Forum: Offtopic Sinn eines Schornsteinfeger? Gerechtfertigte Preise der Arbeiten?


von Alexander M. (a_lexander)


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Guten Abend zusammen.

Nachdem ich mich ein wenig in die Materie "Schornsteinfeger" eingelesen 
habe, lässt mich der Gedanke einfach nicht mehr los, dass da gewaltig 
etwas schief läuft bezüglich Preise / Tätigkeitsfelder der Kaminkehrer.
Sei es Feuerstättenschau, Kesselreinigungen, Messungen: in jeglichen 
Tätigkeiten verlangen die Schornsteinfeger im Vergleich zur Arbeit bzw. 
Zeit extrem hohe Preise.

Nun zur allgemeinen Frage an euch, bitte mit konstruktiven Antworten, 
weil mich das tatsächlich interessiert und mir das ganze echt 
schleierhaft ist...

1. Sind eurer Meinung nach die Tätigkeiten an sich (Kesselreinigung, 
Messungen, Kaminkehren,Feuerstättenschau,...) gerechtfertigt? Wenn ja, 
in welchem Zeitraum würdet ihr dies dann ausführen und was würdet ihr 
ca. verlangen? Wenn nein, warum sind jeweilige Arbeiten nicht sinnvoll?
2. angenommen Kaminkehrer würden von den hoheitlichen Tätigkeitsfeldern 
weg fallen, gäbe es den Beruf Kaminkehrer noch oder würden das jeweilige 
Kaminbauer etc. "nebenbei" diese Aufgaben erledigen, wenn ja: wie würdet 
ihr die Zukunft dieser Tätigkeiten sehen, mMn werden diese Aufgaben wohl 
durch Fernwärme etc. immer geringer.

Vielen Dank für eure Antworten.

Grüße :)

von Joachim B. (jar)


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manche Fragen darf man nicht stellen,

Sektsteuer? wurde mal eingeführt um die Kriegsflotte....
1902 wurde die Schaumweinsteuer durch Kaiser Wilhelm II. eingeführt.
will heute der Fiskus darauf verzichten?

Die GEZ pardon Rundfungabgabe ist eigentlich eine Steuer weil sie für 
alle Haushalte erhoben wird ungeachtet der Nutzung, zumal sie nicht von 
der Regierung erhoben wird, ziemlich unverständlich, gell?
Noch mehr ärgert das immer wieder behauptet wird man kann ja auch mit 
dem Computer online schauen ohne TV oder Radio, dabei sehe ich öfter, 
der Beitrag kann im Netz nicht gezeigt werden, abgesehen davon das viele 
Computer ab und an ausgeschlossen werden durch halbherzige Umsetzung der 
öff.rechtl. Sender

zurück zum Topic, ja Kaminkehrer sind wohl noch nötig, alles was wir bis 
jetzt in privater Hand gegeben haben war nicht sehr toll, Kosten sind 
nicht gesunken, aber eine gewisse nachlassende Qualität der Versorgung 
hat wohl jeder schon mal feststellen können.
Wenn es keine Kaminkehrer mehr gibt können sie da wo es nötig ist auch 
nichts mehr bewirken, gäbe es die Gebühren nicht müssten sie anderweitig 
bezahlt werden, egal wie;
manches hat Sinn auch wenn nicht jeder das versteht.

Ich bin nicht sicher ob das auf Kaminkehrer zutrifft, aber ICH weiss es 
halt nicht.

Die Leute die im Altbau mit Ofenheizung sicher sind weil der Kaminkehrer 
reinigt und prüft werden dankbar sein, die Leute denen durch mangelhafte 
Beschau ein Unglück passiert ist werden fragen warum es so wenige 
Kaminkehrer gibt, warum die mies bezahlt werden und warum die nicht 
öfter kommen.

von Georg A. (georga)


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Alexander M. schrieb:
> Kesselreinigungen,

Seit wann müssen das Kaminkehrer machen? Dafür gibts die Wartung der 
normalen Heizfuzzis.

> in jeglichen Tätigkeiten verlangen die Schornsteinfeger im Vergleich
> zur Arbeit bzw. Zeit extrem hohe Preise.

Na ich weiss nicht. Mein Friseur verlangt für die Bändigung meiner 
spärlichen Haarpracht 18EUR und ist mit Kunstpausen gerade mal 20min 
beschäftigt. Wenn er was falsch macht, überlebe ich trotzdem.

2 Kaminzüge kehren sind 35EUR und das ist eine grössere Sauerei... 
Einmal Kamin putzen, 2 Gasanlagen prüfen und messen sind 95EUR und 
dauert so 30min. Nicht geschenkt, aber im Vergleich zu den 180EUR 
Wartungskosten des Heizungsfuzzis (dauert so 40min) eigentlich noch 
günstig.

Natürlich könnte der Kaminkehrer das eh vorhandene Prüfprotokoll des 
Heizungsmenschen anerkennen statt selber zu prüfen, aber wie soll er da 
gute von Fake-Protokollen unterscheiden?

Ich war da früher auch etwas skeptisch, aber wenn man sich etwas mehr 
damit beschäftigt, ist eine unabhängige Prüfinstanz eigentlich ganz 
vernünftig. Der TÜV beim Auto kostet ja auch ist trotzdem (so lala ;) ) 
akzeptiert. Es gibt ja auch genügend Beispiele im Heiz-Bereich, wo durch 
Ignoranz, Dummheit oder nur Sparsamkeit Leute zu Schaden kommen. Wenn 
ich bei http://www.schornsteinfeger-maengel.de/Abgasleitungen.htm etc. 
so durchscrolle, bin ich froh, dass das jemandem auffällt...

von Percy N. (vox_bovi)


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Joachim B. schrieb:

> Die GEZ pardon Rundfungabgabe ist eigentlich eine Steuer weil sie für
> alle Haushalte erhoben wird ungeachtet der Nutzung, zumal sie nicht von
> der Regierung erhoben wird, ziemlich unverständlich, gell?

Nein, es ist keine Steuer, sondern ein Beitrag. Bis vor ein paar Jahres 
war das auch noch schön säuberlich in der AbgabenOrdnung definiert, § 5, 
wenn ich mich richtig erinnere.

Steuern erheben kann nicht nur "die Regierung" (wovon? Bund?  Land? 
Kreis? Kommune?), sondern jedes öffentlich-rechtliche Gemeinwesen, das 
hierzu befugt ist, wie zB manche Kirchen.

von Curby23523 N. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Nein, es ist keine Steuer, sondern ein Beitrag. Bis vor ein paar Jahres
> war das auch noch schön säuberlich in der AbgabenOrdnung definiert, § 5,
> wenn ich mich richtig erinnere.

Es ist de facto eine Steuer, egal was irgendwo auf einem Papier steht 
oder manes nennt.

von Percy N. (vox_bovi)


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Curby23523 N. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
> Es ist de facto eine Steuer, egal was irgendwo auf einem Papier steht
> oder manes nennt.

Du hast Recht: es ist eine Steuer, die von des Lesens kundigen als 
Beitrag bezeichnet wird. Diese Besserwisser aber auch immer!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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In der Theorie ist das 'Kehrmonopol', also das alleinige Gebietsrecht 
des Bezirksschornsteinfegers, seit dem 1. Januar 2013 Geschichte. Du 
kannst also für Kehrarbeiten, Überprüfungen, Gutachten und Messungen den 
Schornsteinfeger deiner Wahl beauftragen, solange er aus der EU kommt 
und einen eingetragenen Betrieb hat. Auch unterliegt dieser nicht der 
Gebührenordnung, so das es durchaus zum Wettbewerb kommen könnte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schornsteinfeger#Bestimmungen_in_Deutschland

Das die örtlichen Schornsteinfeger das nicht gerade an die grosse Glocke 
hängen, versteht sich aber auch.
Allerdings behält der BSM das Recht, Neuzulassungen und ein paar andere 
Dinge zu machen.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Würde der Schornsteinfeger nicht kommen müsste, käme bei mir keiner 
solange es warm ist. Und statt Edelstahl-Außenrohr hatte mein Ofen etwas 
kurzes praktisches aus Dachrinnen-rohr.


Und die Preise ... Ich kenne keinen Gutachter, der auch noch Hand 
anlegt, der weniger nimmt.

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Ja, Schornsteinfeger sind wichtig und die Preise sind voellig 
gerechtfertigt, in anbetracht der Verantwortung.

Kleines Beispiel:
Ich habe eine kleine Wohnung mit Gas-Therme. Die Therme haengt im 
(leider) fensterlosen Badezimmer, weil da der Schornstein ist. Weil das 
Badezimmer fensterlos ist, habe ich in Badezimmer- und Wohnzimmertuer 
Lueftungsschlitze, damit Frischluft angezogen werden kann.

Beim letzten besuch des Schornsteinfegers hat er geguckt, ob die Tueren 
Lueftungsschlitze haben. Ich fragte, was er denn da gucke.

Seine Antwort:
"Wenn die Tueren keine Lueftungsschlitze habe, weil sie ausgetauscht 
wurden, und du hier drauf gehst, weil nicht genung Sauerstoff 
nachgezogen werden konnte, dann hat der Tischler ein Problem."
Stichwort: Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung

Wusste ich das vorher? Noe. Hab ich auch nie drueber nachgedacht.
Weiss das der Tischler? Ich glaube nicht.
Weiss das die Hausverwaltung? Vielleicht.
Weiss das der Heizungsbauer, der 1x im Jahr kommt um die Therme zu 
warten? Moeglich.
Weiss das der Schornsteinfeger? Mit Sicherheit.

Ein aehnliches Problem:
Feurstaette, Dunstabzugshaube und offenes Fenster.

Was ich auch nicht wusste:
Wenn man eine Gas-Therme hat, sollte man "staubende" Sachen, wie z.B. 
Katzenstreu, etc. nicht (offen) unter der Gas-Therme lagern. Die 
angezogene Luft zieht den "staub" aus dem Zeug mit in die 
Verbrennungskammer. Je nach dem was dann da an Luft-Staub-Gasgemisch 
verbrannt wird, kann das die Verbrennungsanlage schaedigen.

Der Schornsteinfeger ist praktisch der, der Kontrolliert ob die anderen 
alles richtig gemacht haben, oder ob die Installation/Lagerung von 
Sachen eine Gefahr fuer Leib und Leben und Sachwerte darstellt. Da man 
nun aber nicht jedem Gewerk aufdruecken kann auch noch eine 
entsprechende, zusaetzliche Ausbildung zu machen, ist es schon gut, dass 
es den Schornsteinfeger gibt.

Wenn dein Schornsteinfeger das naechste mal kommt frag ihn doch mal, 
warum das gemacht werden muss, was er da gerade macht. Ich hab bisher 
noch kein Handwerk erlebt, dass netter ist als die Schornsteinfeger.

Ich freue mich jedes mal, wenn mein Schornsteinfeger kommt. Das war in 
Berlin so, und ist auch hier in Bochum wieder so.

Achim S. schrieb:
> Und die Preise ... Ich kenne keinen Gutachter, der auch noch Hand
> anlegt, der weniger nimmt.
Genau das!
Oder wie Harald Schmidt (war bezogen auf Kanzler Schroeder) es mal sagt:
Wir koennen froh sein, das es ueberhaupt einer fuer das Geld macht! Zu 
viel ist es auf keinen Fall.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Alexander M. schrieb:
> Nachdem ich mich ein wenig in die Materie "Schornsteinfeger" eingelesen
> habe, lässt mich der Gedanke einfach nicht mehr los, dass da gewaltig
> etwas schief läuft bezüglich Preise / Tätigkeitsfelder der Kaminkehrer.
> Sei es Feuerstättenschau, Kesselreinigungen, Messungen: in jeglichen
> Tätigkeiten verlangen die Schornsteinfeger im Vergleich zur Arbeit bzw.
> Zeit extrem hohe Preise.

Finde ich nicht.
10,60 EUR Anfahrtkosten
5,83 EUR Kehren pro Schornstein
sind spottbillig.

Die Feuerstättenschau ist teurer, warum 2 mal in 7 Jahren und nicht 
einfach alle 4 oder 5 Jahre ist mir allerdings schleierhaft, war wohl 
ein Kompromiss, kostet 54 EUR also pro Jahr 15 EUR, nciht zu viel.


> 1. Sind eurer Meinung nach die Tätigkeiten an sich (Kesselreinigung,
> Messungen, Kaminkehren,Feuerstättenschau,...) gerechtfertigt?

Natürlich, der Mann hat die Aufgabe, Brände zu verhindern, die auftreten 
würden weil der normale Nutzer NIEMALS nachgucken würde was sich an Russ 
schon abgelagert hat, welche Risse durch Hitze es gibt, wie weit 
Abgasrohre durch Vogelnester oder Russ schon verstopft sind, so lange es 
noch irgendwie funktioniert. Da muss schon jemand her mit Fachkenntnis, 
und es muss dafür gesorgt werden, daß der Kunde auf ihn hört und nicht 
aus Geiz glaubt alle Vorsichtsmassnahmen ignorieren zu können, so wie 
du.

> 2. angenommen Kaminkehrer würden von den hoheitlichen Tätigkeitsfeldern
> weg fallen, gäbe es den Beruf Kaminkehrer noch oder würden das jeweilige
> Kaminbauer etc. "nebenbei" diese Aufgaben erledigen, wenn ja: wie würdet
> ihr die Zukunft dieser Tätigkeiten sehen, mMn werden diese Aufgaben wohl
> durch Fernwärme etc. immer geringer.

Der Trend zum Kaminofen beschert den Schornsteinfegern Zulauf. Bei 
Niedertemperatur-Gasthermen halte ich die Aufgaben mit Abgasmessung und 
reinigen für überzogen, es sollte reichen sich vom Grundzustand zu 
überzeugen.

von Michael B. (laberkopp)


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Curby23523 N. schrieb:
> Es ist de facto eine Steuer

Wenn man keine Ahnung hat ... schreibt man gar manchen Schwachsinn, so 
wie Curby.

Steuern sind nie sachbezogen sondern fliessen immer in den 
Gesamthaushalt und werden wofürauchimmer ausgegeben.

Beiträge und Gebühren sind sachbezogen und werden nur zu Finanzierung 
dieser Sache herangezogen.

von Alexander M. (a_lexander)


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Vielen Dank für die interessanten Beiträge, da würde ich aber gern noch 
bei ein paar Themen genauer einhacken... ;)

1. Mir persönlich fehlt in der kompletten Schornsteinfegerbranche die 
technische "Weiterentwicklung", bis auf die Messungen der Messgeräte hat 
sich da die letzten Jahrzehnte doch nicht viel getan, oder?
Es wird immer noch auf das Dach gestiegen zur Sichtprüfung des Kamins, 
"gekehrt wird dann auch gleich weil man ja schon oben ist". Eine einfach 
montierte Kamera mit Leuchtmittel würde da doch schon Abhilfe schaffen 
(okay... wird natürlich seehr dreckig und müsste ein paar 
Zusatzfunktionen zur Reinigung beinhalten), dann könnte man doch viel 
sinnvoller aufs Dach.
Solche Neuerungen fehlen mir da.

2. zu dem Thema von Kaj bezüglich der Lüftungsschlitze seiner Gastherme
Die Tischler und die Hausverwaltung müssen das meiner Meinung nach nicht 
genauer hinterfragen, aber ein Heizungsbauer muss sowas doch wissen, 
auch gern mit "Weiterbildung: Gefahren mit Kohlenmonoxid".
Mir fehlt das Verständnis, dass Kaminkehrer Arbeiten von anderen 
Spezialisten (Heizungsbauer, Kaminbauer) kontrollieren, wie soll das 
funktionieren?
Um das salopp mit anderen Feldern zu vergleichen, so müsste doch ein 
Stuhlsitzer prüfen, ob alle Stühle noch ganz sind; der Kabelüberprüfer 
alle Elektronikgeräte überprüfen, ob ein Kabel kaputt ist; ein weiterer 
Prüfer kontrollieren, ob alle Steckdosen richtig montiert sind. Da 
haftet aber dann eben der Tischler, Elektriker, ...

Grüße

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Kurze Antwort: Es kann nicht jeder alles wissen. Deswegen gibt es 
Gutachter und Sachverstaendiger wie den Schornsteinfeger.

Lange Antwort:

Alexander M. schrieb:
> 2. zu dem Thema von Kaj bezüglich der Lüftungsschlitze seiner Gastherme
> Die Tischler und die Hausverwaltung müssen das meiner Meinung nach nicht
> genauer hinterfragen, aber ein Heizungsbauer muss sowas doch wissen,
Der Heizungsbauer koennte das wissen, richtig. Ich bin mir bei meinem 
hier sogar sicher, dass er das weiss.
Gegenfrage: Was hat der Heizungsbauer mit den Tueren zu tun? ;)

Alexander M. schrieb:
> gern mit "Weiterbildung: Gefahren mit Kohlenmonoxid".
Sowas lernen die Heizungsbauer schon in der Ausbildung, keine Sorge. 
Aber vielleicht sollten das auch andere Gewerke wie die Tischler lernen. 
Ach ne, das hat ja nichts mit den Tischlern zu tun...

Der Heizungsbauer hat aber nicht zwingend den Einfluss auf den Kunden, 
wie ein Schornsteinfeger. In dem Betrieb in dem ich meine Ausbildung 
gemacht hatte (als Elektriker), hatten wir auch einen Meister fuer die 
Heizungsbauer, im Buero, der vorher auch mal Schornsteinfeger war. Der 
ist auch mit auf den Bau gefahren, wenn es um die Planung von solchen 
Anlagen ging (nicht nur normale Haeuser, sondern auch Firmengebaeude, 
etc.) um entsprechende Hinweise zu geben.

Es gibt aber in jedem Bereich "Spezialwissen", das nicht so ganz 
offensichtlich in diesen Bereich faellt. Bestes Beispiel sind wieder die 
Lueftungsschlitze in den Tueren. Wer muss das denn deiner Meinung nach 
wissen?
Der Heizungsbauer? Der hat nichts mit den Tueren zu tun.
Der Tischler? Der hat nichts mit der Heizung zu tun.
Der Schornsteinbauer? Der hat weder was mit Tueren noch mit der Heizung 
zu tun.
Also braucht es einen, ich nenne es mal, "Sachverstaendiger" wie den 
Schornsteinfeger, der die Vorschriften aus mehreren Gebieten kennt.

Glaubst du das ein Elektriker die komplette DIN-VDE kennt? Mit etwas 
glueck kennt er die Auszuege, die fuer IHN wichtig sind.
Beispiel: Wozu muss ich als normaler Elektriker, der nur Ein- und 
Mehrfamilienhaeuser verdrahtet, wissen welche Vorschriften fuer 
Tankstellen oder Schwimmbaeder gelten?
Zu meiner Ausbildungszeit (2004 - 2008) war die DIN-VDE in Buchform, 
nebeneinander gestellt, ueber 10m lang.
a) Wann soll man diese zig tausend Seiten lesen?
b) Wie soll man das alles behalten?
c) Wenn ich mich um a) und b) kuemmere, wann soll ich beim Kunden 
arbeiten?

Jedes Gewerk kennt die fuer Sie wichtigsten Vorschriften, aber eben 
nicht alle. Dafuer gibt es dann Gutachter und Sachverstaendiger, die 
einem im zweifelsfalle sagen koennen, in welche Vorschriften man fuer 
einen bestimmten Fall gucken muss.

So kenne ich z.B. keine expliziten Brandschutzvorschrifften. Was ich 
aber weiss: Wenn ich mit meinem Kabel durch eine Brandschutzmauer durch 
muss, dann muss ich spezielle Vorkehrungen treffen. Und diese 
Vorkehrungen unterscheiden sich dann auch noch, ob es sich um eine 
gemauerte Wand oder eine Leichtbauwand handelt. Bei einer gemauerten 
Wand muss das Loch ggf. mit speziellem Moertel oder Brandschutzschaum 
verschlossen werden. Bei Leichtbau brauche ich Brandschutzmanschetten, 
etc.
Das hat aber alles nichts mit der eigentlichen Arbeit des Elektrikers zu 
tun.

Alexander M. schrieb:
> Mir fehlt das Verständnis, dass Kaminkehrer Arbeiten von anderen
> Spezialisten (Heizungsbauer, Kaminbauer) kontrollieren, wie soll das
> funktionieren?
Warum muessen Baugutachter immer und immer wieder die Arbeit von 
Maurern, Tischlern, etc. begutachten? Weil dort auch nur Menschen 
arbeiten, und die machen nun mal fehler.
Ausserdem aendern sich manche Vorschriften "fast taeglich", so das es 
fuer den Monteur/die Firma schwierig ist auf dem Laufenden zu bleiben. 
Schliesslich muss er arbeiten und hat keine Zeit sich Vorschriften, die 
ganze Schrankwaende fuellen, zu lesen.

Ausserdem hat der Monteur noch viele andere Sorgen ausser den 
Vorschriften, zum Beispiel naemlich den Kunden. Der Schornsteinfeger 
kann sich aber praktisch ausschliesslich auf die Vorschriften 
konzentrieren. Dem ist das egal, ob der Kunde keine Lueftungsschlitze in 
den Tueren will, weils kacke aussieht. Der Schornsteinfeger sagt dann 
einfach:
"Keine Lueftungsschlitze, keine Abnahme! Und damit keine 
Betriebserlaubnis. Ach, es ist Winter und dir ist kalt? Dann sieh zu das 
da Tueren mit Lueftungsschlitze reinkommen."
Fertig.

Warum muessen elektrische Geraete zu extra Firmen geschickt werden, um 
diese zu zertifizieren? Kann die Firma doch auch alles selber machen...

Vielleicht weil sich eine Firma diesen "Wasserkopf" auf dauer nicht 
leisten kann. Deswegen nimmt man ihn nur dann in Anspruch, wenn man es 
braucht.

Alexander M. schrieb:
> Es wird immer noch auf das Dach gestiegen zur Sichtprüfung des Kamins
Und das ist auch gut so.

Alexander M. schrieb:
> Eine einfach
> montierte Kamera mit Leuchtmittel würde da doch schon Abhilfe schaffen
> (okay... wird natürlich seehr dreckig und müsste ein paar
> Zusatzfunktionen zur Reinigung beinhalten), dann könnte man doch viel
> sinnvoller aufs Dach.
> Solche Neuerungen fehlen mir da.
Okay, dann muessen da mehrere Kabel gelegt werden (wuerde also effektiv 
nur bei Neubauten funktionieren), aufgrund der Witterung (im Winter, in 
der Hoehe bei eisigem Wind. Dann macht einer die Heizung an, es wird 
heiss. Dann geht die Heizung aus, es wird wieder kalt...) geht das Ding 
kaputt, oder ein Vogel baut sein Nest drauf. Und dann muss da doch 
wieder einer aufs Dach klettern. Nicht alles, was technisch machbar ist, 
ist auch sinnvoll.

Oder um es mit deinen Worten zu sagen:
In der KFZ-Werkstatt werden die Reifen immer noch von Hand gewechselt. 
Das geht doch auch anders. Mir fehlt da der Vortschritt. Beim TUEV 
schaut man auch noch von Hand nach. Einfach eine Kamera in den Boden der 
Werkstatt, einmal drueber fahren und gut. Dann muss da keine mehr in die 
Grube.
Denk mal drueber nach ;-)

Ausserdem kann die Kamera nicht alles sehen, da sie fest Montiert ist 
(passt zu meinem TUEV  Beispiel), d.h. sie schaut nur in einem ganz 
bestimmten Winkel. Der Schornsteinfeger aber kann sich und seinen Kopf 
bewegen, weshalb er mehr sehen kann.

Wozu soll das also gut sein? Es bringt mehr Probleme, als es loest.

Ich habe das Gefuehl, das manch einer denkt, das Vorschrifften fuer 
solche Sachen max. eine DIN-A4 Seite sind, die man mal eben vorm 
schlafen gehen auswendig lernt. :-/

Vorschrifften sind aber sehr komplex, da sie sehr viele Sachverhalte 
abdecken muessen.

Regel A:
Bla Bla... gilt unter folgenden Bedingungen: Bla Bla...
Davon ausgenommen sind: Bla Bla

Regel B:
Gilt fuer die Ausnahmen von A, aber nur wenn folgende Bedingungen 
erfuellt sind: Bla Bla...

Regel C:
...

Und so geht das weiter, ueber viele tausend Seiten.

Alexander M. schrieb:
> ein weiterer
> Prüfer kontrollieren, ob alle Steckdosen richtig montiert sind.
Dafuer gibt es ja ein Abnahmeprotokoll von der Firma die das installiert 
hat. Da werden mit einem Messgeraet die Einhaltung der Vorschriften 
kontrolliert (Ausloesestrom fuer LS-Schalter, Ausloesefehlerstrom fuer 
den FI, etc.). Das gibt auch der Firma Sicherheit, das die Vorschriften 
zum Zeitpunkt der Preufung erfuellt waren. Ausserdem sieht sie damit 
gleich, wenn etwas nicht okay ist und kann sofort nachbessern. Nur kann 
man nicht alles "so einfach Messen" wie Strom und Spannung.


Und wenn du das ueber eine Baufirma, wie z.B. Viebrokhaus oder Poort-Bau 
(sind gerade die einzigen die mir einfallen) machen laesst, dann kommt 
da auch einer von der Baufirma und guck sich das alles nochmal an 
(Sichtpruefung), bevor du den Schluessel fuer das Haus bekommst. Und 
wenn der sagt das die Steckdosen in der Kueche schief sind, dann muss 
der Elektriker da nochmal hin fahren und das nachbessern. Sonst gibt es 
ggf. eine Vertragsstrafe fuer den Elektriker.

Ja, es gibt also einen Pruefer, der guckt ob es so ist, wie es sein 
soll.


Fazit:
Es braucht im Bereich Schornsteinfeger keinen Vortschritt mit 
festinstallierten Kameras, weil es, einfach gesagt, Unfug ist.

Schornsteinfeger sind wichtig und keines Wegs zu teuer.

Oder weisst du welche Gefahren entstehen koennen, wenn da ein Vogel in 
deinem Schornstein verreckt? Der Schornsteinfeger deines Vertrauens kann 
dir das sagen. :)

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Kaj G. schrieb:
> Vortschritt

Hä?

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Alexander M. schrieb:
> Es wird immer noch auf das Dach gestiegen zur Sichtprüfung des Kamins,
> "gekehrt wird dann auch gleich weil man ja schon oben ist". Eine einfach

 Nein, es wird nicht "gekehrt weil man ja schon oben ist", sondern weil
 gekehrt werden muss und dann macht man auch gleich eine Sichtprüfung,
 also gerade umgekehrt.
 Sichtprüfung mit Kamera könnte man übrigens vom Keller aus machen und
 nicht erst aufs Dach steigen.

 Ist irgend jemand von Euch schon mal im Winter vom Dachfenster bis zum
 Schornstein gelaufen ?
 Mit 10-20cm Schnee auf dem Dach ?
 Für etwa 6-7Euro pro Schornstein (ich kenne die Preise nicht) ?
 Natürlich nicht.

 Würde irgendeiner von Euch das im Winter für 6-7Euro machen ?
 Natürlich nicht.

 Aber Schornsteinfeger sind zu teuer...

: Bearbeitet durch User
von Richard H. (richard_h27)


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Curby23523 N. schrieb:
> Es ist de facto eine Steuer, egal was irgendwo auf einem Papier steht
> oder manes nennt.

Weder Steuer noch Beitrag oder Gebühr, sondern schlicht und einfach 
Beute.

von Alexander M. (a_lexander)


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Vielen Dank für eure interessanten Meinungen / Beiträge, ihr ermöglicht 
mir somit komplett andere Sichtweisen diesbezüglich.
Mir geht es in diesem Beitrag auch überhaupt nicht in irgendeiner Weise 
den Beruf schlecht zu reden, ich wollte mir hiermit nur konstruktive 
Meinungen einholen, im "restliche Internet" gibt es da nämlich vor allem 
das bekannte Schwarz-Weiß-Denken.

von Gustav K. (hauwech)


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Michael B. schrieb:
> Bei Niedertemperatur-Gasthermen halte ich die Aufgaben mit
> Abgasmessung und reinigen für überzogen, es sollte reichen sich vom
> Grundzustand zu überzeugen.

Wir haben hier eine rel. neue Niedertemperatur-Gastherme mit 
Wartungsvertrag. Ärgerlich ist, dass nach Abschluss der Wartung eine 
Abgasmessung erfolgt, die der Schornie dann breit grinsend paar Tage 
später nochmals durchführt und sich dabei auf irgendwelche Vorschriften 
beruft :-(

von Uhu U. (uhu)


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Michael B. schrieb:
> Beiträge und Gebühren sind sachbezogen und werden nur zu Finanzierung
> dieser Sache herangezogen.

Und die beinhalten auch hyperkomfortable Pensionen für die Mitarbeiter 
der Anstalten, für die früher keine Rücklagen gebildet wurden?

Und was ist mit der blühenden Korruption durch Zuschustern von Aufträgen 
an Produktionsfirmen, die durch "Outsourcing" aus dem Boden gestampft 
wurden?

Das kanns doch wohl nicht sein…

von Uhu U. (uhu)


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Alexander M. schrieb:
> 1. Mir persönlich fehlt in der kompletten Schornsteinfegerbranche die
> technische "Weiterentwicklung", bis auf die Messungen der Messgeräte hat
> sich da die letzten Jahrzehnte doch nicht viel getan, oder?

Natürlich hat sich da eine ganze Menge getan. Die Messung der Abgase war 
vor Jahrzehnten so schlicht nicht möglich, die die Kaminfeger das heute 
machen,

> Es wird immer noch auf das Dach gestiegen zur Sichtprüfung des Kamins

Das hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Hier guckt der Kaminfeger 
mit Hilfe eine Spiegels von unten in den Kamin. Da im Haus nur 
gasbetriebene Feuerstätten sind, entfällt das Kehren meistens.

> Mir fehlt das Verständnis, dass Kaminkehrer Arbeiten von anderen
> Spezialisten (Heizungsbauer, Kaminbauer) kontrollieren, wie soll das
> funktionieren?

Ganz einfach: die Kaminkehrer sind darauf trainiert, solche Dinge zu 
überprüfen - so kompliziert ist es auch nicht. Nur können eben 
Handwerker anderer Gewerke nicht unbedingt so weit denken. Deswegen ist 
ein unabhängiger Prüfer notwendig.

Bevor die Verfplichtung eingeführt wurde, die Feuerungsanlagen 
regelmäßig überprüfen zu lassen, gab es immer wieder - meist tödliche - 
Unfälle durch austretendes Kohlenmonoxid. In Gartenlauben und 
improvisierten Heizungen in Garagen etc. passieren solche Dinge auch 
heute noch viel zu oft.

Zudem hat CO einige ausgesprochen tückische Eigenschaften:

  * es ist geruchlos
  * es kann durch Wände diffundieren

Letzteres führte früher des öfteren zu Schädigung Unbeteiligter.

Deswegen ist die Kaminfegerpflicht unverzichtbar

Allerdings gibt es da einige Dinge, die doch ziemlich (ver)störend sind:

  * der völlig überteuerte Feuerstättenbescheid, der nach jeder Änderung
    an der Feuerungsanlage fällig wird. Bei Häusern mit Etagenheizungen
    schlägt das schnell mit einigen hundert Euronen zu Buche
  * der unglaublich komplizierte Tarif- und Vorschriftenverhau, der die
    Kaminfegerrechnung für den Verbraucher praktisch undurchschaubar
    macht.

Zum Feuerstättenbescheid ist zu sagen, dass der Kaminfeger davon nichts 
hat - er wird von der Gemeinde gefordert und die schreckt nicht davor 
zurück, dem Kaminfeger saftige Strafen aufzubrummen, wenn er da im Sinne 
seiner Kunden etwas kreativ vorgeht.

Der Tarifverhau ist ein ganzes Buch, das natürlich dem Endverbraucher 
unzugänglich ist. Das System kennt man ja…

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Es gibt einmal im Jahr so eine Sache, da zuckt bei mir
der Mundwinkel.

In meiner Schlosserei habe ich ein Schmiedefeuer.
Darüber einen Rauchfang mit 8 Meter Edelstahlrohr, isoliert.

Freier Durchmesser 300 mm.

Verbrannt werden da im Jahr 2-4 Zentner feinster Fettkohle.

Jedes Jahr kommt der Kaminfeger und schaut von unten durch das
Rohr, sieht den Himmel und meint: "Das ist ja gar nicht schmutzig".

Danach stellt er seine Rechnung aus.

( Ich habe ihn etwas verblüfft, als ich darauf bestanden habe, nur
nagelneue Kunststoffbürsten zu verwenden, bzw. einen Nachweis zu 
bringen,
dass mit einer gebrauchten Bürste keine Edelstahlrohre schlechterer
Güte geputzt wurden. :-)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Bernd F. schrieb:
> ( Ich habe ihn etwas verblüfft, als ich darauf bestanden habe, nur
> nagelneue Kunststoffbürsten zu verwenden, bzw. einen Nachweis zu
> bringen,
> dass mit einer gebrauchten Bürste keine Edelstahlrohre schlechterer
> Güte geputzt wurden. :-)

 Auweia.

 Die Beweislast liegt bei dir, Junge.

 Du musst ihm das Gegenteil beweisen, er muss nur für seine
 Bescheinigung gerade stehen...

 P.S.
 Ansonsten müsste mir meine Werkstat auch beweisen, dass mit
 verwendetem Werkzeug keine billigen chinesischen Motorräder oder
 minderwertige Fahrzeuge repariert worden sind.

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Marc V. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> ( Ich habe ihn etwas verblüfft, als ich darauf bestanden habe, nur
>> nagelneue Kunststoffbürsten zu verwenden, bzw. einen Nachweis zu
>> bringen,
>> dass mit einer gebrauchten Bürste keine Edelstahlrohre schlechterer
>> Güte geputzt wurden. :-)
>
>  Auweia.
>
>  Die Beweislast liegt bei dir, Junge.
>
>  Du musst ihm das Gegenteil beweisen, er muss nur für seine
>  Bescheinigung gerade stehen...
>
>  P.S.
>  Ansonsten müsste mir meine Werkstat auch beweisen, dass mit
>  verwendetem Werkzeug keine billigen chinesischen Motorräder oder
>  minderwertige Fahrzeuge repariert worden sind.

So einfach ist das nicht: Es gibt explizite Hinweise des Kamin-
herstelles, bezüglich der Putzbürsten.

So ein spezieller rostfreier Stahl verträgt keine aufgeriebene
Fremdatome aus minderwertigem Edelstahl oder sogar normalem Stahl.
Die Folge wäre Lochfrass.

Das hat der Kaminkehrer durchaus verstanden.

Einmal kam er mit nagelneuer Nylonbürste, hat dann durchgeschaut
und auf jegliche Aktivität verzichtet.
War ja, wie immer, nicht schmutzig.

( Rechnung gab es natürlich).

Vor ein oder zwei Jahren kam er mit seinem neuen Lehrmädchen,
anhand meines Kamines (Innenrohr nur 0,6 mm Edelstahl) hat
er ihr dann genau erklärt, warum hier keine Stahlbürsten
verwendet werden dürfen.
(Ich stand grinsend daneben :)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd F. schrieb:
> So ein spezieller rostfreier Stahl verträgt keine aufgeriebene
> Fremdatome aus minderwertigem Edelstahl oder sogar normalem Stahl.

Ach, das ist ja interessant :-O Ich habe auch so einen isolierten 
Edelstahlschornstein, der einmal im Jahr von der Schornsteinfegerin 
gekehrt wird. Da muss ich sie glatt mal drauf ansprechen. Material hier 
ist m.W. V4A.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Bernd F. schrieb:
> So einfach ist das nicht: Es gibt explizite Hinweise des Kamin-
> herstelles, bezüglich der Putzbürsten.

 Und mit denen hast du dich einverstanden erklärt - das kostet
 natürlich.

> So ein spezieller rostfreier Stahl verträgt keine aufgeriebene
> Fremdatome aus minderwertigem Edelstahl oder sogar normalem Stahl.
> Die Folge wäre Lochfrass.

 Kann sein, nichtsdestotrotz liegt die Beweislast bei dir.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich habe hier einige Edelstahlrohre (Abschnitte) mit Beweisen
gesammelt. Da sieht man recht drastisch, was ein Kratzer der Lade-
bordwand oder auch ein nicht eisenfreies Schleifpapier an
Rost verursacht.

Das hilft, die Problematik zu verstehen.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Marc V. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> So einfach ist das nicht: Es gibt explizite Hinweise des Kamin-
>> herstelles, bezüglich der Putzbürsten.
>
>  Und mit denen hast du dich einverstanden erklärt - das kostet
>  natürlich.
>
>> So ein spezieller rostfreier Stahl verträgt keine aufgeriebene
>> Fremdatome aus minderwertigem Edelstahl oder sogar normalem Stahl.
>> Die Folge wäre Lochfrass.
>
>  Kann sein, nichtsdestotrotz liegt die Beweislast bei dir.

Marc,

mit meinem Kamin gibt es keinerlei Probleme. Der ist jetzt 35 Jahre
alt, der überlebt mich. (Wenn nicht irgendein Depp die Korrosion
künstlich erzeugt).

Grüße Bernd

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Bernd F. schrieb:
> Marc,
>
> mit meinem Kamin gibt es keinerlei Probleme. Der ist jetzt 35 Jahre
> alt, der überlebt mich. (Wenn nicht irgendein Depp die Korrosion
> künstlich erzeugt).

 War alles Hypothetisch gesprochen.
 Ich wünsche dir und deinem Kamin noch viele glückliche Jahre zusammen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Um nochmal auf das Ursprungsthema zurückzukommen:

Mein Schmiedefeuer ist ein offener Kamin, so steht es in der Liste.

Wir könnten es ja auch als Müllverbrennungsanlage nutzen und
den Kamin verrußen bis zum Kaminbrand.

Das der Kaminkehrer das Ding kontrolliert? Finde ich jetzt ok.
Natürlich zucke ich jährlich wegen den Kosten.

Ist halt so. Muss ich mit leben.

Grüße Bernd

von Guido B. (guido-b)


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Bernd F. schrieb:
> Das der Kaminkehrer das Ding kontrolliert? Finde ich jetzt ok.
> Natürlich zucke ich jährlich wegen den Kosten.

Ehrlich, das Reinigen kostet hier 24 €/Jahr und die Anfahrt ist da
schon mit drin?

Gelegentliche Beschau und die Heiztherme kommen natürlich noch dazu.

von Uhu U. (uhu)


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Guido B. schrieb:
> Ehrlich, das Reinigen kostet hier 24 €/Jahr und die Anfahrt ist da
> schon mit drin?

Der Kaminfeger fährt doch nicht wegen jedem Schornstein einzeln an - der 
kommt morgens und klappert die Kundschaft straßenweise ab - das ist ein 
Vorteil des Bezirksschornsteinfegers mit seinem festen Revier.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Mir ist ein Kaminfeger tausendmal lieber und wichtiger als die GEZ ääh 
Beitragsservice.

So ein Kaminfeger erkebt die tollsten Sachen Gipser die sich als 
Heizungsbauer versuchen, dabei Vor- und Rücklauf vertauschen und ein 
Abgassystem installieren, das so nicht installiert werden darf.

Die Kontrolle und Reinigung der Kamine ist auch wichtig.

So ein Kaminbrand ist scheinbar nicht lustig.

Was Kaminferger hingegen nicht lustig finden ist, wenn man an 
elektrischen Betriebsmitteln den Stecker abschneidet, weil sie duch die 
Prüfung gefallen sind. Auf den Hinweis das sie ja auch nicht 
betriebssichere Anlagen stilllegen war dann erstmal Ruhe.

von A. S. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Der Kaminfeger fährt doch nicht wegen jedem Schornstein einzeln an - der
> kommt morgens und klappert die Kundschaft straßenweise ab - das ist ein
> Vorteil des Bezirksschornsteinfegers mit seinem festen Revier.

Naja, irgendwie ging es ja genau darum, ob Konkurrenz hier nicht das 
Geschäft belebt...

Ich würde sagen, nein. Der Gutachter-teil käme dann im Anzug und BMW 
vorgefahren, nimmt 136€50 und nochmal 54€99 wenn der Handwerker denn zum 
nachkehren da war. Und während wir für dem Gutachter das dreifache wie 
bisher bezahlen, diskutieren wir hier dann, ob man 23€ Anfahrt + 11€ für 
10 Minuten Arbeit nicht durch selbermachen sparen sollte.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hey, dann ist das bei mir ja richtig teuer :-O Ein Besuch mit Kehren von 
unten durch die Russklappe des Eka (also ohne Dachbesteigung) und das 
Abgasrohr des Kaminofens kostet hier 40 Mäuse.
Dauert nicht mal 10 Minuten, allerdings saugt die Dame mit ihrem eigenen 
Russsaugerich und muss ihn vermutlich danach putzen.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Achim S. schrieb:
> Naja, irgendwie ging es ja genau darum, ob Konkurrenz hier nicht das
> Geschäft belebt...

Das tut sie in der Praxis jedenfalls nicht…

> Der Gutachter-teil käme dann im Anzug und BMW
> vorgefahren, nimmt 136€50 und nochmal 54€99 wenn der Handwerker denn zum
> nachkehren da war.

Der Gutachterteil wird z.B. dann aktiv, wenn eine neue Therme eingebaut 
wurde und das Ding dann abgenommen werden muss. Da kommt der 
Kaminfegermeister dann schon mal höchstpersönlich.

Was der Spaß kostet, ist akribisch festgelegt - Kaminfegermeister sind 
ein Zwischending aus Handwerker und Beamter. Der Extrahammer kommt dann 
in Form des "Feuerstättenbescheids", den der Kaminfeger geben und für 
den er kassieren muss, aber das Geld sackt die Gemeinde ein.

Deine neoliberalen Hirnfürze funktionieren in diesem Biotop als nicht so 
richtig.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Der Kaminfegermarkt wurde mittlerweile geöffnet, die Monopolstellung ist 
weitgehend gefallen.

Für Kehr- und Überprüfungsarbeiten kann man seinen Kaminfeger selbst 
bestimmen.

Lediglich Bauanträge, Feuerstättenschau und der gleichen bleiben beim 
Bez. Schornsteinfeger.

von Uhu U. (uhu)


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Sven L. schrieb:
> So ein Kaminfeger erkebt die tollsten Sachen Gipser die sich als
> Heizungsbauer versuchen, dabei Vor- und Rücklauf vertauschen und ein
> Abgassystem installieren, das so nicht installiert werden darf.

Schwank aus dem echten Leben:
Hier im Haus baute ein - von einem Türken engagierter, ziemlich windiger 
- Installateur im obersten Geschoss eine Therme ein.

Der Junge kümmerte ich aber - außer um die Türkenwohnung - um nichts 
weiter und so entging ihm auch vollkommen, dass das Haus ein Flachdach 
hat.

Dummerweise baute er eine Therme ein, die mindestens 3 m Kaminlänge 
braucht, damit der notwendige Zug vorhanden ist.

Der Kaminfeger merkte das natürlich sofort - fehlender Zug bedeutet 
"Abgase entweichen in die Wohnung" - und dann wars Essig mit dem 
Schrottteil.

Der Klempner sprang im Achteck und der Türke tobte…

von Uhu U. (uhu)


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Sven L. schrieb:
> Der Kaminfegermarkt wurde mittlerweile geöffnet, die Monopolstellung ist
> weitgehend gefallen.

Theoretisch - in der Praxis merkt man davon wenig, außer dass die 
Kaminfeger mehr mitdenken, als früher und jetzt auch die Montage von 
Rauchwarnmeldern anbieten.

Es hat eben doch nicht zu unterschätzende Vorteile, wenn man es mit 
einem Handwerker zu tun hat, der das Objekt kennt…

von Sven L. (sven_rvbg)


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Nunja... viele Kunden wechseln den Kaminfeger auch nicht,
da:
-die meisten zufrieden sind
-benacharter Kaminfeger keine neuen Kunden mehr annehmen, da genug zu 
tun ist
-es beim anderen Kaminfeger auch nicht billiger ist.

Der Rauchmelderboom ist mittlerweile vorbei, da sich auch Gesellschaften 
wie Minol und Co in den Rauchmeldermarkt gedrängt haben, war es für die 
Kaminfeger nicht das Jahrhundertgeschäft.

Zumal ein Kaminfeger in neueren Mehrfamilienhäusern eher nicht mehr in 
die einzelnen Wohnungen kommt (Zentralheizung).

Eigentlich ist es ganz gut, das Errichter und Prüfer nicht der gleiche 
sind.

Es gibt Heizungsbauer, die als Kamin für Niedertemperaturheizungen 
normale HT-Rohre verwendet haben, die keine Zulassung haben, der KF 
hat's gemerkt und beanstandet.

Die Bereiche Gas und Heizung werden da schon mehr überwacht, als der 
Bereich Strom, da ist im Zweifelsfall der Gaszähler mal ganz schnell 
weg!

von Guido B. (guido-b)


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Uhu U. schrieb:
> Sven L. schrieb:
>> Der Kaminfegermarkt wurde mittlerweile geöffnet, die Monopolstellung ist
>> weitgehend gefallen.
>
> Theoretisch - in der Praxis merkt man davon wenig, außer dass die
> Kaminfeger mehr mitdenken, als früher und jetzt auch die Montage von
> Rauchwarnmeldern anbieten.
>

Hier merkt man das schon, es sind mindestens zwei Schornsteinfeger
unterwegs.


> Es hat eben doch nicht zu unterschätzende Vorteile, wenn man es mit
> einem Handwerker zu tun hat, der das Objekt kennt…

Eben, und man muss sie nicht automatisch als Feinde betrachten, man
kann mit denen sogar reden, am besten bevor man etwas ändert. Die
kennen sich erstaunlich gut aus.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Guido B. schrieb:
> Eben, und man muss sie nicht automatisch als Feinde betrachten, man
> kann mit denen sogar reden, am besten bevor man etwas ändert. Die
> kennen sich erstaunlich gut aus.

Die bilden sich ja auch regelmäßig weiter...

von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:

> Der Klempner sprang im Achteck und der Türke tobte…

Lass mich raten  -  Schuld war natürlich der Schornsteinfeger?

von Uhu U. (uhu)


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Sven L. schrieb:
> Der Rauchmelderboom ist mittlerweile vorbei, da sich auch Gesellschaften
> wie Minol und Co in den Rauchmeldermarkt gedrängt haben, war es für die
> Kaminfeger nicht das Jahrhundertgeschäft.

Eher andersrum: die Abrechnungsunternehmen hatten mächtig den Mund voll 
genommen und entsetzlich Drohkulissen für den Fall aufgebaut, dass die 
Rauchwarnmelderpflicht nicht eingehalten würde und konnten dann nicht 
liefern, als es so weit war.

Ich kenne einen Fall, da hat es Minol innerhalb von 2 Jahren nicht 
geschafft, die Dinger einzubauen.

Von den Drohkulissen spricht keiner mehr. (Die hatten sie fieserweise 
über kostenpflichtige(!) Seminare für Hausverwalter verbreitet und 
etlich HV haben dann auch sofort die ganz fiese Tour vorbereitet: sie 
ließen sich pauschal von den Eigentümern ermächtigen, gerichtlich gegen 
Eigentümer vorzugehen, die sich dem Einbau der Geräte durch das 
Abrechnungsunternehmen widersetzen sollten.

Das war eine absolute Schweinerei…

von Uhu U. (uhu)


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Percy N. schrieb:
>> Der Klempner sprang im Achteck und der Türke tobte…
>
> Lass mich raten  -  Schuld war natürlich der Schornsteinfeger?

Da muss man nicht raten…

Dieser Türke hatte auch noch eine andere Schote auf Lager: er wollte 
unbedingt eine Satellitenschüssel auf dem Dach haben, damit er sich die 
Kabelgebühren sparen kann.

Er besorgte sich den Schlüssel zur Dachklappe - den er noch am Abend 
wieder zurückgeben sollte, was er natürlich als stolzer Klein-Edrogan 
nicht tat - und statt seine Riesenschüssel auf dem vorhandenen Mast zu 
montieren, hackte er ein Loch ins Dach und montierte seinen eigenen Mast 
an einen Dachsparren.

Weil er aber nicht so recht ran kam, reichte es eben leider nur für eine 
Schraube, die aber - inschallah - den Mast halten würde.

Das Loch in der Dachhaut verschloss er dann mit PU-Schaum aus dem 
Baumarkt.

Zwei Wochen später gab es einen richtig knackigen Starkregen und die 
Nachbarn des Herrn haben dann mit Eimern knapp 100 l Wasser abgefangen, 
das unerklärlicherweise durch den PU-Schaum gesickert war…

von Stefan F. (Gast)


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Mir haben Handwerker jahrelang erzählt, dass unsere Gasheizung total 
veraltet sei und dass sie nicht jeden Monat so viel Geld aus dem Fenster 
werfen würden, wie ich das tue. Wenn der Vermieter nicht in die Pötte 
käme, könne ich die neue Anlage ja selbst einbauen lassen und bezahlen. 
Das würde sich in wenigen Jahren schon bezahlt machen.

Da riecht man natürlich schon den Braten

Jedenfalls war der Schornsteinfeger dann derjenige, der mir anhand 
gerade erst erstellter Messprotokolle zeigte, dass die Anlage trotz 
ihres Alters kaum schlechter ist, als neue Anlagen.

Und er erklärte mir auch, warum ich über dem Herd besser keine 
Dunstabzugshaube installieren soll.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Stefanus F. schrieb:
> Und er erklärte mir auch, warum ich über dem Herd besser keine
> Dunstabzugshaube installieren soll.
Das interessiert mich jetzt aber mal!

von Stefan F. (Gast)


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>> Und er erklärte mir auch, warum ich über dem Herd besser keine
>> Dunstabzugshaube installieren soll.

> Das interessiert mich jetzt aber mal!

Sie würde Ausleitung der Abgase der Gastherme beeinträchtigen -> CO 
Vergiftung. Ich habe noch so eine ganz blöde Installation, wo man im 
Winter das Fenster (auf Kipp) öffnen muss, wenn man die Heizung 
einschaltet.

Ich könnte auch die Wohnungstüre einen Spalt weit öffnen, aber dann 
riecht die Wohnung immer wie ein Aschenbecher dank der Raucher im Haus.

Denkbar wäre nur eine Abzugshaube, die den Mief im Umluft-Verfahren 
durch die Küche wirbeln würde.  Dann kann ich aber auch gleich drauf 
verzichtet und wie gehabt (wenn es mieft) das Fenster öffnen.

von Uhu U. (uhu)


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Es gibt noch eine Lösung: Wenn die Therme einschaltet, wird der 
Dunstabzug zwangsweise abgeschaltet.

Für die Therme gibt es als Zubehör entsprechende Schalter.

von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:

> Er besorgte sich den Schlüssel zur Dachklappe - den er noch am Abend
> wieder zurückgeben sollte, was er natürlich als stolzer Klein-Edrogan
> nicht tat - und statt seine Riesenschüssel auf dem vorhandenen Mast zu
> montieren, hackte er ein Loch ins Dach und montierte seinen eigenen Mast
> an einen Dachsparren.
>

Da mochte er wohl nicht einfach so den fremden Mast verwenden. Soviel 
löblichen Respekt vor fremdem Eigentum findet man selten.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Percy N. schrieb:
> Soviel löblichen Respekt vor fremdem Eigentum findet man selten.

Haha... dafür aber Dach und Haus beschädigt.

Aber es sind nicht nur Türken, die meinen den Durchblick zu haben. Eine 
Gemeinschaftsantennenanlage funktionierte nicht mehr richtig, weil der 
Spross einer Mieterin meinte dort sein Kinderzimmer anschließen zu 
können.

Nach Rückbau und dem Hinweis dies nicht zu tun, waren die so frech und 
haben sich wieder an der Schüssel abgeklemmt.

Man hat sogar noch behauptet die Schüssel hätte man selbst installiert.

Ok hat in dem Falle nix mit Kaminfegernzu tun, aber das sind die Leute 
die eben auch solche Abschaltungen für Abluftsnlagen manipulieren und am 
Ende dem VM die schuld geben. Da ist ein Kaminfeger viel wert.

von Uhu U. (uhu)


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Sven L. schrieb:
> Aber es sind nicht nur Türken, die meinen den Durchblick zu haben.

Der Ali hatte definitiv den Durchblick - er war sich absolut sicher, 
dass sowas in der Türkei funktioniert.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Alexander M. schrieb:
> Guten Abend zusammen.
>
> Nachdem ich mich ein wenig in die Materie "Schornsteinfeger" eingelesen
> habe, lässt mich der Gedanke einfach nicht mehr los, dass da gewaltig
> etwas schief läuft bezüglich Preise / Tätigkeitsfelder der Kaminkehrer.

Der Preis ist durch den Wettbewerb geregelt. Wenn du meinst die 
verdienen sich eine goldene Nase, mach eine Ausbildung & lasse dich 
akkreditieren.
Zahnarzt ist auch nicht billig. Das ist doch auch nur ein 
feinmechanische Werkstatt.

Sowohl deinen Zahnarzt als auch den Schornsteinfeger kannst du frei 
wählen.

> Sei es Feuerstättenschau, Kesselreinigungen, Messungen: in jeglichen
> Tätigkeiten verlangen die Schornsteinfeger im Vergleich zur Arbeit bzw.
> Zeit extrem hohe Preise.

Wenn du mal ein weinig rum warst bekommst du das Grauen wie manche 
Feuerstätten zu- und umgebastelt wurden.
Im Einfamilienhaus ist das ein Fall für den Darwin-Award.
Im Mehrfamilienhaus grenz das an fahrlässige Tötung.

Dann die Emissionen...
Nicht jeder sollte eine Müllverbrennungsanlage oder Russproduktion da wo 
er will betreiben.


> 1. Sind eurer Meinung nach die Tätigkeiten an sich (Kesselreinigung,
> Messungen, Kaminkehren,Feuerstättenschau,...) gerechtfertigt?
Ja.
CO Vergiftungen von Kleinfeuerungen gibt jedes Jahr.
Dunstabzugshauben, Wohnraumlüfter.... alles "mal eben schnell" montiert 
ohne die Konsequenzen zu kennen.
Rauchgasrohre werden sonstwie gebastelt und geflickt. Rauchgasaustritte 
in Räume, Schornsteinbrände von Versodung....
Ist schon gut wenn da mal jemand mit Verstand vorbeischaut.

> Wenn ja,
> in welchem Zeitraum würdet ihr dies dann ausführen und was würdet ihr
> ca. verlangen?
Soll ich nur meine Anlage reinigen, oder soll ich so jeden Anlagentyp 
der auf dem Markt ist und die letzten 30-40 Jahre verbaut wurde auch 
noch kennen?
Soll ich akkreditierte Messungen mit einem von einer akkreditierten 
Stelle kalibriertem Gerät durchführen?
So ein Testo 320 kostet ca. 1000 Euronen und muss regelmässig kalibriert 
werden. Einmal eine "Katastrofenanlage" durchgemessen und die Sonden 
sind für den A...

Wartungsaufwand je nach Brennstoff, Feuerungstyp, Regelung etc etc
Bei Gas mindestens jährlich.
Bei Heizöl EL mindestens 2 mal jährlich.

Überdimensionierte Anlagen, die immer nur Teillast fahren und sich "zu 
Tode takten" entsprechend öfter.
Festbrennstoffe sowieso.

> ... gäbe es den Beruf Kaminkehrer noch oder würden das jeweilige
> Kaminbauer etc. "nebenbei" diese Aufgaben erledigen,
Kann er ja. Er muss sich nur akkreditieren lassen.

> wenn ja: wie würdet
> ihr die Zukunft dieser Tätigkeiten sehen, mMn werden diese Aufgaben wohl
> durch Fernwärme etc. immer geringer.
Fernwärme in Deutschland... naja. Ausserdem: Wenn die Fernwärme aus 
einer Feuerung kommt, dann muss da immer noch gemessen werden. Bei 
grösseren Feuerungen öfter.
Im Moment graben die Wärmepumpen den Kleinfeuerungen den Markt ab.


So gesehen wäre eine regelmässige Prüfung von Elektroinstallationen von 
Akkreditierten auch sinnvoll. Wann hasst du zuletzt deinen RCD getestet? 
Bruzzeln die Klemmen so vor sich hin? Wie gross ist der Widerstand zum 
Erder denn heute? Wie wurde die letzte "Erweiterung" der Installation 
ausgeführt?
Bei Versammlungsstätten ist es zum Glück vielerorts Pflicht.

von Uhu U. (uhu)


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Sebastian L. schrieb:
> Der Preis ist durch den Wettbewerb geregelt.

Falsch. Die Preise sind festgelegt und der Tarif ist ein dickes Buch

> Zahnarzt ist auch nicht billig. Das ist doch auch nur ein
> feinmechanische Werkstatt.

Warum gehst du dann zum Zahnarzt und nicht zum Uhrmacher, wenn du 
Zahnschmerzen hast?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Warum gehst du dann zum Zahnarzt und nicht zum
> Uhrmacher, wenn du Zahnschmerzen hast?

Meine Schwiegermutter lässt sich inzwischen teilweise von Tierärzten 
erfolgreicher beraten, als von Menschen-Ärzten.

von Cyblord -. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
>> Warum gehst du dann zum Zahnarzt und nicht zum
>> Uhrmacher, wenn du Zahnschmerzen hast?
>
> Meine Schwiegermutter lässt sich inzwischen teilweise von Tierärzten
> erfolgreicher beraten, als von Menschen-Ärzten.

Ist sie ein Rindvieh?

von Stefan F. (Gast)


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> Ist sie ein Rindvieh?

Weil sie das nicht so sieht hatte sie zuerst auch Hemmungen, den 
Ratschlägen zu folgen. Aber seit dem hat sie keine Hautprobleme mehr - 
wo andere Mediziner jahrelang nicht voran kamen.

von Uhu U. (uhu)


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Dann war sie wohl an einer Zoonose erkrankt.

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