Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Jetzt auf BR: "Studieren in Zeiten des Bachelors"


von Fernsehgucker (Gast)


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Interessante Doku als Wiederholung "Studieren in Zeiten des Bachelors". 
Die Probleme und Nöte der jungen Studiergeneration.

von Fernsehgucker (Gast)


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Wer es nicht gesehen hat:

Studenten lernen, um innere Erfüllung zu erreichen. Dh. sie 'möchten' es 
erreichen. Die Praxis ist aber, dass Lehrwissen reingestopft wird, wie 
es nur geht. Mass statt Klasse. Es fehlt die Tiefe. Um das 
auszugleichen, gehen viele über die Regelstudienzeit. Zeitplanung ist 
wichtig. Alles dreht sich um die Zeiten zu regelgerechten Abgabe. Da 
diese überschritten wird, rutschen sie mehrfach ins nächste Raster.

Ergebnis1: 1..2 Jahre Überschreitung für die, die was lernen wollen und 
denen Pappi die Zeit finanziert.

Ergebnis2: Die Schnelllerner schauen, wo sie abschreiben können, wie sie 
Seminare sparen können, wie sie einfach an die sogenannten ETCS-Punkte 
kommen. Hauptsache Turbostudium durchziehen. Das ausrechnen der credits 
wird zur Hauptaufgabe der Studenten. Es werden Fächer nicht studiert, 
weil sie gut, interessant oder wichtig wären, sondern weil die 
Kombination viele Synergien = Identitäten erzeugt und man so mit wenig 
Arbeit viele Punkte erzeugen kann.

Ergebnis 3: Alle wollen innerhalb des Studiengangs dasselbe machen und 
in die gleichen Seminare. Als Beispiel kommen auf 20 Plätze im Seminar 
70 Bewerber von denen 50 was anderes machen müssen oder im Aufbauseminar 
einmal kurven und kreisen müssen, um reinzukommen. Professoren suchen 
sich möglichst miese Themen aus, damit sie wenige Bewerber haben, andere 
losen aus, welcher Studi was machen darf.

Die die leer ausgehen, versuchen, mit anderen zu tauschen. Einige bieten 
sogar Geld, um Studenten mit Losglück rauszuholen, was wiederum dazu 
führt, dass sich Studenten absichtlich pauschal registrieren, um einen 
Platz zu bekommen, den sie dann verkaufen können.

Super!

Interessant: Für viele Abiturienten ist die Aufnahme des Studiums 
zwangsläufig, weil "heute ja jeder studiert" und man "ohne Studium 
nichts ist". Für andere ist es einfach die Flucht vor der 
Arbeitsaufnahme aus der Unsicherheit heraus, instabiles und 
oberflächliches Wissen zu haben und für die Wirtschaft nicht gerüstet zu 
sein, weil die Wirtschaft immer abenteuerlichere Anforderungen stellt. 
Ohne Auslandsstudiensemester keine Karriere. Für viele ist es auch 
wiederum ein Schock, mit der Lerngeschwindigkeit vom lauen Abi auf 
Studientempo hochzuziehen.

Gut fand ich die kritische Rückfrage der Macher zum Bildungsideal von 
Humboldt: Auf der einen Seite sollen junge Menschen zunächst ihre 
Persönlichkeit bilden und sich entwickeln, um ein stabiler Pfeiler der 
Gesellschaft zu werden, auf der anderen Seite wird gehetzt und gedrückt. 
"Alle hecheln dem Anspruch, Wissenschaft zu betreiben, hinterher", war 
der passende Spruch.

Und Studies habe noch andere Probleme: Wohnungsnot, Geldnot, überladene 
Erstsemester-Vorlesungen ohne Sitzplatz, weil es Fächer ohne 
Aufnahmeprüfung gibt, die alle machen wollen, vor allem auch die, die es 
nicht können, bzw Studis, die eigentlich für gar kein Fach geeignet 
wären.

"Vielen Studenten fehlen die Grundlagen früherer Jahrgänge", beklagen 
die Profs. Die Schule hat auch weggespart, gerade die G8 haben Defizite. 
Aber auch die G9, die es wieder gibt, bringen nicht viel mehr. Studenten 
sind abgelenkt, haben wenig Konzentration, weil sie mit facebook, 
Freundin oder eben auch Arbeiten abgelenkt sind und solche Probleme im 
Kopf haben.

Auch gut:

Viele Studenten kommen schon nach kurzer Zeit zu der Erkenntnis, dass 
sie jetzt im Studium richtig arbeiten müssen und es anstrengend wird, 
während sie von anderen zuvor immer erfahren haben, dass das "die 
schänste Zeit im Leben wird" und man es im Studium locker angehen lassen 
kann. Das Studium ist Vielen zu "verschult" und wird als wörtlich 
"survival training" augefasst. Der Stärkste möge sich durchsetzen. Viele 
Studenten hinterfragen in der Folge auch das Studium, den Sinn und auch 
ihre Entscheidungen für das Fach. Einige wechseln hin und her, nehmen 
dann das Einfachste.

Die Durchfallquoten sind gewaltig: Allein in den Erstsemestern bleiben 
zwischen 20% und 40% auf der Strecke. In den weiteren Semestern gehen 
nochmal so viele flöten. Die fallen aber nicht alle aus dem Studium 
raus, sondern wechseln in ein leichteres Fach. Ein Großteil der Anfänger 
in einem Fach sind Abbrecher, Umsteiger oder Umsiedler von anderen 
Universitäten, die zu schwer waren. So schleppen die Hochschulen noch 
einige weitere Semester eigentlich ungeeignete Studenten mit, die dann 
nach 3,4 oder 5 Jahren endgültig rausfallen. Alle diese belegen aber die 
gesamte Zeit die Hörsääle, die Wohnungen und die Strassenbahnen.

Um dem Druchfallen zu begegnen, wir legal und illegal gedopt: Neben ASS, 
Ritalin und Aufputschmitteln werden spezielle fotografische 
Lerntechniken angewendet, um sich den Inhalt von Folien zu merken. Das 
Problem: Man kann es eine Weile behalten, in der Klausur reproduzieren, 
vergisst es aber nach Monaten wieder. Erlerntes Wissen für die Katz!

Auch die Absolventen haben es nicht einfach: Als "Bachelchen" gelten sie 
als unausgereift, ihren früheren Vergleichsstudenten unterlegen, auch 
wenn sie es nicht sind, und haben Probleme, eine adäquate Stelle zu 
finden. Viele studieren, weil sie das bei Älteren sehen, schon von vorne 
herein nur noch das, was sie wollen, ohne Rücksicht auf Jobchancen. Aha!

Für Viele ist das Studium schon nach 2 Jahren nur noch eine 
Nebenbeschäftigung, weil sie schon längst in einen Job gerutscht sind, 
oft etwas völlig artfremdes. Auch diese belegen die Studienplätze, sind 
aber schon mehr in der Freizeit und Wirtschaft, machen nebenher 
Praktika, die sie nicht müssen, um aber einen Fuss in die Türe der 
Firmen zu bekommen.

Die Firmen nutzen es aus, lassen Praktikanten normale Arbeit machen, 
müssen also um so weniger echte Mitarbeiter einstellen, was die Chancen 
für Absolventen weiter minimiert.

Ergebnis 4: Absolventen müssen trotz Abschluss und Praktika nach dem 
Studium doch noch einmal als Praktikant arbeiten, um überhaupt eine 
Stelle zu bekommen und so die drohende Arbeitslosigkeit oder den Gang in 
die Zeitarbeit zu verhindern. Viele landen dann trotzdem dort, machen 
wieder was komplett anderes.

Nach einer Studie eines Instituts für Sozilogie und 
Wirtschaftsentwicklung hat sich der Anteil der Studenten, die nicht in 
ihrem Beruf arbeiten, seit Bologna fast verdoppelt. Waren es früher 1/3, 
die keinen Job in ihrem Fach bekommen haben, sind es heute 2/3 bis 70%. 
Das heisst für einen absoluten Großteil der Studenten ist das Studium im 
Sinne einer Berufsausbildung vollkommen nutzlos. Einzig der allgemeine 
Bildungsgedanke liefere eine Rechtfertigung dafür, dass der Staat weiter 
Geld ausgebe, das System zu finanzieren.

Kritisch:

Für einige Studiengänge wird der bachelor sowohl von den Studenten, als 
auch von den Professoren als unzureichend dargestellt. Konkret im Fach 
Physik sei es unmöglich, während der 3 Jahre über das Formellernen 
hinauszukommen und wirklich Zusammenhänge in der Natur tiefgreifend zu 
verstehen. Weitere Fächer seien Informatik und der Maschinenbau. Die 
Absolventen können wörtlich "nichts, was jemand gerbauchen könnte".

Wichtigste Eigenschaft der Studenten, was sie richtig gut können:

Sprechen, Reden, Darstellen, Kommunizieren, Verwalten ... und 
Zeitmanagement. Und, was mir aufgefallen ist: Sie sind trainiert darin, 
zwischen dem Arbeiten, Zeiten zur Entspannung zu finden, in denen sie 
regenerieren können. Wenn der Kopft gefüllt ist, schaltet der Kopf ab 
und man nickt in der Vorlesung ein.

Der moderne Student arbeitet im Pulsbetrieb: 70% on - 30% off. Passt 
irgendwie zu unseren digitalen Welt.

Gute Nacht

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Fernsehgucker schrieb:
> Wer es nicht gesehen hat:
>
> Studenten lernen, um innere Erfüllung zu erreichen. Dh. sie 'möchten' es
> erreichen. Die Praxis ist aber, dass Lehrwissen reingestopft wird, wie
> es nur geht. Mass statt Klasse.
...
Das passt genau auf deine Geschreibse hier, Bildschirmmeter über eine 
Sendung die ausser dir keiner sehen will. Lass das in Zukunft, wenn du 
Freunde suchst.

von Claus M. (energy)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> ...
> Das passt genau auf deine Geschreibse hier,

Klappe. Ich fand es interessant. Danke für die Zusammenfassung

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> ...
>> Das passt genau auf deine Geschreibse hier,
>
> Ich fand es interessant. Danke für die Zusammenfassung

Zusammenfassung ???,Märchenstunde zum nahen Halloween passt eher:
"Um dem Druchfallen zu begegnen, wir legal und illegal gedopt: Neben 
ASS,
Ritalin und Aufputschmitteln werden spezielle fotografische
Lerntechniken angewendet, um sich den Inhalt von Folien zu merken. Das
Problem: Man kann es eine Weile behalten, in der Klausur reproduzieren,
vergisst es aber nach Monaten wieder. Erlerntes Wissen für die Katz!"

"Die Firmen nutzen es aus, lassen Praktikanten normale Arbeit machen,
müssen also um so weniger echte Mitarbeiter einstellen, was die Chancen
für Absolventen weiter minimiert."

Manche möchten halt gerne glauben das unter den Studenten gnadenlose 
Ausbeutung herrscht -keine Freude, keine Lebensschule, die Realität 
sieht aber anders aus und auch dazu kann man die passenden Dokus in der 
Mediathek finden, bspw:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/7_tage/7-Tage-in-der-Studentenverbindung,siebentage1834.html

Oder auch:
https://www.youtube.com/watch?v=eJq7nKLsH_o

von Oldschool (Gast)


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Na und?
Bei uns (80ger Jahre) wurde auch im Schnitt 12,x statt 10 Semester 
studiert.
Es wurde Geld für wochenlange Repetitorien für Mathe oder ET ausgegeben 
in denen die Klausuren der letzten 10 Jahre und Tricks durchgenommen 
wurden
Es wurde mit Alkohol gedopt
Vor schweren Prüfungen 4 Wochen a 7 Tage und a 10 Stunden gelernt.

Fernsehgucker schrieb:
> Viele Studenten kommen schon nach kurzer Zeit zu der Erkenntnis, dass
> sie jetzt im Studium richtig arbeiten müssen und es anstrengend wird,
> während sie von anderen zuvor immer erfahren haben, dass das "die
> schänste Zeit im Leben wird" und man es im Studium locker angehen lassen
> kann. Das Studium ist Vielen zu "verschult" und wird als wörtlich
> "survival training" augefasst.

Widerspricht sich selbst. Survivaltraining ist der Gegensatz zu 
verschult. Man hat Möglichkeiten zu Auslandssemestern, man kann (und 
sollte) nebenbei arbeiten gehen auch wenn das Studium dann etwas länger 
dauert, ...

Fernsehgucker schrieb:
> Die Durchfallquoten sind gewaltig: Allein in den Erstsemestern bleiben
> zwischen 20% und 40% auf der Strecke.

Bei uns gabs 250 Praktikumsplätze im 5. Semester und 600 Studenten im 1. 
Auch das war völlig normal.

Das einzige was sich geändert hat ist das heutige (angehende) Studenten 
mehr jammern, weil die Helikopter- und Einzelkindeltern ihren 
Sahnestückchen 18 Jahre lang eingeimpft haben daß sie der Mittelpunkt 
der Welt und Nabel des Universums sind.
Wenn man früher heimkam mit einer schlechten Note oder Strafarbeit hies 
is: "selber schuld, benimm dich", heute wird der Anwalt angerufen.

Jammert weniger und schafft was. Das Leben ist nicht nur Party, Sex und 
Suff, obwohl das in der Studienzeit auch funktioniert hat. Neben dem 
Arbeiten!

von al-koholoida (Gast)


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es gibt eine einfache Regel:
wer kostenlos studiert, wird später kostenlos arbeiten

von Axel Zucker (Gast)


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Oldschool schrieb:
> Fernsehgucker schrieb:
>> Die Durchfallquoten sind gewaltig: Allein in den Erstsemestern bleiben
>> zwischen 20% und 40% auf der Strecke.

Das ist nicht gewaltig das ist normal, schau dir mal die Durchfallquoten 
bei
der Fahrschule an: 
http://www.autobild.de/bilder/fuehrerschein-durchfallquoten-nach-bundeslaendern-3800500.html#bild1 
(22.1% für Hessen und 38.5% für Sachsen-Anhalt). An den 
Sprachschwierigkeiten der Ausländer kanns wohl nicht liegen, weil die 
Schlusslicht-bundesländern im Osten liegen.


> Bei uns gabs 250 Praktikumsplätze im 5. Semester und 600 Studenten im 1.
> Auch das war völlig normal.
Bei warens wohl 1000 im ersten semester und in den Vertiefungs-praktika
gabs dann eine Gruppe pro Semester mit 10 Studenten. Hat aber wohl auch 
damit zu tun, das nicht alle Fachvertiefungen Praktika durchlaufen und 
viele sich in den ersten beiden Semestern erst mal orientieren und ggf. 
in einer anderen Fakultät weitermachen.

von Jo S. (Gast)


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Oldschool schrieb:
> Bei uns gabs 250 Praktikumsplätze im 5. Semester und 600 Studenten im 1.
> Auch das war völlig normal.

60% Durchfallquote und es paßt wieder.  ;)

von Oldschool (Gast)


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Jo S. schrieb:
> 60% Durchfallquote und es paßt wieder.  ;)

Eben, das war normal und im Plan.

von Jo S. (Gast)


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Das weiß ich, hab in der 2. Hälfte der 80er Jahre Nachrichtentechnik 
studiert. Das "Vordiplom" bestanden auf Anhieb nur 40%, so daß die 
Laborplätze wieder ausreichten.   :)

von Jo S. (Gast)


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Oldschool schrieb:
> Das einzige was sich geändert hat ist das heutige (angehende) Studenten
> mehr jammern

Naja, viel gejammert wurde früher auch schon.  ;)


Was ich aber wirklich als Problem sehe, ist die enorme Studenten- und 
Absolventenflut. Zu unserer Zeit studierten 20% eines Jahrgangs und 
jetzt sind es 3mal so viele. Auch wenn der Bedarf an Hochqualifizierten 
zunimmt, kann diese Masse nicht in adäquaten Stellen unterkommen. Die 
Unternehmen reiben sich die Hände.

von Chronist (Gast)


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Früher hatten die Leute weniger in der Tasche und auf dem Tisch.
Auch weniger Möglichkeiten, weniger Wohlstand, weniger verfügbares 
Lehrmaterial.


Alles musste man sich selbständig in einer kargen und unwirtlichen 
Umwelt selbst bauen, entwickeln und sammeln, auch das Wissen.
Kein PC, Tablet, Wiki, Internet, PDFs zum downloaden, nüschts, nada, 
niente.

Heute sind alle Schleusen weit geöffnet, inflationär wird das Abitur 
vergeben, das Wissen liegt auf der Straße (Internet) und die Betreuung 
ist so gut wie nie.


Aber das Jammern und der Stresspegel steigt proportional zu den neuen 
Vereinfachungen, Annehmlichkeiten und der Offenheit.


Wie passt das zusammen.

von Falk B. (falk)


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@Chronist (Gast)

>Früher hatten die Leute weniger in der Tasche und auf dem Tisch.
>Auch weniger Möglichkeiten, weniger Wohlstand, weniger verfügbares
>Lehrmaterial.

Stimmt. Es war deutlich weniger Schick-Micki Faktor dabei, viele Bücher 
nur Schwarz Weiß.

>Alles musste man sich selbständig in einer kargen und unwirtlichen
>Umwelt selbst bauen, entwickeln und sammeln, auch das Wissen.

Jain.

>Kein PC, Tablet, Wiki, Internet, PDFs zum downloaden, nüschts, nada,
>niente.

Stimmt.

>Heute sind alle Schleusen weit geöffnet, inflationär wird das Abitur
>vergeben,

Stimmt.

> das Wissen liegt auf der Straße (Internet)

FALSCH! Im Internet gibt es bestenfall INFORMATIONEN!!! Wissen ist 
anwendungsbereit incl. der Zusammenhänge im Kopf. Die Transformation von 
Informationen in Wissen nennt man Lernen.

>und die Betreuung ist so gut wie nie.

Welche? Die durch uC.net?

>Aber das Jammern und der Stresspegel steigt proportional zu den neuen
>Vereinfachungen, Annehmlichkeiten und der Offenheit.

In der Tat.

>Wie passt das zusammen.

Nennt sich Psychiologie.

von Erklärbär (Gast)


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Chronist schrieb:
>
> Aber das Jammern und der Stresspegel steigt proportional zu den neuen
> Vereinfachungen, Annehmlichkeiten und der Offenheit.

Früher gabs halt viel mehr auskömmliche Jobs. Wenn du beim 
Jerusalemspiel immer weniger Stühle bereit stellst, werden auch die 
Hektik und die Überlebenskämpfe heftiger, selbst wenn die Teilnehmer 
durch mehr Technik voraussagen können, wann die Musik aufhört zu 
spielen.

von Axel Zucker (Gast)


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Erklärbär schrieb:
> Früher gabs halt viel mehr auskömmliche Jobs.

Nö, naja, in der DDR vielleicht - wenn man Propagandist, Politischer 
leiter, ABV und Facharbeiter für HorchundGuck zu den auskömmlichen Jobs 
zählt.


https://www.deutschlandinzahlen.de/tab/bundeslaender/branchen-unternehmen/industrie/beschaeftigte-in-der-industrie

Zahl der beschäftigten Akademiker hat sich dabei noch verdoppelt:
https://www.deutschlandinzahlen.de/tab/deutschland/arbeitsmarkt/erwerbstaetigkeit/erwerbstaetige/erwerbstaetige-nach-ausbildungsabschluss

Nur für die ohne Abschluss stagniert die Stellenzahl, Strassenkehren 
macht halt neuerdings ne Maschine.

von Fahrlehrer (Gast)


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Axel Zucker schrieb:
> Das ist nicht gewaltig das ist normal, schau dir mal die Durchfallquoten
> bei
> der Fahrschule an:
> 
http://www.autobild.de/bilder/fuehrerschein-durchfallquoten-nach-bundeslaendern-3800500.html#bild1
> (22.1% für Hessen und 38.5% für Sachsen-Anhalt). An den
> Sprachschwierigkeiten der Ausländer kanns wohl nicht liegen, weil die
> Schlusslicht-bundesländern im Osten liegen.

Die Testbögen gibt es in 11 Fremdsprachen, aber Sächsisch ist nicht 
dabei ;-)

von Erklärbär (Gast)


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Axel Zucker schrieb:
> Erklärbär schrieb:
>> Früher gabs halt viel mehr auskömmliche Jobs.
>
> Nö, naja, in der DDR vielleicht - wenn man Propagandist, Politischer
> leiter, ABV und Facharbeiter für HorchundGuck zu den auskömmlichen Jobs
> zählt.

Gab ja nicht nur DDR, sondern auch die alte BRD. Aber du hast 
anscheinend ein panisches DDR-Trauma - von der Margot damals zu heiß 
gebadet worden?
Alleine an den neuen Studienbedingungen sieht man schon, wie auch der 
akademische Arbeitsmarkt Federn gegenüber früher gelassen hat.
Da hat das System wieder was mit der DDR in der Schlussphase gemeinsam, 
es liegt in den letzten Lebenszügen.

von Studenten_F (Gast)


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Man sollte jetzt Fahrschule zu der Hochschule einschließen und Klasse B 
gibt es dann mit'n Bätschler.
Nach 6 Semestern, darf man dann Auto fahren.
Das wäre toll, dann wären die Straßen richtig schön frei.
Denn alten Raudis müssen dann paar Semester an der Unität nacharbeiten.

Siebfach wird dann eindeutig Physik und Mathe. Wer nicht ableiten kann, 
kann nicht richtig abbiegen.

Beitrag #5555830 wurde von einem Moderator gelöscht.
von LW (Gast)


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Fernsehgucker schrieb:
> Wer es nicht gesehen hat:

Lineares TV war gestern. Wer's nicht gesehen hat, der geht halt in die
BR-Mediathek (abrufbar bis 20.09.18) oder gleich auf YT:

https://www.youtube.com/watch?v=6UVR-kvQcb8

Sehenswerte Doku, die in immerhin 75 Minuten deutlich mehr in die Tiefe
geht als die üblichen Kurz-Reportagen. Erfreulicherweise auch kein ödes
Infotainment.

Rein optisch kommt die Doku bisweilen etwas verspielt daher. Wenn etwa
die Multicopter-Cam durch das Siegestor in Schwabing fliegt oder in der
Eingangshalle oder den Fluren der benachbarten LMU.

von Axel Zucker (Gast)


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LW schrieb:
> Sehenswerte Doku, die in immerhin 75 Minuten deutlich mehr in die Tiefe
> geht als die üblichen Kurz-Reportagen. Erfreulicherweise auch kein ödes
> Infotainment.

Naja, eine Doku die in die Tiefe statt in die Breite geht, verzerrt die 
Realität und schmückt diese Verzerrung noch im kleinsten Detail aus um 
eine kompetente Wiedergabe vorzugaukeln.

Da sind mir 20 Kurzbeiträge die ganze Bandbreite vom 
Minderwertigkeitskomplexen zerfressenen Milchbart bis zum arroganten 
Überflieger abdecken als eine Betroffenheitsshow als 
Grusel-Entertainment  für Selbstgerechte Couch-Potatos.

von (prx) A. K. (prx)


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Fernsehgucker schrieb:
> sind abgelenkt, haben wenig Konzentration, weil sie mit facebook,
> Freundin oder eben auch Arbeiten abgelenkt sind und solche Probleme im
> Kopf haben.

Und am Computer zu zocken bringt vielleicht gute Reflexe, aber wenig dem 
Studium dienende Erkenntnisse.

Manchen kommt freilich auch das Lustprinzip in die Quere. Was an 
Vorlesungen gefällt, funktioniert von allein. Trockener Stoff hingegen 
schmeisst sie aus der Kurve.

> Die Durchfallquoten sind gewaltig: Allein in den Erstsemestern bleiben
> zwischen 20% und 40% auf der Strecke.

Das war vor ein paar Jahrzehnten auch nicht anders. Die zu grosse Zahl 
Studenten musste auf ein fürs weitere Studium beherrschbare Anzahl 
reduziert werden. Dafür ist Mathe ganz nützlich.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Jo S. schrieb:
> Naja, viel gejammert wurde früher auch schon.  ;)

Aber vor der Erfindung des Internets fand das mehr vor dem Bierglas 
statt als vor dem Computer in A&B. Man hatte weniger einschlägiges 
Publikum - was durchaus Folgen für die Selbstwahrnehmung haben kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Es gibt welche, die merken nach einer klassischen Berufsausbildung, dass 
ihnen das zu eng ist, und studieren. Echte Motivation ist dann gegeben.

Andererseits kommt es auch vor, dass ein Studium frisch aus der Schule 
zur Erkenntnis verhilft, dass man in diesem Zirkus nicht weitermachen 
will. Nicht weil rausgeflogen, sondern weil angewidert. Um dann in einer 
klassischen Berufsausbildung zu landen.

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Jo S. schrieb:
> Naja, viel gejammert wurde früher auch schon.  ;)
>
> Aber vor der Erfindung des Internets fand das mehr vor dem Bierglas
> statt als vor dem Computer in A&B. Man hatte weniger einschlägiges
> Publikum - was durchaus Folgen für die Selbstwahrnehmung haben kann.

Vor allem sehe ich gar keine Gründe zu jammern. Es läuft doch super für 
MINT-Akademiker in Deutschland.

von (prx) A. K. (prx)


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Qwertz schrieb:
> Vor allem sehe ich gar keine Gründe zu jammern.

Braucht man dafür wirklich ernsthafte Gründe?

: Bearbeitet durch User
von robocash (Gast)


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An der FH gab es einen Kommunikationssysteme-Prof. dem der 
Fachschaftsrat später sogar die Vorlesung verboten hat. Der machte eines 
Tages eine Schindler's-Liste auf und gab jedem Studenten eine Kurzarbeit 
zu einem Thema. Ich und der Medieninformatiker Silvio bekamen das 
Satelliten-Internet. Ich versuchte im Internet Informationen zu finden 
aber da war nur Reklame Schrott und die Arbeit wurde eigentlich eine 4. 
Silvio bestellte in der Anstaltsbücherei ein Satellitenbuch, wartete 3 
Wochen bis es da war und entnahm dem Buch alle wichtigen Informationen. 
Es war wohl das einzige Buch zu diesem Thema dort und auch der Prof. 
wusste wohl von diesem Buch. Das Deckblatt sah aus wie vollständig mit 
TeX gemacht. Der Sivio (er bekam eine gute Note) erzählte mir sogar von 
dem Buch und ich fand es auch nachdem er es zurückgegeben hatte aber 
wollte eigentlich nicht aus einer einzigen Quelle abschreiben. Sicher 
enstand das Buch selbst durch persönliche Kontakte des Autors innerhalb 
von Gebäuden wie CALTECH oder BELL-LABS.

Wir hatten auch eine schlanke Kommolitonin die eines Tages im roten 
Lederkleid auftauchte. Nach dem Praktikum bei Siemens arbeitete sie als 
Absolventin bei Daimler. Bei den insgesamt drei Informatik-Studentinen 
bei uns war eine Schwerbehinderte die vorzeitig abbrach. In Sachsen 
schon ein hohes Gut dass ich selbst als Schwerbehinderter Bafög bekam. 
Denn die DDR hätte sich meine Ineffizienz in den teuren Jobs nicht 
leisten können. Die "Reise nach Jerusalem" spielte ich schon als 
Psychiatriepatient sowohl in einem Krankenhaus in Sachsen als auch in 
Hessen. Pfleger und Betreuer sind teils sportlich orientiert teils 
kündigen sie weil sie die Patienten nicht mehr sehen wollen. Auch 
Betreuerinnen lassen die Patienten die Reise nach Jerusalem spielen - 
selber stehen sie am Plattenspieler.

Mein Vater erzählte mir von einem Promovierten den er aus seinem 
DDR-Studium kannte. Dieser Mann hatte den  Verlust sämtlicher Zähne zu 
beklagen (ausgefallen). Sowas kommt heutzutage bei Kokain vor, einem 
Dopamin-D1-Aktivator. Die Sorte Medikament hätte man vielleicht auch in 
der DDR bekommen können, an einer Hochschule bei der Mediziner 
studieren. An der FH schließlich gab es einen Studenten der in 
Regelstudienzeit die Prüfungen für alle Wahlpflichtfächer, die überhaupt 
angeboten wurden, ablegte (etwa auch mit der sozialen Droge?). Weil ich 
mein Camera-Tracking-Problem vom Sinn her nicht richtig verstand fragte 
ich ihn danach worauf er antwortete: Kalmannfilter, Fuzzy, ANN. Dass es 
bei der Kamera um Regelschwingungen, Impulsantwort und 2D handelte 
schien er als selbstverständlich vorauszusetzen.

Die Informatik-Studenten wollten gern mit Visual-Studio üben. Die 
Entwurfs-Pattern interessierten niemanden so richtig. Viele hatte ältere 
Geschwister die von der Industrie wußten. Irgendwie umgingen alle den 
Unix-Prof. mit seinen Linux-Ambitionen. Diesen Prof. fragte ich eines 
Tages nach dem Sinn, dass nur ein Mail-Server Mail versenden darf aber 
nicht jeder PC. Das hängt mit SPAM zusammen. Der Prof. hat aber eine 
"positive" Weltanschauung. Weil Spam was schlechtes ist konnte er also 
den Grund für den Mail-Server nicht nennen, er sagte nur dass es so ist 
aber nicht warum. Von Studenten wird erwartet, dass sie auf ein 
Stichwort hin alles fehlende selbst herausfinden. Mit seiner positiven 
Weltanschauung war er in der DDR Leiter eines Rechenzentrums, kam dann 
an die FH wo er seine ganzen vieren und fünfen verteilte um schließlich 
jetzt an die private FH zu wechseln. Der oben genannte 
Kommunikationssysteme-Prof. fungierte an der FH dagegen als 
MICROSOFT-Statthalter. Er betrieb ein Forschungsprojekt bei dem es darum 
ging  mit welcher Download Software Hochschulen besser 
Microsoft-Software herunterladen können.

Durchfallquote wurde bei der Eröffnungsveranstaltung genannt: "Eine 
Teamleistung kann sehr gut sein, eine Einzelleistung auch. ... Wir 
rechnen damit dass 60% von Ihnen durchfallen werden." Es fielen auch 
Leute durch. Während meiner Abschlussarbeit fragte der Psychiater: "Herr 
XXX, geht es noch?" Er wollte mir eine Kur für 6 Monate verschreiben. 
Bei der Firma mit der Abschlussarbeit gab es auch eine Weihnachtsfeier 
bei der eine ältere Stripperin mit freiem Oberkörper auftrat. Sie hatte 
sich einen Mitarbeiter gesucht der dann auf einem Stuhl zu sitzen kam 
und die Schlagsahne (aus Spraydose) von ihrem Oberkörper abschleckte. 
Zuvor aber lief eine bekleidete Frau von diesen Leuten durch den Raum 
und musterte die Männer (auch mich), suchte sich dann aber jemand 
anderes weil natürlich unter den Männern eine Rangordnung besteht und 
auch Leute die per-du sind das nicht tolerieren können. Die FH lässt am 
Ende des Studiums niemanden gern durchfallen weil sie es ja immer zu 
Anfang hätten merken müssen und die Bafög Rückzahlung auch in diesen 
Fällen fällig wird.

Softwareengineering findet in Teams statt. Gruppen die kooperieren 
obwohl jeder nur seine eigene Note will. Im Kolloqium fragte die 
narzistische Professorin (will Behinderte nicht sehen) den 
hörgeschädigten Studenten etwas fachliches worauf er akustisch 
undeutlich antwortete. Sie war beleidigt und wertete die Antwort als 
falsch worauf ich sagte: "Er hat es doch beantwortet". Zum Schluss sie 
zu mir: "Schade Herr X. das war jetzt eine halbe Note schlechter". Im 
SE-PC-Praktikum war ein einarmiger (edel-schwerbehinderter) Uni-Physiker 
zugegen der die Bildschirmklicks von Object-IF schon auswendig kannte 
und sie und auf dem Beamer vormachte. Viele verzichteten auf die 
Mittagspause um einen guten Platz zu bekommen, denn es war brechend 
voll. Mit seinen Mausklicks setzte uns der Physiker alle schachmatt! 
Dieser Physiker spottete auch über den mongolischen Gaststudenten der 
zugegeben sprachliche Schwierigkeiten hatte und - wie ich finde - zu dem 
ganzen Kram eine gesunde distanzierte Einstellung an den Tag legte. Die 
FH schloss ich später gut ab ohne Zehn-Finger-Tippen. Geprüft hat das 
keiner, eine Lehrkraft sprach mal davon und ein Student widersprach noch 
blöde.

TOEFL ist der amerikanische Englisch-Test (Sprache der Engel) wobei es 
in Amerika keine offizielle Amtssprache gibt. Mal wird Englisch 
gesprochen mal Spanisch. Unsere Parallel-Gruppe übte mit 
Tonbandaufnahmen für den TOEFL-Test wohl um ihn zu knacken. Der Test ist 
irgendein Genuschel aus TEXAS-English das halb Spanisch vorkommt. Was 
soll es auch, sowohl Lehrkräfte als auch Studenten bleiben hinter jedem 
Muttersprachler zurück.

von (prx) A. K. (prx)


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robocash schrieb:
> Englisch-Test (Sprache der Engel)

... oder vielleicht auch ein wenig die der Sachsen? ;-)

: Bearbeitet durch User
von robocash (Gast)


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Goldman Sachs

Beitrag #5556835 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Dafür kann der nix.

von Jemand (Gast)


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Hallo

"Andererseits kommt es auch vor, dass ein Studium frisch aus der Schule
zur Erkenntnis verhilft, dass man in diesem Zirkus nicht weitermachen
will. Nicht weil rausgeflogen, sondern weil angewidert. Um dann in einer
klassischen Berufsausbildung zu landen."

Und das muss (nicht nur soll, oder als Gnadenentscheidung der 
Personalabteilung) einfach vom Arbeitgeber bzw. Ausbilder hingenommen 
werde, ohne dumme Fragen nach den wie und warum, auch muss es egal sein 
wenn mal einige Monate "einfach" fehlen (ohne "gute" Gründe - mann lebt 
nur einmal und ist nur einmal jung...!) - die Leibeigenschaft  wurde 
schon vor vielen hundert Jahren in Europa abgeschafft.
Arbeitskräftemangel - Fachkräftemangel? Seid doch froh ,als Arbeitgeber, 
Facharbeiter und Ausbildungswillige zu bekommen - ob die jetzt 16 Jahre 
alt sind oder 35 Jahre sollte dann doch egal sein (wobei der 35 Jährige 
natürlich sich nicht soviel gefallen lässt wie der 16 Jährige...)

Anders herum (Ausbildung -> Studium) gilt das natürlich auch...
Dann ist der Titel halt nicht 24 Jahren in der Tasche, sondern "erst" 
mit 35 Jahren - aber natürlich kennt und vor allem fordert der 35 
jährige auch mehr seine Rechte (ein).

Jemand

von (prx) A. K. (prx)


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Was hast du denn grad geraucht?

Beitrag #5556957 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Marx W. (Gast)


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A. K. schrieb:
> robocash schrieb:
>> Englisch-Test (Sprache der Engel)
>
> ... oder vielleicht auch ein wenig die der Sachsen? ;-)

Eher die Ursprache der "lower saxons"!

von Heinz Becker (Gast)


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Dennis schrieb im Beitrag #5556957:
> Welcher Droge haben wir denn diesen konfusen Text von dir zu verdanken?

Er hat doch geschrieben dass die Pfleger manchmal abhauen. Ihn haben sie 
wohl gerade vergessen wieder einzusperren, da kam am Schwesterbüro 
vorbei,die Türe stand offen, Rechner an und schon hat er losgetippt, 
Zwangsjacke halb abgestreift und los ging das Geklacker auf der Tastatur 
das aus dem Schwesternbüro über die in kaltem Neonlicht getauchten 
Anstalltsflure halte, dazu sein irres Gelächter UAHAHAHAHA-HAHA-HAAAAA! 
Tipper-Tipper-Klackerdiklack-Tipp-......

Ich stelle ihn mir vor wie den durchgeknallten Chef bei Rosarote 
Panther/Inspektor Clouseau.  Der sitzt am des einen Films am Ende des 
Films in der Gummizelle mit angelegter Zwangsjacke und schreibt mit dem 
Fuss wahnsinniges Zeugs an die gepolsterte Wand.

von Qwertz (Gast)


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Ich lese die Beiträge von robocash immer gerne, gerade wenn sie länger 
sind. Die Gedankensprünge haben fast etwas Künstlerisches, man weiß nie, 
was als Nächstes kommt. Ja, ich glaube, es ist Kunst.

von Nop (Gast)


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Tja, nachdem linksgrüne Bildungspolitik das Schulniveau systematisch 
nach unten gezogen hat und Leistung als böse gebrandmarkt hat, und 
nachdem außerdem Helikoptereltern 18 Jahre lang ihre 
Schneeflocken-Millennials von der Realität abgeschirmt haben, ist die 
schlußendliche Landung im realen Leben nunmal mit einem derben Tritt in 
den Hintern verknüpft.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo A. K.

A. K. schrieb:

> Und am Computer zu zocken bringt vielleicht gute Reflexe, aber wenig dem
> Studium dienende Erkenntnisse.

Ich habe festgestellt, dass rein technisch Fachliches wesentlich weniger 
wichtig ist, als die Sozialkompetenz und die Teamfähigkeit.
Mir fehlt das z.B.

Das ist das wichtigste, was beim Computerspiel zocken trainiert wird.
Wohlgemerkt, "trainiert" nicht "gelernt". Das Lernen muss früher 
erfolgen, und zum Lernen ist es in studierfähigem alter schon zu spät.

> Manchen kommt freilich auch das Lustprinzip in die Quere. Was an
> Vorlesungen gefällt, funktioniert von allein. Trockener Stoff hingegen
> schmeisst sie aus der Kurve.

Ob ein Stoff trocken ist oder nicht, hängt sehr stark am 
Vorstellungsvermögen des Lernenden, weniger am Stoff selber.

>
>> Die Durchfallquoten sind gewaltig: Allein in den Erstsemestern bleiben
>> zwischen 20% und 40% auf der Strecke.
> Das war vor ein paar Jahrzehnten auch nicht anders.

Ja, dass kenne ich ähnlich. in Duisburg haben sich 80% der in E-Technik 
immatrikulierten nach Aussage des Dekans nie zu irgendeiner Prüfung 
angemeldet und waren irgendwann halt "weg". Klausuren mit 70-90% 
Durchfallquoten gab es häufiger.

> Die zu grosse Zahl
> Studenten musste auf ein fürs weitere Studium beherrschbare Anzahl
> reduziert werden. Dafür ist Mathe ganz nützlich.

Ja. Und die Laborpraktika mit den Testaten.

Die Praktika waren für mich nie ein Problem. Mathe schon, und das 
klappte irgendwann, nachdem ich mir ein Skript einer anderen Uni zum 
gleichen Thema besorgt hatte, weil ich mit der Vorlesung des Profs nicht 
klarkam.

Egal, letztlich war es doch eine doofe Idee zu studieren. Viel Aufwand 
für wenig Ergebnis. Wenn man für etwas kämpfen muss, sollte man es wohl 
besser lassen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von DummyNick (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Egal, letztlich war es doch eine doofe Idee zu studieren. Viel Aufwand
> für wenig Ergebnis.


Hallo Bernd,

ich lese in deinen Beiträgen oft, dass dein Studium dir nicht die 
ersehnte Anstellung und Würdigung deiner Leistung erbracht hat.
Seitdem denkst du, dass die Erfolgreichen eine Art Geheimcode der 
Sozialkompetenz oder sonstigen sozialen, zuweilen auch kriminellen 
Fähigkeiten haben, die dir abgehen.

Dem ist nicht so... äh

oder es resignierend zu sagen, ja es ist so, deine Ansichten sind 
richtig, aber ernüchternd und existentiell.

Das hört niemand gern und versucht dir Mut zu machen und dich aus dem 
Tief zu holen.
So wie ich am Anfang.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo DummyNick.

DummyNick schrieb:

> Das hört niemand gern und versucht dir Mut zu machen und dich aus dem
> Tief zu holen.
> So wie ich am Anfang.

Wenn du das wirklich versuchen wolltest, hättest Du die gleiche 
problematische Persönlichkeitststruktur wie ich und ein Hilfsversuch 
wäre sinnlos.

Wenn du selber erfolgreich wärest, wäre ich Dir gegenüber misstrauisch 
bis feindlich, und ein Hilfsversuch wäre sinnlos.

Abgesehen davon erfolgen Persönlichkeitsentwicklungen mit 55 meistens so 
langsam, dass sie kaum Einfluss auf die Lebenssituation der Betroffenen 
haben.

Von daher schon würde ich es als eine Illusion ansehen, das es so etwas 
wie Hilfe in diesem Falle überhaupt geben kann.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Jemand (Gast)


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Hallo

wirklich?

Die Frage ist ernsthaft gemeint.

Zum meinen Hintergrund: Ich habe nie studiert, bin aber Facharbeiter im 
Bereich der E-Technik und immer noch, trotz über 25 Jahre im Berufsleben 
und im erlernten Beruf tätig, unglaublich von der E-Technik begeistert 
und "betreibe" (schlechtes Wort aber ich denke du verstehst was ich 
meine) diese privat und Hobby mäßig sogar auf höheren Niveau als im 
Beruf.
Das ich nie studiert habe lag an meinen Schulnoten und war wohl auch gut 
so denn die Mathematik hätte ich im E-Technik Bereich nie geschafft 
(alles andere ist und war einfach nicht mein Interessenbereich).

Du hast es aber geschafft und viele deiner Beiträge im Forum und der 
immer beigefügte Link deuten doch darauf hin das auch du nicht der 
E-Technik ganz abgeneigt bist ;-) und diese nicht nur ein Mittel für 
einen "gut bezahlten" (?) Job ist sondern wirklich eine Passion dahinter 
steht.


Du hast doch als Ergebnis dann richtig im Detail erlernt wie "die" 
E-technik funktioniert, verstehst die richtig tief gehende Mathematik 
dahinter, hast das echte Potential was wirklich neues zu Entwickeln (und 
nicht "nur" zu Basteln) und so einiges mehr was eine Berufsausbildung 
oder auch autodidaktisches Lernen einfach nicht leisten kann.
Ist das nicht schon ein Wert an sich, der weit über die Grundlagen zu 
einen gut bezahlten Beruf mit "Titelpflicht"  hinausgeht?
Ich empfinde das als Außenstehender sogar viel  mehr als den 
eigentlichen, tiefer gehenden Sinn eines Studiums - auch außerhalb der 
Medizin, der Rechtswissenschaft und der Theologie.

Jemand

von Jemand (Gast)


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Meine Frage bezieht sich auf

 Autor: Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite
Datum: 15.09.2018 12:13

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd W. schrieb:
> Ob ein Stoff trocken ist oder nicht, hängt sehr stark am
> Vorstellungsvermögen des Lernenden, weniger am Stoff selber.

Beides. Als auch kreativ gepeilter Mensch mag man zwar auf 
intellektueller Ebene wissen, dass Werkstoffkunde eine wesentliche 
Grundlage vom Maschbau darstellt (selbst für Bildhauer), aber sonderlich 
viele kreative Aspekte werden auch jene nicht darin finden, die damit 
gut zurecht kommen. Nur ist die Art der Motivation eben für manche 
wichtiger als für andere.

> Wenn man für etwas kämpfen muss, sollte man es wohl besser lassen.

Sorry, aber das klingt fast so, als hätten wir nie von den Bäumen runter 
steigen sollen, weils droben doch so bequem war.

Es ist nur nicht jedermanns Sache. Mancher kämpft für sein Ziel, auch 
weil er eines hat. Mancher geht den bequemeren Weg, vielleicht auch 
mangels Ziel. Es liegt auch nicht jedem, trotz passablem deutschem 
Abitur im europäischen Ausland das Abitur noch einmal zu machen, um 
ausgerechnet dort Medizin studieren zu können.

Wenn man inhaltlich genau weiss, was man werden will, was man machen 
will, wirds etwas einfacher, scheint mir. Weiss man das nicht, und geht 
in MINT, weil man gegenüber einem Dasein als Kellner oder Taxifahrer mit 
Schauspieler-Ausbildung darin bessere Chancen auf ein passables Leben 
sieht, ist es vielleicht schwieriger. Viele Möglichkeiten zu haben, kann 
es also auch erschweren, die richtige zu finden.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Bernd W. schrieb:
> Abgesehen davon erfolgen Persönlichkeitsentwicklungen mit 55 meistens so
> langsam, dass sie kaum Einfluss auf die Lebenssituation der Betroffenen
> haben.

Die angesprochene Sozialkompetenz kann sich uU über fast das ganze Leben 
weiter entwickeln. Viele entwickeln in Kindheit und Jugend jene Gefühle 
und Techniken, die im Umgang mit anderen Menschen wichtig sind. Manche 
indes benötigen für scheinbare Selbstverständlichkeiten ein paar 
Jahrzehnte länger. Ja, und manche schaffen es nie.

Das mag man dann freilich im Einzelfall als gelernt, antrainiert oder 
als angeboren betrachten und sich trefflich darüber streiten. Aber wie 
man mit anderen Menschen zurecht kommt - und noch wichtiger: wie diese 
mit dir zurecht kommen - auch antrainiert statt angeboren oder früh 
gelernt kann helfen.

: Bearbeitet durch User
von Nettes Mann (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> Abgesehen davon erfolgen Persönlichkeitsentwicklungen mit 55 meistens so
>> langsam, dass sie kaum Einfluss auf die Lebenssituation der Betroffenen
>> haben.
>
> Die angesprochene Sozialkompetenz kann sich uU über fast das ganze Leben
> weiter entwickeln.

Sie kann nicht nur, sie tut es. Sozialkompetenz ist eine Tugend, deren 
Entwicklung lange Zeit braucht, weil es dazu sehr viel Lebenserfahrung 
bedarf. Um es auf einen einfachen Nenner zu bringen, Jung (und 
unbedarft) sieht vieles gerne durch die rosarote Brille (beispielsweise 
ungehemmte Zuwanderung) oder neigt im Umkehrschluss schnell zur 
Hyperventilierung (z.B. beim Klimawandel). Erst die (mühsame) Erfahrung 
des Lebens lehrt zunehmend die Spreu der Ereignisse zielgenauer vom 
Weizen zu trennen. Wer beispielsweise in den 80er Jahren noch die 
Panikmache über ein damals bevorstehendes Ende des dt. Waldes (Stichwort 
Waldsterben) durchleben musste, wer die alten Horrorartikel im Spiegel 
der 70er Jahre von Wassernot in Deutschland noch kennt (wohlgemerkt dem 
Deutschland prognostiziert damals der 90er Jahre), wer sich an die 
Weltuntergangsszenarien des Club of Rome noch erinnert, der geht heute 
sehr viel bedachter mit ähnlichen Äußerungen um und lässt sich nicht 
mehr so leicht von den Schreiberlingen ein X für ein U vormachen.

"Abgesehen davon erfolgen Persönlichkeitsentwicklungen mit 55 meistens 
so langsam..."

Ich erlebe das Gegenteil. Die alten Hass- und Feindbilder meiner einst 
grün-sozen-linken Zeit (über 30 Jahre) aus dem erzkonservativen 
Dunstkreis a' la Prof. Sinn, Roland Tichy, Gabor Steingart, Hugo 
Müller-Vogg, Rüdiger Safranski, Peter Sloterdijk, Matthias Matussek, 
Hans-Jürgen Papier, Rupert Scholz, Ulrich Reitz, Werner Patzelt, Arnulf 
Baring, Dorothea Siems, Gunnar Heinsohn (um nur ein paar willkürliche 
Beispiele herauszugreifen) sind mir heute diejenigen, die Zustände 
unserer Gesellschaft ZUTREFFEND beschreiben, während all diejenigen, die 
ich einst für integer hielt, wie beispielsweise einen Joschka F. (und 
seinen Haufen) oder die Sozen sich für mich als glattes FEHLURTEIL 
erwiesen haben und spätestens seit Sept. 2015 kann ich diese 
..[Schimpfwort].. und den gesamten Dunstkreis dieser .. 
[Schimpfwörter].. nicht mehr ab. Übrig geblieben sind Leute wie Poris 
Palmer, Oskar Lafontaine denen ich auch heute noch gerne zuhöre.

Ein weiteres Beispiel zur Persönlichkeitsentwicklung bzw. Veränderung im 
Alter von 5x Jahren

Ich musste vor einiger Zeit miterleben wie ein guter Bekannter sich das 
Leben nahm, ohne dass es einen ersichtlichen Grund dafür gab (keine 
wirtschaftliche Not, keine akut schwere Krankheit, keine Drogen, keine 
Schulden etc. immer für die Familie da). Anscheinend hatte sich seine 
Psyche unbemerkt oder fehlinterpretiert von der eigenen Familie binnen 
kurzer Zeit so extrem verändert, dass er keinen anderen Ausweg mehr sah 
als sein Leben kurzerhand zu unser aller Überraschung zu beenden. Er 
hinterließ seine Frau und eine ihn liebende Tochter im arbeitsfähigen 
Alter.

> Viele entwickeln in Kindheit und Jugend jene Gefühle
> und Techniken, die im Umgang mit anderen Menschen wichtig sind. Manche
> indes benötigen für scheinbare Selbstverständlichkeiten ein paar
> Jahrzehnte länger.

Ja, das ist so. Manche sind Spätzünder.

> Ja, und manche schaffen es nie.

Auch das. Und nicht wenige haben ein erstaunlich distanziertes 
Verhältnis zur Not wenn es um die eigene Bevölkerung geht, dafür umso 
mehr Empathie für alles exotische und fremde. Hält man ihnen das vor, 
reagieren sie ablehnend bis aggressiv und unterscheiden sich oftmals 
nicht mehr von jenen, die sie vorschnell gerne als "hasserfüllt" an den 
Pranger stellen. Gesellschaftliche Spaltung wird niemals nur von einer 
Seite betrieben.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Nettes Mann schrieb:
> die eigene Bevölkerung

Was soll das denn sein?

von rbx (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Ob ein Stoff trocken ist oder nicht, hängt sehr stark am
> Vorstellungsvermögen des Lernenden, weniger am Stoff selber.

Das Vorstellungsvermögen freilich arbeitet nach Erfahrung, und 
Bekanntheitsgrad (Fremdwörter, Fachbegriffe,  Vertrautheit der Thematik) 
Übung (Wiederholung), Motivation oder auch nach Bildhaftigkeit der 
Sprache oder der Anschaulichkeit einer Präsentation.
(bei Kräutern und Pilzen ist die Nase überlebenswichtig).
(Udo Pollmer warnt vor Leberschäden durch Smoothies - da die Pflanzen 
viel schlimmer sind als Pilze (man ist schneller tot) hätte man dabei 
noch Glück?)
(wenn der Trend weitergeht, muss Riechen als Schulfach her)

So manch aktuelles "Lehrbuch" oder auch wissenschaftliche Artikel ähneln 
eher einer Linkliste die - wenn man nicht weiß, worum es geht - unsinnig 
wirken.

Wenn man bei z.B. wissenschaftlichen Artikeln, die eine Theorie 
diskutieren, die angesprochenen Theoriekonzepte und (oft einschlägige 
oder bahnbrechende) Texte nicht kennt, dann nützt die Vorstellung nicht 
viel. Man muss die Artikel, die vorausgesetzt werden, lesen  - und kann 
froh sein, wenn einer dabei ist, der etwas mehr Substanz hat, als eine 
"Linkliste".

(man kann noch eine ganze Menge zu dieser Thematik schreiben - kurz: man 
landet schnell bei der philosophischen Frage "Wie kann man wissen?" 
(..ohne etwas zu "wissen") bzw. "Wie kann ich Lernen?")

(Fremdwörter, Fachwörter schnell lernen und verstehen und behalten, + 
Lexika dazu = guter Tipp)

von DummyNick (Gast)


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Hi,

habe kürzlich diesen Text auf der Seite der FH Darmstadt gefunden:

"Aber vielleicht ist ein Studium gar nicht das Richtige für Sie. Wenn 
Sie sich in der Schule eher schwer getan haben, nicht wirklich Spaß am 
Lernen hatten, sich schwer konzentrieren konnten, Dinge nur für die 
Klausur lernen wollten und nie für eine Sache gebrannt haben, dann 
sollten Sie aus meiner Sicht eher über eine Ausbildung nachdenken. Ein 
Studium erfordert ein hohes Maß an Selbstmotivation, Selbständigkeit und 
Frustrationstoleranz. Informatik kann man auch gut im Rahmen einer 
Ausbildung lernen, z.B. in den verschiedenen Ausprägungen der Ausbildung 
als Fachinformatiker/in."

https://www.fbi.h-da.de/studieninteressierte/bewerbung-vorbereitung.html


Ich weiß ja nicht, aber gehört sowas wirklich auf eine Webseite die die 
Hochschule in der der Außendarstellung repräsentieren soll.

Das klingt ja fast so unseriös wie die Tiraden hier aus dem A&B-Forum.



Normalerweise setzen Hochschulen auf Freiheit und Selbstverantwortung, 
auch die Freiheit, sich selbst auf dem Holzweg zu begeben.

von Nop (Gast)


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DummyNick schrieb:

> Normalerweise setzen Hochschulen auf Freiheit und Selbstverantwortung,
> auch die Freiheit, sich selbst auf dem Holzweg zu begeben.

Die ganzen Erstis, die anfangen und dann doch abbrechen, verstopfen auf 
ihrem Holzweg unnötig die Vorlesungssäle und kosten unnötig Tutoren bzw. 
Korrekteure für Übungsaufgaben und Klausuren. Denen einen Warnhinweis zu 
geben, ist durchaus sinnvoll. Insbesondere angesichts der Tatsache, daß 
das heutige Abi in etlichen Bundesländern bloß noch ein 
Realschulsbschluß ist und tatsächlich keine Studieneignung bescheinigt.

von DummyNick (Gast)


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Nop schrieb:
> Insbesondere angesichts der Tatsache, daß
> das heutige Abi in etlichen Bundesländern bloß noch ein
> Realschulsbschluß ist und tatsächlich keine Studieneignung bescheinigt.


Dafür könnten Sie einen NC und Eignungsgespräch und -test einführen.

Mein Kritikpunkt galt eher den formlosen und unsachlich geschriebenen 
Texten auf den Webseiten.

Da merkt man gleich den Unterschied zwischen einer hochseriösen 
Universität und einer Wald- und Wiesen-FH.

von Lolly (Gast)


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Beim NC ist wegen des Deppenschulsystems kein objektiver Vergleich 
möglich und Eignungstests kosten Geld, was die FHs oft nicht haben. Da 
ist schon mal Butter bei die Fische goldwert abseits des 
Marketingbullshits, den Hochschulen in fester Hand der Industrie 
ansonsten gemeinsam verzapfen. Der Text einfach nur hundertprozentig 
wahr und richtig, wer sich von sowas abschrecken lässt, war eh ebenfalls 
nie geeignet und der heutige Industriealltag ist dann nochmal ne Ecke 
härter und schlimmer als die Hochschule.

von Nop (Gast)


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DummyNick schrieb:

> Dafür könnten Sie einen NC

Der ist in allen Fächern Unsinn, weil ein Abi aus Berlin mit einem aus 
Bayern nicht vergleichbar ist.

> und Eignungsgespräch und -test einführen.

Eignungstest wäre auch eine Option, aber Aufwand.

> Mein Kritikpunkt galt eher den formlosen und unsachlich geschriebenen
> Texten auf den Webseiten.

Anpassung an die Zielgruppe. GERADE denen, die davon abgeschreckt werden 
sollen, muß man das in recht einfachen Worten nahebringen, sonst 
kapieren die Pisaverlierer das nämlich nicht. Sinnerfassendes Lesen kann 
heute bei Abiturienten nicht mehr vorausgesetzt werden.

von rbx (Gast)


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DummyNick schrieb:
> Ich weiß ja nicht, aber gehört sowas wirklich auf eine Webseite die die
> Hochschule in der der Außendarstellung repräsentieren soll.

Ja, und die Hochschule macht dabei sogar noch einen sehr guten Eindruck.

Eignungstests sind natürlich objektiver als ein Hoffen auf 
Selbstselektion. Aber wie seriös ist es für die "Wissenschaft", wenn 
viele Leute die Unilaufbahn nur noch als Karriereleiter bzw. als 
Einkommensquelle betrachten?
(oder um zu heiraten a la "jetzt habe ich meinen Doktor..")
(Uni als Heiratsmarkt ist ja voll Ok, denn z.B. in anderen Ländern wie 
z.B. Israel "funzt" sehr stark der Militärdienst als Heiratsmarkt.)

von Nop (Gast)


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Bernd W. schrieb:

> Ich habe festgestellt, dass rein technisch Fachliches wesentlich weniger
> wichtig ist, als die Sozialkompetenz und die Teamfähigkeit.

Wobei die Erwartungen auch nicht sooo hoch sind bei Leuten, die 
Hardcorefächer wie ET, MB, Info, Mathe oder Physik studiert haben. Man 
weiß ja, daß das eher keine Showmaster und Unterhalter sind. Es reicht 
aus, wenn man sich als Frischling im realen Industrieleben ansieht, wie 
das in der jeweiligen Firma gemacht wird und das einfach auch so macht.

Schwierig wird es allerdings, wenn es beträchtlich ins autistische 
Spektrum abdriftet, das ist nicht besonders gefragt. Oder wenn man schon 
im Bewerbungsgespräch dermaßen motivationslos wirkt, als würde man 
eigentlich gar keinen Job wollen.

von robocash (Gast)


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Mindestens zwei interessante Erfinder gab es im Bereich IT/Elektro:

- Konrad Zuse mit dem Rechnenden Raum. Nie an der FH den Namen Zuse oder 
Rechnender Raum gehört. Freilich rätseln sie über die Kosmologie und den 
Raum. Aber seit die Banker Zuse den Kredit weggenommen haben und so 
beschlossen dass es Military-Siemens weitermacht wollen Prof.s da wohl 
nicht ran. Nur "Von Neumann Rechner" oder "Harvard Architektur" wenn's 
hochkommt.

- Nikola Tesla mit elektrischen Longitudinalwellen und dem Drehstrom. 
Drehstrom geht Informatiker nichts an obwohl vielleicht ein 
Rechenzentrumsrechner (rob) damit betrieben wird. Schichtarbeiter und 
eine Rechner Rampe im Rechenzentrum aber der Unix-Prof. kann dort keine 
Führung machen weil er keine Ahnung hat (z.B. von dem "id" Kommando für 
den Benuzernamen; er hatte dafür irgendein historisches Kommando "who"). 
In der Wikipedia steht dass Tesla bei Aushändigung seines Diploms in das 
Militär eingezogen werden sollte. So ging er nicht hin und blieb ohne 
Abschluss. In der Uni-Bücherei Mainz (PMK) ist ein Teslabuch verzeichnet 
welches aber verschwunden ist. Tesla nur vielleicht am Rande erwähnt als 
physikalische Einheit und dass die Elektriker triviale Diener der 
Physiker seien aber Tesla nicht als Mensch erwähnt.

Beide Erfinder kamen nicht aus dem englischen Sprachgebiet. Aber die USA 
hat beide vereinnahmt. Alles englisch an dem Computer.

Ein Prof. sagte mal: Ich mache "malloc" aber das Betriebssystem sagt 
"njet". Weil er vom DDR-Gebiet kam.

Das bringt mich auf ein regelmäßiges Gesetz:

Angela Merkel hat eigentlich den wissenschaftlichen Sprachgebrauch eines 
US-Army-Unteroffiziers, selbst das etwas kürzere Haar. Aber ihre 
Schutzmacht USA ist von der Spekulantenkrankheit durchsetzt und könnte 
der Merkel gegenüber gleichgültig werden. Für diesen Fall (dass es 
anders kommt) hat sie ein Haus in Uraguay.

Erich Honecker hatte den Wissensstand der Anstaltsbibliothek der 
Haftanstalt Brandenburg wo er einst inhaftiert war. Aber die UdSSR 
wollte Videorecorder und westlichen Luxus. Erich wurde mehr und mehr 
egal. Als es anders kam ging er nach Chile.

Die Faschisten im dritten Reich hatten Verbündete und schützten sich 
selbst. Aber schließlich kam es anders. Die Siegermächte besetzten das 
Land. So gingen einige Faschisten nach Brazilien.

von LW (Gast)


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> So gingen einige Faschisten nach Brazilien.

OT   Die Rattenlinie der deutschen Nazi-Verbrecher führte kaum
nach "Brazilien", sondern hauptsächlich nach Argentinien – und
in weit geringerem Umfang auch nach Chile und Bolivien.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Robocash.

robocash schrieb:

> Mindestens zwei interessante Erfinder gab es im Bereich IT/Elektro:
>
> - Konrad Zuse mit dem Rechnenden Raum. Nie an der FH den Namen Zuse oder
> Rechnender Raum gehört. Freilich rätseln sie über die Kosmologie und den
> Raum. Aber seit die Banker Zuse den Kredit weggenommen haben und so
> beschlossen dass es Military-Siemens weitermacht wollen Prof.s da wohl
> nicht ran. Nur "Von Neumann Rechner" oder "Harvard Architektur" wenn's
> hochkommt.

Doch. Ich schon. Unser Physiklehrer auf dem Gymnasium hat davon im 
Zusammenhang mit Zellulären Automaten gesprochen. Ist auch im Wikipedia 
Artikel über Konrad Zuse erwähnt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Zuse#%E2%80%9ERechnender_Raum%E2%80%9C
Aber nur, dass es sowas gibt.
Wie gesagt, habe ich anno 197x auf dem Gymnasium gehört, lange bevor an 
soetwas wie eine Wikipedia gedacht wurde.

Die Idee selber taucht auch noch mal als Modellüberlegung in der 
Chaostheorie auf, und 1940 hatte auch Stanislav Ulam eine Idee mit 
Zellulären Automaten....fast 30 Jahre bevor Zuse sein Buch darüber 
schrieb.

Ulam stand in direktem Austausch mit von Neumann. Der hat das ganze noch 
etwas ausgebaut.

Und dann gibt es noch eine Idee mit mehrdimensionalen Turing Maschinen.
Aber das ist nun wirklich was für Vollbluttheoretiker.

Noch ein Link: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Zellul%C3%A4rer_Automat#Geschichte_der_Zellularautomaten

Das ein Zellulärer Automat bisher nicht so recht in Rechnerarchitekturen 
umgesetzt wird, hängt wohl auch damit zusammen, dass es erst mit 
heutigen Technologien möglich wird, soetwas in sinnvoller Form und Größe 
zu bauen.....vergleichbar mit der direkten Hardware Umsetzung neuronaler 
Netze, die eigentlich auch erst mit FPGAs anfangen, aus der Test- und 
Spielzeugphase herauszukommen.

Ok...Anwendungen in FEM Simulationen dafür gab und gibt es seit über 30 
Jahren. FEM kommt dem schon sehr nahe, bzw. geht darüber hinaus, weil 
die FEM Zellen zur Verringerung des Rechenaufwandes oft lokal an das 
Modell angepasst werden.

Ich selber habe irgendwann in der zweiten Hälfte der 80er am Atari mit 
zwllulären Automaten herumgespielt.....aber nicht größer als eine 20x20 
Matrix. Die Teile simuliert wird schnell sehr rechenaufwändig. ;O)


>
> - Nikola Tesla mit elektrischen Longitudinalwellen und dem Drehstrom.
> Drehstrom geht Informatiker nichts an obwohl vielleicht ein
> Rechenzentrumsrechner (rob) damit betrieben wird. Schichtarbeiter und
> eine Rechner Rampe im Rechenzentrum aber der Unix-Prof. kann dort keine
> Führung machen weil er keine Ahnung hat (z.B. von dem "id" Kommando für
> den Benuzernamen; er hatte dafür irgendein historisches Kommando "who").
> In der Wikipedia steht dass Tesla bei Aushändigung seines Diploms in das
> Militär eingezogen werden sollte. So ging er nicht hin und blieb ohne
> Abschluss. In der Uni-Bücherei Mainz (PMK) ist ein Teslabuch verzeichnet
> welches aber verschwunden ist. Tesla nur vielleicht am Rande erwähnt als
> physikalische Einheit und dass die Elektriker triviale Diener der
> Physiker seien aber Tesla nicht als Mensch erwähnt.

Nicola Tesla hat mit dem Wechselstrom hervorragendes geleistet. Aber ab 
da ging es mit ihm leider etwas bergab. Er hatte psychische Probleme und 
war Alkoholiker. Seine späteren Projekte lassen etwas das Augenmaß 
vermissen, so weit, dass er die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn 
verpasst und leicht Richtung Wahnsinn überschreitet. Wenn, zugegeben, 
auch nur knapp. Aber fast getroffen ist trozdem vorbei.

>
> Beide Erfinder kamen nicht aus dem englischen Sprachgebiet. Aber die USA
> hat beide vereinnahmt. Alles englisch an dem Computer.

Von "Vereinnahmung" ist nicht viel zu sehen. Tesla ist halt in die USA 
ausgewandert und hat dort gearbeitet, und Zuses Anteil wird durchaus 
gewürdigt.
Das Zuses Anteil nicht größer ist, hängt in erster Linie daran, das er 
Unternehmer war, und es eben andere, größere Unternehmen gab. Das waren 
damals halt Siemens und IBM und ein paar andere. Das ist halt freie 
Wirtschaft. In Zukunft werden es wohl eher chinesische Firmen sein.
Zuse wäre wohl einer der letzten gewesen, die an freier Marktwirtschaft 
gezweifelt hätten. Aber den Machtkampf hat er halt verloren. 
Leistungsgesellschaft halt.



Nicht zu vergessen ist dabei, das Digitalrechner auch erst mit 
Halbleitern so richtig sinnvoll wurden. Und Halbleiter sind wohl erst 
einmal ein Kind aus Amerika, weil, auch wenn es Ideen dazu schon überall 
auf der Welt gab, sie dort zuerst sinnvoll wirtschaftlich gebaut werden 
konnten.

> Ein Prof. sagte mal: Ich mache "malloc" aber das Betriebssystem sagt
> "njet". Weil er vom DDR-Gebiet kam.

Der Ausdruck "nijet" für Nein war auch im Westen bekannt und wurde auch 
gelegentlich scherzhaft so eingesetzt.


>
> Das bringt mich auf ein regelmäßiges Gesetz:

Der Rest Deines Posts ist ein sehr zusammenhangloses absurdes Gewirr aus 
richtig, halbrichtig und falsch. Letzteres überwiegt. Da blick ich nicht 
durch und kommentiere es auch nicht.

Nur eine Bemerkung dazu : Aus richtigen Voraussetzungen und richtigen 
Schlüssen folgt eine richtige Aussage. Aus richtigen Voraussetztungen 
und falschen Schlüssen folgt eine falsche Aussage. Hast Du aber falsche 
Voraussetzungen,
so kannst Du auch mit richtigen Schlüssen sowohl richtiges als auch 
falsches Schliessen, und Stichproben auf bestimmte Fälle können zufällig 
ein passendes Ergebnis bringen.

Darum verdrehen Manipulationstechniken so gerne die Voraussetzungen , 
weil die sehr viel mühevoller zu überprüfen sind, als die Schlüsse, und 
man kann zufällig passende Ergebnisse als "Beweis" anführen.

Und darum bin ich immer Misstrauisch, wenn ich schräge Voraussetzungen 
finde. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ rbx (Gast)

>(oder um zu heiraten a la "jetzt habe ich meinen Doktor..")

Wenn eine Medizinstudetin im 2. Semester noch keinen Doktor hat, muß sie 
ihn selber machen. ;-)

>(Uni als Heiratsmarkt ist ja voll Ok, denn z.B. in anderen Ländern wie
>z.B. Israel "funzt" sehr stark der Militärdienst als Heiratsmarkt.)

Naja, dort gibt es Wehrpflicht für Männer (3 Jahre) UND Frauen (2 
Jahre). Zivildienst ist in engen Grenzen aber auch möglich.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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rbx schrieb:

> (Uni als Heiratsmarkt ist ja voll Ok, denn z.B. in anderen Ländern wie
> z.B. Israel "funzt" sehr stark der Militärdienst als Heiratsmarkt.)

Nicht ganz, der Heiratsmarkt funktioniert als 
Militärdienstbeendigungsmöglichkeit in Israel. Insbesonders dem der 
Wehrpflicht folgende Reservedienst (1 Monat pro Jahr, meist in den 
besetzten Territorien) kommen die Isrealitinnen drumherum. Oder man 
heiratet früh ein alten Knacker, dann kommt man um die 
Scharmützelvorbereitung ganz drumherum, siehe Bar Refaeli:
http://www.fnp.de/nachrichten/politik/Israel-streitet-um-Top-Model;art673,204364

von Gästchen (Gast)


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Nettes Mann schrieb:
> während all diejenigen, die
> ich einst für integer hielt, wie beispielsweise einen Joschka F. (und
> seinen Haufen)

Moment, Moment.... Du hast Joschka Fischer für integer gehalten? Ich 
habe mich immer gefragt wie sowas möglich ist. Wenn man sich seinen 
"Werdegang" anschaut, wo sich der Idiot nackt irgendwo auf Gleise 
festketten ließ usw. Weder hat er was richtiges gelernt noch richtig 
gearbeitet im Leben, einfach ein Punk und ein Idiot. Und dann noch seine 
Visa-Affäre im Bundestag und seine Haltung dazu. Sorry, aber so jemanden 
für integer halten, das habe ich auch früher nicht gemacht.

von Marx W. (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Sorry, aber so jemanden
> für integer halten, das habe ich auch früher nicht gemacht.

Welcher Politiker kann den als "Integer" gelten?

Ist es denn nicht eine "Systemeigenschaft" eben nicht integer zu sein 
als "politisches" Wesen?

Oder ist das Problem eher bei den Wählern zu suchen, die sich nicht im 
klaren sind was sie alles so "wählen" ohne genauer sich über die 
"Bildnisse" am Laternenmasten nachzudenken?

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