Forum: PC-Programmierung Alternativen zu Excel


von Johannes (Gast)


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Hallo,

vielleicht hat einer eine Antwort auf meine etwas komische Frage.

Durch Zufall bin ich da rein geraten, dass ich ein Berechnungstool in 
Excel geschrieben habe, was auch andere Leute haben wollten. Im Moment 
habe ich es immer verschenkt und auch auf Wunsch angepasst.

Was toll ist an Excel: Die Oberfläche, man kann einfach Daten ändern und 
bekommt sofort aktuelle Ergebnisse, Grafiken usw., keine GUI benötigt

Was absolut nervt und mich teilweise an meine Grenzen bringt: Die blöde 
Programmierung und Darstellung. 5 x Wenn und ein paar mal Indirekt und 
das Ding ist nicht mehr wartbar. Und ich komme ohne VBA auch oft an 
Grenzen der Machbarkeit (Ich frage Tabellen ab, welche sehr viele Wenns 
enthalten).

Ich habe sehr viel C programmiert und vermisse einfach die 
Übersichtlichkeit und Schnelligkeit. Extra eine GUI zu schreiben ist mir 
zu Aufwändig und unflexiebel (Top an Excel).

Gibt es Alternativen oder Lösungen? Mir würde es für den Anfang schon 
reichen wenn ich die Formel formatieren (Einrücken, Kommentare, mehrere 
Zeilen etc) könnte. Der Formeleditor hilft beim ersten erstellen, aber 
zum Warten ist der auch einfach nur ein Krampf im Hintern. Gibt es 
externe Tools? Plugins?

Dank und Gruß von einem gefrusteten
Johannes

von Christian B. (casandro)


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Wenn Du "mal eben" GUI-Anwendungen machen willst, gibts zum Beispiel 
Delphi bzw Lazarus/Freepascal.

So für Rechnungen ist Maxima in seinen vielen Varianten ganz nett, das 
ist dann ein Computer-Algebra-System.

Für nummerische Berechnungen ist GNU Octave nicht schlecht.

Es hängt halt davon ab, was Du genau machen willst, idealerweise 
arbeitest du Dich in die mal ein, denn Du wirst das alles wahrscheinlich 
mal brauchen können.

Ach ja und natürlich die Klassiker bc und dc.

: Bearbeitet durch User
von Johannes (Gast)


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Moin,


Danke für deine Antwort.

Ich kenne das meiste...
Es ist ein Finanzberechnungstool

Maxima ist symbolisch -> ungeeignet.
Delphi -> zu viel Aufwand und zu unflexibel
GNU Octave, kenne nur Matlab ist glaube ich ähnlich -> brauche die 
Oberfläche für den Anwender

Im Prinzip suche ich ordentlich Programmierbares Excel :-)

bc und dc sagt mir nichts...

Bin ich der einzige dem geschachtelte Funktionen auf den Keks gehen?
Es wird soviel über Codestyle usw. geredet und dann so ein Murks...

von c-hater (Gast)


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Johannes schrieb:

> Durch Zufall bin ich da rein geraten, dass ich ein Berechnungstool in
> Excel geschrieben habe, was auch andere Leute haben wollten. Im Moment
> habe ich es immer verschenkt und auch auf Wunsch angepasst.
>
> Was toll ist an Excel: Die Oberfläche, man kann einfach Daten ändern und
> bekommt sofort aktuelle Ergebnisse, Grafiken usw., keine GUI benötigt
>
> Was absolut nervt und mich teilweise an meine Grenzen bringt: Die blöde
> Programmierung und Darstellung. 5 x Wenn und ein paar mal Indirekt und
> das Ding ist nicht mehr wartbar. Und ich komme ohne VBA auch oft an
> Grenzen der Machbarkeit (Ich frage Tabellen ab, welche sehr viele Wenns
> enthalten).

Dann mach doch einfach alles mit VBA. VBA wurde schließlich exakt dafür 
geschaffen, alles das zu tun, was mit dem GUI nicht oder nur schwer 
möglich ist.
VBA ist eine Turing-Vollständige Sprache. Damit geht also alles.

> Ich habe sehr viel C programmiert

Das wird dein Problem sein. VBA ist halt nicht C. Das ist aber eine 
reine Lernfrage. Sprich: du musst VBA lernen, wenn du VBA sinnvoll 
verwenden willst. C-Kenntnisse helfen nur weiter, wenn man in C 
tatsächlich mal programmiert hat und nicht nur fremden Code 
zusammengeleimt...

> und vermisse einfach die
> Übersichtlichkeit

VBA ist kein bissel "unübersichtlicher" als C. Eher ist das Gegenteil 
der Fall.

> und Schnelligkeit

Das allerdings kann zum Problem werden. VBA ist (als interpretierte 
Sprache) naturgemäß deutlich langsamer als C. Wenn man aber 
hauptsächlich Excel und seine Funktionalität nutzen will, spielt das 
keinerlei Rolle. Die Rechenzeit wird dann ja hauptsächlich in Excel-Code 
verbrannt.

> Gibt es Alternativen oder Lösungen? Mir würde es für den Anfang schon
> reichen wenn ich die Formel formatieren (Einrücken, Kommentare, mehrere
> Zeilen etc) könnte. Der Formeleditor hilft beim ersten erstellen, aber
> zum Warten ist der auch einfach nur ein Krampf im Hintern. Gibt es
> externe Tools? Plugins?

Du bist stinkendfaul und vollkommen unfähig. That's all.

von Erwin D. (Gast)


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Johannes schrieb:
> Im Prinzip suche ich ordentlich Programmierbares Excel :-)

Du hast es doch schon erwähnt: VBA
Da hast du trotzdem die Tabellen, kannst eine Bedieneroberfläche nach 
deinen Wünschen gestalten und hast eine Programmiersprache, mit der du 
ziemlich viel anstellen kannst.

von Johannes (Gast)


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Danke für die Antworten.


>
> Du bist stinkendfaul und vollkommen unfähig. That's all.
Ich mag dich auch :-)

Nur weil Excel Zellen absolut unübersichtlich darstellt (und das ist 
wohl mal Fakt) bin ich nicht völlig unfähig. Aber stink faul alle mal 
... finde ich auch geil, alle anderen sind ziemlich doof :-D

von Johannes (Gast)


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Erwin D. schrieb:
> Johannes schrieb:
>> Im Prinzip suche ich ordentlich Programmierbares Excel :-)
>
> Du hast es doch schon erwähnt: VBA
> Da hast du trotzdem die Tabellen, kannst eine Bedieneroberfläche nach
> deinen Wünschen gestalten und hast eine Programmiersprache, mit der du
> ziemlich viel anstellen kannst.

Das stimmt ...

von Wühlhase (Gast)


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Das GUI in VBA sieht zwar fürchterlich nach anfang 90er aus, an sich 
kann man da aber sehr angenehm benutzbare Oberflächen bauen, 
Fehleingaben abfangen, usw.

Mehr Arbeit nehmen dir andere Sprachen auch nicht ab, im Gegenteil. Auch 
wenn VBA an sich eine abstoßend mies designte Sprache und der MS-Editor 
einfach nur fürchterlich ist, für alles andere wirst du mehr 
Arbeitsaufwand haben.

Auch der Programmverteilungsaufwand ist unschlagbar gering. Excel ist eh 
fast auf jedem Firmen-PC, für alles andere mußt du erst sicherstellen 
daß eine mehr oder weniger exotische Laufzeitumgebung installiert ist 
oder hast entsprechend andere Probleme.

von Daniel -. (root)


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von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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c-hater schrieb:

> Du bist stinkendfaul und vollkommen unfähig. That's all.

Schmeisst endlich diese ungehobelten Trolle aus dem Forum!

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Johannes schrieb:

> Nur weil Excel Zellen absolut unübersichtlich darstellt (und das ist
> wohl mal Fakt) bin ich nicht völlig unfähig. Aber stink faul alle mal
> ... finde ich auch geil, alle anderen sind ziemlich doof :-D

unter dem Aspekt hab ich das noch nie betrachtet...
Ich sehe jede Zelle als einen eigenen Taschenrechner an mit der 
Möglichkeit, Funktionen zu verwenden. Nicht mehr und nicht weniger.

Sollte die Abfrage in Wenn-Orgien enden (ohne aber gleich VBA zu 
benötigen) ist es immer weise, Zwischenspalten mit sinnvollen 
Zwischenergebnissen anzulegen und mit diesen weiterzurechnen. Diese 
Zwischenspalten kann man dann ausblenden. Bei Fehlern lassen sich auch 
fehler so leichter finden.

Eine IDE-ähnliche Code-Darstellung der Funktionen einer Zelle im 
Formel-Bearbeitungsfeld hätte aber in der Tat was, würde aber auf vielen 
mickrigen 16:9-Laptopbildschirmen die sowieso schon knappe vertikale 
Bildfläche noch weiter einschränken.
Vielleicht wäre da eine Möglichkeit der Verschiebung des 
Formelbearbeitungsfeldes als senkrechtes Feld an die Seiten sinnvoll. 
Hab nie probiert, ob sowas nicht schon eingebaut ist.

von Huh (Gast)


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Mike B. schrieb:
> c-hater schrieb:
>
>> Du bist stinkendfaul und vollkommen unfähig. That's all.
>
> Schmeisst endlich diese ungehobelten Trolle aus dem Forum!

Er hat doch schon paar Schüsse vor den Bug bekommen. Eine Weile war er 
still, aber in letzter Zeit reißt er wieder sein arrogantes Maul auf...

von Udo S. (beobachter)


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Daniel -. schrieb:
> https://www.pyxll.com/

"Free 30 Day Trial" -> 250 Euro Lizenzkosten

Gibt's das auch in einer Community-Version?

von Hermann K. (r2d2)


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Gerade wenns darum geht Sachen öffentlich zugänglich zu machen ist 
heutzutage HTML+JS natürlich sehr elegant. Am Anfang muss man sich ein 
bisschen einarbeiten, aber dann kann man damit relativ schnell 
ordentlich programmieren.

Ich persönlich mag AngularJS recht gerne weil ich mich dann nicht um die 
Interaktion mit dem GUI kümmern muss, sondern einfach meine Variablen 
vorgesetzt bekomme. Angular (ohne JS im Namen) würde ich nicht 
empfehlen, da ist gefühlt der Einrichtungs- und Lernaufwand zu hoch um 
es für gelegentliche Projekte zu nutzen.

von Hans (Gast)


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Full ACK... HTML+js haben bei mir schon ziemlich viele Berechnungstools 
befeuert...

Es gibt da übrigens ein paar richtig gute Plot libraries... D3 z.b. ... 
Dazu wenn notwendig noch jquery oder mathjax... Dann schaut es auch 
gleich nett aus.

Seitdem die deployment Tools von qt auch unter Windows zip-and-forget 
packages ermöglichen ist das bei mir bei komplizierteren Sachen auch oft 
Mittel der Wahl...

73

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Johannes,

Johannes schrieb:
> Es ist ein Finanzberechnungstool

was genau macht Dein Tool?
Kann ich mir das angucken?

Johannes schrieb:
> Bin ich der einzige dem geschachtelte Funktionen auf den Keks gehen?
> Es wird soviel über Codestyle usw. geredet und dann so ein Murks...

Ich hatte mal einen Kollegen, der hat immer so entwickelt, wie Mike es 
im folgenden beschrieben hat:

Mike B. schrieb:
> Sollte die Abfrage in Wenn-Orgien enden (ohne aber gleich VBA zu
> benötigen) ist es immer weise, Zwischenspalten mit sinnvollen
> Zwischenergebnissen anzulegen und mit diesen weiterzurechnen. Diese
> Zwischenspalten kann man dann ausblenden. Bei Fehlern lassen sich auch
> fehler so leichter finden.

Dann hat er die Spalten "komprimiert" und den Formelsalat ausgeliefert.
Debuggen von Formeln geht zwar, aber insbesondere wenn die Formeln über 
mehrere Zeilen gehen, muss man sich schon richtig bei der Fehlersuche 
konzentrieren, selbst wenn man mit den Formeldebugfunktionen arbeitet.

von Bernd K. (prof7bit)


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Johannes schrieb:
> Extra eine GUI zu schreiben

GUIs werden heutzutage mit der Maus zusammengeklickt, nicht geschrieben, 
wo ist das Problem?

von Zeno (Gast)


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Dann nimm doch Libreoffice. Wenn Du Deinen Kram bisher ohne VB gemachst 
hast, wist Du Deine bisherige Arbeit ohne größere Probleme nach 
Libreoffice übernehmen können.
In Libreoffice kannst Du dann Makros in Basic, Python oder Javascript 
schreiben. Da Du, wie Du selbst schreibst viel in C gemacht hast, sollte 
Python oder Javascript für Dich kein Problem darstellen.
Mit Libreoffice hast Du zudem noch den Vorteil das dieses auch auf Linux 
und Mac lauffähig ist.

von Zeno (Gast)


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Wenn es unbedingt weiterhin Excel sein muß wirst Du wie schon gesagt 
nicht um VBA drum herum kommen. Wenn man sich dort richtig rein kniet 
kann man schon einiges machen. Ich kenne einen Kunden der hat mit Excel 
und VBA QSSTAT, ein professionelles Statistiktool zur Auswertung von 
Messergebnissen, komplett nachgebaut und das steht dem Orginal nicht 
viel nach.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Excel kann auch "von außen" automatisiert werden, das geht mit jeder 
Programmiersprache, die die nötigen COM-Automationsfunktionen ansprechen 
kann. Den VBA-Krampf muss man sich dafür nicht antun.

von R. F. (rfr)


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Moin,

ich habe schon länger nichts mehr von TEAPOT (Table evaluation and 
planner or) gelesen, aber sicher gibt es das noch.

Ausserdem gibt es Python, im Repository findest du verschiedene 
Möglichkeiten, auf Exceltabellen zuzugreifen. Ich habe das mal eine Zeit 
lang internsiv genutzt.

Gruss

Robert

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Rufus,

Rufus Τ. F. schrieb:
> Excel kann auch "von außen" automatisiert werden, das geht mit jeder
> Programmiersprache, die die nötigen COM-Automationsfunktionen ansprechen
> kann. Den VBA-Krampf muss man sich dafür nicht antun.

ich verstehe nicht, wie Excel-Automation dem Fadenstarter bei der Lösung 
seines tabellenblattorientierten Problems, der Anpassung einer 
Finanzberechnungssoftware, innerhalb von Excel helfen soll!

von A.H. (Gast)


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Ein anderer Ansatz als Excel sind "Notebooks" wie http://jupyter.org/

Vorteile: Anzeige (Text und Grafiken), Daten und Code sind zwar getrennt 
aber doch in einem Dokument.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter M. schrieb:
> ich verstehe nicht, wie Excel-Automation

Tja. Mit ausreichendem Abstraktionsvermögen lässt sich die Anwendung auf 
die etwas abweichende Automationsschnittstelle von Open/LibreOffice 
anpassen, da sind die Konzepte durchaus vergleichbar.

Es ließe sich mit der gleichen Technik auch das hier verwenden:
https://www.grapecity.com/en/spreadcom

Und wenn man keine COM-Automation verwenden mag, gibt es vom gleichen 
Hersteller auch das hier:

https://www.grapecity.com/en/spreadjs

das nur eine javascriptfähige Umgebung benötigt und damit z.B. in einem 
Webbrowser verwendet werden kann, oder in Zusammenhang mit Electron.

von Walter T. (nicolas)


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Johannes schrieb:
> kenne nur Matlab

Für Matlab ist der GUI-Builder auch sehr brauchbar, ansonsten gibt es 
(unter Windows) sehr guten Excel-Im- und -Export. Mit den P-Dateien 
und/oder dem Matlab-"Compiler" ist es auch recht einfach, seinen 
Quelltext zu schützen.


Alternative: Von Matlab ist der Umstieg auf Python auch keine große 
Hürde, nur Arbeit. Das hat auch all diese Möglichkeiten, nur ohne die 
Lizenzkosten an TMW.

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Johannes schrieb:
>
> Ich habe sehr viel C programmiert und vermisse einfach die
> Übersichtlichkeit und Schnelligkeit. Extra eine GUI zu schreiben ist mir
> zu Aufwändig und unflexiebel (Top an Excel).
Excell Funktionen kann man auch in C programmieren .. da must du dir 
aber die Parameterübegabe selbst zurecht fummeln da ist VB und C nicht 
kompatibel.

>
> Gibt es Alternativen oder Lösungen? Mir würde es für den Anfang schon
> reichen wenn ich die Formel formatieren (Einrücken, Kommentare, mehrere
> Zeilen etc) könnte. Der Formeleditor hilft beim ersten erstellen, aber
> zum Warten ist der auch einfach nur ein Krampf im Hintern. Gibt es
> externe Tools? Plugins?
>

Ich mache es so: Formel kopieren in Notepad++ einlesen, bearbeiten und 
zurück kopieren.

von Zeno (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Excel kann auch "von außen" automatisiert werden, das geht mit jeder
> Programmiersprache, die die nötigen COM-Automationsfunktionen ansprechen
> kann. Den VBA-Krampf muss man sich dafür nicht antun.

Ist fast noch größerer Krampf. Und wenn MS was an der COM-Schnittstelle 
ändert mußte wieder ran. Wie es da bei Excel ist kann ich derzeit nicht 
sagen, aber bei Word ist es ne Katastrophe,da ändert sich bei fast jedem 
Update was, so daß man da die Version erstmal abfragen muß, damit man in 
seinem Programm passend reagieren kann. Ich ärgere mich da schon seit 
einigen Jahren mit rum.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Zeno schrieb:
> Ist fast noch größerer Krampf.

Daß COM an sich ein Krampf ist, ist unbestritten. Aber es hilft, --von 
der Schnittstelle selbst abgesehen-- bei einer vertrauten 
Programmiersprache und -Umgebung zu bleiben. Obendrein bieten nur wenige 
Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen noch bescheidenere 
Editoren und Debugmöglichkeiten als VBA.

Ich hab' ein paar Jahre lang an einem in VBA geschriebenen Excel-Addin 
gearbeitet, und bin wirklich sehr, sehr froh, das Ding nie wieder 
anfassen zu müssen.

Word-Automation habe ich auch mal gemacht, mit VBS (auch ein Krampf, 
keine Frage), aber das war in der Grundfunktionalität seit Office 2000 
recht konstant, ich nutzte das mit allen Office-Versionen bis 
einschließlich 2013. Allerdings hat meine Anwendung auch nichts 
besonders kompliziertes gemacht (neues Dokument aus Vorlage erzeugt, 
Tabelle eingefügt, Tabelle mit externen Inhalten gefüllt und spalten- 
und zeilenweise vom Inhalt abhängig formatiert).

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Rufus und Hans-Georg,

Rufus Τ. F. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> ich verstehe nicht, wie Excel-Automation
>
> Tja. Mit ausreichendem Abstraktionsvermögen lässt sich die Anwendung auf
> die etwas abweichende Automationsschnittstelle von Open/LibreOffice
> anpassen, da sind die Konzepte durchaus vergleichbar.
>
> Es ließe sich mit der gleichen Technik auch das hier verwenden:
> https://www.grapecity.com/en/spreadcom

Ich habe mir die Links angeguckt.

Leute, die über Excel verfügen und mit einer Excel-Datei arbeiten 
wollen, hilft diese Automatisierungslösung nicht weiter - die wollen ja 
innerhalb Excels arbeiten und nicht ihr Excel von außen steuern.

Hans-Georg L. schrieb:

> Excell Funktionen kann man auch in C programmieren .. da must du dir
> aber die Parameterübegabe selbst zurecht fummeln da ist VB und C nicht
> kompatibel.

Das ist der eigentliche Knackpunkt.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit und der Strukturiertheit packt man 
komplexe Berechnungen in Zellen in benutzerdefinierte Funktionen
um dann zu sehen, wie die Berechnungszeit explodiert, was vorher bei 
tabellenblattorientierten Funktionen nicht der Fall war. Man hat also 
nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Das technische Optimum besteht dann darin, benutzerdefinierte Funktionen 
in ein nicht VBA-basiertess Add-In auszulagern. Das ist typischerweise 
kompiliertes C++, ob das in C auch geht, weiß ich nicht.
Man muss dafür die Regeln von COM-Automatisierung? beherrschen.
Es gibt dafür Frameworks, die einem so etwas erleichtern.

So kriegt man in Excel schnelle Funktionen zustande.
Solche Add-Ins müssen auch installiert werden. Oftmals werden dem 
Firmennutzer nicht die dafür notwendigen Rechte zugestanden oder die 
zentrale IT muss dann die Add-Ins ausrollen.

Ob nun die Probleme von Johannes daran liegen oder an seinen zahlreichen 
"Wenn-Dann"-Verknüpfungen, wissen wir leider nicht.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter M. schrieb:
> Das ist typischerweise kompiliertes C++, ob das in C auch geht, weiß ich
> nicht. Man muss dafür die Regeln von COM-Automatisierung? beherrschen.

In C willst Du definitiv keine COM-Automation machen. Das ist schon in 
C++ ein ausreichend widerwärtiger Krampf.

von Peter M. (r2d3)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Das ist typischerweise kompiliertes C++, ob das in C auch geht, weiß ich
>> nicht. Man muss dafür die Regeln von COM-Automatisierung? beherrschen.
>
> In C willst Du definitiv keine COM-Automation machen. Das ist schon in
> C++ ein ausreichend widerwärtiger Krampf.

Also dieses Framework erleichtert einem alles Microsoft-Spezifische und 
man kann sich auf Inhalte konzentrieren.

Da ich aber C++ mal auf der Uni lernen musste und dazu keine Lust*1 
hatte, bin ich hier im Urteilsvermögen noch nicht mal marginal 
kompetent. :)


*1
Klassen? Was soll das? Die mir bis dahin bekannten Prozessoren (Z80, 
68000) und mir bekannten Sprachen, also diverse Basic-Dialekte und 
Assembler kannten keine Klassen. Ich hatte überhaupt nicht verstanden, 
was das sollte.

Ich war aber auch nicht in der Lage meine Frage so zu formulieren, dass 
ich die richtige Antwort bekommen hätte.

Mittlerweile glaube ich zu wissen, was das denn so mit den Klassen soll. 
:)

: Bearbeitet durch User
von ohne Account (Gast)


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> Was toll ist an Excel: Die Oberfläche, man kann einfach Daten ändern und
> bekommt sofort aktuelle Ergebnisse, Grafiken usw., keine GUI benötigt
genau dafür ist Excel ja auch ausgelegt und sonst eben nicht viel mehr 
(Summen-, Produktbildung, etc. geht noch und das sollte reichen).
Alles andere ist aufgeblähter Blödsinn - dafür ist Excel eben nicht 
ausgelegt, genauso wenig wie Word ein DTP Programm ist.

> Und ich komme ohne VBA auch oft an
> Grenzen der Machbarkeit (Ich frage Tabellen ab, welche sehr viele Wenns
> enthalten).
Was ist denn überhaupt Dein Ziel?
Eine Auswertung Deiner Daten?
Dann heißt die Alternative Datenbankprogramm - kannst Dir eines von den 
gängigen aussuchen.

von Wolfgang (Gast)


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Johannes schrieb:
> Gibt es Alternativen oder Lösungen? Mir würde es für den Anfang schon
> reichen wenn ich die Formel formatieren (Einrücken, Kommentare, mehrere
> Zeilen etc) könnte.

MathCAD hast du dir schon mal angesehen?

von Peter M. (r2d3)


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Hallo ohne Account,

ohne Account schrieb:
> genau dafür ist Excel ja auch ausgelegt und sonst eben nicht viel mehr
> (Summen-, Produktbildung, etc. geht noch und das sollte reichen).
> Alles andere ist aufgeblähter Blödsinn - dafür ist Excel eben nicht

aus dieser Aussage geht hervor, dass Du noch nie ein großes, komplexes 
und trotzdem leistungsfähiges Excel-Sheet gesehen hast. Das ist schade.

Viele Probleme liegen nicht an Excel, sondern an der Art und Weise, wie 
Benutzer ein Problem realisiert haben.

von Bernd K. (prof7bit)


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Peter M. schrieb:
> aus dieser Aussage geht hervor, dass Du noch nie ein großes, komplexes
> und trotzdem leistungsfähiges Excel-Sheet gesehen hast. Das ist schade.

Das will man wahrscheinlich auch lieber nur sehen (aus sicherem 
Abstand), niemals jedoch vererbt bekommen, debuggen, ändern oder 
erweitern müssen.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter M. schrieb:
> Also dieses Framework erleichtert einem alles Microsoft-Spezifische und
> man kann sich auf Inhalte konzentrieren.

Wer ist "dieses Framework"?

von Peter M. (r2d3)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Also dieses Framework erleichtert einem alles Microsoft-Spezifische und
>> man kann sich auf Inhalte konzentrieren.
>
> Wer ist "dieses Framework"?

Ich glaube, da gibt es mehrere.

Anbei so einer aus der Erinnerung:

https://www.planatechsolutions.com/xllplus7-online/start_quickstart.htm

von Zeno (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Allerdings hat meine Anwendung auch nichts
> besonders kompliziertes gemacht (neues Dokument aus Vorlage erzeugt,
> Tabelle eingefügt, Tabelle mit externen Inhalten gefüllt und spalten-
> und zeilenweise vom Inhalt abhängig formatiert).

Sieht bei mir halt etwas anders aus. Wordvorlage ist an sich fertig und 
fertig. Ich muß jetzt "nur" je nach vorhandenen Daten ganze Abschnitte 
löschen oder duplizieren. Beim Duplizieren werden vorrangig Grafiken 
eingesetzt die eine ganze Seite einnehmen können. Ich weis halt nicht 
wie viele GRafiken zum Schluß eingesetzt werden müssen. Das schwankt 
derzeit zwischen 7 und 30. Hauptproblem dabei ist das Word Probleme beim 
Skalieren von Grafiken hat. Das funktioniert bei Fernsteuerung noch am 
besten mit Textrahmen oder Tabellen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Eine alternative Betriebsart meines Skripts hat statt der Tabelle genau 
eine Graphik (*.bmp-Datei) eingesetzt. Skaliert wurde so, daß die 
Graphik am besten in die Vorlage passte, allerdings gab es zwei Vorlagen 
(eine im Hoch- und eine im Querformat, jeweils mit passender 
Überschriftszeile), und das Seitenverhältnis der Graphik entschied über 
die Auswahl der Graphik.

Hilfreich beim Erkunden der Word-API ist der Macrorecorder, da kann man 
all' die Dinge, die man von Hand macht, nachträglich in VBA 
nachvollziehen, was sich wiederum mit etwas mehr Aufwand in VBS 
übersetzen lässt.

von ohne Account (Gast)


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> Viele Probleme liegen nicht an Excel, sondern an der Art und Weise, wie
> Benutzer ein Problem realisiert haben.
Viele Probleme resultieren daraus, daß der Anwender verbissen an 
'seinem' Tool/Programmiersprache, etc. festhält anstatt über eine 
sinnvolle Lösung nachzudenken ohne Softwarevorgabe.

> aus dieser Aussage geht hervor, dass Du noch nie ein großes, komplexes
> und trotzdem leistungsfähiges Excel-Sheet gesehen hast. Das ist schade.
sicherlich geht das - nur die Energie&Zeit hätte man besser nutzen 
können, wenn sich stattdessen für was anderes entscheidet.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo ohne Account,

ohne Account schrieb:
>> Viele Probleme liegen nicht an Excel, sondern an der Art und Weise, wie
>> Benutzer ein Problem realisiert haben.
> Viele Probleme resultieren daraus, daß der Anwender verbissen an
> 'seinem' Tool/Programmiersprache, etc. festhält anstatt über eine
> sinnvolle Lösung nachzudenken ohne Softwarevorgabe.

Die Softwarevorgabe kommt typischerweise von der Unternehmens-IT.
Zu hause ist man frei, das beste Werkzeug zu finden und zu benutzen.

>> aus dieser Aussage geht hervor, dass Du noch nie ein großes, komplexes
>> und trotzdem leistungsfähiges Excel-Sheet gesehen hast. Das ist schade.
> sicherlich geht das - nur die Energie&Zeit hätte man besser nutzen
> können, wenn sich stattdessen für was anderes entscheidet.

Wenn Du für ein aus Deiner Sichtweise komplexes Excel-Sheet viel Zeit 
benötigst, kann ich Dir für Dein privates Umfeld auch nur raten, sich 
für etwas anderes zu entscheiden. :)

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Ich mache auch viel mit Excel und habe dasselbe Problem. Irgendwann muss 
man mit MATLAB ran. Datenspeicherung und Mehrdimensionale mache ich 
schon länger in Access.

Wenn man richtig rechnen und iterieren will, dann würde ich schon C++ 
nehmen und über ODBC / DDE in Datenbanken schreiben. Habe ich mehrfach 
gemacht - auch in industriellen Projekten.

Der Vorteil ist, dass man dann die gesamte Funktionalität von Excel und 
Access nutzen kann, was Abfragen und Formularentwicklung angeht. Der 
Kunde kann sich das dann auch selber ausbauen.

von ohne Account (Gast)


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> Die Softwarevorgabe kommt typischerweise von der Unternehmens-IT.
> Zu hause ist man frei, das beste Werkzeug zu finden und zu benutzen.
richtig und da gibt es neben Excel genügend Alternativen.
Die Frage ist, was der TO überhaupt genau haben will außer 'mir würde am 
Anfang dies&das reichen .... gibt's auch eine Ende?

> Wenn Du für ein aus Deiner Sichtweise komplexes Excel-Sheet viel Zeit
> benötigst, kann ich Dir für Dein privates Umfeld auch nur raten, sich
> für etwas anderes zu entscheiden. :)
richtig, gerade als Privatanwender suche ich doch besser eine 
Universallösung - das Ganze läuft dann am Ende auch nur mit Excel auf 
einem Windows PC und eben nicht auf Mac oder gar Smartphone und Du hast 
viel Zeit für Excel verbraten.

> Ich habe sehr viel C programmiert und vermisse einfach die
> Übersichtlichkeit und Schnelligkeit. Extra eine GUI zu schreiben ist mir
> zu Aufwändig und unflexiebel (Top an Excel).
da hatte der Poster weiter oben schon recht.
Wieso perfektionierst Du nicht Dein C Wissen und setzt das Ganze in GTK+ 
oder noch besser SDL um?
Da lernst Du wenigstens noch was Sinnvolles nebenbei.

von c-hater (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:

> Excel kann auch "von außen" automatisiert werden, das geht mit jeder
> Programmiersprache, die die nötigen COM-Automationsfunktionen ansprechen
> kann. Den VBA-Krampf muss man sich dafür nicht antun.

Jepp, das ist ein sehr guter Hinweis. Diese Möglichkeit benutze ich 
selber in einigen Projekten, hatte ich aber doch glatt vergessen, zu 
erwähnen.

Der Nachteil dieser Variante ist halt nur, dass man den Code nicht mit 
der Excel-Datei selber weitergeben kann. Dazu kommt das elende 
"Versionsproblem". OK, das hat man zwar auch in VBA in einem gewissen 
Umfang, aber doch sehr viel seltener als bei externer Automatisierung.

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