +5V Versorgung 
vor dem Schrittmotorcontroller erklären. Bin schon 3h davor geseesen bis 
ich merkte das dies vom Oszilloskop kommt...

LG
Lukas

von Wolfgang (Gast)


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Schaltplan, Oszi Screenshots?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Du hast das Oszilloskop auch an GND Deiner Schaltung angeschlossen.

Teste mal, was passiert, wenn Du nur GND verbindest, aber die 
Prüfspitze des Oszilloskops nicht anschließst.

von HildeK (Gast)


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Ich frage mich, wie du feststellst, dass die Spannung rauscht? 
Normalerweise würde ich ein Oszilloskop nehmen, aber dann ist es bei dir 
ja weg. ??
Könnte da nicht eher ein Problem mit Einstreuungen sein, die dann 
kleiner werden, wenn über die Oszimasse mal eine ordentliche Erde 
anliegt? Oder irgendwelche HF über die 16pF kurzgeschlossen werden?
Die 16pF passen nicht zu einem Oszieingang mit 1MOhm, also ohne 
10:1-Tastkopf. Welche Variante hast du denn, 1Meg/160pF oder 10Meg/16pF?

Mache mal ein paar 100nF an die Versorgung deiner Schaltung.

von Lukas W. (banana_luke)


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Hm.. schaltplan habe ich jetzt nicht bei der Hand... Folgt aber die 
Tage. Was aber im Kasten verbaut ist: Ein 24V netzteil, zweil 
Steppdownwandler, die beiden Controller beide mit AC und DC eingang... 
Da wundere ich mich nicht das es ein wenig rauscht ;) Die 
Steuerleitungen legen nur eine kurze strecke zurück und sind Rauschfrei 
soweit ich das beurteilen kann.

Wenn ich nur COM anschließe ist das Signal am Oszi ziemlich verrauscht 
(Sogar noch stärker als wenn beide angeschlossen sind)... Das Oszi zeigt 
mir bei angeschlossenen Klemmen am Gerät und nicht an der Schaltung 
angeschlossen Rauschen schon ordentliche Ausschläge an... Ist das Weil 
die auf dem Gleichen Ground hängen oder weil ich mit den "Billigen" 
klemmen einfach rauschen über die anderen Leitungen "aufsammle"?

LG

von HildeK (Gast)


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Lukas W. schrieb:
> Wenn ich nur COM anschließe ist das Signal am Oszi ziemlich verrauscht

Wir sollten warten, bis du den Plan gezeichnet hast.
Ich komme mit deiner Beschreibung leider nicht klar.
Was ist COM?
Was misst du und wo, wie?

von Lukas W. (banana_luke)


Angehängte Dateien:

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Ground ist für mich Erde.
Vcc ist Versorgung (Plus). --> (Hier Lege ich eine Messpitze an)
und COM ist Minus. --> (Hier die andere)

Bin was die Verwendung von Oszilloskopen geht eher neuanfänger, da ich 
sie noch nie benötigt habe und nun muss ich es verwenden ;)

Bin ich da mit der Bennenung der Kinder Richtig?

Kondensatoren in der Versorgung würden quasi das Signal glätten. Gibt es 
dort auch grenzfrequenzen?

Im anhang der Oszi Eingang. CH1

Nachtrag: Wie unterscheidet sich Einstreung und Rauschen?
Festellten kann ich dies da ich Schrittverluste habe und der 
Schrittmotor sehr unrund fährt. Mit dem Controller eigenen "befehlen" 
wie JOG (also hin her fahren nur durch anlegen von High auf einem steuer 
pin) oder Homen läuft alles extrem leise...

Sollte man eine DC Spannungsversorgung mit einem Hochohmigen widerstand 
Erden?

: Bearbeitet durch User
von entwickler (Gast)


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>Kondensatoren in der Versorgung würden quasi das Signal glätten. Gibt es
>dort auch grenzfrequenzen?>

Nö die liefern die Stromspitzen die Cmos erzeugt, ohne bricht die 
Spannung zusammen...

Rauschen und Einstreuung, kann man schlecht vergleichen. Beides 
resultiert in einer Störspannung auf dem Nutzsignal.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Lukas W. schrieb:
> Wenn ich nur COM anschließe ist das Signal am Oszi ziemlich verrauscht
> (Sogar noch stärker als wenn beide angeschlossen sind)... Das Oszi zeigt
> mir bei angeschlossenen Klemmen am Gerät und nicht an der Schaltung
> angeschlossen Rauschen schon ordentliche Ausschläge an...

Von was für angeschlossenen Klemmenr redest Du da?

> Ground ist für mich Erde. Vcc ist Versorgung (Plus). --> (Hier Lege ich
> eine Messpitze an) und COM ist Minus. --> (Hier die andere)

Du benutzt zwei Tastköpfe?

von Uwe (Gast)


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hi,
>Ich erhalte für Schrittmotoren an eineme Controller ein PWM signal das
>durch Grounden der Stromversorgung (+5V) an der Steuerkarte am PC
>(Active Low) quasi einen Puls/Schritt auslöst...

was für eine
>Stromversorgung (+5V)
groudest du denn da? Ich werde da nicht ganz schlau draus.

Aber ich hatte unlängst ein ähnliches Problem wo sich ein Treiber durch 
blöde Masseverschiebung Schritte selbst erzeugte. Der Sache war nur 
durch exakte Trennung von Stromversorgungs / Steuermassen beizukommen. 
Das war garnicht so einfach weil alles irgedwie vermascht ist. Auch die 
Position der Anschlüsse von Stützelkos ist sehr ausschlaggebend.

Viel Erfolg,Uwe

von Lukas W. (banana_luke)


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Die +5V gehen in den Controller vom Schrittmotor rein, durch einen 
Opto-koppler durch. Auf der andere Seite liegen ebenfalls +5V an. Diese 
werden dann auf COM gelegt am PC auf der Steuerkarte, bzw erzeugt diese 
die +5V/0V Pulse und dadurch ein Rechteckssignal. Diese Leitung ist 
unverrauscht.

Was das Oszi angeht muss ich ehrlich sein, ich hab einfach genommen was 
ich auf die Schnelle gefunden habe. Es handelt sich hierbei um ein BNC 
kabel mit zwei Prüfklemmen drauf... Das mit dem Oszi war eher... hm... 
"Lösungsorientiert", von einem korrekten umgang aber sicher weit 
entfernt...

Werde am Montag mal Kondensatoren rein geben und ggf. einen Tiefpass 
reinhängen.

LG und schonmal Dank für die Inputs

von HildeK (Gast)


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Lukas W. schrieb:
> Ground ist für mich Erde.
> Vcc ist Versorgung (Plus). --> (Hier Lege ich eine Messpitze an)
> und COM ist Minus. --> (Hier die andere)

Die BNC-Buchsen am Oszi sind geerdet, also mit Schutzerde verbunden.
Zum Messen mit Tastkopf (hast du einen? Was für einen? 1:1 oder 10:1) 
wird die übliche Krokodilklammer (Masseklemme) an die Masse (= GND) der 
Schaltung geklemmt und dann kannst du mit der Messspitze deine Signale 
messen.

Sobald du also die Masseklemme an die Schaltung anschließt, wird diese 
geerdet (über das Oszi an Schutzerde gelegt), wenn sie es vorher noch 
nicht war. Das kann bereits eine Änderung bringen, daher war oben auch 
die Frage, ob dein Fehlerbild sich verbessert, wenn du nur diese 
Masseklemme anschließt. Prüfe das mal.

Zwischen Messpitze und Masseklemme ist ein Widerstand (1MΩ oder 10MΩ) 
und parallel dazu ein Kondensator mit einigen pF. Auch dieser 
Kondensator kann ein Problem verändern, allerdings sollte das erst ab 
dem zwei- bis dreistelligen MHz-Bereich Wirkung zeigen.

Trotz allem, wenn du schon kein Schaltbild lieferst, dann wenigstens ein 
Foto vom gesamten Aufbau einschließlich angeschlossener Messmittel. 
Sonst bleibt dein Problem eine Raterei für uns.

von Uwe (Gast)


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hi,
>Das interessante war, als ich das Oszilloskop angeschlossen habe, (Eine
>Klemme auf +5V die andere Klemme auf COM) wars vorbei mit dem Rauschen...
Also entweder haste die 5V kurzgeschlossen oder deine Schaltung wurde 
endlich mal mit PE verbunden, quasi geerdet. Wenn ich mich recht 
entsinne sollte man sowas fast immer tun. Du könntest also einfach einen 
PE mit deinem Com  verbinden, es müsste eigentlich auch Ruhe einkehren.

Viel Erfolg, Uwe

von Egon D. (Gast)


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Lukas W. schrieb:

> Ground ist für mich Erde.

Wie die Konventionen bei den Amis sind, weiss ich nicht.

Im Deutschen ist "Masse" lediglich das allgemeine Bezugs-
potenzial.

"Erde" ist i.d.R. wirklich Erdpotenzial. Die Masse KANN
mit der Erde verbunden sein, MUSS aber nicht. (Die Masse
kann sogar definierte Spannung gegen Erde haben.)

"Ground" (GND) kenne ich als Synonym für "Masse", nicht
für "Erde".

> Vcc ist Versorgung (Plus). --> (Hier Lege ich
> eine Messpitze an)
> und COM ist Minus. --> (Hier die andere)

Nein, falsch.

Du müsstest als erstes feststellen, ob "Ground" Deiner
Schaltung

1. mit der Erde (PE) verbunden ist,
2. in der Luft hängt oder
3. definiertes Potenzial gegen Erde (PE) hat.

Erst, wenn man das sicher weiss, kann man weitersehen.

von Lukas W. (banana_luke)


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Schönen guten Abend...
Ich habe heute versucht das Problem zu lösen und konnte es auch lösen...

Kurzfassung: Habe den Minuspool der Gleichstromversorgung mit dem 
Schutzleiter/Erde verbunden... Ruhe im Kasten!

Langfassung: Tiefpassfilter funktionierte nicht. Kondensator zum glätten 
auch nicht.  Minuspool auf Erde Ja.

Daraus werde ich halt leiter nicht Schlau... Derzeit ist diese 
Verbindung ohne Widerstand. Werde morgen mit einen 1M Ohm widerstand das 
ganze auch nochmals testen.

Was für mich jetzt doch viel interessanter ist: Warum? Ein Elektriker 
meinte weil ich dem ganzen jetzt ein fixes potentail zugeordnet habe? 
Kann ich sowas mit einem PullUp oder PullDown widerstand vergleichen?

Vielen Dank nochmals und einen Schönen Abend noch!

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
grundsätzlich mal eine Bemerkung. Du bist sowohl was Elektronik 
betrifft, als auch was die Meßtechnik betrifft, ein blutiger Laie. Da 
ist es absolut normal, dass dur Mist mist. Alles andere ist bei so einer 
komplexen Schaltung reiner Zufall.
> Lukas W. schrieb:
> Kurzfassung: Habe den Minuspool der Gleichstromversorgung mit dem
> Schutzleiter/Erde verbunden... Ruhe im Kasten!
Dann ist die interne Stromversorgung wohl wahrscheinlich galvanisch 
getrennt?
Das kann gute Gründe haben. Es ist aber auch denkbar, dass dies im 
konreten Fall eher zu Problemen führt und die Erdung der Spannung auch 
kein Problem ist.
Wenn die intere Spannung aber galv. getrennt ist, dann steht schon mal 
die Frage, wo du da was gemessen hast. Mit der Oszimasse an Erde, muß 
das Signal ziemlich versaut aussehen. Wenn du aber die Oszimasse an die 
galv. getennte Masse anklemmst, dann sieht es wohl gut aus, aber die 
galv. Trennung ist damit natürlich aufgehoben!

> Langfassung: Tiefpassfilter funktionierte nicht. Kondensator zum glätten
> auch nicht.  Minuspool auf Erde Ja.
Kein Mensch kann aus der Ferne nachvollziehen, wo du da irgend was 
machst!
Ernste Probleme hier nur per Text übers Forum zu lösen, wird so nichts 
werden. Du brauchst du einen Elektroniker vor Ort, der damit auch 
Erfahrung hat.

> Daraus werde ich halt leiter nicht Schlau... Derzeit ist diese
> Verbindung ohne Widerstand. Werde morgen mit einen 1M Ohm widerstand das
> ganze auch nochmals testen.
1 MOhm als Erdung? Das wird nix bringen.

> Was für mich jetzt doch viel interessanter ist: Warum? Ein Elektriker
> meinte weil ich dem ganzen jetzt ein fixes potentail zugeordnet habe?
Ja, falls du eine galv getrennte Stromvers. über den Oszi erdest.

> Kann ich sowas mit einem PullUp oder PullDown widerstand vergleiche
Ich denke, du jagst jetzt Geister, weil du dir mit der Oszimessung mal 
eben selbst ins Knie schießt.
Was das eigentliche Problem ist, wird so wohl kaum zu bestimmen sein.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Egon D. (Gast)


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Lukas W. schrieb:

> Kurzfassung: Habe den Minuspool der Gleichstromversorgung
> mit dem Schutzleiter/Erde verbunden... Ruhe im Kasten!

Wundert mich nicht.


> Langfassung: Tiefpassfilter funktionierte nicht.
> Kondensator zum glätten auch nicht. Minuspool auf Erde Ja.

Logo.


> Daraus werde ich halt leiter nicht Schlau...

Wieso eigentlich?

Dass eine elektrische Spannung zwischen ZWEI Punkten
gemessen wird ist Dir aber schon klar?

Dass man von einem StromKREIS spricht auch?

Was eine "KO-AXIAL"-Buchse ist, weisst Du auch? Da sind
ZWEI elektrische Anschlüsse IN EINER ACHSE (=koaxial)
angebracht.
Der blecherne Außenmantel der BNC-Buchse ist KEINE
Dekoration, sondern der eine Pol (GND); das kleine
Löchlein in der Mitte ist der andere Pol.

Der vollständige Tastkopf besteht daher aus der Spitze
(an der Spitze) und einer Masse-Klemme, die an einem
reichlich 10cm langen Draht befestigt ist. Siehe zum
Beispiel hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Tastkopf.jpg

Hat Dein Tastkopf diese Klemme?

Zum Messen kommt diese Klemme an GND Deiner Schaltung.
Mit der Spitze berührst Du den Punkt der Schaltung,
dessen Spannung Du sehen willst.


> Derzeit ist diese Verbindung ohne Widerstand.

Ja natürlich. Das haben die Verbindungen, die den
Stromkreis bilden, i.d.R. so an sich.

> Werde morgen mit einen 1M Ohm widerstand das
> ganze auch nochmals testen.

Warum?


> Was für mich jetzt doch viel interessanter ist: Warum?

Weil der Strom einen StromKREIS braucht, um fließen zu
können.

Die Spitze des Tastkopfes ist der eine Pol; da fließt der
Strom zum Oszi hin. Die Masseleitung (die mit dem Schirm
der BNC-Buchse und damit mit dem PE = Erde verbunden ist)
ist die Rückleitung; da fließt der Strom in die Schaltung
zurück.
Und natürlich gibt's in der Schaltung selbst einen Zweig,
der Tastkopfspitze und Masseklemme miteinander verbindet.
Und siehe -- das ist der Stromkreis.


> Ein Elektriker meinte weil ich dem ganzen jetzt ein
> fixes potentail zugeordnet habe? Kann ich sowas mit
> einem PullUp oder PullDown widerstand vergleichen?

Hmm...vergiss' das lieber.

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