Moin! Ist es zulässig, eine Standard-Büro-USV parallel zum Netz zu schalten, sodass 230V rückwärts in die Ausgänge der USV "eingespeist" werden? Normaler Anschluss wäre so: --- Netz --- USV IN --- USV Out --- Verbraucher Mein Vorhaben wäre so: --- Netz |----------------------| --- USV IN --- USV Out --- Verbraucher Hätte den Vorteil, dass der Verbraucher auch bei defekter USV noch funktioniert, ohne Kabel umzustecken. Die USV ist schwer zugänglich. MfG
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Jonas schrieb: > Ist es zulässig, eine Standard-Büro-USV parallel zum Netz zu schalten, > sodass 230V rückwärts in die Ausgänge der USV "eingespeist" werden? Nein. Diese USVs sind ausschliesslich so gebaut, das du die Anschlüsse für Verbraucher benutzt, die an ihr montiert sind. Die USV wird zerstört, wenn du Netz auf diese Anschlüsse schickst. Normalerweise wird bei Netzbetrieb mit einem internen Relais die Netzspannung an diese Anschlüsse weitergeleitet. Fällt das Netz aus, springt die USV an und das Relais wird auf den Ausgang des Wandlers geschaltet. Jonas schrieb: > Die USV ist schwer zugänglich. Schon mal schlecht, denn man muss die sowieso mindestens einmal im Jahr auf Zustand der Akkus prüfen. Solltest du ändern.
Hallo, und Du hast länger als 3 Sekunden über Dein Konstrukt nachgedacht? Bei Netzausfall soll also die USV dann das ganze Haus mitversorgen? Du könntest (ohne sonstige Bedingungen wie USV-Leistung, Verbraucher usw. zu kennen) ein Relais/Schütz an den USV-Ausgang schalten. Wenn USV-Spannung da ist schaltet es den Verbraucher an die USV, wenn nicht direkt ans Netz. PS: Verbraucher freuen sich nicht über den Impuls beim Umschalten... Gruß aus Berlin Michael
@TO - NEIN das funktioniert nicht und die USV wird mit sehr großer wahrscheinlichkeit direkt in magischen Rauch übergehen. Die USV muss definitiv einfach zugänglich sein, da die Akkus altern und diese regelmäßig überprüft werden müssen - in einem Fehlerfall will man die Dinger auch schnell trennen können! Wenn du Sorgen hast, dass die USV ausfällt kannst du dir ein automatischen Netzumschalter/Bypassmodul zulegen (ca 500..800€) - bei dem Ausfall der USV schalter so ein Modul dann auf das reguläre Netz um.
Matthias S. schrieb: > Normalerweise wird bei Netzbetrieb mit einem internen Relais die > Netzspannung an diese Anschlüsse weitergeleitet. Fällt das Netz aus, > springt die USV an und das Relais wird auf den Ausgang des Wandlers > geschaltet. Das gilt nur für Standby-USVn, die im Umschaltmoment eine Spannungsunterbrechung liefern und sicher dafür sorgen, daß angeschlossene Rechner abstürzen. Besser und üblicher sind Online-USVn, die ständig 230V aus Ihren Akkus erzeugen und diese ständig nachladen. Bei einem Stromausfall laufen die ohne Aussetzer weiter, nur die Akkus werden nicht mehr geladen. Beide USV-Typen würden bei der gewünschten Schaltung die selbsterzeugte Spannung an Eingang erkennen und wieder auf Normalbetrieb schalten wollen. Die Standby-USV würde ständig versuchen zwischen Normal und Notbetrieb umzuschalten und das Relais kaputt'flattern'. Die Online-USV würde versuchen die Akkus aus der selbsterzeugten Spannung zu laden und im besten Fall eine Perpetuumobile werden, oft haben die aber eine Phasenverschiebung zwischen Ein- und Ausgang und würden im Normalbetrieb einen kurzen optischen und akustischen Effekt bieten und dann nurnoch als Briefbeschwerer taugen. Das hab ich bei einer kleinen 80kVA-USV einmal erlebt (Bypass-Schalter defekt) und mein Gehör war nach einer Woche zum Glück wieder in Ordnung.
Michael U. schrieb: > Bei Netzausfall soll also die USV dann das ganze Haus mitversorgen? Wieso nur das Haus? Die müsste das ganze Dorf versorgen, oder den Landkreis... Ausserdem ist dann die USV vollkommen sinnlos, denn da sie die Netzspannung niemals aufrecht erhalten kann, ist das Netz eben einfach weg. Schade um das Geld. Michael U. schrieb: > und Du hast länger als 3 Sekunden über Dein Konstrukt nachgedacht? Auch keine 3 Sekunden. Georg
Jonas schrieb: > parallel zum Netz zu schalten Böse Idee! Wenn Sicherung raus ist, arbeitet der Elektriker dann immer noch unter Spannung! Kümmere Dich lieber rechtzeitig um einen Akkutausch in Deiner alten USV solange er noch planmäßig zu tauschen geht. Mancher Akku wird so dick, daß er nur mit der Flex entfernt werden könnte.
Horst schrieb: > Besser und üblicher sind Online-USVn, die ständig 230V aus Ihren Akkus > erzeugen und diese ständig nachladen. Bessere USVs im Bereich weniger kW sind oft Zwischentypen, die schneller aus den Puschen kommen und bei Unterspannung nur stützend eingreifen müssen statt komplett zu übernehmen. Siehe Klasse 2 in https://de.m.wikipedia.org/wiki/Unterbrechungsfreie_Stromversorgung
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Für gewöhnlich hat man an wichtigen Dingen Dualnetzteile. Ein Bein im Netz, das andere an der USV.
Horst schrieb: > Das gilt nur für Standby-USVn, die im Umschaltmoment eine > Spannungsunterbrechung liefern und sicher dafür sorgen, daß > angeschlossene Rechner abstürzen. Dann hat der angeschlossene Rechner aber ein kaputtes Netzteil. Laut ATX-Spec sollte ein Netzteil Netzausfälle von 16 ms überbrücken können ohne das die Ausgangsspannungen zappeln oder das Power-Good-Signal abfällt, und das bei Volllast. Die meisten Netzteile schaffen > 20 ms, und welches PC-Netzteil läuft schon wirklich am Limit? => reichlich Zeit für die USV erstmal gemütlich der ausgefallenen Halbwelle hinterherzuwinken und den Wechselrichter hochzufahren.
Im Serverumfeld werden hierzu zwei unabhängige Netzteile verwendet. Hier könnte eine an der USV hängen und eine direkt am Netz. Eventuell sogar auf zwei unterschiedlichen Phasen oder gar über zwei unabhängige USV.
Jonas schrieb: > Hätte den Vorteil, dass der Verbraucher auch bei defekter USV noch > funktioniert, ohne Kabel umzustecken. Die USV ist schwer zugänglich. Apropos Kabel: Wer mehr als ein Gerät direkt in eine USV steckt, hat bei einem Defekt der USV zwar vielleicht eine Verteilerleiste für Schuko rum liegen, aber Murphy zufolge keine für Kaltgerätestecker und keine passenden Schukokabel. Verwendet man exakt einen der Anschlüsse, kann man die beiden Kaltgerätestecker an der USV schlicht ineinander stecken.
Brummbär schrieb: > Im Serverumfeld werden hierzu zwei unabhängige Netzteile verwendet. Wobei diverser anderer Kram in der Serverecke leider meist nur ein Netzteil hat, beispielsweise Router.
Michael U. schrieb: > und Du hast länger als 3 Sekunden über Dein Konstrukt nachgedacht? > Bei Netzausfall soll also die USV dann das ganze Haus mitversorgen? georg schrieb: > Wieso nur das Haus? Die müsste das ganze Dorf versorgen, oder den > Landkreis... <ironie>Das Schöne ist, die versorgt sich auch selbst. Damit reicht die Batterieladung dann ewig.</ironie> wendelsberg
A. K. schrieb: > Wobei diverser anderer Kram in der Serverecke leider meist nur ein > Netzteil hat, beispielsweise Router. Eine USV kann bei einem Stromausfall sinnvollerweise nur dazu dienen den Server kontrolliert herunterzufahren. Weiterarbeiten ist i.d.R. illusorisch, das fängt schon damit an, dass man kein Internet mehr hat, selbst wenn man Monitor, Drucker usw. mit versorgt. Georg
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