Hallo, Freunde von HF, Funk und Feldern, Ja, das ist wirklich so gemeint: "Quecksilber-Unterbrecher" und/ oder "Quecksilber- Turbinenunterbrecher". Sowas kennen wahrscheinlich nur noch wenige Menschen. Bevor Mitleser in Schnappatmung verfallen: Das gab es, das waren elektrische Bauteile, die verwendet wurden, und nicht mal wenig. Und die wurden zum Teil auch von Amateuren genutzt, vielleicht sogar gebaut, es gibt Anleitungen/ Beschreibungen. Und auch ich weiß, was Quecksilber ist. Belehrungen unnötig. Ich habe noch vernünftigen Unterricht gehabt und aufgepaßt. Ich habe auch keine terroristischen Absichten. Vielleicht kennen manche Leute meine Webseite- mein Ding ist historische Elektronik, und die ist für lebende Menschen. So, nun mal ernst- ich benötige so ein Gerätchen als Unterbrecher für einen Funkeninduktor. So einen, wie er früher im Physikunterricht benitzt wurde, um lange Funken zu erzeugen. Die meisten dieser Geräte arbeiten mit einem eigenen, zugehörigen Wagnerschem Hammer, wie in der elektrischen Klingel, nur größer. Mein Induktor hat keinen. Außerdem ist dieser wegen des Kontaktabbrands und der ungleichmäßigen Funken nicht besonders gut geeignet- der Induktor zieht richtig Strom, angegeben ist er bei bei Nennspannung 48 Volt mit 9 Ampére, aber real messe ich über 15 A schon bei 12 V. Solche Funkeninduktoren wurden eine Zeit als Hochspannungserzeuger für Röntgenröhren benutzt. Um eine hohe Funkenfolge mit einem gleichmäßigen Funken zu erreichen, nutze man Quecksilber- Unterbrecher, ein Stift, der von einem motorgesteuertem Nocken in Hg getaucht wird, oder eine drehende Düse ("Turbine"), die einen Hg- Strahl auf im Kreis angeordnete Kontakte richtete. Das Hg wurde auch noch unter Petroleum gehalten, Funkenlöschung, Schutz vor Oxydation. Das waren keine simplen Konstruktionen. Ein solcher Unterbrecher wurde vor einiger Zeit bei Ebay verkauft- leider zu teuer. Vermutlich, wegen des schönen Aussehens, für eine Sammlervitrine, sieht immerhin ähnlich aus, wie Dampfmaschinen- Modelle, ich denke anhand der mangelhaften Beschreibung nicht, daß der Erwerber weiß, wozu das mal gut war. Jemand konnte so ein Gerät in einem Institut erwerben, vor dem Schrott retten, wie ich den Funkeninduktor- der fast 120 Jahre Lehrmittel war, und aufgrund von EU- "Vorschriften" schon auf den Schrottwagen geschmissen wurde. Es gibt auch andere Konstruktionen, etwa chemische Unterbrecher nach Wehnelt, die können tausende Unterbrechungen pro Sekunde bei gewaltigen Strömen realisieren, aber die kann ich wegen des höheren Spannungsbedarfs nicht verwenden. Evtl. Eine Unterbrecher- Bauart des Polwenders/ Kommutators halte ich für machbar, aber von den Eigenschaften her wesentlich ungünstiger. Ich habe Bauzeichnungen für Hg- Turbinen-Unterbrecher, aber eine Anfertigung wäre unbezahlbar. Es handelt sich um historische Gerätschaften- die Verwendung von Halbleiterbauelementen als Schalter ist keine Option. Ich wurde bisher nicht fündig- habe aber auch keine Idee, wo solches Röntgen- Equipment o. ä. zu finden wäre. Vielleicht kennt jemand einen Restaurator/ Sammler für historisches Medizin- Equipment ?
Ich würde dir ne kleine Menge quecksilber (weiß ja nicht wie viel du wirklich brauchst) in Form von zwei Quecksilberschalter zukommen lassen. Für einen eigenbau. Falls du das möchtest.
@Baum, Ich komme drauf zurück. Mal sehen, ob vllt. jemand weiß, wo ein existentes Gerätchen aufzutreiben ist. Dann wäre das schon super. Eigenbau... eventuell. Ich denke drüber nach- ein normaler Hg- Unterbrecher mit Nockentrieb wäre ja noch einigermaßen machbar.
:
Bearbeitet durch User
Du suchst nicht bloss ein Museumsstück, sondern ein nach 100 Jahren immer noch auf voller Leistung funktionierendes Museumsstück, und dann auch noch zu einem Preis unter Wert. Überlege mal wie abwegig das ist. Europäische Hersteller waren Rotax, Isenthal und Ducretet, hier wurde mal eines versteigert https://www.lot-art.com/auction-lots/Rotax-Mercury-Jet-Interrupter-c-1920-Electricita/624-rotax_mercury-26.5-team , eingebaut waren die unter anderem in militärisch genutzten transportablen Röntgengeräten im 1. WK.
MaWin schrieb: > Du suchst nicht bloss ein Museumsstück, sondern ein nach 100 Jahren > immer noch auf voller Leistung funktionierendes Museumsstück Da bleibt wirklich nur ein eigenbau. Also wenn man es zu einem Preis machen möchte der für den normalen Sammler nich erträglich ist.
Edi M. schrieb: > der Induktor zieht richtig Strom, > angegeben ist er bei bei Nennspannung 48 Volt mit 9 Ampére, aber real > messe ich über 15 A schon bei 12 V. Die 9A werden der Mittelwert sein, wenn der Unterbrecher arbeitet, denn dann fliesst ja nur für einen Bruchteil der Periode der hohe Strom. Zunächst solltest du aber überprüfen, ob das Induktorium noch in Ordnung ist, oder ob die Alterung schon Isolationsfehler und Kurzschlüsse in der Sekundärspule hinterlassen hat. Des weiteren wird man sich wohl die Planscherei mit dem Quecksilber ersparen wollen. Irgendwann geht doch mal etwas davon daneben und versteckt sich in irgendwelchen Ritzen am Fußboden, von wo es kontinierlich ausgast. Für bewohnte Räume ist das heute nicht mehr akzeptabel. In dem über 100 Jahre alten Gemäuer, in dem ich früher tätig war, hat man bei der Renovierung über 20kg Quecksilber unter dem Parkett gefunden! Es stehen heute preiswerte Transistoren mit Sperrspannungen von weit über 1000V zur Verfügung, die derzeit billigsten wurden seinerzeit für die Hochspannungserzeugung von Bildröhren in Farbfernsehern und Monitoren entwickelt. Heute will die kaum noch jemand, und deshalb werden die Reste verramscht. Die folgenden Typen kosten alle weniger als 1 euro nd können mehr als 1000V bei einigen Ampere schalten. https://www.pollin.de/p/transistor-130451 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu508af-130075 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu508ax-130036 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-but76a-130450 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-but56af-130302 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu1508dx-130885 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-2sc5048-130591 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu2527df-131460 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu2525a-131462 https://www.pollin.de/p/leistungs-transistor-bu2520ax-131446 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-mit-damper-diode-bu2508df-130437 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu2527aw-130440 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu2527af-131450 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu2520dx-130887 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-mit-damper-diode-buh515d-131452 https://www.pollin.de/p/leistungs-schalttransistor-telefunken-bu508a-130824 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-2sd1577-130608 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-mit-damper-diode-2sd2539-131444 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-buh517-130443 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu2525ax-130438 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-2sd1555-130064 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-2sd1432-130376 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-bu2725ax-131448 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-mit-damper-diode-bu508df-130038 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-s2055n-130811 https://www.pollin.de/p/leistungs-transistor-bu2508a-130434 https://www.pollin.de/p/hochspannungs-leistungstransistor-s2055a-130235 Das sollte ausreichen, zumal der Spannungsanstieg an der Primärwicklung des Induktoriums vermutlich relativ langsam, vergleichbar mit dem Zeilenrückschlagimpuls, stattfindet. Ich vermute sogar, dass diese Transistoren den Quecksilberstrahl hinsichtlich der Abschaltgeschwindigkeit übertreffen.
@MaWin, Ihre Vorstellungen bezüglich Preisen hatten Sie an anderer Stelle dargelegt. Diese können Sie weiter in IHREM Kopf spuken lassen. Ich habe das Recht, so billig zu kaufen, wie möglich. Ich suche auch kein Gerät im Neuzustand. Es muß nicht funktionstüchtig sein, nur restaurierbar. Ich restauriere funktechnische Geräte und Radios aller Jahrzehnte. Ich habe auch Kenntnisse in Feinmechanik und Maschinen/ Fahrzeugbau, habe früher Motorräder restauriert. Restauration ist was anderes, als eine Einzelanfertigung- und in diesem Falle wahrscheinlich preiswerter. Den Induktor werde ich in einer Restauration/ Rekonstruktion eines historischen Geräts verwenden. @Nachtmix, Ich schrieb schon, daß ich weiß, womit ich arbeite. Das schrieb ich auch. Solches Equipment wurde einst benutzt. Es ist anzunehmen, daß die Hersteller das so bauten, daß es sicher war. Herumplanschen mit Quecksilber werde ich wohl eher nicht. Ich habe in der Bauelemente- Herstellung schon mit Stoffen gearbeitet, die weitaus gefährlicher, weil richtig offen zugänglich, waren, etwa riesige Wannen mit Flußsäure oder Behälter mit Trichloräthylen. Ich bin Elektroniker von Beruf. Ich könnte eine geeignete Schaltung mit Halbleiter- Bauelementen bauen. Das ist aber KEINE Option. Das schrieb ich auch. Würde ja auch kein Oldtimer- Freund einen Benz- Motorwagen mit einem fabrikneuen Mercedes- Dieselmotor im Bewegung setzen. @Baum, Eigenbau erwäge ich- aber vllt. ist doch ein Herankommen an ein existierendes Gerät.
Edi M. schrieb: > Eigenbau erwäge ich- aber vllt. ist doch ein Herankommen an ein > existierendes Gerät. Mir fällt spontan ein das Quecksilber zu amalgan reagiert mit anderen Metallen. Steht dazu was in deinen konstruktionsplänen?
Ah ja jetzt hab ich es gesehen. Behältnisse die am besten nicht reagieren und die Kontakte werden nur besprüht.
Durch den Hinweis von MaWIn habe ich nach dem englischen Begriff für ein solches Gerät gesucht, und fand noch einige Sachen über diese Gerätschaften. Interessant, wie weit die Forschung war, und wie weit man den Aufwand gelegentlich trieb. Hier eine Beschreibung einer Quecksilber- Turbinenunterbrecher- Konstruktion. Von... 1923. https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.3109/00016922309133450 Bemerkenswert die deutsche Beschreibung- eine Filtriervorrichtung zur Reinigung des Quecksilbers muß es auch gegeben haben. Reinigung der Flüssigkeiten in den Unterbrechern wurde auch in etlichen Literaturstellen beschrieben. Bei ständig genutzten Unterbrechern dieser Bauarten war das eine notwendige Wartungsarbeit. Es gab HG- Unterbrecher auch mit kardanischer Aufhängung (!) in Funkanlagen von Schiffen. Das sind also anspruchsvole und leistungsfähige Gerätschaften, die man nicht mal so einfach auf dem Küchentisch zusammenschraubt.
:
Bearbeitet durch User
Man hat auch lange genug auf Hochspannungsseite die Funken gezähmt. ich würde mal behaupten, dass eine rotierende Funkenstrecke auch oldschool genug aussieht. Und wenn man meint, dass das Plasma irgendwas an den Funkenfolgen und -flanken verschleift, hilft ein zusätzliches Anblasen der Funkenstrecken im Rotor mit einem Ventilator oder evtl auch Druckluft.
Man muss das Quecksilber eben mit nichtlegierenden Partnern laufen lassen. zB amalgamieren Eisen, sowie Kohle nicht.
@ J-A V. "Man hat auch lange genug auf Hochspannungsseite die Funken gezähmt. ich würde mal behaupten, dass eine rotierende Funkenstrecke auch oldschool genug aussieht." Ja, das ist schon richtig. Nur... mache ich das nicht wegen des Aussehens. Ich benötige zwingend einen sehr guten Funkenerzeuger auf der Primarseite. Übrigens gab es Aufbauten, die Funkenstrecke mit Kühlung, Mehrfach- Funkenstrecken, sowie auf beiden Seiten rotierende Unterbrecher verwendeten. Auf solche Details werde ich wohl hinarbeiten. Ich habe auch andere Konstruktionen erwogen. Etwa Polwender/ Kommutator, mit Kohle- Schleifbürsten, etc. Die Hg- Unterbrecher dürften aber mit Abstand die besten Konstruktionen sein. Und, wie geschrieben, diese waren nicht gerade selten in Verwendung- Röntgenröhren wurden mit ihrer Hilfe befeuert. Darum eben die Frage nach einem Quecksilber- Unterbrecher oder Quecksilber- Turbinenunterbrecher. Irgendwo wird doch so ein Gerät noch herumoxydieren...
:
Bearbeitet durch User
Edi M. schrieb: > Nur... mache ich das nicht wegen des Aussehens. > Ich benötige zwingend einen sehr guten Funkenerzeuger auf der > Primarseite. Also doch Halbleiterschalter. Der Abreissfunke, der in Hg-Relais entsteht, deutet nicht gerade auf eine sehr schnelle Abschaltlanke hin.
Edi M. schrieb: > Nur... mache ich das nicht wegen des Aussehens. öh? muss also doch nicht detailgenau originalgetreu sein?
@Nachtmix: Nö. Ich habe mich schon einigermaßen damit beschäftigt- eben, weil das alles vergessenes Wissen ist. Wie geschrieben- für den beabsichtigten Zweck sind Halbleiter keine Option. Ist schon klar, was ich da machen will, geht sicher mit modernem Equipment- ich will aber zeigen, daß es mit den damaligen Mitteln ging. Ist immerhin die nachhaltigste Technik- einmal hergestellt, für viele Jahrzehnte funktionstüchtig. Beschreibungen von Hg- Unterbrechern (beider Varianten) lassen wissen, daß es (fast) keine Funken gab- außer Quecksilber wurden nichtleitende Flüssigkeiten verwendet, in denen das lief, etwa Petroleum. Außerdem durfte der für das Gerät angegebene Strom nicht überschritten werden. Kein Funken- Keine Oxydation, damit sollte der Schaltimpuls sauber sein. Daß die Flüssigkeiten dennoch gereinigt werden mußten, ist beschrieben, und logisch- der Abrieb der schnell drehender Teile dürfte einer guten Funktion mit der Zeit abträglich werden.
@J.A.V: Nein, nicht unbedingt- Es muß authentisch sein. Ich REKONSTRUIERE ein Gerät, welches vollkommen verrottet war, mit Teilen jener Zeit, sowie nachgebauten oder nachempfundenen Teilen- Funktion und die Teile müssen zeitmäßig passend sein.
● J-A V. schrieb: > öh? > > muss also doch nicht detailgenau originalgetreu sein? Schau dir mal seine Internetseite an! http://edi.bplaced.net/?Home Alle Hochachtung!!!
@michael_, Danke ! Freut mich, wenn's gefällt ! Da die Seite nun genannt wurde, noch ein Detail zum Thema Abschaltflanke: Es gab vor über 100 Jahren sogar Konstruktionen eines Unterbrechers, der extrem schnelle Funkenfolgen herstellen konnte (Angaben bis 3000 Unterbrechungen/ Sekunde !!!), und dabei auch noch so steile Abschaltflanken erzeugte, daß der Funkeninduktor ohe Kondensator betrieben werden konnte ! Das war ein chemischer Unterbrecher: Bleiplatte, Schwefelsäure und ein Platinstift in einer Glasröhre. Siehe auch hier: http://edi.bplaced.net/?Projekte___Projekt_historischer_Funkensender%2C_um_1905___Historische_Teile_und_Eigenbauteile (etwas runterscrollen) Ist für meine Teile ungeeignet, da der Wehnelt- Unterbrecher mindestens 60 V benötigt, und ich werde meinen historischen Induktor (Bj. etwa 1900- 1904) nicht ohne Not neu bewickeln. Ich finde es faszinierend, was man damals schon drauf hatte. Übrigens ist der Erfinder DER Wehnelt, den Elektronikfreunde von Oszillographen- und Fernseh- Bildröhren her kennen: Er entwickelte den nach ihm benannten "Wehnelt- Zylinder".
Ist vermutlich nicht ganz das was gesucht wird, aber ich vermute, daß auch hier ein Quecksilberschalter zum Einsatz gekommen ist. Dies soll zeigen, daß es früher üblich war, mit offenem Quecksliber zu schalten. Es dürfte sich um einen Tirillregler handeln, den ich aus einem alten, kleinen Wasserkraftwerk gerettet habe. Damit wurde die Netzspannung "geregelt". Mit dem Queksilberschalter wurden Widerstände auf der Rückseite des Reglers umgeschaltet und damit vermutlich die Erregung des Generators geändert. Die große stromdurchflossene Spule hebt und senkt dabei einen Glasbehälter und über die unterschiedlich langen Elektroden, die vermutlich in Quecksliber eintauchten, wurden dann die zugehörigen Widerstände zu- bzw. abgeschaltet. Die Regelfrequenz kenne ich nicht. Ebenso findet man auch sehr wenig über so ein Gerät im Netz. Vielleicht hat ja jemand Informationen zu so eienm Regler und dessen genaue Funktionsweise. Angehängt noch ein paar Bilder von dem Gerät. Gruß fossi
Ein Induktor ohne wagnerischer Hammer? Der ist dann aber nicht aus Schul- oder Institutsbeständen, sondern nem alten Funkequipment, nicht wahr? Welche Unterbrecherfrequenz ist denn eigendlich gewünscht? Als Freak ist ein alter umgebauter Reihenschlußmotor als Unterbrecher machbar. Oder Experimente mit dem Quecksilberschalter aus einem alten Tauchkontaktrelais, wie es für Thermometer üblich war. oder mit nem Thyratron, wo mit höherer Spannung ein Kondensator aufgeladen wird, der dann über den Induktor entladen wird, etwa wie bei der Hochspannungszündanlage beim Auto. Ne Frage: Willst Du nemn Löschfunkensender bauen? Dann wäre die Frage ob schon im Primärkreis ein Tonfrequenzunterbrecher sein muß, oder ob der Tonunterbrecher als "Rotary Gap" in der Hochspannung arbeiten darf. mfg
@Dieter J., Interessanter Regler. Laaange nicht mehr die Bezeichnung "Tirrill- Regler" gehört... Ich erinnere mich, diese in Zusammenhang mit Reglern für die alten Gleichstrom- Lichtmaschinen von Motorräder und Autos(EMW, AWO, BK, und alle MZ, Wartburg, Trabant) gehört zu haben. Das war allerdings ein Dreipunktregler: Erregerspannung an Erregerspule geschaltet, Erregerspule getrennt, oder Erregerspule kurzgeschlossen, je nach Spannungslage am Anker. 2 Zustände waren aber bei noch älteren Reglern möglich. Auf jeden Fall auch ein interessantes Gerät. Eine Regler"frequenz" ist ja erst dann, wenn die Regelung erfolgt, bei dem dicken Generator eines Wasserkraftwerks ist die Regelung eher gemächlich, wenn der gesamte Hg- Behälter mit einer Art "Pendel" bewegt wird, ist eine schnelle Schaltfolge ja kaum drin, und wahrscheinlich auch nicht nötig. @Mercedes, Der Induktor stammte wirklich aus einer Schule... ich arbeitete da einige Wochen, wie geschrieben, die haben das 120 Jahre alte Lehrmittel auf dem Schrottwagen gestellt (zum Glück nicht geschmissen !) ! Einen Wagnerschen Hammmer hat der tatsächlich nicht. Warum, werde ich nich mehr ergründen können- die Herstellerfirma ist bis 1904 in Lübeck nachgewiesen. Ein externer Unterbrecher ist dann natürlich nötig gewesen. Ob solche Induktoren als Funk- Equipment verkauft wurden, der Hersteller den Unterbrecher mitlieferte, oder einst ein Fremdgerät verwendet wurde...kaum noch herauszufinden, wie die Schule das Gerät verwendete, es stand Jahrzehnte nur noch als Staubfänger herum- keine Lehrer, die alt genug sind, das Gerät mal benutzt zu haben. Die Unterbrecherfrequenz sollte so hoch wie möglich sein, idealerweise abhängig von einer Motordrehzahl, die man nach Bedarf bestimmt. Ein Kommutator (Polwender) eines Motors war auch meine Idee, ist aber suboptimal, wegen Funkenbildung an den Schleifkohlen. Vielleicht aber auch möglich, wenn das unter einer isolierenden Flüssigkeit läuft, wie bei den Hg- Unterbrechern. Eine rotierende Funkenstrecke kann evtl. auch verwendet werden, es gibt Konstruktionsunterlagen, die auf die Verwendung beider Geräte hindeuten. Andere wieder zeigen einen Wechselstromgenerator, der direkt auf den Induktor arbeitet, ohne Unterbrecher. Auslöser des Funkens ist dann die sich annähernde "Brücke" der rotierenden Funkenstrecke zwischen den Hochspannung führenden Induktor- Sekundäranschlüssen. Und dann gibt es noch alle 3 Möglichkeiten in Darstellungen. Diese Darstellungen sind alt, die Beschreibungen dürftig, und die Leute in den Druckereien waren sicher keine Fachleute. Genau das ist es also auch, was ich untersuchen möchte. Aber... ein Kommutator- Unterbrecher muß auch erst mal gebaut werden. Und ja... ich rekonstruiere einen Funkensender, der -bis auf sein Gestell- restlos verrottet war, mit den ähnlichstmöglichen Teilen. Der Induktor ist genau der gleiche Typ, der auch in einem Museumsstück im Museum Norddeich- Radio, sowie in vielen alten funktechnischen Veröffentlichungen zu sehen ist.
:
Bearbeitet durch User
Im Netz habe ich einige Fundstücke aufgegabelt, die zeigen, wieviel Gedanken man sich über die Quecksilber- Unterbrecher machte. 1. Netzfund (tubecollection.de) Voltohm- Unterbrecher, ein Motor betätigt mittels umlaufender Scheibe eine Hebung/ Absenkung eines Kontaktstifts in Hg. 2. Netzfund:(updoc.site). Eine sogar noch besser realisierbare Konstruktion, die es auch in Wirklichkeit gab, es gibt sogar ein Foto. Juli 1897: Eine recht einfach aussehende Konstruktion des Hg- Unterbrechers von F. Hofmeister, der Funkeninduktoren für Röntgenröhren versorgte. Quecksilber, eintauchender Kontaktstern, obenauf Wasser. Auch die Zuführung des Stroms wird mit Hg bewerkstelligt, mit einer in Hg umlaufenden Metallscheibe. Das einfache Aussehen täuscht über die Nachteile hinweg ! Beim Verlassen des Hg durch einen der Kontaktarme gab es bei hohen Strömen "explosionsartige Verdampfungsgeräusche" (!), sowie Geräusche des Gehäusedeckels, wahrscheinlich durch entweichende Wasserdämpfe, ein längeres Arbeiten war zu belastend. März 1898: H. Hauswaldt verbesserte die Konstruktion erheblich- der Stern hatte nun rund zulaufende, gebogene Arme, die isolierende Flüssigkeit muß nun Paraffinöl sein. Die Konstruktion läuft dann lautlos, und kann bis 10 Ampére verkraften. Eine Konstruktion, die einen Stift von oben in hg eintauchen läßt, könnte ich realisieren. Der Hofmeister- Unterbrecher ist aber auch eine gute Idee- so etwas fiel mir zwar auch ein, ich hätte aber gedacht, daß es nicht vernünftig funktioniert, weil die Stern- Arme Hg mitreißen, daß die Konstruktion "spritzt". Unter einer isolierenden Flüssigkeit scheint dem aber nicht so zu sein.
:
Bearbeitet durch User
Die Scheibe könnte doch auch ein Kohleschleifer sein, oder? da käme man schon mal mit der halben Menge Hg hin.
Den Voltohm- Unterbrecher hatte ich noch vergessen anzuhängen. @JAV, Ich denke, der Herr Hofmeister hat sich dabei was gedacht. Ein Kohleschleifer und ein Schleifring, wie bei Wechselstromgeneratoren, geht sicher auch.
Edi M. schrieb: > Ein Kohleschleifer und ein Schleifring, wie bei Wechselstromgeneratoren, > geht sicher auch. äh so meinte ich das eigentlich auch.
Kann aber evtl. schon sein, dass gerade im Zusammenhang mit HF&Co ein "normaler" Schleifring zuviel Rauschen produziert. Und reibungsärmer ist die Sache mit dem Quecksilber auch noch. Aber ingesamt schon tolle Frankensteintechnik. Genauso wie der Quecksilbergleichrichter :)
Frankensteintechnik... hört sich toll an... :-) Immerhin gute Technik- funktionssicher, nachhaltig, weil langlebig. Eine Quecksilberdampf- Gleichrichterröhre habe ich im Einsatz- ich habe dazu sogar eine solche Flasche, unbenutzt in Originalverpackung, Baujahr 1929, aus Militärbeständen ergattern können. Die Röhre liefert den Strom für die Ladung eines Autoakkus/ Solarakkus, sowie bei Bedarf für die Regenerierung eines solchen Akkus. Ich ließ eine alte Regenerier- Schaltung vom Anfang der 50er, die in den 70ern in der DDR schon mal für die Regenerierung von Trockenbatterien genutzt wurde, wieder auferstehen. Dank des Innenwiderstands kann man eine "weiche Kennlinie" der Gleichrichtung nutzen- das war MIR wichtig. Außerdem ist die Schaltung gutmütig, bei Kurzschluß soll der Röhrenstrom auf Null gehen (ich habe das natürlich nicht probiert...). Die Buddel benötigt 1,9V, 8 Ampére- angesichts des Nutzens vertretbar, immerhin konnte ich müde Akkus "erwecken". Ich nutze das Gerät seitdem allerdings nur noch selten. Optisch ist die Röhre auch schick, ist allerdings größtenteils silbern, nur unten sieht man das violette Licht, wenn die Lampe arbeitet- trotzdem sehenswert. Hier Beschreibung, Achtung, sehr viele Seiten: http://edi.bplaced.net/?Projekte___Edi-_Roehren-_Akkulade-_und_Regeneriergeraet
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.