Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 8051 Assembler: LED- Blinken lassen mit Timer und Interrupt


von siebert (Gast)


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Hallo,

da ich mir gerade Assembler beibringen möchte und mein Wissen Anhand von 
Beispielaufgaben überprüfen möchte, habe ich eine Frage an euch:
An Port 1.0 will ich eine periodische Flanke im Abstand von 1,6ms 
erzeugen, wobei die Taktfrequenz 24MHz beträgt. Der Timer0 soll im Modus 
2 (8Bit Autoreload) verwendet werden.

Daher erst mal meine Berechnung zu den Zyklen::
24MHz / 12 = 2 MHz = 5*10^-7 s
1,6ms / 5*10^-7s = 3200 benötigte Maschinenzylken

Das heißt, ich brauche eine Schleife, da mein 8 Bit Timer höchstens den 
Wert 255 speichern kann. 3200 / 200 = 16 Schleifendurchgänge

Dann Initialisiere ich den Timer, R0 und setze die Interruptfreigaben:
1
CLR TR0 ; Timer 0 Stoppen
2
CLR TF0 ; Timer ueberlauf-Flag loeschen
3
SETB EAL ; Intterupts Freigeben
4
SETB IT0 ; Timer 0 Interrupt freigeben 
5
ORL TMOD,#02h ; M1 fuer Modus 2 (8-Bit Autoreload) setzen
6
MOV TH0, #5 ; Den Timer Reloadwert auf 5 stellen, sodass zum Ueberlauf 200 
7
             ;Schritte benoetigt werden
8
MOV TL0,#55  ; Timer startwert (200 bis Ueberlauf)
9
mov R0,#0
10
SETB TR0 ; Timer Starten

Und jetzt die ISR für den Timer:
dabei wird das Register 0 zum zählen der Aufrufe genutzt:
1
push psw
2
push acc
3
4
inc R0
5
cjne R0, #16,weiter ; Wenn nicht 200  * 16 = 3200 Schritte vergangen sind
6
CPL P1.0 ; Bit 0 von Port 1 invertieren, um Signalflanke zu erzeugen
7
weiter:
8
CLR TF0; ueberlauf Flag loeschen
9
10
pop psw
11
pop acc
12
reti


Die Main-Schleife soll nur aus einem leeren Loop bestehen.



Was mache ich falsch?
MfG

: Verschoben durch User
von siebert (Gast)


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siebert schrieb:
> MOV TH0, #5

sollte natürlich eine #55 sein, sorry!

von siebert (Gast)


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siebert schrieb:
> cjne R0, #16,weiter ; Wenn nicht 200  * 16 = 3200 Schritte vergangen
> sind
> CPL P1.0 ; Bit 0 von Port 1 invertieren, um Signalflanke zu erzeugen

und hier muss ich natürlich noch: mov R0,#0 ergänzen, um meine 
Zählvariable zu resetten

Beitrag #5543649 wurde vom Autor gelöscht.
von siebert (Gast)


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Mario M. schrieb im Beitrag #5543649:
> Der Interrupt will noch "enabled" werden.

SETB EAL ; Intterupts Freigeben
SETB IT0 ; Timer 0 Interrupt freigeben

Ist er hiermit nicht "enabled"? Wie mache ich dies, falls das nicht der 
Fall ist?

Mario M. schrieb im Beitrag #5543649:
> Außerdem ist push und pop
> falsch geschachtelt.

Wie sonst ?

MfG

von georg (Gast)


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siebert schrieb:
> Mario M. schrieb im Beitrag #5543649:
>> Außerdem ist push und pop
>> falsch geschachtelt.
>
> Wie sonst ?

Was man zuletzt gepusht hat muss man zuerst poppen.

Georg

von siebert (Gast)


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georg schrieb:
> Was man zuletzt gepusht hat muss man zuerst poppen.

Achso, das wusste ich bisher noch gar nicht, klingt aber logisch, vielen 
Dank! Hast du sonst noch Vorschläge oder sieht der Rest in Ordnung aus?

von hier lang (Gast)


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Schreib das Ganze in C und erzeuge ein ASM file ohne Optimierung. Damit 
fängst du an zu verstehen.

von siebert (Gast)


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hier lang schrieb:
> Schreib das Ganze in C und erzeuge ein ASM file ohne Optimierung. Damit
> fängst du an zu verstehen.

Das hört sich so an als wäre mein Code falsch, aber was genau?

von Klaus R. (klaus2)


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...wieso bitte ASM auf einem 8051? Baust du dir morgen auch ein 
Röhrenradio? Installierst du noch DOS und dann Win3.11?

Lass es...

Klaus.

von Günter Lenz (Gast)


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Klaus R. schrieb:
>...wieso bitte ASM auf einem 8051? Baust du dir morgen auch ein
>Röhrenradio? Installierst du noch DOS und dann Win3.11?

Wenn es ihm Spaß macht, warum nicht? Mir macht auch
Röhrenradios bauen noch Spaß, ich besitze auch noch
ein 286-Computer mit MS-DOS. Ich habe aber auch schon
Radios mit Transistoren und ICs als Doppelsuper gebaut.

von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Siebert,

entschuldige, dass ich mich hier einmische. Ich kann eigentlich gar 
nicht den 8051 programmieren, nur MSP430 und Z8. Macht nix, mir ist 
folgendes aufgefallen:

1.
Früher wurde die Verwendung des Stack wie folgt erklärt. Der Stack ist 
wie der Stapel Teller in der Mensa zu betrachten. Legt man einen Teller 
auf den Stapel, wird dieser als erster Teller wieder genommen, wenn man 
sich einen Teller vom Stapel nimmt. Genauso funktioniert das, wenn man 
einen Satz von mehreren Tellern auf den Stapel legt. In der Reihenfolge 
werden sie wieder entnommen. Man kann nichts aus dem Stapel 
herausziehen, da die Teller im Schacht sind.


2. An einer Stelle zur Initialisierung setzt Du:

mov R0,#0


und dann später:

inc R0
cjne R0, #16, weiter

Schön und gut. Du vergleichst in der letzten Zeile Dein Register mit 16 
und springst, wenn nicht gleich zu "weiter" weiter - ja, weiterspringen 
zu weiter.

Versuche andere Bezeichnungen für Label (Sprungadressen) zu verwenden. 
Viele Compiler verwenden bei der Compilation den Namen der Funktion, in 
der man sich gerade befindet und setzen einen Tiefstrich und eine Zahl 
dahinter. Z. B. für die Prozedur/Funktion "init" könntest Du als 
Sprungnamen "init_9" verwenden. Immer wenn du "..._9" in Deinem Code 
siehst, weist Du, Du springst zum Ende. Du kannst aber einfach auch 
Deine Sprungadressen hochzählen. - Das war Kosmetik.

Jetzt kommen wir zum Vergleich. "Sauberer" programmiert man, wenn man 
den Wertebereich Deiner Variablen eingrenzt. Du zählst nur von 1 bis 16 
oder von 0 bis 15. Geschickt ist es, wenn Du rückwärts zählst und bei 
erreichen einer Null dann verzweigst. Also ich verwende immer so etwas:

decrement jump not zero (djnz - beim Z8)

oder

decrement jump zero (djz- auch beim Z8)

Du setzt Deine Variable auf den Ini-Wert 16 und zählst rückwärts.

Du kannst auch, gerade in Assembler sehr leicht, Deine Variable 
maskieren, mit (0x0f) - Hex-Darstellung. Damit stellst Du sicher, dass 
Deine Variabel niemals unerlaubte Werte annimmt.

Stell Dir einmal vor, Dein R0 erhält durch Zufall eine 17, dann 
inkrementierst Du durch den gesamten Zahlenraum, bis R0 wieder 16 ist. 
... und das kann dauern. Hierzu werden von anderen Foristen massenhaft 
Kommentare kommen. Mein Beispiel ist aber auch wieder Geschmackssache. 
Wenn Du meinst, Du brauchst auch die 16 (Dezimal), dann sei Dir erlaubt, 
mit 0x1f (Hexadezimal 31) zu maskieren. Dass ein Prozessor durch ein 
kosmisches oder komisches Teilchen außer Tritt gerät kann vorkommen. 
Manchmal überschreibt der Programmierer auch selbst seine Register an 
anderer Stelle.

Auf jeden Fall beglückwünsche ich Dich in Deiner Entscheidung mit 
Assembler-Code anzufangen! Der Vorschlag ohne Schnörkel und einfach in C 
Code zu schreiben hat auch etwas für sich: Wie beschrieben kann man sich 
das Assembler-Listing des Compilers (das ist ein Zwischenfile, für das 
man in der Regel etwas in der Entwicklungsumgebung anklicken muss) 
ansehen. Mit diesen Listing kann man viele kleine Tricks lernen.

Ach ja, ich hatte früher auch einmal ein Kalenderprogramm zu schreiben. 
Dabei hatte ich den Variablennamen "tag" für den Tag verwendet. Das 
mochte der Compiler garnicht und hat mich fehlersuchenlassen - damals.

Happy coding!

Bernd

von Klaus R. (klaus2)


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Hallo Günther,

aber als Einstieg ist das doch etwas ungewöhnlich...Arduino ist zu weit 
weg, ASM zu tief drin. Man sollte wissen, dass es ASM gibt und sich 
damit dann mal beschäftigen (ggf inline), die ersten Schritte würde ich 
aber in C machen. Ein 8 Jähriger fämgt ja auch nicht mit einem 286er an 
und stellt IRQs & DMAs ein, nur weil man das "früher so gemacht hat". 
Aber Meinungen dürfen unterschiedlich sein.

Klaus.

von siebert (Gast)


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Hallo Bernd,

vielen Dank für deine ausführliche und hilfreiche Antwort.
Du hast natürlich recht, ein djnz Befehl statt dem incrementieren wäre 
die schönere Lösung, aber das lässt sich ja schnell ändern.
Die Sprungmarken werde ich nach Möglichkeit auch umbennen, vielen Dank 
dafür!



Für die anderen:
Es ist doch egal, ob es sinnvoll ist oder nicht. C# habe ich schon 
gelernt und im nächsten Semester habe ich ein Modul, wo ich yC mit 
Assembler programmieren muss, unter anderem auch den 8051 und PIC16.
Ich übe in den Semesterferien jetzt schon mal etwas, sodass ich im 
Semester mehr Zeit für die anderen Module habe.

Meine Frage ist nur, ob das Programm vom Prinzip so funktioniert oder ob 
ich die ISR umschreiben muss, ob die Initialisierung des Timers etc. 
korrekt ist.

von S. R. (svenska)


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siebert schrieb:
> Die Sprungmarken werde ich nach Möglichkeit auch umbennen,
> vielen Dank dafür!

Die Sprungmarken mit dem Funktionsnamen zu benennen, ist eine gute Idee. 
Besser als "einfach hochzählen" wäre aber eine inhaltlich sinnvolle 
Benennung für den Rest. :-)

siebert schrieb:
> Das heißt, ich brauche eine Schleife, da mein 8 Bit Timer höchstens den
> Wert 255 speichern kann.

Hat dein Timer einen Prescaler?
Falls ja, kannst du auf die Schleife verzichten.

siebert schrieb:
> Es ist doch egal, ob es sinnvoll ist oder nicht. C# habe ich schon
> gelernt und im nächsten Semester habe ich ein Modul, wo ich yC mit
> Assembler programmieren muss, unter anderem auch den 8051 und PIC16.

Nenne es besser µC, sonst zeigst du nur, dass du Anfänger bist. :-)
Die Grundzüge von Prozessoren kann man auch auf einem 8051 lernen, auch 
wenn man das heutzutage nicht mehr unbedingt möchte. Für die Uni muss 
man da aber auch nicht viel mehr können, insofern: Viel Erfolg!

Wenn du mit C anfangen möchtest, sind andere Architekturen (z.B. AVR 
oder ARM) allerdings besser geeignet als dein 8051. Wobei es damit auch 
irgendwie geht.

von Peter D. (peda)


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siebert schrieb:
> SETB IT0 ; Timer 0 Interrupt freigeben

Der Kommentar ist falsch. IT0 setzt den externen Interrupt INT0 auf 
Flankentriggerung. Lade Dir erstmal das Datenblatt des jeweiligen 8051 
runter.

Nimm besser DJNZ, das ändert weder ACC noch PSW, d.h. das Push/Pop fällt 
weg.

Wenn Du mit dem 8051 basteln willst, nimm einen mit Bootloader, z.B. 
AT89C51RB2.
https://www.reichelt.de/mikrocontroller-8-bit-dil-40-at-89c51-rb2-3cs-p189062.html?&trstct=pol_5

Freier C-Compiler:
https://www.batronix.com/versand/software/uC51/c-compiler.html

von georg (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> ...wieso bitte ASM auf einem 8051? Baust du dir morgen auch ein
> Röhrenradio?

Das ist einfach nur ignorante Unkenntnis. Es gibt noch hunderte aktuelle 
8051-Derivate, auch wenn nicht mehr alle das 8051 im Namen haben. Aber 
wenn man nichts kennt ausser Arduino...

Georg

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Wer Assembler nicht versteht, versteht auch nicht warum sein C-Programm 
nicht richtig läuft.

Gerade im Embedded Bereich ist eine Vermischung von C und Assembler ganz 
normal. Und es ist immer hilfreich zu verstehen, was der Compiler aus 
meinem Code bastelt.

Insofern halte ich die Kenntnis von Assembler für sehr wichtig.

von siebert (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Der Kommentar ist falsch. IT0 setzt den externen Interrupt INT0 auf
> Flankentriggerung. Lade Dir erstmal das Datenblatt des jeweiligen 8051
> runter.

Da hast du natürlich recht, danke!
Ich meinte setb ET0, ( ET0 gibt Interrupts vom Überlauf des 
Zeitgeber/Zählers 0 frei (ET0 = 1) oder nicht frei (ET0 = 0)).

von Stephan (Gast)


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Ich würde das Timerflag als erstes löschen. Es könnten ja weitere Ints 
kommen während Du noch in der ISR bist, 1 Timer reicht  nicht lange wenn 
auch mit Variablen damit so einige Zeitschleifen realisierbar sind. Es 
sei denn Du setzt als erstes DI, dann kanst Du in der ISR machen was Du 
willst.

von Peter D. (peda)


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Stephan schrieb:
> Ich würde das Timerflag als erstes löschen.

Das wird automatisch beim Eintritt gelöscht.

Stephan schrieb:
> Es könnten ja weitere Ints
> kommen während Du noch in der ISR bist

Das stört beim 8051 nicht, man kann ja bis zu 4 Prioritäten vergeben.
Der Timer unterbricht dann einfach längere Interrupts, damit kein Tick 
verloren geht.

von MaWin (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> ...wieso bitte ASM auf einem 8051? Baust du dir morgen auch ein
> Röhrenradio? Installierst du noch DOS und dann Win3.11?

Ja, warum nicht ?

> Lass es...

Du würdest es lassen, ja, aber du bist nicht der Maßstab der Welt.

> Klaus.

Wer sonst.

von MaWin (Gast)


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hier lang schrieb:
> Schreib das Ganze in C und erzeuge ein ASM file ohne Optimierung.
> Damit fängst du an zu verstehen.

Nicht wirklich. C Compiler für 8051 erzeugen gar merkwürdigen code.

Er sollte sich lieber Beispiele fremder Leute angucken von 
timerbasierten Programmen (und die zum Test mal laufen lassen).

von G. O. (aminox86)


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Das Programm wird nicht funktionieren, jedenfalls nicht wie gewünscht.
Abgesehen von der falschen Reihenfolge der Stackbefehle, wurde ja schon 
erwähnt, fehlt ein ganz entscheidendes Detail: nachdem r0 seinen 
Prüfwert erreicht hat, muß r0 auf seinen Startwert zurückgesetzt werden. 
Wenn das nicht geschieht, wird r0 weiter bis zum Überlauf erhöht und 
erreicht erst danach den Prüfwert -> die Zykluszeit stimmt nicht mehr.

von hier lang (Gast)


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MaWin schrieb:
> hier lang schrieb:
> Schreib das Ganze in C und erzeuge ein ASM file ohne Optimierung. Damit
> fängst du an zu verstehen.
>
> Nicht wirklich. C Compiler für 8051 erzeugen gar merkwürdigen code.
>
> Er sollte sich lieber Beispiele fremder Leute angucken von
> timerbasierten Programmen (und die zum Test mal laufen lassen).

Nö, ohne Optimierung sieht das ganz normal aus. Wenn er wirklich ASM 
verstehen will, ist das eine gute Methode.

von Bernd B. (microwave-designer)


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G. O. schrieb:
> muß r0 auf seinen Startwert zurückgesetzt werden.
> Wenn das nicht geschieht, wird r0 weiter bis zum Überlauf erhöht und
> erreicht erst danach den Prüfwert -> die Zykluszeit stimmt nicht mehr.

Radio Eriwan: Ja, aber wir wissen nicht, ob es Code gibt, wo R0 neu 
gesetzt wird. Das vollständige Programm ist nicht veröffentlicht.

Gruß

Bernd

von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Siebert,

sofern Du noch mitliest, dürfte eines klar geworden sein: Ein Programm 
strickt man nicht so aus dem Bauch heraus vor dem Bildschirm.

Damals, als Hannibal mit den Elefanten über die Alpen zog und ich meine 
ersten Programme geschrieben habe, wurde uns in der Uni immer gesagt, 
zum Programmieren benötigt man Papier und einen Bleistift. Wenn der 
Ablauf klar ist, kann man ihn in Code gießen.

Ich kann Dir leider kein gutes Buch empfehlen, um Programmieren zu 
lernen. Die Bücher heutzutage sind alle dermaßen überladen, dass die 
Basics viel zu kurz kommen für die Newbies. Daher ist die Idee sich den 
Code bei Kollegen anzusehen sicher nicht verkehrt. Oder man liest die 
Beispielprogramme der Prozessorhersteller. (Hier wieder, die Beispiele 
zum MSP430 waren und sind exzellent aufbereitet. Aber ich kenne ja nur 
diese und somit weiß ich gar nicht, dass die anderen Firmen oder 
Compiler-Hersteller viel bessere Produkte erzeugen.) Auch ist (war) es 
gute Praxis den eigenen Code einem Kollegen zu erklären, der einen dann 
auf "Macken" hingewiesen hat.

Zunächst hast Du ja einiges dazu gelernt: Namensvergebung, OP-Code 
kennenlernen, Stackverwaltung.

Noch ein paar Empfehlungen: Interrupt-Routinen sollten so schnell wie 
möglich verlassen werden !!! Sonst blockieren sie den Ablauf anderer 
Interrupts. Daumenregel, mehr als eine halbe Bildschirmseite sollte eine 
ISR in Assembler nicht lang sein. Man kann mit Flags arbeiten, die dann 
von anderen Code-Abschnitten ausgewertet werden.

Unterprogramme kurz halten und modular aufbauen. Programme kann man 
zunächst mit Struktogrammen auf dem Papier erstellen und kurz vor Ende 
in Code schreiben.

Statt Loops im Endlos, vielleicht einmal den Prozessor im Low Power Mode 
anhalten. (... kann der 8051 sicher auch)

Gültigkeitsbereiche von Loop-Variablen checken und eingrenzen.

Das kann man fortsetzen. Aber noch eine Sache: Du kannst auch mit einem 
Timer mehrere Zeitabläufe realisieren, oder anders gesagt, Du kannst mit 
N Timern mehr als N Zeitabläufe realisieren, in dem der / die Timer 
endlos laufen und bei Compare-Werten Interrupts auslösen, die 
entsprechen verarbeitet werden. Die Capture/Compare-Werte müssen dabei 
laufend aktualisierst werden. Aber was ist eine Addition und ein 
Register-Update in Assembler? - 2 Anweisungen und ein paar Bytes. (Das 
kann der 8051 bestimmt auch.)

Viel Erfolg bei Deinen Projekten und
happy coding!

Bernd

PS: Die Beiträge der anderen Foristen finde ich hier einmal richtig gut!

von Peter D. (peda)


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Bernd B. schrieb:
> Statt Loops im Endlos, vielleicht einmal den Prozessor im Low Power Mode
> anhalten. (... kann der 8051 sicher auch)

Davon würde ich dringend abraten. Du reißt Dir damit völlig unnötig eine 
zusätzliche Baustelle auf, die Du während der Entwicklung überhaupt 
nicht brauchen kannst.
Das Stromsparen kommt erst hinzu, nachdem die eigentliche Aufgabe 
einwandfrei läuft und nachdem man sich sicher ist, daß es überhaupt mit 
ner Batterie lange laufen soll. Einem Netzteil ist es völlig schnurz, ob 
es nun 5mA oder 5µA liefern muß.

von Bernd B. (microwave-designer)


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Peter D. schrieb:
> Davon würde ich dringend abraten.

Hallo Peda,

schon verstanden, aber sooo schwierig ist das nicht! Ich setze in meinen 
Loops einfach eine Anweisung rein, den LPM zu initiieren. In den ISR 
setze ich dann das entsprechende Flag vor der Rückkehr auf dem Stack und 
der Prozessor läuft dann nach dem iret den Loop einfach weiter durch.

Wieder einmal nur zwei Anweisungen im Assembler und wenige Bytes Code. 
Dafür hat man definierte Abläufe wenn man mit einem Oszi an den 
Ausgang-Pins rumfummelt - kein Jitter - und wenn man sich in einem 
minimalistischen Programm mit dem Vorgehen auseinander setzt und 
versteht, hat man wieder etwas fürs Leben gelernt und kann das leicht in 
den nächst größeren Projekten verwenden.

Gruß

Bernd

von G. O. (aminox86)


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Bernd B. schrieb:
> Radio Eriwan: Ja, aber wir wissen nicht, ob es Code gibt, wo R0 neu
> gesetzt wird.

Es gibt nur eine erlaubte Position an der r0 zurückgesetzt werden darf, 
nämlich genau nach der erfüllten Prüfbedingung und vor dem Label 
"weiter:".
Jeder andere Rücksetzvorgang stört den Programmablauf.

von siebert (Gast)


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Hallo Leute, danke für eure zahlreichen Antworten.

Zum Thema Variablen resetten, siehe dritter Beitrag:
> cjne R0, #16,weiter ; Wenn nicht 200  * 16 = 3200 Schritte vergangen
> sind
> CPL P1.0 ; Bit 0 von Port 1 invertieren, um Signalflanke zu erzeugen

und hier muss ich natürlich noch: mov R0,#0 ergänzen, um meine
Zählvariable zu resetten

jetzt habe ich das ganze mit cjne geschrieben und r0 wird 
dementsprechend mit #16 wieder geladen

von Peter D. (peda)


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Bernd B. schrieb:
> Wieder einmal nur zwei Anweisungen im Assembler und wenige Bytes Code.

Es geht nicht um die Codegröße, sodern um die höhere Komplexität und 
damit Fehleranfälligkeit. In der Regel sind es verschiedene Instanzen, 
die Stromsparen erlauben und beenden. Da kann man sehr schnell ins 
Grübeln kommen, warum das Main nicht mehr das Gewünschte macht, weil es 
schläft. Will man es sauber implementieren, braucht man eine 
Statemaschine, die klar bestimmt, wann geschlafen werden darf und wann 
nicht.
Was vielleicht bei nem simplen Testprogramm mit nur einem Interrupt und 
leerer Mainloop noch überschaubar scheint, ist es bei größeren 
Applikationen nicht mehr.

Der Rat, Schlafen erst nach Fertigstellung der Funktion und nur bei 
Sinnhaftigkeit zu implementieren, entstand aus eigener Verzettelung, 
wenn man alles gleichzeitig zu machen versucht.
Aufgaben zu unterteilen und klar zu trennen, erleichtert das 
Programmieren erheblich.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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georg schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> ...wieso bitte ASM auf einem 8051? Baust du dir morgen auch ein
>> Röhrenradio?
>
> Das ist einfach nur ignorante Unkenntnis. Es gibt noch hunderte aktuelle
> 8051-Derivate, auch wenn nicht mehr alle das 8051 im Namen haben. Aber
> wenn man nichts kennt ausser Arduino...

Hi,
man muss schon auf eine Reihe von Annehmlichgkeiten verzichten... aber 
es gibt gute Gründe, sich mit den Chips zu beschäftigen... zum Beispiel 
zugunsten der Betriebssicherheit.
Das Programmieren hat bei mir keine Labels, so dass ich die Adressen zu 
Fuß ausrechnen muss, ist bei Einbyte-, Zweibyte- etc. Befehlen gar nicht 
so simpel.
Hat auch keinen Programmspeicher onboard, benötigt ein externes EPROM 
fürs
Programm und noch ein Adressen-Latch-IC zusätzlich.
(Selbstbau-Programmiergerät ist vorsintflutlich.)
Trotzdem, oder gerade weil man so zum Beispiel einfach EPROM im Laden 
bestellt, sich schicken lässt und in die Schaltung reinsteckt und gut 
ist.
(Da gibt es viele Chips und Einchiplösungen ohne UV-Löschfenster, quasi 
unkaputtbar.)

Weiß nicht, ob die heute üblichen Flashspeicher so "nachhaltig" sind wie 
die oldschool EPROMS.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Foristen,

ich liebe dieses Forum! Aber jetzt wird aus einer Mücke ein Elefant und 
wir schweifen ganz schön ab.

Gruß

Bernd

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