Forum: Offtopic Wieviel Heizung verbraucht Euer EFH?


von Martin S. (sirnails)


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Hallo miteinander,

wir sind vor einem Jahr in ein Bungalow BJ 60 rum gezogen. 
Energieausweis gab's keinen (jetzt weiß ich auch, wieso).

Im Sommer hat sich das Haus auf ca. 26°C aufgeheizt. Dann wurde es kalt 
und binnen 3 Tagen waren es gerade mal noch 19°C in der Bude, sodass wir 
sogar nach nur ein paar kalten Tagen die Heizung anwerfen mussten. Von 
meinem Elternhaus BJ. 70 kenne ich das so nicht, sondern so, dass man 
vor Oktober/November und teils erst Dezember die Heizung anschalten 
musste.

Ich hatte beim Einzug ca. 600 Liter im Öltank (September). Am 19. 
Dezember waren die weg, die Heizung stand, also nochmal 1200 Liter 
eingefüllt. Gestern habe ich gemessen und es sind gerade einmal noch 
lächerlich 60 Liter im Tank o.O PANIK

Den Sommer durch ist die Heizung so eingestellt, dass sie nur einmal am 
Tag für eine Stunde heizt. Das reicht, um die 300 Liter Brauchwasser zu 
erwärmen.

Zusätzlich zu dem Öl haben wir mit Holz geheizt. Dafür sind insgesamt 7 
RM Buche, und nochmal ca. 4 RM Fichte draufgegangen (soweit ich das 
jetzt richtig im Kopf hab).

In Summe kommen wir somit auf einen Energiebedarf von extremen 350 
kWh/m²a. Das entspricht einer Einstufung in der schlechtesten! 
Effizienzklasse.

Was sind so eure Werte? Ich werde mich an den Vermieter wenden, denn das 
ist so nicht tragbar. Equivalent sind das 3500 Liter Heizöl pro Jahr für 
gerade einmal 100m². Fenster sind schon neu aber Dach ist komplett 
ungedämmt. So kann das nicht angehen - nicht bei 900 Euro Kaltmiete für 
ein Kuhkaff!

von Cyblord -. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> In Summe kommen wir somit auf einen Energiebedarf von extremen 350
> kWh/m²a. Das entspricht einer Einstufung in der schlechtesten!
> Effizienzklasse.

Ja das ist nicht ungewöhnlich für BJ 60 und vor allem:

Martin S. schrieb:
> aber Dach ist komplett
> ungedämmt.

An der der Fassade wird auch nichts gemacht sein nehme ich an.

Also ja es ist eine übliche ungedämmte alte Bude, da ist dein 
angegebener Verbrauch vollkommen realistisch und im Rahmen.

Die beste Einzelmaßnahme die man jetzt vornehmen könnte, wäre das Dach 
oder alternativ die oberste Geschossfläche zu dämmen. Aber das nicht 
ohne fachkundige Wärme- und Feuchtigkeitsberechnung. 
https://www.ubakus.de/u-wert-rechner/
Ein Kollege war so geiz... äh schlau und hat um die oberste 
Geschossfläche zu dämmen, diese Mineralwolleplatten und für die 
Begehbarkeit OSB-Platten oben drauf gelegt - bei einer Holzständerdecke, 
...

Aber solange es keine gesetzliche Verpflichtung gibt für den Vermieter 
nachzurüsten (hier in Bayern ist bei Eigentumsübergang der neue 
Vermieter unter Zugzwang innerhalb von 2 Jahren, das Dach entsprechend 
EnEV zu dämmen), kann man ihn nicht zwingen und wenn er was macht, geh 
davon aus, dass er die 11% umschlägt.

von Lothar M. (Gast)


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Jo nee, is klar, dieser Sommer war besonders kalt, da muss man schon 
ordentlich heizen.

Wünsche dennoch einen warmen Freitag.

von Cyblord -. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Jo nee, is klar, dieser Sommer war besonders kalt, da muss man schon
> ordentlich heizen.
>
> Wünsche dennoch einen warmen Freitag.

Es gab auch nicht so warme Tage und außerdem weißt du nicht wo der OP in 
D wohnt.

Was mich viele eher stören würde ist:

Martin S. schrieb:
> Gestern habe ich gemessen und es sind gerade einmal noch
> lächerlich 60 Liter im Tank o.O PANIK

Die Heizölpreise sind zur Zeit etwas gestiegen. Ich sehe F. B. schon wie 
er sich die Hände reibt, dass er endlich wieder Klopapier nutzen kann.

von Super G. (Gast)


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EFH BJ63 96qm

Die Vorbesitzerin hat ca. 3000 Liter! Öl und mehrere Raummeter Holz 
verfeuert. Das ist bei solchen Gebäuden ziemlich normal.

Im Dach waren lediglich 40mm Uralt-Glaswolle (die giftige)
Kessel war BJ80, Rohre waren teilweise 40mm stark, Radiatorheizkörper.
Heizungsnischen mit 20mm Sauerkrautplatte bis zur Hohlschicht.
Fenster bunt gemischt von BJ81 bis BJ2003
Einzige Dämmung waren im WZ (32qm) 1cm Styrophor mit Rigips von innen an 
die Wand geklebt.

Alleine an den Heizungsnischen ist vermutlich mehr Wärme nach außen 
geflossen als in den Raum.

von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

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Erfassung von EFH ~1970, Zwischendecke, Dach und Aussenwände gedämmt.
Die Peaks vom Kessel sind Warmwasserbereitung.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Was sind so eure Werte?

Ich habe gerade mal nachgesehen. 2017 26870 kWh/a auf 400 m². Das macht 
67.2 kWh/m²a. Allerdings wird das Brauchwasser (300 L) über Solar 
erhitzt.

von (prx) A. K. (prx)


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PS: Ölverbrauch für die letzten 12 Monate ca 2000l.

Geheizt wurde seit Monaten so gut wie nicht. 1x kurz in Wo34 automatisch 
aufgrund der Aussentemperator und 1x kurz in Wo36 manuell.

Warmwasserbereitung erfolgt mittlerweile bedarfsgesteuert, nicht 
automatisch, verbraucht dann knapp 1l.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Abradolf L. schrieb:
> Ja das ist nicht ungewöhnlich für BJ 60 und vor allem:

Naja Fenster sind komplett Doppelglas Kunststoff - vor ca. 10 Jahren 
getauscht.

Problem sind halt die bis auf die Außenwand gegossenen Betondecken (so 
wie man's damals halt gepfuscht hat) und die ungedämmte oberste (gibt ja 
nur eine) Geschossdecke. Durch das ungedämmte Dach kühlt die Decke aus, 
von unten kommt die feuchte Raumluft und entsprechend gibt's - 
unvermeidbar - Schimmel. Toll!

Abradolf L. schrieb:
> Die beste Einzelmaßnahme die man jetzt vornehmen könnte, wäre das Dach
> oder alternativ die oberste Geschossfläche zu dämmen.

Ja darauf würde ich gerne hinwirken. Ich sehe nur nicht ein, das selbst 
zu bezahlen. Hätte man mir die hundsmiserable Energieeffizienzklasse 
vorher mitgeteilt, hätte ich die 900 Euro Miete nicht akzeptiert.

Abradolf L. schrieb:
> Aber solange es keine gesetzliche Verpflichtung gibt für den Vermieter
> nachzurüsten (hier in Bayern ist bei Eigentumsübergang der neue
> Vermieter unter Zugzwang innerhalb von 2 Jahren, das Dach entsprechend
> EnEV zu dämmen), kann man ihn nicht zwingen und wenn er was macht, geh
> davon aus, dass er die 11% umschlägt.

Es gibt bereits Urteile, die feststellen, dass man als Mieter, auch hier 
in Bayern, die Dämmung nicht einklagen kann. Man kann höchstens den 
Vermieter bei den Behörden verpfeifen und DIESE kann dann ein Zwangsgeld 
androhen bzw. auch erlassen. Wenn er das dann natürlich umschlägt, ist 
das zwar doof, aber auch gibt es Grenzen. Irgendwann wird die Miete auch 
ohne Mehrwert teurer.

Lothar M. schrieb:
> Jo nee, is klar, dieser Sommer war besonders kalt, da muss man
> schon
> ordentlich heizen.

Ich kann mit dem Beitrag nicht viel Anfangen? Ich kann Dir aber sagen, 
dass wir hier einen Temperatursturz im August um ca. 20°C hatten. Bei 
Nachtemperaturen von 8°C kühlt ein Haus aus. Wenn's dann Tagsüber auf 
vielleicht 16-18°C raufgeht, dann kühlt das Haus nunmal aus. Nur 
normalerweise nicht binnen 3-4 Tagen!

Joe G. schrieb:
> Ich habe gerade mal nachgesehen. 2017 26870 kWh/a auf 400 m². Das macht
> 67.2 kWh/m²a. Allerdings wird das Brauchwasser (300 L) über Solar
> erhitzt.

Das sieht schon bedeutend besser aus, ist doch dann aber schon ein 
Niedrigenergiehaus. Gut, ich müsste jetzt fairerweise von den 350kWh/m²a 
noch die BWA abziehen. Das sind am Tag ca. 0,5-1l Heizöl. Abgeschaltet 
haben wir die Heizung dieses Jahr leider erst im Mai, d.h. es sind ca. 
150 Liter bzw. 1,5MWh für die Brauchwasseraufbereitung draufgegangen. 
Real sind es also ca. 5% weniger, also ca. 330kWh/m²a.

von Cyblord -. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Es gibt bereits Urteile, die feststellen, dass man als Mieter, auch hier
> in Bayern, die Dämmung nicht einklagen kann. Man kann höchstens den
> Vermieter bei den Behörden verpfeifen und DIESE kann dann ein Zwangsgeld
> androhen bzw. auch erlassen. Wenn er das dann natürlich umschlägt, ist
> das zwar doof, aber auch gibt es Grenzen. Irgendwann wird die Miete auch
> ohne Mehrwert teurer.

Wie gesagt, wenn es Bestand ist, kann man nicht viel machen. Erst wenn 
die Hütte nen neuen Eigentümer bekommt.

Martin S. schrieb:
> Ich sehe nur nicht ein, das selbst
> zu bezahlen.

Vielleicht lässt sich ja eine Vereinbarung mit der Vermieter treffen, 
die beiden Seiten gerecht wird, einen offensichtlichen juristischen 
Hebel sehe ich nicht. Die Geschossfläche dämmen ist nicht übermäßig 
teuer und bringt schon viel.
Fakt jetzt ist jedenfalls: Entweder du bezahlst die horrenden 
Energiekosten Jahr für Jahr oder ziehst um.

von Purzel H. (hacky)


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Willkommen in der Energieschleuder. Sie ergibt das wohlige Gefuehl auch 
Teil der Klimaerwaermung sein zu duerfen. Falls sich ein schlechtes 
Gewissen einschleichen sollte, laesst man ein paar Fluege pro Jahr weg.

Als erste Stufe das Dach. Ein Dach sollte man von innen mit 10 oder 20cm 
Daemmung versehen. Als naechste Stufe die Fenster erneuern.

ah. ja. was damals ueblich war.. eine Warmwasser Zirkulation. Das 
Warmwasser zu den Wasserhahnen wurde durch den Boiler zykliert, sodass 
das Wasser an den Hahnen immer warm war. Das kuehlt mangels isolation 
den boiler ab. Den Ruecklauf sollte man unterbinden. Dann muss man eben 
jeweils einen Liter oder so laufen lassen bis das Wasser warm kommt.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Abradolf L. schrieb:
> Wie gesagt, wenn es Bestand ist, kann man nicht viel machen. Erst wenn
> die Hütte nen neuen Eigentümer bekommt.

Doch schon. Es gibt eine Frist für den Eigentumsübergang. Diese 
Immobilie würde darunter fallen - die Dämmpflicht besteht demnach. Die 
Vermieterin hat aber beschlossen, nicht mehr zu investieren. Das Haus 
fliegt in 30 Jahren aus der Abschreibung. Viele Sanierungsmaßnahmen 
lohnen sich also nicht mehr - erst recht die energetischen, deren 
Amortisierung bei > 60 Jahren liegt. Darum wollen die natürlich nichts 
mehr machen.

Abradolf L. schrieb:
> Vielleicht lässt sich ja eine Vereinbarung mit der Vermieter treffen,
> die beiden Seiten gerecht wird,

Die gab es - angeblich - mit dem Vormieter. Material wird gestellt, 
gedämmt wird selbst. Leider aber glaube ich diesem Trunkenbold nichts 
mehr. Er wollte schnell einen Nachmieter finden. Ich gehe davon aus, 
dass so manche Geschichte erfunden war.

> einen offensichtlichen juristischen
> Hebel sehe ich nicht.

Ich auch nicht. Und wäre hier auch nicht zielführend. Die Vermieterin 
ist eine Bank, die direkt nebenan steht. Irgendwann möchte ich mal einen 
Hypothekenkredit ... Auf Karma hab ich keine Lust.

Jetzt ist G. schrieb:
> was damals ueblich war.. eine Warmwasser Zirkulation.

Schon lange aus. Sogar schon vom Vormieter. Damals hat man die Rohre auf 
den letzten Metern unisoliert eingeputzt. Das macht zwar toll die Wände 
war, aber auch ratzfatz das Brauchwasser kalt.

von Jörg (zwischenfrequenz)


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Martin S. schrieb:
> Den Sommer durch ist die Heizung so eingestellt, dass sie nur einmal am
> Tag für eine Stunde heizt.
> ...
> Gut, ich müsste jetzt fairerweise von den 350kWh/m²a
> noch die BWA abziehen. Das sind am Tag ca. 0,5-1l Heizöl.

Der Brenner hat nur irgendwas zwischen 5 und 10 KW? Das ist 
unwahrscheinlich für eine so eine alte Anlage, die das Warmwasser nach 
Zeit und nicht nach Bedarf heizt.

Trotzdem ist das Warmwasser nicht Dein Hauptproblem, sondern die 
fehlende Dämmung. Bungalow hat halt ein sehr ungünstiges Oberfläche zu 
Volumenverhältnis, da ist die Dachdämmung umso wichtiger. Wie Du die 
durchsetzen kannst ist eine rechtliche Frage, keine technische.

von Purzel H. (hacky)


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> erst recht die energetischen, deren Amortisierung bei > 60 Jahren liegt. Darum 
wollen die natürlich nichts mehr machen.

Die Amortisationszeit fuer eine Nachisolierung ist denk ich viel 
kuerzer. Die Energiepreise sind auch nicht mehr dieselben wie vor 60 
Jahren. Damals was das um die 10-20E pro 100 liter. Und man hat von 
quasi-grats Strom aus AKW getraeumt. Mit dem fast-gratis Strom wollte 
man die Strassen, Vorplaetze, .. im Winter abgetaut halten.

von Michael B. (laberkopp)


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Martin S. schrieb:
> Was sind so eure Werte?

100kWh/m2/a für Bau von 1967 mit 100mm Wanddämmung und 240mm Dachdämmung 
excl. Warmwasser (das elektrisch erzeugt wird).

Martin S. schrieb:
> Dach ist komplett ungedämmt.

Martin S. schrieb:
> Energieausweis gab's keinen

Euren Vermieter erwarten Strafen:

http://www.enev-online.com/enev_praxishilfen/enev_2014_bussgeld_strafgeld_ordnungswidrigkeiten_uebersicht.htm

Aber der Verbrauch hängt auch immer davon ab, wie man lebt, mit welchen 
Zimmertemperaturen, offenen Fenstern/Türen, zusätzlichem Wärmeeintrag 
durch Herd. Ich halte die Räume auf 18 GradC bis auf das Wohnzimmer (das 
allerdings die Hälfte das Hauses ausmacht) das 20-22 bekommt.

von Cyblord -. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Doch schon. Es gibt eine Frist für den Eigentumsübergang. Diese
> Immobilie würde darunter fallen - die Dämmpflicht besteht demnach. Die
> Vermieterin hat aber beschlossen, nicht mehr zu investieren. Das Haus
> fliegt in 30 Jahren aus der Abschreibung. Viele Sanierungsmaßnahmen
> lohnen sich also nicht mehr - erst recht die energetischen, deren
> Amortisierung bei > 60 Jahren liegt. Darum wollen die natürlich nichts
> mehr machen.

Das Dach energetisch zu sanieren fällt unter Erhaltungsaufwand und kann 
direkt steuerlich abgesetzt werden. Nur Herstellungsaufwände muss man in 
die Abschreibung mit rein fließen lassen.

Martin S. schrieb:
> Ich auch nicht. Und wäre hier auch nicht zielführend. Die Vermieterin
> ist eine Bank, die direkt nebenan steht. Irgendwann möchte ich mal einen
> Hypothekenkredit ... Auf Karma hab ich keine Lust.

Wenn es einen Eigentumsübergang gab, ist die Lage ziemlich klar. 
Mindestens Geschossfläche muss gedämmt sein mit einem Wert unter 0,24.
Auch wenn die Bank Vermieter ist, ändert das nichts an der Lage. Kredite 
kriegt man bei mehreren Banken, ...

von Uhu U. (uhu)


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Martin S. schrieb:
> wir sind vor einem Jahr in ein Bungalow BJ 60 rum gezogen.
> Energieausweis gab's keinen (jetzt weiß ich auch, wieso).

Tja, der Energiepass scheint doch manchmal - sehr selten - sinnvoll zu 
sein. Auf jeden Fall ist das eine Ordnungswidrigkeit.

https://energiepass.wordpress.com/2016/04/11/energieausweis-fehlt-welche-konsequenzen-drohen/

von (prx) A. K. (prx)


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Jetzt ist G. schrieb:
> Die Amortisationszeit fuer eine Nachisolierung ist denk ich viel
> kuerzer.

Wobei nachträglich angebrachte Dämmung nicht immer sinnvoll zu sein 
scheint. War kein Problem beim Dach, aber bei den Seitenwänden gäbe das 
nur Probleme, hiess es bei der Komplettsanierung eines ungedämmten 
Altbaus (MFH).

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wobei nachträglich angebrachte Dämmung nicht immer sinnvoll zu sein
> scheint. War kein Problem beim Dach, aber bei den Seitenwänden gäbe das
> nur Probleme, hiess es bei der Komplettsanierung eines ungedämmten
> Altbaus (MFH).

Weil man sich da besten Sondermüll an die Wand pappt. Atmungsaktiv wie 
ein Neoprenanzug. Mit Dach und guten Fenstern ist schon einiges getan.

von Michael B. (laberkopp)


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Abradolf L. schrieb:
> Weil man sich da besten Sondermüll an die Wand pappt. Atmungsaktiv wie
> ein Neoprenanzug.

Man muss ja kein Styropor nehmen, und auch keine Mineralwolle hinter 
Trespa: Multipor (aka nichttragender Ytong) ist mineralisch, atmet, 
unbrennbar und etwas stabiler gegen Eindrücken, und bei gleichen 
Arbeiotskosten sind die höheren Materialkosten nicht so gewaltig.

Wer die alte Farbe der alten Wand vorher entfernte und auch einen 
mineralischen Dünnputz mit Silikatfarbe nutze, behält die 
Wassertransportfähigkeit der Wand.

von (prx) A. K. (prx)


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Besagter Altbau wurde grundsaniert, da war alles offen und frei und 
hätte man draufpappen können was geht. Wenn freilich ein entsprechendes 
Unternehmen keinen Sinn im Geld verdienen sieht, dann glaube ich das 
erst einmal. ;-)

von Cyblord -. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> Weil man sich da besten Sondermüll an die Wand pappt. Atmungsaktiv wie
>> ein Neoprenanzug.
>
> Man muss ja kein Styropor nehmen, und auch keine Mineralwolle hinter
> Trespa: Multipor (aka nichttragender Ytong) ist mineralisch, atmet,
> unbrennbar und etwas stabiler gegen Eindrücken, und bei gleichen
> Arbeiotskosten sind die höheren Materialkosten nicht so gewaltig.
>
> Wer die alte Farbe der alten Wand vorher entfernte und auch einen
> mineralischen Dünnputz mit Silikatfarbe nutze, behält die
> Wassertransportfähigkeit der Wand.

Da stimme ich dir natürlich zu. Aber wies halt so ist, wenn man noch nen 
1000er beim Material sparen kann, ...

von Martin S. (sirnails)


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Jörg H. schrieb:
> Der Brenner hat nur irgendwas zwischen 5 und 10 KW?

18kW

> Das ist
> unwahrscheinlich für eine so eine alte Anlage,

Ist ein Niedertemperaturkessel BJ 2002.

> die das Warmwasser nach
> Zeit und nicht nach Bedarf heizt.

Sie heizt nach Bedarf. Ich habe die Betriebszeiten der Heizung ganz 
bewusst so eingeschränkt, dass die Heizung morgens maximal 60 Minuten 
hat, um das BW aufzubereiten. Üblicherweise läuft der Brenner dafür ca. 
20 Minuten. Das sind weniger als 1 Liter.

Jetzt ist G. schrieb:
> Die Amortisationszeit fuer eine Nachisolierung ist denk ich viel
> kuerzer.

Nein, tut sie nicht. Die durchschnittliche Amortisierungszeit für einen 
nachträglich gedämmten Bestandsbau liegt - je nach Gebäudeform - bei 
60-70 Jahre, und damit um den Faktor 2-3 höher, als der Hersteller die 
Dämmstoffe spezifiziert. Vor allem mit hochkritischen Flammschutzmitteln 
imprägniertes extrudiertes Polysterol ist eigentlich das schlimmste, was 
man auf die Wand klatschen kann. Leider aber das billigste - deshalb 
spinnen so viele auf diese ökologische und ökonomische Katastrophe.

Michael B. schrieb:
> 100kWh/m2/a für Bau von 1967 mit 100mm Wanddämmung und 240mm Dachdämmung
> excl. Warmwasser (das elektrisch erzeugt wird).

Das scheint mir ein durchaus sinnvoller Energiebereich zu sein. Selbst 
wenn man die Fassadendämmung weglässt, macht das Dach wohl wirklich den 
größten Unterschied. Dämmstoffkritiker (die nicht irgendwelche 
Vorstandsposten im Dachverband der Dämmstoffhersteller besetzen) sagen 
auch, dass die Fassadendämmung mit Abstand die wirkungsloseste, und 
gleichzeit die teuerste Sanierungsmaßnahme ist. Einzie Ausnahme: Der 
Putz der Fassade ist so kaputt, dass dieser ohnehin neu gemacht werden 
muss. Dann lohnt sich die Arbeit.

Michael B. schrieb:
> Aber der Verbrauch hängt auch immer davon ab, wie man lebt, mit welchen
> Zimmertemperaturen,

Mit kleinem Baby daheim ist das leider nicht mehr so einfach. Im Haus 
liegt nur Parkett oder Laminat. Darunter der nicht-beheizte Keller, 
sodass die Fußböden nur so um die 14-16°C haben. Ansonsten ist bei 21°C 
gedeckelt. Schlafzimmer und Kinderzimmer liegen bei 18°C. Bad muss 
beheizt werden wegen Schimmelbildung.

Abradolf L. schrieb:
> Mit Dach und guten Fenstern ist schon einiges getan.

Das meiste. Eine neue Fassade macht nur etwa 10-15% an der Einsparung 
aus. D.h. verbrauchte man vorher 3000 Liter Heizöl, und sind es nach der 
Sanierung nurnoch 2000 Liter, dann sind das entsprechend 100 Liter oder 
aktuell etwa 70 Euro pro Jahr. Bei mindestens 15.000 Euro für die 
Fassadendämmung... da muss man nciht weiter reden.

Hat sonst jemand noch Zahlen? Vielleicht von einem unsaniertem Altbau?

von Axel L. (axel_5)


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Ich habe auch so einen Bungalow, der hat vor der Dämmung auch so 
4000l/Jahr gebraucht. Hatte einen 5000l Tank und das Problem war gelöst.

Selbst das Dach dämmen ist keine Option, bei mit hat das sogar der 
Dachdecker nicht vernünftig hinbekommen, nach 10 Jahren war die Dämmung 
nass und das war es mit der Dämmwirkung. Das ist das Problem mit den 
Flachdächern, kann dircht sein, aber eher nicht.

Aber mit der Dämmung hatte sich der Verbrauch halbiert und im Sommer ist 
es auch erträglich. Gedämte Betondecke ist klimatechnisch natürlich der 
Hit.

Ich würde bei sowas immer versuchen, ein Spitzdach aufzusetzen, damit 
ist jetzt Ruhe.

Aber als Mieter ist das eh egal. Wenn die Kosten zu hoch sind, 
ausziehen.

Gruß
Axel

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Axel L. schrieb:
> ein Spitzdach aufzusetzen

Das hab ich Gott sei Dank!

Ich schau mal, dass ich die Wärmebilder vom letzten -25°C Winter finde. 
Höchst aufschlussreich zumal man wirklich sofort sehen kann, was Ziegel, 
und was Beton ist.

von Martin S. (sirnails)


Angehängte Dateien:

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Hier mal die Wärmebilder von außen. Bei interesse kann ich die 
Innenbilder noch poste.

Zur Interpretation: Die Max-Temperatur bezieht sich nur auf das innere 
Rechteck der Messung. Die Höchst-/Tiefsttemperatur ist aus der Skala 
ablesbar. -40°C ist natürlich Quatsch - das ist die 
Atmosphärentemperatur. Real waren es um die -25°C oder etwas weniger.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Hat sonst jemand noch Zahlen? Vielleicht von einem unsaniertem Altbau?

Wir haben hier einen Bau aus der Mitte der 70er Jahre. Zweigeschossig, 
halb in den Hang gebaut, unten gemauert, oben 
Fertighausholzkonstruktion, etwa 240m².

Wir benötigen etwa 18000kWh mit einer Gasheizung (inkl. Warmwasser), 
untere Etage ist allerdings komplett Unternehmen und somit auch tagsüber 
"bewohnt".

Hier bemerkt man auch schön den Unterschied zwischen (einfachem) Holz 
und Stein: die untere Etage heizt sich deutlich langsamer auf und kühlt 
auch deutlich weniger aus - verstärkt noch dadurch, dass sie halb im 
Hang liegt. Sehr angenehmes Klima - war auch jetzt Hochsommer so: 
maximal 25°C.

Oben ist das ähnlich wie bei Dir: schnelles Aufheizen und schnelles 
Auskühlen.

Auch hier dürfte das größte Einsparungspotential in einer vernünftigen 
Dachdämmung des doch sehr großen Dachs liegen. Die ausklappbare Treppe 
zum Speicher ist bspw. nur eine Holzplatte - energietechnisch natürlich 
gruselig ;-)

Der Rest des Dachbodens ist zwar zwischen den Spanten gedämmt, aber doch 
sehr luftig.

Mal sehen, ob wir das jetzt angehen. Im Moment liegen wir bei 70€ 
Heizkosten/Monat - ist noch im Rahmen.

Es gibt ja diese Möglichkeit des Verfüllens mit Kügelchen/Dämmmaterial, 
das in die Decke eingeblasen wird. Hat da jemand Erfahrung?

Auf jeden Fall will ich vorher mal hier im Winter jemanden mit 
Wärmekamera hier haben, um genau gucken zu können, wo die Wärme 
entweicht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Purzel H. (hacky)


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Leider sind die Waermebilder nicht ganz so einfach zu lesen. Man muss 
immer Innen - und Aussenbilder miteinander vergleichen.
Beispiel. Stell dir mal vor wie sich eine Doppelscheibe, durch ein 
Kupferfolie ersetzt darstellt. Von Aussen kalt, wie gut isoliert. Von 
Innen aber eben auch.

von Martin S. (sirnails)


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Chris D. schrieb:
> Der Rest des Dachbodens ist zwar zwischen den Spanten gedämmt, aber doch
> sehr luftig.

Zwischensparrendemmung ist natürlich nur ein Kompromiss. Besser als 
nichts, aber Stand der Technik 1980. Heutzutage deckt man das Dach neu 
ein, und macht eine Aufdachdämmung und zusätzlich noch die 
Zwischensparrendämmung. Anders erreicht man kaum die von der KfW 
vorgegebenen Wärmedurchgangszahlen, es sei denn, man klatscht eine mega 
dicke Aufdachdämmung drauf. Dann können die Sparren frei liegen und der 
Wohnraum wird und wirkt etwas größer. Wäre bei Dir ja nicht der Fall.

> Mal sehen, ob wir das jetzt angehen. Im Moment liegen wir bei 70€
> Heizkosten/Monat - ist noch im Rahmen.

Dann lohnt sich das kaum. Das sind ja gerade mal 840 Euro Heizkosten. 
Das Plus im Wohnklima ist natürlich gegeben, da sich der Raum nicht mehr 
so "kalt" anfühlt - also ständig kalte Luft von der Geschossdecke 
herunterfällt.

> Es gibt ja diese Möglichkeit des Verfüllens mit Kügelchen/Dämmmaterial,
> das in die Decke eingeblasen wird. Hat da jemand Erfahrung?

Hast Du Fehlböden? Wann wurde das gebaut? Hohle Decken hat man in den 
60gern mal für ein paar Jahre gemacht, aber davon ist man ganz ganz 
schnell wieder abgekehrt. Alles was älter ist, hat allenmöglichen 
Hochofengiftmüll drinnen und danach hat man gedämmt - alleine schon 
wegen des Schallschutzes.

> Auf jeden Fall will ich vorher mal hier im Winter jemanden mit
> Wärmekamera hier haben, um genau gucken zu können, wo die Wärme
> entweicht.

Das schadet nicht.

von Martin S. (sirnails)


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Jetzt ist G. schrieb:
> Man muss
> immer Innen - und Aussenbilder miteinander vergleichen.

Schon richtig. Das ist ja auch keine fachgerechte Untersuchung sondern 
sollte erstmal nur wirkliche Kältebrücken finden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Hat sonst jemand noch Zahlen? Vielleicht von einem unsaniertem Altbau?

Ich kanns jetzt gerade nicht in kWh ausdrücken, aber meine 140m²-Wohnung 
in einem nur teilweise (Dach) gedämmten 110jährigen Mehrfamilienhaus 
verursacht jährliche Kosten von ca. 6 EUR pro Jahr und Quadratmeter für 
Heizung und Warmwasser.

Keine Fassadendämmung, alte Holzkastenfenster, allerdings ein gedämmter 
Dachstuhl und eine in Teilen ziemlich neue Heizungsanlage 
(Niedertemperatur/Brennwert o.ä. mit Gas), die aber recht komfortbetont 
betrieben wird (d.h. nicht erst im Winter zu einem fixen Datum 
eingeschaltet wird, sondern dann, wenn's draußen kühl wird, also 
durchaus auch mal ein paar Vormittage jetzt im September) und 
obendrein gibts eine Warmwasserzirkulationsanlage, die durchgehend an 
ist.

Als wir als WEG vor ein paar Jahren Teile der Fassade renovieren 
mussten, haben wir auch darüber nachgedacht, ob eine Fassadendämmung 
sinnvoll sein könnte, aber auch unter sehr optimistischen Annahmen, was 
den Einsparungseffekt betrifft, hätte diese sich erst nach ca. 50 Jahren 
armortisiert, und so lange hält das Zeug gar nicht ...

Was sich gelohnt hatte, war die Dämmung des Dachs und der Austausch der 
zugänglichen Teile der Heizungsanlage (Steigeleitung und Heizkörper sind 
größtenteils noch im Originalzustand erhalten, d.h. 110 Jahre alt), und 
eine gut durchgeführte Strangsanierung der gesamten Wasserleitungen, die 
die Verluste der Zirkulationsanlage in sehr überschaubarem Rahmen hält.



Aber gut, das sind halt die Vorteile des Wohnens in einem gut gewarteten 
Mehrfamilienhaus. Das hat halt viel weniger Dachfläche pro Quadratmeter 
Wohnfläche als ein Einfamilienhaus, und auch weniger Fassadenfläche als 
ein Einfamilienhaus, weil es halt auch kein freistehendes Haus ist.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Der Rest des Dachbodens ist zwar zwischen den Spanten gedämmt, aber doch
>> sehr luftig.
>
> Zwischensparrendemmung ist natürlich nur ein Kompromiss. Besser als
> nichts, aber Stand der Technik 1980.

Ja, wie gesagt: Baujahr 1976.

Das Ganze ist auf jeden Fall "lustlos" gedämmt. Unsere Decken der oberen 
Etage bestehen aus entsprechenden Spanplatten, dann etwa 12cm für die 
Spanten und dann auf dem Dachboden nochmal Spanplatte. Am Rand des 
Dachbodens liegen die Spanten dann nach oben hin frei und man kann die 
lockere Mineralwolle sehen und auch rausziehen.

Unter das eigentliche Dach sind nur dünne (5mm?) Holzplatten genagelt. 
Dämmung gibt es dort nicht.

Ob und wieviel dort verloren geht, wird man wohl erst mit einer 
Wärmekamera wirklich sehen.

Was ich noch vergessen hatte: wir haben im Wohnzimmer noch eine große 
Glasfront mit Glasschiebetür, sicherlich 8m². Da geht natürlich im 
Winter auch einiges verloren, auch wenn die Fenster 2000 alle erneuert 
wurden.

> Heutzutage deckt man das Dach neu
> ein, und macht eine Aufdachdämmung und zusätzlich noch die
> Zwischensparrendämmung. Anders erreicht man kaum die von der KfW
> vorgegebenen Wärmedurchgangszahlen, es sei denn, man klatscht eine mega
> dicke Aufdachdämmung drauf. Dann können die Sparren frei liegen und der
> Wohnraum wird und wirkt etwas größer. Wäre bei Dir ja nicht der Fall.

Neue Dachdeckung wäre hier kein Thema, die Dachpfannen etc. sind (laut 
unserer Dachdeckerin im letzten Jahr) noch einwandfrei, gleiches gilt 
für die Unterkonstruktion.

>> Mal sehen, ob wir das jetzt angehen. Im Moment liegen wir bei 70€
>> Heizkosten/Monat - ist noch im Rahmen.
>
> Dann lohnt sich das kaum. Das sind ja gerade mal 840 Euro Heizkosten.
> Das Plus im Wohnklima ist natürlich gegeben, da sich der Raum nicht mehr
> so "kalt" anfühlt - also ständig kalte Luft von der Geschossdecke
> herunterfällt.

Ja, man hat einfach kaum Vergleiche: ist das viel, ist das wenig? Aber 
es stimmt schon: rund 2,50€/Tag für einen warmen Hintern und eine heiße 
Dusche ist eigentlich ok.

Zumal die Heizung (von 1999) wirklich gar keine Problem macht und man 
sie sehr gut selbst säubern und warten kann. Die einzigen 
Wartungskosten, die wir in den letzten 19 Jahren dort bisher hatten, war 
ein neuer O-Ring-Satz für den Vierwegemischer für 10€.

>> Es gibt ja diese Möglichkeit des Verfüllens mit Kügelchen/Dämmmaterial,
>> das in die Decke eingeblasen wird. Hat da jemand Erfahrung?
>
> Hast Du Fehlböden? Wann wurde das gebaut? Hohle Decken hat man in den
> 60gern mal für ein paar Jahre gemacht, aber davon ist man ganz ganz
> schnell wieder abgekehrt. Alles was älter ist, hat allenmöglichen
> Hochofengiftmüll drinnen und danach hat man gedämmt - alleine schon
> wegen des Schallschutzes.

Nein, Fehlböden haben wir nicht (musste erstmal nachschlagen, was das 
genau ist ;-).

Wie gesagt: das oben ist alles Fertighaustechnik. Ich weiss nicht, wie 
Holzhäuser sonst aufgebaut sind, aber die hohlen Decken dürfte es wohl 
imme r noch geben.

Die Decke zwischen unterer und oberer Etage ist aber natürlich gegossen.

>> Auf jeden Fall will ich vorher mal hier im Winter jemanden mit
>> Wärmekamera hier haben, um genau gucken zu können, wo die Wärme
>> entweicht.
>
> Das schadet nicht.

Jepp. Jemand mit Ahnung sollte sich das alles mal angucken: vielleicht 
sagt der auch: lassen Sie alles so wie es ist - das Geld kriegen Sie nie 
wieder rein.

Edit: Vielleicht noch eine Ergänzung zu Deinen 3500l/Jahr
Meine Eltern benötigen in ihrer Jugendstilvilla von 1906 mit drei 
Etagen, Keller, Dachboden und sicherlich 300m² auch so viel pro Jahr. 
Alles ungedämmt (aber natürlich neue Fenster ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Robert L. (lrlr)


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es ist ja ein MIET-Haus..

er wird das also nicht Wäremeisolieren..
(warum man sich hier über bisherige Betriebskosten nicht informiert ist 
mir schleierhaft..)

aufgrund des fehlenden Energieausweises: gäbe es sicher die Möglichkeit 
die Miete zu kürzen (auch nachträglich?)

oder einfach ausziehen..

von Martin S. (sirnails)


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Robert L. schrieb:
> es ist ja ein MIET-Haus..

Jo.

> er wird das also nicht Wäremeisolieren..
> (warum man sich hier über bisherige Betriebskosten nicht informiert ist
> mir schleierhaft..)

Bei wem? Vermieter hat keine Ahnung, da Heizöl per Mietvertrag in den 
Verantwortungsbereich der Mieter übertragen wurde.

> aufgrund des fehlenden Energieausweises: gäbe es sicher die Möglichkeit
> die Miete zu kürzen (auch nachträglich?)

Nicht, wenn man nicht willens ist, das bis vor den BGH zu klagen.

> oder einfach ausziehen..

Wir haben drei Jahre gesucht. Wir reden uns also 2022 nochmal :-(

von Uhu U. (uhu)


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Abradolf L. schrieb:
> Atmungsaktiv wie ein Neoprenanzug.

Kannst du mir erklären, was an einer Beton- oder Ziegelwand 
"atmungsaktiv" ist?

von Korax K. (korax)


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Uhu U. schrieb:
> was an einer Beton- oder Ziegelwand
> "atmungsaktiv" ist?

Feuchtediffusion.
Die Feuchte der Innenluft diffundiert durch die Wand nach außen. Wenn es 
eine diffusionsdichte Schicht gibt (Styropor z.B.), kondensiert diese 
Feuchte und macht die Wand nass. Deswegen muss ja bei der nachträglichen 
Dachdämmung eine diffusionsdichte Folie an der Innenseite angebracht 
werden damit die Dämmung nicht absäuft. Die Luftfeuchte muss dann 
"herausgelüftet" werden.

von Uhu U. (uhu)


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Fra N. schrieb:
> Die Feuchte der Innenluft diffundiert durch die Wand nach außen.

Das ist aber was anderes, als "Atmung"…

von Martin S. (sirnails)


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Uhu U. schrieb:
> Fra N. schrieb:
>> Die Feuchte der Innenluft diffundiert durch die Wand nach außen.
>
> Das ist aber was anderes, als "Atmung"…

Wird aber so bezeichnet. Fachlich natürlich nicht, aber im Prinzip ist 
das der Laienbegriff, der auch so verstanden wird.

von Martin S. (sirnails)


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> Die Feuchte der Innenluft diffundiert durch die Wand nach außen. Wenn es
> eine diffusionsdichte Schicht gibt (Styropor z.B.), kondensiert diese
> Feuchte und macht die Wand nass.

Das Styropor ist dabei noch garnicht mal das so große Problem. Man 
unterschreitet den Taupunkt nur selten - wenn überhaupt. 
Schlimmstenfalls fault die Wand von innen weg (was den Zementanteil im 
Kleber zerstört). Schlimmer sind die darauf geschmierten 
diffusionsdichten Polymerputze, die über das Plastik drüber geschmiert 
wird. Spätestens da ist es Schluss mit der Atmung der Wand.

Schlimmer ist aber, dass der Außenputz wegfault. Die Wand ist so kalt, 
dass sich die Luftfeuchte dort niederschlägt. Daher ist die Wand immer 
nass. Zuerst bilden sich Flechten, dann Schimmel. Daher sind Biozide den 
Farben beigemischt, die aber nach etwa 10 Jahren ausgewaschen sind. 
Neben der Vergiftung des Bodens vergraut, verpilzt und verflechtet die 
Fasse dann. Folgekosten sind daher nicht ohne. Bei normaler 
Mineralputzfassade mit Silicafarbe oder gar Kalkfarbe hält die Wandfarbe 
viele Jahrzehnte.

> Deswegen muss ja bei der nachträglichen
> Dachdämmung eine diffusionsdichte Folie an der Innenseite angebracht
> werden damit die Dämmung nicht absäuft. Die Luftfeuchte muss dann
> "herausgelüftet" werden.

Kleine Korrektur: Die Dämmung säuft ab, weil der Taupunkt an den 
Dachziegeln unterschritten wird, diese dann nass werden, und die Dämmung 
das wie ein Schwamm aufsaugt.

von Cyblord -. (Gast)


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Martin S. schrieb:
>> Deswegen muss ja bei der nachträglichen
>> Dachdämmung eine diffusionsdichte Folie an der Innenseite angebracht
>> werden damit die Dämmung nicht absäuft. Die Luftfeuchte muss dann
>> "herausgelüftet" werden.
>
> Kleine Korrektur: Die Dämmung säuft ab, weil der Taupunkt an den
> Dachziegeln unterschritten wird, diese dann nass werden, und die Dämmung
> das wie ein Schwamm aufsaugt.

Was nichts anderes ist als Pfusch. Nicht umsonst kann man sich bestimmte 
Aufbauten bauphysikalisch durchrechnen lassen und wird dann feststellen 
ob man ein Feuchtigkeitsproblem kriegen wird oder nicht.

von Jeffrey L. (the_dude)


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etwas abweichend zu der hier zwischenzeitlich entstandenen Diskussion:

Wir haben vor zwei Monaten unseren Warmwasserspeicher getauscht (20 
Jahre alt) - Er war (noch) nicht undicht, aber die Opferanode war so von 
Kalk umgeben, dass ich sie nicht mal mehr ausbauen konnte.

Nachdem der neue WWS eingebaut (150 Liter) wurde, sank der monatliche 
Gasvebrauch von knapp 20 auf 13 KW Gas / Monat!
(Nur Warmwasser, die Heizung ist aus!)

Der Heizungsmonteur lachte als er den alten Warmwasserspeicher gesehen 
hat und fragt mich dann, ob mir der hohe Energieverbrauch nicht 
aufgefallen ist!
Ist es mir natürlich nicht - ich hatte ja keine Vergleich :(

Was ich sagen möchte: Schau Dir Deinen WWS an - wenn der völlig verkalkt 
ist, braucht die Heizung ewig, bis das Brauchwasser oben ist.

BTW: fülle mal ein Wasserglas mit heißem Wasser und vergleiche es mit 
kalten Wasser aus der Leitung ;)  (ganz heiß und ganz kalt...)

von Claus M. (energy)


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Wir haben 13 kWh/m^2a,   Neubau halt.
Der Verbrauch ist ganz normal für das Baujahr. Da helfen auch keine 
neuen Fenster, ist eh Pfusch am Bau die zu erneuern und den Rest nicht, 
führt immer zu schimmel.

Zu behaupten dämmen würde sich nicht lohnen ist geisteskrank. Natürlich 
gibt es Möglichkeiten mit wenig finanziellem Einsatz viel zu bewirken 
bei solchen baracken. Es kommt auf die ersten cm Dämmung an. Dass eine 
Wand atmet ist auch so ein bullshit.
Vom Vermieter kann man natürlich nichts fordern, gilt gemietet wie 
gesehen.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Man sollte immer eine Flasche Javelle Wasser dabei haben, damit macht 
man Schimmel weg.
Allenfalls kann man einen Entfeuchter laufen lassen, und der Vermieter 
bezahlt den Strom.

von L. H. (holzkopf)


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Martin S. schrieb:
> wir sind vor einem Jahr in ein Bungalow BJ 60 rum gezogen.
> Energieausweis gab's keinen (jetzt weiß ich auch, wieso).

Denke, prinzipiell kannst Du einen Bungalow mit einem EFH (E+1) gar 
nicht vergleichen.

Hier die Daten unseres EFH (E+1).
Hauptbau 1955 bezogen:
- ca. 120m^2
- sowie Anbau in den 1970er-Jahren von mir erstellt:
- ca. 60m^2 (nicht unterkellert).

Ansonsten (ganz bewußt)identische Bauweise durchgeführt:
- Außenwände 36er HLZ (mit Höhe ca. 11,5 der HLZ), normal verputzt und 
ohne jegliche weitere Wärmedämmung.
- Hohlkörper-Decken im EG und OG
- Oberhalb des OG Holzbalken-Decke mit Fehlboden und der üblichen 
Befüllung zur Wärmedämmung.
Nichts besonders Hochwertiges.
- Darüber liegendes Dach (Falzziegel) ebenfalls ohne weitere 
Wärmedämmung

Die Heizungs-Anlage baute ich in den 1970er-Jahren komplett um.
Derzeit in allen Räumen Radiatoren und teils (zusätzlich) FBH.

Beim Heizkessel (Viessmann Duo-Parola Bj. 1971) koppelte ich die 
Brauchwarmwasser-Erzeugung (BWW) komplett ab.
Mache das über BWW-Erwärmung im Boiler per Nachtstrom-Tarif.

Die Schlafzimmer im OG sind an sich unbeheizt, weil wir kalt schlafen.
Im Winter sind Bad und Toilette (im OG) per FBH beheizt.

Im EG haben wir auch einen Kachelofen im Wohnzimmer mit 5kW.
Jüngst erneuert wg. der Bestimmungen.

Aktueller Verbrauch:
- ca. 3 Ster Holz für den Kachelofen, sowie
- ca. 1200 L Heizöl.

Schwankt natürlich je nach "Härte" des Winters.

Der ganze propagierte Unsinn bzgl. "unbedingt erforderlicher 
Wärmedämm-Maßnahmen" rechnet sich aus meiner Sicht gar nicht.

Und der ganze Schmarrn, daß bei Miet-Verträgen irgendeine 
Effizienz-Klasse relevant sei, ist sowieso völlig irrelevant.
Was die Leute brauchen, ist "bezahlbarer" Wohnraum.

Und nicht Mieten, die durch "Luxus-Sanierungen" bis zum Maximum 
"hochgejubelt" werden.

Grüße

von Walta S. (walta)


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Reihenhaus, Baujaher 1940, Ca 120m Wohnraum, 3500kg Brikett. 
Raumthemperatur im Winter und Sommer ca 22-24 Grad.

Vor der Isolierung hatten wir noch eine Gastherme zusätzlich und im 
Winter in der Früh manchmal 16 Grad und im Sommer 26.

Walta

von Martin S. (sirnails)


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Claus M. schrieb:
> Zu behaupten dämmen würde sich nicht lohnen ist geisteskrank.

Davon sprach hier niemand. Es ging um die Fassadendämmung. Ein Haus mit 
Thermoplan Ziegeln ohne Dämmung erreicht bessere Werte, als ein Haus mit 
Plastikhülle. Dazu gab es vom Frauenhofer eine Studie, die aber 
zurückgezogen wurde, weil dem Leiter der Untersuchung das Ergebnis nicht 
passte. Der Leiter der Studie sitzt im Verband der Demmstoffindustrie. 
Ein Schelm...

> Natürlich
> gibt es Möglichkeiten mit wenig finanziellem Einsatz viel zu bewirken
> bei solchen baracken. Es kommt auf die ersten cm Dämmung an.

Bezweifelt niemand.

> Dass eine
> Wand atmet ist auch so ein bullshit.

Nein, ist es nicht. Keine mineralische Wand ist Dampfdiffusionsdicht.

> Vom Vermieter kann man natürlich
> nichts fordern, gilt gemietet wie gesehen.

Auch das ist so nicht richtig.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Claus M. schrieb:
>> Zu behaupten dämmen würde sich nicht lohnen ist geisteskrank.
>
> Davon sprach hier niemand. Es ging um die Fassadendämmung. Ein Haus mit
> Thermoplan Ziegeln ohne Dämmung erreicht bessere Werte, als ein Haus mit
> Plastikhülle. Dazu gab es vom Frauenhofer eine Studie, die aber
> zurückgezogen wurde, weil dem Leiter der Untersuchung das Ergebnis nicht
> passte. Der Leiter der Studie sitzt im Verband der Demmstoffindustrie.
> Ein Schelm...

;-)

Das erinnert mich an viel sehr alte Häuschen hier in der Eifel, die aus 
Tuff gebaut wurden. Ein Bekannter lebt in so einem und hat einen 
wirklich erstaunlich niedrigen Heizbedarf - ganz ohne zusätzliche 
Dämmung. Der Bekannte hat die Dämmfirma ausgelacht, die ihm für viel 
Geld wenig bis keinen Nutzen bringen und auch noch die schöne 
Natursteinfassade kaputtmachen wollte.

Tuff hat eine (für Naturstein) hervorragende Wärmedämmung, einen sehr 
guten Dampfdiffusionswiderstand und ist (natürlicherweise) sehr 
feuerbeständig.

Wenn jemand durch die Vulkaneifel im Bereich Laacher See fährt, kann 
darauf ja mal achten. Man sieht bei älteren Häusern nur zwei Steintypen: 
dunklen Basalt und gelblichen Tuff. Sieht ein bißchen wie Schamotte aus, 
nur gröber.

Das scheint ein recht regionaler Stein zu sein (ich kannte den gar 
nicht, bis ich hierhin zog), aber der ist mMn auch optisch sehr schön.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Claus M. schrieb:
> Dass eine Wand atmet ist auch so ein bullshit.

Bloss weil du nicht verstehst, wie es physikalisch funktioniert, heisst 
das noch lange nicht, daß es bullshit wäre.

Akzeptiere einfach, daß andere klüger sind als du.

Martin S. schrieb:
> Auch das ist so nicht richtig.

Tja, Claus halt, der erzählt gerne bullshit.

von Claus M. (energy)


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Chris D. schrieb:
> Tuff hat eine (für Naturstein) hervorragende Wärmedämmung, einen sehr
> guten Dampfdiffusionswiderstand und ist (natürlicherweise) sehr
> feuerbeständig.

Natürlich ist das eine schöne Sache. Wenn man aber in einem 60er Haus 
wohnt was aus 3DF Massiv-KS gebaut ist, dann muss man die Wände 
nachdämmen, wenn man neue Fenster einbaut. Sonst läuft einem im Winter 
das Wasser die Wand runter.

Martin S. schrieb:
>> Dass eine
>> Wand atmet ist auch so ein bullshit.
>
> Nein, ist es nicht. Keine mineralische Wand ist Dampfdiffusionsdicht.

Du meinst also die Feuchtigkeit dampft von innen nach außen durch? Nein. 
Die Wand wird innnen feucht und trocknet auch innen wieder ab. Die Wand 
wid außen feucht und trocknet auch außen wieder ab. Wenn man die Wand 
von außen dicht macht, dann ist das gar kein Problem. Ein Problem ist 
viel mehr, dass die Außenwand dann im Winter so kalt wird, dass sich im 
laufe der Jahre darauf Schimmel und Flechten bilden.

von Michael B. (laberkopp)


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L. H. schrieb:
> Und der ganze Schmarrn, daß bei Miet-Verträgen irgendeine
> Effizienz-Klasse relevant sei, ist sowieso völlig irrelevant.
> Was die Leute brauchen, ist "bezahlbarer" Wohnraum.

Na ja, in Deutschland mit 10 GradC Durchschnittstemperatur wollen sie 
BEZAHLBAREN WARMEN Wohnraum. (wenn sich Wohnraum nicht auf 20 GradC 
heizen lässt ist es kein Wohnraum)
Und wenn die Heizkosten wegen mangelnder Dämmung mehr als die Miete 
ausmachen, hat sich das bezahlbare schnell erledigt.

von Claus M. (energy)


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Michael B. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Und der ganze Schmarrn, daß bei Miet-Verträgen irgendeine
>> Effizienz-Klasse relevant sei, ist sowieso völlig irrelevant.
>> Was die Leute brauchen, ist "bezahlbarer" Wohnraum.
>
> Na ja, in Deutschland mit 10 GradC Durchschnittstemperatur wollen sie
> BEZAHLBAREN WARMEN Wohnraum. (wenn sich Wohnraum nicht auf 20 GradC
> heizen lässt ist es kein Wohnraum)
> Und wenn die Heizkosten wegen mangelnder Dämmung mehr als die Miete
> ausmachen, hat sich das bezahlbare schnell erledigt.

Genau. Und dass es nicht so ganz sinnlos ist zeigt der TE. Der wurde nun 
kalt erwischt von den Heizkosten.

von Michael B. (laberkopp)


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Claus M. schrieb:
> Du meinst also die Feuchtigkeit dampft von innen nach außen durch? Nein.

Claus halt. Man weist schon darauf hin, aber er bleibt borniert bei 
seinem Unwissen weil er sich den Mechanismus nicht vorstellen kann.

von Claus M. (energy)


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Michael B. schrieb:
> Claus M. schrieb:
>> Du meinst also die Feuchtigkeit dampft von innen nach außen durch? Nein.
>
> Claus halt. Man weist schon darauf hin, aber er bleibt borniert bei
> seinem Unwissen weil er sich den Mechanismus nicht vorstellen kann.

Es geht nicht ums Vorstellen, es geht ums Wissen. Du bist der, der hier 
auf Hausfrauen bzw. Stammtisch- Wissen besteht. Zeigt mir ein Skript 
eines Architekten- oder Bauing. Studiengangs, wo so ein Effekt 
beschrieben wird.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Claus M. schrieb:
> Es geht nicht ums Vorstellen, es geht ums Wissen. Du bist der, der hier
> auf Hausfrauen bzw. Stammtisch- Wissen besteht. Zeigt mir ein Skript
> eines Architekten- oder Bauing. Studiengangs, wo so ein Effekt
> beschrieben wird.

So lange in den Skripten nicht steht, warum schattige Hinterhofwohnungen 
feuchter sind als Haupthäuser, Nordräume feuchter sind als Südräume 
trotz gleicher Aussen- und Raumtemperatur, ältere Häuser feuchter werden 
als sie damals als Neubau waren, braucht man sie nicht zu zitieren.

Da mineralische Baustoffe Kalk enthalten (und noch früher Lehm) und 
dieser Feuchte hygroskopisch aufnimmt ist klar, daß Luftfeuchte vom 
Stein aufgenommen wird, und wer dem Stein in konstanter Atmosphäre 
einige Ruhezeit gönnt, wird festestellen, daß sich die Feuchte 
gleichmässig im ganzen Stein verteilt, der ist mitnichten dicht wie eine 
Plastikfolie sondern eher leitfähig wie ein Schwamm. Wird die Wand von 
aussen nun der Sonne ausgesetzt, wie es nicht im Hinterhof, nicht an der 
Nordwand und nicht in einer inzwischen mit Bäumen und Büschen 
zugewachsenen Grundstück erfolgt, dann treibt die Wärmesteigerung die 
Feuchte in der aussen erwärmten Schicht aus dem Stein, bei Abkühlung 
zieht die Feuchte von innen nach, und schon hat man kontinuierlichen 
Feuchtetransport durch eine eigentlich massiv erscheinende Wand. Ist 
halt einfach so, die schlechtere Wohnqualität von Hinterhof- und 
Nordwohnungen weiss man seit Jahrhunderten.

von Axel L. (axel_5)


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Michael B. schrieb:
> Claus M. schrieb:
>> Es geht nicht ums Vorstellen, es geht ums Wissen. Du bist der, der hier
>> auf Hausfrauen bzw. Stammtisch- Wissen besteht. Zeigt mir ein Skript
>> eines Architekten- oder Bauing. Studiengangs, wo so ein Effekt
>> beschrieben wird.
>
> So lange in den Skripten nicht steht, warum schattige Hinterhofwohnungen
> feuchter sind als Haupthäuser, Nordräume feuchter sind als Südräume
> trotz gleicher Aussen- und Raumtemperatur, ältere Häuser feuchter werden
> als sie damals als Neubau waren, braucht man sie nicht zu zitieren.
>
> Da mineralische Baustoffe Kalk enthalten (und noch früher Lehm) und
> dieser Feuchte hygroskopisch aufnimmt ist klar, daß Luftfeuchte vom
> Stein aufgenommen wird, und wer dem Stein in konstanter Atmosphäre
> einige Ruhezeit gönnt, wird festestellen, daß sich die Feuchte
> gleichmässig im ganzen Stein verteilt, der ist mitnichten dicht wie eine
> Plastikfolie sondern eher leitfähig wie ein Schwamm. Wird die Wand von
> aussen nun der Sonne ausgesetzt, wie es nicht im Hinterhof, nicht an der
> Nordwand und nicht in einer inzwischen mit Bäumen und Büschen
> zugewachsenen Grundstück erfolgt, dann treibt die Wärmesteigerung die
> Feuchte in der aussen erwärmten Schicht aus dem Stein, bei Abkühlung
> zieht die Feuchte von innen nach, und schon hat man kontinuierlichen
> Feuchtetransport durch eine eigentlich massiv erscheinende Wand. Ist
> halt einfach so, die schlechtere Wohnqualität von Hinterhof- und
> Nordwohnungen weiss man seit Jahrhunderten.

Warum sind dann meine Wände knochentrocken, obwohl da so viel Plastik 
drauf ist ?

Genau genommen, war die Wohnung nie so trocken und schimmelfrei, wie 
nach dem Dämmen. Die Luftfeuchtigkeit bleibt jetzt einfach in der Luft, 
statt an den kalten Wänden zu kondensieren und wird dann zügig 
rausgelüftet.

Diese ganze Geschichte mit den atmenden Wänden ist wirklich kompletter 
Schwachsinn. Wie viel Wasser soll denn durch so eine Wand 
durchdiffundieren im Vergleich zu dem, was an Wasserdampf beim Wohnen 
generiert wird ? Und was, wenn die Wand vom Regen draussen nass ist ? Im 
Prinzip trocknet die im Winter gar nicht mehr ab, es sei denn, man heizt 
die von innen so richtig schön warm.

Gruß
Axel

von Michael B. (laberkopp)


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Axel L. schrieb:
> Diese ganze Geschichte mit den atmenden Wänden ist wirklich kompletter
> Schwachsinn.

Das mögen Leute glauben, die nicht verstehen.

> Wie viel Wasser soll denn durch so eine Wand durchdiffundieren

literweise pro Tag.

> im Vergleich zu dem, was an Wasserdampf beim Wohnen generiert wird ?
> Und was, wenn die Wand vom Regen draussen nass ist ?

Das ist schlecht für's Raumklima, wie man aus England und Irland weiss.

> Im Prinzip trocknet die im Winter gar nicht mehr ab

Auch im Winter scheint die Sonne, und erwärmt eine Wand deutlich über 
die Lufttemperatur hinaus.

Mag ja sein, daß das in deinem Winter nicht so ist, so Nordpolarkreis 
und so.

von Claus M. (energy)


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Michael B. schrieb:
> literweise pro Tag.

Is klar digga. Am besten man lässt den außenputz dann auch noch weg, 
damit die Wand schön atmen kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Ob autoritativ oder bloss unterhaltsam, lesbar ist der Wikipedia-Artikel 
zu diesem Thema jedenfalls schon:

"Pettenkofer stellte bei frühen Luftwechsel-Messungen in einem Raum 
fest, dass sich nach dem vermeintlichen Abdichten sämtlicher Fugen die 
Luftwechselrate weniger als erwartet verminderte und erklärte dies durch 
einen erheblichen Luftaustausch durch die Ziegelwände hindurch. Nach 
heutigem Kenntnisstand hatte er jedoch übersehen, den Kamin eines im 
Raum befindlichen Ofens abzudichten."

https://de.wikipedia.org/wiki/Atmende_Wand

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Es geht um Dampf, nicht um Luft. Die ist innen, wie außen - kürzt sich 
also weg :-)

von Rolf B. (falker)


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Wir leben in einer DHH mit 190m² Wohnfläche Bj 1988 K+E+1+D Thermoziegel 
37,5cm, Vollbetondecken, Keller unbeheizt, aber da Dämmung und Heizung 
im Keller selbst bei Außentemperaturen unter -20°C nie unter 19°C 
Kellertemperatur. Übrigens wird unser Keller täglich benutzt, bzw. 
offene Treppe bis ins DG.
Unser Energieverbrauch mit selbst isoliertem DG für Heizung und WW waren 
2017
ca. 13000kWh.

vielleicht hilft es als Berechnungsgrundlage

Gruß Rolf

von Robert L. (lrlr)


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Bei der Diskussion um "Wände nehmen Feuchte auf"  (oder Transportieren 
Sie irgendwo hin) haben alle recht..
Auch wenn das als "Atmen" bezeichnet wird, würde ich es nicht tun, das 
verbindet man doch su sehr mit "Luftaustausch"..

Ja eine "normale" Wände macht das und ja es ist sehr wenig Wasser von 
dem man hier redet..  (quasi vernachlässigbar wenig..)

Moderne Häuser, wenn richtig gebaut, haben kein feuchte Problem.. (auch 
wenn 100% Luft und Feuchteundurchlässige Wände vorhanden sind) brauchen 
aber eine Wohnraumlüftung mit Feuchterückgewinnugn 
(Enthalpiewärmetauscher) damit dass brauchar funktioniert

von Michael B. (laberkopp)


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Claus M. schrieb:
> Is klar digga. Am besten man lässt den außenputz dann auch noch weg,
> damit die Wand schön atmen kann.

Macht man, so ungefähr.

Man nimmt klugerweise mineralischen Putz und dampfdiffusionsoffene 
Farbe, denn die Erfahrung zeigt, daß luftdichte Farbe "5 Schichten 
Fassadenalkdyharzdispersion oder gleich Kunstharzlack" nach einiger Zeit 
von selbst vom Putz abplatzt: Weil nämlich das von innen kommende Wasser 
sich staut und sie wegdrückt.

Aber das glaubst du ja wieder nicht, dein Leben besteht aus Glauben 
statt Wissen.

Selbst der Baumarkt weiss es jedoch:
https://www.baumarkt.de/ratgeber/a/abplatzender-putz-oder-abblaetternder-anstrich-haeufige-schadensfaelle-an-fassaden/
"Das Problem tritt auch oft auf, wenn ein zu dicker Anstrich die 
Dampfdiffusion (also den Feuchtigkeitstransport) des Mauerwerks von 
innen nach außen behindert."

von Claus M. (energy)


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Michael B. schrieb:
> Aber das glaubst du ja wieder nicht, dein Leben besteht aus Glauben
> statt Wissen.

Ich glaube es nicht weil ich an meinem Haus sehe, dass es nicht stimmt.

Der Baumarkt verkauft dir sicher auch gerne einen Alu Hut gegen EMV. 
Abplatzende Farbe liegt an rissen im putz in die dann von außen Wasser 
Eintritt. Oder du hast Probleme mit einer massiv feuchten Wand, da kommt 
die feuchte dann aber aus dem Boden und nicht von innen.

Theoretisch hast du ja recht, dass die Steine Feuchtigkeit 
transportieren. Aber der Effekt ist nicht durch Luftfeuchtigkeit zu 
erreichen wenn man regelmäßig lüftet, sondern nur durch  wesentlich mehr 
Feuchtigkeit.

von Reinhard S. (rezz)


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L. H. schrieb:
> Und der ganze Schmarrn, daß bei Miet-Verträgen irgendeine
> Effizienz-Klasse relevant sei, ist sowieso völlig irrelevant.
> Was die Leute brauchen, ist "bezahlbarer" Wohnraum.
>
> Und nicht Mieten, die durch "Luxus-Sanierungen" bis zum Maximum
> "hochgejubelt" werden.

Ob man nun x Euro/Monat Miete und y Euro/Monat Heizung bezahlt oder y 
Euro Miete und x Euro Heizung ist doch in der Summe völlig egal?

von Roland E. (roland0815)


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Naja, einen 'Bungalow' bewohnt man üblicherweise nicht das ganze Jahr.

Doch ja, die Heizkosten sind doch etwas üppig. Im Reihenmittelhaus 
Bj1920 (ca) komme ich mit rd 1200cbm Gas 2017/18 Jun-Jun per Jahr und 
120qm hin. Für Heizung.

Gedämmt ist nur das Dach mit (buhuhuhu) Zwischensparrendämmung etwa 
10cm. So dick sind halt die Sparren, Etwa die Hälfte davon auch noch 
Kaltspitzboden. Die Fassade ist original und wird es bleiben.

Die Wärmeschutzverordnungen sind doch eh nur feuchte Wunschträume der 
Dämmstoffindustrie. Und die KfW das Druckmittel es umzusetzen.

Die meisten Heizkosten verschwinden heute in den Zirkulationsanlagen. 
Sommer wie Winter...

von Uhu U. (uhu)


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Roland E. schrieb:
> Naja, einen 'Bungalow' bewohnt man üblicherweise nicht das ganze Jahr.

Zitat Wikipedia:
1
Ein Bungalow (englisch/angloindisch bungalow von Gujarati: બંગલો, baṅglo
2
bzw. Hindi: बंगला baṅglā; zu baṅgālī = bengalisch, [Haus] aus Bengalen)[1]
3
ist ein meist eingeschossiges Haus, das verschiedene Dachformen aufweisen
4
kann. Oftmals wird der Begriff im Zusammenhang mit Ferienhäusern und
5
Sommerhäusern gebraucht.

Ferienhäuser sind zwar häufig Bungalows, aber Bungalows sind nicht immer 
Ferienhäuser.

Der Begriff bezieht sich auf die Bauweise, nicht die Verwendung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bungalow

von Martin S. (sirnails)


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Robert L. schrieb:
> Bei der Diskussion um "Wände nehmen Feuchte auf"  (oder Transportieren
> Sie irgendwo hin) haben alle recht..
> Auch wenn das als "Atmen" bezeichnet wird, würde ich es nicht tun, das
> verbindet man doch su sehr mit "Luftaustausch"..
>
> Ja eine "normale" Wände macht das und ja es ist sehr wenig Wasser von
> dem man hier redet..  (quasi vernachlässigbar wenig..)

Nein, das ist es definitiv nicht. Hier ein Interview dazu:

Fragen an Bauingenieur Matthias G. Bumann. Er bietet auf seiner 
Internetseite www.richtigsanieren.de viel Hintergrundwissen zu Bauphysik 
und Dämmung und zeigt Alternativen auf.

Gehen wir den falschen Weg, wenn wir versuchen, den Energieverbrauch 
durch die forcierte Dämmung von Wohnbauten zu drosseln?
Die Frage würde ich so nicht stellen. Es ist sehr wichtig, dass wir 
schonend mit unseren Ressourcen umgehen. Aber es ist auf der anderen 
Seite auch nicht sinnvoll, viel Geld für vielfach ungeeignete Maßnahmen 
auszugeben, die am Ende die Umwelt sogar belasten.

Worin liegen diese negativen Effekte?
Es ist einfach nicht so, dass man sich ein Wärmedämmverbundsystem auf 
die Wand montieren lässt und dann geht das endlose Sparen los. Die 
gebräuchlichen Systeme aus Polystyrol, im Volksmund »Styropor«, sind für 
sich gesehen schadensanfällig. Das erfordert Reparaturen, auch und vor 
allem am Putz. Am Ende der Lebensdauer eines WDVS steht das 
Entsorgungsproblem: Es gibt kein vernünftiges Recycling-
system für Polystyrol.

Sie warnen aber auch vor Auswirkungen auf die Bausubstanz. Was meinen 
Sie damit?
In erster Linie ist das ein Auffeuchten der Wand. Polystyrol speichert 
keine Wärme, sondern isoliert nur – leider aber auch gegen die 
Strahlungswärme der Sonne. Unter der  Dämmung findet eine 
Kondenswasserbildung statt. Das passiert vor allem im Sommer. Das Wasser 
kann nur durch Diffusion, also Verdampfen, abgeführt werden, was aber 
nur unzureichend gelingt. Damit wird die Wand unter dem WDVS immer 
feuchter und verliert damit ihre Dämmfähigkeit. Denken Sie an einen 
feuchten Pullover, der wärmt auch nicht mehr richtig.

Soll das bedeuten, dass die Dämmung ihre Wirkung verliert?
Das Gesamtpaket aus Wand und Dämmschicht funktioniert von Jahr zu Jahr 
schlechter. Die Bewohner müssen zunehmend gegen ein feuchtes, 
ungemütliches Raumklima anheizen. Dieser Effekt kann sich mit der Zeit 
so auswirken, dass das gedämmte Haus mehr Heizenergie braucht als die 
ungedämmte Doppelhaushälfte des Nachbarn. Eine einfache, nicht ganz hell 
verputzte Ziegelwand kann auch im Winter noch von der Sonnenstrahlung 
profitieren, was mit einem Wärmedämmverbundsystem völlig entfällt.

Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma?
Durchaus, durch die Wahl eines speicherfähigen Dämmstoffs mit kapillarer 
Leitfähigkeit und höherer Dichte. Eine Dämmung mit Holzfaserplatten 
schließt gleich zwei Probleme der Styropordämmung aus: Es gibt keine 
thermische Abkopplung der Fassade und viel weniger Tauwasser. Damit kann 
die Sonne tagsüber von außen Wärme eintragen und zugleich findet im 
kompakteren Material auch ein kapillarer Feuchtetransport statt. Diese 
Systeme sind aber noch vergleichsweise teuer.

von Martin S. (sirnails)


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Uhu U. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Naja, einen 'Bungalow' bewohnt man üblicherweise nicht das ganze Jahr.
>
> Zitat Wikipedia:
>
1
> Ein Bungalow (englisch/angloindisch bungalow von Gujarati: બંગલો, baṅglo
2
> bzw. Hindi: बंगला baṅglā; zu baṅgālī = bengalisch, [Haus] aus 
3
> Bengalen)[1]
4
> ist ein meist eingeschossiges Haus, das verschiedene Dachformen 
5
> aufweisen
6
> kann. Oftmals wird der Begriff im Zusammenhang mit Ferienhäusern und
7
> Sommerhäusern gebraucht.
8
>
>
> Ferienhäuser sind zwar häufig Bungalows, aber Bungalows sind nicht immer
> Ferienhäuser.
>
> Der Begriff bezieht sich auf die Bauweise, nicht die Verwendung.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Bungalow

Beide haben recht. Das Haus, das ich bewohne, gehörte einem Freiherr von 
und zu und war das Gästehaus, in dem die Besucher einquartiert wurden. 
Deshalb steht das Haus auch mittem im Stadtzentrum. Faktisch war das 
Haus in seiner ursprünglichen Planung kaum bewohnt. Was interessieren da 
dann auch Doppelflügelfenster und ein zugiges Dach. Alle 
Heizkörperventile (ja richtig, damals gab's noch keine Thermostaten) 
einfach auf Vollgas und schon war's warm. Heizöl hat 23 Pf. gekostet - 
für einen Von und Zu ist das ein lapidarbetrag.

Mittlerweile haben sich die Zeiten aber geändert, das Haus wurde 2006 
von der Bank gekauft, der Freiherr wollte die Immobilie nicht mehr (ist 
eh so gut wie nicht mehr in der Gegend) und seitdem dreht der 
Kapitalismus am Rädchen: Billig muss es sein - und die Rendite muss 
stimmen. Dass für die weit über 1000m² im Stadtkern, bei denen alleine 
der Grund heute eine 3/4 Million Euro wert ist, und der Kaufpreis vor 12 
Jahren bei nichtmal der Hälfte lag, eigentlich genug Rendite sind, 
bedeutet leider nicht, dass man willens ist, die Rendite durch 
Investitionen zu schmälern. Wie dem auch sei - morgen schreibe ich die 
Vermieterin an und bitte um Auskunft, welche Pläne für die energetische 
Sanierung im Raum stehen. Schlafende Hunde soll man zwar nicht wecken, 
aber alles schlucke ich auch nicht.


Nachtrag zum Vorpost: Quelle 
http://www.guter-rat.de/besser-leben/zuhause/styropor-wie-sich-hausherren-unnoetiges-daemmen-ersparen-haus

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Martin S. schrieb:
>
> Nachtrag zum Vorpost: Quelle
> 
http://www.guter-rat.de/besser-leben/zuhause/styropor-wie-sich-hausherren-unnoetiges-daemmen-ersparen-haus

ich verstehe dein Problem nicht. Da wohnst du doch genau so, wie das 
Revolver-Portal aus dem Super-Illu-Verlag empfiehlt, ganz ohne Leib- und 
Vermögen bedrohende Isolierung. (Impressum lesen kan hilfreich sein)
Was wollte der Poster dort nochmal verkaufen? Ein Gutachten, das die 
besondere Härte einer Dämmung nach aktueller Gesetzeslage bescheinigt. 
Für nur 1000€. So günstig ist es, weil man die Klienten vor dem Abgrund 
bewahren will.

von Martin S. (sirnails)


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Carl D. schrieb:
> ich verstehe dein Problem nicht.

Ich habe keines...

von Claus M. (energy)


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Martin S. schrieb:
> Damit wird die Wand unter dem WDVS immer feuchter und verliert damit
> ihre Dämmfähigkeit. Denken Sie an einen feuchten Pullover, der wärmt
> auch nicht mehr richtig.
>
> Soll das bedeuten, dass die Dämmung ihre Wirkung verliert?

Die Wand hinter dem WDVS dämmt doch gar nicht. Und Styropor Feuchtet 
nicht durch, verliert also auch keine dämmwirkung. Schwachsinn, was da 
geäußert wird.

von Walta S. (walta)


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Seit ich mein Haus isoliere geht die Feuchtigkeit im Inneren immer mehr 
zurück. Was mache ich falsch?

Walta

von (prx) A. K. (prx)


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Walta S. schrieb:
> Seit ich mein Haus isoliere geht die Feuchtigkeit im Inneren immer mehr
> zurück. Was mache ich falsch?

Du hast vergessen, die Blumen zu giessen. ;-)

von Walta S. (walta)


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Hab ich vor dem isolieren auch schon. Kann also nicht der Grund sein :-)

Walta

von Martin S. (sirnails)


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Claus M. schrieb:
> Martin S. schrieb:
> Damit wird die Wand unter dem WDVS immer feuchter und verliert damit
> ihre Dämmfähigkeit. Denken Sie an einen feuchten Pullover, der wärmt
> auch nicht mehr richtig.
> Soll das bedeuten, dass die Dämmung ihre Wirkung verliert?
>
> Die Wand hinter dem WDVS dämmt doch gar nicht. Und Styropor Feuchtet
> nicht durch, verliert also auch keine dämmwirkung. Schwachsinn, was da
> geäußert wird.

1) aber mit absoluter Sicherheit dämmt eine Wand!
2) Styropor ist NICHT Wasserdicht! Wenn es so wäre, könnte man ihn gar 
nicht extrudieren und backen.

Kann es sein, dass du viel Geld für Dämmung ausgegeben hast, und das 
jetzt alles nicht hören willst?

von Martin S. (sirnails)


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Walta S. schrieb:
> Seit ich mein Haus isoliere geht die Feuchtigkeit im Inneren immer mehr
> zurück. Was mache ich falsch?
>
> Walta

 Vermutlich nichts. Sei froh, dass es bei dir noch keine Probleme gibt.

von Walta S. (walta)


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Und deshalb werde ich munter weiterdämmen. Ziel sind 25cm Styropor 
überall. Niedrigenergiestandard.
Ich freu mich schon auf ein warmes, trockenes Haus im Winter und ein 
kühles im Sommer in dem es nicht mehr zieht wie in einem Vogelhaus.

Walta

von Reinhard S. (rezz)


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Walta S. schrieb:
> Und deshalb werde ich munter weiterdämmen. Ziel sind 25cm Styropor
> überall.

Ist Styropor echt noch erlaubt zum Isolieren? Und dann so dick? Da 
kannst du dir die Wand an sich doch sparen.

Ich hätte da auch ziemliche Bedenken zwecks Brandschutz.

> Ich freu mich schon auf ein warmes, trockenes Haus im Winter und ein
> kühles im Sommer in dem es nicht mehr zieht wie in einem Vogelhaus.

Viel Erfolg.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Reinhard S. schrieb:
> Ist Styropor echt noch erlaubt zum Isolieren?

Ja ist es. Schwer entflammbar heißt es zwar, aber es brennt trotzdem wie 
Zunder. Wenn's mal brennt, kann die Feuerwehr kaum mehr was machen. 
Daher würde ich mineralische Dämmung bevorzugen. Am sinnvollsten wäre 
Aerogel, aber das ist unbezahlbar.

von Walta S. (walta)


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Komisch - mein Isolierzeug konnte ich nicht zum brennen bringen. Stinkt 
und raucht, aber sobald der Bunsenbrenner aus ist hört auch das stinken 
auf.

Und ja, die ersten Erfolge hab ich bereits. Temperatur um einiges 
stabiler, Luftzug in den Räumen weniger - die gleiche Temperatur fühlt 
sich wärmer an - und die Feuchtigkeit ist zurückgegangen.

Die 25cm sind halt Niedrigenergiestandard bei relativ dünnen Ziegeln. 
Passivhaus schaffe ich bei einem Haus aus den 40er nicht.

Walta

von Claus M. (energy)


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Martin S. schrieb:
> 1) aber mit absoluter Sicherheit dämmt eine Wand!

Nein. Der dämmstoff dämmt. Dagegen ist die dämmwirkung  der Wand 
vernachlässigbar.

> 2) Styropor ist NICHT Wasserdicht! Wenn

Styropor saugt sich nicht voll. Außerdem müsst ihr dämmgegner euch mal 
entscheiden. Erst behauptet ihr Styropor dichtet das Haus wie ab und 
dann das Gegenteil.

von Martin S. (sirnails)


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Claus M. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> 1) aber mit absoluter Sicherheit dämmt eine Wand!
>
> Nein. Der dämmstoff dämmt. Dagegen ist die dämmwirkung  der Wand
> vernachlässigbar.

Auf dem Niveau bringt ein Gespräch irgendwie keinen Fortschritt.

>> 2) Styropor ist NICHT Wasserdicht! Wenn
>
> Styropor saugt sich nicht voll. Außerdem müsst ihr dämmgegner euch mal
> entscheiden. Erst behauptet ihr Styropor dichtet das Haus wie ab und
> dann das Gegenteil.

Nicht nur lesen, sondern auch verstehen.

Ich bin kein Dämmgegner - und das hab ich auch nirgends geschrieben.

von L. H. (holzkopf)


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Überflog das alles nur und nehme an, daß die Diskussion über 
Wärmedämmung für Dich irrelevant ist, weil Du ja Mieter des Bungalows 
bist.

Bungalows waren in den 1960er- und 1970er-Jahren irgendwie schick, und 
sie wurden massenhaft in bestehenden Ortschaften gebaut.
So auch in dem Ort, in dem ich seit 1955 wohne.

Im neu erbauten "Araberdorf" sah ich mir wiederholt an, was da so 
üblicherweise gebaut wurde.
Billigstmöglich "hingeklatschte" Bauweise.
- Außenwände reduziert auf 24cm (Kalksandstein oder Beton-Hohlblock)
- Decken meist aus Massiv-Beton
Die vom Keller zum EG jedenfalls, und die über dem EG eher selten als 
Holzbalken-Decke.
Ist ja auch einfacher, auf eine Betondecke Abdichtbahnen 
"draufzuklatschen".

Und so einen 100m^2-Bungalow hast Du nun gemietet.
Mit einer "Heizkosten-Belastung" von:
- 3500L Heizöl (nehme an incl. Brauchwarmwasser-Erwärmung (=BWW)), sowie
- Holz-Zusatzheizung mit 7RM (Buche) + 4RM (Fichte).

Du fragtest nach Vergleichsdaten.
Obwohl ein Bungalow an sich nicht annähernd mit der E+1-Bauweise 
vergleichbar ist, hier die Daten unseres Hauses.
Bestehend aus zwei separaten Teilen:
- Haupthaus Bj. 1954 ca. 120m^2, sowie
- Anbau Bj. 1970er-Jahre ca. 60m^2

Den Anbau erstellte ich während meines Studiums (nebenbei) komplett 
selbst.
In exakt der gleichen Bauweise wie das Haupthaus.
- Außenwände 36er HLZ
- Decke EG Hohlkörperdecke
- Decke OG dito
- Decke über dem OG (zum Dach hin) Holzbalkendecke mit dem üblichen 
"Fehlboden" sowie da reingeschüttetes Dämm-Material.
Weiß schon gar nicht mehr genau, was ich da reinkippte.
Besser als der früher übliche Sand war es aber schon.

Heizung renovierte ich komplett als "gemischtes" System von Radiatoren 
und FBH.
Alles auf Niedertemperatur-Betrieb ausgelegt.

Im Haupthaus legten wir auch Wert auf einen Kachelofen im EG.
War damals ein Beschaffungs-Drama, das dazu führte, daß wir die Kacheln 
selbst machten, um schnellstmöglich den Kachelofen erbauen zu können.
Ist ein "Einsatz-Kachelofen" mit ca. 5kW.
Reicht völlig (alleine) aus für unser Wohnzimmer im EG des Haupthauses.

In allen Zimmern verbaute ich NT-Radiatoren (von Thermal) mit 
Heimeier-Thermostatventilen.

Im Haupthaus ist zusätzlich nur im OG FBH im Bad und in der Toilette 
eingebaut.
Weil im OG an sich (hauptsächlich) nur drei Schlafzimmer sind und wir 
alle "kalt" schlafen.
Zwei der Zimmer wurden zwar auch als Kinderzimmer genutzt.
Aber deshalb brauchten die keine FBH.

Im Anbau ist das genau umgekehrt:
Das gesamte EG hat auch FBH.
Und das OG gar keine.

Heizungstechnisch hängt alles an einem Heizkessel von Viessmann Bj. 
1971.
Duo Parola, wobei das BWW "abgekoppelt" von ihm ist.
Machen wir mit Nachtstrom auf NT-Basis.

Verbrauch (bei inzwischen "aushäusigen" Kindern):
- ca. 1200L Heizöl, sowie
- ca. 3RM Holz (Buche/Fichte gemischt), sowie (geschätzt)
- ca. 1Palette Braunkohle-Briketts für den Kachelofen.

Bei allen unzulänglichen Vergleichsmöglichkeiten kann ich Dir nur 
empfehlen:
Sieh zu, daß Du ein Haus mit E+1 mieten kannst.
Denn Dein Vermieter wird wenig geneigt sein, irgendetwas verändern zu 
wollen.

Grüße

von Axel L. (axel_5)


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Martin S. schrieb:
> Robert L. schrieb:

> Worin liegen diese negativen Effekte?
> Es ist einfach nicht so, dass man sich ein Wärmedämmverbundsystem auf
> die Wand montieren lässt und dann geht das endlose Sparen los. Die
> gebräuchlichen Systeme aus Polystyrol, im Volksmund »Styropor«, sind für
> sich gesehen schadensanfällig. Das erfordert Reparaturen, auch und vor
> allem am Putz. Am Ende der Lebensdauer eines WDVS steht das
> Entsorgungsproblem: Es gibt kein vernünftiges Recycling-
> system für Polystyrol.
Also ich habe keine Probleme mit der Schadensanfälligkeit von Styropor. 
Und das es kein Recyclingsystem gibt, spricht eher dafür, dass so grosse 
Mengen davon gar nicht anfallen. Wenn man sich überlegt, dass seit den 
Siebzigern mit Styropor gedämmt wird, also seit mitlerweile 50 Jahren, 
müssten davon doch erhebliche Mengen anfallen, die grössere Probleme 
machen. Tatsächlich sind die meistens noch an den Häusern dran und 
machen gar nichts ausser dämmen. Ich habe jedenfalls noch nie ein Haus 
gesehen, wo man den Styropor wieder abgegkrazt hätte. Ausser bei meinem, 
da lag es aber nicht am Styropor.

>
> Sie warnen aber auch vor Auswirkungen auf die Bausubstanz. Was meinen
> Sie damit?
> In erster Linie ist das ein Auffeuchten der Wand. Polystyrol speichert
> keine Wärme, sondern isoliert nur – leider aber auch gegen die
> Strahlungswärme der Sonne. Unter der  Dämmung findet eine
> Kondenswasserbildung statt. Das passiert vor allem im Sommer. Das Wasser
> kann nur durch Diffusion, also Verdampfen, abgeführt werden, was aber
> nur unzureichend gelingt. Damit wird die Wand unter dem WDVS immer
> feuchter und verliert damit ihre Dämmfähigkeit. Denken Sie an einen
> feuchten Pullover, der wärmt auch nicht mehr richtig.
>
Kann ich nicht nachvollziehen. Meine Wände sind seit der Dämmung 
wunderschön trocken, im Gegensatz zu vorher.


> Soll das bedeuten, dass die Dämmung ihre Wirkung verliert?
> Das Gesamtpaket aus Wand und Dämmschicht funktioniert von Jahr zu Jahr
> schlechter. Die Bewohner müssen zunehmend gegen ein feuchtes,
> ungemütliches Raumklima anheizen. Dieser Effekt kann sich mit der Zeit
> so auswirken, dass das gedämmte Haus mehr Heizenergie braucht als die
> ungedämmte Doppelhaushälfte des Nachbarn.
Dann müsste ja im Winter wieder Schimmel auftreten, weil die Wände nicht 
mehr dämmen. Und die Wandtemperatur müsste wieder unter 20° fallen. Tut 
sie aber nicht.

> Eine einfache, nicht ganz hell
> verputzte Ziegelwand kann auch im Winter noch von der Sonnenstrahlung
> profitieren, was mit einem Wärmedämmverbundsystem völlig entfällt.
>
Genau, so eine Süd-Wand bekommt ja im Winter, falls die Sonne scheint, 
volle 8 Stunden Sonne ab. Wenn sie aber nicht scheint oder die Wand eine 
der viel häufiger verbreiteten Ost-Nord-West Wände ist, kommt da gar 
nichts. Übrigens hat meine Süd-Wand auch im Winter deutlich höhere 
Innen-Oberflächentemperaturen als früher. Die Wärme, die über die Sonne 
reinkommt, kann man im Vergleich zu dem, was durch die ungedämmte Wand 
raus geht, vergessen. Und da ist noch nicht berücksichtigt, dass diese 
Wärme vor allem im Sommer kommt.

Ich finde diese Diskussionen immer lustig. Die Leute, die nicht dämmen, 
erklären dann denen, die das gemacht haben, wie beschissen das 
funktioniert. Und letztere wundern sich nur, weil diese Probleme in der 
Realität kaum auftreten.

Gruß
Axel

von Uhu U. (uhu)


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Axel L. schrieb:
> Wenn man sich überlegt, dass seit den
> Siebzigern mit Styropor gedämmt wird, also seit mitlerweile 50 Jahren,
> müssten davon doch erhebliche Mengen anfallen, die grössere Probleme
> machen.

Werden seit 50 Jahren Fassaden mit dem Lumpenzeug gedämmt? Wohl eher 
nicht…

von Cyblord -. (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Und letztere wundern sich nur, weil diese Probleme in der
> Realität kaum auftreten.

Naja das Entsorgungsproblem wird erst Mitte der 20er wirklich anfangen 
relevant zu werden, da sinds noch ein paar Jährchen hin, ...

von Martin S. (sirnails)


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Axel L. schrieb:
> Und das es kein Recyclingsystem gibt, spricht eher dafür, dass so grosse
> Mengen davon gar nicht anfallen.

Diese Mengen fallen natürlich an. Aber da man es nicht rezyklieren kann, 
wird das Zeug schlichtweg verbrannt. Gerade alte Polysterolplatten, die 
mit bromierten Flammschutzmitteln behandelt wurden, sind sehr teuer in 
der Entsorgung.

Wundert Dich in diesem Zusammenhang wirklich, dass Menschen, die viel 
Geld dafür ausgegeben haben, nicht zugeben wollen, dass ihre Erwartungen 
einige male verfehlt wurden? Wunderst Du dich ernsthaft, dass es kaum 
Menschen gibt, die sich über ihren 90.000 Euro teuren BMW beschweren 
wohingegen die Mutti von nebenan nur über ihren i20 schimpft?

Axel L. schrieb:
> Die Leute, die nicht dämmen,
> erklären dann denen, die das gemacht haben, wie beschissen das
> funktioniert. Und letztere wundern sich nur, weil diese Probleme in der
> Realität kaum auftreten.

Ich habe nicht gedämmt, weil mir das Haus nicht gehört. Falls ich mein 
Eigenheim dämmen würde, würde ich halt auf Polysterol verzichten, und 
Mineralwolle oder Holzfaser nehmen. Bzw. würde ich bauen, und würde 
einfach gleich einen anständigen Ziegel nehmen, der bezogen auf das WDVS 
nichts nachsteht. Ich würde eine zentrale Belüftungsanlage mit 
Vollklimatisierung einbauen, weil nichts im Sommer wie im Winter besser 
ist, wenn die Fenster einfach zubleiben können.

Dass viele keine Probleme haben, ist schön. Dass es aber auch viele 
gibt, die damit Probleme haben, sollte man trotzdem nicht aus dem Blick 
lassen. Bias nennt der Wissenschaftler das Phänomen. Schlussendlich 
kommt es auf statistische Relevanz an. Ein Einzelfall ist vielleicht 
eine Korrelation, aber keine Kausalität.

Dass gerade bei der nachträglichen Wärmedämmung viel versprochen, wenig 
gehalten wird (Amortisierungsrechnung) und auch sehr viel gepfuscht wird 
(ungedämmte Fensterlaibung) sollte man halt nie vergessen.

Unsere Umweltministerin nebenbei wohnt selbst in einem Altbau. Sie hat 
ihr Dach dämmen lassen und alle Fenster getauscht. Jetzt rate mal, was 
sie nicht gemacht hat, obwohl "sie" doch federführend bei der EnEV war?

von Claus M. (energy)


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Martin S. schrieb:
> Falls ich mein Eigenheim dämmen würde, würde ich halt auf Polysterol
> verzichten, und Mineralwolle oder Holzfaser nehmen

Dass das besser ist bezweifelt ja niemand. Aber WDVS ist halt immer noch 
besser als gar keine Dämmung.

Martin S. schrieb:
> und würde einfach gleich einen anständigen Ziegel nehmen,

Gibt es quasi nicht. Abgesehen von den schon erwähnten steinen aus 
vulkangestein, das ist aber keine Alternative für die Masse.
Poroton wäre für mich keine Alternative.

von Axel L. (axel_5)


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Martin S. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Und das es kein Recyclingsystem gibt, spricht eher dafür, dass so grosse
>> Mengen davon gar nicht anfallen.
>
> Diese Mengen fallen natürlich an. Aber da man es nicht rezyklieren kann,
> wird das Zeug schlichtweg verbrannt. Gerade alte Polysterolplatten, die
> mit bromierten Flammschutzmitteln behandelt wurden, sind sehr teuer in
> der Entsorgung.
>
Ich habe wegen Anbau einiges entsorgen müssen, die Tonnenpreise sind 
zwar exorbitant, aber das Zeug wiegt ja nichts.


> Wundert Dich in diesem Zusammenhang wirklich, dass Menschen, die viel
> Geld dafür ausgegeben haben, nicht zugeben wollen, dass ihre Erwartungen
> einige male verfehlt wurden? Wunderst Du dich ernsthaft, dass es kaum
> Menschen gibt, die sich über ihren 90.000 Euro teuren BMW beschweren
> wohingegen die Mutti von nebenan nur über ihren i20 schimpft?
>
Eigentlich ist eher das Umgekehrte der Fall, wer ein BMW fährt, meckert 
eher wenn was nicht klappt als bei einem Dacia, dem man eher verzeiht.

Aber ich habe die Erfahrungen ja selbst gemacht, und mitlerweile machen 
mir das zunehmend Nachbarn nach. Ist schon bestechend, wenn bei der 
jährlichen Heizölbestellrunde einer immer wieder nichts oder eben die 
Hälfte braucht. Oder wenn alle im Hochsommer in den Keller ziehen und 
einer das nicht tut.


> Axel L. schrieb:
>> Die Leute, die nicht dämmen,
>> erklären dann denen, die das gemacht haben, wie beschissen das
>> funktioniert. Und letztere wundern sich nur, weil diese Probleme in der
>> Realität kaum auftreten.
>
> Ich habe nicht gedämmt, weil mir das Haus nicht gehört. Falls ich mein
> Eigenheim dämmen würde, würde ich halt auf Polysterol verzichten, und
> Mineralwolle oder Holzfaser nehmen. Bzw. würde ich bauen, und würde
> einfach gleich einen anständigen Ziegel nehmen, der bezogen auf das WDVS
> nichts nachsteht. Ich würde eine zentrale Belüftungsanlage mit
> Vollklimatisierung einbauen, weil nichts im Sommer wie im Winter besser
> ist, wenn die Fenster einfach zubleiben können.

Naja, das wirst du Dir alles noch mal überlegen, wenn es an die Kosten 
geht. Ich habe das Dach jetzt mit Flocken/Holzfaser gedämmt, aber ob das 
langfristig besser ist als das Polystyrol bleibt abzuwarten. Sicher ist 
jedenfalls, dass, wenn Mineralwolle oder Flocken nass werden, die 
Sauerei noch grösser ist. "Anständige ziegel" benötigen gaz andere 
Wanddicken, da wirst du dich wundern, wie viel Fläche plötzlich für die 
Wände auf deinem Grundstück benötigt wird. Ist auf dem Land mit einem 
1000m² Grundstück kein Problem, in der Stadt bei 300m² wirst du Dir 
überlegen, ob du 30m² für die Wände nutzen willst oder eben nur 15m².

>
> Dass viele keine Probleme haben, ist schön. Dass es aber auch viele
> gibt, die damit Probleme haben, sollte man trotzdem nicht aus dem Blick
> lassen. Bias nennt der Wissenschaftler das Phänomen. Schlussendlich
> kommt es auf statistische Relevanz an. Ein Einzelfall ist vielleicht
> eine Korrelation, aber keine Kausalität.
>
Es gibt aber auch sehr viele, die ohne Dämmung Probleme haben. Die Frage 
ist, ob man mit Dämmung weniger Probleme hat als ohne. Und bei allen, 
die ich persönlich kenne, ist das definitiv der Fall.


> Dass gerade bei der nachträglichen Wärmedämmung viel versprochen, wenig
> gehalten wird (Amortisierungsrechnung) und auch sehr viel gepfuscht wird
> (ungedämmte Fensterlaibung) sollte man halt nie vergessen.
Das ist allerdings wahr. Ich hatte zunächst drei Handwerker für die 
Fassadendämmung da, dann noch mal fünf, dann noch mal zwei. Einer war 
brauchbar.

Gruß
Axel

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Claus M. schrieb:
> Poroton wäre für mich keine Alternative.

Warum nicht?

Unser Anbau ist aus 36cm Poroton, warm, trocken, ohne Styropor...

von Christian R. (supachris)


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Matthias L. schrieb:
> Claus M. schrieb:
> Poroton wäre für mich keine Alternative.
>
> Warum nicht?
>
> Unser Anbau ist aus 36cm Poroton, warm, trocken, ohne Styropor...

Eben, ich hab hier einen Neubau aus Eder XP9 in 36.5cm. Macht super 
Wohnklima und KfW 70 (2009er) komplett ohne extra Dämmung. Gebäudehülle 
alleine wäre auch KfW55, aber wir heizen mit Gas und lüften selbst.
Innen wie außen mineralischer Putz und Mineralfarbe. Bisher bestens warm 
und trocken. Das einzige ist, dass man da schwer einen Nagel rein 
kloppen kann, das Zeug ist hart wie sonst was. Dafür geht bohren und 
dübeln prima.
Rohbau plus Fassade wäre mit 24cm plus WDVS sogar teuer gewesen.

: Bearbeitet durch User
von Claus M. (energy)


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Matthias L. schrieb:
> Claus M. schrieb:
>> Poroton wäre für mich keine Alternative.
>
> Warum nicht?
>
> Unser Anbau ist aus 36cm Poroton, warm, trocken, ohne Styropor...

Im Vergleich zu Kalksandstein praktisch keine Wärmespeicherung und kein 
Feuchtigkeitsausgleich.

von Matthias L. (limbachnet)


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Aha. Na, nur gut, dass meine Wand das nicht weiß...

Ich weiß ja nicht, wozu eine Wand Wärme speichern soll, ich wohn' ja 
nicht im Pizzaofen. Sie soll keine (bzw. nur wenig) Wärme LEITEN, und 
das funktioniert prima.

Und dass Tonziegel eine Menge Feuchtigkeit aufnimmt (und natürlich auch 
wieder abgibt), das beweisen Millionen Blumen- und Römertöpfe, 
Weinkühler und sonstige unglasierte Töpferwaren stets und ständig. Mag 
durchaus sein, dass KS noch mehr Wasser aufnehmen kann; als unser 
KS-Keller mal eine Sammlung beim Regenwasser veranstaltet hat, fand ich 
die Saugfähigkeit der untersten Steinreihe schon beeindruckend. Aber so 
viel Wasser möchte ich in die Atemluft erst gar nicht absondern...

Der einzige Nachteil, den ich bei der Ziegelwand gegenüber Kalksandstein 
feststellen konnte, ist die deutlich geringere Dämmung gegen 
Körperschall.

von Claus M. (energy)


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Matthias L. schrieb:
> Ich weiß ja nicht, wozu eine Wand Wärme speichern soll,

Dadurch werden Temperaturschwankungen gefiltert, es wird bei hohen 
Temperaturen im Sommer nicht ht so schnell warm in der Butze.

Matthias L. schrieb:
> Und dass Tonziegel eine Menge Feuchtigkeit

Ja, ich meinte keine tonziegel sondern Porenbeton

von Matthias L. (limbachnet)


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Claus M. schrieb:
> Ja, ich meinte keine tonziegel sondern Porenbeton

Ach so. Aber PoroTON ist nun mal TONziegel.

von Frank D. (irtd)


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Bei den Thermogrammen wurden nicht einmal die einfachsten Grundlagen 
berücksichtigt !

von L. H. (holzkopf)


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Claus M. schrieb:
> Matthias L. schrieb:
>> Claus M. schrieb:
>>> Poroton wäre für mich keine Alternative.
>>
>> Warum nicht?
>>
>> Unser Anbau ist aus 36cm Poroton, warm, trocken, ohne Styropor...
>
> Im Vergleich zu Kalksandstein praktisch keine Wärmespeicherung und kein
> Feuchtigkeitsausgleich.

Vielleicht verstehe ich hier etwas falsch:
Reden wir hier nicht (ausschweifend) über Wärmedämmung von Baustoffen?

Wenn das der Fall ist, sollte zumindest klar sein, wovon jeweils die 
Rede ist. :)
V.a. bei Poroton, weil es da ja die alten Versionen gibt, die im Prinzip 
24cm hohe HLZ sind.

Maßgeblich sind für die Wärmedämmung ausschließlich die 
Wärmedurchgangs-Werte von Baustoffen.
Früher rechnete man das mit den k-Werten und heute mit den U-Werten.

Und wenn man schon Baustoffe vergleichen will, besteht eine gewisse 
Schwierigkeit darin, das auch tatsächlich tun zu können, weil man sich 
dazu vergleichbare Werte erst mal "heraussuchen" oder auch interpolieren 
muß.

Hier einige weiterführende U-Werte von 36er-Wandstärken:

- Kalksandstein: ca. 0,77.
- Poroton: (neue Version (mit im Ziegel integrierter Wärmedämmung)) ca. 
0,18

Etwas schwieriger ist es, die alte Poroton-Version einordnen zu können.
Hier ein Anhaltspunkt dazu, der auch noch ganz andere interessante 
U-Werte liefert:
http://www.alt-bau-neu.de/_database/_data/datainfopool/m70_gesamt_neu.pdf

Nehmen wir aus der ersten Zeile die Werte für 24er- und 30er-Wände von 
1,09 und 1,44 her, so dürfte sich der bessere Wert auf die 30er-Wand 
beziehen.
Und wenn wir damit den Wert für eine 36er HLZ-Wand einschätzen wollen, 
landen wir bei ca. 0,65.

Was den Feuchtigkeitsausgleich anbelangt, findet der ja in allererster 
Linie über den Innenputz (incl. der dahinterliegenden Mauer) statt.
Wie kommst Du zu der Annahme, daß Ziegel weniger "saugfähig" als KS sei?
Oder meinst Du, daß es vorteilhafter wäre, wenn ein Mauerstein 
(innerlich) "patschnaß" wäre. ;)

Bzgl. Feuchtigkeit und U-Wert gibt es ein Phänomen, für das man bisher 
keine rechte Erklärung fand:
http://www.ib-rauch.de/bauphysik/waerm_feucht.html

Klar ist natürlich, daß warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Die sie dann aber in Wohnräumen auch an den Putz-/Wand-Verbund abgibt.
Im Winter muß man dabei halt etwas "nachhelfen", um den 
Feuchtigkeitshaushalt und damit das "Wohnklima" angenehm halten zu 
können.

Grüße

von Robert L. (lrlr)


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Warum hat so eine Hochlochziegel jetzt eigentlich einen besseren 
U-Werte, wenn man dort wo früher Luft war, jetzt Perlit einfüllt?

Stehende Luft (wie im Hochlochziegel ) wäre doch ein recht schlechter 
Wärmeleiter?

von Matthias L. (limbachnet)


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Da die Ziegel ja oft nicht mehr vermauert, sondern mit dünnflüssigem 
mineralischem Kleber verklebt werden, könnten sich längere, senkrecht 
über mehrere Ziegelreihen hinweg reichende Luftkammern ergeben. Und wenn 
darin die Luft genug Platz zum Zirkulieren hat, dann steht sie eben 
nicht mehr still. Die Perlite-Füllung könnte die Luft an Ort und Stelle 
halten.

Ist aber nur geraten, ich weiß es auch nicht.

von Martin S. (sirnails)


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Frank D. schrieb:
> Bei den Thermogrammen wurden nicht einmal die einfachsten
> Grundlagen
> berücksichtigt !

Na dann leg mal los. Ich weiß, zu welchem Zweck ich die Aufnahmen in 
dieser Form gemacht habe.

Ich lerne aber auch sehr gerne dazu.

von Axel L. (axel_5)


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Matthias L. schrieb:
> Aha. Na, nur gut, dass meine Wand das nicht weiß...
>
> Ich weiß ja nicht, wozu eine Wand Wärme speichern soll, ich wohn' ja
> nicht im Pizzaofen. Sie soll keine (bzw. nur wenig) Wärme LEITEN, und
> das funktioniert prima.
>

Das dient vor allem dem Hitzeschutz im Sommer. Wenn draussen die Sonne 
drauf knallt, kommt auch bei bester Dämmung ordentlich Wärme durch die 
Wand durch. Diese wird bei Kalksandstein in der Wand gespeichert und 
dann mit einer gewissen Zeitverzögerung wieder abgegeben. Idealerweise 
beträgt die Zeitverzögerung durch Dämmung und Speicher ca. 12 Stunden, 
dann wird die Wärme innen abgegeben, wenn es draussen kalt ist und man 
ggfls. die Wärme wieder rauslüften kann.

Wir hatten jetzt auch bei 35°C aussen innen selten über 23°. Fenster 
tagsüber zu und Rolladen runter, und nachts auf.

Gruß
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Robert L. schrieb:
> Warum hat so eine Hochlochziegel jetzt eigentlich einen besseren
> U-Werte, wenn man dort wo früher Luft war, jetzt Perlit einfüllt?
>
> Stehende Luft (wie im Hochlochziegel ) wäre doch ein recht schlechter
> Wärmeleiter?

Vermutlich sind die Löcher/Perlite jetzt grösser.

Gruß
Axel

von Christian R. (supachris)


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Axel L. schrieb:
> Wir hatten jetzt auch bei 35°C aussen innen selten über 23°. Fenster
> tagsüber zu und Rolladen runter, und nachts auf.

Das nimmt sich dann nicht viel mit 36,5cm Poroton. Mehr als 24 Grad 
hatten wir auch nur, wenn die Kinder mal lange die Terrassentüren offen 
ließen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Axel L. schrieb:
> Wenn draussen die Sonne
> drauf knallt, kommt auch bei bester Dämmung ordentlich Wärme durch die
> Wand durch. Diese wird bei Kalksandstein in der Wand gespeichert und
> dann mit einer gewissen Zeitverzögerung wieder abgegeben. Idealerweise
> beträgt die Zeitverzögerung durch Dämmung und Speicher ca. 12 Stunden,
> dann wird die Wärme innen abgegeben, wenn es draussen kalt ist und man
> ggfls. die Wärme wieder rauslüften kann.
>
> Wir hatten jetzt auch bei 35°C aussen innen selten über 23°.

Das klingt zwar logisch, braucht aber doch eine deutliche 
WärmeLEITfähigkeit der Wand?! Wenn bei Sonneneinstrahlung Wärme von 
außen nach innen wandert, dann wandert diese Wärme im Winter auch von 
innen nach außen. Woher soll die Wärme wissen, in welche Richtung sie 
nicht wandern soll?

Ich hab' zum Vergleich mit der Poroton-Wand noch die ca. 42cm starke 
Massivziegel-Mauer aus dem Jahr 1937. Die speichert tatsächlich eine 
Menge Wärme, leitet diese aber auch. Im Winter sind die Altbauwände beim 
Anfassen auf der Innenseite nicht kalt, aber kühl - die Neubauwände 
fühlen sich bei gleicher Heizleistung pro m² im Raum richtig warm an. 
Und darauf kommt's bei den Heizkosten doch an, oder?

Bitte - es kann ja jeder die Wandbauweise bevorzugen, die er (warum auch 
immer) am besten mag. Ich wollte nur mal sachte darauf hinweisen, dass 
ich

Claus M. schrieb:
>> und würde einfach gleich einen anständigen Ziegel nehmen,
>
> Gibt es quasi nicht.

überhaupt nicht nachvollziehen kann. Im Winter warm und trocken, 
diffusionsfähig, feuchtigkeitsregulierend - was will man mehr? 
Wärmespeicherung. Na gut - mag sein, hab' ich aber bisher nicht 
vermisst. Ich hatte diesen Sommer nachts 26°C in der Bude, Spitze 
bestimmt auch mehr, aber da war ich im Urlaub. Allerdings nicht nur im 
Neu-, sondern auch im Altbau mit den dicken Wänden. Hier sind aber auch 
die Nacht-Temperaturen draußen nur tageweise unter 25° gefallen, da 
waren unabhängig von der Wand-Bauweise 23° Raumtemperatur nur im Keller 
zu erreichen...

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Matthias L. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Wenn draussen die Sonne
>> drauf knallt, kommt auch bei bester Dämmung ordentlich Wärme durch die
>> Wand durch. Diese wird bei Kalksandstein in der Wand gespeichert und
>> dann mit einer gewissen Zeitverzögerung wieder abgegeben. Idealerweise
>> beträgt die Zeitverzögerung durch Dämmung und Speicher ca. 12 Stunden,
>> dann wird die Wärme innen abgegeben, wenn es draussen kalt ist und man
>> ggfls. die Wärme wieder rauslüften kann.
>>
>> Wir hatten jetzt auch bei 35°C aussen innen selten über 23°.
>
> Das klingt zwar logisch, braucht aber doch eine deutliche
> WärmeLEITfähigkeit der Wand?! Wenn bei Sonneneinstrahlung Wärme von
> außen nach innen wandert, dann wandert diese Wärme im Winter auch von
> innen nach außen. Woher soll die Wärme wissen, in welche Richtung sie
> nicht wandern soll?

Braucht sie nicht. Wenn die Sonne auf die Aussenwand knallt und die 40°C 
Oberflächentemperatur hat, kommt die gleiche Wärme rein, wie im Winter 
bei 0°C raus geht. Im Prinzip hast Du die Heizung laufen wie bei 0°C 
Aussentemperatur. Nur, dass eben die Wärme nicht mehr raus kann, weil 
die da, wo sie sonst verschwindet, reinkommt.

Gruß
Axel

von Matthias L. (limbachnet)


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Axel L. schrieb:
> Wenn die Sonne auf die Aussenwand knallt und die 40°C
> Oberflächentemperatur hat, kommt die gleiche Wärme rein, wie im Winter
> bei 0°C raus geht. Im Prinzip hast Du die Heizung laufen wie bei 0°C
> Aussentemperatur. Nur, dass eben die Wärme nicht mehr raus kann, weil
> die da, wo sie sonst verschwindet, reinkommt.

Naja, das sag' ich doch?! WärmeLEITUNG. Im Sommer wie im Winter. Und die 
will man nicht haben, weder im Sommer (weil's dann innen zu heiß wird) 
noch im Winter (weil's dann bei den Heizkosten zu teuer wird).

Was das mit einem WärmeSPEICHER-Verhalten zu tun hat, ist immer noch 
offen. Da könnte ich mir vielleicht was für Frühjahr und Herbst 
vorstellen, wo die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht recht 
groß sind. Da könnte an einem warmen Tag eine wärmespeichernde, aber 
schlecht wärmeleitende Wand (wenn es sowas gibt) sich an der Außenseite 
aufheizen und in der kalten Nacht wieder abkühlen, bevor die Wärme den 
Weg nach drinnen gefunden hat. Also, theoretisch. In der Praxis merke 
ich diesbezüglich keinen signifikanten Unterschied zwischen der alten 
Massivziegelwand und der Poroton-Wand. Bei der WärmeLEITUNG hingegen 
schon - da ist die Poroton-Wand eindeutig besser, leitet also 
schlechter.

von Claus M. (energy)


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Matthias L. schrieb:
> Massivziegelwand und der Poroton-Wand

Ja logisch, weil beides ein Konzept ist wo die Wand gleichzeitig Dämmung 
ist. Darum macht es Sinn innen einen guten Wärmeleiter bzw. Speicher zu 
haben und drumherum eine richtige Dämmung

von Axel L. (axel_5)


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Matthias L. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Wenn die Sonne auf die Aussenwand knallt und die 40°C
>> Oberflächentemperatur hat, kommt die gleiche Wärme rein, wie im Winter
>> bei 0°C raus geht. Im Prinzip hast Du die Heizung laufen wie bei 0°C
>> Aussentemperatur. Nur, dass eben die Wärme nicht mehr raus kann, weil
>> die da, wo sie sonst verschwindet, reinkommt.
>
> Naja, das sag' ich doch?! WärmeLEITUNG. Im Sommer wie im Winter. Und die
> will man nicht haben, weder im Sommer (weil's dann innen zu heiß wird)
> noch im Winter (weil's dann bei den Heizkosten zu teuer wird).
>
> Was das mit einem WärmeSPEICHER-Verhalten zu tun hat, ist immer noch
> offen. Da könnte ich mir vielleicht was für Frühjahr und Herbst
> vorstellen, wo die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht recht
> groß sind. Da könnte an einem warmen Tag eine wärmespeichernde, aber
> schlecht wärmeleitende Wand (wenn es sowas gibt) sich an der Außenseite
> aufheizen und in der kalten Nacht wieder abkühlen, bevor die Wärme den
> Weg nach drinnen gefunden hat. Also, theoretisch. In der Praxis merke
> ich diesbezüglich keinen signifikanten Unterschied zwischen der alten
> Massivziegelwand und der Poroton-Wand. Bei der WärmeLEITUNG hingegen
> schon - da ist die Poroton-Wand eindeutig besser, leitet also
> schlechter.

Der Trick bei Kalksandstein+Dämmung ist der, dass
die Wärme, die im Sommer trotz Dämmung durch kommt, erstmal den 
Kalksandstein aufheizen muss, bevor sie den Raum aufheizen kann. Da der 
aber eine erhebliche Wärmekapazität hat, wird der kaum warm. Somit 
bleiben die Wände kühl und die Räume auch Es dauert im Idealfall über 12 
Stunden, bis der Kalksandstein sich soweit erwärmt, dass der Raum sich 
erwärmt. Beim Lüften in der Nacht wird der Kalksandstein wieder 
abgekühlt und das Ganze beginnt von neuem.

Bei Poroton kommt zwar die gleiche Menge Wärme durch, aber da der Stein 
praktisch keine Wärmespeicherfähigkeit hat, erwärmt der Stein sich 
praktisch sofort und gibt die Wärme auch sofort an das Rauminnere ab.

Deswegen hat Kalksandstein+Dämmung eine erheblich bessere Klimawirkung.

Daß Du keinen Unterschied zwischen Massivziegel und Poroton feststellst, 
ist schon richtig, aber der Unterschied zu Kalksandstein+Dämmung ist 
gewaltig.

Gruß
Axel

von Matthias L. (limbachnet)


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Claus M. schrieb:
> Darum macht es Sinn innen einen guten Wärmeleiter bzw. Speicher zu
> haben und drumherum eine richtige Dämmung

Würdest du das netterweise auch mal zu erklären versuchen und nicht nur 
solche Schlagworte in den Raum stellen?

Innen Speicher, außen Dämmung kann ich insoweit nachvollziehen, dass 
dabei die WärmeLEITUNG durch die Außendämmung klein gehalten wird. Es 
kommt also im Sommer von außen nur wenig Wärme in die Wand, diese heizt 
sich nur (langsam) durch die Innenluft auf. Es bleibt also innen eine 
Weile kühl. Schön. Im Winter geht wenig Wärme von innen durch die 
Dämmung verloren, die Wand wird immer noch von der Innenluft geheizt und 
gleicht Temperaturschwankungen im Innenraum durch ihre 
Wärmespeicher-Fähigkeiten in Grenzen aus. Auch schön. Ergibt Sinn. Ich 
hab' ja auch nie behauptet, dass eine KS-Wand mit WDVS drauf nicht 
funktionieren täte.

Jetzt die Poroton-Wand: deutlich kleinerer Wärmespeicher innen, aber 
insgesamt ordentliche Dämmung. Im Sommer kommt von außen auch wenig 
Wärme in die Wand, diese wird außen heiß und bleibt innen kühl, heizt 
sich aber durch die Innen(!)luft auf der Innenseite etwas schneller auf 
als die thermisch trägere KS-Wand. Im Winter (und um den geht's ja 
eigentlich in einem Thread um Heizkosten) geht auch bei der Poroton-Wand 
wegen ihrer Dämmeigenschaften nur wenig Wärme von innen durch die Wand 
verloren, die Wand wird immer noch von der Innenluft geheizt, gleicht 
Temperaturschwankungen im Innenraum durch ihre schlechteren 
Wärmespeicher-Fähigkeiten in engeren Grenzen aus. Nur - es gibt doch im 
Winter gar keine größeren Temperaturschwankungen im Innenraum?! Gut, ja, 
beim Lüften. Das puffert aber auch meine Poroton-Wand weg...

Bis dahin sind wir doch beieinander, oder? Dann könnten wir uns darauf 
einigen, dass die außengedämmte KS-Wand ein gleichmäßigeres (und damit 
angenehmeres) Raumklima zu halten in der Lage ist, für den 
Gesamtwärmeverlust im Winter aber ausschließlich die Dämmwerte des 
gesamten Wandaufbaus interessant sind?

@Axel: Im Thread hier geht's doch aber um Heizkosten, und die sind im 
WINTER interessant und nicht im Sommer. Auf das Verhalten im Sommer bin 
ich ja mittlerweile auch selbst gekommen (s.o.).

: Bearbeitet durch User
von Claus M. (energy)


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Matthias L. schrieb:
> Bis dahin sind wir doch beieinander, oder? Dann könnten wir uns darauf
> einigen, dass die außengedämmte KS-Wand ein gleichmäßigeres (und damit
> angenehmeres) Raumklima zu halten in der Lage ist, für den
> Gesamtwärmeverlust im Winter aber ausschließlich die Dämmwerte des
> gesamten Wandaufbaus interessant sind?

Jau. Wir waren ein wenig abgeschweift.

von Walta S. (walta)


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Also bei mir kommt die Wärme oder Kälte vor allem durch die Türen und 
Fenster. Die Wände regeln da sehr wenig, sollen sie ja auch nicht.

Walta

von Martin S. (sirnails)


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Frank D. schrieb:
> Bei den Thermogrammen wurden nicht einmal die einfachsten Grundlagen
> berücksichtigt !

Ja war's das jetzt oder kommt da noch was sinnvolles?

von Korax K. (korax)


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Martin S. schrieb:
> kommt da noch was sinnvolles?

Bin zwar nicht Frank D., aber:
Die Thermogrphiebilder wurden bei hoher Außentemperatur (kurz nach SU?) 
gemacht. Alle Oberflächen sind noch von der Sonne erwärmt. Gut zu sehen 
an den Zementsäcken auf der Palette vorm Haus oder die hohen Bäume im 
Hintergrund die sonst keine Wärme abstrahlen.

von Martin S. (sirnails)


Angehängte Dateien:

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Fra N. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> kommt da noch was sinnvolles?
>
> Bin zwar nicht Frank D., aber:
> Die Thermogrphiebilder wurden bei hoher Außentemperatur (kurz nach SU?)
> gemacht.

Die Außentemperatur betrug irgendwas um die -25°C. Den Tag über war 
durchweg Hochnebel, die Tageshöchsttemperaturen lagen wohl bei -18-20°C. 
Die Aufnahmen wurden gegen 23:00 Uhr gemacht.

> Alle Oberflächen sind noch von der Sonne erwärmt.

An dem Tag schien keine Sonne, darum habe ich die Aufnahmen auch da 
gemacht.

> Gut zu sehen
> an den Zementsäcken auf der Palette vorm Haus

Das ist Schnee.

> oder die hohen Bäume im
> Hintergrund die sonst keine Wärme abstrahlen.

Die Bäume haben ca. -8°C. Sie leuchten so hell, weil die Skala auf -40°C 
des Himmels festgelegt ist. Das hätte man durch manuelle Anpassung 
verbessern können, aber mir ging es nicht darum, möglichst "schöne" 
Bilder zu machen, sondern die Temperaturen des Hauses zu sehen, und vor 
allem, wo im Vergleich zum Rest der Fassade erwärmte Stellen sind.

Ich hab hier nochmal ein paar Bilder von innen angehängt. Interessant 
ist deren Aussagekraft. Wie man an den Laibungen sehen kann, sind die 
Fenster nur sehr schlecht thermisch entkoppelt. Wenn man die Rahmen 
abfährt, kann man genau sehen, wie ungleichmäßig der PU-Schaum 
eingesprüht wurde, und dass es an vielen Stellen mehr und weniger 
Wärmeleitung gibt. Dass an manchen Stellen sehr kalte Luft eindringt, 
ist der Tatsache geschuldet, dass die Dichtungen angeschnitten sind.

FLIR0158.jpg    WC innen (Hausecke)
FLIR0159.jpg    WC innen (Hausecke) Decke
FLIR0160.jpg    WC innen Fenster
FLIR0161.jpg    WC innen Fenster
FLIR0166.jpg    Haustür innen
FLIR0167.jpg    Haustür innen
FLIR0168.jpg    Haustür innen
FLIR0169.jpg    Haustür innen
FLIR0170.jpg    Haustür innen
FLIR0178.jpg    Vorratskeller (Raumtemperatur bei geschlossenem Fenster 
ca. 4°C)
FLIR0179.jpg    Kellerraum (Hausecke) Decke
FLIR0198.jpg    Küche Fenster
FLIR0202.jpg    Schlafzimmer (Hausecke) Decke
FLIR0203.jpg    Schlafzimmer (Hausecke) Mitte (Styroportapete bis zu 
hälfte)
FLIR0204.jpg    Schlafzimmer (Hausecke) Decke
FLIR0214.jpg    Badezimmer (Hausecke) Decke mit Schimmel bei ca. 22°C
FLIR0215.jpg    Badezimmer (Hausecke) Dusche mit Schimmel bei ca. 22°C
FLIR0216.jpg    Badezimmer (Hausmitte) in der Ecke bei ca. 22°C

Es sind klar Tendenzmessungen. Wandtemperaturen unter 12°C grob führen 
zu kondensierender Feuchtigkeit (wir haben ca. 55% rel. Luftfeuchte) und 
damit zu Schimmel. Das zeigt meine laienhafte Thermographie und 
bestätigt sich auch durch das Auftreten von Schimmel.

von Korax K. (korax)


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Martin S. schrieb:
> Die Bäume haben ca. -8°C. Sie leuchten so hell, weil die Skala auf -40°C
> des Himmels festgelegt ist. Das hätte man durch manuelle Anpassung
> verbessern können, aber mir ging es nicht darum, möglichst "schöne"
> Bilder zu machen, sondern die Temperaturen des Hauses zu sehen, und vor
> allem, wo im Vergleich zum Rest der Fassade erwärmte Stellen sind.

Gut, bei der Skalierung "leuchtet" alles hell was > -40°C ist. Da 
kannst du noch so gut dämmen, es wird trotzdem "leuchten".

Könnte glatt aus einem Werbeprospekt eines "Energieberaters" stammen.
Typische Managerfolien, schlechte (oder besser gar keine) Skalierung..

von Korax K. (korax)


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Martin S. schrieb:
> Wandtemperaturen unter 12°C grob führen
> zu kondensierender Feuchtigkeit (wir haben ca. 55% rel. Luftfeuchte) und
> damit zu Schimmel. Das zeigt meine laienhafte Thermographie und
> bestätigt sich auch durch das Auftreten von Schimmel.

Das ist richtig.
Bei einer besseren Skalierung der Außenaufnahmen würden diese trotzdem 
die Kältebrücken zeigen.

von Martin S. (sirnails)


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Fra N. schrieb:
> Könnte glatt aus einem Werbeprospekt eines "Energieberaters" stammen.

Du denkst genau falsch herum. Die Stellen leuchten eben NICHT :-)

Fra N. schrieb:
> Bei einer besseren Skalierung der Außenaufnahmen würden diese trotzdem
> die Kältebrücken zeigen.

Sie würde Kältebrücken sogar vollkommen überzeichnen. Nun überlege mal: 
Ich habe eine Wand, die Temperaturschwankungen von 2-3°C über die Fläche 
enthält. Wann werden diese Schwankungen krasser dargestellt: Bei einer 
Skala, die nur 2-3°C Differenz erlaubt, oder bei einer Skala, die wie 
hier, ca. 30°C Differenz erlaubt?

Abgesehen davon ist das umstellen bei einer FLIR nicht gerade 
komfortabel gelöst. Für jedes Bild hätte ich dann individuell die Skala 
einstellen müssen. Dass ich da bei um die -25°C keine Lust hatte, kannst 
Du wohl auch verstehen, oder?

von Korax K. (korax)


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Martin S. schrieb:
> Bei einer
> Skala, die nur 2-3°C Differenz erlaubt, oder bei einer Skala, die wie
> hier, ca. 30°C Differenz erlaubt?

Mit Verlaub, Unsinn: bei einer Skalierung die 30K Differenz darstellt, 
fallen 2-3K eben nicht auf. Die gehen unter.
Wenn es möglich ist, sollte das untere Ende der Skala die Lufttemperatur 
sein und nicht der (zu) kalte Nachthimmel. Das macht die Aufnahmen ja 
ungünstig, wenn die Zementsäcke wie eine Wärmequelle aussehen. Bei einer 
besseren Skalierung müssen diese blau sein. Bei einer Thermaographie 
unseres Hauses habe ich genau deswegen eine "Säule" mit Klinkerziegeln 
neben's Haus aufgebaut um kontrollieren zu können, das nicht etwa 
Sonnenwärme die Aufnahmen verfälscht.

Bei den Außenaufnahmen werden die wärmeren Bereiche hell (gelb) 
dargestellt, das meinte ich mit "leuchten".

Martin S. schrieb:
> Dass ich da bei um die -25°C keine Lust hatte, kannst
> Du wohl auch verstehen, oder?

Ja, da macht die Fummelei mit irgendetwas keinen Spaß ;o)

von Martin S. (sirnails)


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Fra N. schrieb:
> Wenn es möglich ist, sollte das untere Ende der Skala die Lufttemperatur
> sein und nicht der (zu) kalte Nachthimmel. Das macht die Aufnahmen ja
> ungünstig, wenn die Zementsäcke wie eine Wärmequelle aussehen. Bei einer
> besseren Skalierung müssen diese blau sein.

Klar, das ist schon richtig. Wie kalt der "Weltraum" ist, interessiert 
ja auch niemanden :-)

Wenn man die Skala so einstellt, dass die Untergrenze irgendwo bei 
-30°C, und die Obergrenze bei irgendwo um die 10°C liegt, dann sieht man 
halt noch zusätzlich die Mörtelfugen der Mauer durch den Putz. Das ist 
zwar nett anzusehen, hat aber keine nennenswerte Aussagekraft. 
Interessant finde ich daher eher, dass man ganz deutlich die 
Rollädenkästen hinter dem halben Ziegel sehen kann. Da geht sicherlich 
einiges an Wärme verloren. Und auch, wie undicht das Dach eigentlich 
ist. Da fehlt scheinbar auch im Bereich der des ausgekeilten Fensters so 
einiges an Dämmung.

Oder auch FLIR0248.jpg. Hier ist der Kellerraum von außen, der auf der 
anderen Seite schimmelt. Vermutlich ist hier durch das Erdreich 
inzwischen die Mauer nass geworden, und leitet daher mehr Wärme durch, 
als eigentlich sein dürfte. Mein nächstes Projekt wird hier also, die 
Erde abzutragen. Brauche eh noch welche, um Löcher in der Wiese zu 
füllen.

von Korax K. (korax)


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Martin S. schrieb:
> dann sieht man
> halt noch zusätzlich die Mörtelfugen der Mauer durch den Putz. Das ist
> zwar nett anzusehen, hat aber keine nennenswerte Aussagekraft.
> Interessant finde ich daher eher, dass man ganz deutlich die
> Rollädenkästen hinter dem halben Ziegel sehen kann.

Das ist gerade interessant, bei mir sah man die Ausführung des 
"Sparmauerwerkes" (teils voll, z.B. um die Fenster, teils hohl um Ziegel 
zu sparen), die eigentlich interessanten Stellen, wie eben der 
Rolladenkasten sieht man aber trotzdem/gerade deswegen gut.

Was sit denn der kalte Fleck rechts oben bei Bild247? Dunstabzug? Müsste 
warm sein.. (isolierende) Hausnummer?

von Korax K. (korax)


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Ist das Deine Frau links im Bild 241? ;o)

von Martin S. (sirnails)


Angehängte Dateien:

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Fra N. schrieb:
> Ist das Deine Frau links im Bild 241? ;o)

Hahaha ne, ein Schneemann :-)

Fra N. schrieb:
> Was sit denn der kalte Fleck rechts oben bei Bild247? Dunstabzug? Müsste
> warm sein.. (isolierende) Hausnummer?

Da war ein überdimensionaler Abzug drinnen. Der Lüfter war kaputt, und 
auch so hat es da durch gezogen, wie Seuche. Von innen sieht die Wand 
nebenbei wie im Bild aus, nachdem ich das Dingens zu gemacht habe. 
Daneben hängt eine Uhr. Man sieht sehr schön, dass das Rohr aus Stahl 
ist. Das war nicht rauszubekommen.

Das Rohr ist Zugemacht mit 2k-PU-Schaum, darüber eine Schicht 
Gipskarton, darüber verspachtelt. So orange sollten eigentlich alle 
Wände bei einer Fassadendämmung sein. Zumindest bis ich ausziehe wird 
das so halten. Der Unterschied war nebenbei sehr deutlich spürbar. 
Seitdem das Loch zu ist, zieht es nicht mehr so arg.

von Daniel W. (danw)


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Jetzt ist G. schrieb:
> Den Ruecklauf sollte man unterbinden.

Sollte man aus hygienischer Sicht keinesfalls tun.

Besser eine moderne Zirkulationspumpe mit integrierter Zeitschaltuhr und 
Temperatursensor.

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