Guten Abend zusammen. Nachdem ich mich ein wenig in die Materie "Schornsteinfeger" eingelesen habe, lässt mich der Gedanke einfach nicht mehr los, dass da gewaltig etwas schief läuft bezüglich Preise / Tätigkeitsfelder der Kaminkehrer. Sei es Feuerstättenschau, Kesselreinigungen, Messungen: in jeglichen Tätigkeiten verlangen die Schornsteinfeger im Vergleich zur Arbeit bzw. Zeit extrem hohe Preise. Nun zur allgemeinen Frage an euch, bitte mit konstruktiven Antworten, weil mich das tatsächlich interessiert und mir das ganze echt schleierhaft ist... 1. Sind eurer Meinung nach die Tätigkeiten an sich (Kesselreinigung, Messungen, Kaminkehren,Feuerstättenschau,...) gerechtfertigt? Wenn ja, in welchem Zeitraum würdet ihr dies dann ausführen und was würdet ihr ca. verlangen? Wenn nein, warum sind jeweilige Arbeiten nicht sinnvoll? 2. angenommen Kaminkehrer würden von den hoheitlichen Tätigkeitsfeldern weg fallen, gäbe es den Beruf Kaminkehrer noch oder würden das jeweilige Kaminbauer etc. "nebenbei" diese Aufgaben erledigen, wenn ja: wie würdet ihr die Zukunft dieser Tätigkeiten sehen, mMn werden diese Aufgaben wohl durch Fernwärme etc. immer geringer. Vielen Dank für eure Antworten. Grüße :)
manche Fragen darf man nicht stellen, Sektsteuer? wurde mal eingeführt um die Kriegsflotte.... 1902 wurde die Schaumweinsteuer durch Kaiser Wilhelm II. eingeführt. will heute der Fiskus darauf verzichten? Die GEZ pardon Rundfungabgabe ist eigentlich eine Steuer weil sie für alle Haushalte erhoben wird ungeachtet der Nutzung, zumal sie nicht von der Regierung erhoben wird, ziemlich unverständlich, gell? Noch mehr ärgert das immer wieder behauptet wird man kann ja auch mit dem Computer online schauen ohne TV oder Radio, dabei sehe ich öfter, der Beitrag kann im Netz nicht gezeigt werden, abgesehen davon das viele Computer ab und an ausgeschlossen werden durch halbherzige Umsetzung der öff.rechtl. Sender zurück zum Topic, ja Kaminkehrer sind wohl noch nötig, alles was wir bis jetzt in privater Hand gegeben haben war nicht sehr toll, Kosten sind nicht gesunken, aber eine gewisse nachlassende Qualität der Versorgung hat wohl jeder schon mal feststellen können. Wenn es keine Kaminkehrer mehr gibt können sie da wo es nötig ist auch nichts mehr bewirken, gäbe es die Gebühren nicht müssten sie anderweitig bezahlt werden, egal wie; manches hat Sinn auch wenn nicht jeder das versteht. Ich bin nicht sicher ob das auf Kaminkehrer zutrifft, aber ICH weiss es halt nicht. Die Leute die im Altbau mit Ofenheizung sicher sind weil der Kaminkehrer reinigt und prüft werden dankbar sein, die Leute denen durch mangelhafte Beschau ein Unglück passiert ist werden fragen warum es so wenige Kaminkehrer gibt, warum die mies bezahlt werden und warum die nicht öfter kommen.
Alexander M. schrieb: > Kesselreinigungen, Seit wann müssen das Kaminkehrer machen? Dafür gibts die Wartung der normalen Heizfuzzis. > in jeglichen Tätigkeiten verlangen die Schornsteinfeger im Vergleich > zur Arbeit bzw. Zeit extrem hohe Preise. Na ich weiss nicht. Mein Friseur verlangt für die Bändigung meiner spärlichen Haarpracht 18EUR und ist mit Kunstpausen gerade mal 20min beschäftigt. Wenn er was falsch macht, überlebe ich trotzdem. 2 Kaminzüge kehren sind 35EUR und das ist eine grössere Sauerei... Einmal Kamin putzen, 2 Gasanlagen prüfen und messen sind 95EUR und dauert so 30min. Nicht geschenkt, aber im Vergleich zu den 180EUR Wartungskosten des Heizungsfuzzis (dauert so 40min) eigentlich noch günstig. Natürlich könnte der Kaminkehrer das eh vorhandene Prüfprotokoll des Heizungsmenschen anerkennen statt selber zu prüfen, aber wie soll er da gute von Fake-Protokollen unterscheiden? Ich war da früher auch etwas skeptisch, aber wenn man sich etwas mehr damit beschäftigt, ist eine unabhängige Prüfinstanz eigentlich ganz vernünftig. Der TÜV beim Auto kostet ja auch ist trotzdem (so lala ;) ) akzeptiert. Es gibt ja auch genügend Beispiele im Heiz-Bereich, wo durch Ignoranz, Dummheit oder nur Sparsamkeit Leute zu Schaden kommen. Wenn ich bei http://www.schornsteinfeger-maengel.de/Abgasleitungen.htm etc. so durchscrolle, bin ich froh, dass das jemandem auffällt...
Joachim B. schrieb: > Die GEZ pardon Rundfungabgabe ist eigentlich eine Steuer weil sie für > alle Haushalte erhoben wird ungeachtet der Nutzung, zumal sie nicht von > der Regierung erhoben wird, ziemlich unverständlich, gell? Nein, es ist keine Steuer, sondern ein Beitrag. Bis vor ein paar Jahres war das auch noch schön säuberlich in der AbgabenOrdnung definiert, § 5, wenn ich mich richtig erinnere. Steuern erheben kann nicht nur "die Regierung" (wovon? Bund? Land? Kreis? Kommune?), sondern jedes öffentlich-rechtliche Gemeinwesen, das hierzu befugt ist, wie zB manche Kirchen.
Percy N. schrieb: > Nein, es ist keine Steuer, sondern ein Beitrag. Bis vor ein paar Jahres > war das auch noch schön säuberlich in der AbgabenOrdnung definiert, § 5, > wenn ich mich richtig erinnere. Es ist de facto eine Steuer, egal was irgendwo auf einem Papier steht oder manes nennt.
Curby23523 N. schrieb: > Percy N. schrieb: > > Es ist de facto eine Steuer, egal was irgendwo auf einem Papier steht > oder manes nennt. Du hast Recht: es ist eine Steuer, die von des Lesens kundigen als Beitrag bezeichnet wird. Diese Besserwisser aber auch immer!
In der Theorie ist das 'Kehrmonopol', also das alleinige Gebietsrecht des Bezirksschornsteinfegers, seit dem 1. Januar 2013 Geschichte. Du kannst also für Kehrarbeiten, Überprüfungen, Gutachten und Messungen den Schornsteinfeger deiner Wahl beauftragen, solange er aus der EU kommt und einen eingetragenen Betrieb hat. Auch unterliegt dieser nicht der Gebührenordnung, so das es durchaus zum Wettbewerb kommen könnte. https://de.wikipedia.org/wiki/Schornsteinfeger#Bestimmungen_in_Deutschland Das die örtlichen Schornsteinfeger das nicht gerade an die grosse Glocke hängen, versteht sich aber auch. Allerdings behält der BSM das Recht, Neuzulassungen und ein paar andere Dinge zu machen.
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Würde der Schornsteinfeger nicht kommen müsste, käme bei mir keiner solange es warm ist. Und statt Edelstahl-Außenrohr hatte mein Ofen etwas kurzes praktisches aus Dachrinnen-rohr. Und die Preise ... Ich kenne keinen Gutachter, der auch noch Hand anlegt, der weniger nimmt.
Ja, Schornsteinfeger sind wichtig und die Preise sind voellig gerechtfertigt, in anbetracht der Verantwortung. Kleines Beispiel: Ich habe eine kleine Wohnung mit Gas-Therme. Die Therme haengt im (leider) fensterlosen Badezimmer, weil da der Schornstein ist. Weil das Badezimmer fensterlos ist, habe ich in Badezimmer- und Wohnzimmertuer Lueftungsschlitze, damit Frischluft angezogen werden kann. Beim letzten besuch des Schornsteinfegers hat er geguckt, ob die Tueren Lueftungsschlitze haben. Ich fragte, was er denn da gucke. Seine Antwort: "Wenn die Tueren keine Lueftungsschlitze habe, weil sie ausgetauscht wurden, und du hier drauf gehst, weil nicht genung Sauerstoff nachgezogen werden konnte, dann hat der Tischler ein Problem." Stichwort: Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung Wusste ich das vorher? Noe. Hab ich auch nie drueber nachgedacht. Weiss das der Tischler? Ich glaube nicht. Weiss das die Hausverwaltung? Vielleicht. Weiss das der Heizungsbauer, der 1x im Jahr kommt um die Therme zu warten? Moeglich. Weiss das der Schornsteinfeger? Mit Sicherheit. Ein aehnliches Problem: Feurstaette, Dunstabzugshaube und offenes Fenster. Was ich auch nicht wusste: Wenn man eine Gas-Therme hat, sollte man "staubende" Sachen, wie z.B. Katzenstreu, etc. nicht (offen) unter der Gas-Therme lagern. Die angezogene Luft zieht den "staub" aus dem Zeug mit in die Verbrennungskammer. Je nach dem was dann da an Luft-Staub-Gasgemisch verbrannt wird, kann das die Verbrennungsanlage schaedigen. Der Schornsteinfeger ist praktisch der, der Kontrolliert ob die anderen alles richtig gemacht haben, oder ob die Installation/Lagerung von Sachen eine Gefahr fuer Leib und Leben und Sachwerte darstellt. Da man nun aber nicht jedem Gewerk aufdruecken kann auch noch eine entsprechende, zusaetzliche Ausbildung zu machen, ist es schon gut, dass es den Schornsteinfeger gibt. Wenn dein Schornsteinfeger das naechste mal kommt frag ihn doch mal, warum das gemacht werden muss, was er da gerade macht. Ich hab bisher noch kein Handwerk erlebt, dass netter ist als die Schornsteinfeger. Ich freue mich jedes mal, wenn mein Schornsteinfeger kommt. Das war in Berlin so, und ist auch hier in Bochum wieder so. Achim S. schrieb: > Und die Preise ... Ich kenne keinen Gutachter, der auch noch Hand > anlegt, der weniger nimmt. Genau das! Oder wie Harald Schmidt (war bezogen auf Kanzler Schroeder) es mal sagt: Wir koennen froh sein, das es ueberhaupt einer fuer das Geld macht! Zu viel ist es auf keinen Fall.
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Alexander M. schrieb: > Nachdem ich mich ein wenig in die Materie "Schornsteinfeger" eingelesen > habe, lässt mich der Gedanke einfach nicht mehr los, dass da gewaltig > etwas schief läuft bezüglich Preise / Tätigkeitsfelder der Kaminkehrer. > Sei es Feuerstättenschau, Kesselreinigungen, Messungen: in jeglichen > Tätigkeiten verlangen die Schornsteinfeger im Vergleich zur Arbeit bzw. > Zeit extrem hohe Preise. Finde ich nicht. 10,60 EUR Anfahrtkosten 5,83 EUR Kehren pro Schornstein sind spottbillig. Die Feuerstättenschau ist teurer, warum 2 mal in 7 Jahren und nicht einfach alle 4 oder 5 Jahre ist mir allerdings schleierhaft, war wohl ein Kompromiss, kostet 54 EUR also pro Jahr 15 EUR, nciht zu viel. > 1. Sind eurer Meinung nach die Tätigkeiten an sich (Kesselreinigung, > Messungen, Kaminkehren,Feuerstättenschau,...) gerechtfertigt? Natürlich, der Mann hat die Aufgabe, Brände zu verhindern, die auftreten würden weil der normale Nutzer NIEMALS nachgucken würde was sich an Russ schon abgelagert hat, welche Risse durch Hitze es gibt, wie weit Abgasrohre durch Vogelnester oder Russ schon verstopft sind, so lange es noch irgendwie funktioniert. Da muss schon jemand her mit Fachkenntnis, und es muss dafür gesorgt werden, daß der Kunde auf ihn hört und nicht aus Geiz glaubt alle Vorsichtsmassnahmen ignorieren zu können, so wie du. > 2. angenommen Kaminkehrer würden von den hoheitlichen Tätigkeitsfeldern > weg fallen, gäbe es den Beruf Kaminkehrer noch oder würden das jeweilige > Kaminbauer etc. "nebenbei" diese Aufgaben erledigen, wenn ja: wie würdet > ihr die Zukunft dieser Tätigkeiten sehen, mMn werden diese Aufgaben wohl > durch Fernwärme etc. immer geringer. Der Trend zum Kaminofen beschert den Schornsteinfegern Zulauf. Bei Niedertemperatur-Gasthermen halte ich die Aufgaben mit Abgasmessung und reinigen für überzogen, es sollte reichen sich vom Grundzustand zu überzeugen.
Curby23523 N. schrieb: > Es ist de facto eine Steuer Wenn man keine Ahnung hat ... schreibt man gar manchen Schwachsinn, so wie Curby. Steuern sind nie sachbezogen sondern fliessen immer in den Gesamthaushalt und werden wofürauchimmer ausgegeben. Beiträge und Gebühren sind sachbezogen und werden nur zu Finanzierung dieser Sache herangezogen.
Vielen Dank für die interessanten Beiträge, da würde ich aber gern noch bei ein paar Themen genauer einhacken... ;) 1. Mir persönlich fehlt in der kompletten Schornsteinfegerbranche die technische "Weiterentwicklung", bis auf die Messungen der Messgeräte hat sich da die letzten Jahrzehnte doch nicht viel getan, oder? Es wird immer noch auf das Dach gestiegen zur Sichtprüfung des Kamins, "gekehrt wird dann auch gleich weil man ja schon oben ist". Eine einfach montierte Kamera mit Leuchtmittel würde da doch schon Abhilfe schaffen (okay... wird natürlich seehr dreckig und müsste ein paar Zusatzfunktionen zur Reinigung beinhalten), dann könnte man doch viel sinnvoller aufs Dach. Solche Neuerungen fehlen mir da. 2. zu dem Thema von Kaj bezüglich der Lüftungsschlitze seiner Gastherme Die Tischler und die Hausverwaltung müssen das meiner Meinung nach nicht genauer hinterfragen, aber ein Heizungsbauer muss sowas doch wissen, auch gern mit "Weiterbildung: Gefahren mit Kohlenmonoxid". Mir fehlt das Verständnis, dass Kaminkehrer Arbeiten von anderen Spezialisten (Heizungsbauer, Kaminbauer) kontrollieren, wie soll das funktionieren? Um das salopp mit anderen Feldern zu vergleichen, so müsste doch ein Stuhlsitzer prüfen, ob alle Stühle noch ganz sind; der Kabelüberprüfer alle Elektronikgeräte überprüfen, ob ein Kabel kaputt ist; ein weiterer Prüfer kontrollieren, ob alle Steckdosen richtig montiert sind. Da haftet aber dann eben der Tischler, Elektriker, ... Grüße
Kurze Antwort: Es kann nicht jeder alles wissen. Deswegen gibt es Gutachter und Sachverstaendiger wie den Schornsteinfeger. Lange Antwort: Alexander M. schrieb: > 2. zu dem Thema von Kaj bezüglich der Lüftungsschlitze seiner Gastherme > Die Tischler und die Hausverwaltung müssen das meiner Meinung nach nicht > genauer hinterfragen, aber ein Heizungsbauer muss sowas doch wissen, Der Heizungsbauer koennte das wissen, richtig. Ich bin mir bei meinem hier sogar sicher, dass er das weiss. Gegenfrage: Was hat der Heizungsbauer mit den Tueren zu tun? ;) Alexander M. schrieb: > gern mit "Weiterbildung: Gefahren mit Kohlenmonoxid". Sowas lernen die Heizungsbauer schon in der Ausbildung, keine Sorge. Aber vielleicht sollten das auch andere Gewerke wie die Tischler lernen. Ach ne, das hat ja nichts mit den Tischlern zu tun... Der Heizungsbauer hat aber nicht zwingend den Einfluss auf den Kunden, wie ein Schornsteinfeger. In dem Betrieb in dem ich meine Ausbildung gemacht hatte (als Elektriker), hatten wir auch einen Meister fuer die Heizungsbauer, im Buero, der vorher auch mal Schornsteinfeger war. Der ist auch mit auf den Bau gefahren, wenn es um die Planung von solchen Anlagen ging (nicht nur normale Haeuser, sondern auch Firmengebaeude, etc.) um entsprechende Hinweise zu geben. Es gibt aber in jedem Bereich "Spezialwissen", das nicht so ganz offensichtlich in diesen Bereich faellt. Bestes Beispiel sind wieder die Lueftungsschlitze in den Tueren. Wer muss das denn deiner Meinung nach wissen? Der Heizungsbauer? Der hat nichts mit den Tueren zu tun. Der Tischler? Der hat nichts mit der Heizung zu tun. Der Schornsteinbauer? Der hat weder was mit Tueren noch mit der Heizung zu tun. Also braucht es einen, ich nenne es mal, "Sachverstaendiger" wie den Schornsteinfeger, der die Vorschriften aus mehreren Gebieten kennt. Glaubst du das ein Elektriker die komplette DIN-VDE kennt? Mit etwas glueck kennt er die Auszuege, die fuer IHN wichtig sind. Beispiel: Wozu muss ich als normaler Elektriker, der nur Ein- und Mehrfamilienhaeuser verdrahtet, wissen welche Vorschriften fuer Tankstellen oder Schwimmbaeder gelten? Zu meiner Ausbildungszeit (2004 - 2008) war die DIN-VDE in Buchform, nebeneinander gestellt, ueber 10m lang. a) Wann soll man diese zig tausend Seiten lesen? b) Wie soll man das alles behalten? c) Wenn ich mich um a) und b) kuemmere, wann soll ich beim Kunden arbeiten? Jedes Gewerk kennt die fuer Sie wichtigsten Vorschriften, aber eben nicht alle. Dafuer gibt es dann Gutachter und Sachverstaendiger, die einem im zweifelsfalle sagen koennen, in welche Vorschriften man fuer einen bestimmten Fall gucken muss. So kenne ich z.B. keine expliziten Brandschutzvorschrifften. Was ich aber weiss: Wenn ich mit meinem Kabel durch eine Brandschutzmauer durch muss, dann muss ich spezielle Vorkehrungen treffen. Und diese Vorkehrungen unterscheiden sich dann auch noch, ob es sich um eine gemauerte Wand oder eine Leichtbauwand handelt. Bei einer gemauerten Wand muss das Loch ggf. mit speziellem Moertel oder Brandschutzschaum verschlossen werden. Bei Leichtbau brauche ich Brandschutzmanschetten, etc. Das hat aber alles nichts mit der eigentlichen Arbeit des Elektrikers zu tun. Alexander M. schrieb: > Mir fehlt das Verständnis, dass Kaminkehrer Arbeiten von anderen > Spezialisten (Heizungsbauer, Kaminbauer) kontrollieren, wie soll das > funktionieren? Warum muessen Baugutachter immer und immer wieder die Arbeit von Maurern, Tischlern, etc. begutachten? Weil dort auch nur Menschen arbeiten, und die machen nun mal fehler. Ausserdem aendern sich manche Vorschriften "fast taeglich", so das es fuer den Monteur/die Firma schwierig ist auf dem Laufenden zu bleiben. Schliesslich muss er arbeiten und hat keine Zeit sich Vorschriften, die ganze Schrankwaende fuellen, zu lesen. Ausserdem hat der Monteur noch viele andere Sorgen ausser den Vorschriften, zum Beispiel naemlich den Kunden. Der Schornsteinfeger kann sich aber praktisch ausschliesslich auf die Vorschriften konzentrieren. Dem ist das egal, ob der Kunde keine Lueftungsschlitze in den Tueren will, weils kacke aussieht. Der Schornsteinfeger sagt dann einfach: "Keine Lueftungsschlitze, keine Abnahme! Und damit keine Betriebserlaubnis. Ach, es ist Winter und dir ist kalt? Dann sieh zu das da Tueren mit Lueftungsschlitze reinkommen." Fertig. Warum muessen elektrische Geraete zu extra Firmen geschickt werden, um diese zu zertifizieren? Kann die Firma doch auch alles selber machen... Vielleicht weil sich eine Firma diesen "Wasserkopf" auf dauer nicht leisten kann. Deswegen nimmt man ihn nur dann in Anspruch, wenn man es braucht. Alexander M. schrieb: > Es wird immer noch auf das Dach gestiegen zur Sichtprüfung des Kamins Und das ist auch gut so. Alexander M. schrieb: > Eine einfach > montierte Kamera mit Leuchtmittel würde da doch schon Abhilfe schaffen > (okay... wird natürlich seehr dreckig und müsste ein paar > Zusatzfunktionen zur Reinigung beinhalten), dann könnte man doch viel > sinnvoller aufs Dach. > Solche Neuerungen fehlen mir da. Okay, dann muessen da mehrere Kabel gelegt werden (wuerde also effektiv nur bei Neubauten funktionieren), aufgrund der Witterung (im Winter, in der Hoehe bei eisigem Wind. Dann macht einer die Heizung an, es wird heiss. Dann geht die Heizung aus, es wird wieder kalt...) geht das Ding kaputt, oder ein Vogel baut sein Nest drauf. Und dann muss da doch wieder einer aufs Dach klettern. Nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch sinnvoll. Oder um es mit deinen Worten zu sagen: In der KFZ-Werkstatt werden die Reifen immer noch von Hand gewechselt. Das geht doch auch anders. Mir fehlt da der Vortschritt. Beim TUEV schaut man auch noch von Hand nach. Einfach eine Kamera in den Boden der Werkstatt, einmal drueber fahren und gut. Dann muss da keine mehr in die Grube. Denk mal drueber nach ;-) Ausserdem kann die Kamera nicht alles sehen, da sie fest Montiert ist (passt zu meinem TUEV Beispiel), d.h. sie schaut nur in einem ganz bestimmten Winkel. Der Schornsteinfeger aber kann sich und seinen Kopf bewegen, weshalb er mehr sehen kann. Wozu soll das also gut sein? Es bringt mehr Probleme, als es loest. Ich habe das Gefuehl, das manch einer denkt, das Vorschrifften fuer solche Sachen max. eine DIN-A4 Seite sind, die man mal eben vorm schlafen gehen auswendig lernt. :-/ Vorschrifften sind aber sehr komplex, da sie sehr viele Sachverhalte abdecken muessen. Regel A: Bla Bla... gilt unter folgenden Bedingungen: Bla Bla... Davon ausgenommen sind: Bla Bla Regel B: Gilt fuer die Ausnahmen von A, aber nur wenn folgende Bedingungen erfuellt sind: Bla Bla... Regel C: ... Und so geht das weiter, ueber viele tausend Seiten. Alexander M. schrieb: > ein weiterer > Prüfer kontrollieren, ob alle Steckdosen richtig montiert sind. Dafuer gibt es ja ein Abnahmeprotokoll von der Firma die das installiert hat. Da werden mit einem Messgeraet die Einhaltung der Vorschriften kontrolliert (Ausloesestrom fuer LS-Schalter, Ausloesefehlerstrom fuer den FI, etc.). Das gibt auch der Firma Sicherheit, das die Vorschriften zum Zeitpunkt der Preufung erfuellt waren. Ausserdem sieht sie damit gleich, wenn etwas nicht okay ist und kann sofort nachbessern. Nur kann man nicht alles "so einfach Messen" wie Strom und Spannung. Und wenn du das ueber eine Baufirma, wie z.B. Viebrokhaus oder Poort-Bau (sind gerade die einzigen die mir einfallen) machen laesst, dann kommt da auch einer von der Baufirma und guck sich das alles nochmal an (Sichtpruefung), bevor du den Schluessel fuer das Haus bekommst. Und wenn der sagt das die Steckdosen in der Kueche schief sind, dann muss der Elektriker da nochmal hin fahren und das nachbessern. Sonst gibt es ggf. eine Vertragsstrafe fuer den Elektriker. Ja, es gibt also einen Pruefer, der guckt ob es so ist, wie es sein soll. Fazit: Es braucht im Bereich Schornsteinfeger keinen Vortschritt mit festinstallierten Kameras, weil es, einfach gesagt, Unfug ist. Schornsteinfeger sind wichtig und keines Wegs zu teuer. Oder weisst du welche Gefahren entstehen koennen, wenn da ein Vogel in deinem Schornstein verreckt? Der Schornsteinfeger deines Vertrauens kann dir das sagen. :)
Alexander M. schrieb: > Es wird immer noch auf das Dach gestiegen zur Sichtprüfung des Kamins, > "gekehrt wird dann auch gleich weil man ja schon oben ist". Eine einfach Nein, es wird nicht "gekehrt weil man ja schon oben ist", sondern weil gekehrt werden muss und dann macht man auch gleich eine Sichtprüfung, also gerade umgekehrt. Sichtprüfung mit Kamera könnte man übrigens vom Keller aus machen und nicht erst aufs Dach steigen. Ist irgend jemand von Euch schon mal im Winter vom Dachfenster bis zum Schornstein gelaufen ? Mit 10-20cm Schnee auf dem Dach ? Für etwa 6-7Euro pro Schornstein (ich kenne die Preise nicht) ? Natürlich nicht. Würde irgendeiner von Euch das im Winter für 6-7Euro machen ? Natürlich nicht. Aber Schornsteinfeger sind zu teuer...
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Curby23523 N. schrieb: > Es ist de facto eine Steuer, egal was irgendwo auf einem Papier steht > oder manes nennt. Weder Steuer noch Beitrag oder Gebühr, sondern schlicht und einfach Beute.
Vielen Dank für eure interessanten Meinungen / Beiträge, ihr ermöglicht mir somit komplett andere Sichtweisen diesbezüglich. Mir geht es in diesem Beitrag auch überhaupt nicht in irgendeiner Weise den Beruf schlecht zu reden, ich wollte mir hiermit nur konstruktive Meinungen einholen, im "restliche Internet" gibt es da nämlich vor allem das bekannte Schwarz-Weiß-Denken.
Michael B. schrieb: > Bei Niedertemperatur-Gasthermen halte ich die Aufgaben mit > Abgasmessung und reinigen für überzogen, es sollte reichen sich vom > Grundzustand zu überzeugen. Wir haben hier eine rel. neue Niedertemperatur-Gastherme mit Wartungsvertrag. Ärgerlich ist, dass nach Abschluss der Wartung eine Abgasmessung erfolgt, die der Schornie dann breit grinsend paar Tage später nochmals durchführt und sich dabei auf irgendwelche Vorschriften beruft :-(
Michael B. schrieb: > Beiträge und Gebühren sind sachbezogen und werden nur zu Finanzierung > dieser Sache herangezogen. Und die beinhalten auch hyperkomfortable Pensionen für die Mitarbeiter der Anstalten, für die früher keine Rücklagen gebildet wurden? Und was ist mit der blühenden Korruption durch Zuschustern von Aufträgen an Produktionsfirmen, die durch "Outsourcing" aus dem Boden gestampft wurden? Das kanns doch wohl nicht sein…
Alexander M. schrieb: > 1. Mir persönlich fehlt in der kompletten Schornsteinfegerbranche die > technische "Weiterentwicklung", bis auf die Messungen der Messgeräte hat > sich da die letzten Jahrzehnte doch nicht viel getan, oder? Natürlich hat sich da eine ganze Menge getan. Die Messung der Abgase war vor Jahrzehnten so schlicht nicht möglich, die die Kaminfeger das heute machen, > Es wird immer noch auf das Dach gestiegen zur Sichtprüfung des Kamins Das hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Hier guckt der Kaminfeger mit Hilfe eine Spiegels von unten in den Kamin. Da im Haus nur gasbetriebene Feuerstätten sind, entfällt das Kehren meistens. > Mir fehlt das Verständnis, dass Kaminkehrer Arbeiten von anderen > Spezialisten (Heizungsbauer, Kaminbauer) kontrollieren, wie soll das > funktionieren? Ganz einfach: die Kaminkehrer sind darauf trainiert, solche Dinge zu überprüfen - so kompliziert ist es auch nicht. Nur können eben Handwerker anderer Gewerke nicht unbedingt so weit denken. Deswegen ist ein unabhängiger Prüfer notwendig. Bevor die Verfplichtung eingeführt wurde, die Feuerungsanlagen regelmäßig überprüfen zu lassen, gab es immer wieder - meist tödliche - Unfälle durch austretendes Kohlenmonoxid. In Gartenlauben und improvisierten Heizungen in Garagen etc. passieren solche Dinge auch heute noch viel zu oft. Zudem hat CO einige ausgesprochen tückische Eigenschaften: * es ist geruchlos * es kann durch Wände diffundieren Letzteres führte früher des öfteren zu Schädigung Unbeteiligter. Deswegen ist die Kaminfegerpflicht unverzichtbar Allerdings gibt es da einige Dinge, die doch ziemlich (ver)störend sind: * der völlig überteuerte Feuerstättenbescheid, der nach jeder Änderung an der Feuerungsanlage fällig wird. Bei Häusern mit Etagenheizungen schlägt das schnell mit einigen hundert Euronen zu Buche * der unglaublich komplizierte Tarif- und Vorschriftenverhau, der die Kaminfegerrechnung für den Verbraucher praktisch undurchschaubar macht. Zum Feuerstättenbescheid ist zu sagen, dass der Kaminfeger davon nichts hat - er wird von der Gemeinde gefordert und die schreckt nicht davor zurück, dem Kaminfeger saftige Strafen aufzubrummen, wenn er da im Sinne seiner Kunden etwas kreativ vorgeht. Der Tarifverhau ist ein ganzes Buch, das natürlich dem Endverbraucher unzugänglich ist. Das System kennt man ja…
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Es gibt einmal im Jahr so eine Sache, da zuckt bei mir der Mundwinkel. In meiner Schlosserei habe ich ein Schmiedefeuer. Darüber einen Rauchfang mit 8 Meter Edelstahlrohr, isoliert. Freier Durchmesser 300 mm. Verbrannt werden da im Jahr 2-4 Zentner feinster Fettkohle. Jedes Jahr kommt der Kaminfeger und schaut von unten durch das Rohr, sieht den Himmel und meint: "Das ist ja gar nicht schmutzig". Danach stellt er seine Rechnung aus. ( Ich habe ihn etwas verblüfft, als ich darauf bestanden habe, nur nagelneue Kunststoffbürsten zu verwenden, bzw. einen Nachweis zu bringen, dass mit einer gebrauchten Bürste keine Edelstahlrohre schlechterer Güte geputzt wurden. :-) Grüße Bernd
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Bernd F. schrieb: > ( Ich habe ihn etwas verblüfft, als ich darauf bestanden habe, nur > nagelneue Kunststoffbürsten zu verwenden, bzw. einen Nachweis zu > bringen, > dass mit einer gebrauchten Bürste keine Edelstahlrohre schlechterer > Güte geputzt wurden. :-) Auweia. Die Beweislast liegt bei dir, Junge. Du musst ihm das Gegenteil beweisen, er muss nur für seine Bescheinigung gerade stehen... P.S. Ansonsten müsste mir meine Werkstat auch beweisen, dass mit verwendetem Werkzeug keine billigen chinesischen Motorräder oder minderwertige Fahrzeuge repariert worden sind.
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Marc V. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> ( Ich habe ihn etwas verblüfft, als ich darauf bestanden habe, nur >> nagelneue Kunststoffbürsten zu verwenden, bzw. einen Nachweis zu >> bringen, >> dass mit einer gebrauchten Bürste keine Edelstahlrohre schlechterer >> Güte geputzt wurden. :-) > > Auweia. > > Die Beweislast liegt bei dir, Junge. > > Du musst ihm das Gegenteil beweisen, er muss nur für seine > Bescheinigung gerade stehen... > > P.S. > Ansonsten müsste mir meine Werkstat auch beweisen, dass mit > verwendetem Werkzeug keine billigen chinesischen Motorräder oder > minderwertige Fahrzeuge repariert worden sind. So einfach ist das nicht: Es gibt explizite Hinweise des Kamin- herstelles, bezüglich der Putzbürsten. So ein spezieller rostfreier Stahl verträgt keine aufgeriebene Fremdatome aus minderwertigem Edelstahl oder sogar normalem Stahl. Die Folge wäre Lochfrass. Das hat der Kaminkehrer durchaus verstanden. Einmal kam er mit nagelneuer Nylonbürste, hat dann durchgeschaut und auf jegliche Aktivität verzichtet. War ja, wie immer, nicht schmutzig. ( Rechnung gab es natürlich). Vor ein oder zwei Jahren kam er mit seinem neuen Lehrmädchen, anhand meines Kamines (Innenrohr nur 0,6 mm Edelstahl) hat er ihr dann genau erklärt, warum hier keine Stahlbürsten verwendet werden dürfen. (Ich stand grinsend daneben :) Grüße Bernd
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Bernd F. schrieb: > So ein spezieller rostfreier Stahl verträgt keine aufgeriebene > Fremdatome aus minderwertigem Edelstahl oder sogar normalem Stahl. Ach, das ist ja interessant :-O Ich habe auch so einen isolierten Edelstahlschornstein, der einmal im Jahr von der Schornsteinfegerin gekehrt wird. Da muss ich sie glatt mal drauf ansprechen. Material hier ist m.W. V4A.
Bernd F. schrieb: > So einfach ist das nicht: Es gibt explizite Hinweise des Kamin- > herstelles, bezüglich der Putzbürsten. Und mit denen hast du dich einverstanden erklärt - das kostet natürlich. > So ein spezieller rostfreier Stahl verträgt keine aufgeriebene > Fremdatome aus minderwertigem Edelstahl oder sogar normalem Stahl. > Die Folge wäre Lochfrass. Kann sein, nichtsdestotrotz liegt die Beweislast bei dir.
Ich habe hier einige Edelstahlrohre (Abschnitte) mit Beweisen gesammelt. Da sieht man recht drastisch, was ein Kratzer der Lade- bordwand oder auch ein nicht eisenfreies Schleifpapier an Rost verursacht. Das hilft, die Problematik zu verstehen. Grüße Bernd
Marc V. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> So einfach ist das nicht: Es gibt explizite Hinweise des Kamin- >> herstelles, bezüglich der Putzbürsten. > > Und mit denen hast du dich einverstanden erklärt - das kostet > natürlich. > >> So ein spezieller rostfreier Stahl verträgt keine aufgeriebene >> Fremdatome aus minderwertigem Edelstahl oder sogar normalem Stahl. >> Die Folge wäre Lochfrass. > > Kann sein, nichtsdestotrotz liegt die Beweislast bei dir. Marc, mit meinem Kamin gibt es keinerlei Probleme. Der ist jetzt 35 Jahre alt, der überlebt mich. (Wenn nicht irgendein Depp die Korrosion künstlich erzeugt). Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Marc, > > mit meinem Kamin gibt es keinerlei Probleme. Der ist jetzt 35 Jahre > alt, der überlebt mich. (Wenn nicht irgendein Depp die Korrosion > künstlich erzeugt). War alles Hypothetisch gesprochen. Ich wünsche dir und deinem Kamin noch viele glückliche Jahre zusammen.
Um nochmal auf das Ursprungsthema zurückzukommen: Mein Schmiedefeuer ist ein offener Kamin, so steht es in der Liste. Wir könnten es ja auch als Müllverbrennungsanlage nutzen und den Kamin verrußen bis zum Kaminbrand. Das der Kaminkehrer das Ding kontrolliert? Finde ich jetzt ok. Natürlich zucke ich jährlich wegen den Kosten. Ist halt so. Muss ich mit leben. Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Das der Kaminkehrer das Ding kontrolliert? Finde ich jetzt ok. > Natürlich zucke ich jährlich wegen den Kosten. Ehrlich, das Reinigen kostet hier 24 €/Jahr und die Anfahrt ist da schon mit drin? Gelegentliche Beschau und die Heiztherme kommen natürlich noch dazu.
Guido B. schrieb: > Ehrlich, das Reinigen kostet hier 24 €/Jahr und die Anfahrt ist da > schon mit drin? Der Kaminfeger fährt doch nicht wegen jedem Schornstein einzeln an - der kommt morgens und klappert die Kundschaft straßenweise ab - das ist ein Vorteil des Bezirksschornsteinfegers mit seinem festen Revier.
Mir ist ein Kaminfeger tausendmal lieber und wichtiger als die GEZ ääh Beitragsservice. So ein Kaminfeger erkebt die tollsten Sachen Gipser die sich als Heizungsbauer versuchen, dabei Vor- und Rücklauf vertauschen und ein Abgassystem installieren, das so nicht installiert werden darf. Die Kontrolle und Reinigung der Kamine ist auch wichtig. So ein Kaminbrand ist scheinbar nicht lustig. Was Kaminferger hingegen nicht lustig finden ist, wenn man an elektrischen Betriebsmitteln den Stecker abschneidet, weil sie duch die Prüfung gefallen sind. Auf den Hinweis das sie ja auch nicht betriebssichere Anlagen stilllegen war dann erstmal Ruhe.
Uhu U. schrieb: > Der Kaminfeger fährt doch nicht wegen jedem Schornstein einzeln an - der > kommt morgens und klappert die Kundschaft straßenweise ab - das ist ein > Vorteil des Bezirksschornsteinfegers mit seinem festen Revier. Naja, irgendwie ging es ja genau darum, ob Konkurrenz hier nicht das Geschäft belebt... Ich würde sagen, nein. Der Gutachter-teil käme dann im Anzug und BMW vorgefahren, nimmt 136€50 und nochmal 54€99 wenn der Handwerker denn zum nachkehren da war. Und während wir für dem Gutachter das dreifache wie bisher bezahlen, diskutieren wir hier dann, ob man 23€ Anfahrt + 11€ für 10 Minuten Arbeit nicht durch selbermachen sparen sollte.
Hey, dann ist das bei mir ja richtig teuer :-O Ein Besuch mit Kehren von unten durch die Russklappe des Eka (also ohne Dachbesteigung) und das Abgasrohr des Kaminofens kostet hier 40 Mäuse. Dauert nicht mal 10 Minuten, allerdings saugt die Dame mit ihrem eigenen Russsaugerich und muss ihn vermutlich danach putzen.
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Achim S. schrieb: > Naja, irgendwie ging es ja genau darum, ob Konkurrenz hier nicht das > Geschäft belebt... Das tut sie in der Praxis jedenfalls nicht… > Der Gutachter-teil käme dann im Anzug und BMW > vorgefahren, nimmt 136€50 und nochmal 54€99 wenn der Handwerker denn zum > nachkehren da war. Der Gutachterteil wird z.B. dann aktiv, wenn eine neue Therme eingebaut wurde und das Ding dann abgenommen werden muss. Da kommt der Kaminfegermeister dann schon mal höchstpersönlich. Was der Spaß kostet, ist akribisch festgelegt - Kaminfegermeister sind ein Zwischending aus Handwerker und Beamter. Der Extrahammer kommt dann in Form des "Feuerstättenbescheids", den der Kaminfeger geben und für den er kassieren muss, aber das Geld sackt die Gemeinde ein. Deine neoliberalen Hirnfürze funktionieren in diesem Biotop als nicht so richtig.
Der Kaminfegermarkt wurde mittlerweile geöffnet, die Monopolstellung ist weitgehend gefallen. Für Kehr- und Überprüfungsarbeiten kann man seinen Kaminfeger selbst bestimmen. Lediglich Bauanträge, Feuerstättenschau und der gleichen bleiben beim Bez. Schornsteinfeger.
Sven L. schrieb: > So ein Kaminfeger erkebt die tollsten Sachen Gipser die sich als > Heizungsbauer versuchen, dabei Vor- und Rücklauf vertauschen und ein > Abgassystem installieren, das so nicht installiert werden darf. Schwank aus dem echten Leben: Hier im Haus baute ein - von einem Türken engagierter, ziemlich windiger - Installateur im obersten Geschoss eine Therme ein. Der Junge kümmerte ich aber - außer um die Türkenwohnung - um nichts weiter und so entging ihm auch vollkommen, dass das Haus ein Flachdach hat. Dummerweise baute er eine Therme ein, die mindestens 3 m Kaminlänge braucht, damit der notwendige Zug vorhanden ist. Der Kaminfeger merkte das natürlich sofort - fehlender Zug bedeutet "Abgase entweichen in die Wohnung" - und dann wars Essig mit dem Schrottteil. Der Klempner sprang im Achteck und der Türke tobte…
Sven L. schrieb: > Der Kaminfegermarkt wurde mittlerweile geöffnet, die Monopolstellung ist > weitgehend gefallen. Theoretisch - in der Praxis merkt man davon wenig, außer dass die Kaminfeger mehr mitdenken, als früher und jetzt auch die Montage von Rauchwarnmeldern anbieten. Es hat eben doch nicht zu unterschätzende Vorteile, wenn man es mit einem Handwerker zu tun hat, der das Objekt kennt…
Nunja... viele Kunden wechseln den Kaminfeger auch nicht, da: -die meisten zufrieden sind -benacharter Kaminfeger keine neuen Kunden mehr annehmen, da genug zu tun ist -es beim anderen Kaminfeger auch nicht billiger ist. Der Rauchmelderboom ist mittlerweile vorbei, da sich auch Gesellschaften wie Minol und Co in den Rauchmeldermarkt gedrängt haben, war es für die Kaminfeger nicht das Jahrhundertgeschäft. Zumal ein Kaminfeger in neueren Mehrfamilienhäusern eher nicht mehr in die einzelnen Wohnungen kommt (Zentralheizung). Eigentlich ist es ganz gut, das Errichter und Prüfer nicht der gleiche sind. Es gibt Heizungsbauer, die als Kamin für Niedertemperaturheizungen normale HT-Rohre verwendet haben, die keine Zulassung haben, der KF hat's gemerkt und beanstandet. Die Bereiche Gas und Heizung werden da schon mehr überwacht, als der Bereich Strom, da ist im Zweifelsfall der Gaszähler mal ganz schnell weg!
Uhu U. schrieb: > Sven L. schrieb: >> Der Kaminfegermarkt wurde mittlerweile geöffnet, die Monopolstellung ist >> weitgehend gefallen. > > Theoretisch - in der Praxis merkt man davon wenig, außer dass die > Kaminfeger mehr mitdenken, als früher und jetzt auch die Montage von > Rauchwarnmeldern anbieten. > Hier merkt man das schon, es sind mindestens zwei Schornsteinfeger unterwegs. > Es hat eben doch nicht zu unterschätzende Vorteile, wenn man es mit > einem Handwerker zu tun hat, der das Objekt kennt… Eben, und man muss sie nicht automatisch als Feinde betrachten, man kann mit denen sogar reden, am besten bevor man etwas ändert. Die kennen sich erstaunlich gut aus.
Guido B. schrieb: > Eben, und man muss sie nicht automatisch als Feinde betrachten, man > kann mit denen sogar reden, am besten bevor man etwas ändert. Die > kennen sich erstaunlich gut aus. Die bilden sich ja auch regelmäßig weiter...
Uhu U. schrieb: > Der Klempner sprang im Achteck und der Türke tobte… Lass mich raten - Schuld war natürlich der Schornsteinfeger?
Sven L. schrieb: > Der Rauchmelderboom ist mittlerweile vorbei, da sich auch Gesellschaften > wie Minol und Co in den Rauchmeldermarkt gedrängt haben, war es für die > Kaminfeger nicht das Jahrhundertgeschäft. Eher andersrum: die Abrechnungsunternehmen hatten mächtig den Mund voll genommen und entsetzlich Drohkulissen für den Fall aufgebaut, dass die Rauchwarnmelderpflicht nicht eingehalten würde und konnten dann nicht liefern, als es so weit war. Ich kenne einen Fall, da hat es Minol innerhalb von 2 Jahren nicht geschafft, die Dinger einzubauen. Von den Drohkulissen spricht keiner mehr. (Die hatten sie fieserweise über kostenpflichtige(!) Seminare für Hausverwalter verbreitet und etlich HV haben dann auch sofort die ganz fiese Tour vorbereitet: sie ließen sich pauschal von den Eigentümern ermächtigen, gerichtlich gegen Eigentümer vorzugehen, die sich dem Einbau der Geräte durch das Abrechnungsunternehmen widersetzen sollten. Das war eine absolute Schweinerei…
Percy N. schrieb: >> Der Klempner sprang im Achteck und der Türke tobte… > > Lass mich raten - Schuld war natürlich der Schornsteinfeger? Da muss man nicht raten… Dieser Türke hatte auch noch eine andere Schote auf Lager: er wollte unbedingt eine Satellitenschüssel auf dem Dach haben, damit er sich die Kabelgebühren sparen kann. Er besorgte sich den Schlüssel zur Dachklappe - den er noch am Abend wieder zurückgeben sollte, was er natürlich als stolzer Klein-Edrogan nicht tat - und statt seine Riesenschüssel auf dem vorhandenen Mast zu montieren, hackte er ein Loch ins Dach und montierte seinen eigenen Mast an einen Dachsparren. Weil er aber nicht so recht ran kam, reichte es eben leider nur für eine Schraube, die aber - inschallah - den Mast halten würde. Das Loch in der Dachhaut verschloss er dann mit PU-Schaum aus dem Baumarkt. Zwei Wochen später gab es einen richtig knackigen Starkregen und die Nachbarn des Herrn haben dann mit Eimern knapp 100 l Wasser abgefangen, das unerklärlicherweise durch den PU-Schaum gesickert war…
Mir haben Handwerker jahrelang erzählt, dass unsere Gasheizung total veraltet sei und dass sie nicht jeden Monat so viel Geld aus dem Fenster werfen würden, wie ich das tue. Wenn der Vermieter nicht in die Pötte käme, könne ich die neue Anlage ja selbst einbauen lassen und bezahlen. Das würde sich in wenigen Jahren schon bezahlt machen. Da riecht man natürlich schon den Braten Jedenfalls war der Schornsteinfeger dann derjenige, der mir anhand gerade erst erstellter Messprotokolle zeigte, dass die Anlage trotz ihres Alters kaum schlechter ist, als neue Anlagen. Und er erklärte mir auch, warum ich über dem Herd besser keine Dunstabzugshaube installieren soll.
Stefanus F. schrieb: > Und er erklärte mir auch, warum ich über dem Herd besser keine > Dunstabzugshaube installieren soll. Das interessiert mich jetzt aber mal!
>> Und er erklärte mir auch, warum ich über dem Herd besser keine >> Dunstabzugshaube installieren soll. > Das interessiert mich jetzt aber mal! Sie würde Ausleitung der Abgase der Gastherme beeinträchtigen -> CO Vergiftung. Ich habe noch so eine ganz blöde Installation, wo man im Winter das Fenster (auf Kipp) öffnen muss, wenn man die Heizung einschaltet. Ich könnte auch die Wohnungstüre einen Spalt weit öffnen, aber dann riecht die Wohnung immer wie ein Aschenbecher dank der Raucher im Haus. Denkbar wäre nur eine Abzugshaube, die den Mief im Umluft-Verfahren durch die Küche wirbeln würde. Dann kann ich aber auch gleich drauf verzichtet und wie gehabt (wenn es mieft) das Fenster öffnen.
Es gibt noch eine Lösung: Wenn die Therme einschaltet, wird der Dunstabzug zwangsweise abgeschaltet. Für die Therme gibt es als Zubehör entsprechende Schalter.
Uhu U. schrieb: > Er besorgte sich den Schlüssel zur Dachklappe - den er noch am Abend > wieder zurückgeben sollte, was er natürlich als stolzer Klein-Edrogan > nicht tat - und statt seine Riesenschüssel auf dem vorhandenen Mast zu > montieren, hackte er ein Loch ins Dach und montierte seinen eigenen Mast > an einen Dachsparren. > Da mochte er wohl nicht einfach so den fremden Mast verwenden. Soviel löblichen Respekt vor fremdem Eigentum findet man selten.
Percy N. schrieb: > Soviel löblichen Respekt vor fremdem Eigentum findet man selten. Haha... dafür aber Dach und Haus beschädigt. Aber es sind nicht nur Türken, die meinen den Durchblick zu haben. Eine Gemeinschaftsantennenanlage funktionierte nicht mehr richtig, weil der Spross einer Mieterin meinte dort sein Kinderzimmer anschließen zu können. Nach Rückbau und dem Hinweis dies nicht zu tun, waren die so frech und haben sich wieder an der Schüssel abgeklemmt. Man hat sogar noch behauptet die Schüssel hätte man selbst installiert. Ok hat in dem Falle nix mit Kaminfegernzu tun, aber das sind die Leute die eben auch solche Abschaltungen für Abluftsnlagen manipulieren und am Ende dem VM die schuld geben. Da ist ein Kaminfeger viel wert.
Sven L. schrieb: > Aber es sind nicht nur Türken, die meinen den Durchblick zu haben. Der Ali hatte definitiv den Durchblick - er war sich absolut sicher, dass sowas in der Türkei funktioniert.
Alexander M. schrieb: > Guten Abend zusammen. > > Nachdem ich mich ein wenig in die Materie "Schornsteinfeger" eingelesen > habe, lässt mich der Gedanke einfach nicht mehr los, dass da gewaltig > etwas schief läuft bezüglich Preise / Tätigkeitsfelder der Kaminkehrer. Der Preis ist durch den Wettbewerb geregelt. Wenn du meinst die verdienen sich eine goldene Nase, mach eine Ausbildung & lasse dich akkreditieren. Zahnarzt ist auch nicht billig. Das ist doch auch nur ein feinmechanische Werkstatt. Sowohl deinen Zahnarzt als auch den Schornsteinfeger kannst du frei wählen. > Sei es Feuerstättenschau, Kesselreinigungen, Messungen: in jeglichen > Tätigkeiten verlangen die Schornsteinfeger im Vergleich zur Arbeit bzw. > Zeit extrem hohe Preise. Wenn du mal ein weinig rum warst bekommst du das Grauen wie manche Feuerstätten zu- und umgebastelt wurden. Im Einfamilienhaus ist das ein Fall für den Darwin-Award. Im Mehrfamilienhaus grenz das an fahrlässige Tötung. Dann die Emissionen... Nicht jeder sollte eine Müllverbrennungsanlage oder Russproduktion da wo er will betreiben. > 1. Sind eurer Meinung nach die Tätigkeiten an sich (Kesselreinigung, > Messungen, Kaminkehren,Feuerstättenschau,...) gerechtfertigt? Ja. CO Vergiftungen von Kleinfeuerungen gibt jedes Jahr. Dunstabzugshauben, Wohnraumlüfter.... alles "mal eben schnell" montiert ohne die Konsequenzen zu kennen. Rauchgasrohre werden sonstwie gebastelt und geflickt. Rauchgasaustritte in Räume, Schornsteinbrände von Versodung.... Ist schon gut wenn da mal jemand mit Verstand vorbeischaut. > Wenn ja, > in welchem Zeitraum würdet ihr dies dann ausführen und was würdet ihr > ca. verlangen? Soll ich nur meine Anlage reinigen, oder soll ich so jeden Anlagentyp der auf dem Markt ist und die letzten 30-40 Jahre verbaut wurde auch noch kennen? Soll ich akkreditierte Messungen mit einem von einer akkreditierten Stelle kalibriertem Gerät durchführen? So ein Testo 320 kostet ca. 1000 Euronen und muss regelmässig kalibriert werden. Einmal eine "Katastrofenanlage" durchgemessen und die Sonden sind für den A... Wartungsaufwand je nach Brennstoff, Feuerungstyp, Regelung etc etc Bei Gas mindestens jährlich. Bei Heizöl EL mindestens 2 mal jährlich. Überdimensionierte Anlagen, die immer nur Teillast fahren und sich "zu Tode takten" entsprechend öfter. Festbrennstoffe sowieso. > ... gäbe es den Beruf Kaminkehrer noch oder würden das jeweilige > Kaminbauer etc. "nebenbei" diese Aufgaben erledigen, Kann er ja. Er muss sich nur akkreditieren lassen. > wenn ja: wie würdet > ihr die Zukunft dieser Tätigkeiten sehen, mMn werden diese Aufgaben wohl > durch Fernwärme etc. immer geringer. Fernwärme in Deutschland... naja. Ausserdem: Wenn die Fernwärme aus einer Feuerung kommt, dann muss da immer noch gemessen werden. Bei grösseren Feuerungen öfter. Im Moment graben die Wärmepumpen den Kleinfeuerungen den Markt ab. So gesehen wäre eine regelmässige Prüfung von Elektroinstallationen von Akkreditierten auch sinnvoll. Wann hasst du zuletzt deinen RCD getestet? Bruzzeln die Klemmen so vor sich hin? Wie gross ist der Widerstand zum Erder denn heute? Wie wurde die letzte "Erweiterung" der Installation ausgeführt? Bei Versammlungsstätten ist es zum Glück vielerorts Pflicht.
Sebastian L. schrieb: > Der Preis ist durch den Wettbewerb geregelt. Falsch. Die Preise sind festgelegt und der Tarif ist ein dickes Buch > Zahnarzt ist auch nicht billig. Das ist doch auch nur ein > feinmechanische Werkstatt. Warum gehst du dann zum Zahnarzt und nicht zum Uhrmacher, wenn du Zahnschmerzen hast?
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Bearbeitet durch User
> Warum gehst du dann zum Zahnarzt und nicht zum > Uhrmacher, wenn du Zahnschmerzen hast? Meine Schwiegermutter lässt sich inzwischen teilweise von Tierärzten erfolgreicher beraten, als von Menschen-Ärzten.
Stefanus F. schrieb: >> Warum gehst du dann zum Zahnarzt und nicht zum >> Uhrmacher, wenn du Zahnschmerzen hast? > > Meine Schwiegermutter lässt sich inzwischen teilweise von Tierärzten > erfolgreicher beraten, als von Menschen-Ärzten. Ist sie ein Rindvieh?
> Ist sie ein Rindvieh?
Weil sie das nicht so sieht hatte sie zuerst auch Hemmungen, den
Ratschlägen zu folgen. Aber seit dem hat sie keine Hautprobleme mehr -
wo andere Mediziner jahrelang nicht voran kamen.
Dann war sie wohl an einer Zoonose erkrankt.
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